+@end ignore
+
+
+@node Alisten verändern
+@subsection Alisten verändern
+@translationof Modifying alists
+
+Einige vom Benutzer einstellbare Eigenschaften sind intern als
+@emph{alists} (Assoziative Listen) dargestellt, die Paare von
+Schlüsseln und Werten speichern. Die Struktur einer Aliste ist:
+
+@example
+'((@var{Schlüssel1} . @var{Wert1})
+ (@var{Schlüssel2} . @var{Wert2})
+ (@var{Schlüssel3} . @var{Wert3})
+ @dots{})
+@end example
+
+Wenn eine Aliste eine Grob-Eigenschaft oder eine Variable der
+@code{\paper}-Umgebung ist, können ihre Schlüssel einzeln verändert
+werden, ohne andere Schlüssel zu beeinflussen.
+
+Um beispielsweise den Freiraum zwischen benachbarten Systemen
+in einer Systemgruppe zu verkleinern, kann man die
+@code{staff-staff-spacing}-Eigenschaft des
++@code{StaffGrouper}-Grobs benutzen. Die Eigenschaft ist eine
+Aliste mit vier Schlüsseln: : @code{basic-distance} (Grund-Abstand),
+@code{minimum-distance} (minimaler Abstand), @code{padding} (Verschiebung)
+und @code{stretchability} (Dehnbarkeit). Die Standardwerte dieser
+Eigenschaft finden sich im Abschnitt @qq{Backend} der Referenz der
+Interna (siehe @rinternals{StaffGrouper}):
+
+@example
+'((basic-distance . 9)
+ (minimum-distance . 7)
+ (padding . 1)
+ (stretchability . 5))
+@end example
+
+Eine Möglichkeit, die Systemen dichter zueinander zu zwingen,
+ist es, der Wert des @code{basic-distance}-Schlüssels (@code{9}) zu
+verändern, sodass der den gleichen Wert wie
+@code{minimum-distance} (@code{7}) hat. Um einen einzelnen
+Schlüssel zu verändern, wird ein geschachtelter Aufruf benutzt:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+% default space between staves
+\new PianoStaff <<
+ \new Staff { \clef treble c''1 }
+ \new Staff { \clef bass c1 }
+>>
+
+% reduced space between staves
+\new PianoStaff \with {
+ % this is the nested declaration
+ \override StaffGrouper #'staff-staff-spacing #'basic-distance = #7
+} <<
+ \new Staff { \clef treble c''1 }
+ \new Staff { \clef bass c1 }
+>>
+@end lilypond
+
+Wenn man diese Art des geschachtelten Aufrufs einsetzt, wird der
+spezifische Schlüssel (@code{basic-distance} im obigen Beispiel) verändert,
+ohne dass sich andere Wert für die gleiche Eigenschaft ändern würden.
+
+Nun sollen die Systeme so dicht wie möglich gesetzt werden, ohne das
+Überlappungen vorkommen. Die einfachste Möglichkeit, das zu tun, wäre
+es, alle vier Wert auf 0 zu setzen. Man muss jedoch nicht vier
+Werte definieren, sondern die Eigenschaft
+kann mit einem Aufruf als Aliste vollständig verändert werden:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\new PianoStaff \with {
+ \override StaffGrouper #'staff-staff-spacing =
+ #'((basic-distance . 0)
+ (minimum-distance . 0)
+ (padding . 0)
+ (stretchability . 0))
+} <<
+ \new Staff { \clef treble c''1 }
+ \new Staff { \clef bass c1 }
+>>
+@end lilypond
+
+Dabei sollte beachtet werden, dass alle Schlüssel, die bei dieser
+Weise des Aufrufs nicht explizit aufgelistet sind, auf den Standardwert
+gesetzt werden, den sie hätten, wenn sie nicht definiert werden.
+Im Falle von @code{staff-staff-spacing} würden alle nicht genannten
+Schlüsselwerte auf 0 gesetzt (außer @code{stretchability}, welche immer
+den Wert von @code{space} hat, wenn sie nicht definiert ist). Somit sind
+folgende Aufrufe äquivalent:
+
+@example
+\override StaffGrouper #'staff-staff-spacing =
+ #'((basic-distance . 7))
+
+\override StaffGrouper #'staff-staff-spacing =
+ #'((basic-distance . 7)
+ (minimum-distance . 0)
+ (padding . 0)
+ (stretchability . 7))
+@end example
+
+Eine möglicherweise ungewollte Konsequenz hiervon ist, dass alle
+Standardwerte, die etwa in einer Initialisierungsdatei
+zu Beginn einer LilyPond-Partitur geladen werden, nach dem Aufruf
+rückgängig gemacht werden. Im obigen Beispiel werden die
+initialisierten Standardwerte für @code{padding} und @code{minimum-distance}
+(definiert in @file{scm/define-grobs.scm}) auf den Standard zurückgesetzt,
+den sie uninitialisiert hätten (0 in beiden Fällen). Wenn eine Eigenschaft oder
+Variable in Form einer Aliste (jeder Größe) definiert wird, werden
+immer alle Schlüsselwerte auf den uninitialisierten Zustand zurückgesetzt.
+Es ist also sicherer, geschachtelte Aufrufe zu benutzen, wenn man nicht
+bewusst alle Werte zurücksetzen will.
+
+@warning{Geschachtelte Aufrufe funktionieren nicht mit
+Kontexteigenschaften (wie etwa @code{beamExceptions}, @code{keySignature},
+@code{timeSignatureSettings}, usw.) Diese Eigenschaften können
+nur verändert werden, indem man sie vollständig als Alisten umdefiniert.}