+
+Mehr Information darüber findet sich in @ref{Häufige Fehlermeldungen}.
+
+
+
+@node Häufige Fehlermeldungen
+@section Häufige Fehlermeldungen
+@translationof Common errors
+
+Die Fehlermeldungen, die unten beschrieben werden, treten of auf,
+es ist jedoch nicht immer einfach, die Urache zu finden. Wenn
+der Fehler einmal verstanden ist, kann er einfach behoben werden.
+
+
+@menu
+* Noten laufen aus der Seite heraus::
+* Ein zusätzliches System erscheint::
+* Offensichtlicher Fehler in ../ly/init.ly::
+* Fehlermeldung Ungebundene Variable %::
+* Fehlermeldung FT_Get_Glyph_Name::
+* Warnung über absteigende staff affinities::
+@end menu
+
+@node Noten laufen aus der Seite heraus
+@unnumberedsubsec Noten laufen aus der Seite heraus
+@translationof Music runs off the page
+
+Noten, die rechts aus der Seite herauslaufen oder sehr komprimiert
+aussehen, liegen in fast allen Fällen an einer falschen Notendauer
+einer Note, die dazu fürt, dass die letzte Note im Takt über die
+Taktgrenze hinwegdauert. Es ist nicht falsch, wenn die letzte
+Note eines Taktes über den Takt hinausdauert, weil einfach angenommen
+wird, dass sie im nächsten Takt fortgesetzt wird. Aber wenn eine
+längere Sequenz dieser überhängenden Noten auftritt, können die
+Noten sehr gedrängt aussehen oder über den Seitenrand fließen, weil
+die automatische Zeilenumbruchsfunktion einen Umbruch nur am Ende
+eines vollständigen Taktes einfügen kann, also wenn alle Noten
+zum Ende des Taktstriches auch wirklich aufhören.
+
+@warning{Eine falsche Dauer kann dazu führen, dass Zeilenumbrüche
+nicht möglich sein und die Zeile entweder sehr gedrängt dargestllt
+wird oder über den Seitenrand fließt.}
+
+Die falsche Dauer kann einfach gefunden werden, wenn Taktstrichüberprüfung
+eingesetzt wird, siehe @ruser{Takt- und Taktzahlüberprüfung}.
+
+If you actually intend to have a series of such carry-over measures
+you will need to insert an invisible bar line where you want the
+line to break. For details, see @ruser{Taktstriche}.
+
+
+@node Ein zusätzliches System erscheint
+@unnumberedsubsec Ein zusätzliches System erscheint
+@translationof An extra staff appears
+
+Wenn Kontext nicht explizit mit @code{\new} oder
+@code{\context} erstellt werden, werden sie vom Programm erstellt,
+sobald ein Befehl angetroffen wird, der im aktuellen Kontext nicht
+funktioniert. In einfachen Partituren ist diese automatische
+Erstellung sehr nützlich und die meisten Beispiele der LilyPond-Handbücher
+benutzen diese Schreiberleicherterung. Manchmal jedoch kann es
+vorkommen, dass durch die automatische Erstellung von Systemen aufeinmal
+unerwartete Notensysteme erstellt werden. Beispielsweise könnte man
+annehmen, dass folgendes Beispiel alle Notenköpfe in dem Notensystem
+rot macht, aber als Resultat hat man zwei Systeme, während die
+Notenköpfe immernoch schwarz im unteren System erscheinen.
+
+@lilypond[quote,verbatim,relative=2]
+\override Staff.NoteHead.color = #red
+\new Staff { a }
+@end lilypond
+
+Das liegt daran, dass kein @code{Staff}-Kontext existiert, wenn
+der @code{\override}-Befehl verarbeitet wird, sodass ein System
+für diesen Befehl erstellt wird. Dann aber erstellt @code{\new Staff}
+noch ein zusätzliches System, wo die Noten gesetzt werden. Die
+richtige Schreibweise wäre:
+
+@lilypond[quote,verbatim,relative=2]
+\new Staff {
+ \override Staff.NoteHead.color = #red
+ a
+}
+@end lilypond
+
+Ein zweites Beispiel zeigt, dass ein @code{\relative}-Befehl innerhalb
+von @code{\repeat} zwei Systeme erstellt, wobei der zweite etwas verschoben
+ist. Das liegt daran, dass @code{\repeat} zwei @code{\relative}-Umgebungen
+erstellt, die jede implizit einen @code{Staff}- und @code{Voice}-Kontext
+erstellen.
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\repeat unfold 2 {
+ \relative c' { c4 d e f }
+}
+@end lilypond
+
+Indem man die @code{Voice}-Kontexte explizit erstellt, kann das Problem
+umgangen werden.
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\new Voice {
+ \repeat unfold 2 {
+ \relative c' { c4 d e f }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+
+@node Offensichtlicher Fehler in ../ly/init.ly
+@unnumberedsubsec Offensichtlicher Fehler in ../ly/init.ly
+@translationof Apparent error in @code{../ly/init.ly}
+
+Verschiedene seltsame Fehlermeldungen können über Syntax-Fehler in
+@file{../ly/init.ly} auftauchen, wenn die Eingabedatei nicht richtig
+formuliert ist, wenn sie etwa nicht richtig passende Klammerpaare
+oder Anführungszeichen enthält.
+
+Der üblichste Fehler ist das Fehlen einer geschweiften Klammer
+(@code{@}}) am Ende der @code{score}-Umbgebung. Die Lösung ist hier
+klar: überprüfen Sie, ob die @code{score}-Umgebung richtig beendet
+wurde. Die richtige Struktur einer Eingabedatei wird beschrieben
+in @rlearning{Wie eine LilyPond-Eingabe-Datei funktioniert}.
+Ein Editor, der die Klammerpaare automatisch anzeigt, ist sehr
+hilfreich, um derartige Fehler zu vermeiden.
+
+Eine weitere übliche Fehlerquelle ist kein Leerzeichen zwischen der
+letzten Silbe einer @code{lyrics}-Umgebung und der schließenden
+Klammer (@code{@}}). Ohne diese Trennung wird die Klammer als
+Teil der Silbe gewertet. Es bietet sich immer an, Leerzeichen vor
+und hinter @emph{jede} Klammer zu setzen. Wie wichtig das ist, wenn
+Gesangstext eingesetzt wird, siehe @ruser{Eingabe von Text}.
+
+Diese Fehlermeldung kann auch mit einem fehlenden schließenden Anführungszeichen
+(@code{"}) auftreten. In diesem Fall sollte die begleitende Fehlermeldung
+eine Zeilenzahl angeben, die dicht am Fehler liegt. Die nicht paarigen
+Anführungszeichen sind meistens ein oder zwei Zeilen darüber.
+
+
+@node Fehlermeldung Ungebundene Variable %
+@unnumberedsubsec Fehlermeldung Ungebundene Variable %
+@translationof Error message Unbound variable %
+
+Diese Fehlermeldung erscheint am Ende der Kommandozeilenausgabe oder in der
+Log-Datei mit einer Meldung @qq{GUILE signalled an error ...}
+jedes Mal, wenn eine Scheme-Routine aufgerufen wird, die
+(falscherweise) ein @emph{LilyPond}-Kommentar und kein
+@emph{Scheme}-Kommentar enthält.
+
+LilyPond-Kommentare befginnen mit dem Prozent-Zeichen (@code{%}) und
+dürfen nicht in Scheme-Routinen benutzt werden. Scheme-Kommentare beginnen
+mit einem Semikolon (@code{;}).
+
+@node Fehlermeldung FT_Get_Glyph_Name
+@unnumberedsubsec Fehlermeldung FT_Get_Glyph_Name
+@translationof Error message FT_Get_Glyph_Name
+
+Diese Fehlermeldung erscheint in der Kommandozeilenausgabe, wenn die
+Datei ein Zeichen enthält, das nicht zu ASCII gehört und die Datei
+nicht in UTF-8-Kodierung gespeichert wurd. Sie auch @ruser{Zeichenkodierung}.
+
+
+@node Warnung über absteigende staff affinities
+@unnumberedsubsec Warnung über absteigende staff affinities
+@translationof Warning staff affinities should only decrease
+
+Diese Warnung erscheint, wenn keine Notensysteme in der Ausgabe vorhanden
+sind, wenn etwa nur @code{ChordName}-Kontext und @code{Lyrics}-Kontext
+in einem Liedblatt vorhanden sind. Die Warnungen können vermieden werden,
+indem man einen der Kontexte als System erscheinen lässt, indem man ihm
+zu Beginn hinzufügt:
+
+@example
+\override VerticalAxisGroup.staff-affinity = ##f
+@end example
+
+Zu Einzelheiten siehe @qq{Abstand von Nicht-Notensystemzeilen} in
+@ruser{Flexible vertikale Abstände in Systemgruppen}.