-@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
+@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; -*-
@c This file is part of lilypond.tely
@ignore
- Translation of GIT committish: 3237f4afc77b528ca92ca6d68664bd80e39d9e76
-
+ Translation of GIT committish: 550152ed5d5015d13abf2af83b2e040f996a66a4
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
version that you are working on. See TRANSLATION for details.
@end ignore
+@c \version "2.11.61"
@node Working on LilyPond projects
@chapter Working on LilyPond projects
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
-
-@menu
-* Suggestions for writing LilyPond files::
-* Saving typing with identifiers and functions::
-* Style sheets::
-* Updating old files::
-* Troubleshooting (taking it all apart)::
-* Minimal examples::
-@end menu
-@node Suggestions for writing LilyPond files
-@section Suggestions for writing LilyPond files
-
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
-
-@menu
-* General suggestions::
-* Typesetting existing music::
-* Large projects::
-@end menu
+Dieses Kapitel erklärt, wie bestimmte häufige Probleme zu
+lösen oder ganz zu vermeiden sind. Wenn Sie schon
+Programmiererfahrung mitbringen, erscheinen diese Hinweise
+vielleicht überflüssig, aber es wird dennoch empfohlen, dieses Kapitel
+zu lesen.
+
+
+@menu
+* Suggestions for writing LilyPond input files::
+* When things don't work::
+* Scores and parts::
+@end menu
+
+
+@node Suggestions for writing LilyPond input files
+@section Suggestions for writing LilyPond input files
+
+Jetzt sind Sie so weit, größere Stücke mit LilyPond zu schreiben --
+nicht
+nur die kleinen Beispiele aus der Übung, sondern ganze Stücke.
+Aber wie geht man das am besten an?
+
+Solange LilyPond Ihre Dateien versteht und die Noten so setzt,
+wie Sie das wollen, spielt es eigentlich keine Rolle, wie Ihre
+Dateien aussehen. Es gibt aber trotzdem ein paar Dinge, die man
+beim Schreiben von LilyPond-Code berücksichtigen sollte.
+
+@itemize @bullet
+@item Was ist, wenn Sie einen Fehler machen? Die Struktur einer
+LilyPond-Datei kann es erleichtern (oder erschweren), bestimmte
+Fehler zu finden.
+
+@item Was ist, wenn Sie Ihre Dateien mit jemandem austauschen
+wollen? Oder Ihre Dateien nach einige Jahren noch einmal überarbeiten
+wollen? Manche LilyPond-Dateien versteht man auf den ersten Blick,
+über anderen muss man eine Stunde grübeln, um die Struktur zu ahnen.
+
+@item Was ist, wenn sie Ihre Dateien auf eine neuere LilyPond-Version
+aktualisieren wollen? Die Syntax der Eingabesprache verändert sich
+allmählich mit Verbesserungen im Programm. Die meisten Veränderungen
+können automatisch durch @code{convert-ly} gelöst werden, aber
+bestimmte Änderungen brauchen Handarbeit. LilyPond-Dateien können
+strukturiert werden, damit sie einfacher aktualisierbar sind.
+@end itemize
+
+@menu
+* General suggestions::
+* Typesetting existing music::
+* Large projects::
+* Saving typing with variables and functions::
+* Style sheets::
+@end menu
+
+
@node General suggestions
@subsection General suggestions
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+Hier einige Vorschläge, wie Sie Probleme vermeiden oder lösen können:
+
+@itemize @bullet
+@item @strong{Schreiben Sie immer mit @code{\version} die
+Versionsnummer
+in jede Datei}. Beachten Sie, dass in allen Vorlagen die Versionsnummer
+@code{\version "2.11.61"} eingetragen ist. Es empfiehlt sich, in alle
+Dateien, unabhängig von ihrer Größe, den @code{\version}-Befehl
+einzufügen. Persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass es ziemlich
+frustrierend sein kann zu erinnern, welche Programmversion man etwa
+vor einem Jahr verwendet hat. Auch @code{convert-ly} benötigt die
+Versionsnummer.
+
+@item @strong{Benutzen Sie Überprüfungen}: @ruser{Octave checks}, und
+@ruser{Bar and bar number checks}. Wenn Sie hier und da diese
+Überprüfungen einfügen, finden Sie einen möglichen Fehler weit
+schneller. Wie oft aber ist @qq{hier und da}? Das hängt von der
+Komplexität der Musik ab. ei einfachen Stücken reicht es vielleicht
+ein- oder zweimal, in sehr komplexer Musik sollte man sie vielleicht
+in jeden Takt einfügen.
+
+@item @strong{Ein Takt pro Textzeile}. Wenn irgendetwas kompliziertes
+vorkommt, entweder in der Musik selber oder in der Anpassung der
+Ausgabe,
+empfiehlt es sich oft, nur einen Takt pro Zeile zu schreiben.
+Bildschirmplatz zu sparen, indem Sie acht Takte in eine Zeile zwängen,
+hilft nicht weiter, wenn Sie ihre Datei @qq{debuggen} müssen.
+
+@item @strong{Kommentieren Sie ihre Dateien}. Benutzen Sie entweder
+Taktnummern (in regelmäßigen Abständen) oder Verweise auf musikalische
+Themen (@qq{Zweites Thema in den Geigen}, @qq{vierte Variation} usw.).
+Sie brauchen diese Kommentare vielleicht noch nicht, wenn Sie das Stück
+notieren, aber spätestens wenn Sie nach ein paar Jahren etwas
+verändern
+wollen oder Sie den Quelltext an einen Freund weitergeben wollen,
+ist es weitaus komplizierter, die Dateistruktur ohne Kommentare zu
+verstehen, als wenn Sie sie rechtzeitig eingefügt hätten.
+
+@item @strong{Schreiben Sie Klammern mit Einrückung}. Viele
+Probleme entstehen durch ungerade Anzahl von @code{@{} and
+@code{@}}-Klammern.
+
+@item @strong{Schreiben Sie Tondauerangaben} am Anfang von
+Abschnitten und Bezeichnern. Wenn Sie beispielsweise
+ @code{c4 d e} am Anfang eines Abschnittes schreiben,
+ersparen Sie sich viele Probleme, wenn Sie ihre Musik
+eines Tages umarrangieren wollen.
+
+@item @strong{Trennen Sie Einstellungen} von den eigentlichen
+Noten. Siehe auch @ref{Saving typing with variables and functions}
+und
+@ref{Style sheets}.
+
+@end itemize
+
@node Typesetting existing music
@subsection Typesetting existing music
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+Wenn Sie Musik aus einer fertigen Partitur kopieren (z. B. die
+LilyPond-Eingabe einer gedruckten Partitur):
+
+@itemize @bullet
+
+@item Schreiben Sie ein System ihrer Quelle nach dem anderen
+(aber trotzdem nur einen Takt pro Textzeile) und überprüfen
+Sie jedes System, nachdem Sie es fertig kopiert haben. Mit dem
+@code{showLastLength}-Befehl können Sie den Übersetzungsprozess
+beschleunigen. Siehe auch
+@ruser{Skipping corrected music}.
+
+@item Definieren Sie @code{mBreak = @{ \break @}} und schreiben Sie
+ @code{\mBreak} in der Quelldatei immer dann, wenn im Manuskript
+ein Zeilenumbruch vorkommt. Das macht es einfacher, die gesetzte
+Zeile mit den ursprünglichen Noten zu vergleichen. Wenn Sie die
+Partitur fertig gestellt haben, könne Sie @code{mBreak = @{ @}},
+also leer definieren, um diese manuellen Zeilenumbrüche zu entfernen.
+Damit kann dann LilyPond selber entscheiden, wohin es passende
+Zeilenumbrüche platziert.
+
+@end itemize
+
@node Large projects
@subsection Large projects
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+Besonders wenn Sie an größeren Projekten arbeiten, ist es
+unumgänglich, dass Sie ihre LilyPond-Dateien klar strukturieren.
+
+@itemize @bullet
+
+@item @strong{Verwenden Sie Variablen für jede Stimme}, innerhalb
+der Definition sollte so wenig Struktur wie möglich sein. Die
+Struktur des @code{\score}-Abschnittes verändert sich am ehesten,
+während die @code{violine}-Definition sich wahrscheinlich mit einer
+neuen Programmversion nicht verändern wird.
+
+@example
+violine = \relative c'' @{
+g4 c'8. e16
+@}
+...
+\score @{
+ \new GrandStaff @{
+ \new Staff @{
+ \violine
+ @}
+ @}
+@}
+@end example
+
+@item @strong{Trennen Sie Einstellungen von den Noten}. Diese
+Empfehlung wurde schon im Abschnitt @ref{General suggestions} gegeben,
+aber für große Projekte ist es unumgänglich. Muss z. B. die
+Definition für @code{fdannp} verändert werden, so braucht
+man es nur einmal vorzunehmen und die Noten in der Geigenstimme,
+@code{violin}, bleiben unberührt.
-@node Saving typing with identifiers and functions
-@section Saving typing with identifiers and functions
+@example
+fdannp = _\markup@{
+ \dynamic f \italic \small @{ 2nd @} \hspace #0.1 \dynamic p @}
+violin = \relative c'' @{
+g4\fdannp c'8. e16
+@}
+@end example
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+@end itemize
+
+
+@node Saving typing with variables and functions
+@subsection Saving typing with variables and functions
+
+@cindex Variable
+@cindex Bezeichner
+
+Bis jetzt haben Sie immer etwa solche Noten gesehen:
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+hornNotes = \relative c'' { c4 b dis c }
+\score {
+ {
+ \hornNotes
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Das könnte auch nützlich in Minimal-Music sein:
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+fragmentA = \relative c'' { a4 a8. b16 }
+fragmentB = \relative c'' { a8. gis16 ees4 }
+violin = \new Staff { \fragmentA \fragmentA \fragmentB \fragmentA }
+\score {
+ {
+ \violin
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Sie können diese Bezeichner oder Variablen aber auch für
+(eigene) Einstellungen verwenden:
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+dolce = \markup{ \italic \bold dolce }
+padText = { \once \override TextScript #'padding = #5.0 }
+fthenp=_\markup{ \dynamic f \italic \small { 2nd } \hspace #0.1 \dynamic p }
+violin = \relative c'' {
+ \repeat volta 2 {
+ c4._\dolce b8 a8 g a b |
+ \padText
+ c4.^"hi there!" d8 e' f g d |
+ c,4.\fthenp b8 c4 c-. |
+ }
+}
+\score {
+ {
+ \violin
+ }
+\layout{ragged-right=##t}
+}
+@end lilypond
+
+Die Variablen haben in diesem Beispiel deutlich die
+Tipparbeit erleichtert. Aber es lohnt sich, sie zu
+einzusetzen, auch wenn man sie nur einmal anwendet,
+denn sie vereinfachen die Struktur.
+Hier ist das vorangegangene Beispiel ohne
+Variablen. Es ist sehr viel komplizierter zu lesen,
+besonders die letzte Zeile.
+
+@example
+violin = \relative c'' @{
+ \repeat volta 2 @{
+ c4._\markup@{ \italic \bold dolce @} b8 a8 g a b |
+ \once \override TextScript #'padding = #5.0
+ c4.^"hi there!" d8 e' f g d |
+ c,4.\markup@{ \dynamic f \italic \small @{ 2nd @}
+ \hspace #0.1 \dynamic p @} b8 c4 c-. |
+ @}
+@}
+@end example
+
+@c TODO Replace the following with a better example -td
+@c Skylining handles this correctly without padText
+
+Bis jetzt wurde nur statische Substitution vorgestellt
+-- wenn LilyPond den Befehl @code{\padText} findet, wird
+er ersetzt durch durch unsere vorherige Definition (alles,
+was nach dem @code{padtext =} kommt).
+
+LilyPond kennt aber auch nicht-statische Substitutionen (man
+kann sie sich als Funktionen vorstellen).
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+padText =
+#(define-music-function (parser location padding) (number?)
+ #{
+ \once \override TextScript #'padding = #$padding
+ #})
+
+\relative c''' {
+ c4^"piu mosso" b a b
+ \padText #1.8
+ c4^"piu mosso" d e f
+ \padText #2.6
+ c4^"piu mosso" fis a g
+}
+@end lilypond
+
+Die Benutzung von Variablen hilft auch, viele Schreibarbeit zu
+vermeiden, wenn die Eingabesyntax von LilyPond sich verändert
+(siehe auch @ref{Updating old files}). Wenn nur eine einzige
+Definition (etwa @code{\dolce}) für alle Dateien verwendet wird
+(vgl. @ref{Style sheets}), muss nur diese einzige Definition
+verändert werden, wenn sich die Syntax ändert. Alle Verwendungen
+des Befehles beziehen sich dann auf die neue Definition.
@node Style sheets
-@section Style sheets
+@subsection Style sheets
+
+Die Ausgabe, die LilyPond erstellt, kann sehr stark modifiziert
+werden, siehe @ref{Tweaking output} für Einzelheiten. Aber wie
+kann man diese Änderungen auf eine ganze Serie von Dateien
+anwenden? Oder die Einstellungen von den Noten trennen? Das
+Verfahren ist ziemlich einfach.
+
+Hier ist ein Beispiel. Es ist nicht schlimm, wenn Sie nicht auf
+Anhieb die Abschnitte mit den ganzen @code{#()} verstehen. Das
+wird im Kapitel @ref{Advanced tweaks with Scheme} erklärt.
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line(#:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup { \bold $markp }
+#})
+
+\relative c'' {
+ \tempo 4=50
+ a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a | b4 bes a2
+ \tempoMark "Poco piu mosso"
+ cis4.\< d8 e4 fis | g8(\! fis)-. e( d)-. cis2
+}
+@end lilypond
+
+Es treten einige Probleme mit überlappenden Symbolen auf. Sie
+werden beseitigt mit den Tricks aus dem Kapitel @ref{Moving objects}.
+Aber auch die @code{mpdolce} und @code{tempoMark}-Definitionen
+können verbessert werden. Sie produzieren das Ergebnis, das
+gewünscht ist, aber es wäre schön, sie auch in anderen Stücken
+verwenden zu können. Man könnte sie natürlich einfach kopieren
+und in die anderen Dateien einfügen, aber das ist lästig. Die
+Definitionen verbleiben auch in der Notendatei und diese @code{#()}
+sehen nicht wirklich schön aus. Sie sollen in einer anderen
+Datei versteckt werden:
+
+@example
+%%% speichern in einer Datei "definitions.ly"
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line(#:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#@{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup @{ \bold $markp @}
+#@})
+@end example
+
+Jetzt muss natürlich noch die Notendatei angepasst werden (gespeichert
+unter dem Namen @file{"music.ly"}).
+
+@c We have to do this awkward example/lilypond-non-verbatim
+@c because we can't do the \include stuff in the manual.
+
+@example
+\include "definitions.ly"
+
+\relative c'' @{
+ \tempo 4=50
+ a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a | b4 bes a2
+ \once \override Score.RehearsalMark #'padding = #2.0
+ \tempoMark "Poco piu mosso"
+ cis4.\< d8 e4 fis | g8(\! fis)-. e( d)-. cis2
+@}
+@end example
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line(#:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup { \bold $markp }
+#})
+
+\relative c'' {
+ \tempo 4=50
+ a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a | b4 bes a2
+ \once \override Score.RehearsalMark #'padding = #2.0
+ \tempoMark "Poco piu mosso"
+ cis4.\< d8 e4 fis | g8(\! fis)-. e( d)-. cis2
+}
+@end lilypond
+
+Das sieht schon besser aus, aber es sind noch einige Verbesserungen
+möglich.
+Das Glissando ist schwer zu sehen, also soll es etwas dicker erscheinen
+und dichter an den Notenköpfen gesetzt werden. Das Metronom-Zeichen
+soll über dem Schlüssel erscheinen, nicht über der ersten Note. Und
+schließlich kann unser Kompositionsprofessor @qq{C}-Taktangaben
+überhaupt nicht leiden, also
+müssen sie in @qq{4/4} verändert werden.
+
+Diese Veränderungen sollten Sie aber nicht in der @file{music.ly}-Datei
+vornehmen. Ersetzen Sie die @file{definitions.ly}-Datei hiermit:
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+@example
+%%% definitions.ly
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line( #:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#@{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup @{ \bold $markp @}
+#@})
+
+\layout@{
+ \context @{ \Score
+ \override MetronomeMark #'extra-offset = #'(-9 . 0)
+ \override MetronomeMark #'padding = #'3
+ @}
+ \context @{ \Staff
+ \override TimeSignature #'style = #'numbered
+ @}
+ \context @{ \Voice
+ \override Glissando #'thickness = #3
+ \override Glissando #'gap = #0.1
+ @}
+@}
+@end example
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line( #:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup { \bold $markp }
+#})
+
+\layout{
+ \context { \Score
+ \override MetronomeMark #'extra-offset = #'(-9 . 0)
+ \override MetronomeMark #'padding = #'3
+ }
+ \context { \Staff
+ \override TimeSignature #'style = #'numbered
+ }
+ \context { \Voice
+ \override Glissando #'thickness = #3
+ \override Glissando #'gap = #0.1
+ }
+}
+
+\relative c'' {
+ \tempo 4=50
+ a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a | b4 bes a2
+ \once \override Score.RehearsalMark #'padding = #2.0
+ \tempoMark "Poco piu mosso"
+ cis4.\< d8 e4 fis | g8(\! fis)-. e( d)-. cis2
+}
+@end lilypond
+
+Das sieht schon besser aus! Aber angenommen Sie möchten dieses
+Stück jetzt veröffentlichen. Ihr Kompositionsprofessor mag
+die @qq{C}-Taktangaben nicht, aber Sie finden sie irgendwie
+schöner. Also kopieren Sie die Datei @file{definitions.ly} nach
+@file{web-publish.ly} und verändern diese. Weil die Noten
+in einer PDF-Datei auf dem Bildschirm angezeigt werden sollen,
+bietet es sich auch an, die gesamte Ausgabe zu vergrößern.
+
+@example
+%%% definitions.ly
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line( #:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#@{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup @{ \bold $markp @}
+#@})
+
+#(set-global-staff-size 23)
+\layout@{
+ \context @{ \Score
+ \override MetronomeMark #'extra-offset = #'(-9 . 0)
+ \override MetronomeMark #'padding = #'3
+ @}
+ \context @{ \Staff
+ @}
+ \context @{ \Voice
+ \override Glissando #'thickness = #3
+ \override Glissando #'gap = #0.1
+ @}
+@}
+@end example
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+mpdolce = #(make-dynamic-script (markup #:hspace 1 #:translate (cons 5 0)
+ #:line( #:dynamic "mp" #:text #:italic "dolce" )))
+tempoMark = #(define-music-function (parser location markp) (string?)
+#{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'self-alignment-X = #left
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup { \bold $markp }
+#})
+
+#(set-global-staff-size 23)
+\layout{
+ \context { \Score
+ \override MetronomeMark #'extra-offset = #'(-9 . 0)
+ \override MetronomeMark #'padding = #'3
+ }
+ \context { \Voice
+ \override Glissando #'thickness = #3
+ \override Glissando #'gap = #0.1
+ }
+}
+
+\relative c'' {
+ \tempo 4=50
+ a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a | b4 bes a2
+ \once \override Score.RehearsalMark #'padding = #2.0
+ \tempoMark "Poco piu mosso"
+ cis4.\< d8 e4 fis | g8(\! fis)-. e( d)-. cis2
+}
+@end lilypond
+
+In der Notendatei muss jetzt nur noch @code{\include "definitions.ly"}
+durch @code{\include "web-publish.ly"} ausgetauscht werden.
+Das könnte man natürlich noch weiter vereinfachen. Also
+eine Datei @file{definitions.ly}, die nur die Definitionen
+von @code{mpdolce} und @code{tempoMark} enthält, eine Datei
+@file{web-publish.ly}, die alle die Änderungen für den
+@code{\layout}-Abschnitt enthält und eine Datei @file{university.ly}
+für eine Ausgabe, die den Wünschen des Professors entspricht.
+Der Anfang der @file{music.ly}-Datei würde dann so aussehen:
+
+@example
+\include "definitions.ly"
+
+%%% Nur eine der beiden Zeilen auskommentieren!
+\include "web-publish.ly"
+%\include "university.ly"
+@end example
+
+Durch diese Herangehensweise kann auch bei der Erstellung
+von nur einer Ausgabeversion Arbeit gespart werden. Ich
+benutze ein halbes Dutzend verschiedener Stilvorlagen
+für meine Projekte. Jede Notationsdatei fängt an mit
+@code{\include "../global.ly"}, welches folgenden Inhalt hat:
+
+
+@example
+%%% global.ly
+\version "2.11.61"
+#(ly:set-option 'point-and-click #f)
+\include "../init/init-defs.ly"
+\include "../init/init-layout.ly"
+\include "../init/init-headers.ly"
+\include "../init/init-paper.ly"
+@end example
+
+
+@node When things don't work
+@section When things don't work
+
+@menu
+* Updating old files::
+* Troubleshooting (taking it all apart)::
+* Minimal examples::
+@end menu
@node Updating old files
-@section Updating old files
+@subsection Updating old files
+
+Die Syntax von LilyPond verändert sich ab und zu. Wenn LilyPond
+besser wird, muss auch die Syntax (Eingabesprache) entsprechend
+angepasst werden. Teilweise machen diese Veränderungen die
+Eingabesprache einfacher lesbar, teilweise dienen sie dazu, neue
+Eigenschaften des Programmes benutzbar zu machen.
+
+LilyPond stellt ein Programm bereit, das Aktualisierungen
+vereinfacht: @code{convert-ly}. Einzelheiten zur Programmbenutzung
+finden sich in @rprogram{Updating files with convert-ly}.
+
+Leider kann @code{convert-ly} nicht alle Veränderungen der Syntax
+berücksichtigen. Hier werden einfache @qq{Suchen und
+Ersetzen}-Veränderungen vorgenommen (wie etwa @code{raggedright} zu
+@code{ragged-right}), aber einige Veränderungen sind zu
+kompliziert. Die Syntax-Veränderungen, die das Programm nicht
+berücksichtigt, sind im Kapitel @rprogram{Updating files with
+convert-ly} aufgelistet.
+
+Zum Beispiel wurden in LilyPond 2.4 und früheren Versionen
+Akzente und Umlaute mit LaTeX-Befehlen eingegeben, ein
+@qq{No\"el} etwa ergäbe das französische Wort für Weihnachten.
+In LilyPond 2.6 und höher müssen diese Sonderzeichen direkt
+als utf-8-Zeichen eingegeben werden, in diesem Fall also @qq{ë}.
+@code{convert-ly} kann nicht alle dieser LaTeX-Befehle
+verändern, das muss manuell vorgenommen werden.
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
@node Troubleshooting (taking it all apart)
-@section Troubleshooting (taking it all apart)
+@subsection Troubleshooting (taking it all apart)
+
+Früher oder später werden Sie in die Lage kommen,
+dass LilyPond Ihre Datei nicht kompilieren will. Die
+Information, die LilyPond während der Übersetzung
+gibt, können Ihnen helfen, den Fehler zu finden, aber
+in vielen Fällen müssen Sie nach der Fehlerquelle
+auf die Suche gehen.
+
+Die besten Hilfsmittel sind in diesem Fall das Zeilen-
+und Blockkommentar (angezeigt durch @code{%} bzw.
+@code{%@{ ... %@}}). Wenn Sie nicht bestimmen können,
+wo sich das Problem befindet, beginnen Sie damit, große
+Teile des Quelltextes auszukommentieren. Nachdem Sie
+einen Teil auskommentiert haben, versuchen Sie, die Datei
+erneut zu übersetzen. Wenn es jetzt funktioniert, muss
+sich das Problem innerhalb der Kommentare befinden.
+Wenn es nicht funktioniert, müssen Sie weitere Teile
+auskommentieren bis sie eine Version haben, die funktioniert.
+
+In Extremfällen bleibt nur noch solch ein Beispiel übrig:
+
+@example
+\score @{
+ <<
+ % \melody
+ % \harmony
+ % \bass
+ >>
+ \layout@{@}
+@}
+@end example
+
+@noindent
+(also eine Datei ohne Noten).
+
+Geben Sie nicht auf, wenn das vorkommen sollte. Nehmen
+Sie das Kommentarzeichen von einem Teil wieder weg, sagen
+wir der Bassstimme, und schauen Sie, ob es funktioniert.
+Wenn nicht, dann kommentieren Sie die gesamte Bassstimme
+aus, aber nicht den @code{\bass}-Befehl in dem
+ @code{\score}-Abschnitt:
+
+@example
+bass = \relative c' @{
+%@{
+ c4 c c c
+ d d d d
+%@}
+@}
+@end example
+
+Jetzt beginnen Sie damit, langsam Stück für Stück der
+Bassstimme wieder hineinzunehmen, bis Sie die problematische
+Zeile finden.
+
+Eine andere nützliche Technik zur Problemlösung ist es,
+@ref{Minimal examples} zu konstruieren.
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
@node Minimal examples
-@section Minimal examples
+@subsection Minimal examples
+
+Ein Minimalbeispiel ist eine Beispieldatei, die so klein wie
+möglich ist. Diese Beispiele sind sehr viel einfacher zu
+verstehen als die langen Originaldateien. Minimalbeispiele
+werden benutzt, um
+
+
+@itemize
+@item Fehlerberichte zu erstellen,
+@item eine Hilfeanfrage an die E-Mail-Liste zu schicken,
+@item Ein Beispiel zur @uref{http://lsr@/.dsi@/.unimi@/.it/,LilyPond
+Schnipselsammlung} hinzuzufügen.
+@end itemize
+
+Um ein Beispiel zu konstruieren, das so klein wie möglich ist,
+gibt es eine einfache Regel: Alles nicht Notwendige entfernen.
+Wenn Sie unnötige Teile einer Datei entfernen, bietet es sich an,
+sie auszukommentieren und nicht gleich zu löschen. Auf diese Weise
+können Sie eine Zeile leicht wieder mit aufnehmen, sollten Sie sie
+doch brauchen, anstatt sie von Anfang an neu zu schreiben.
+
+Es gibt zwei Ausnahmen dieser @qq{So klein wie möglich}-Regel:
+
+@itemize
+@item Fügen Sie immer einen @code{\version}Befehl ein.
+@item Wenn es möglich ist, benutzen Sie @code{\paper@{ ragged-right = ##t @}}
+am Beginn des Beispiels.
+@end itemize
+
+Der Sinn der Minimalbeispiele ist, dass sie einfach lesbar sind:
+
+@itemize
+@item Vermeiden Sie es, komplizierte Noten, Schlüssel oder Taktangaben
+zu verwenden, es sei denn, Sie wollen genau an diesen Elementen
+etwas demonstrieren.
+@item Benutzen Sie keine @code{\override}-Befehle, wenn sie nicht der
+Zweck des Beispieles sind.
+@end itemize
+
+
+@node Scores and parts
+@section Scores and parts
+
+Orchesternoten werden alle zweimal gesetzt. Erstens als Stimmen für
+die Musiker, und dann als große Partitur für den Dirigenten. Mit
+Variablen
+kann hier doppelte Arbeit erspart werden. Die Musik muss nur einmal
+eingegeben werden und wird in einer Variable abgelegt. Der Inhalt
+dieser
+Variable wird dann benutzt, um sowohl die Stimme als auch die Partitur
+zu erstellen.
+
+Es bietet sich an, die Noten in eigenen Dateien zu speichern. Sagen wir
+beispielsweise, dass in der Datei @file{Horn-Noten.ly} die folgenden
+Noten eines Duetts für Horn und Fagott gespeichert sind:
+
+@example
+HornNoten = \relative c @{
+ \time 2/4
+ r4 f8 a cis4 f e d
+@}
+@end example
+
+@noindent
+Daraus wird dann eine eigene Stimme gemacht, indem folgende Datei
+erstellt
+wird:
+
+@example
+\include "Horn-Noten.ly"
+\header @{
+ instrument = "Horn in F"
+@}
+
+@{
+ \transpose f c' \HornNoten
+@}
+@end example
+
+Die Zeile
+
+@example
+\include "Horn-Noten.ly"
+@end example
+
+@noindent
+setzt den Inhalt der Datei @file{Horn-Noten.ly} an die Stelle des
+Befehls in die aktuelle Datei. Damit besteht also eine Definition
+für @code{HornNoten}, so dass die Variable verwendet werden kann.
+Der Befehl @code{\transpose f@tie{}c'} zeigt an, dass das Argument,
+also @code{\HornNoten}, um eine Quinte nach oben transponiert wird.
+Klingendes @q{f} wird also als @code{c'} notiert. Das entspricht
+der Notation eines Waldhorns in F. Die Transposition zeigt die folgende
+Ausgabe:
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+\transpose f c' \relative c {
+ \time 2/4
+ r4 f8 a cis4 f e d
+}
+@end lilypond
+
+In der Musik für mehrere Instrumente kommt es oft vor, dass eine Stimme
+für mehrere Takte nicht spielt. Das wird mit einer besonderen Pause
+angezeigt, dem Pausenzeichen für mehrere Takte (engl. multi-measure
+rest). Sie wird mit dem @emph{großen} Buchstaben @samp{R} eingegeben,
+gefolgt von einer Dauer (@code{1}@tie{}für eine Ganze, @code{2}@tie{}
+für eine Halbe usw.). Indem man die Dauer multipliziert, können längere
+Pausen erstellt werden. Z. B. dauert diese Pause drei Takte eines
+2/4-Taktes:
+
+@example
+R2*3
+@end example
+
+Wenn die Stimme gedruckt wird, müssen diese Pausen zusammengezogen
+werden.
+Das wird durch eine Variable erreicht:
+
+@example
+\set Score.skipBars = ##t
+@end example
+
+@noindent
+Dieser Befehl setzt die Eigenschaft des @code{skipBars} (@qq{überspringe
+Takte}) auf wahr (@code{##t}). Wenn diese Option und die Pause
+zu der Musik des Beispiels gesetzt wird, erhält man folgendes Ergebnis:
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+\transpose f c' \relative c {
+ \time 2/4
+ \set Score.skipBars = ##t
+ R2*3
+ r4 f8 a cis4 f e d
+}
+@end lilypond
+
+Die Partitur wird erstellt, indem alle Noten zusammengesetzt werden.
+Angenommen, die andere Stimme trägt den Namen @code{FagottNoten}
+ und ist in der Datei @file{Fagott-Noten.ly} gespeichert. Die
+Partitur sieht dann folgendermaßen aus:
+
+@example
+\include "Fagott-Noten.ly"
+\include "Horn-Noten.ly"
+
+<<
+ \new Staff \HornNoten
+ \new Staff \FagottNoten
+>>
+@end example
+
+@noindent
+Und mit LilyPond übersetzt:
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+@lilypond[quote,ragged-right]
+\relative c <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4 R2*3
+ r4 f8 a cis4 f e d
+ }
+ \new Staff {
+ \clef bass
+ r4 d,8 f | gis4 c | b bes |
+ a8 e f4 | g d | gis f
+ }
+>>
+@end lilypond
--- SKELETON FILE --
-When you actually translate this file, please remove these lines as
-well as all `UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME' lines.