1 @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: cs -*-
4 Translation of GIT committish: a463d80d4be008ce05b12de86fc21f2b7c1c120f
6 When revising a translation, copy the HEAD committish of the
7 version that you are working on. For details, see the Contributors'
8 Guide, node Updating translation committishes.
14 @chapter Ladění výstupu
15 @translationof Tweaking output
17 In diesem Kapitel wird erklärt, wie man die Notenausgabe verändern
18 kann. In LilyPond kann man sehr viel konfigurieren, fast jedes
19 Notenfragment kann geändert werden.
23 * Základy pro ladění::
24 * Vnitřní referenční příručka::
32 @node Základy pro ladění
33 @section Základy pro ladění
34 @translationof Tweaking basics
38 * Předměty a rozhraní::
39 * Pravidla pro pojmenovávání předmětů a vlastností::
40 * Postupy při ladění::
44 @subsection Úvod do ladění
45 @translationof Introduction to tweaks
47 @qq{Optimierung} (engl. tweaking) ist ein LilyPond-Begriff für die
48 verschiedenen Methoden, die Aktionen zu beeinflussen, die während
49 der Kompilation einer Notationsdatei vorgenommen werden sowie auf
50 das Notenbild einzuwirken. Einige dieser Optimierungen sind sehr
51 einfach, andere dagegen recht komplex. Aber insgesamt erlaubt das
52 System an Optimierungen so gut wie alle möglichen Erscheinungsformen
55 In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Konzepte vorgestellt,
56 um die Optimierung zu verstehen. Später soll eine Anzahl von fertigen
57 Befehlen bereitgestellt werden, die einfach in die Quelldatei
58 kopiert werden können um den selben Effekt wie im Beispiel
59 zu erhalten. Gleichzeitig zeigen diese Beispiele, wie die Befehle
60 konstruiert werden, so dass Sie in der Lage sein werden, eigene
61 Befehle auf dieser Grundlage zu entwickeln.
63 Bevor Sie mit diesem Kapitel beginnen, könnte Sie ein Blick in den
64 Abschnitt @ref{Prostředí a rytci} interessieren, dann
65 prostředí a rytci sowie die Eigenschaften, die mit ihnen
66 verknüpft sind, sind die Voraussetzung, um die Funktionsweise
67 von Optimierungen verstehen zu können.
70 @node Předměty a rozhraní
71 @subsection Předměty a rozhraní
72 @translationof Objects and interfaces
79 @cindex Schnittstellen
80 @cindex graphische Objekte (Grob)
81 @cindex Objekteigenschaften
83 @cindex Objekt, Layout-
84 @cindex Eigenschaften von Objekten
86 Optimierung bedeutet, die internen Operationen und Strukturen
87 des LilyPond-Programmes zu verändern, darum sollen hier
88 zunächst die wichtigsten Begriffe erklärt werden, die zur
89 Beschreibung dieser Operationen und Strukturen benutzt werden.
91 Der Begriff @qq{Objekt} ist ein allgemeiner Begriff, mit dem
92 die Vielzahl an internen Strukturen bezeichnet wird, die LilyPond
93 während der Bearbeitung des Quelltextes erstellt. Wenn etwa
94 ein Befehl wie @code{\new Staff} auftritt, wird ein neues Objekt
95 vom Typ @code{Staff} erstellt. Dieses Objekt @code{Staff} enthält
96 dann alle Eigenschaften, die mit diesem speziellen Notensystem
97 verknüpft sind, wie beispielsweise seine Bezeichnung, Tonart und
98 spezifische Angaben über die Engraver, die innerhalb dieses Systems
99 eingesetzt werden. Für alle anderen Kontexte gibt es genauso
100 Objekte, die deren Eigenschaften beinhalten, beispielsweise für
101 @code{Voice}-Objekte, @code{Score}-Objekte, @code{Lyrics}-Objekte,
102 aber auch für Objekte, die Notationselemente wie die Taktlinien,
103 Notenköpfe, Bögen und Dynamikbezeichnung enthalten. Jedes
104 Objekt hat eine eigene Gruppe an Eigenschaftswerten.
106 Bestimmte Objekttypen tragen besondere Bezeichnungen. Objekte, die
107 Notationselemente der gesetzten Ausgabe repräsentieren, also
108 Notenköpfe, Hälse, Bögen, Fingersatz, Schlüssel usw., werden
109 @qq{Layout-Objekte}, oft auch @qq{Graphische Objekte} genannt.
110 Daraus resultiert die künstliche Abkürzung @qq{Grob}.
111 Diese sind auch Objekte im allgemeinen Sinn und haben genauso
112 Eigenschaften, die mit ihnen verknüpft sind, wie etwa Größe, Position,
115 Einige Layout-Objekte sind etwas spezieller. Phrasierungsbögen,
116 Crescendo-Klammern, Oktavierungszeichen und viele andere
117 Grobs sind nicht an einer Stelle plaziert -- sie haben vielmehr
118 einen Anfangspunkt, einen Endpunkt und eventuell noch andere
119 Eigenschaften, die ihre Form bestimmen. Objekte mit solch
120 einer erweiterten Gestalt werden als @qq{Strecker} (engl. Spanners)
123 Es bleibt uns noch übrig zu erklären, was @qq{Schnittstellen}
124 (engl. interface) sind. Wenn auch viele Objekte sehr unterschiedlich
125 sind, haben sie doch oft gemeinsame Eigenschaften, die auf
126 die gleiche Weise verarbeitet werden. Alle Grobs beispielsweise
127 haben eine Farbe, eine Größe, eine Position usw. und alle
128 diese Eigenschaften werden von LilyPond auf die gleiche Weise
129 verarbeitet, während der Quelltext in Notensatz umgesetzt wird.
130 Um die internen Operationen zu vereinfachen, sind alle diese
131 gemeinsamen Prozesse und Eigenschaften in einem Objekt
132 mit der Bezeichnung @code{grob-interface} (Schnittstelle eines
133 graphischen Objektes) zusammengefasst. Es gibt viele andere
134 Gruppen gemeinsamer Eigenschaften, die jede eine Bezeichnung
135 besitzen, welche auf @code{-interface} endet. Insgesamt
136 gibt es über 100 dieser Schnittstellen. Wir werden später sehen,
137 was es damit auf sich hat.
139 Dies waren die Hauptbegriffe, die in diesem Kapitel zur Anwendung
143 @node Pravidla pro pojmenovávání předmětů a vlastností
144 @subsection Pravidla pro pojmenovávání předmětů a vlastností
145 @translationof Naming conventions of objects and properties
147 @cindex Benennungskonventionen für Objekte
148 @cindex Benennungskonventionen für Eigenschaften
149 @cindex Objekte, Benennungskonventionen
150 @cindex Eigenschaften, Benennungskonventionen
151 @cindex Regeln zur Benennung von Objekten/Eigenschaften
153 Es wurden schon früher einige Regeln zur Benennung von
154 Objekten vorgestellt, siehe
155 @ref{Prostředí a rytci}. Hier eine Referenzliste der
156 häufigsten Objekt- und Eigenschaftsbezeichnungen mit
157 den Regeln für ihre Bezeichnung und
158 illustrierenden echten Bezeichnungen. Es wurde @qq{A}
159 für einen beliebigen Großbuchstaben und @qq{aaa} für eine
160 beliebige Anzahl an Kleinbuchstaben eingesetzt. Andere
161 Zeichen werden explizit angegeben.
163 @multitable @columnfractions .33 .33 .33
164 @headitem Objekt-/Eigenschaftstyp
165 @tab Naming convention
168 @tab Aaaa oder AaaaAaaaAaaa
169 @tab Staff, GrandStaff
171 @tab Aaaa oder AaaaAaaaAaaa
174 @tab Aaaa_aaa_engraver
175 @tab Clef_engraver, Note_heads_engraver
177 @tab aaa-aaa-interface
178 @tab grob-interface, break-aligned-interface
179 @item Kontext-Eigenschaften
180 @tab aaa oder aaaAaaaAaaa
181 @tab alignAboveContext, skipBars
182 @item Layout-Objekt-Eigenschaften
183 @tab aaa oder aaa-aaa-aaa
184 @tab direction, beam-thickness
187 Es wird bald ersichtlich werden, dass die Eigenschaften von
188 unterschiedlichen Objekttypen mit unterschiedlichen Befehlen
189 geändert werden. Deshalb ist es nützlich, aus der
190 Schreibweise zu erkennen, um was
191 für ein Objekt es sich handelt, um den entsprechenden
192 Befehl einsetzen zu können.
195 @node Postupy při ladění
196 @subsection Postupy při ladění
197 @translationof Tweaking methods
199 @cindex override-Befehl
202 @strong{Der \override-Befehl}
204 Wir haben uns schon mit den Befehlen @code{\set}
205 und @code{\with} bekannt gemacht, mit welchen
206 Eigenschaften von @strong{Kontexten} verändert
207 und @strong{Engraver} entfernt oder hinzugefügt
208 werden können. Siehe dazu
209 @ref{Změna vlastností prostředí} und @ref{Přidání a odstranění rytců}. Jetzt wollen wir uns weitere
210 wichtige Befehle anschauen.
212 Der Befehl, um die Eigenschaften von @strong{Layout-Objekten}
213 zu ändern, ist @code{\override}. Weil dieser Befehl interne
214 Eigenschaften tief in der Programmstruktur von LilyPond
215 verändern muss, ist seine Syntax nicht so einfach wie die der
216 bisherigen Befehle. Man muss genau wissen, welche Eigenschaft
217 welches Objektes in welchem Kontext geändert werden soll,
218 und welches der neu zu setzende Wert dann ist. Schauen wir
219 uns an, wie das vor sich geht.
221 Die allgemeine Syntax dieses Befehles ist:
224 \override @var{Kontext}.@var{LayoutObjekt} #'@var{layout-eigenschaft} =
229 Damit wir die Eigenschaft mit der Bezeichnung @var{layout-property}
230 das Layout-Objektes mit der Bezeichnung@var{LayoutObject},
231 welches ein Mitglied des @var{Kontext}-Kontextes ist, auf den
234 Der @var{Kontext} kann (und wird auch normalerweise) ausgelassen
235 werden, wenn der benötigte Kontext eindeutig impliziert ist und einer
236 der untersten Kontexte ist, also etwa @code{Voice}, @code{ChordNames}
237 oder @code{Lyrics}. Auch in diesem Text wird der Kontext oft ausgelassen
238 werden. Später soll gezeigt werden, in welchen Fällen er ausdrücklich
239 definiert werden muss.
241 Spätere Abschnitte behandeln umfassend Eigenschaften und ihre
242 Werte, aber um ihre Funktion und ihr Format zu demonstrieren,
243 werden wir hier nur einige einfache Eigenschaften und Werte einsetzen,
244 die einfach zu verstehen sind.
246 Für den Moment könne Sie die @code{#'}-Zeichen ignorieren, die vor jeder
247 Layout-Eigenschaft, und die @code{#}-Zeichen, die vor jedem Wert
248 stehen. Sie müssen immer in genau dieser Form geschrieben werden.
249 Das ist der am häufigsten gebrauchte Befehl für die Optimierung,
250 und der größte Teil dieses Abschnittes wird dazu benutzt, seine Benutzung
251 zu erläutern. Hier ein einfaches Beispiel, um die Farbe des Notenkopfes
254 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
255 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
256 @cindex NoteHead, Beispiel für override
257 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
259 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
262 \override NoteHead.color = #red
264 \override NoteHead.color = #green
270 @strong{Der \revert-Befehl}
272 @cindex revert-Befehl
275 Wenn eine Eigenschaft einmal überschrieben wurde, wird ihr
276 neuer Wert so lange bewahrt, bis er noch einmal überschrieben
277 wird oder ein @code{\revert}-Befehl vorkommt. Der
278 @code{\revert}-Befehl hat die folgende Syntax und setzt den
279 Wert der Eigenschaft zurück auf den Standardwert, nicht
280 jedoch auf den vorigen Wert, wenn mehrere
281 @code{\override}-Befehle benutzt wurden.
284 \revert @var{Kontext}.@var{LayoutObjekt} #'@var{layout-eigenschaft}
287 Wiederum, genauso wie der @var{Kontext} bei dem @code{\override}-Befehl,
288 wird @var{Kontext} oft nicht benötigt. Er wird in vielen der folgenden
289 Beispiele ausgelassen. Im nächsten Beispiel wird die Farbe des Notenkopfes
290 wieder auf den Standardwert für die letzten zwei Noten gesetzt.
292 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
293 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
294 @cindex NoteHead, Beispiel für override
295 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
297 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
300 \override NoteHead.color = #red
302 \override NoteHead.color = #green
304 \revert NoteHead.color
309 @strong{\once-Präfix}
313 Sowohl der @code{\override}-Befehl als auch der @code{\set}-Befehl können mit
314 dem Präfix @code{\once} (@emph{einmal}) versehen werden. Dadurch wird
315 der folgende @code{\override}- oder @code{\set}-Befehl nur für den aktuellen
316 Musik-Moment wirksam, bevor sich wieder der Standard einstellt. Am gleichen
317 Beispiel demonstriert, kann damit die Farbe eines einzelnen Notenkopfes
320 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
321 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
322 @cindex NoteHead, Beispiel für override
323 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
325 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
327 \once \override NoteHead.color = #red
329 \once \override NoteHead.color = #green
334 @strong{Der \overrideProperty-Befehl}
336 @cindex overrideProperty-Befehl
338 @funindex \overrideProperty
340 Es gibt eine andere Form des @code{override}-Befehls,
341 @code{\overrideProperty} (überschreibe Eigenschaft),
342 welcher ab und zu benötigt wird. Es wird hier nur der
343 Vollständigkeit halber erwähnt, sein Einsatz wird demonstriert
344 in @rextend{Schwierige Korrekturen}.
345 @c Maybe explain in a later iteration -td
348 @strong{Der \tweak-Befehl}
353 Der letzte Optimierungsbefehl in LilyPond ist @code{\tweak}
354 (engl. optimieren). Er wird eingesetzt um Eigenschaften
355 von Objekten zu verändern, die zum selben Musik-Moment
356 auftreten, wie etwa die Noten eines Akkordes. Ein
357 @code{\override} würde alle Noten des Akkords beeinflussen,
358 während mit @code{\tweak} nur das nächste Objekt der
359 Eingabe geändert wird.
361 Hier ein Beispiel. Angenommen, die Größe des mittleren
362 Notenkopfes (ein E) in einem C-Dur-Akkord soll geändert
363 werden. Schauen wir zuerst, was wir mit
364 @code{\once \override} erhalten:
366 @cindex Schriftgröße, Beispiel
367 @cindex NoteHead, Beispiel für override
368 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
370 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
373 \once \override NoteHead.font-size = #-3
379 Wie man sehen kann, beeinflusst @code{override} @emph{alle}
380 Notenköpfe des Akkordes. Das liegt daran, dass alle die Noten
381 eines Akkordes zum selben Musik-Moment auftreten und
382 die Funktion von @code{\once} ist es, die Optimierung auf
383 an allen Objekten auszuführen, die zum selben Musik-Moment
384 auftreten wie der @code{\override}-Befehl.
386 Der @code{\tweak}-Befehl funktioniert anders. Er bezieht sich
387 auf das direkt folgende Element in der Eingabe-Datei. Es wirkt
388 aber auch nur mit Objekten, die direkt von der Eingabe kreiert
389 werden, insbesondere Notenköpfe und Artikulationszeichen.
390 Objekte wie etwa Hälse oder Versetzungszeichen werden erst
391 später erstellt und lassen sich nicht auf diese Weise ändern.
392 Zusätzlich @emph{müssen} sich etwa Notenköpfe innerhalb
393 eines Akkordes befinden, d. h. sie müssen von einfachen spitzen
394 Klammern umschlossen sein. Um also eine einzelne Note
395 mit @code{\tweak} zu verändern, muss der Befehl innerhalb
396 der spitzen Klammern zusammen mit der Note eingegeben werden.
398 Um also zu unserem Beispiel zurückzukommen, könnte man die
399 mittlere Note eines Akkordes auf diese Weise ändern:
401 @cindex font-size-Eigenschaft, Beispiel
402 @cindex Schriftgröße, Beispiel
403 @cindex @code{\tweak}-Beispiel
405 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
408 <c \tweak font-size #-3 e g>4
412 Beachten Sie, dass die Syntax des @code{\tweak}-Befehls sich
413 von der des @code{\override}-Befehls unterscheidet. Weder
414 Kontext noch Layout-Objekt können angegeben werden, denn
415 das würde zu einem Fehler führen. Beide Angaben sind
416 durch das folgende Element impliziert. Hier sollte auch
417 kein Gleichheitszeichen vorhanden sein. Die verallgemeinerte
418 Syntax des @code{\tweak}-Befehls ist also einfach
421 \tweak #'@var{layout-eigenschaft} #@var{Wert}
424 Ein @code{\tweak}-Befehl kann auch benutzt werden, um nur
425 eine von mehreren Artikulationen zu ändern, wie im nächsten
426 Beispiel zu sehen ist.
428 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
429 @cindex @code{\tweak}-Beispiel
431 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
433 -\tweak color #red ^"Red"
434 -\tweak color #green _"Green"
438 Beachten Sie, dass dem @code{\tweak}-Befehl ein Artikulationsmodifikator
439 vorangestellt werden muss, ganz als ob er selbst ein Artikulationszeichen
442 @cindex Triolen, geschachtelt
443 @cindex N-tolen, geschachtelt
444 @cindex Klammer, Triole
445 @cindex Triolenklammer
446 @cindex N-tolenklammer
447 @cindex Komplizierte Rhythmen, Schachtelung von
448 @funindex TupletBracket
450 Der @code{\tweak}-Befehl muss auch benutzt werden, wenn das
451 Aussehen einer vor mehreren geschachtelten Triolenklammern
452 geändert werden soll, die zum selben Zeitpunkt beginnen.
453 Im folgenden Beispiel beginnen die lange Klammer und die
454 erste Triolenklammer zum selben Zeitpunkt, sodass ein
455 @code{\override}-Befehl sich auf beide beziehen würde.
456 In dem Beispiel wird @code{\tweak} benutzt, um zwischen
457 ihnen zu unterscheiden. Der erste @code{\tweak}Befehl
458 gibt an, dass die lange Klammer über den Noten gesetzt
459 werden soll, und der zweite, dass die Zahl der rhythmischen
460 Aufteilung für die erste der kurzen Klammern in rot
463 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
464 @cindex @code{\tweak}-Beispiel
465 @cindex Richtungs-Eigenschaft, Beispiel
466 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
467 @cindex direction-Eigenschaft, Beispiel
469 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
474 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
475 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
476 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
481 Wenn geschachtelte N-tolen nicht zum gleichen Zeitpunkt
482 beginnen, kann ihr Aussehen auf die übliche Art mit dem
483 @code{\override}-Befehl geändert werden:
485 @cindex text-Eigenschaft, Beispiel
486 @cindex tuplet-number-Funktion, Beispiel
487 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
488 @cindex TupletNumber, Beispiel zur Veränderung
489 @cindex Triolennummer, Beispiel zur Veränderung
490 @cindex Triolen-Nummer-Funktion, Beispiel
492 @c NOTE Tuplet brackets collide if notes are high on staff
494 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
496 \tuplet 3/2 { c'8[ c c] }
497 \once \override TupletNumber.text = #tuplet-number::calc-fraction-text
501 \once \override TupletNumber.transparent = ##t
502 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
503 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
511 @ruser{Der tweak-Befehl}.
514 @node Vnitřní referenční příručka
515 @section Vnitřní referenční příručka
516 @translationof The Internals Reference manual
519 * Vlastnosti předmětů v rozvržení::
520 * Vlastnosti nacházející se v rozhraních::
524 @node Vlastnosti předmětů v rozvržení
525 @subsection Vlastnosti předmětů v rozvržení
526 @translationof Properties of layout objects
528 @cindex Eigenschaften von Layout-Objekten
529 @cindex Eigenschaften von Grobs
530 @cindex Grobs, Eigenschaften von
531 @cindex Layout-Objekte, Eigenschaften von
532 @cindex Property (Layout-Objekte, Grobs)
533 @cindex Regerenz der Interna
535 Angenommen, in Ihrer Partitur tritt ein Legatobogen
536 auf, der Ihrer Meinung nach zu dünn ausgefallen ist.
537 Sie würden ihn gerne etwas schwerer gezeichnet
538 sehen. Wie gehen Sie vor? Von den Anmerkungen in
539 früheren Abschnitten wissen Sie schon, dass LilyPond
540 sehr flexibel ist und eine derartige Modifikation
541 möglich sein sollte, und Sie erraten vielleicht,
542 dass ein @code{\override}-Befehl angebracht ist.
543 Aber gibt es eine Eigenschaft für die Dicke eines
544 Legatobogens (engl. slur), und wenn es sie gibt,
545 auf welche Weise lässt sie sich verändern? Hier
546 kommt die Referenz der Interna zur Geltung. Dort
547 finden sich alle Informationen, um den beschriebenen
548 und alle anderen @code{\override}-Befehle zu
551 Bevor Sie jetzt in die Referenz der Interna wechseln, ist
552 eine Warnung angebracht. Es handelt sich um ein
553 @strong{Referenz}dokument, was heißt, dass es sehr
554 wenig oder gar keine Erklärungen enthält: seine Aufgabe
555 ist es, Information klar und genau darzustellen. Das
556 bedeutet, dass es auf den ersten Blick entmutigend
557 wirkt. Die Einführung und Erklärung in diesem Abschnitt
558 wird Ihnen aber schnell ermöglichen, genau die Information
559 aus der Referenz zu entnehmen, die Sie benötigen.
561 Beachten Sie, dass die Referenz der Interna nur auf Englisch
562 existiert. Um die Eigenschaftsbezeichnung eines bestimmten
563 Objektes zu finden, können Sie das Glossar (siehe
564 @rglosnamed{Top,Musikglossar})
566 die englischen Begriffe in viele andere Sprachen übersetzt sind.
568 @cindex Override-Beispiel
569 @cindex Referenz der Interna, Benutzung
570 @cindex IR (Referenz der Interna), Benutzung
571 @cindex @code{\addlyrics}-Beispiel
573 Das Vorgehen soll an einem konkreten Beispiel einer echten
574 Komposition demonstriert werden. Hier das Beispiel:
576 @c Mozart, Die Zauberflöte Nr. 7 Duett
578 @lilypond[quote,verbatim]
583 r4 bes'8 bes[( g]) g |
584 g8[( es]) es d[( f]) as |
588 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
593 Angenommen also, wir wollen die Legatobögen etwas
594 dicker setzten. Ist das möglich? Die Legatobögen sind mit
595 Sicherheit ein Layout-Objekt, die Frage muss also lauten:
596 @qq{Gibt es eine Eigenschaft von Legatobögen, die die
597 Dicke bestimmt?} Um diese Frage zu beantworten, müssen
598 wir in der Referenz der Interna ( kurz IR) nachschauen.
600 Die IR für die LilyPond-Version, die Sie benutzen, findet sich
601 auf der LilyPond-Webseite unter der Adresse
602 @uref{http://lilypond.org}. Gehen Sie zur Dokumentationsseite
603 und klicken Sie auf den Link zur Referenz der Interna.
604 @c Addition for German users
605 Die Sprache ändert sich ab hier nach englisch. Für diese Übung
606 sollten Sie die HTML-Version benutzen, nicht die
607 @qq{auf einer großen Seite} oder die PDF-Version.
608 Damit Sie die nächsten Absätze verstehen können, müssen Sie
609 genauso vorgehen, während Sie weiterlesen.
611 Unter der Überschrift @strong{Top} befinden sich fünf Links.
612 Wählen Sie den Link zum @emph{Backend}, wo sich die Information
613 über Layout-Objekte befindet. Hier, unter der Überschrift
614 @strong{Backend}, wählen Sie den Link @emph{All layout objects}.
615 Die Seite, die sich öffnet, enthält ein Liste aller Layout-Objekte,
616 die in Ihrerer LilyPond-Version benutzt werden, in alphabetischer
617 Ordnung. Wählen Sie den Link @emph{Slur} und die Eigenschaften
618 der Legatobögen (engl. slur) werden aufgelistet.
620 Eine alternative Methode, auf diese Seite zu gelangen, ist von
621 der Notationsreferenz aus. Auf einer der Seiten zu Legatobögen
622 findet sich ein Link zur Referenz der Interna. Dieser Link führt
623 Sie direkt auf diese Seite. Wenn Sie aber eine Ahnung haben,
624 wie die Bezeichnung des Layout-Objektes lauten könnte, das sie
625 ändern wollen, ist es oft schneller, direkt zur IR zu gehen und
628 Aus der Slur-Seite in der IR könne wir entnehmen, dass
629 Legatobögen (Slur-Objekte) durch den Slur_engraver erstellt
630 werden. Dann werden die Standardeinstellungen aufgelistet.
631 Beachten Sie, dass diese @strong{nicht} in alphabetischer Reihenfolge
632 geordnet sind. Schauen Sie sich die Liste an, ob sie eine Eigenschaft
633 enthält, mit der die Dicke von Legatobögen kontrolliert werden kann.
634 Sie sollten folgendes finden:
637 @code{thickness} (number)
639 Line thickness, generally measured in @code{line-thickness}
642 Das sieht ganz danach aus, als ob damit die Dicke geändert
643 werden kann. Es bedeutet, dass der Wert von
644 @code{thickness} einfach eine Zahl (@emph{number}) ist,
645 dass der Standardwert 1.2 ist, und dass die Einheit
646 für die Dicke eine andere Eigenschaft mit der
647 Bezeichnung @code{line-thickness} ist.
649 Wie schon früher gesagt, gibt es wenig bis gar keine Erklärungen
650 in der IR, aber wir haben schon genug Informationen, um
651 zu versuchen, die Dicke eines Legatobogens zu ändern. Die
652 Bezeichnung des Layout-Objekts ist offensichtlich
653 @code{Slur} und die Bezeichnung der Eigenschaft, die geändert
655 @code{thickness}. Der neue Wert sollte etwas mehr als 1.2 sein,
656 denn der Bogen soll ja dicker werden.
658 Den benötigten @code{\override}-Befehl können wir jetzt einfach
659 konstruieren, indem wir die Werte für die Bezeichnungen in den
660 Modellbefehl einfügen und den Kontext auslassen. Setzen wir
661 einmal einen sehr großen Wert für die Dicke um zu sehen, ob der
662 Befehl auch funktioniert. Also:
665 \override Slur.thickness = #5.0
668 Vergessen Sie nicht das Rautenzeichen und Apostroph
669 (@code{#'}) vor der Eigenschaftsbezeichnung und das
670 Rautenzeichen vor dem neuen Wert!
672 Die nächste Frage ist nun: @qq{Wohin soll dieser Befehl geschrieben
673 werden?} Solange wir uns noch im Lernstadium befinden, ist
674 die beste Antwort: @qq{Innerhalb der Noten, vor den ersten
675 Legatobogen und nahe bei ihm.} Also etwa so:
677 @cindex Legatobogen, Beispiel für Veränderung
678 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
679 @cindex Dicke-Eigenschaft, Beispiel
681 @lilypond[quote,verbatim]
686 % Increase thickness of all following slurs from 1.2 to 5.0
687 \override Slur.thickness = #5.0
688 r4 bes'8 bes[( g]) g |
689 g8[( es]) es d[( f]) as |
693 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
699 und wirklich wird der Legatobogen dicker.
701 Das ist also die grundlegende Herangehensweise,
702 @code{\override}-Befehl zu formulieren. Es gibt einige
703 zusätzliche Komplikationen, denen wir uns später widmen
704 werden, aber Sie haben jetzt das Handwerkszeug, um Ihre
705 eigenen Befehle zu konstruieren -- wenn Sie auch noch etwas
706 Übung benötigen. Die sollen Sie durch die folgenden Übungen
710 @subheading Den Kontext finden
712 @cindex Kontext, Finden und identifizieren
714 Manchmal muss dennoch der Kontext spezifiziert werden.
715 Welcher aber ist der richtige Kontext? Wir könnten raten,
716 dass Legatobögen sich im @code{Voice}-Kontext befinden,
717 denn sie sind immer einzelnen Melodielinien zugewiesen.
718 Aber wir können uns dessen nicht sicher sein. Um unsere
719 Annahme zu überprüfen, gehen wir wieder zu der Seite im
720 IR, die die Legatobögen beschreibt und die Überschrift
721 @emph{Slur} hat. Dort steht: @qq{Slur objects are created
722 by: Slur engraver}. Legatobögen werden also in dem Kontext
723 erstellt, in dem sich der @code{Slur_engraver} befindet.
724 Folgen Sie dem Link zu der @code{Slur_engraver}-Seite.
725 Unten auf der Seite steht, dass der @code{Slur_engraver}
726 sich in fünf Stimmen-Kontexten befindet, unter anderem
727 auch im normalen @code{Voice}-Kontext. Unsere Annahme
728 war also richtig. Und weil @code{Voice} einer der Kontexte
729 der untersten Ebene ist, welcher eindeutig schon dadurch
730 definiert ist, dass wir Noten eingeben, kann er an dieser Stelle
731 auch weggelassen werden.
734 @subheading Nur einmal mit \override verändern
736 @cindex Override nur einmal
737 @cindex once override
740 Im Beispiel oben wurden @emph{alle} Legatobögen dicker
741 gesetzt. Vielleicht wollen Sie aber nur den ersten Bogen
742 dicker haben. Das können Sie mit dem @code{\once}-Befehl
743 erreichen. Er wird direkt vor den @code{\override}-Befehl
744 gesetzt und bewirkt, dass nur der Bogen geändert wird, der
745 @strong{unmittelbar an der nächsten Note beginnt.} Wenn
746 die nächste Note keinen Bogenbeginn hat, dann passiert
747 gar nichts -- der Befehl wird nicht gespeichert, sondern einfach
748 vergessen. Der Befehl, mit @code{\once} zusammen benutzt,
749 muss also wie folgt positioniert werden:
751 @cindex Legatobogen, Beispiel zur Veränderung
752 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
754 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
760 % Increase thickness of immediately following slur only
761 \once \override Slur.thickness = #5.0
763 g8[( es]) es d[( f]) as |
767 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
773 Jetzt bezieht er sich nur noch auf den ersten Legatobogen.
775 Der @code{\once}-Befehl kann übrigens auch vor einem @code{\set}-Befehl
779 @subheading Rückgängig machen
782 @cindex Rückgängig machen
783 @cindex Wiederherstellen von Standardeinstellungen
784 @cindex Standardeinstellungen, Wiederherstellen
787 Eine weitere Möglichkeit: nur die beiden ersten Legatobögen sollen
788 dicker gesetzt werden. Gut, wir könnten jetzt zwei Befehle benutzen,
789 jeden mit dem @code{\once}-Präfix und direkt vor die entsprechende
790 Note gestellt, an welcher der Bogen beginnt:
792 @cindex Legatobogen, Beispiel zur Veränderung
793 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
795 @lilypond[quote,verbatim]
801 % Increase thickness of immediately following slur only
802 \once \override Slur.thickness = #5.0
804 % Increase thickness of immediately following slur only
805 \once \override Slur.thickness = #5.0
806 g8[( es]) es d[( f]) as |
810 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
816 Wir könnten aber auch den @code{\once}-Befehl weglassen und anstelle
817 dessen später den @code{\revert}-Befehl einsetzen, um die
818 @code{thickness}-Eigenschaft wieder auf ihren Standardwert zurückzusetzen:
820 @cindex Legatobogen, Beispiel zur Veränderung
821 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
823 @lilypond[quote,verbatim]
829 % Increase thickness of all following slurs from 1.2 to 5.0
830 \override Slur.thickness = #5.0
833 % Revert thickness of all following slurs to default of 1.2
834 \revert Slur.thickness
839 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
845 Der @code{\revert}-Befehl kann benutzt werden, um eine beliebige
846 Eigenschaft, die mit @code{\override} geändert worden ist, wieder in
847 ihre Standardeinstellungen zurückzuversetzen. In unserem Beispiel können
848 Sie die Methode benutzen, die Ihnen lieber ist, beide haben das gleiche
851 Damit endet die Einleitung in die Referenz der Interna (IR) und die
852 grundlegenden postupy při ladění. Einige Beispiele folgen in späteren
853 Abschnitten dieses Kapitel, einerseits um Sie mit weiteren Möglichkeiten
854 der IR bekanntzumachen, andererseits um Ihnen mehr Übungsmöglichkeiten
855 zu geben, die relevante Information dort zu finden. Die Beispiele werden
856 Schritt für Schritt immer weniger Erklärungen beinhalten.
859 @node Vlastnosti nacházející se v rozhraních
860 @subsection Vlastnosti nacházející se v rozhraních
861 @translationof Properties found in interfaces
863 @cindex Interface-Eigenschaften
864 @cindex Eigenschaften von Interfaces
865 @cindex Schnittstellen, Eigenschaften von
866 @cindex Eigenschaften von Schnittstellen
868 Der Text unseres Beispiels soll jetzt kursiv gesetzt werden. Was für
869 ein @code{\override}-Befehl wird dazu benötigt? Schauen wir
870 uns zunächst das Inhaltsverzeichnis in der IR an: @qq{All layout objects},
871 wie auch schon zuvor. Welches Objekt könnte die Darstellung des
872 Textes (engl. lyrics) beeinflussen? Es gibt den Eintrag @code{LyricText},
873 das hört sich schon sehr gut an. Ein Klick hierauf zeigt alle Eigenschaften
874 an, die verändert werden können. Dazu gehört
875 @code{font-series} und @code{font-size}, aber nichts, womit man kursiven
876 Text erreichen könnte. Das liegt daran, dass die Schnitteigenschaft allen
877 Schrift-Objekten gemeinsam ist. Sie findet sich also nicht in jedem einzelnen
878 Layout-Objekt aufgelistet, sondern ist mit anderen ähnlichen Eigenschaften
879 zusammen in einem @strong{Interface} -- einer Schnittstelle -- verortet;
881 @code{font-interface}.
883 Jetzt müssen wir also lernen, wie wir Eigenschaften von Schnittstellen finden
884 und wie wir herausfinden, welche Objekte diese Schnittstelleneigenschaften
887 Schauen Sie sich noch einmal die Seite in der IR an, die @code{LyricText}
888 beschreibt. Unten auf der Seite ist eine klickbare Liste (in der HTML-Version
889 der IR) an Eigenschaften, die von @code{LyricText} unterstützt
890 werden. Diese Liste enthält sieben Einträge, darunter auch
891 @code{font-interface}. Ein Klick hierauf bringt uns zu den Eigenschaften,
892 die mit dieser Schnittstelle verbunden sind, also auch @code{LyricText}.
894 Jetzt sehen wir alle die Eigenschaften, die der Benutzer verändern kann,
895 um die Schriftartendarstellung zu beeinflussen. Dazu gehört nun auch
896 @code{font-shape(symbol)}, wobei @code{symbol} auf die Werte
897 @code{upright} (gerade), @code{italics} (kursiv) oder @code{caps}
898 (Kapitälchen) gesetzt werden kann.
900 Sie werden gemerkt haben, dass @code{font-series} und @code{font-size}
901 hier auch aufgelistet sind. Es stellt sich die Frage, warum diese
902 allgemeinen Schriftarteigenschaften @code{font-series} und
903 @code{font-size} sowohl unter der Überschrift
904 @code{LyricText} als unter dem @code{font-interface} aufgelistet
905 sind, aber @code{font-shape} befindet sich nur im
906 @code{font-interface}? Die Antwort ist: Die globalen Einstellungen
907 von @code{font-series} und @code{font-size} werden geändert, wenn
908 ein @code{LyricText}-Objekt erstellt wird, aber @code{font-shape}
909 wird davon nicht beeinflusst. Die zusätzlichen Einträge unter der
910 Überschrift @code{LyricText} beinhalten dann die Werte der
911 Standardeinstellungen dieser zwei Eigenschaften, wenn es sich
912 um ein @code{LyricText}-Objekt handelt. Andere Objekte,
913 die auch das @code{font-interface} unterstützen, setzen diese
914 Eigenschaften anders, wenn sie erstellt werden.
916 Versuchen wir nun einen @code{\override}-Befehl zu konstruieren,
917 der den Gesangstext kursiv setzt. Das Objekt hat die Bezeichnung
918 @code{LyricText}, die Eigenschaft ist @code{font-shape}
919 und der Wert @code{italic}. Wie vorher schon lassen wir den
922 Am Rande sei angemerkt, dass die Werte der @code{font-shape}-Eigenschaft
923 mit einem Apostroph (@code{'}) gekennzeichnet werden
924 müssen, weil es sich um Symbole handelt. Aus dem gleichen
925 Grund mussten auch für @code{thickness} weiter oben im
926 Text ein Apostroph gesetzt werden. Symbole sind besondere
927 Bezeichnungen, die LilyPond intern bekannt sind. Einige
928 sind Bezeichnungen von Eigenschaften, wie eben @code{thickness}
929 oder @code{font-shape}. Andere sind besondere Werte,
930 die an Eigenschaften übergeben werden können, wie
931 @code{italic}. Im Unterschied hierzu gibt es auch beliebige
932 Zeichenketten, die immer mit Anführungszeichen, also
933 als @code{"Zeichenkette"} auftreten. Für weitere
934 Einzelheiten zu Zeichenketten und Werten, siehe
935 @rextend{Scheme-Übung}.
937 Gut, der @code{\override}-Befehl, mit dem der Gesangstext
938 kursiv gesetzt wird, lautet:
941 \override LyricText.font-shape = #'italic
945 und er muss direkt vor den Text gesetzt werden, auf den er sich
948 @cindex font-shape-Eigenschaft, Beispiel
949 @cindex LyricText, Beispiel zur Veränderung
950 @cindex kursiv, Beispiel
951 @cindex @code{\addlyrics}, Beispiel
953 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
958 r4 bes'8 bes[( g]) g |
959 g8[( es]) es d[( f]) as |
963 \override LyricText.font-shape = #'italic
964 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
970 Jetzt wird der Text kursiv gesetzt.
973 @subheading Den Kontext im Liedtextmodus bestimmen
976 @cindex Kontext im Gesangstextmodus angeben
977 @cindex Gesangstextmodus, Kontext angeben
979 Bei Gesangstexten funktioniert der @code{\override}-Befehl
980 nicht mehr, wenn Sie den Kontext im oben dargestellten
981 Format angeben. Eine Silbe wird im Gesangtextmodus
982 (lyricmode) entweder von einem Leerzeichen, einer
983 neuen Zeile oder einer Zahl beendet. Alle anderen
984 Zeichen werden als Teil der Silbe integriert. Aus diesem
985 Grund muss auch vor der schließenden Klammer
986 @code{@}} ein Leerzeichen gesetzt oder eine neue
987 Zeile begonnen werden. Genauso müssen Leerzeichen
988 vor und nach einem Punkt benutzt werden, um die
989 Kontext-Bezeichnung von der Objekt-Bezeichnung zu
990 trennen, denn sonst würden beide Bezeichnungen als
991 ein Begriff interpretiert und von LilyPond nicht verstanden
992 werden. Der Befehl muss also lauten:
995 \override Lyrics.LyricText.font-shape = #'italic
998 @warning{Innerhalb von Gesangstext muss immer ein
999 Leerzeichen zwischen der letzten Silbe und der schließenden
1000 Klammer gesetzt werden.}
1002 @warning{Innerhalb von @code{\override}-Befehlen in
1003 Gesangstexten müssen Leerzeichen um Punkte zwischen
1004 Kontext- und Objektbezeichnungen gesetzt werden.}
1007 Erweitern: @rextend{Scheme-Übung}.
1010 @node Typy vlastností
1011 @subsection Typy vlastností
1012 @translationof Types of properties
1014 @cindex Eigenschaftsarten
1016 Bis jetzt hatten wir es mit zwei Arten von Eigenschaften zu
1017 tun: @code{number} (Zahl) und @code{symbol}. Damit
1018 ein Befehl funktioniert, muss der Wert einer Eigenschaft
1019 vom richtigen Typ sein und die Regeln befolgen, die
1020 für diesen Typ gelten. Der Eigenschaftstyp ist in der
1021 IR in Klammern hinter der Eigenschaftsbezeichnung
1022 angegeben. Hier eine Liste der Typen, die Sie vielleicht
1023 benötigen werden, mit den Regeln, die für den jeweiligen
1024 Typ gelten und einigen Beispielen. Sie müssen immer
1025 ein Rautenzeichen (@code{#}) vor den Typeintrag setzen,
1026 wenn sie in einem @code{\override}-Befehl benutzt werden.
1028 @multitable @columnfractions .2 .45 .35
1029 @headitem Eigenschaftstyp
1033 @tab Entweder wahr oder falsch, dargestellt als #t oder #f
1034 @tab @code{#t}, @code{#f}
1035 @item Dimension (in Notenlinienabständen)
1036 @tab Eine positive Dezimalzahl (in Notenlinienabstand-Einheiten)
1037 @tab @code{2.5}, @code{0.34}
1039 @tab Eine gültige Richtungskonstante oder das numerische Äquivalent
1040 @tab @code{LEFT}, @code{CENTER}, @code{UP},
1043 @tab Eine positive ganze Zahl
1044 @tab @code{3}, @code{1}
1046 @tab Eine eingeklammerte Anzahl von Einträgen, mit Klammern getrennt
1047 und angeführt von einem Apostroph
1048 @tab @code{'(left-edge staff-bar)}, @code{'(1)},
1049 @code{'(1.0 0.25 0.5)}
1050 @item Textbeschriftung (markup)
1051 @tab Beliebige gültige Beschriftung
1052 @tab @code{\markup @{ \italic "cresc." @}}
1054 @tab Ein Bruch einer ganzen Note, mit der make-moment-Funktion
1056 @tab @code{(ly:make-moment 1/4)},
1057 @code{(ly:make-moment 3/8)}
1059 @tab Eine beliebige positive oder negative Dezimalzahl
1060 @tab @code{3.5}, @code{-2.45}
1061 @item Paar (Zahlenpaar)
1062 @tab Zwei Zahlen getrennt von @qq{Leerzeichen . Leerzeichen}, eingeklammert
1063 und angeführt von einem Apostroph
1064 @tab @code{'(2 . 3.5)}, @code{'(0.1 . -3.2)}
1066 @tab Eine beliebige Anzahl von Symbolen, die für die Eigenschaft
1067 gültig sind, angeführt von einem Apostroph
1068 @tab @code{'italic}, @code{'inside}
1070 @tab Eine Prozedur oder @code{#f} (um keine Aktion hervorzurufen)
1071 @tab @code{bend::print}, @code{ly:text-interface::print},
1074 @tab Eine Liste mit drei Einträgen, eingeklammert und mit
1075 Apostroph-Raute ( @code{'#}) angeführt.
1076 @tab @code{'#(#t #t #f)}
1081 Erweitern: @rextend{Scheme-Übung}.
1084 @node Vzhled předmětů
1085 @section Vzhled předmětů
1086 @translationof Appearance of objects
1088 In diesem Abschnitt wollen wir zeigen, wie die Kenntnisse der
1089 vorigen Abschnitte in der Praxis angewandt werden können,
1090 um das Aussehen des Musiksatzes zu beeinflussen.
1093 * Viditelnost a barva předmětů::
1094 * Velikost předmětů::
1095 * Délka a tloušťka předmětů::
1099 @node Viditelnost a barva předmětů
1100 @subsection Viditelnost a barva předmětů
1101 @translationof Visibility and color of objects
1103 In Unterrichtsmaterial für den Musikunterricht wird oft
1104 eine Partitur dargestellt, in der bestimmte Notationselemente
1105 fehlen, so dass der Schüler die Aufgabe bekommt, die
1106 nachzutragen. Ein einfaches Beispiel ist etwa, die
1107 Taktlinien zu entfernen, damit der Schüler sie selber zeichnen
1108 kann. Aber die Tatklinien werden normalerweise automatisch
1109 eingefügt. Wie verhindern wir, dass sie ausgegeben werden?
1111 Bevor wir uns hieran machen, sei daran erinnert, dass
1112 Objekteigenschaften in sogenannten @emph{Schnittstellen}
1113 -- engl. interface -- gruppiert sind, siehe auch
1114 @ref{Vlastnosti nacházející se v rozhraních,,vlastnosti nacházející se v rozhraních}. Das dient ganz einfach
1115 dazu, die Eigenschaften zusammenzufassen, die üblicherweise
1116 zusammen benötigt werden -- wenn eine davon für ein Objekt
1117 gilt, dann auch die anderen. Manche Objekte brauchen die
1118 Eigenschaften von der einen Schnittstelle, andere von einer
1119 anderen. Die Schnittstellen, die die Eigenschaften von einem
1120 bestimmten Grob beinhalten, sind in der IR unten auf der
1121 Seite aufgelistet, die dieses Grob beschreibt. Die Eigenschaften
1122 können betrachtet werden, indem die Seite der entsprechenden
1123 Schnittstelle geöffnet wird.
1125 Zu Information, wie man Eigenschaften von Grobs findet, siehe
1126 @ref{Vlastnosti předmětů v rozvržení,,vlastnosti předmětů v rozvržení}. Wir benutzen also jetzt
1127 die selbe Methode um in der IR das Layout-Objekt zu finden,
1128 dass für die Tatklinien zuständig ist. Über die Überschriften
1129 @emph{Backend} und @emph{All layout objects} kommen
1130 wir zu einem Layout-Objekt mit der Bezeichnung
1131 @code{BarLine} (engl. TaktLinie). Seine Eigenschaften
1132 beinhalten zwei, die über die Sichtbarkeit entscheiden:
1133 @code{break-visibility} und @code{stencil}.
1134 @code{BarLine} unterstützt auch einige Schnittstellen,
1135 unter anderem @code{grob-interface}, wo wir eine
1136 @code{transparent} und eine @code{color}-Eigenschaft
1137 finden. Alle können die Sichtbarkeit von Taktlinien (und
1138 natürlich auch die Sichtbarkeit von vielen anderen Objekten)
1139 beeinflussen. Schauen wir uns diese Eigenschaften eine
1140 nach der anderen an.
1142 @subheading stencil (Matrize)
1144 @cindex Stencil-Eigenschaft
1145 @cindex Matrizen-Eigenschaft
1147 Diese Eigenschaft kontrolliert die Erscheinung der Taktlinien,
1148 indem sie das Symbol bestimmt, das ausgegeben werden soll.
1149 Wie bei vielen anderen Eigenschaften auch, kann sie so
1150 eingestellt werden, dass sie nichts ausgibt, indem ihr Wert
1151 auf @code{#f} (falsch) gesetzt wird. Ein Versuch also,
1152 wie vorher, indem wir den impliziten Kontext (@code{Voice})
1155 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1156 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1158 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1161 \override BarLine.stencil = ##f
1163 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1168 Die Taktlinien werden aber immer noch angezeigt. Was ist da
1169 falsch gelaufen? Gehen Sie zurück zur IR und schauen Sie auf
1170 die Seite, die die Eigenschaften für @code{BarLine} angibt.
1171 Oben auf der Seite steht: @qq{Barline objects are created
1172 by: Bar_engraver}. Schauen Sie sich die
1173 @code{Bar_engraver}-Seite an. Unten auf der Seite steht
1174 eine Liste der Kontexte, in denen der Takt-Engraver
1175 funktioniert. Alle Kontexte sind @code{Staff}-Typen (also
1176 Notensystem-Typen). Der Grund, warum der
1177 @code{\override}-Befehl nicht funktioniert hat, liegt
1178 also darin, dass das Taktlinie-Objekt (@code{BarLine}) sich nicht
1179 im @code{Voice}-Kontext befindet. Wenn der Kontext
1180 falsch angegeben wird, bewirkt der Befehl einfach gar
1181 nichts. Keine Fehlermeldung wird ausgegeben und auch
1182 nichts in die Log-Datei geschrieben. Versuchen wir also,
1183 den richtigen Kontext mit anzugeben:
1185 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1186 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1188 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1191 \override Staff.BarLine.stencil = ##f
1199 Jetzt sind die Taktlinien wirklich verschwunden.
1201 Es sollte jedoch beachtet werden, dass das Setzen der
1202 @code{stencil}-Eigenschaft auf @code{#f} zu Fehlerhinweisen führen
1203 kann, wenn die Dimensionen des Objekts für die richtige Behandlung
1204 benötigt werden. Zum Beispiel werden Fehler ausgegeben, wenn
1205 die @code{stencil}-Eigenschaft des @code{NoteHead}-Objekts auf
1206 @code{#f} gesetzt wird. Wenn dieser Fall auftritt, kann anstatt
1207 dessen die @code{point-stencil}-Funktion benutzt werden, welche
1208 den Stencil auf ein Objekt mit der Größe Null setzt:
1210 @lilypond[quote,verbatim]
1213 \once \override NoteHead.stencil = #point-stencil
1219 @subheading break-visibility (unsichtbar machen)
1221 @cindex break-visibility-Eigenschaft
1222 @cindex Unsichtbar machen (break-visibility)
1224 Aus der Beschreibung der Eigenschaften für @code{BarLine}
1225 in der IR geht hervor, dass die @code{break-visibility}-Eigenschaft
1226 einen Vektor mit drei Booleschen Werten benötigt. Diese
1227 kontrollieren jeweils, ob die Taktlinien am Ende einer Zeile,
1228 in der Mitte einer Zeile und am Anfang einer Zeile ausgegeben
1229 werden. Wenn also alle Taktlinien unsichtbar sein sollen, wie in
1230 unserem Beispiel, brauchen wir den Wert @code{'#(#f #f #f)}.
1231 Versuchen wir es also, und berücksichtigen wir auch den
1232 @code{Staff}-Kontext. Beachten Sie auch, dass Sie @code{#'#}
1233 vor der öffnenden Klammer schreiben müssen:
1234 @code{'#} wird benötigt als Teil des Wertes, um einen Vektor zu
1235 signalisieren, und das erste @code{#} wird benötigt, um
1236 den Wert in einem @code{\override}-Befehl anzuführen.
1238 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1239 @cindex break-visibility-Eigenschaft, Beispiel
1241 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1244 \override Staff.BarLine.break-visibility = #'#(#f #f #f)
1246 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1252 Auch auf diesem Weg gelingt es, die Taktlinien unsichtbar zu machen.
1255 @subheading transparent (durchsichtig)
1257 @cindex transparent-Eigenschaft
1258 @cindex Durchsichtig machen (transparent)
1260 Aus den Eigenschaftsdefinitionen auf der @code{grob-interface}-Seite
1261 in der IR geht hervor, dass die @code{transparent}-Eigenschaft
1262 boolesch ist. Mit @code{#t} (wahr) wird also ein Grob durchsichtig
1263 gemacht. Im unserem Beispiel soll jetzt die Taktart durchsichtig
1264 gemacht werden, anstatt die Taktlinien durchsichtig zu machen.
1265 Wir brauchen also wieder die Grob-Bezeichnung für die Taktart.
1266 Auf der @qq{All layout objects}-Seite in der IR müssen wir die
1267 Eigenschaften des @code{TimeSignature}-Layout-Objekts suchen
1268 Das Objekt wird vom @code{Time_signature_engraver} erstellt,
1269 der sich auch im @code{Staff}-Kontext befindet und genauso das
1270 @code{grob-interface} unterstützt, wie Sie sich
1271 überzeugen können. Der Befehl, um die Taktangabe unsichtbar zu
1274 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1275 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
1277 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1280 \override Staff.TimeSignature.transparent = ##t
1281 c''4 b8 c d16 c d8 |
1282 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1288 Die Taktangabe ist verschwunden, aber mit diesem Befehl wird ein
1289 freier Platz gelassen, wo sich die Taktangabe eigentlich befinden
1290 würde. Das braucht man vielleicht für eine Schulaufgabe, in der
1291 die richtige Taktangabe eingefügt werden soll, aber in anderen
1292 Fällen ist diese Lücke nicht schön. Um auch die Lücke zu entfernen,
1293 muss die Matrize (stencil) der Taktangabe auf @code{#f} (falsch)
1296 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1297 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1299 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1302 \override Staff.TimeSignature.stencil = ##f
1304 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1310 Und der Unterschied wird deutlich: hiermit wird das gesamte Objekt
1311 entfernt, während man mit @code{transparent} ein Objekt
1312 unsichtbar machen kann, es aber an seinem Platz gelassen wird.
1315 @subheading color (Farbe)
1317 @cindex color-Eigenschaft
1318 @cindex Farb-Eigenschaft
1320 Abschließend wollen wir die Taktlinien unsichtbar machen, indem
1321 wir sie weiß einfärben. (Es gibt hier eine Schwierigkeit: die weiße
1322 Taktlinie übermalt manchmal die Taktlinien, wo sie sie kreuzt,
1323 manchmal aber auch nicht. Sie können in den Beispielen unten
1324 sehen, dass das nicht vorhersagbar ist. Die Einzelheiten dazu, warum
1325 das passiert und wie sie es kontrollieren können, werden dargestellt
1326 in @ruser{Objekte weiß malen}. Im Moment wollen wir lernen, wie
1327 man mit Farbe arbeitet, akzeptieren Sie bitte an dieser Stelle die
1330 Das @code{grob-interface} bestimmt, dass der Wert der Farb-Eigenschaft
1331 eine Liste ist, aber es gibt keine Erklärung, was für eine Liste das
1332 sein soll. Die Liste, die benötigt wird, ist eine Liste mit Werten in
1333 internen Einheiten, aber damit Sie nicht wissen müssen, wie diese
1334 aussehen, gibt es mehrere Wege, Farben anzugeben. Der erste
1335 Weg ist es, @qq{normale} Farben zu benutzen, wie sie in der
1336 Tabelle in @ruser{Liste der Farben} aufgelistet sind. Beachten Sie,
1337 dass die Bezeichnungen auf Englisch sind. Um die Taktlinien auf
1338 weiß zu setzen, können Sie schreiben:
1340 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1341 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
1343 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1346 \override Staff.BarLine.color = #white
1347 c''4 b8 c d16 c d8 |
1348 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1354 und die Taktlinien verschwinden in der Tat. Beachten Sie,
1355 dass @emph{white} nicht mit einem Apostroph angeführt
1356 wird -- es ist kein Symbol, sondern eine @emph{Funktion}.
1357 Wenn sie aufgerufen wird, stellt sie eine Liste mit internen
1358 Werten zu Verfügung, mit welcher die Farbe auf weiß
1359 gestellt wird. Die anderen Farben in der Liste sind auch
1360 Funktionen. Um sich zu überzeugen, dass der Befehl auch
1361 wirklich funktioniert, können Sie die Farbe auf eine der
1362 anderen Funktionen dieser Liste abändern.
1368 Die zweite Art die Farbe zu ändern geschieht, indem die Liste
1369 der X11-Farbbezeichnungen einzusetzen, siehe die zweite Liste
1370 in @ruser{Liste der Farben}. Diesen Farben muss jedoch eine
1371 andere Funktion vorangestellt werden, die die X11-Farbbezeichnungen
1372 in interne Werte konvertiert:
1373 @code{x11-color}. Das geschieht wie folgt:
1375 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1376 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
1378 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1381 \override Staff.BarLine.color = #(x11-color 'white)
1382 c''4 b8 c d16 c d8 |
1383 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1389 In diesem Fall hat die Funktion @code{x11-color} ein Symbol
1390 als Argument, darum muss dem Symbol ein Apostroph vorangestellt
1391 und beide zusammen in Klammern gesetzt werden.
1397 Es gibt noch eine dritte Funktion, die RGB-Werte in die
1398 internen Werte übersetzt -- die @code{rgb-color}-Funktion. Sie
1399 braucht drei Argumente, um die Stärke von Rot, Grün und
1400 Blau darzustellen. Die Werte befinden sich zwischen
1401 0 und 1. Um also die Farbe Rot darzustellen, muss der
1402 Wert der Funktion lauten: @code{(rgb-color 1 0 0)}, weiß
1403 würde sein: @code{(rgb-color 1 1 1)}.
1405 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1406 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
1408 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1411 \override Staff.BarLine.color = #(rgb-color 1 1 1)
1412 c''4 b8 c d16 c d8 |
1413 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1418 Schließlich gibt es noch eine Grauskala, die zu den X11-Farben
1419 gehört. Sie reicht von schwarz (@code{'grey0'}) bis
1420 weiß (@code{'grey100}), in Einerschritten. Wir wollen das
1421 illustrieren, indem alle Layout-Objekte im Beispiel
1422 verschiede Grauschattierungen erhalten:
1424 @cindex StaffSymbol, Beispiel zur Veränderung
1425 @cindex TimeSignature, Beispiel zur Veränderung
1426 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1427 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
1428 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1429 @cindex Farbeigenschaft, Beispiel
1430 @cindex x11-Farben, Beispiel
1431 @cindex Taktlinien, Beispiel zur Veränderung
1432 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1433 @cindex Clef, Beispiel zur Veränderung
1434 @cindex Stem, Beispiel zur Veränderung
1435 @cindex NoteHead, Beispiel zur Veränderung
1436 @cindex Notenkopf, Beispiel zur Veränderung
1438 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1441 \override Staff.StaffSymbol.color = #(x11-color 'grey30)
1442 \override Staff.TimeSignature.color = #(x11-color 'grey60)
1443 \override Staff.Clef.color = #(x11-color 'grey60)
1444 \override Voice.NoteHead.color = #(x11-color 'grey85)
1445 \override Voice.Stem.color = #(x11-color 'grey85)
1446 \override Staff.BarLine.color = #(x11-color 'grey10)
1447 c''4 b8 c d16 c d8 |
1448 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1454 Beachten Sie die Kontexte, die mit jedem einzelnen Layout-Objekt
1455 verbunden sind. Es ist wichtig, den richtigen Kontext einzusetzen,
1456 damit die Befehle funktionieren. Denken Sie daran, dass der
1457 Kontext sich daran orientiert, wo sich der entsprechende
1458 Engraver befindet. Den Standardkontext für Engraver finden
1459 Sie, indem Sie beim Layout-Objekt beginnen, zum Engraver
1460 gehen, der es produziert und auf der Seite des Engravers in der
1461 IR finden Sie Information, in welchem Kontext sich der
1462 Engraver normalerweise befindet.
1465 @node Velikost předmětů
1466 @subsection Velikost předmětů
1467 @translationof Size of objects
1469 @cindex Veränderung von Objektgrößen
1470 @cindex Objektgrößen, verändern
1471 @cindex Größen von Objekten verändern
1473 Als Startpunkt wollen wir wieder ein früheres Beispiel
1474 wählen, siehe @ref{Naskládání hudebních výrazů do sebe}. Hier wurde
1475 ein neues Notensystem erstellt, wie man es für ein @rglos{ossia}
1478 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1479 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1480 @cindex @code{\with}-Beispiel
1482 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1483 \new Staff ="main" {
1490 alignAboveContext = #"main" }
1498 Ossia-Systeme werden normalerweise ohne Schlüssel und Taktangabe
1499 geschrieben, und sie werden etwas kleiner als das Hauptsystem gesetzt.
1500 Wie man Schlüssel und Taktangabe entfernt, wissen wir schon:
1501 wir setzen den Stencil von beiden auf @code{#f}:
1503 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1504 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1505 @cindex @code{\with}-Beispiel
1506 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1507 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1508 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1510 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1511 \new Staff ="main" {
1518 alignAboveContext = #"main"
1521 \override Staff.Clef.stencil = ##f
1522 \override Staff.TimeSignature.stencil = ##f
1532 wobei ein zusätzliches Klammerpaar nach der @code{\with}-Konstruktion
1533 erforderlich ist um sicherzugehen, dass die Modifikation und
1534 die Noten sich auch auf das Ossia-System beziehen.
1536 Was für einen Unterschied macht es, ob man den @code{Staff}-Kontext
1537 mit @code{\with} verändert, oder ob man die Stencils mit
1538 @code{\override} beeinflusst? Der größte Unterschied liegt
1539 darin, dass Änderungen, die mit @code{\with} eingeführt werden,
1540 während der Erstellung des Kontextes miterzeugt werden und
1541 als @strong{Standardeinstellungen} für diesen Kontext während seiner
1542 gesamten Dauer gelten, während @code{\set}- oder @code{\override}-Befehle
1543 dynamisch in die Noten eingebettet werden -- sie führen die
1544 Änderungen synchron mit einem bestimmten Zeitpunkt in
1545 der Musik aus. Wenn die Änderungen mit @code{\unset}
1546 oder @code{\revert} rückgängig gemacht werden, werden
1547 wieder die Standardwerte eingesetzt, die also die sind, die
1548 mit einer @code{\with}-Konstruktion definiert wurden, oder
1549 wenn hier keine definiert worden sind, die normalen
1552 Manche Kontexteigenschaften können nur ein einer
1553 @code{\with}-Konstruktion verändert werden. Das sind
1554 Eigenschaften, die nicht sinnvoll mitten im System geändert
1555 werden können. @code{alignAboveContext} (Orientierung
1556 über dem Kontext) und die Parallele,
1557 @code{alignBelowContext} (Orientierung unter dem Kontext)
1558 sind zwei derartige Eigenschaften -- wenn das Notensystem
1559 einmal erstellt wurde, ist die Orientierung schon bestimmt
1560 und es wäre nicht sinnvoll, sie später zu ändern.
1562 Die Standardwerte für Layout-Objekt-Eigenschaften können
1563 auch in der @code{\with}-Konstruktion gesetzt werden.
1564 Benutzen Sie einfach den normalen @code{\override}-Befehl
1565 ohne den Kontext, denn der Kontext ist eindeutig definiert
1566 durch die Stelle, an welcher sich @code{\with} befindet.
1567 Wenn an dieser Stelle ein Kontext angegeben wird, produziert LilyPond
1570 Das obige Beispiel könnte also auch so aussehen:
1572 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1573 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1574 @cindex @code{\with}-Beispiel
1575 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1576 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1577 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1579 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1580 \new Staff ="main" {
1587 alignAboveContext = #"main"
1588 % Don't print clefs in this staff
1589 \override Clef.stencil = ##f
1590 % Don't print time signatures in this staff
1591 \override TimeSignature.stencil = ##f
1600 Nun können wir daran gehen, auch wirklich die
1601 Größe der Objekte zu ändern.
1603 Manche Layout-Objekte werden aus Glyphen erstellt,
1604 die sich in einer Schriftartdatei befinden. Dazu gehören
1605 die Notenköpfe, Versetzungszeichen, Text, Schlüssel,
1606 Taktbezeichnung, Dynamik und Gesangstext. Ihre
1607 Größe wird verändert, indem die
1608 @code{font-size}- (Schriftgröße)-Eigenschaft geändert wird, wie
1609 wir bald sehen werden. Andere Layout-Objekte, wie
1610 Bögen -- oder allgemein Strecker-Objekte -- werden
1611 individuell gezeichnet, es gibt dazu also keine
1612 @code{font-size}, die mit ihnen verknüpft wäre.
1613 Weitere Eigenschaften wie die Länge von Hälsen und
1614 Taktlinien, Dicke von Balken und anderen Linien und
1615 der Abstand der Notenlinien voneinander müssen auf
1616 spezielle Weise verändert werden.
1618 In unserem Ossia-Beispiel wollen wir zuerst die
1619 Schriftgröße verändern. Das ist auf zwei Arten möglich.
1620 Entweder wir ändern die Schriftgröße für jede Objektart
1621 mit einem eigenen Befehl, etwa:
1624 \override NoteHead.font-size = #-2
1628 oder wir ändern die Größe aller Schriftobjekte, indem wir
1629 den Wert einer besonderen Eigenschaft, @code{fontSize},
1630 mit dem @code{\set}-Befehl bestimmen oder sie in
1631 eine @code{\with}-Konstruktion (ohne @code{\set} einschließen.
1637 Beide Beispiele reduzieren die Schriftgröße um zwei Schritte
1638 im Vergleich zum vorigen Wert, wobei jeder Schritt die
1639 Schriftgröße um etwa 12% verändert.
1641 Setzen wir das also in unserem Ossia-Beispiel ein:
1643 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1644 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1645 @cindex @code{\with}-Beispiel
1646 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1647 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1648 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1650 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=2]
1651 \new Staff ="main" {
1658 alignAboveContext = #"main"
1659 \override Clef.stencil = ##f
1660 \override TimeSignature.stencil = ##f
1661 % Reduce all font sizes by ~24%
1671 Das sieht aber immer noch nicht richtig aus. Die Notenköpfe
1672 und Fähnchen sind kleiner, aber die Hälse im Vergleich
1673 dazu zu lang und die Notenlinien zu weit auseinander.
1674 Sie müssen auch proportional zur Schriftart verkleinert
1675 werden. Der nächste Abschnitt behandelt diese Anpassung.
1678 @node Délka a tloušťka předmětů
1679 @subsection Délka a tloušťka předmětů
1680 @translationof Length and thickness of objects
1682 @cindex Entfernungen
1686 @cindex Größe, verändern
1687 @cindex Notenhalslänge, verändern
1688 @cindex Hälse, Länge verändern
1689 @cindex Notenlinien, Länge verändern
1691 Abstände und Längen werden in LilyPond üblicherweise
1692 in Notenlinienabständen (engl. staff-spaces) gemessen.
1693 Das ist der Abstand zwischen zwei Notenlinien im System.
1694 Die meisten Dicken (engl. thickness) dagegen werden in
1695 einer internen Einheit Linien-Dicke (engl. line-thickness)
1696 gemessen. Die Linien von Dynamikklammern zum Beispiel
1697 haben standardmäßig eine Dicke von einer Einheit
1698 @code{line-thickness}, während die Dicke eines
1699 Notenhalses 1,3 ist. Beachten Sie jedoch, dass sich
1700 manche Dicken anders verhalten: die Dicke von
1701 Balken etwa wird in Notenlinienabständen gemessen.
1703 Wie also werden Längen skaliert um der Schriftgröße
1704 zu entsprechen? Das kann mit einer besonderen Funktion
1705 @code{magstep} vorgenommen werden, die genau für
1706 diesen Zweck vorhanden ist. Sie nimmt ein Argument auf,
1707 die Änderung der Schriftgröße (#-2 im obigen Beispiel)
1708 und gibt einen Skalierungsfaktor aus, der dazu dient,
1709 Objekte proportionell zueinander zu verändern. So wird
1712 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1713 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1714 @cindex @code{\with}-Beispiel
1715 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1716 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1717 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1718 @cindex Notenlinienabstände verändern
1719 @cindex staff-space-Eigenschaft verändern
1720 @cindex magstep-Funktion, Beispiel
1721 @cindex Schriftart-Eigenschaft, Beispiel
1723 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=2]
1724 \new Staff ="main" {
1731 alignAboveContext = #"main"
1732 \override Clef.stencil = ##f
1733 \override TimeSignature.stencil = ##f
1735 % Reduce stem length and line spacing to match
1736 \override StaffSymbol.staff-space = #(magstep -2)
1746 Da die Länge eines Halses und viele andere Längeneigenschaften
1747 relativ zum Wert des Notenlinienabstands (@code{staff-space})
1748 errechnet werden, werden sie auch automatisch verkleinert.
1749 Das wirkt sich jedoch nur auf die vertikale Skalierung des Ossias
1750 aus -- die horizontale Skala ist durch das Layout des Haupsystems
1751 bestimmt und wird also von diesen Größenänderungen nicht
1752 betroffen. Wenn natürlich die Größe der gesamten Noten reduziert
1753 würde, würde sich auch die horizontalen Abstände ändern. Dass
1754 wird später im Layout-Abschnitt betrachtet.
1756 Mit dieser Änderung ist unser Ossia fertig. Die Größen und Längen
1757 aller anderen Objekte können auf analoge Weise geändert
1760 Für kleine Größenänderungen, wie in dem obigen Beispiel,
1761 braucht die Dicke der verschiedenen Linien, wie Taktlinien,
1762 Notenlinien, Balken, Dynamikklammern usw. normalerweise
1763 keine spezielle Anpassung. Wenn die Dicke eines bestimmten
1764 Layout-Objektes angepasst werden muss, kann man das erreichen,
1765 indem die entsprechende @code{thickness}-Eigenschaft des
1766 Objekts mit @code{\override} verändert wird. Ein Beispiel,
1767 wie man die Dicke von Bögen ändert, wurde schon gezeigt,
1768 siehe @ref{Vlastnosti předmětů v rozvržení,,vlastnosti předmětů v rozvržení}. Die Dicke aller
1769 gezeichneten Objekte (die also nicht aus einer Schriftart
1770 stammen) können auf gleiche Weise geändert werden.
1773 @node Umístění předmětů
1774 @section Umístění předmětů
1775 @translationof Placement of objects
1778 * Automatické chování::
1779 * Předměty uvnitř notové osnovy::
1780 * Předměty vně notové osnovy::
1784 @node Automatické chování
1785 @subsection Automatické chování
1786 @translationof Automatic behavior
1788 @cindex within-staff-předměty
1789 @cindex outside-staff-předměty
1790 @cindex Předměty uvnitř notové osnovy
1791 @cindex Předměty vně notové osnovy
1793 Es gibt Objekte der Notation, die zum Notensystem gehören, und
1794 andere, die außerhalb des Systems gesetzt werden müssen. Sie
1795 werden @code{within-staff}-Objekte bzw.
1796 @code{outside-staff}-Objekte genannt.
1798 @code{within-staff}-Objekte werden innerhalb des Notensystems
1799 (engl. staff) gesetzt: Notenköpfe, Hälse, Versetzungszeichen
1800 usw. Ihre Position ist üblicherweise durch die notierte Musik
1801 bestimmt -- sie werden vertikal auf bestimmten Linien notiert
1802 oder sind an andere Objekte gebunden, die vertikal festgelegt
1803 sind. Kollisionen von Notenköpfen, Hälsen und Versetzungszeichen
1804 werden normalerweise automatisch vermieden. Es gibt
1805 Befehle, um dieses automatische Verhalten zu verändern, wie
1806 unten gezeigt werden soll.
1808 Objekte, die außerhalb des Notensystems gesetzt werden, sind
1809 unter Anderem Übungsmarkierungen, Text und Dynamikzeichen.
1810 LilyPonds Regel für ihre vertikale Positionierung lautet, sie so nah wie
1811 möglich am Notensystem zu setzen, aber nicht so nah, dass
1812 sie mit anderen Objekten kollidieren. Dabei wird die
1813 @code{outside-staff-priority}-(Priorität außerhalb des Notensystems)-Eigenschaft
1814 eingesetzt, um die Reihenfolge zu bestimmen, in denen Objekte gesetzt werden
1817 Zuerst werden alle Innersystemobjekte von LilyPond gesetzt.
1818 Dann werden die Objekte außerhalb des Systems nach
1820 @code{outside-staff-priority} geordnet. Die @code{outside-staff}-Objekte
1821 werden dann nacheinander gesetzt, mit der niedrigsten
1822 Priorität beginnend, und so gesetzt, dass sie nicht mit anderen
1823 Objekten kollidieren, die schon gesetzt wurden. Wenn also zwei
1824 @code{outside-staff}-Objekte um den selben Platz streiten,
1825 wird das mit der geringeren @code{outside-staff-priority} näher
1826 am System gesetzt werden. Wenn zwei Objekte die selbe Priorität
1827 haben, wird das näher am System gesetzt, welches zuerst
1830 Im folgenden Beispiel haben alle Textbeschriftungen die gleiche
1831 Priorität (weil sie nicht explizit gesetzt worden ist). Beachten Sie,
1832 dass @qq{Text3} wieder dicht am System gesetzt wurde, weil
1833 er unter @qq{Text2} passt.
1835 @cindex Textbeschriftungsbeispiel
1837 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1844 Notensysteme werden in den Standardeinstellungen auch so dicht
1845 beieinander gesetzt wie es möglich ist (mit einem minimalen Abstand).
1846 Wenn Noten sehr weit aus einem System herausragen, zwingen sie
1847 das nächste System weiter weg, wenn eine Kollision drohen würde.
1848 Im nächsten Beispiel sehen Sie, wie Noten auf zwei Systemen
1849 @qq{ineinander greifen}.
1851 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1854 \relative { c'4 a, }
1857 \relative { c''''4 a, }
1863 @node Předměty uvnitř notové osnovy
1864 @subsection Předměty uvnitř notové osnovy
1865 @translationof Within-staff objects
1867 Es wurde schon gezeigt, wie die Befehle @code{\voiceXXX} die Richtung
1868 von Bögen, Fingersatz und allen anderen Objekten beeinflusst,
1869 die von der Richtung der Notenhälsen abhängen. Diese Befehle
1870 sind nötig, wenn polyphone Musik geschrieben wird, damit sich
1871 die einzelnen Melodielinien klar abzeichnen. Es kann aber von Zeit
1872 zu Zeit nötig sein, dieses automatische Verhalten zu verändern. Das
1873 kann entweder für ganze Abschnitte, aber genauso auch nur für eine
1874 einzelne Note vorgenommen werden. Die Eigenschaft, die die Richtung
1875 bestimmt, ist die @code{direction}-Eigenschaft jedes Layout-Objekts.
1876 Es soll erst erklärt werden, was sie bewirkt und dann eine Anzahl
1877 an fertigen Befehlen für die üblicheren Situationen präsentiert werden,
1878 mit denen Sie gleich loslegen können.
1880 Manche Layout-Objekte, wie Legato- und Bindebögen, biegen sich
1881 oder zeigen entweder nach oben oder nach unten, andere, wie
1882 Hälse und Fähnchen, verändern auch die Position rechts oder links,
1883 je nach der Richtung, in die sie zeigen. Das wird automatisch
1884 berücksichtigt, wenn die @code{direction}-Eigenschaft verändert
1891 @cindex hoch-Eigenschaft
1892 @cindex runter-Eigenschaft
1893 @cindex zentriert-Eigenschaft
1894 @cindex neutral-Eigenschaft
1896 Das folgende Beispiel zeigt im ersten Takt die Standardeinstellung
1897 für Hälse, die bei hohen Noten nach unten zeigen und bei tiefen
1898 noten nach oben. Im nächsten Takt werden alle Hälse nach unten
1899 gezwungen, im dritten Takt nach oben, und im vierten wird wieder
1900 der Standard eingestellt.
1902 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
1903 @cindex Richtungseigenschaft, Beispiel
1905 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1907 \override Stem.direction = #DOWN
1909 \override Stem.direction = #UP
1911 \revert Stem.direction
1915 Hier werden die Konstanten @code{DOWN} und @code{UP}
1916 eingesetzt. Sie haben die Werte @code{-1} bzw. @code{+1}, und
1917 diese numerischen Werte können ebenso benutzt werden. Auch
1918 der Wert @code{0} kann in manchen Fällen benutzt werden. Er
1919 bedeutet für die Hälse das gleiche wie @code{UP}, für einige
1920 andere Objekte jedoch @qq{zentriert}. Es gibt hierzu die Konstante
1921 @code{CENTER}, die den Wert @code{0} hat.
1923 Es gibt aber einfachere Befehle, die normalerweise benutzt werden.
1924 Hier eine Tabelle der häufigsten. Die Bedeutung des Befehls wird
1925 erklärt, wenn sie nicht selbstverständlich ist.
1927 @multitable @columnfractions .2 .2 .25 .35
1928 @headitem Runter/Links
1932 @item @code{\arpeggioArrowDown}
1933 @tab @code{\arpeggioArrowUp}
1934 @tab @code{\arpeggioNormal}
1935 @tab Arpeggio mit Pfeil nach unten, oben oder ohne Pfeil
1936 @item @code{\dotsDown}
1938 @tab @code{\dotsNeutral}
1939 @tab Richtung der Verschiebung eines Punktes, um Notenlinien zu vermeiden
1940 @item @code{\dynamicDown}
1941 @tab @code{\dynamicUp}
1942 @tab @code{\dynamicNeutral}
1943 @tab Position der Dynamik-Bezeichnung relativ zum System
1944 @item @code{\phrasingSlurDown}
1945 @tab @code{\phrasingSlurUp}
1946 @tab @code{\phrasingSlurNeutral}
1947 @tab Befehl für Richtung von Phrasierungsbögen
1948 @item @code{\slurDown}
1950 @tab @code{\slurNeutral}
1951 @tab Befehl für Richtung von Legatobögen
1952 @item @code{\stemDown}
1954 @tab @code{\stemNeutral}
1955 @tab Befehl für Richtung von Hälsen
1956 @item @code{\textSpannerDown}
1957 @tab @code{\textSpannerUp}
1958 @tab @code{\textSpannerNeutral}
1959 @tab Position von Textbeschriftungen, die als Strecker eingegeben werden
1960 @item @code{\tieDown}
1962 @tab @code{\tieNeutral}
1963 @tab Befehl für Richtung von Bindebögen
1964 @item @code{\tupletDown}
1965 @tab @code{\tupletUp}
1966 @tab @code{\tupletNeutral}
1967 @tab Befehl für Richtung von Klammern/Zahlen der N-tolen
1970 Diese vordefinierten Befehl können allerdings @strong{nicht}
1971 zusammen mit @code{\once} benutzt werden. Wenn Sie die
1972 Wirkung eines Befehl auf eine einzige Noten begrenzen wollen,
1973 müssen Sie den entsprechenden
1974 @code{\once \override}-Befehl benutzen oder den definierten
1975 Befehl, gefolgt von dem entsprechenden neutralisierenden
1976 @code{xxxNeutral}-Befehl nach der Note.
1979 @subheading Fingersatz
1981 @cindex Fingersatz, Positionierung
1982 @cindex Fingersatz, Akkorde
1984 Die Positionierung von Fingersatz kann auch durch den Wert
1985 seiner @code{direction}-Eigenschaft beeinflusst werden, aber
1986 eine Veränderung von @code{direction} hat keinen Einfluss auf
1987 Akkorde. es gibt auch hier
1988 besondere Befehle, mit denen der Fingersatz von einzelnen
1989 Noten in Akkorden kontrolliert werden kann, wobei mögliche
1990 Positionen über, unter der Note und rechts bzw. links von
1993 Zunächst die Wirkungsweise von @code{direction} auf
1994 den Fingersatz: im ersten Takt der Standard, dann
1995 die Wirkung von @code{DOWN} (runter) und @code{UP}
1998 @cindex Fingersatz, Beispiel zur Veränderung
1999 @cindex direction-Eigenschaft, Beispiel
2001 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2003 \override Fingering.direction = #DOWN
2005 \override Fingering.direction = #UP
2009 Eine Beeinflussung der @code{direction}-Eigenschaft ist jedoch
2010 nicht die einfachste Art, Fingersatzbezeichnungen manuell über oder
2011 unter das System zu setzen. Normalerweise bietet es sich an,
2012 @code{_} oder @code{^} anstelle von @code{-} vor der Fingersatz-Zahl
2013 zu benutzen. Hier das vorherigen Beispiel mit dieser Methode:
2015 @cindex Fingersatz-Beispiel
2017 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2023 Die @code{direction}-Eigenschaft wirkt sich nicht auf
2024 Akkorde aus, während die Präfixe @code{_} und @code{^} funktionieren.
2025 Standardmäßig wird der Fingersatz automatisch entweder
2026 über oder unter dem Akkord gesetzt:
2028 @cindex Fingersatz-Beispiel
2030 @lilypond[quote,verbatim]
2039 aber das kann manuell geändert werden, um einzelne Fingersatzanweisungen
2040 nach oben oder unten zu zwingen:
2042 @cindex Fingersatz-Beispiel
2044 @lilypond[quote,verbatim]
2046 <c''-5 g-3 e-2 c-1>4
2052 Noch bessere Kontrolle über die Positionierung von Fingersatz für
2053 einzelne Noten in einem Akkord ist mit dem
2054 @code{\set fingeringOrientations}-Befehl möglich. Die Syntax
2058 @code{\set fingeringOrientations = #'([up] [left/right] [down])}
2062 @code{\set}wird benutzt, weil @code{fingeringOrientations} eine
2063 Eigenschaft des @code{Voice}-Kontextes ist, erstellt und eingesetzt
2064 vom @code{New_fingering_engraver}.
2066 Die Eigenschaft kann als Wert eine Liste mit einem bis drei Einträgen
2067 haben. Damit wird bestimmt, ob Fingersatz oberhalb gesetzt
2068 werden kann (wenn @code{up} in der Liste auftaucht), darunter
2069 (wenn@code{down} auftaucht), links (wenn @code{left} auftaucht)
2070 oder rechts (wenn @code{right} auftaucht). Wenn andererseits
2071 ein Wert nicht auftaucht, wir auch kein Fingersatz in dieser Richtung
2072 gesetzt. LilyPond nimmt diese Beschränkung als Bedingung und
2073 errechnet die besten Positionen für die Noten des nächsten Akkordes.
2074 Die seitliche Positionierung kann nur auf einer Seite des Akkordes
2075 geschehen, nicht auf beiden gleichzeitig, es kann also nur entweder
2076 @code{left} oder @code{right} auftreten, nicht beide gleichzeitig.
2078 @warning{Damit eine einzelne Note mit diesem Befehl beeinflusst werden
2079 kann, muss sie als ein @qq{Ein-Noten-Akkord} geschrieben
2080 werden, indem einfache spitze Klammern um die Note positioniert
2083 Hier ein paar Beispiele:
2085 @cindex Fingersatz-Beispiel
2086 @cindex @code{\set}, Benutzungsbeispiel
2087 @cindex fingerOrientations-Eigenschaft, Beispiel
2089 @lilypond[quote,verbatim,relative=1]
2090 \set fingeringOrientations = #'(left)
2093 \set fingeringOrientations = #'(left)
2096 \set fingeringOrientations = #'(up left down)
2099 \set fingeringOrientations = #'(up left)
2102 \set fingeringOrientations = #'(right)
2108 Wenn die Fingersatzbezeichnung zu gedrungen aussieht,
2109 kann auch die Schriftgröße (@code{font-size}) verringert
2110 werden. Der Standardwert kann aus dem
2111 @code{Fingering}-Objekt in der IR entnommen werden,
2112 er ist @code{-5}, versuchen wir es also mit @code{-7}.
2114 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2115 \override Fingering.font-size = #-7
2116 \set fingeringOrientations = #'(left)
2119 \set fingeringOrientations = #'(left)
2122 \set fingeringOrientations = #'(up left down)
2125 \set fingeringOrientations = #'(up left)
2128 \set fingeringOrientations = #'(right)
2135 @node Předměty vně notové osnovy
2136 @subsection Předměty vně notové osnovy
2137 @translationof Outside-staff objects
2139 Předměty vně notové osnovy werden automatisch gesetzt,
2140 um Kollisionen zu vermeiden. Objekten mit einem geringeren
2141 Prioritätswert der Eigenschaft @code{outside-staff-priority}
2142 werden näher an das System gesetzt, und andere Objekte außerhalb
2143 des Systems werden dann soweit vom System entfernt gesetzt, dass
2144 Zusammenstöße vermieden werden. Die
2145 @code{outside-staff-priority}-Eigenschaft ist im
2146 @code{grob-interface} definiert und ist also eine Eigenschaft
2147 von allen Layout-Objekten. Standardmäßig ist sie für alle Objekte
2148 auf falsch (@code{#f}) gesetzt; dieser Wert wird in einen numerischen
2149 Wert dem Objekt entsprechend geändert, wenn das Objekt für die
2150 Notenausgabe erstellt wird. Die Tabelle unten zeigt die
2151 Standardwerte für die meistbenutzten @code{outside-staff}-Objekte,
2152 die den Voreinstellungen nach im @code{Staff}- oder
2153 @code{Voice}-Kontext gesetzt werden.
2158 Achtung bei einigen ungewöhnlichen Objektbezeichnungen: Strecker-Objekte
2159 werden automatisch erstellt, um die vertikale Position von Grobs
2160 zu kontrollieren, die an unterschiedlichen musikalischen Momenten
2161 beginnen und enden (könnten). Wenn also @code{outside-staff-priority}
2162 des darunterliegenden Grobs geändert wird, hat das keine Auswirkung.
2163 Zum Beispiel bringt das Ändern von @code{outside-staff-priority}
2164 des @code{Hairpin}-(Dynamikklammer)-Objekts keine Änderung in der
2165 vertikalen Position von Crescendo-Klammern -- anstatt dessen muss
2166 @code{outside-staff-priority} des hiermit assoziierten
2167 @code{DynamicLineSpanne}-Objekts geändert werden. Dieser
2168 @code{\override}-Befehl muss zu Beginn des Streckers gesetzt werden,
2169 welcher womöglich mehrere verbundene Dynamikklammern und Dynamikbezeichnung
2172 @multitable @columnfractions .3 .3 .3
2173 @headitem Layout-Objekt
2175 @tab Kontrolliert Position von:
2176 @item @code{MultiMeasureRestText}
2178 @tab Text über Ganztaktpausen
2179 @item @code{TextScript}
2181 @tab Textbeschriftung
2182 @item @code{OttavaBracket}
2184 @tab Ottava (Oktavierungsklammern)
2185 @item @code{TextSpanner}
2188 @item @code{DynamicLineSpanner}
2190 @tab Alle Dynamik-Bezeichnungen
2191 @item @code{VoltaBracketSpanner}
2194 @item @code{TrillSpanner}
2196 @tab Triller-Strecker
2199 Hier ein Beispiel, das die Standardpositionierung von einigen
2202 @cindex Text-Strecker
2203 @cindex Text-Spanner
2204 @funindex \startTextSpan
2205 @funindex \stopTextSpan
2206 @funindex startTextSpan
2207 @funindex stopTextSpan
2208 @cindex Ottava-Klammer
2209 @cindex Oktavierungsklammer
2211 @cindex TextSpanner, Beispiel zur Veränderung
2212 @cindex bound-details-Eigenschaft, Beispiel
2214 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2215 % Set details for later Text Spanner
2216 \override TextSpanner.bound-details.left.text
2217 = \markup { \small \bold Slower }
2218 % Place dynamics above staff
2220 % Start Ottava Bracket
2223 % Add Dynamic Text and hairpin
2229 % Add Dynamic Text and terminate hairpin
2230 c4\ff c \stopTextSpan
2231 % Stop Ottava Bracket
2236 Dieses Beispiel zeigt auch, wie man Text-Strecker erstellt, d.h.
2237 Text mit Bindestrichen, der sich über eine bestimmte Länge
2238 erstreckt. Der Strecker beginnt mit dem
2239 @code{\startTextSpan}-Befehl und endet mit dem
2240 @code{\stopTextSpan}-Befehl, und das Format des Textes
2241 wird mit dem @code{\override TextSpanner}-Befehl bestimmt.
2242 Mehr Einzelheiten siehe @ruser{Text mit Verbindungslinien}.
2244 Im Beispiel wird auch gezeigt, wie Oktavierungsklammern
2245 (Ottava) erstellt werden.
2247 @cindex Taktzahlposition verändern
2248 @cindex Verändern der Taktzahlposition
2249 @cindex Position der Taktzahl, verändern
2250 @cindex Metronom-Bezeichnungsposition verändern
2251 @cindex Verändern der Metronom-Bezeichnungsposition
2252 @cindex Übungszeichenposition verändern
2253 @cindex Verändern der Übungszeichenposition
2255 Beachten Sie, dass Taktnummern, Metronombezeichnungen
2256 und Übungszeichen nicht gezeigt werden. Sie werden
2257 standardmäßig im @code{Score}-(Partitur)-Kontext
2258 erstellt und ihre @code{outside-staff-priority} wird
2259 in Bezug auf die Layout-Objekte, die im @code{Staff}-Kontext
2260 erstellt werden, ignoriert. Wenn Sie Taktnummern,
2261 Metronombezeichnungen oder Übungszeichen entsprechend
2262 ihrer Außersystem-Priorität setzen wollen, müssen Sie
2263 die entsprechenden Engraver (@code{Bar_number_engraver},
2264 @code{Metronome_mark_engraver} oder @code{Mark_engraver})
2265 vom @code{Score}-Kontext entfernen und dem
2266 @code{Staff}-Kontext hinzufügen. Wenn die Engraver so
2267 geändert werden, erhalten sie folgenden Werte für
2268 @code{outside-staff-priority}:
2270 @multitable @columnfractions .3 .3
2271 @headitem Layout-Objekt @tab Priorität
2272 @item @code{RehearsalMark} @tab @code{1500}
2273 @item @code{MetronomeMark} @tab @code{1000}
2274 @item @code{BarNumber} @tab @code{ 100}
2277 Wenn die Standardwerte der @code{outside-staff-priority} nicht
2278 die Positionierung hervorrufen, die Sie wünschen, kann die
2279 Priorität eines jeden Objektes geändert werden. Als Beispiel
2280 wollen wir zeigen, wie sich die Oktavierungsklammer unter
2281 den Textstrecker des vorigen Beispiels setzen lässt. Wir müssen
2282 nur die Priorität des
2283 @code{OttavaBracket}-Objektes in der IR oder der Tabelle oben
2284 herausfinden und einen kleineren Wert angeben als der Wert, den
2285 das @code{TextSpanner}-(Strecker)-Objekt bekommt, wobei noch daran
2286 zu denken ist, dass @code{OttavaBracket} im @code{Staff}-Kontext
2289 @cindex TextSpanner, Beispiel zur Veränderung
2290 @cindex bound-details-Eigenschaft, Beispiel
2292 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2293 % Set details for later Text Spanner
2294 \override TextSpanner.bound-details.left.text
2295 = \markup { \small \bold Slower }
2296 % Place dynamics above staff
2298 % Place following Ottava Bracket below Text Spanners
2299 \once \override Staff.OttavaBracket.outside-staff-priority = #340
2300 % Start Ottava Bracket
2305 % Add Dynamic Line Spanner
2311 c4\ff c \stopTextSpan
2312 % Stop Ottava Bracket
2317 @cindex Legatobögen und outside-staff-priority
2318 @cindex Legatobögen und Artikulationszeichen
2319 @cindex Artikulationszeichen und Legatobögen
2321 Legatobögen werden als Innersystem-Objekte klassifiziert, aber
2322 sie erscheinen oft auch über dem System, wenn die Noten, an die
2323 sie verbunden sind, sehr hoch im System notiert sind. Dadurch
2324 können Außersystem-Objekte, wie Artikulationszeichen, zu hoch
2325 gerückt werden. Die @code{avoid-slur}-Eigenschaft hat nur
2326 eine Auswirkung, wenn auch die @code{outside-staff-priority}
2327 auf @code{#f} gesetzt ist. Alternativ kann die
2328 @code{outside-staff-priority} des Legatobogens auf einen
2329 numerischen Wert gesetzt werden, sodass er mit anderen
2330 Außersystem-Objekten anhand dieses Wertes gesetzt wird.
2331 Hier ein Beispiel, das die beiden Möglichkeiten veranschaulicht:
2333 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2334 c4( c^\markup { \tiny \sharp } d4.) c8
2336 \once \override TextScript.avoid-slur = #'inside
2337 \once \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
2338 c4^\markup { \tiny \sharp } d4.) c8
2339 \once \override Slur.outside-staff-priority = #500
2340 c4( c^\markup { \tiny \sharp } d4.) c8
2343 Eine Änderung der @code{outside-staff-priority} kann auch dazu
2344 benutzt werden, die vertikale Plazierung von individuellen Objekten
2345 zu kontrollieren, auch wenn das Ergebnis nicht immer optimal
2346 ist. Im nächsten Beispiel soll @qq{Text3} oberhalb von @qq{Text4}
2347 gesetzt werden, das Beispiel wurde behandelt in
2348 @ref{Automatické chování,,automatickém chování}. Der Wert der Priorität muss also für
2349 die Eigenschaft @code{TextScript} entweder in der IR oder in der
2350 Tabelle oben festgestellt werden und dann die Priorität für
2351 @qq{Text3} höher eingestellt werden:
2353 @cindex TextScript, Beispiel zur Veränderung
2354 @cindex outside-staff-priority-Eigenschaft, Beispiel
2356 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
2359 \once \override TextScript.outside-staff-priority = #500
2364 Damit wird zwar @qq{Text3} ganz richtig über @qq{Text4}
2365 platziert, aber auch über @qq{Text2}, und @qq{Text4}
2366 wird jetzt weiter unten gesetzt. Eigentlich sollten ja alle
2367 diese Anmerkungen gleichweit vom System entfernt sein.
2368 Dazu muss offensichtlich horizontal etwas Platz gemacht
2369 werden. Das kann erreicht werden mit dem
2370 @code{textLengthOn}-(Textlänge an)-Befehl.
2372 @subheading \textLengthOn (Textlänge berücksichtigen)
2374 @cindex Noten, durch Text gespreizt
2375 @funindex \textLengthOn
2376 @funindex \textLengthOff
2378 Standardmäßig wird Text, der mit dem Beschriftungsbefehl
2379 @code{\markup} bzw. Äquivalenten erstellt wird, kein
2380 zusätzlicher Platz in Bezug auf die Positionierung der Noten
2381 zugestanden. Der @code{\textLengthOn}-Befehl ändert
2382 dieses Verhalten, so dass die Noten gespreizt werden, wenn
2383 die Breite des Textes es erfordert:
2385 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
2386 \textLengthOn % Cause notes to space out to accommodate text
2393 Dieses Verhalten wird mit dem @code{\textLengthOff}-Befehl
2394 rückgängig gemacht. Erinnern Sie sich, dass @code{\once} nur mit
2395 @code{\override}, @code{\set}, @code{\revert} oder @code{unset}
2396 funktioniert, der Befehl kann also nicht zusammen mit
2397 @code{\textLengthOn} benutzt werden.
2399 @cindex Textbeschriftung, Vermeidung von Zusammenstößen
2400 @cindex Zusammenstöße vermeiden mit Textbeschriftung
2402 Textbeschriftung vermeidet auch Noten, die über das System hinausstehen.
2403 Wenn das nicht gewünscht ist, kann die automatische Verschiebung
2404 nach oben hin auch vollständig ausgeschaltet werden, indem die
2405 Priorität auf @code{#f} gesetzt wird. Hier ein Beispiel, wie
2406 eine Textbeschriftung mit diesen Noten reagiert:
2408 @cindex Textbeschriftung, Beispiel zur Veränderung
2409 @cindex outside-staff-priority-Eigenschaft, Beispiel
2411 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
2413 % This markup is short enough to fit without collision
2417 % This is too long to fit, so it is displaced upwards
2421 % Turn off collision avoidance
2422 \once \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
2423 c,,2^"Long Text " c'' |
2426 % Turn off collision avoidance
2427 \once \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
2428 \textLengthOn % and turn on textLengthOn
2429 c,,2^"Long Text " % Spaces at end are honored
2437 @cindex Verändern der Positionierung von Dynamikzeichen
2438 @cindex Dynamikzeichen: Positionierung verändern
2440 Dynamikbezeichnung wird üblicherweise unter dem System
2441 gesetzt, kann aber auch nach oben mit dem Befehl
2442 @code{dynamicUp} gezwungen werden. Die Bezeichnung
2443 wird vertikal relativ zu der Note positioniert, an die sie angefügt
2444 wurde. Sie wird vertikal variabel gesetzt in Bezug zu
2445 Innersystemobjekten wie Bögen oder Taktnummern. Damit
2446 können oft recht gute Resultate erreicht werden, wie im
2449 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2454 bes4.~\f\< \( bes4 bes8 des4\ff\> c16 bes\!
2455 ees,2.~\)\mf ees4 r8
2458 Wenn aber Noten und Dynamikzeichen sehr dicht beieinander
2459 stehen, positioniert die automatische Kollisionsvermeidung
2460 später kommende Dynamikzeichen weiter weg, was allerdings
2461 nicht immer die beste Möglichkeit ist, wie in dem folgenden,
2462 etwas gewollten Beispiel zu sehen ist:
2464 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2466 a4\f b\mf c\mp b\p |
2470 Wenn eine ähnliche Situation in @qq{echter} Musik auftaucht,
2471 kann es nötig sein, die Noten etwas zu spreizen, damit die
2472 Dynamikzeichen alle auf der selben vertikalen Position
2473 gesetzt werden können. Dieses Verhalten war im Falle von
2474 Textbeschriftungen möglich mit dem @code{\textLengthOn}-Befehl,
2475 aber es gibt keinen entsprechenden Befehl für Dynamik. Wir
2476 müssen also unsere eigenen Befehle mit @code{\override}
2480 @subheading Verändern der Größe von grobs
2482 @cindex Grob, Größenveränderung
2483 @cindex Größenveränderung von grobs
2485 Zuallererst müssen wir lernen, wie die Größe von Grobs verändert
2486 wird. Alle Grobs besitzen einen Referenzpunkt, der
2487 benutzt wird, um ihre Position in Relation zu ihnen übergeordneten
2488 Objekten zu bestimmen. Dieser Punkt innerhalb des Grobs wird dann
2489 auf einer horizontalen Position (@code{X-offset}) und einer
2490 vertikalen Position (@code{Y-offset}) ausgerichtet, immer bezüglich
2491 des übergeordneten Objektes. Eine horizontale Strecke wird
2492 durch ein Zahlenpaar angegeben (@code{X-extent}), welche
2493 die linke und rechte Grenze relativ zum übergeordneten Objekt
2494 bezeichnen. Die vertikale Strecke wir genauso durch ein
2495 Zahlenpaar (@code{Y-extent}) definiert. Diese Eigenschaften
2496 gehören zu allen Grobs, die das
2497 @code{grob-interface} unterstützen.
2499 @cindex @code{extra-spacing-width}
2501 Standardmäßig haben Außersystemobjekte eine Länge von Null,
2502 so dass sie sich in horizontaler Richtung überlappen können. Das
2503 geschieht, indem dem linken Rand Unendlich zugewiesen wird
2504 und dem rechten Rand minus Unendlich (der Code der
2505 @code{extra-spacing-width}-(zusätzliche Positionierungslänge)-Eigenschaft
2506 lautet: @code{'(+inf.0 . -inf.0)}).
2507 Damit sich diese Objekte also horizontal nicht überschneiden, muss
2508 der Wert von @code{extra-spacing-width} auf
2509 @code{'(0 . 0)} gesetzt werden, sodass die wirkliche Länge eines
2510 Objektes zur Geltung kommt. Mit diesem Befehl wird das für
2511 Dynamik-Zeichen erledigt:
2514 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(0 . 0)
2518 Schauen wir uns an, wie es mit dem vorigen Beispiel funktioniert:
2520 @cindex DynamicText, Beispiel zur Veränderung
2521 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft, Beispiel
2523 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2525 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(0 . 0)
2530 Damit werden die Dynamik-Zeichen also wirklich nebeneinander
2531 gesetzt, aber es gibt noch zwei Probleme. Die Zeichen sollten
2532 etwas weiter außeinander stehen und es wäre gut, wenn sie alle
2533 den gleichen Abstand zum System hätte. Das erste Problem ist
2534 einfach behoben. Anstatt der @code{extra-spacing-width}-Eigenschaft
2535 Null zuzuweisen, können wir auch einen etwas größeren Wert
2536 wählen. Die Einheit wird gemessen in dem Abstand zwischen zwei
2537 Notenlinien, es scheint also gut, den rechten und linken
2538 Rand eine halbe Einheit zu vergrößern:
2540 @cindex DynamicText, Beispiel zur Veränderung
2541 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft, Beispiel
2543 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2545 % Extend width by 1 staff space
2546 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(-0.5 . 0.5)
2551 Das sieht schon besser aus, aber es wäre noch besser, wenn die
2552 Dynamik-Zeichen alle an einer Linie ausgerichtet wären, anstatt
2553 höher und tiefer zu sitzen. Das kann mit der
2554 @code{staff-padding}-Eigenschaft erreicht werden,
2555 die wir uns im folgenden Abschnitt genauer anschauen werden.
2559 @node Střety předmětů
2560 @section Střety předmětů
2561 @translationof Collisions of objects
2564 * Přesouvání předmětů::
2565 * Oprava překrývajících se not::
2566 * Příklady ze života::
2569 @node Přesouvání předmětů
2570 @subsection Přesouvání předmětů
2571 @translationof Moving objects
2573 @cindex Verschieben von überschneidenden Objekten
2574 @cindex Verschieben von Zusammenstößen
2575 @cindex Zusammenstöße vermeiden
2576 @cindex Objekte, verschieben von Zusammestößen
2577 @cindex Vermeiden von Zusammenstößen
2579 Es wird vielleicht eine Überraschung sein, aber LilyPond ist nicht
2580 perfekt. Einige Notationselemente können sich überschneiden. Das
2581 ist nicht schön, aber zum Glück sehr selten. Normalerweise müssen
2582 die Objekte zur Klarheit oder aus ästhetischen Gründen verschoben
2583 werden -- sie könnten besser aussehen, wenn sie etwas zusätzlichen
2586 Es gibt im Grunde drei Herangehensweisen, überlappende Notation
2587 zu verbessern. Man sollte sie in der folgenden Reihenfolge
2592 Die @strong{Richtung} eines der überlappenden Objekte kann
2593 geändert werden, indem die vordefinierten Befehle für
2594 Innersystemobjekte verwendet werden, wie beschrieben in
2595 @ref{Předměty uvnitř notové osnovy,,předmětech uvnitř notové osnovy)}. Hälse, Bögen, Balken, Dynamik-Zeichen
2596 und Triolen können auf diese Weise einfach umgeordnet
2597 werden. Beschränkt ist diese Methode insofern, als es nur
2598 zwei Möglichkeiten zur Veränderung gibt: oben oder unten.
2601 Die @strong{Objekteigenschaft}, die LilyPond benutzt um die
2602 Layout-Objekte zu platzieren, können mit dem
2603 @code{\override}-Befehl positioniert werden. Die Vorteile
2604 von Änderungen dieser Art sind a) dass einige Objekte
2605 automatisch verschoben werden, wenn es nötig ist Platz zu
2606 schaffen und b) ein einziges @code{\override} sich auf
2607 alle Fälle eines Objekttyps bezieht. Zu diesen Eigenschaften
2613 @code{direction} (Richtung)
2615 Das wurde schon detailliert behandelt, siehe
2616 @ref{Předměty uvnitř notové osnovy,,předměty uvnitř notové osnovy}.
2619 @code{padding}, @code{right-padding}, @code{staff-padding} (Verschiebung)
2621 @cindex Padding-Eigenschaft
2622 @cindex right-padding-Eigenschaft
2623 @cindex staff-padding-Eigenschaft
2624 @cindex Verschieben (padding)
2625 @cindex Füllung (padding)
2626 @cindex padding (Füllung)
2628 Wenn ein Objekt platziert wird, bestimmt der Wert seiner
2629 @code{padding}-(Füllungs)-Eigenschaft die Größe des
2630 Abstandes, der zwischen dem Objekt selber und dem
2631 Objekt, relativ zu welchem es positioniert wird, gelassen
2632 werden muss. Dabei zählt der @code{padding}-Wert
2633 des Objektes, das platziert werden soll, der @code{padding}-Wert
2634 des Objektes, das schon gesetzt wurde, wird hingegen
2635 ignoriert. Abstände mit @code{padding} können zu
2636 allen Objekten hinzugefügt werden, die das
2637 @code{side-position-interface} unterstützen.
2639 Anstelle von @code{padding} wird die Position von
2640 Versetzungszeichengruppen durch die Eigenschaften
2641 @code{right-padding} bestimmt. Diese Eigenschaft wird im
2642 @code{AccidentalPlacement}-(Versetzungszeichen-Positionierungs)-Objekt
2643 gefunden, das sich innerhalb des @strong{Staff}-Kontexts
2644 befindet. Während des Notensatzes werden die Notenköpfe
2645 zuerst gesetzt und dann die Versetzungszeichen, wenn denn
2646 welche gesetzt werden, durch die @code{right-padding}-Eigenschaft
2647 auf die linke Seite der Notenköpfe positioniert, um die Entfernung
2648 von den Notenköpfen und zwischen den einzelnen Versetzungszeichen zu
2649 bestimmen. Also nur die @code{right-padding}-(Verschiebung nach rechts)-Eigenschaft
2650 des @code{AccidentalPlacement}-Objekts hat Einfluss auf die
2651 Positionierung der Versetzungszeichen.
2653 Die @code{staff-padding}-(Verschiebung zum System)-Eigenschaft
2654 ist sehr ähnlich wie die @code{padding}-Eigenschaft:
2655 @code{padding} bestimmt den Minimalabstand zwischen
2656 einem Objekt, das das @code{side-position-interface}
2657 unterstützt, und dem nächsten anderen Objekt (normalerweise
2658 die Note oder Notenlinie); @code{staff-padding} dagegen
2659 wirkt nur auf Objekte die immer außerhalb des Notensystems
2660 sind -- damit wird der minimale Abstand bestimmt, der
2661 zwischen dem Objekt und dem Notensystem gelassen werden
2662 soll. @code{staff-padding} hat also @strong{keinen Einfluss}
2663 auf Objekte, die relativ zu einer Note positioniert werden, sondern
2664 nur auf solche, die zum System relativ stehen. Wenn es mit einem
2665 anderen Objekt eingesetzt wird, erhält man keine Fehlermeldung, aber
2666 der Befehl hat auch keine Auswirkungen.
2668 Um herauszufinden, welche @code{padding}-Eigenschaft für
2669 das bestimmte Objekt nötig, ist, das Sie verschieben wollen,
2670 müssen Sie in der IR nach den Objekt-Eigenschaften schauen.
2671 Dabei sollten Sie bedenken, dass sich die @code{padding}-Eigenschaften
2672 nicht unbedingt in dem Objekt selber befinden, schauen Sie
2673 also auch in Objekten nach, die offensichtlich Ähnlichkeiten
2676 Alle @code{padding}-Werte werden in Notenlinienabständen
2677 gemessen. Für die meisten Objekte ist der Wert ungefähr auf
2678 1.0 oder weniger gesetzt (das variiert von Objekt zu Objekt).
2679 Der Wert kann geändert werden, wenn ein größerer (oder
2680 kleinerer) Abstand gewünscht wird.
2683 @code{self-alignment-X} (Selbstpositionierung)
2685 @cindex self-alignment-X-Eigenschaft
2686 @cindex Samoumístění předmětů
2687 @cindex Ausrichtung von Objekten
2689 Diese Eigenschaft kann benutzt werden, um ein Objekt
2690 nach links, rechts oder zentriert an dem Referenzpunkt des Objekts
2691 auszurichten, an das es verknüpft ist. Es kann bei allen
2692 Objekten benutzt werden, die das @code{self-alignment-interface}
2693 unterstützen. Das sind üblicherweise Objekte, die Text
2694 enthalten. Die möglichen Werte der Eigenschaft sind @code{LEFT},
2695 @code{RIGHT} oder @code{CENTER}. Alternativ kann ein
2696 numerischer Wert zwischen @code{-1} und @code{+1}
2697 bestimmt werden: @code{-1} heißt linksbündig, @code{+1}
2698 rechtsbündig und Zahlen dazwischen bewegen den Text
2699 schrittweise von links nach rechts. Zahlen größer als
2700 @code{1} können angegeben werden, um den Text
2701 noch weiter nach links zu bewegen, oder weniger als @code{-1},
2702 um ihn weiter nach rechts zu schieben. Eine Änderung
2703 um @code{1} des Wertes entspricht einer Bewegung um
2704 die halbe Textbreite.
2707 @code{extra-spacing-width} (zusätzliche Breite)
2709 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft
2711 Diese Eigenschaft steht für alle Objekte zur Verfügung, die
2712 das @code{item-interface} unterstützen. Es braucht zwei
2713 Zahlen als Argument, die erste wird zur rechten Ausdehnung,
2714 die zweite zur linken Ausdehnung hinzugerechnet. Negative
2715 Zahlen verschieben die Ausdehnung nach rechts, positive nach
2716 links, um also ein Objekt zu verbreitern, muss die erste
2717 Zahl negativ und die zweite positiv sein. Allerdings beachten
2718 nicht alle Objekte beide Zahlen. Das
2719 @code{accidental}-(Versetzungszeichen)-Objekt etwa beachtet
2720 nur erste Zahl für die linke Ausdehnung.
2723 @code{staff-position} (Notensystempositionierung)
2725 @cindex staff-position-Eigenschaft
2727 @code{staff-position} ist eine Eigenschaft des
2728 @code{staff-symbol-referencer-interface}, die von Objekten unterstützt
2729 wird, die relativ zum Notensystem (engl. staff) positioniert werden.
2730 Hiermit wird die vertikale Position eines Objekts relativ zur
2731 Mittellinie des Systems in halben Notenlinienabständen angegeben.
2732 Das ist sehr nützlich, um Zusammenstöße zwischen Layout-Objekten
2733 wie Ganztaktpausen, Bögen und Noten in verschiedenen Stimmen
2737 @code{force-hshift} (vertikale Verschiebung erzwingen)
2739 @cindex force-hshift-Eigenschaft
2741 Eng beieinander stehende Noten in einem Akkord oder Noten, die zum
2742 gleichen Zeitpunkt in unterschiedlichen Stimmen stehen, werden
2743 in zwei oder manchmal auch mehr Kolumnen gesetzt, um Kollisionen
2744 zu umgehen. Diese Kolumnen werden Notenkolumnen genannt;
2745 ein @code{NoteColumn}-Objekt wird erstellt um die Noten in den
2748 Die @code{force-hshift}-(erzwinge horizontale Verschiebung)-Eigenschaft
2749 ist eine Eigenschaft von @code{NoteColumn} (bzw. vom
2750 @code{note-column-interface}). Eine Veränderung dieser Eigenschaft
2751 macht es möglich, eine Notenkolumne zu verschieben, dabei gilt als
2752 Einheit die Breite einer Kolumne, also die Breite des Notenkopfes der
2753 ersten Stimme. Diese Eigenschaft kann in Situationen benutzt werden,
2754 in denen die normalen @code{\shiftOn}-Befehle (siehe auch
2755 @ref{Přesně vyjádřené začátky hlasů}) das Problem nicht beseitigen.
2756 Diese Eigenschaft ist besser in solchen Fällen zu verwenden als die
2757 @code{extra-offset}-Eigenschaft, weil man die richtige Entfernung nicht
2758 in Notenlinienabständen ausrechnen muss. Wenn eine Note in eine
2759 Notenkolumne oder aus ihr heraus geschoben wird, werden auch andere
2760 Funktionen beeinflusst, wie etwa die Verschmelzung von Notenköpfen.
2765 Zu guter Letzt, wenn alles andere nicht funktioniert, können Objekte auch
2766 manuell positioniert werden, entweder vertikal in Bezug auf die
2767 Mittellinie des Systems, oder indem sie einen beliebigen Abstand weit
2768 auf eine neue Position verschoben werden. Der Nachteil ist, dass die
2769 richtigen Werte für eine gute Position manuell ausprobiert werden müssen,
2770 meistens durch Herantasten an den richtigen Wert, und das für jedes
2771 einzelne Objekt extra. Und weil diese Verschiebungen erst vorgenommen
2772 werden, wenn LilyPond alle anderen Objekte gesetzt hat, ist man als
2773 Notensetzer selber dafür verantwortlich, ob es Zusammenstöße gibt.
2774 Am schwerwiegendsten ist aber die Tatsache, dass die
2775 Verschiebungskoordinaten wahrscheinlich neu errechnet oder
2776 ausprobiert werden müssen, wenn sich an den Noten und deren
2777 Layout später irgend etwas ändert. Die Eigenschaften, die für diese
2778 Arte der manuellen Verschiebung verwendet werden können, sind:
2781 @item extra-offset (zusätzlicher Abstand)
2783 @cindex extra-offset-Eigenschaft
2785 Diese Eigenschaft gehört zu jedem Layout-Objekt, das das
2786 @code{grob-interface} unterstützt. Sie braucht ein Zahlenpaar,
2787 das die exakte Verschiebung in horizontaler und vertikaler Richtung
2788 bezeichnet. Negative Zahlen verschieben das Objekt nach links oder
2789 unten. Die Einheit sind Notenlinienabstände. Die zusätzliche
2790 Positionierung wird vorgenommen, nachdem alle anderen Objekte
2791 platziert sind, weshalb ein Objekt irgendwohin verschoben werden
2792 kann, ohne den restlichen Satz zu beeinflussen.
2794 @item positions (Position)
2796 @cindex positions-Eigenschaft
2798 Diese Eigenschaft ist am sinnvollsten, um die Steigung und die
2799 Höhe von Balken, Bögen und Triolenklammern anzupassen.
2800 Sie braucht ein Zahlenpaar, das die Position des rechten und linken
2801 Endes relativ zur Mittellinie des Notensystems bestimmt. Die
2802 Einheit sind Notenlinienabstände. Bögen allerdings können nicht
2803 beliebig weit weg positioniert werden. LilyPond erstellt zunächst eine
2804 Liste an möglichen Positionen für den Bogen und findet normalerweise
2805 die Version, die @qq{am besten aussieht}. Wenn die
2806 @code{positions}-Eigenschaft verändert worden ist, wird der
2807 Bogen aus der Liste gewählt, der der gewünschten Position am
2813 Ein bestimmtes Objekt hat vielleicht nicht alle dieser Eigenschaften.
2814 Darum ist es nötig, in der IR nachzuschlagen, welche Eigenschaften
2815 ein bestimmtes Objekt unterstützt.
2817 Hier ist eine Liste an Objekten, die am wahrscheinlichsten an einer
2818 Kollision beteiligt sind, daneben findet sich die Bezeichnung des
2819 Objektes, mit der Sie es in der IR finden, um zu bestimmen,
2820 welche Eigenschaften benutzt werden können, um es zu verschieben.
2822 @multitable @columnfractions .5 .5
2823 @headitem Objekttyp @tab Objektbezeichnung
2824 @item Articulationszeichen @tab @code{Script}
2825 @item Balken @tab @code{Beam}
2826 @item Dynamikzeichen (vertikal) @tab @code{DynamicLineSpanner}
2827 @item Dynamikzeichen (horizontal) @tab @code{DynamicText}
2828 @item Fingersatz @tab @code{Fingering}
2829 @item Übungs-/Textmarken @tab @code{RehearsalMark}
2830 @item Legatobögen @tab @code{Slur}
2831 @item Text z. B. @code{^"text"} @tab @code{TextScript}
2832 @item Bindebögen @tab @code{Tie}
2833 @item N-tolen @tab @code{TupletBracket}
2837 @node Oprava překrývajících se not
2838 @subsection Oprava překrývajících se not
2839 @translationof Fixing overlapping notation
2841 Hier soll nun gezeigt werden, wie die Eigenschaften, die im
2842 vorigen Abschnitt vorgestellt wurden, bei der Problemlösung
2843 mit sich überschneidenden Notationselementen eingesetzt
2846 @subheading padding (Fülleigenschafte)
2848 @cindex padding (Verschiebungs-Eigenschaft)
2849 @cindex Überschneidende Notation korrigieren
2850 @cindex Korrigieren von überschneidender Notation
2852 Die @code{padding}-(Verschiebungs-)Eigenschaft kann benutzt
2853 werden, um den Abstand zwischen Symbolen zu vergößern (oder
2854 zu verkleinern), die über oder unter den Noten gesetzt werden.
2856 @cindex Script, Beispiel zur Veränderung
2857 @cindex Verschiebungs-Eigenschaft, Beispiel
2858 @cindex padding (Verschiebuns-Eigenschaft), Beispiel
2860 @lilypond[quote,fragment,verbatim]
2862 \override Script.padding = #3
2866 @cindex MetronomMark, Beispiel zur Veränderung
2867 @cindex Verschiebungs-Eigenschaft, Beispiel
2868 @cindex padding (Verschiebuns-Eigenschaft), Beispiel
2870 @lilypond[quote,fragment,verbatim]
2871 % This will not work, see below
2872 \override MetronomeMark.padding = #3
2876 \override Score.MetronomeMark.padding = #3
2881 Im zweiten Beispiel können Sie sehen, wie wichtig es ist den richtigen
2882 Kontext anzugeben. Weil das @code{MetronomeMark}-Objekt
2883 sich im @code{Score}-Kontext befindet, werden Eigenschaftsänderungen
2884 im @code{Voice}-Kontext einfach ignoriert. Für mehr Einzelheiten siehe
2885 @ruser{Eigenschaften verändern}.
2887 Wenn die @code{padding}-Eigenschaft eines Objektes erhöht wird, das
2888 sich in einem Stapel von Objekten befindet, die nach ihrer
2889 Außersystempriorität (@code{outside-staff-priority}) positioniert werden,
2890 werden das Objekt und alle, die sich außerhalb davon befinden,
2891 entsprechend verschoben.
2893 @subheading right-padding (Verschieben nach links)
2895 @cindex Verschiebung nach rechts
2896 @cindex right-padding-Eigenschaft (Verschiebung nach rechts)
2898 Die @code{right-padding}-Eigenschaft wirkt sich auf den Abstand
2899 zwischen einem Versetzungszeichen und der Note, auf das sie sich
2900 bezieht, aus. Sie wird nicht sehr oft benötigt, aber die
2901 Standardanordnung kann für einige spezielle Versetzungszeichen-Glyphen
2902 oder Kombinationsglyphen,
2903 wie sie für Mikrotonale Musik benutzt werden, falsch sein. Derartige
2904 Glyphen müssen notiert werden, indem man den Stencil des
2905 Versetzungszeichens mit einer Textbeschriftung (Markup) ersetzt,
2906 wie im folgenden Beispiel:
2908 @cindex Versetzungszeichen, Beispiel zur Veränderung
2909 @cindex Accidental, Beispiel zur Veränderung
2910 @cindex Text-Eigenschaft, Beispiel
2911 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
2912 @cindex AccidentalPlacement, Beispiel zur Veränderung
2913 @cindex right-padding-Eigenschaft, Beispiel
2914 @cindex Verschiebung nach rechts (rigth-padding), Beispiel
2916 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
2917 sesquisharp = \markup { \sesquisharp }
2920 % This prints a sesquisharp but the spacing is too small
2921 \once \override Accidental.stencil = #ly:text-interface::print
2922 \once \override Accidental.text = #sesquisharp
2924 % This improves the spacing
2925 \once \override Score.AccidentalPlacement.right-padding = #0.6
2926 \once \override Accidental.stencil = #ly:text-interface::print
2927 \once \override Accidental.text = #sesquisharp
2933 Dazu ist aber ein @code{\override}-Befehl für den Stencil des
2934 Versetzungszeichens nötig, der bisher nicht behandelt wurde.
2935 Der Typ des Stencils muss eine Prozedur sein, die hier geändert
2936 wurde, um den Inhalt der @code{text}-Eigenschaft des
2937 @code{Accidental} (Versetzungszeichen)-Objekts zu setzen. Die
2938 @code{text}-Eigenschaft wiederum wird als @code{sesquisharp}-Glyph
2939 definiert. Dieser Glyph wird dann weiter vom Notenkopf entfernt
2940 durch die Veränderung von @code{right-padding} mit einem
2941 @code{\override}-Befehl.
2943 @subheading staff-padding (Systemfüllungseigenschaft)
2945 @cindex staff-padding-Eigenschaft
2946 @cindex Objekte an der Grundlinie ausrichten
2947 @cindex Ausrichten von Objekten an der Grundlinie
2949 @code{staff-padding} (Verschiebung zum Notensystem) kann
2950 verwendet werden um Objekte wie Dynamikzeichen an einer
2951 Grundlinie auf einer bestimmten Höhe über dem System
2952 auszurichten, sodass sie nicht von der Position der Note abhängen,
2953 an die sie angehängt sind. Diese Verschiebung ist keine Eigenschaft
2954 von @code{DynamicText}, sondern von @code{DynamicLineSpanner}.
2955 Das liegt daran, dass die Grundlinie sich gleicherweise auf
2956 @strong{alle} Dynamikzeichen beziehen soll, also auch auf die,
2957 die als Strecker erstellt wurden. Hier also die Lösung, die Dynamikzeichen
2958 aus dem Beispiel des vorigen Abschnitts auszurichten:
2960 @cindex DynamikText, Beispiel zur Veränderung
2961 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft, Beispiel
2962 @cindex DynamicLineSpanner, Beispiel zur Veränderung
2963 @cindex staff-padding-Eigenschaft, Beispiel
2965 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2967 % Extend width by 1 unit
2968 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(-0.5 . 0.5)
2969 % Align dynamics to a base line 2 units above staff
2970 \override DynamicLineSpanner.staff-padding = #2
2975 @subheading self-alignment-X (Selbstausrichtung-X-Eigenschaft)
2977 @cindex self-alignment-X-Eigenschaft
2979 Das nächste Beispiel zeigt, wie man den Zusammenstoß
2980 einer Fingersatzbezeichnung mit einem Notenhals
2981 verhindern kann, indem die rechte Ecke an dem
2982 Referenzpunkt der abhängigen Note angeordnet wird:
2984 @cindex StringNumber, Beispiel zur Veränderung
2986 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=3]
2989 \once \override StringNumber.self-alignment-X = #RIGHT
2994 @subheading staff-position (Position innerhalb des Systems)
2996 @cindex staff-position-Eigenschaft
2997 @cindex Notensystem-Position-Eigenschaft
2998 @cindex Střety předmětů v osnově
2999 @cindex Zusammenstöße von Objekten im System
3001 Vieltaktpausen in einer Stimmen können mit Noten in anderen
3002 Stimmen kollidieren. Da diese Pausen zentriert zwischen den
3003 Taktlinien gesetzt werden, würde es für LilyPond eine recht große
3004 Anstrengung bedeuten herauszufinden, welche Noten mit ihnen
3005 zusammenstoßen könnten, denn alle Kollisionsvermeidung
3006 für Noten und Pausen funktioniert nur für Noten bzw. Pausen, die
3007 zur selben Zeit auftreten. Hier ein typisches Beispiel für eine
3008 Kollision dieser Art:
3010 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
3011 << \relative { c'4 c c c } \\ { R1 } >>
3014 Die beste Lösung ist es, die Ganztaktpause nach unten zu
3015 schieben, denn die Pause ist in der zweiten Stimme. Per
3016 Standardeinstellung für die zweite Stimme (@code{\voiceTwo},
3017 also die zweite Stimme in der
3018 @code{<<@{...@} \\ @{...@}>>}-Konstruktion) wird die
3019 Position auf dem System (@code{staff-position}) auf -4
3020 für @code{MultiMeasureRest}, in unserem Beispiel muss
3021 es also bspw. auf die Position @code{-8} gesetzt werden,
3022 d.h. vier halbe Notenlinienabstände weiter nach unten:
3024 @cindex MultiMeasureRest, Beispiel zur Veränderung
3025 @cindex Ganztaktpausen, Beispiel zur Veränderung
3026 @cindex staff-position-Eigenschaft, Beispiel
3028 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
3030 \relative { c'4 c c c }
3032 \override MultiMeasureRest.staff-position = #-8
3037 Das ist besser, als etwa @code{extra-offset} zu benutzen, denn
3038 in unserem Fall wird die Hilfslinie der Pause automatisch gesetzt.
3041 @subheading extra-offset (Genaues Positionieren)
3043 @cindex extra-offset-Eigenschaft
3044 @cindex Zusätzlicher Abstand, Positionierung
3045 @cindex Umístění předmětů
3046 @cindex Objekte, Positionierung
3048 Die @code{extra-offset}-Eigenschaft bietet vollständige Kontrolle
3049 über die umístění předmětů in horizontaler und vertikaler
3052 Im Beispiel unten ist das zweite Fingersatzzeichen (@code{Fingering}) etwas nach
3053 links und 1,8 Notenlinienabstände nach unten verschoben:
3055 @cindex Fingersatz, Beispiel zur Veränderung
3056 @cindex extra-offset-Eigenschaft, Beispiel
3058 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
3061 \once \override Fingering.extra-offset = #'(-0.3 . -1.8)
3066 @subheading Ausrichtungseigenschaft
3068 @cindex positions-Eigenschaft
3069 @cindex Kontrolle über Triolen, Bögen und Balken manuell
3070 @cindex manuelle Kontrolle über Triolen, Bögen, Balken
3071 @cindex Balken, manuelle Kontrolle
3072 @cindex Bögen, manuelle Kontrolle
3073 @cindex Legatobögen, manuelle Kontrolle
3074 @cindex Phrasierungsbögen, manuelle Kontrolle
3075 @cindex Triollen-Klammer, manuelle Kontrolle
3077 Die @code{positions}-Eigenschaft erlaubt die Kontrolle von Position und
3078 Steigung von Balken, Legato- und Phrasierungsbögen sowie Triolenklammern.
3079 Hier ein Beispiel, in der ein unschöner Phrasierungsbogen auftritt, weil
3080 er den Bogen des Vorschlags vermeidet:
3082 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=1]
3083 r4 \acciaccatura e8\( d8 c~ c d c d\)
3087 Man könnte einfach den Phrasierungsbogen oberhalb der Noten setzen, und
3088 das wäre auch die beste Lösung:
3090 @cindex Phrasierungsbogen, Beispiel zur Veränderung
3091 @cindex positions-Eigenschaft, Beispiel
3092 @cindex Positionierung, Beispiel
3094 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=1]
3097 \acciaccatura e8\( d8 c~ c d c d\)
3101 aber wenn es einen Grund geben sollte, warum das nicht geht, könnte
3102 man das linke Ende des Phrasierungsbogens etwas nach unten verschieben,
3103 indem man die @code{positions}-Eigenschaft einsetzt. Damit
3104 verschwindet auch die etwas unschöne Form:
3106 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=1]
3108 \once \override PhrasingSlur.positions = #'(-4 . -3)
3109 \acciaccatura e8\( d8 c~ c d c d\)
3112 Hier noch ein weiteres Beispiel aus der Einleitung von Chopins
3113 Prelude Op. 28 Nr. 2, das untere System. Wie zu sehen ist,
3114 stößt der Balken mit den oberen Noten zusammen:
3116 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3119 << { b,8 ais, b, g, } \\ { e, g e, g } >>
3120 << { b,8 ais, b, g, } \\ { e, g e, g } >>
3125 Das kann manuell gelöst werden, indem beide Enden des Balkens
3126 von ihrer Position 2 Notenlinienabstände über der Mittellinie
3127 hochgeschoben werden, etwa auf 3:
3129 @cindex Balken, Beispiel zur Veränderung
3130 @cindex positions-Eigenschaft, Beispiel
3131 @cindex Positionierung, Beispiel
3133 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3137 \override Beam.positions = #'(3 . 3)
3142 << { b,8 ais, b, g, } \\ { e, g e, g } >>
3147 Hier ist zu beobachten, dass die Veränderung sich auch auf die
3148 weiteren Achtelbalken der ersten Stimme auswirkt, während sie keine
3149 Auswirkung auf die Balken der zweiten Stimme hat.
3151 @subheading force-hshift (vertikale Verschiebunseigenschaft)
3153 @cindex force-hshift-Eigenschaft
3154 @cindex Vertikale Verschiebung erzwingen
3156 An diesem Punkt können wir den letzten Feinschliff an unserem
3157 Chopin-Beispiel vornehmen, das wir behandelt haben in
3158 @ref{Slyším hlasy}. Wir hatten es in folgende Form
3161 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3162 \new Staff \relative {
3179 Die unteren zwei Noten des ersten Akkords (also die in der
3180 dritten Stimme) sollten nicht aus der Notenkolumne der
3181 oberen zwei Noten weggeschoben werden. Um das zu
3182 korrigieren, setzen wir @code{force-hshift}, das eine
3184 @code{NoteColumn} ist, für diese Noten auf Null.
3185 Die untere Note des zweiten Akkordes wird am besten
3186 direkt rechts von den oberen Noten gesetzt. Das erreichen
3187 wir, indem wir @code{force-hshift} für diese Note auf
3188 0.5 setzen, also eine halbe Notenkopfbreite nach rechts von
3189 der Kolumne der oberen Noten aus.
3191 Hier das Endergebnis:
3193 @cindex Notenkolumne, Beispiel zur Veränderung
3194 @cindex force-hshift-Eigenschaft, Beispiel
3195 @cindex vertikale Verschiebung, Beispiel
3197 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3198 \new Staff \relative {
3207 \once \override NoteColumn.force-hshift = #0
3209 \once \override NoteColumn.force-hshift = #0.5
3218 @node Příklady ze života
3219 @subsection Příklady ze života
3220 @translationof Real music example
3222 Das Kapitel zu Optimierungen soll mit einem komplizierten Beispiel
3223 beendet werden, in dem verschiedene Optimierungen vorgenommen
3224 werden müssen, bis das Ergebnis gut aussieht. Das Beispiel wurde
3225 ganz bewusst gewählt um die Benutzung der Notationsreferenz
3226 zu zeigen, wenn ungewöhnliche Notationsprobleme gelöst werden
3227 müssen. Es ist nicht repräsentativ für normale Notationsprojekte,
3228 lassen Sie sich also nicht durch dieses Beispiel entmutigen! Zum
3229 Glück sind Probleme wie die hier gezeigten nicht sehr häufig.
3231 Das Beispiel stammt aus Chopins Premiére Ballade, Op. 23, Takte
3232 6--9, der Übergang vom Lento der Einleitung zum Moderato.
3233 Hier zunächst der Satz, wie er aussehen soll, allerdings ohne
3234 Dynamik, Fingersatz und Pedalbezeichnung, um das Beispiel nicht
3235 zu kompliziert zu machen.
3237 @c This example should not be indexed
3238 @lilypond[quote,ragged-right,line-width=6\in]
3239 rhMusic = \relative {
3242 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3246 \mergeDifferentlyHeadedOn
3247 \mergeDifferentlyDottedOn
3248 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3254 % Reposition the c2 to the right of the merged note
3255 \once \override NoteColumn.force-hshift = #1.0
3256 % Move the c2 out of the main note column so the merge will work
3263 % Stem on the d2 must be down to permit merging
3265 % Stem on the d2 should be invisible
3266 \once \override Stem.transparent = ##t
3274 \mergeDifferentlyHeadedOff
3275 \mergeDifferentlyDottedOff
3280 lhMusic = \relative {
3282 <d g, d>1)\arpeggio |
3289 \new Staff = "RH" <<
3293 \new Staff = "LH" <<
3302 Die erste Überlegung ist, dass das System für die rechte Hand
3303 im dritten Takt vier Stimmen braucht. Das sind die fünf
3304 Achtelnoten mit Balken, das übergebundene C, die Halbe D, die
3305 mit der Achtel D verschmolzen ist, und die punktierte Viertel
3306 Fis, die auch mit einer Achtelnote verschmolzen ist. Alles
3307 andere ist eine einzige Stimme, es ist also am einfachsten, die
3308 zusätzlichen drei Stimmen nur zeitweise zu erstellen, wenn sie
3309 auftreten. Wenn Sie vergessen haben, wie man das anstellt,
3310 schauen Sie sich nochmal den Abschnitt @ref{Slyším hlasy}
3311 und @ref{Přesně vyjádřené začátky hlasů} an. Hier wollen wir explizit
3312 begonnene Stimmen für die polyphone Stelle benutzen, weil LilyPond
3313 Kollisionen besser vermeidet, wenn alle Stimmen auf diese Weise
3314 explizit begonnen werden.
3317 Wir wollen anfange, indem wir die Noten in zwei Variablen
3318 notieren und dann die Systemstruktur in einer
3319 @code{\score}-Umgebung erstellen. Das ist, was LilyPond
3322 @c line-width ensures no break
3323 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3324 rhMusic = \relative {
3325 \new Voice { r2 c''4. g8 |
3329 % Start polyphonic section of four voices
3331 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3345 g2. % continuation of main voice
3349 lhMusic = \relative {
3358 \new Staff = "RH" <<
3362 \new Staff = "LH" <<
3371 Alle Noten sind richtig, aber die Positionierung sehr
3372 verbesserungsbedürftig. Der Bindebogen kollidiert mit
3373 der veränderten Taktart zusammen, einige Noten werden nicht
3374 verschmolzen und einige Notationselemente fehlen ganz.
3375 Behandeln wir zunächst die einfacheren Dinge. Der
3376 Balken kann durch eine manuelle Begrenzung einfach
3377 korrigiert werden, und auch der Legatobogen der linken
3378 Hand und der Phrasierungsbogen der rechten Hand
3379 sind schnell gesetzt, denn sie wurden schon in der
3380 Übung erklärt. Damit haben wir folgendes Notenbild:
3382 @c line-width ensures no break
3383 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3384 rhMusic = \relative {
3390 % Start polyphonic section of four voices
3392 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3406 g2.\) % continuation of main voice
3410 lhMusic = \relative {
3419 \new Staff = "RH" <<
3423 \new Staff = "LH" <<
3432 Der erste Takt stimmt jetzt schon. Der zweite Takt enthält ein
3433 Arpeggio und wird mit einer doppelten Taktlinie beschlossen.
3434 Wie können wir diese notieren, denn sie sind im Handbuch zum
3435 Lernen nicht vorgekommen? Hier brauchen wir jetzt die
3436 Notationsreferenz. Ein Blick in den Index zeigt uns die
3437 Einträge für @qq{Arpeggio} und @qq{Taktlinien}: ein
3438 Arpeggio also erstellt man mit dem Befehl @code{\arpeggio}
3439 hinter einem Akkord und eine doppelte Taktlinie wird mit dem
3440 Befehl @code{\bar "||"} erstellt. Das ist einfach. Als nächstes
3441 muss der Zusammenstoß des Bindebogens mit der Taktartbezeichnung
3442 gelöst werden. Das geht am besten, indem wir den Bogen nach
3443 oben verschieben. Wie man Objekte verschiebt wurde schon
3444 behandelt in @ref{Přesouvání předmětů,,přesouvání předmětů}, wo stand, dass Objekte
3445 die relativ zum System positioniert werden, vertikal verschoben werden
3446 können, indem ihre @code{staff-position}-Eigenschaft
3447 geändert wird, die in halben Notenlinienabständen relativ
3448 zur Mittellinie angegeben wird. Dieser @code{\override}-Befehl
3449 also, direkt vor die erste übergebundene Note gestellt, verschiebt
3450 den Bindebogen (@code{tie}) 3,5 halbe Notenlinienabstände
3451 über die Mittellinie:
3453 @code{\once \override Tie.staff-position = #3.5}
3455 Damit ist auch der zweite Takt vollständig:
3457 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3458 rhMusic = \relative {
3461 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3466 % Start polyphonic section of four voices
3468 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3482 g2.\) % continuation of main voice
3486 lhMusic = \relative {
3488 <d g, d>1)\arpeggio |
3495 \new Staff = "RH" <<
3499 \new Staff = "LH" <<
3508 In Takt drei beginnt der Moderato-Abschnitt. In der
3509 Übung wurde behandelt, wie man fetten Text mit dem
3510 @code{\markup}-Befehl eingibt, es ist also einfach, das
3511 @qq{Moderato} in fetter Schrift hinzuzufügen. Wie aber werden Noten
3512 verschmolzen? Hier nehmen wir wieder die Notationsreferenz
3513 zu Hilfe. Die Suche nach @qq{Verschmelzen} (engl. merge)
3514 im Index führt uns zu den Befehlen, um Noten mit
3515 unterschiedlichen Köpfen und unterschiedlichen Punkten
3516 zu verschmelzen, in @ruser{Auflösung von Zusammenstößen}. In unserem
3517 Beispiel müssen sowohl unterschiedliche Köpfe also auch
3518 unterschiedliche Punktierung verschmolzen werden, wir
3519 brauchen also die Befehle
3522 \mergeDifferentlyHeadedOn
3523 \mergeDifferentlyDottedOn
3527 aus der Notationsreferenz, die wir an den Beginn unseres
3528 Abschnittes stellen und
3531 \mergeDifferentlyHeadedOff
3532 \mergeDifferentlyDottedOff
3536 um das Verhalten wieder auszuschalten. Das sieht so aus:
3538 @cindex Bindebogen, Beispiel zur Veränderung
3539 @cindex staff-position-Eigenschaft, Beispiel
3541 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3542 rhMusic = \relative {
3545 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3549 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3550 \mergeDifferentlyHeadedOn
3551 \mergeDifferentlyDottedOn
3552 % Start polyphonic section of four voices
3554 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3568 \mergeDifferentlyHeadedOff
3569 \mergeDifferentlyDottedOff
3570 g2.\) % continuation of main voice
3574 lhMusic = \relative {
3576 <d g, d>1)\arpeggio |
3583 \new Staff = "RH" <<
3587 \new Staff = "LH" <<
3596 Mit diesen Veränderungen wurden die beiden Fis-Noten
3597 verschmolzen, aber nicht die zwei Ds. Warum nicht? Die
3598 Antwort befindet sich im gleicher Abschnitt der Notationsreferenz:
3599 Noten, die verschmolzen werden, müssen Hälse in entgegengesetzte
3600 Richtungen aufweisen und zwei Noten können nicht verschmolzen
3601 werden, wenn eine dritte Noten in der gleichen Kolumne
3602 stört. In unserem Fall weisen beide Hälse nach oben und es
3603 befindet sich zur gleichen Zeit auch noch eine dritte Note, das C.
3604 Wie die Richtung von Hälsen geändert wird, wissen wir schon:
3605 mit @code{\stemDown}, und in der Notationsreferenz findet
3606 sich auch Information, wie das C verschoben werden kann: mit
3607 dem @code{\shift}-Befehl. Aber welcher von ihnen? Das C
3608 befindet sich in der zweiten Stimme, die @qq{shift off} hat,
3609 die zwei Ds sind in den Stimmen eins und drei, die @qq{shift
3610 off} bzw. @qq{shift on} haben. Das C muss also noch eine
3611 Stufe weiter verschoben werden mit @code{\shiftOnn}, damit
3612 es die Verschmelzung der Ds nicht stört. Das sieht jetzt so
3615 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3616 rhMusic = \relative {
3619 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3623 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3624 \mergeDifferentlyHeadedOn
3625 \mergeDifferentlyDottedOn
3626 % Start polyphonic section of four voices
3628 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3631 % Move the c2 out of the main note column so the merge will work
3636 % Stem on the d2 must be down to permit merging
3644 \mergeDifferentlyHeadedOff
3645 \mergeDifferentlyDottedOff
3646 g2.\) % continuation of main voice
3650 lhMusic = \relative {
3652 <d g, d>1)\arpeggio |
3659 \new Staff = "RH" <<
3663 \new Staff = "LH" <<
3672 Fast schon geschafft. Nur noch ein Problem ist übrig: Der Hals nach
3673 unten des verschmolzenen sollte nicht da sein, und das C sähe
3674 besser auf der rechten Seite des Ds aus. Beides können wir mit den
3675 gelernten postupy při ladění erreichen. Den Hals machen
3676 wir durchsichtig und das C verschieben wir mit der
3677 @code{force-hshift}-Eigenschaft. Hier ist das Endergebnis:
3679 @cindex Notenkolumne, Beispiel zur Veränderung
3680 @cindex force-hshift-Eigenschaft, Beispiel
3681 @cindex Hals, Beispiel zur Veränderung
3682 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
3683 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
3685 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3686 rhMusic = \relative {
3689 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3693 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3694 \mergeDifferentlyHeadedOn
3695 \mergeDifferentlyDottedOn
3696 % Start polyphonic section of four voices
3698 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3702 % Reposition the c2 to the right of the merged note
3703 \once \override NoteColumn.force-hshift = #1.0
3704 % Move the c2 out of the main note column so the merge will work
3711 % Stem on the d2 must be down to permit merging
3713 % Stem on the d2 should be invisible
3714 \once \override Stem.transparent = ##t
3722 \mergeDifferentlyHeadedOff
3723 \mergeDifferentlyDottedOff
3724 g2.\) % continuation of main voice
3728 lhMusic = \relative {
3730 <d g, d>1)\arpeggio |
3737 \new Staff = "RH" <<
3741 \new Staff = "LH" <<
3752 @section Další ladění
3753 @translationof Further tweaking
3756 * Jiné využití ladění::
3757 * Použití proměnných pro ladění::
3758 * Celkové formátování::
3760 * Vyhnutí se ladění s pomalejším překladem::
3761 * Pokročilá ladění se Scheme::
3764 @node Jiné využití ladění
3765 @subsection Jiné využití ladění
3766 @translationof Other uses for tweaks
3768 @cindex Transparente Objekte
3769 @cindex Entfernen von Objekten
3770 @cindex Verstecken von Objekten
3771 @cindex Unsichtbare Objekte
3772 @cindex transparent-Eigenschaft, Benutzung
3773 @cindex Objekte unsichtbar machen
3774 @cindex Objekte entfernen
3775 @cindex Objekte verstecken
3776 @cindex Noten zwischen Stimmen überbinden
3777 @cindex Überbinden von Noten zwischen Stimmen
3779 @subheading Noten zwischen unterschiedlichen Stimmen überbinden
3781 Das nächste Beispiel zeigt, wie man Noten von verschiedenen
3782 Stimmen miteinander verknüpfen kann, indem man Bindebögen
3783 für Überbindungen benutzt. Normalerweise können nur zwei
3784 Noten der gleichen Stimme übergebunden werden. Wenn
3785 man zwei Stimmen benutzt, wobei die überbundenen Noten
3786 sich in der selben befinden,
3788 @lilypond[quote,fragment,relative=2]
3789 << { b8~ 8\noBeam } \\ { b[ g8] } >>
3793 und dann den ersten Hals nach oben unsichtbar macht,
3794 sieht es so aus, als ob die Überbindung zwischen
3795 den Stimmen stattfindet:
3797 @cindex Hals, Beispiel zur Veränderung
3798 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
3799 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
3801 @lilypond[quote,fragment,relative=2,verbatim]
3804 \once \override Stem.transparent = ##t
3812 Um sicherzugehen, dass der unsichtbare Hals den Bindebogen
3813 nicht zu sehr verkleinert, kann er verlängert werden, indem
3814 seine Länge (@code{length}) auf den Wert @code{8}
3817 @lilypond[quote,fragment,relative=2,verbatim]
3820 \once \override Stem.transparent = ##t
3821 \once \override Stem.length = #8
3830 @subheading Eine Fermate in MIDI simulieren
3832 @cindex stencil-Eigenschaft, Benutzung
3833 @cindex Fermate, Benutzung in MIDI
3834 @cindex MIDI: Fermate erstellen
3836 Pro předměty vně notové osnovy ist es normalerweise
3837 besser, die @code{stencil}-Eigenschaft anstelle der
3838 @code{transparent}-Eigenschaft zu verändern, wenn man
3839 sie vom fertigen Notensatz entfernen will. Indem die
3840 @code{stencil}-Eigenschaft auf falsch (@code{#f}) gesetzt
3841 wird, wird das entsprechende Objekt vollständig entfernt.
3842 Das bedeutet, dass es die Positionierung der anderen Objekte
3845 Auf diese Art kann etwa das Tempo geändert werden, damit
3846 in der MIDI-Ausgabe eine Fermate zu hören ist, ohne dass
3847 im Notensatz etwas von diesen Tempoänderungen zu sehen
3848 ist. Die Metronombezeichnung soll auch nicht die Position
3849 von Text an der gleichen Stelle oder die Abstände zwischen
3850 zwei Systemen beeinflussen. Darum ist es am besten,
3851 @code{stencil} auf @code{#f} zu setzen. Im Beispiel wird
3852 der Unterschied zwischen einem unsichtbaren Objekt und
3853 einem entfernten Objekt gezeigt:
3855 @cindex Metronom-Bezeichnung, Beispiel zur Veränderung
3856 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
3858 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
3861 % Visible tempo marking
3864 \once \override Score.MetronomeMark.transparent = ##t
3865 % Invisible tempo marking to lengthen fermata in MIDI
3868 % New tempo for next section
3877 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
3880 % Visible tempo marking
3883 \once \override Score.MetronomeMark.stencil = ##f
3884 % Invisible tempo marking to lengthen fermata in MIDI
3887 % New tempo for next section
3897 Mit beiden Methoden wird die Tempobezeichnung entfernt, mit
3898 der die Fermate verlängert wird, und beide beeinflussen die
3899 MIDI-Ausgabe wie gewünscht. Die unsichtbare Metronombezeichnung
3900 schiebt aber die folgende Bezeichnung in die Höhe, während
3901 das im zweiten Beispiel, in dem der @code{stencil} entfernt
3902 wurde, nicht passiert.
3909 @node Použití proměnných pro ladění
3910 @subsection Použití proměnných pro ladění
3911 @translationof Using variables for tweaks
3913 @cindex Variablen, Benutzung zur Optimierung
3914 @cindex Optimierung mit Variablen
3916 @code{\override}-Befehle sind oft lang und mühsam zu
3917 tippen, und sie müssen immer absolut richtig sein. Wenn
3918 derselbe Befehl mehrere Male benutzt werden muss, lohnt
3919 es sich oft schon, eine Variable zu definieren, in der er
3922 Als Beispiel sollen einige Worte im
3923 Gesangstext fett und kursiv hervorgehoben werden.
3924 Die Befehle @code{\italic} und @code{\bold} funktionieren
3925 im Gesangstext-Kontext nur, wenn sie gleichzeitig mit den Wörtern,
3926 auf die sie angewendet werden sollen, zusätzlich
3927 in eine @code{\markup}-Umgebung eingeschlossen
3928 werden. Durch diese Einbettung können einzelne Wörter nicht
3929 einfach zu einer Variable umgeformt werden. Als
3930 Alternative versuchen wir, einen Befehl mit
3931 @code{\override} und @code{\revert} zu konstruieren.
3934 @code{\override Lyrics.LyricText.font-shape = #'italic}
3935 @code{\override Lyrics.LyricText.font-series = #'bold}
3937 @code{\revert Lyrics.LyricText.font-shape}
3938 @code{\revert Lyrics.LyricText.font-series}
3941 Das wäre natürlich noch viel mühsamer, wenn viele Wörter eine
3942 Hervorhebung benötigen. Anstelle dieser Befehlsketten @emph{können}
3943 wir jedoch zwei Variablen definieren. Mit ihnen und dem entsprechenden
3944 Wort in geschweiften Klammern erreichen wir den gewünschten Effekt.
3945 Ein weiterer Vorteil ist, dass in diesem Fall die Leerzeichen um die
3946 Punkte herum nicht benötigt werden, weil sie nicht innerhalb des
3947 @code{lyricmode}-Kontextes interpretiert werden. Hier ein Beispiel;
3948 die Bezeichnungen können natürlich auch kürzer sein,
3949 um noch weniger schreiben zu müssen:
3951 @cindex LyricText, Beispiel zur Veränderung
3952 @cindex Gesangstext, Beispiel zur Veränderung
3953 @cindex font-shape-Eigenschaft, Beispiel
3954 @cindex font-series-Eigenschaft, Beispiel
3956 @lilypond[quote,verbatim]
3958 \override Lyrics.LyricText.font-shape = #'italic
3959 \override Lyrics.LyricText.font-series = #'bold
3962 \revert Lyrics.LyricText.font-shape
3963 \revert Lyrics.LyricText.font-series
3966 global = { \key c \major \time 4/4 \partial 4 }
3968 SopranoMusic = \relative { c'4 | e4. e8 g4 g | a4 a g }
3969 AltoMusic = \relative { c'4 | c4. c8 e4 e | f4 f e }
3970 TenorMusic = \relative { e4 | g4. g8 c4. b8 | a8 b c d e4 }
3971 BassMusic = \relative { c4 | c4. c8 c4 c | f8 g a b c4 }
3973 VerseOne = \lyrics {
3974 E -- | ter -- nal \emphasize Fa -- ther, | \normal strong to save,
3977 VerseTwo = \lyricmode {
3978 O | \emphasize Christ, \normal whose voice the | wa -- ters heard,
3981 VerseThree = \lyricmode {
3982 O | \emphasize Ho -- ly Spi -- rit, | \normal who didst brood
3985 VerseFour = \lyricmode {
3986 O | \emphasize Tri -- ni -- ty \normal of | love and pow'r
3993 \new Voice = "Soprano" { \voiceOne \global \SopranoMusic }
3994 \new Voice = "Alto" { \voiceTwo \AltoMusic }
3995 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseOne }
3996 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseTwo }
3997 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseThree }
3998 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseFour }
4002 \new Voice = "Tenor" { \voiceOne \TenorMusic }
4003 \new Voice = "Bass" { \voiceTwo \BassMusic }
4010 @node Celkové formátování
4011 @subsection Celkové formátování
4012 @translationof Style sheets
4014 Die Ausgabe von LilyPond kann sehr stark verändert werden, siehe
4015 zu Einzelheiten @ref{Ladění výstupu,,ladění výstupu}. Aber was ist,
4016 wenn man mehrere Eingabedateien hat, die die gleichen Anpassungen
4017 erfahren sollen? Oder wenn Sie einfach nur die Anpassungen von
4018 der eigentlichen Musik trennen wollen? Das lässt sich recht einfach
4021 Schauen wir uns ein Beispiel an. Sorgen Sie sich nicht, wenn Sie
4022 den Abschnitt mit den vielen @code{#()} nicht verstehen. Das wird
4023 erklärt in @ref{Pokročilá ladění se Scheme,,pokročilých laděních se Scheme}.
4025 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
4027 #(make-dynamic-script
4028 #{ \markup { \hspace #0
4029 \translate #'(5 . 0)
4030 \line { \dynamic "mp"
4031 \text \italic "dolce" } }
4035 #(define-music-function
4038 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4042 a'4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4046 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4050 Es gibt einige Probleme mit sich überschneidender Ausgabe, die wird
4051 zurechtgerückt mit den Techniken von @ref{Přesouvání předmětů,,přesouvání předmětů}.
4052 Aber jetzt zu den Definitionen von @code{mpdolce} und @code{inst}.
4053 Sie erstellen die gewünschte Ausgabe, aber wir wollen sie vielleicht
4054 auch in einem anderen Stück verwenden. Wir könnten sie immer wieder
4055 kopieren und oben in jedes Stück einfügen, aber das ist sehr aufwändig.
4056 Dadurch werden die Definitionen auch in der Eingabedatei belassen,
4057 und ich finde diese @code{#()} irgendwie hässlich. Verstecken
4061 %%% in Datei "definitions.ily" speichern
4063 #(make-dynamic-script
4064 #@{ \markup @{ \hspace #0
4065 \translate #'(5 . 0)
4066 \line @{ \dynamic "mp"
4067 \text \italic "dolce" @} @}
4071 #(define-music-function
4074 #@{ <>^\markup \bold \box #string #@})
4077 Diese Datei wir mit dem @code{\include}-Befehl ziemlich weit oben
4078 in der Datei eingefügt. (Die Erweiterung @file{.ily} wird benutzt,
4079 um diese Datei als eine eingefügte, inkludierte zu kennzeichnen, die
4080 man nicht alleinstehend kompilieren kann.) Jetzt ändern wir die
4081 Noten (in der Datei @file{music.ly}).
4083 @c We have to do this awkward example/lilypond-non-verbatim
4084 @c because we can't do the \include stuff in the manual.
4087 \include "definitions.ily"
4091 a'4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4095 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4099 @lilypond[quote,ragged-right]
4101 #(make-dynamic-script
4102 #{ \markup { \hspace #0
4103 \translate #'(5 . 0)
4104 \line { \dynamic "mp"
4105 \text \italic "dolce" } }
4109 #(define-music-function
4112 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4116 a'4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4120 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4124 Das sieht schon besser aus, aber einige Änderungen könnten wir noch vornehmen.
4125 Das Glissando ist kaum sichtbar, machen wir es also etwas dicker und
4126 näher an den Notenkopf. Die Metronombezeichnung soll über dem
4127 Schlüssel stehen, anstatt über der ersten Note. Und schließlich
4128 mag mein Kompositionsprofessor keine @qq{C}-Taktangaben, das ändern
4129 wir also in @qq{4/4}.
4131 Ändern Sie jetzt jedoch nicht @file{music.ly}. Ändern Sie die
4132 @file{definitions.ily} mit dem Folgenden:
4137 #(make-dynamic-script
4138 #@{ \markup @{ \hspace #0
4139 \translate #'(5 . 0)
4140 \line @{ \dynamic "mp"
4141 \text \italic "dolce" @} @}
4145 #(define-music-function
4148 #@{ <>^\markup \bold \box #string #@})
4153 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4154 \override MetronomeMark.padding = #'3
4158 \override TimeSignature.style = #'numbered
4162 \override Glissando.thickness = #3
4163 \override Glissando.gap = #0.1
4168 @lilypond[quote,ragged-right]
4170 #(make-dynamic-script
4171 #{ \markup { \hspace #0
4172 \translate #'(5 . 0)
4173 \line { \dynamic "mp"
4174 \text \italic "dolce" } }
4178 #(define-music-function
4181 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4186 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4187 \override MetronomeMark.padding = #'3
4191 \override TimeSignature.style = #'numbered
4195 \override Glissando.thickness = #3
4196 \override Glissando.gap = #0.1
4202 a'4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4206 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4210 Das sieht besser aus! Aber nehmen wir an, Ich will dieses Stück publizieren.
4211 Mein Professor mag die @qq{C}-Taktangabe nicht, mir gefällt sie aber sehr
4212 gut. Kopieren wir also die Datei @file{definitions.ily} nach
4213 @file{web-publish.ily} und verändern diese. Weil die Noten als PDF
4214 auf dem Monitor dargestellt werden sollen, wird auch die Notengröße
4220 #(make-dynamic-script
4221 #@{ \markup @{ \hspace #0
4222 \translate #'(5 . 0)
4223 \line @{ \dynamic "mp"
4224 \text \italic "dolce" @} @}
4228 #(define-music-function
4231 #@{ <>^\markup \bold \box #string #@})
4233 #(set-global-staff-size 23)
4238 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4239 \override MetronomeMark.padding = #'3
4246 \override Glissando.thickness = #3
4247 \override Glissando.gap = #0.1
4252 @lilypond[quote,ragged-right]
4254 #(make-dynamic-script
4255 #{ \markup { \hspace #0
4256 \translate #'(5 . 0)
4257 \line { \dynamic "mp"
4258 \text \italic "dolce" } }
4262 #(define-music-function
4265 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4267 #(set-global-staff-size 23)
4271 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4272 \override MetronomeMark.padding = #'3
4275 \override Glissando.thickness = #3
4276 \override Glissando.gap = #0.1
4282 a'4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4286 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4290 In der Eingabedatei muss jetzt nur noch die Zeile
4291 @code{\include "definitions.ily"} mit
4292 @code{\include "web-publish.ily"} ersetzt werden. Das könnte
4293 man natürlich noch besser machen. Es könnte eine Datei
4294 @file{definitions.ily} mit allen Definitionen (also
4295 @code{mpdolce} und @code{inst}) geben, eine Datei
4296 @file{web-publish.ily}, die nur die @code{\layout}-Veränderung
4297 enthält und eine Datei @file{university.ily}, die nur die
4298 Prozedur enthält, die Ausgabe meinem Professor angenehm zu machen.
4299 Der Anfang von @file{music.ly} würde dann folgendermaßen aussehen:
4302 \include "definitions.ily"
4304 %%% nur eine der zwei Zeilen auskommentieren!
4305 \include "web-publish.ily"
4306 %\include "university.ily"
4309 Diese Herangehensweise kann auch schon nützlich sein, wenn man
4310 nur ein paar Stimmen schreiben will. Ich habe eine ganze Anzahl
4311 an @qq{Stylesheets} für meine Projekte. Ich fange jede Datei mit
4312 der Zeile @code{\include "../global.ily"} an, die etwa folgendes
4317 \version @w{"@version{}"}
4319 #(ly:set-option 'point-and-click #f)
4321 \include "../init/init-defs.ly"
4322 \include "../init/init-layout.ly"
4323 \include "../init/init-headers.ly"
4324 \include "../init/init-paper.ly"
4329 @node Více informací
4330 @subsection Více informací
4331 @translationof Other sources of information
4333 Die Programmreferenz enthält sehr viel Information über LilyPond, aber
4334 noch více informací findet sich in den internen
4335 LilyPond-Dateien. Um sie erforschen zu können, müssen Sie erst
4336 das richtige Verzeichnis auf Ihrem System finden. Die Position
4337 hängt a) davon ab, ob Ihre LilyPond-Installation mit der vorkompilierten
4338 Version von der LilyPond-Internetseite vorgenommen wurde oder Sie
4339 die Version durch Ihren Paketmanager installiert haben (also
4340 z. B. in einer Linux-Distribution oder unter fink oder cygwin
4341 installiert), und b) auf welchem Betriebssystem Sie das Programm
4344 @strong{Von lilypond.org heruntergeladen}
4349 Wechseln Sie in das Verzeichnis
4350 @file{@var{INSTALL_VERZ}/lilypond/usr/@/share/lilypond/current/}
4354 Wechseln Sie in das Verzeichnis
4355 @file{@var{INSTALL_VERZ}/LilyPond.app/Contents/@/Resources/share/lilypond/current/}
4356 indem Sie entweder mit dem Befehl @code{cd} vom Terminal aus
4357 in das Verzeichnis wechseln, oder mit Control-Klick auf das
4358 LilyPond-Programmsymbol gehen und @qq{Show Package Contents}
4363 Wechseln Sie mit dem Windows Explorer ins Verzeichnis
4364 @file{@var{INSTALL_VERZ}/LilyPond/usr/@/share/lilypond/current/}
4368 @strong{Mit einem Paket-Manager installiert oder selber aus
4369 den Quellen kompiliert}
4371 Wechseln Sie in das Verzeichnis
4372 @file{@var{PREFIX}/share/lilypond/@var{X.Y.Z}/}, wobei
4373 @var{PREFIX} bei Ihrem Paket-Manager oder dem
4374 @code{configure}-Skript gesetzt wird, und @var{X.Y.Z}
4375 die LilyPond-Versionsnummer.
4379 In diesem Ordner sind die zwei interessanten Unterordner:
4382 @item @file{ly/} - beinhaltet Dateien im LilyPond-Format
4383 @item @file{scm/} - beinhaltet Dateien im Scheme-Format
4386 Schauen wir uns zuerst einige Dateien in @file{ly/} an.
4387 Öffnen Sie @file{ly/property-init.ly} in einem Texteditor.
4388 Der, den Sie normalerweise für @file{.ly}-Dateien benutzen,
4389 genügt. Diese Datei enthält die Definitionen aller vordefinierten
4390 Befehle für LilyPond, wie etwa @code{\stemUp} und
4391 @code{\slurDotted}. Sie können sehen, dass es sich um
4392 nichts mehr handelt als Definitionen von Variablen, die eine
4393 oder mehrere @code{\override}-Befehle enthalten. Der
4394 Befehl @code{/tieDotted} etwa wird folgendermaßen definiert:
4398 \override Tie.dash-period = #0.75
4399 \override Tie.dash-fraction = #0.1
4403 Wenn Sie diese Voreinstellungen der vordefinierten Befehl nicht
4404 mögen, können Sie sie ganz einfach umdefinieren, genauso wie
4405 jede andere Variable auch, indem Sie sie an den Anfang Ihrer
4406 Quelldatei schreiben.
4408 Hier sind die wichtigsten Dateien, die sich im Ordner
4409 @file{ly/} befinden:
4411 @multitable @columnfractions .4 .6
4414 @item @file{ly/engraver-init.ly}
4415 @tab Definitionen von Engraver-Kontexten
4416 @item @file{ly/paper-defaults-init.ly}
4417 @tab Spezifikationen von Voreinstellungen für Papiermaße
4418 @item @file{ly/performer-init.ly}
4419 @tab Definitionen von Performer-Kontexten
4420 @item @file{ly/property-init.ly}
4421 @tab Definitionen aller vordefinierten Befehle
4422 @item @file{ly/spanner-init.ly}
4423 @tab Definitionen aller vordefinierten Strecker-Befehle
4426 Andere Einstellungen (wie die Definitionen von Beschriftungsbefehlen)
4427 sind in @file{.scm}-(Scheme)-Dateien gespeichert. Die
4428 Scheme-Programmiersprache wird benutzt, um eine
4429 programmierbare Schnittstelle zu den internen Operationen von
4430 LilyPond zu haben. Eine weitere Erklärung dieser Dateien ist
4431 im Moment außerhalb des Rahmens dieses Handbuchs, denn
4432 sie erfordern einige Kenntnis der Scheme-Sprache. Die Warnung
4433 ist hier angebracht, dass des ein gutes technisches Verständnis
4434 oder sehr viel Zeit braucht, um Scheme und diese
4435 Dateien zu verstehen (siehe auch @rextend{Scheme-Übung}).
4437 Wenn Sie sich mit Scheme auskennen, sind hier mögliche
4438 interessante Dateien:
4440 @multitable @columnfractions .4 .6
4443 @item @file{scm/auto-beam.scm}
4444 @tab Sub-Balken-Voreinstellungen
4445 @item @file{scm/define-grobs.scm}
4446 @tab Voreinstellungen für Grob-Eigenschaften
4447 @item @file{scm/define-markup-commands.scm}
4448 @tab Definition aller Markup-Beschriftungsbefehle
4449 @item @file{scm/midi.scm}
4450 @tab Voreinstellung für die MIDI-Ausgabe
4451 @item @file{scm/output-lib.scm}
4452 @tab Einstellungen mit Einfluss auf die Darstellung von Bunddiagrammen, Farben, Versetzungszeichen, Taktlinien usw.
4453 @item @file{scm/parser-clef.scm}
4454 @tab Definitionen der unterstützten Schlüssel
4455 @item @file{scm/script.scm}
4456 @tab Voreinstellungen für Artikulationszeichen
4460 @node Vyhnutí se ladění s pomalejším překladem
4461 @subsection Vyhnutí se ladění s pomalejším překladem
4462 @translationof Avoiding tweaks with slower processing
4466 LilyPond kann einige zusätzliche Tests durchführen, während
4467 die Noten gesetzt werden. Dadurch braucht das Programm länger,
4468 um den Notensatz zu produzieren, aber üblicherweise werden
4469 weniger nachträgliche Anpassungen nötig sein. Wenn eine
4470 Textsilbe oder eine Beschriftung aus dem Rand der Partitur
4471 ragt, wird durch diese Tests die Zeile gerade so weit komprimiert,
4472 dass sie sich innerhalb der Ränder befindet.
4474 Damit diese Tests immer funktionieren, müssen sie aktiviert werden,
4475 indem die @bs{}@code{override}-Befehle in einer @code{context}-Umgebung
4476 innerhalb der @code{layout}-Umgebung notiert werden und nicht innerhalb
4481 @{ @dots{}Noten@dots{} @}
4485 % Um sicher zu gehen, dass Texte und Liedtext
4486 % innerhalb der Papierränder bleiben
4487 \override PaperColumn.keep-inside-line = ##t
4488 \override NonMusicalPaperColumn.keep-inside-line = ##t
4494 @code{keep-inside-line} braucht jedoch sehr viel Berechnungen,
4495 sodass es sich anbietet, diese Funktion zunächst nicht zu aktivieren
4496 und erst einzufügen, wenn man die endgültige Version erstellt.
4497 Auf diese Weise muss man nicht mit der Hand @code{\break}-Befehle
4498 hinzufügen, um zu vermeiden, dass Text über den rechten Rand der
4502 @node Pokročilá ladění se Scheme
4503 @subsection Pokročilá ladění se Scheme
4504 @translationof Advanced tweaks with Scheme
4506 Auch wenn viele Sachen mit @code{\override} und @code{\tweak}
4507 möglich sind, gibt es eine sehr viel mächtigere Möglichkeit, die
4508 Arbeitsweise von LilyPond mit Hilfe der programmierbaren Schnittstelle
4509 zu beeinflussen. Code, der in der Scheme-Programmiersprache
4510 geschrieben ist, kann direkt in die interne Satzmaschine von LilyPond
4511 eingefügt werden. Natürlich brauchen Sie dazu wenigstens ein
4512 grundlegendes Verständnis von Scheme. Eine Einleitung finden
4513 Sie in der @rextend{Scheme-Übung}.
4515 Zur Illustration der vielen Möglichkeiten soll gezeigt werden, dass eine
4516 Eigenschaft nicht nur auf eine Konstante, sondern auch auf eine
4517 Scheme-Prozedur gesetzt werden kann, die dann jedes Mal
4518 aufgerufen wird, wenn die Eigenschaft von LilyPond benutzt
4519 wird. Die Eigenschaft kann damit dynamisch auf einen Wert
4520 gesetzt werden, der durch die Prozedur jedes Mal neu bestimmt
4521 wird. In diesem Beispiel wird die Farbe der Notenköpfe entsprechend
4522 zu ihrer Position innerhalb der Tonleiter gesetzt.
4524 @cindex x11-Farben, Beispiel zur Benutzung
4525 @cindex Notenkopf, Beispiel zur Veränderung
4526 @cindex Farb-Eigenschaft, in Scheme-Prozedur gesetzt
4528 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
4529 #(define (color-notehead grob)
4530 "Color the notehead according to its position on the staff."
4531 (let ((mod-position (modulo (ly:grob-property grob 'staff-position)
4534 ;; Return rainbow colors
4535 ((1) (x11-color 'red )) ; for C
4536 ((2) (x11-color 'orange )) ; for D
4537 ((3) (x11-color 'yellow )) ; for E
4538 ((4) (x11-color 'green )) ; for F
4539 ((5) (x11-color 'blue )) ; for G
4540 ((6) (x11-color 'purple )) ; for A
4541 ((0) (x11-color 'violet )) ; for B
4545 % Arrange to obtain color from color-notehead procedure
4546 \override NoteHead.color = #color-notehead
4547 a2 b | c2 d | e2 f | g2 a |
4551 Weiter Beispiele, die die Benutzung dieser programmierbaren
4552 Schnittstelle zeigen, finden sich in @rextend{Optimierungen mit Scheme}.