-@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
+@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; -*-
@c This file is part of lilypond.tely
@ignore
- Translation of GIT committish: 21149cf2a4a3f620c5ed11989998bb0d4a4fc254
-
+ Translation of GIT committish: 01361d46dc9d514a79683d003eeea5f4fbf2b746
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
version that you are working on. See TRANSLATION for details.
@end ignore
+@c \version "2.12.0"
@node Scheme tutorial
@appendix Scheme tutorial
-UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME
+@funindex #
+@cindex Scheme
+@cindex GUILE
+@cindex Scheme, in einer LilyPond-Datei
+@cindex LISP
+
+LilyPond verwendet die Scheme-Programmiersprache sowohl als Teil
+der Eingabesyntax als auch als internen Mechanismus, um Programmmodule
+zusammenzufügen. Dieser Abschnitt ist ein sehr kurzer Überblick über
+die Dateneingabe mit Scheme. Wenn Sie mehr über Scheme wissen wollen,
+gehen Sie zu @uref{http://@/www@/.schemers@/.org}.
+
+Das Grundlegendste an einer Sprache sind Daten: Zahlen, Zeichen,
+Zeichenketten, Listen usw. Hier ist eine Liste der Datentypen, die für
+LilyPond-Eingabedateien relevant sind.
+
+@table @asis
+@item Boolesche Variablen
+Werte einer Booleschen Variable sind Wahr oder Falsch. Die Scheme-Entsprechung
+für Wahr ist @code{#t} und für Falsch @code{#f}.
+@funindex ##t
+@funindex ##f
+
+@item Zahlen
+Zahlen werden wie üblich eingegeben, @code{1} ist die (ganze)
+Zahl Eins, während @code{-1.5} ist eine Gleitkommazahl (also
+eine nicht-ganze).
+
+@item Zeichenketten
+Zeichenketten werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt:
+
+@example
+"Das ist eine Zeichenkette"
+@end example
+
+Zeichenketten können über mehrere Zeilen reichen:
+
+@example
+"Das
+ist
+eine Zeichenkette"
+@end example
+
+Anführungszeichen und neue Zeilen können auch mit sogenannten
+Fluchtsequenzen eingefügt werden. Die Zeichenkette
+@code{a sagt "b"} wird wie folgt eingegeben:
+
+@example
+"a sagt \"b\""
+@end example
+
+Neue Zeilen und Backslashe werden mit @code{\n} bzw. @code{\\}
+eingegeben.
+@end table
+
+In einer Notationsdatei werden kleine Scheme-Abschnitte mit der
+Raute (@code{#}) eingeleitet. Die vorigen Beispiele heißen also in
+LilyPond:
+
+@example
+##t ##f
+#1 #-1.5
+#"Das ist eine Zeichenkette"
+#"Das
+ist
+eine Zeichenkette"
+@end example
+
+Für den Rest dieses Abschnitts nehmen wir an, dass die Daten immer in
+einer LilyPond-Datei stehen, darum wird immer die Raute verwendet.
+
+Scheme kann verwendet werden, um Berechnungen durchzuführen. Es
+verwendet eine @emph{Präfix}-Syntax. Um 1 und@tie{}2 zu addieren, muss
+man @code{(+ 1 2)} schreiben, und nicht @math{1+2}, wie in traditioneller
+Mathematik.
+
+@lisp
+#(+ 1 2)
+ @result{} #3
+@end lisp
+
+Der Pfeil @result{} zeigt an, dass das Ergebnis der Auswertung von
+@code{(+ 1 2)} @code{3}@tie{}ist. Berechnungen können geschachtelt
+werden und das Ergebnis einer Berechnung kann für eine neue
+Berechnung eingesetzt werden.
+
+@lisp
+#(+ 1 (* 3 4))
+ @result{} #(+ 1 12)
+ @result{} #13
+@end lisp
+
+Diese Berechnungen sind Beispiele von Auswertungen. Ein Ausdruck
+wie @code{(* 3 4)} wird durch seinen Wert @code{12} ersetzt. Ähnlich
+verhält es sich mit Variablen. Nachdem eine Variable definiert ist:
+
+@example
+zwoefl = #12
+@end example
+
+@noindent
+kann man sie in Ausdrücken weiterverwenden:
+
+@example
+vierundzwanzig = #(* 2 zwoelf)
+@end example
+
+@noindent
+Die 24 wird in der Variablen @code{vierundzwanzig} gespeichert.
+Die gleiche Zuweisung kann auch vollständig in Scheme geschrieben
+werden:
+
+@example
+#(define vierundzwanzig (* 2 zwoelf))
+@end example
+
+Der @emph{Name} einer Variable ist auch ein Ausdruck, genauso wie
+eine Zahl oder eine Zeichenkette. Er wird wie folgt eingegeben:
+
+@example
+#'vierundzwanzig
+@end example
+
+@funindex #'symbol
+@cindex Zitieren in Scheme
+
+Das Apostroph @code{'} verhindert, dass bei der Scheme-Auswertung
+ @code{vierundzwanzig} durch @code{24} ersetzt wird. Anstatt dessen erhalten
+ wir die Bezeichnung @code{vierundzwanzig}.
+
+Diese Syntax wird sehr oft verwendet, weil es manche
+Einstellungsveränderungen erfordern, dass Scheme-Werte einer
+internen Variable zugewiesen werden, wie etwa
+
+@example
+\override Stem #'thickness = #2.6
+@end example
+
+Diese Anweisung verändert die Erscheinung der Notenhälse. Der Wert
+@code{2.6} wird der Variable @code{thickness} (Dicke) eines
+@code{Stem}-(Hals)-Objektes gleichgesetzt.
+@code{thickness} wird relativ zu den Notenlinien errechnet, in diesem
+Fall sind die Hälse also 2,6 mal so dick wie die Notenlinien. Dadurch
+werden Hälse fast zweimal so dick dargestellt, wie sie normalerweise sind.
+Um zwischen Variablen zu unterscheiden, die in den Quelldateien direkt
+definiert werden (wie @code{vierundzwanzig} weiter oben), und zwischen denen,
+die für interne Objekte zuständig sind, werden hier die ersteren
+@qq{Bezeichner} genannt, die letzteren dagegen @qq{Eigenschaften}.
+Das Hals-Objekt hat also eine @code{thickness}-Eigenschaft, während
+@code{vierundzwanzig} ein Bezeichner ist.
+
+@cindex Eigenschaften versus Bezeichner
+@cindex Bezeichner versus Eigenschaften
+
+Sowohl zweidimensionale Abstände (X- und Y-Koordinaten) als auch
+Größen von Objekten (Intervalle mit linker und rechter Begrenzung) werden
+als @code{pairs} (Paare) eingegeben. Ein Paar@footnote{In der
+Scheme-Terminologie wird ein Paar @code{cons} genannt und seine
+zwei Elemente @code{car} und @code{cdr}.} wird als @code{(erster . zweiter)}
+eingegeben und sie müssen mit dem Apostroph eingeleitet werden, genauso
+wie Symbole:
+
+@example
+\override TextScript #'extra-offset = #'(1 . 2)
+@end example
+
+Hierdurch wird das Paar (1, 2) mit der Eigenschaft @code{extra-offset}
+des TextScript-Objektes verknüpft. Diese Zahlen werden in
+Systembreiten gemessen, so dass der Befehl das Objekt eine Systembreite
+nach rechts verschiebt und zwei Breiten nach oben.
+
+Die zwei Elemente eines Paares können von beliebigem Inhalt sein, etwa
+
+@example
+#'(1 . 2)
+#'(#t . #f)
+#'("blah-blah" . 3.14159265)
+@end example
+
+Eine Liste wird eingegeben, indem die Elemente der Liste in Klammern
+geschrieben werden, mit einem Apostroph davor. Beispielsweise:
+
+@example
+#'(1 2 3)
+#'(1 2 "string" #f)
+@end example
+
+Die ganze Zeit wurde hier schon Listen benutzt. Eine Berechnung,
+wie @code{(+ 1 2)}, ist auch eine Liste (welche das Symbol @code{+}
+und die Nummern 1 und@tie{}2 enthält. Normalerweise werden Listen
+als Berechnungen interpretiert und der Scheme-Interpreter ersetzt
+die Liste mit dem Ergebnis der Berechnung. Um eine Liste an sich
+einzugeben, muss die Auswertung angehalten werden. Das geschieht,
+indem der Liste ein Apostroph vorangestellt wird. Für Berechnungen
+kann man also den Apostroph nicht verwenden.
+
+Innerhalb einer zitierten Liste (also mit Apostroph) muss man keine
+Anführungszeichen mehr setzen. Im Folgenden ein Symbolpaar, eine
+Symbolliste und eine Liste von Listen:
+
+@example
+#'(stem . head)
+#'(staff clef key-signature)
+#'((1) (2))
+@end example
+
+
+
+@menu
+* Tweaking with Scheme::
+@end menu
+
+@node Tweaking with Scheme
+@appendixsec Tweaking with Scheme
+
+Wir haben gesehen wie LilyPond-Eingabe massiv beeinflusst
+werden kann, indem Befehle wie etwa
+@code{\override TextScript #'extra-offset = ( 1 . -1)}
+benutzt werden. Aber es wurde gezeigt, dass Scheme noch
+mächtiger ist. Eine bessere Erklärung findet sich in der@ref{Scheme tutorial} und in
+@ruser{Interfaces for programmers}.
+
+Scheme kann auch in einfachen @code{\override}-Befehlen
+benutzt werden:
+
+TODO Find a simple example
+@c This isn't a valid example with skylining
+@c It works fine without padText -td
+
+@ignore
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+padText = #(define-music-function (parser location padding) (number?)
+#{
+ \once \override TextScript #'padding = #$padding
+#})
+
+\relative c''' {
+ c4^"piu mosso" b a b
+ \padText #1.8
+ c4^"piu mosso" d e f
+ \padText #2.6
+ c4^"piu mosso" fis a g
+}
+@end lilypond
+@end ignore
+
+Es kann auch benutzt werden, um Befehle zu erstellen:
+
+@c Check this is a valid example with skylining
+@c It is - 'padding still works
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+tempoMark = #(define-music-function (parser location padding marktext)
+ (number? string?)
+#{
+ \once \override Score . RehearsalMark #'padding = $padding
+ \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
+ \mark \markup { \bold $marktext }
+#})
+
+\relative c'' {
+ c2 e
+ \tempoMark #3.0 #"Allegro"
+ g c
+}
+@end lilypond
+
+Sogar ganze Musikausdrücke können eingefügt werden:
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+pattern = #(define-music-function (parser location x y) (ly:music? ly:music?)
+#{
+ $x e8 a b $y b a e
+#})
+
+\relative c''{
+ \pattern c8 c8\f
+ \pattern {d16 dis} { ais16-> b\p }
+}
+@end lilypond
--- SKELETON FILE --
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-well as all `UNTRANSLATED NODE: IGNORE ME' lines.