+@cindex automatische Kombination von Stimmen
+@cindex Stimmen kombinieren
+@cindex Kombinieren von Stimmen
+@cindex a due-Stellen
+@cindex solo-Stellen
+@funindex \partcombine
+@funindex partcombine
+
+Automatische Kombination von Stimmen wird verwendet, um zwei
+Stimmen auf einem Notensystem zu setzen. Es wird vor allem
+in Orchesterpartituren eingesetzt. Wenn beide Stimmen für
+einige Noten identisch sind, wird nur eine dargestellt.
+An den Stellen, an denen die beiden Stimmen sich unterscheiden,
+werden sie als unterschiedliche Stimmen gesetzt, und die
+Richtung der Hälse wird automatisch bestimmt. Zusätzlich
+werden @notation{solo} und @notation{a due}-Stellen erkannt
+und bezeichnet.
+
+Die Syntax zur Stimmenkombination lautet:
+
+@example
+\partcombine @var{musikAusdr1} @var{musikAusdr2}
+@end example
+
+Das nächste Beispiel zeigt, wie die Kombination funktioniert.
+Hier werden die Stimmen erst auf einem jeweils eigenen System
+und dann kombiniert gesetzt, beachten Sie, wie sich
+die Einstellungen für Polyphonie ändern.
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+instrumentOne = \relative c' {
+ c4 d e f
+ R1
+ d'4 c b a
+ b4 g2 f4
+ e1
+}
+
+instrumentTwo = \relative g' {
+ R1
+ g4 a b c
+ d c b a
+ g f( e) d
+ e1
+}
+
+<<
+ \new Staff \instrumentOne
+ \new Staff \instrumentTwo
+ \new Staff \partcombine \instrumentOne \instrumentTwo
+>>
+@end lilypond
+
+Die Noten des dritten Taktes werden nur einfach ausgegeben, obwohl
+sie ein beiden Stimmen definiert sind. Die Richtung von Hälsen und
+Bögen werden automatisch gewählt, abhängig davon ob es eine
+Solo-Stelle oder Unisono ist. In polyphonen Situationen erhält
+die erste Stimme immer Hälse nach oben, die zweite Stimme
+Hälse nach unten. An Solo-Stellen werden die Stimmen mit
+@qq{Solo} bzw. @qq{Solo II} bezeichnet. Die Unisono-Stellen
+(@notation{a due}) werden mit dem Text @qq{a2} gekennzeichnet.
+
+Beide Argumente von @code{\partcombine} werden als
+@code{Voice}-Kontexte interpretiert. Wenn relative Oktaven
+benutzt werden, muss @code{\relative} für beide Stimmen
+benutzt werden, also:
+
+@example
+\partcombine
+ \relative @dots{} @var{musikAusdr1}
+ \relative @dots{} @var{musikAusdr2}
+@end example
+
+@noindent
+Ein @code{\relative}-Abschnitt, der sich außerhalb von@code{\partcombine} befindet, hat keinen Einfluss auf
+die Tonhöhen von @var{musikAusdr1} oder @var{musikAusdr2}.
+
+@snippets
+
+@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
+{combining-two-parts-on-the-same-staff.ly}
+
+@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
+{changing-partcombine-texts.ly}
+
+@seealso
+Musikglossar:
+@rglos{a due},
+@rglos{part}.
+
+Notationsreferenz:
+@ref{Writing parts}.
+
+Schnipsel:
+@rlsr{Simultaneous notes}.
+
+Referenz der Interna:
+@rinternals{PartCombineMusic},
+@rinternals{Voice}.
+
+@knownissues
+
+@code{\partcombine} kann nur zwei Stimmen bearbeiten.
+
+Wenn @code{printPartCombineTexts} (drucke Stimmenkombinationstext)
+gesetzt ist und die Stimmen die gleichen Noten wiederholgt
+spielen, kann @code{a2} in einem Takt mehrmals gesetzt werden.
+
+@code{\partcombine} kann nicht innerhalb von @code{\times} benutzt
+werden.
+
+@code{\partcombine} kann nicht innerhalb von @code{\relative}
+benutzt werden.
+
+Intern werden beide Argumente von @code{\partcombine} als
+Stimmen (@code{Voice}) interpretiert und entschieden, wann
+die Stimmen kombiniert werden können. Wenn sie unterschiedliche
+Dauern haben, können sie nicht kombiniert werden und erhalten
+die Bezeichnung @code{one} und @code{two} Darum werden
+Wechsel zu einem @code{Voice}-Kontext, der eine andere
+Bezeichnung hat, ignoriert. Genausowenig ist die Stimmenkombination
+dazu ausgelegt, Gesangtext zu verarbeiten: wenn eine der
+Stimmen eine explizite Bezeichnung erhält, damit Text damit
+verknüpft werden kann, hört die Stimmenkombination auf zu
+arbeiten.
+
+@code{\partcombine} findet nur den Beginn von Noten. Es kann
+nicht bestimmen, ob eine vorher begonnene Noten weiterklingt,
+was zu verschiedenen Problemen führen kann.