@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
@ignore
- Translation of GIT committish: 499a511d4166feaada31114e097f86b5e0c56421
+ Translation of GIT committish: aa632c095138aaaa0f50f73c90e72efb4b61d745
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
- version that you are working on. See TRANSLATION for details.
+ version that you are working on. For details, see the Contributors'
+ Guide, node Updating translation committishes.
@end ignore
-@c Translators: Till Rettig
+@c Translators: Till Paala
-@c \version "2.12.0"
+@c \version "2.13.36"
-@node World music
-@section World music
+@node Weltmusik
+@section Weltmusik
+@translationof World music
Dieser Abschnitt soll Besonderheiten der Notation aufzeigen, die
insbesondere relevant sind, um Musik nicht-westlicher Tradition
@menu
-* Arabic music::
+* Nichteuropäische Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen::
+* Arabische Musik::
+* Türkische klassische Musik::
@end menu
-@node Arabic music
-@subsection Arabic music
+
+@node Nichteuropäische Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen
+@subsection Nichteuropäische Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen
+@translationof Common notation for non-Western music
+
+Viele nicht-europäische Musik (und auch manche europäische Volksmusik)
+benutzt alternative oder erweiterte Skalen (Tonleitern), die man
+nicht mit der normalen westlichen Notation notieren kann.
+
+In einigen Fällen wird die klassische Notation dennoch benutzt,
+wobei man die Tonhöhenunterschiede implizit mitliest. Beispielsweise
+arabische Musik wird mit normalen Halb- und Vierteltonversetzungszeichen
+notiert und die exakte Tonhöhe (die etwas von der notierten abeweichen
+kann) dann aus dem Kontext erschlossen. Andere Tonsysteme brauchen
+erweiterte odert vollständige andere Notation.
+
+Die klassische Musik der Türkei, oder ottomanische Musik, benutzt
+melodische Formen, die als @notation{makamlar} bekannt sind und
+deren Intervalle auf 1/9-Bruchteilen des Ganztones beruhen. Die
+moderne nationale Lösung ist es, die normale europäische Notation
+auf dem System mit normalen Noten zu benutzen und ihnen spezielle
+türkische Versetzungszeichen hinzuzufügen. Diese Versetzungszeichen
+sind in der Datei @file{makam.ly} definiert. (Wie Sie diese Datei
+finden können, wird erklärt in @rlearning{Mehr Information}. Die
+folgende Tabelle zeigt ihre Bezeichnungen, die Versetzungszeichen-Endung,
+die an die Noten gefügt werden müssen und die Tonhöhenveränderung
+in einem Bruchteil eines Ganztones.
+
+@c TODO: can we include the actual accidentals in this table?
+@quotation
+@multitable {@b{büyük mücenneb (sharp)}} {@b{suffix}} {@b{pitch alteration}}
+@headitem Bezeichnung
+ @tab Endung @tab Tonhöhenveränderung
+
+@item büyük mücenneb (sharp)
+ @tab -bm @tab +8/9
+@item kücük mücenneb (sharp)
+ @tab -k @tab +5/9
+@item bakiye (sharp)
+ @tab -b @tab +4/9
+@item koma (sharp)
+ @tab -c @tab +1/9
+
+@item koma (flat)
+ @tab -fc @tab -1/9
+@item bakiye (flat)
+ @tab -fb @tab -4/9
+@item kücük mücenneb (flat)
+ @tab -fk @tab -5/9
+@item büyük mücenneb (flat)
+ @tab -fbm @tab -8/9
+@end multitable
+@end quotation
+
+Zu mehr Information über die klassische türkische Musik und
+makamlar, siehe @ref{Türkische klassische Musik}.
+
+
+@snippets
+
+@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
+{makam-example.ly}
+
+
+@node Arabische Musik
+@subsection Arabische Musik
+@translationof Arabic music
Dieser Abschnitt zeigt Möglichkeiten, wie arabische Musik notiert
werden kann.
@menu
-* References for Arabic music::
-* Arabic note names ::
-* Arabic key signatures::
-* Arabic time signatures::
-* Arabic music example::
-* Further reading::
+* Referenz für arabische Musik::
+* Arabische Notenbezeichnungen::
+* Arabische Tonarten::
+* Arabische Taktarten::
+* Arabische Notenbeispiele::
+* Weitere Literatur zur arabischen Musik::
@end menu
-@node References for Arabic music
-@unnumberedsubsubsec References for Arabic music
+@node Referenz für arabische Musik
+@unnumberedsubsubsec Referenz für arabische Musik
+@translationof References for Arabic music
@cindex arabische Musik
@cindex Maqam
@itemize
@item Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen (inklusive Vierteltöne)
können angepasst werden, wie behandelt in
-@ref{Note names in other languages}.
+@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}.
@item Zusätzliche Taktarten können erstellt werden, siehe
-@ref{Key signature}.
+@ref{Tonartbezeichnung}.
-@item Komplexe Taktarten erfordern evtl., dass Noten manual gruppiert
+@item Komplexe Taktarten erfordern evtl., dass Noten manuell gruppiert
werden, wie gezeigt in
-@ref{Manual beams}.
+@ref{Manuelle Balken}.
@item @notation{Takasim}, rhythmisch freie Improvisationen,
können ohne Taktlinien notiert werden, siehe hierzu
-@ref{Unmetered music}.
+@ref{Musik ohne Metrum}.
@end itemize
@seealso
Notationsreferenz:
-@ref{Note names in other languages},
-@ref{Key signature},
-@ref{Manual beams}.
+@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen},
+@ref{Tonartbezeichnung},
+@ref{Manuelle Balken}.
Schnipsel:
@rlsr{World music}.
-@node Arabic note names
-@unnumberedsubsubsec Arabic note names
+@node Arabische Notenbezeichnungen
+@unnumberedsubsubsec Arabische Notenbezeichnungen
+@translationof Arabic note names
@cindex arabische Notenbezeichnungen
@cindex Notenbezeichnungen, arabisch
in der arabischen Musikerziehung recht unbekannt, weshalb italienische
Notenbezeichnungen (@code{do, re, mi, fa, sol, la, si}) eingesetzt
werden. Modifikatoren (Versetzungszeichen) können auch benutzt werden,
-wie gezeigt in @ref{Note names in other languages}.
+wie gezeigt in @ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}.
Hier ein Beispiel der arabischen @notation{rast}-Tonleiter:
Das Symbol für das Halb-B sieht anders aus als das Symbol, was
üblicherweise in arabischer Notation benutzt wird. Das
-@code{\dwn}-Symbol, das in der Datei @code{arabic.ly} definiert
+@code{\dwn}-Symbol, das in der Datei @file{arabic.ly} definiert
ist, kann als ein Workaround eingesetzt werden, wenn es notwendig
ist, das arabische Symbol zu benutzen. Das Aussehen des
-Halb-Bs in den Vorzeichen kann mit dieser methode nicht verändert
+Halb-Bs in den Vorzeichen kann mit dieser Methode nicht verändert
werden.
@lilypond[quote,verbatim]
@seealso
Notationsreferenz:
-@ref{Note names in other languages}.
+@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}.
Schnipsel:
@rlsr{World music}.
-@node Arabic key signatures
-@unnumberedsubsubsec Arabic key signatures
+@node Arabische Tonarten
+@unnumberedsubsubsec Arabische Tonarten
+@translationof Arabic key signatures
@cindex arabische Tonarten
@cindex arabische Vorzeichen
Neben den westlichen Dur- und Moll-Tonarten sind folgende
-Tonarten in @code{arabic.ly} definiert: @notation{bayati},
+Tonarten in @file{arabic.ly} definiert: @notation{bayati},
@notation{rast}, @notation{sikah}, @notation{iraq} und
@notation{kurd}. Diese Tonarten definieren eine kleine
Gruppe von Maqams, die weitverbreitet sind.
\key re \bayati
@end example
+@noindent
@var{re} ist die Tonhöhe für den @qq{muhayer}-Maqam und @var{bayati}
ist die Bezeichnung des Basismaqams der Gruppe.
@seealso
Notationsreferenz:
-@ref{Key signature}.
+@ref{Tonartbezeichnung}.
Handbuch zum Lernen:
-@rlearning{Accidentals and key signatures}.
+@rlearning{Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen)}.
Referenz der Interna:
@rinternals{KeySignature}.
@rlsr{Pitches}.
-@node Arabic time signatures
-@unnumberedsubsubsec Arabic time signatures
+@node Arabische Taktarten
+@unnumberedsubsubsec Arabische Taktarten
+@translationof Arabic time signatures
@cindex Arabische Taktarten
@cindex Taktarten, arabisch
@seealso
Notationsreferenz:
-@ref{Manual beams},
-@ref{Automatic beams},
-@ref{Unmetered music},
-@ref{Automatic accidentals},
-@ref{Setting automatic beam behavior},
-@ref{Time signature}.
+@ref{Manuelle Balken},
+@ref{Automatische Balken},
+@ref{Musik ohne Metrum},
+@ref{Automatische Versetzungszeichen},
+@ref{Einstellung von automatischen Balken},
+@ref{Taktangabe}.
Schnipsel:
@rlsr{World music}.
-@node Arabic music example
-@unnumberedsubsubsec Arabic music example
+@node Arabische Notenbeispiele
+@unnumberedsubsubsec Arabische Notenbeispiele
+@translationof Arabic music example
@cindex Beispiel der arabischen Musik
@cindex arabische Musik, Beispiel
@seealso
Schnipsel:
-@rlsr{World music}
+@rlsr{World music}.
-@node Further reading
-@unnumberedsubsubsec Further reading
+@node Weitere Literatur zur arabischen Musik
+@unnumberedsubsubsec Weitere Literatur zur arabischen Musik
+@translationof Further reading for Arabic music
@enumerate
@item
-The Music of the Arabs von Habib Hassan Touma (Amadeus Press, 1996)
+@emph{The Music of the Arabs} von Habib Hassan Touma (Amadeus Press, 1996)
enthält eine Beschreibung von Maqams und Methoden zu ihrer
Gruppierung.
Vorzeichenart für eine ganze Maqam-Gruppe verwendet, anstatt
dass jeder Maqam eigene Vorzeichen hätte.
-Oud-Lehrbücher folgender Autoren enthalten Beispiele vor
-allem türkischer und arabischer Kompositionen:
+Lehrbücher für @emph{Oud}, die arabische Laute, folgender Autoren
+enthalten Beispiele vor allem türkischer und arabischer Kompositionen:
@itemize @bullet
@item
Ibrahim Ali Darwish Al-masri
@end itemize
@end enumerate
+
+
+@node Türkische klassische Musik
+@subsection Türkische klassische Musik
+@translationof Turkish classical music
+
+Dieser Abschnitt zeigt Probleme, die bei der Notation von klassischer
+türkischer Musik auftreten können.
+
+@menu
+* Verweise für türkische klassische Musik::
+* Türkische Notenbezeichnungen::
+@end menu
+
+
+@node Verweise für türkische klassische Musik
+@unnumberedsubsubsec Verweise für türkische klassische Musik
+@translationof References for Turkish classical music
+
+@cindex Türkische Musik
+@cindex Osmanische Musik
+@cindex Komma-Intervalle
+@cindex makam
+@cindex makamlar
+
+Türkische klassische Musik wurde im Osmanischen Reich während einer Periode
+entwickelt, die ungefähr zur gleichen Zeit der westlichen klassischen Musik
+stattfand. Diese lebendige und starke Tradition wird bis heute mit ihren
+eigenen kompositorischen Formen, Musiktheorie und Aufführungsstilen weitergeführt.
+Unter den Eigenheiten dieser Tradition befinden sich die Benutzung von
+Mikrointervallen basierend auf @qq{Kommas} von 1/9-Tönen, aus denen melodische
+Formen konstruiert werden, welche man als @notation{makam} (Pl. @notation{makamlar})
+bezeichnet.
+
+Einige Probleme der Notation türkischer klassischer Musik sind woanders behandelt:
+
+@itemize
+@item
+Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen finden sich in
+@ref{Nichteuropäische Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen}.
+
+@end itemize
+
+
+@node Türkische Notenbezeichnungen
+@unnumberedsubsubsec Türkische Notenbezeichnungen
+@translationof Turkish note names
+
+@cindex türkische Notenbezeichnungen
+@cindex makam
+
+Tonhöhen der türkischen klassischen Musik haben traditionell einmalige
+Bezeichnungen, und weil die Tonhöhen auf 1/9-Tönen basieren, unterscheiden
+sich die Intervalle von makamlar deutlich von den Intervallen westlicher
+klassischer Musik: @notation{koma} (1/9 eines Ganztons),
+@notation{eksik bakiye} (3/9), @notation{bakiye} (4/9),
+@notation{kücük mücenneb} (5/9), @notation{büyük mücenneb}
+(8/9), @notation{tanîni} (ein Ganzton) und
+@notation{artık ikili} (12/9 oder 13/9 eines Ganztons).
+
+Es bietet sich an, die normalen westlichen Noten auf dem Notensystem zu
+benutzen (also c, d, e @dots) angrereichert mit besonderen Versetzungszeichen,
+die die Noten um 1/9, 4/9, 5/9 und 8/9 eines Ganztons erhöhen oder
+erniedrigen. Diese Versetzungszeichen sind definiert in der Datei
+@file{makam.ly}. (Um die Datei auf Ihrem System zu finden, lesen Sie bitte
+@rlearning{Mehr Information}.) Eine ausführlichere Erklärung findet sich in
+@ref{Nichteuropäische Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen}.