@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
@ignore
- Translation of GIT committish: 32b9cd030a1917570346e9b9ea267fe409156b2f
+ Translation of GIT committish: e5a609e373eae846857f9a6d70a402a3d42b7d94
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
version that you are working on. For details, see the Contributors'
Guide, node Updating translation committishes..
@end ignore
-@c \version "2.15.20"
+@c \version "2.19.21"
@node Scheme-Übung
@chapter Scheme-Übung
Kommandozeilen-Fenster öffnet und @code{guile} aufruft. Unter
einigen Systemen, insbesondere unter Windows, muss man evtl.
die Umgebungsvariable @code{GUILE_LOAD_PATH} auf das Verzeichnis
-@code{../usr/shr/guile/1.8} innerhalb des LilyPond-Installationsverzeichnisses
+@code{../usr/share/guile/1.8} innerhalb des LilyPond-Installationsverzeichnisses
setzen (der vollständige Pfad ist erklärt in @rlearning{Mehr Information}).
Alternativ können Windows-Benutzer auch einfach @qq{Ausführen} im
Startmenü wählen und @code{guile} schreiben.
@end lisp
Man kann Scheme-Ausdrucke hier eingeben und mit Scheme experimentieren.
+Siehe die Datei @file{ly/scheme-sandbox.ly} zu Information, wie man
+die GNU readline-Bibliothek benutzen kann, um bessere Scheme-Formatierung
+der Kommandozeile zu erhalten. Wenn die readline-Bibliothek für interaktive
+Guile-Sitzungen außerhalb von LilyPond schon aktiviert ist, sollte es auch
+in der Sandbox funktionieren.
@node Scheme-Variablen
* LilyPond Scheme-Syntax::
* LilyPond-Variablen::
* Eingabe-Variablen und Scheme::
+* Scheme in LilyPond importieren::
* Objekteigenschaften::
* Zusammengesetzte LilyPond-Variablen::
* Interne musikalische Repräsentation::
Die Eingabe von LilyPond ist in Zeichen und Ausdrücke gegliedert, so etwa
wie die menschliche Sprache sich in Wörter und Sätze gliedert. LilyPond
hat einen Lexer, der Zeichen erkennt (Zahlen, Zeichenketten, Scheme-Elemente,
-Tonhöhen usw.) und einen Parser, der die Syntax versteht, @ruser{LilyPond grammar}.
+Tonhöhen usw.) und einen Parser, der die Syntax versteht,
+@rcontribnamed{LilyPond grammar, LilyPond-Grammatik}.
Wenn dann eine bestimmte Syntaxregel als zuständig erkannt wurde, werden die
damit verknüpften Aktionen ausgeführt.
übergeben.
Das ist auch der gleiche Mechanismus, nach dem LilyPond funktioniert, wenn man eine Variable oder musikalische Funktion mit ihrer Bezeichnung ausruft, wie
-in @code{\Bezeichnung}, mit dem einzigen Unterschied, dass ihr Ende durch den
+in @code{\Bezeichnung}, mit dem einzigen Unterschied, dass ihre Bezeichnung durch den
LilyPond-Lexer bestimmt wird, ohne den Scheme-reader einzubeziehen, und also
nur Variablen akzeptiert werden, die im aktuellen LilyPond-Modus gültig sind.
-Die direkte Auswirkung von @code{$} kann zu Überraschungen führen, siehe auch
+Die direkte Auswirkung von @code{$} kann zu Überraschungen führen, siehe
@ref{Eingabe-Variablen und Scheme}. Es bietet sich daher an, @code{#} immer
-zu benützen, wenn der Parser es unterstützt.
+zu benützen, wenn der Parser es unterstützt. Innerhalb von musikalischen
+Ausdrücken werden Ausdrücke, die mit @code{#} erstellt werden, @emph{tatsächlich}
+als Noten interpretiert. Sie werden jedoch @emph{nicht} vor der Benutzung
+kopiert. Wenn Sie Teil einer Struktur sind, die noch einmal benutzt werden
+soll, muss man eventuell @code{ly:music-deep-copy} explizit einsetzen.
+
+@funindex $@@
+@funindex #@@
+
+Es gibt auch die Operatoren @code{$@@} und @code{#@@}, die eine @qq{listentrennende}
+Funktion aufweisen, indem sie alle Elemente einer Liste in den umgebenden
+Kontext einfügen.
Jetzt wollen wir uns tatsächlichen Scheme-Code anschauen. Scheme-Prozeduren
können in LilyPond-Eingabedateien definiert werden:
#(define twice
(make-sequential-music newLa))
-{ \twice }
+\twice
@end lilypond
Das ist ein interessantes Beispiel. Die Zuweisung findet erst statt,
auszuwerten, so dass er weiterlesen und erst @emph{danach}
wird der Scheme-Code ohne Probleme ausführen kann.
+
+@node Scheme in LilyPond importieren
+@subsection Scheme in LilyPond importieren
+@translationof Importing Scheme in LilyPond
+
+@funindex $
+@funindex #
+
Das Beispiel zeigt, wie man musikalische Ausdrücke aus der Eingabe in den
Scheme-Auswerter @qq{exportieren} kann. Es geht auch andersherum. Indem
man Scheme-Werte nach @code{$} schreibt, wird ein
@example
...
-@{ $(make-sequential-music (list newLa)) @}
+$(make-sequential-music newLa)
@end example
Mann kann @code{$} zusammen mit einem Scheme-Ausdruck überall benutzen,
noch nicht definiert worden wäre. Zu einer Erklärung dieses Timingproblems
siehe @ref{LilyPond Scheme-Syntax}.
-Auf jeden Fall findet die Auswertung des Scheme-Codes spätestens im Parser
-statt. Wenn man es noch später ausgeführt haben möchte, muss man
+@funindex $@@
+@funindex #@@
+
+Eine weitere Bequemlichkeit können die @qq{listentrennenden} Operatoren
+@code{$@@} und @code{#@@} bieten, indem sie die Elemente einer Liste
+in den umgebenden Kontext einfügen. Wenn man sie einsetzt, hätte der
+letzte Teil des Beispiels auch so geschrieben werden können:
+
+@example
+...
+@{ #@@newLa @}
+@end example
+
+Hier wird jedes Element der Liste, welche in @code{newLa} gespeichert ist,
+der Reihenfolge nach genommen und in die Liste eingefügt, als ob man
+geschrieben hätte:
+
+@example
+@{ #(first newLa) #(second newLa) @}
+@end example
+
+In allen diesen Formen findet die Auswertung des Scheme-Codes statt,
+während die Eingabe noch gelesen wird, entweder im Lexer oder im Parser.
+Wenn man es später ausgeführt haben möchte, muss man
@ref{Leere Scheme-Funktionen} benutzen oder es in einem Makro speichern:
@example
LilyPond-Syntax hierfür ist:
@example
-\override Stem #'thickness = #2.6
+\override Stem.thickness = #2.6
@end example
Diese Anweisung verändert die Erscheinung der Notenhälse. Der Alist-Eintrag
Y-Koordinate.
@example
-\override TextScript #'extra-offset = #'(1 . 2)
+\override TextScript.extra-offset = #'(1 . 2)
@end example
Hierdurch wird das Paar @code{(1 . 2)} mit der Eigenschaft @code{extra-offset}
'text
"f"))
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 0 0))))
@end example
@example
@{
- $(with-output-to-file "display.txt"
+ #(with-output-to-file "display.txt"
(lambda () #@{ \displayMusic @{ c'4\f @} #@}))
@}
@end example
(make-music 'AbsoluteDynamicEvent
'text
"f"))
- 'duration (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ 'duration (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch (ly:make-pitch 0 0 0))))
@end example
(make-music
'NoteEvent
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 0 0))
@end example
(list (make-music
'NoteEvent
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 0 0))))
@end example
(make-music
'NoteEvent
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 0 0))
@end example
'span-direction
-1))
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 5 0))
(make-music
'span-direction
1))
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 5 0))))
@end example
(make-music
'NoteEvent
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch 0 5 0))))
@end example
@noindent
in LilyPond nicht funktioniert. Das Problem könnte vermieden
-werden, indem das Artikulationszeichen an eine Pseudonote
+werden, indem das Artikulationszeichen an einen leeren Akkord
gehängt wird:
@example
-@{ << \music s1*0-.-> @}
+@{ << \music <> -. -> >> @}
@end example
@noindent
(make-music
'NoteEvent
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch -1 0 0))))
=====
'articulation-type
"accent"))
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch -1 0 0))
\displayMusic c4
(list (make-music
'NoteEvent
'duration
- (ly:make-duration 2 0 1 1)
+ (ly:make-duration 2 0 1/1)
'pitch
(ly:make-pitch -1 0 0))))
@end example
Wir haben gesehen wie LilyPond-Eingabe massiv beeinflusst
werden kann, indem Befehle wie etwa
-@code{\override TextScript #'extra-offset = ( 1 . -1)}
+@code{\override TextScript.extra-offset = ( 1 . -1)}
benutzt werden. Aber es wurde gezeigt, dass Scheme noch
mächtiger ist. Eine bessere Erklärung findet sich in der@ref{Scheme-Übung} und in
@ruser{Schnittstellen für Programmierer}.
@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
padText = #(define-music-function (parser location padding) (number?)
#{
- \once \override TextScript #'padding = #padding
+ \once \override TextScript.padding = #padding
#})
-\relative c''' {
- c4^"piu mosso" b a b
+\relative {
+ c'''4^"piu mosso" b a b
\padText #1.8
c4^"piu mosso" d e f
\padText #2.6
@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
tempoPadded = #(define-music-function (parser location padding tempotext)
- (number? string?)
+ (number? markup?)
#{
- \once \override Score.MetronomeMark #'padding = $padding
+ \once \override Score.MetronomeMark.padding = #padding
\tempo \markup { \bold #tempotext }
#})
\relative c'' {
\tempo \markup { "Low tempo" }
c4 d e f g1
- \tempoPadded #4.0 #"High tempo"
+ \tempoPadded #4.0 "High tempo"
g4 f e d c1
}
@end lilypond
@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
pattern = #(define-music-function (parser location x y) (ly:music? ly:music?)
#{
- $x e8 a b $y b a e
+ #x e8 a b $y b a e
#})
\relative c''{