@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; -*-
@c This file is part of lilypond.tely
@ignore
- Translation of GIT committish: fc6469f52dc27d4b5c22067367878a5c2ff5fb45
+ Translation of GIT committish: 3121682025660b6c85fbf3f22bb9cd8396699ad1
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
version that you are working on. See TRANSLATION for details.
@end ignore
+@c \version "2.11.51"
+
@node Working on LilyPond projects
@chapter Working on LilyPond projects
@menu
-* Suggestions for writing LilyPond files::
-* Saving typing with identifiers and functions::
-* Style sheets::
-* Updating old files::
-* Troubleshooting (taking it all apart)::
-* Minimal examples::
+* Suggestions for writing LilyPond input files::
+* When things don't work::
+* Scores and parts::
@end menu
-@node Suggestions for writing LilyPond files
-@section Suggestions for writing LilyPond files
+@node Suggestions for writing LilyPond input files
+@section Suggestions for writing LilyPond input files
+
Jetzt sind Sie so weit, größere Stücke mit LilyPond zu schreiben --
nicht
nur die kleinen Beispiele aus der Übung, sondern ganze Stücke.
Aber wie geht man das am besten an?
-Solange LilyPond Ihre Dateien versteht und die Noten so setzen,
+Solange LilyPond Ihre Dateien versteht und die Noten so setzt,
wie Sie das wollen, spielt es eigentlich keine Rolle, wie Ihre
Dateien aussehen. Es gibt aber trotzdem ein paar Dinge, die man
beim Schreiben von LilyPond-Code berücksichtigen sollte.
LilyPond-Datei kann es erleichtern (oder erschweren), bestimmte
Fehler zu finden.
-@item Was ist, wenn Sie ihre Dateien mit jemandem austauschen
-wollen? Oder ihre Dateien nach einige Jahren noch einmal überarbeiten
-wollen? Manche LilyPond-Dateien vesteht man auf den ersten Blick,
+@item Was ist, wenn Sie Ihre Dateien mit jemandem austauschen
+wollen? Oder Ihre Dateien nach einige Jahren noch einmal überarbeiten
+wollen? Manche LilyPond-Dateien versteht man auf den ersten Blick,
über anderen muss man eine Stunde grübeln, um die Struktur zu ahnen.
@item Was ist, wenn sie Ihre Dateien auf eine neuere LilyPond-Version
aktualisieren wollen? Die Syntax der Eingabesprache verändert sich
-allmählich mit Verbesserungen im Programm. Die meisten Verändernungen
+allmählich mit Verbesserungen im Programm. Die meisten Veränderungen
können automatisch durch @code{convert-ly} gelöst werden, aber
-bestimmte Änderungen brauchen Hanbarbeit. LilyPond-Dateien können
+bestimmte Änderungen brauchen Handarbeit. LilyPond-Dateien können
strukturiert werden, damit sie einfacher aktualisierbar sind.
@end itemize
* General suggestions::
* Typesetting existing music::
* Large projects::
+* Saving typing with variables and functions::
+* Style sheets::
@end menu
@node General suggestions
@subsection General suggestions
-Hier einige Vorschläge wie Sie Probleme vermeiden oder lösen können:
+Hier einige Vorschläge, wie Sie Probleme vermeiden oder lösen können:
@itemize @bullet
@item @strong{Schreiben Sie immer mit @code{\version} die
Versionsnummer
in jede Datei}. Beachten Sie, dass in allen Vorlagen die Versionsnummer
-@code{\version "2.11.15"} eingetragen ist. Es empfielt sich, in alle
+@code{\version "2.11.51"} eingetragen ist. Es empfiehlt sich, in alle
Dateien, unabhängig von ihrer Größe, den @code{\version}-Befehl
einzufügen. Persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass es ziemlich
frustrierend sein kann zu erinnern, welche Programmversion man etwa
vor einem Jahr verwendet hat. Auch @code{convert-ly} benötigt die
Versionsnummer.
-@item @strong{Benutzen Sie Überprüfungen}: @ref{Bar check},
-@ref{Octave check} und
-@ref{Barnumber check}. Wenn Sie hier und da diese Überprüfungen
-einfügen, finden Sie einen möglichen Fehler weit schneller. Wie oft
-aber
-ist @qq{hier und da}? Das hängt von der Komplexität der Musik ab. Bei
-einfachen Stücken reicht es vielleicht ein- oder zweimal, in sehr
-komplexer Musik sollte man sie vielleicht in jeden Takt einfügen.
+@item @strong{Benutzen Sie Überprüfungen}: @ruser{Octave checks}, und
+@ruser{Bar and bar number checks}. Wenn Sie hier und da diese
+Überprüfungen einfügen, finden Sie einen möglichen Fehler weit
+schneller. Wie oft aber ist @qq{hier und da}? Das hängt von der
+Komplexität der Musik ab. Bei einfachen Stücken reicht es vielleicht
+ein- oder zweimal, in sehr komplexer Musik sollte man sie vielleicht
+in jeden Takt einfügen.
@item @strong{Ein Takt pro Textzeile}. Wenn irgendetwas kompliziertes
vorkommt, entweder in der Musik selber oder in der Anpassung der
Ausgabe,
-empfielt es sich oft, nur einen Takt pro Zeile zu schreiben.
+empfiehlt es sich oft, nur einen Takt pro Zeile zu schreiben.
Bildschirmplatz zu sparen, indem Sie acht Takte in eine Zeile zwängen,
hilft nicht weiter, wenn Sie ihre Datei @qq{debuggen} müssen.
verändern
wollen oder Sie den Quelltext an einen Freund weitergeben wollen,
ist es weitaus komplizierter, die Dateistruktur ohne Kommentare zu
-verstehen als wenn Sie sie rechtzeitig eingefügt hätten.
+verstehen, als wenn Sie sie rechtzeitig eingefügt hätten.
@item @strong{Schreiben Sie Klammern mit Einrückung}. Viele
Probleme entstehen durch ungerade Anzahl von @code{@{} and
eines Tages umarrangieren wollen.
@item @strong{Trennen Sie Einstellungen} von den eigentlichen
-Noten. Siehe auch @ref{Saving typing with identifiers and functions}
+Noten. Siehe auch @ref{Saving typing with variables and functions}
und
@ref{Style sheets}.
Sie jedes System, nachdem Sie es fertig kopiert haben. Mit dem
@code{showLastLength}-Befehl können Sie den Übersetzungsprozess
beschleunigen. Siehe auch
-@ref{Skipping corrected music}.
+@ruser{Skipping corrected music}.
-@item Definieren Sie @code{mBreak = @{ \break @}} schreiben Sie
+@item Definieren Sie @code{mBreak = @{ \break @}} und schreiben Sie
@code{\mBreak} in der Quelldatei immer dann, wenn im Manuskript
ein Zeilenumbruch vorkommt. Das macht es einfacher, die gesetzte
Zeile mit den ursprünglichen Noten zu vergleichen. Wenn Sie die
Partitur fertig gestellt haben, könne Sie @code{mBreak = @{ @}},
also leer definieren, um diese manuellen Zeilenumbrüche zu entfernen.
Damit kann dann LilyPond selber entscheiden, wohin es passende
-Zeilenumbrüche plaziert.
+Zeilenumbrüche platziert.
@end itemize
@node Large projects
@subsection Large projects
-Besonders wenn sie an größeren Projekten arbeiten, ist es
+Besonders wenn Sie an größeren Projekten arbeiten, ist es
unumgänglich, dass Sie ihre LilyPond-Dateien klar strukturieren.
@itemize @bullet
@item @strong{Verwenden Sie Variablen für jede Stimme}, innerhalb
-der Definition sollte sowenig Struktur wie möglich sein. Die
+der Definition sollte so wenig Struktur wie möglich sein. Die
Struktur des @code{\score}-Abschnittes verändert sich am ehesten,
während die @code{violin}-Definition sich wahrscheinlich mit einer
neuen Programmversion nicht verändern wird.
@end example
@item @strong{Trennen Sie Einstellungen von den Noten}. Diese
-Empfehlung wurde schon im Kapitel @ref{General suggestions} gegeben,
+Empfehlung wurde schon im Abschnitt @ref{General suggestions} gegeben,
aber für große Projekte ist es unumgänglich. Muss z. B. die
Definition für @code{fdannp} verändert werden, so braucht
man es nur einmal vorzunehmen und die Noten in der Geigenstimme,
@end itemize
-@node Saving typing with identifiers and functions
-@section Saving typing with identifiers and functions
+@node Saving typing with variables and functions
+@subsection Saving typing with variables and functions
@cindex Variable
@cindex Bezeichner
Die Variablen haben in diesem Beispiel deutlich die
Tipparbeit erleichtert. Aber es lohnt sich, sie zu
einzusetzen, auch wenn man sie nur einmal anwendet,
-denn Sie vereinfachen die Struktur.
+denn sie vereinfachen die Struktur.
Hier ist das vorangegangene Beispiel ohne
Variablen. Es ist sehr viel komplizierter zu lesen,
besonders die letzte Zeile.
Bis jetzt wurde nur statische Substitution vorgestellt
-- wenn LilyPond den Befehl @code{\padText} findet, wird
er ersetzt durch durch unsere vorherige Definition (alles,
-was nach dem @code{padtext=} kommt).
+was nach dem @code{padtext =} kommt).
LilyPond kennt aber auch nicht-statische Substitutionen (man
kann sie sich als Funktionen vorstellen).
}
@end lilypond
-Die Benutzung von Variablen hilft auch viele Schreibarbeit zu
+Die Benutzung von Variablen hilft auch, viele Schreibarbeit zu
vermeiden, wenn die Eingabesyntax von LilyPond sich verändert
(siehe auch @ref{Updating old files}). Wenn nur eine einzige
Definition (etwa @code{\dolce}) für alle Dateien verwendet wird
des Befehles beziehen sich dann auf die neue Definition.
@node Style sheets
-@section Style sheets
+@subsection Style sheets
-Die Ausgabe, die LilyPond erstellt, kann sehr start modifiziert
+Die Ausgabe, die LilyPond erstellt, kann sehr stark modifiziert
werden, siehe @ref{Tweaking output} für Einzelheiten. Aber wie
kann man diese Änderungen auf eine ganze Serie von Dateien
anwenden? Oder die Einstellungen von den Noten trennen? Das
Es treten einige Probleme mit überlappenden Symbolen auf. Sie
werden beseitigt mit den Tricks aus dem Kapitel @ref{Moving objects}.
-Aber auch die @code{mpdolce} und @code{tempoMark}-Defintiionen
+Aber auch die @code{mpdolce} und @code{tempoMark}-Definitionen
können verbessert werden. Sie produzieren das Ergebnis, das
gewünscht ist, aber es wäre schön, sie auch in anderen Stücken
-verwenden zu könen. Man könnte sie natürlich einfach kopieren
+verwenden zu können. Man könnte sie natürlich einfach kopieren
und in die anderen Dateien einfügen, aber das ist lästig. Die
-Defintionen verbleiben auch in der Notendatei und diese @code{#()}
+Definitionen verbleiben auch in der Notendatei und diese @code{#()}
sehen nicht wirklich schön aus. Sie sollen in einer anderen
Datei versteckt werden:
}
@end lilypond
-Das sieht schon besser, aber es sind noch einige Verbesserungen
+Das sieht schon besser aus, aber es sind noch einige Verbesserungen
möglich.
Das Glissando ist schwer zu sehen, also soll es etwas dicker erscheinen
und dichter an den Notenköpfen gesetzt werden. Das Metronom-Zeichen
}
@end lilypond
-Das sieht schon besser aus! Aber angenommen ich möchte dieses
-Stück jetzt veröffentlichen. Mein Kompositionsprofessor mag
-die @qq{C}-Taktangaben nicht, aber ich finde sie irgendwie
-schöner. Also kopiere ich die Datei @file{definitions.ly} nach
-@file{web-publish.ly} und verändere diese. Weil die Noten
-in einem Pdf auf dem Bilschirm angezeigt werden sollen,
+Das sieht schon besser aus! Aber angenommen Sie möchten dieses
+Stück jetzt veröffentlichen. Ihr Kompositionsprofessor mag
+die @qq{C}-Taktangaben nicht, aber Sie finden sie irgendwie
+schöner. Also kopieren Sie die Datei @file{definitions.ly} nach
+@file{web-publish.ly} und verändern diese. Weil die Noten
+in einer PDF-Datei auf dem Bildschirm angezeigt werden sollen,
bietet es sich auch an, die gesamte Ausgabe zu vergrößern.
@example
Durch diese Herangehensweise kann auch bei der Erstellung
von nur einer Ausgabeversion Arbeit gespart werden. Ich
-benutze ein halbes Dutzent verschidener Stilvorlagen
+benutze ein halbes Dutzend verschiedener Stilvorlagen
für meine Projekte. Jede Notationsdatei fängt an mit
@code{\include "../global.ly"}, welches folgenden Inhalt hat:
@example
%%% global.ly
-\version "2.11.15"
+\version "2.11.51"
#(ly:set-option 'point-and-click #f)
\include "../init/init-defs.ly"
\include "../init/init-layout.ly"
@end example
+@node When things don't work
+@section When things don't work
+
+@menu
+* Updating old files::
+* Troubleshooting (taking it all apart)::
+* Minimal examples::
+@end menu
+
@node Updating old files
-@section Updating old files
+@subsection Updating old files
Die Syntax von LilyPond verändert sich ab und zu. Wenn LilyPond
besser wird, muss auch die Syntax (Eingabesprache) entsprechend
LilyPond stellt ein Programm bereit, das Aktualisierungen
vereinfacht: @code{convert-ly}. Einzelheiten zur Programmbenutzung
-finden sich in @ref{Updating files with convert-ly}.
+finden sich in @rprogram{Updating files with convert-ly}.
-Leider kann @code{convert-ly} nicht alle Veränderungen der Syntax
-berücksichtigen. Hier werden einfache @qq{Suchen und
-Ersetzen}-Veränderungen
-vorgenommen (wie etwa @code{raggedright} zu becoming @code{ragged-right}),
-aber einige Veränderungen sind zu kompliziert. Die
-Syntax-Veränderungen,
-die das Programm nicht berücksichtigt, sind im Kapitel @ref{Updating
-files with convert-ly} aufgelistet.
+Leider kann @code{convert-ly} nicht alle Veränderungen der Syntax
+berücksichtigen. Hier werden einfache @qq{Suchen und
+Ersetzen}-Veränderungen vorgenommen (wie etwa @code{raggedright} zu
+becoming @code{ragged-right}), aber einige Veränderungen sind zu
+kompliziert. Die Syntax-Veränderungen, die das Programm nicht
+berücksichtigt, sind im Kapitel @rprogram{Updating files with
+convert-ly} aufgelistet.
Zum Beispiel wurden in LilyPond 2.4 und früheren Versionen
Akzente und Umlaute mit LaTeX-Befehlen eingegeben, ein
@node Troubleshooting (taking it all apart)
-@section Troubleshooting (taking it all apart)
+@subsection Troubleshooting (taking it all apart)
Früher oder später werden Sie in die Lage kommen,
-dass LilyPond ihre Datei nicht kompilieren will. Die
+dass LilyPond Ihre Datei nicht kompilieren will. Die
Information, die LilyPond während der Übersetzung
gibt, können Ihnen helfen, den Fehler zu finden, aber
in vielen Fällen müssen Sie nach der Fehlerquelle
auf die Suche gehen.
-Die besten Hilfmittel sin din diesem Fall das Zeilen-
+Die besten Hilfsmittel sind in diesem Fall das Zeilen-
und Blockkommentar (angezeigt durch @code{%} bzw.
@code{%@{ ... %@}}). Wenn Sie nicht bestimmen können,
wo sich das Problem befindet, beginnen Sie damit, große
Wenn es nicht funktioniert, müssen Sie weitere Teile
auskommentieren bis sie eine Version haben, die funktioniert.
-In Extremfällen bleibt nur noch solch ein Beispiel übrig,
+In Extremfällen bleibt nur noch solch ein Beispiel übrig:
@example
\score @{
(also eine Datei ohne Noten).
Geben Sie nicht auf, wenn das vorkommen sollte. Nehmen
-Sie das Kommentarzeichen on einem Teil wieder weg, sagen
-wir der Bassstimme und schauen Sie, ob es funktioniert.
-Wenn nicht, dann kommentieren sie die gesamte Bassstimme
+Sie das Kommentarzeichen von einem Teil wieder weg, sagen
+wir der Bassstimme, und schauen Sie, ob es funktioniert.
+Wenn nicht, dann kommentieren Sie die gesamte Bassstimme
aus, aber nicht den @code{\bass}-Befehl in dem
@code{\score}-Abschnitt:
@node Minimal examples
-@section Minimal examples
+@subsection Minimal examples
Ein Minimalbeispiel ist eine Beispieldatei, die so klein wie
möglich ist. Diese Beispiele sind sehr viel einfacher zu
Schnipselsammlung}hinzuzufügen.
@end itemize
-Um ein Beispiel zu konstruieren, dass so klein wie möglich ist,
+Um ein Beispiel zu konstruieren, das so klein wie möglich ist,
gibt es eine einfache Regel: Alles nicht Notwendige entfernen.
Wenn Sie unnötige Teile einer Datei entfernen, bietet es sich an,
sie auszukommentieren und nicht gleich zu löschen. Auf diese Weise
@itemize
@item Fügen Sie immer einen @code{\version}Befehl ein.
-@item Wenn es möglich ist, benutzen Sie @code{\paper@{ ragged-right=##t @}}
+@item Wenn es möglich ist, benutzen Sie @code{\paper@{ ragged-right = ##t @}}
am Beginn des Beispiels.
@end itemize
-Der Sinn der Minimalbeispiel ist, dass sie einfach lesbar sind:
+Der Sinn der Minimalbeispiele ist, dass sie einfach lesbar sind:
@itemize
@item Vermeiden Sie es, komplizierte Noten, Schlüssel oder Taktangaben
zu verwenden, es sei denn, Sie wollen genau an diesen Elementen
etwas demonstrieren.
-@item Benutzen Sie keine @code{\override}-Befehle, wenn Sie nicht der
+@item Benutzen Sie keine @code{\override}-Befehle, wenn sie nicht der
Zweck des Beispieles sind.
@end itemize
+@node Scores and parts
+@section Scores and parts
+
+Orchesternoten werden alle zweimal gesetzt. Erstens als Stimmen für
+die Musiker, und dann als große Partitur für den Dirigenten. Mit
+Variablen
+kann hier doppelte Arbeit erspart werden. Die Musik muss nur einmal
+eingegeben werden und wird in einer Variable abgelegt. Der Inhalt
+dieser
+Variable wird dann benutzt, um sowohl die Stimme als auch die Partitur
+zu erstellen.
+
+Es bietet sich an, die Noten in eigenen Dateien zu speichern. Sagen wir
+beispielsweise, dass in der Datei @file{Horn-Noten.ly} die folgenden
+Noten eines Duetts für Horn und Fagott gespeichert sind:
+
+@example
+HornNoten = \relative c @{
+ \time 2/4
+ r4 f8 a cis4 f e d
+@}
+@end example
+
+@noindent
+Daraus wird dann eine eigene Stimme gemacht, indem folgende Datei
+erstellt
+wird:
+
+@example
+\include "Horn-Noten.ly"
+\header @{
+ instrument = "Horn in F"
+@}
+
+@{
+ \transpose f c' \HornNoten
+@}
+@end example
+
+Die Zeile
+
+@example
+\include "Horn-Noten.ly"
+@end example
+
+@noindent
+setzt den Inhalt der Datei @file{Horn-Noten.ly} an die Stelle des
+Befehls in die aktuelle Datei. Damit besteht also eine Definition
+für @code{HornNoten}, so dass die Variable verwendet werden kann.
+Der Befehl @code{\transpose f@tie{}c'} zeigt an, dass das Argument,
+also @code{\HornNoten}, um eine Quinte nach oben transponiert wird.
+Klingendes @q{f} wird also als @code{c'} notiert. Das entspricht
+der Notation eines Waldhorn in F. Die Transposition zeigt die folgende
+Ausgabe:
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+\transpose f c' \relative c {
+ \time 2/4
+ r4 f8 a cis4 f e d
+}
+@end lilypond
+
+In Musik für mehrere Instrumente kommt es oft vor, dass eine Stimme
+für mehrere Takte nicht spielt. Das wird mit einer besonderen Pause
+angezeigt, dem Pausenzeichen für mehrere Takte (engl. multi-measure
+rest). Sie wird mit dem @emph{großen} Buchstaben @samp{R} eingegeben,
+gefolgt von einer Dauer (@code{1}@tie{}für eine Ganze, @code{2}@tie{}
+für eine Halbe usw.). Indem man die Dauer multipliziert, können längere
+Pausen erstellt werden. Z. B. dauert diese Pause drei Takte eines
+2/4-Taktes:
+
+@example
+R2*3
+@end example
+
+Wenn die Stimme gedruckt wird, müssen diese Pausen zusammengezogen
+werden.
+Das wird durch eine Variable erreicht:
+
+@example
+\set Score.skipBars = ##t
+@end example
+
+@noindent
+Dieser Befehl setzt die Eigenschaft des @code{skipBars} (@qq{überspringe
+Takte}) auf wahr (@code{##t}). Wenn diese Option und die Pause
+zu der Musik des Beispiels gesetzt wird, erhält man folgendes Ergebnis:
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+\transpose f c' \relative c {
+ \time 2/4
+ \set Score.skipBars = ##t
+ R2*3
+ r4 f8 a cis4 f e d
+}
+@end lilypond
+
+Die Partitur wird erstellt, indem alle Noten zusammengesetzt werden.
+Angenommen, die andere Stimme trägt den Namen @code{FagottNoten}
+ und ist in der Datei @file{Fagott-Noten.ly} gespeichert. Die
+Partitur sieht dann folgendermaßen aus:
+
+@example
+\include "Fagott-Noten.ly"
+\include "Horn-Noten.ly"
+
+<<
+ \new Staff \HornNoten
+ \new Staff \FagottNoten
+>>
+@end example
+
+@noindent
+Und mit LilyPond übersetzt:
+
+@lilypond[quote,ragged-right]
+\relative c <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4 R2*3
+ r4 f8 a cis4 f e d
+ }
+ \new Staff {
+ \clef bass
+ r4 d,8 f | gis4 c | b bes |
+ a8 e f4 | g d | gis f
+ }
+>>
+@end lilypond
+
+Tiefer gehende Information darüber, wie Stimmauszüge und Partituren
+erstellt werden, finden sich im Notationshandbuch, siehe
+@ref{Scores and parts}.
+
+Das Setzen der Variablen, die das Verhalten von LilyPond beeinflussen
+(@q{properties}), wird im Kapitel
+@ref{Modifying context properties} besprochen.
+