+@funindex \include
+@cindex einfügen von Dateien
+@cindex Dateien einfügen
+
+Ein größeres Projekt kann in einzelne Dateien aufteteilt werden.
+Um eine andere Datei einzubinden, kann der Befehl
+
+@example
+\include "andereDatei.ly"
+@end example
+
+@noindent
+benutzt werden.
+
+Die Zeile @code{\include "andereDatei.ly"} benimmt sich genauso,
+also ob der Inhalt der Datei @code{andereDatei.ly} komplett in die
+Hauptdatei eingefügt werden würde. So kann man für ein größeres
+Projekt die einzelnen Stimmen der Instrumente getrennt notieren
+und sie dann in einer Partitur-Datei benutzen. Meistens werden
+in den eingefügten Dateien einige Variablen definiert, die dann
+auch in der Hauptdatei eingesetzt werden können. Mit Marken (Tags)
+gekennzeichnete Abschnitte können eingesetzt werden, um die
+entsprechenden Noten etc. an verschiedenen Stellen in der Datei
+zur Verfügung zu stellen. Siehe auch @ref{Different editions from
+one source}.
+
+Auf Dateien im aktuellen Verzeichnis kann einfach mit dem Dateinamen
+nach dem @code{\include}-Befehl verwiesen werden. Dateien an anderen
+Stellen können eingebunden werden, indem entweder ein vollständiger
+Pfad oder ein relativer Pfad zu der Datei angegeben wird. Hierbei
+sollten die für UNIX typischen Schrägstriche (/) und nicht die
+rückwärtsgeneigten von Windows (\) verwendet werden, um die Verzeichnisse
+zu trennen. Wenn etwa die Datei @file{kram.ly} ein Verzeichnis
+höher liegt als das aktuelle Verzeichnis, sollte der Befehl so
+aussehen:
+
+@example
+\include "../kram.ly"
+@end example
+
+@noindent
+Wenn die Orchesterstimmen andererseits in einem Unterordner mit
+der Bezeichnung @code{stimmen} liegen, sieht er folgendermaßen
+aus:
+
+@example
+\include "stimmen/VI.ly"
+\include "stimmen/VII.ly"
+... etc
+@end example
+
+Dateien, die eingebunden werden sollen, können selber auch wiederum
+ein @code{\include} enthalten. Diese Einbindung zweiter Ebene
+werden erst interpretiert, wenn sie sich in der Hauptdatei befinden,
+sodass die Pfadangaben hier nicht relativ zur eingebundenen Datei,
+sondern relativ zur Hauptdatei gesetzt werden müssen. Dieses Verhalten
+kann jedoch auch verändert werden, indem man lilypond die Option
+@code{-drelative-includes} auf der Kommandozeile zuweist (oder indem
+man den Befehl @code{#(ly:set-option 'relative-includes #t)} an den
+Beginn der Quelldatei schreibt). Mit @code{relative-includes} wird
+der Pfad jedes @code{\include}-Befehls als relativ zu der Datei angenommen,
+in der sich der Befehl befindet. Dieses Verhalten wird empfohlen und wird
+in zukünftigen Versionen von LilyPond den Standard darstellen.
+
+Dateien können auch aus einem Verzeichnis eingebunden werden,
+dass im Suchpfad von LilyPond liegt. Hierzu muss auf der
+Kommandozeile das entsprechende Verzeichnis angegeben werden
+und die Dateien, die eingebunden werden, müssen nur mit ihrem Namen
+notiert sein. Wenn etwa die Datei @file{Haupt.ly} kompiliert
+werden soll, die Dateien aus dem Unterverzeichnis @file{stimmen}
+einbindet, müssen sie sich im Verzeichnis von @file{Haupt.ly}
+befinden und dann LilyPond folgendermaßen aufrufen:
+
+@example
+lilypond --include=stimmen Haupt.ly
+@end example
+
+@noindent
+In @file{Haupt.ly} steht:
+
+@example
+\include "VI.ly"
+\include "VII.ly"
+... usw.
+@end example
+
+Dateien, die in vielen Partituren verwendet werden sollen, können
+im LilyPond-Verzeichnis @file{../ly} gespeichert werden. (Die
+Stelle, an der dieses Verzeichnis sich befindet, hängt vom Betriebssystem
+ab, siehe hierzu @rlearning{Other sources of information}). Dateien
+in diesem Verzeichnis können einfach mit ihrem Namen eingefügt werden.
+So werden auch die Sprachdateien wie etwa @file{deutsch.ly} eingefügt.
+
+LilyPond lädt eine Anzahl an Dateien, wenn das Programm aufgerufen wird.
+Diese Dateien sind für den Benutzer nicht ersichtlich, aber die Dateien
+können identifiziert werden, indem LilyPond auf der Komandozeile mit
+Option aufgerufen wird: @code{lilypond --verbose}. Hiermit wird
+neben anderer Information auch eine Liste and Pfaden und Dateien
+aufgeführt, die LilyPond benutzt. Die wichtigeren Dateien werden
+im Abschnitt @rlearning{Other sources of information} besprochen.
+Diese Dateien können verändert werden, aber Änderungen gehen verloren,
+wenn eine neue LilyPond-Version installiert wird.
+
+Eine einfache Beispiele, die die Benutzung von @code{\include} demonstrieren,
+sind dargestellt in
+@rlearning{Scores and parts}.
+
+@seealso
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Other sources of information},
+@rlearning{Scores and parts}.
+
+@knownissues
+
+Wenn eine Datei eingebunden wird, deren Name einer Datei aus
+dem Installationsverzeichnis von LilyPond entspricht, wird die
+installierte Datei anstelle der eigenen verwendet.