+@knownissues
+Akkorde, die mehr als zwei Tonhöhen für einen Notenlinenzwischenraum enthalten
+(wie etwa @samp{<e f! fis!>}) produzieren überlappende Notenköpfe. Abhängig von
+der Situation kann eines der folgenden Dinge helfen, die Darstellung zu verbessern:
+
+@itemize
+
+@item
+Kurzzeitig mehrere Stimmen benutzen, siehe @ref{Mehrere Stimmen}:
+@samp{<y f! \\ <e fis!> >>},
+
+@item
+enharmonische Transkription für einen oder mehrere Tonhöhen vornehmen:
+@samp{<e f ges>} oder
+
+@item
+Cluster, siehe @ref{Cluster}.
+
+@end itemize
+
+
+@node Akkord-Wiederholungen
+@unnumberedsubsubsec Akkord-Wiederholungen
+@translationof Chord repetition
+
+@cindex Akkorde, Wiederholung
+@cindex Wiederholung mit @code{q}
+
+Um Schreibarbeit zu ersparen, kann ein Zeichen benutzt werden, um den
+vorhergehenden Akkord zu wiederholen. Das Symbol hierzu ist @code{q}:
+
+@lilypond[verbatim,quote,relative=2]
+<a c e>1 q <f a c>2 q
+@end lilypond
+
+Genauso wie normale Akkorde kann auch das Akkord-Wiederholungssymbol
+in Verbindung mit Tondauern, Artikulationen, Beschriftungen, Legatobögen,
+Balken usw. benutzt werden, weil nur die Tonhöhen des vorangehenden
+Akkordes wiederholgt werden.
+
+@lilypond[verbatim,quote,relative=2]
+<a c e>1\p^"text" q2\<( q8)[-| q8.]\! q16-1-2-3 q8\prall
+@end lilypond
+
+Das Akkordwiederholungssymbol erinnert sich an das letzte Vorkommen
+eines Akkordes, sodass man den letzten Akkord wiederholen kann, auch
+wenn in der Zwischenzeit nicht-Akkord-Noten oder -Pause auftetreten
+sind.
+
+@lilypond[verbatim,quote,relative=2]
+<a c e>1 c'4 q2 r8 q8 |
+q2 c, |
+@end lilypond
+
+Das Akkord-Wiederholungssymbol behält keine Dynamikzeichen, Artikulationen
+oder Ornamente, die in oder an den vorhergehenden Akkord gehängt waren.
+
+@lilypond[verbatim,quote,relative=2]
+<a-. c\prall e>1\sfz c'4 q2 r8 q8 |
+q2 c, |
+@end lilypond
+
+Damit auch diese Zeichen erhalten bleiben, kann die Funktion @code{\chordRepeats}
+explizit mit einem zusätzlichen Argument aufgerufen werden, um
+eine Liste an Ereignistypen (engl. event) zu spezifizieren, die mit
+wiederholt werden, es sei denn, der gleiche Ereignistyp wird selber mit
+dem @code{q} verwendet:
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+\relative c'' {
+ \chordRepeats #'(articulation-event)
+ { <a-. c\prall e>1\sfz c'4 q2 r8 q8-. } |
+ q2 c, |
+}
+@end lilypond
+
+Die Benutzung von @code{\chordRepeats} innerhalb einer @code{\relative}-Konstruktion
+führt zu unerwarteten Ergebnissen: Nachdem die Akkordereignisse einmal
+erweitert sind, können sie nicht mehr von normal eingegebenen Akkorden
+unterschieden werden. Dadurch fügt @code{\relative} einen Oktavsprung
+entsprechend des aktuellen Kontexts ein.
+
+Weil geschachtelte @code{\relative}-Umgebungen sich nicht gegenseitig
+beeinflussen, kann man eine zusätzliche @code{\relative}-Umgebung
+innerhalb von @code{\chordRepeats} benutzen, um die Oktavbeziehungen
+darzustellen, bevor die wiederholten Akkorde eingesetzt werden. In diesem
+Fall beeinflusst der gesamte Inhalt der inneren @code{\relative}-Umgebung
+nicht die äußere. Daraus ergibt sich die unterschiedliche Oktave der
+letzten Note in diesem Beispiel:
+
+@c Without \new Voice, implicit voice creation does the dumbest thing.
+@lilypond[verbatim,quote]
+\new Voice
+\relative c'' {
+ \chordRepeats #'(articulation-event)
+ \relative c''
+ { <a-. c\prall e>1\sfz c'4 q2 r8 q8-. } |
+ q2 c |
+}
+@end lilypond
+
+Derartige Probleme mit @code{\relative} treten nur auf, wenn @code{\chordRepeats}
+explizit aufgerufen wird: die Verarbeitung von einfachem @code{q} wird
+erst vorgenommen, wenn alle @code{\relative}-Umgebungen schon verarbeitet
+sind.
+
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Notation von Akkorden},
+@ref{Artikulationszeichen und Verzierungen}.
+
+Installierte Dateien:
+@file{ly/chord-repetition-init.ly}.
+
+