1 @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; -*-
3 Translation of GIT committish: d0614c27e88dc7bd3993f3744a388749ba93b267
5 When revising a translation, copy the HEAD committish of the
6 version that you are working on. See TRANSLATION for details.
11 @node Expressive marks
12 @section Expressive marks
14 @lilypondfile[quote]{expressive-headword.ly}
23 @node Attached to notes
24 @subsection Attached to notes
34 @unnumberedsubsubsec Articulations
36 @cindex Artikulationszeichen
40 Eine Vielfalt an Symbolen kann über und unter den Noten erscheinen,
41 um zu markieren, auf welche Art die Note ausgeführt werden soll. Sie
42 werden in LilyPond notiert, indem ein Minuszeichen an die Note gehängt
43 wird, gefolgt von dem jeweiligen Zeichen. Hier einige Beispiele:
45 @c @l ilypondfile[quote,ragged-right]{script-abbreviations.ly}
47 Die Bedeutung der Zeichen kann auch verändert werden. Siehe etwa
48 @file{ly/@/script@/-init@/.ly} für Beispiele.
50 Das Artikulationszeichen wird automatisch gesetzt, aber die Richtung kann
51 auch erzwungen werden. Wie auch bei anderen LilyPond-Befehlen, erreicht
52 man mit @code{_} eine Ausrichtung unter der Note, mit @code{^} eine
53 Ausrichtung über der Note.
55 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim]
59 Andere Symbole können mit der Syntax
60 @var{Note}@code{\}@var{Bezeichnung} hinzugefügt werden.
61 Auch sie können mit @code{^} und @code{_} nach oben
62 und unten gezwungen werden:
64 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim,fragment,relative=2]
65 c\fermata c^\fermata c_\fermata
79 @cindex Fußbezeichnung
80 @cindex Orgelpedalbezeichnung
87 @cindex Prallermordent
89 @cindex Daumenbezeichnung
94 Hier ist eine Liste, die alle möglichen Zeichen darstellt:
96 @lilypondfile[ragged-right,quote]{script-chart.ly}
101 Die vertikale Anordnung der Zeichen wird durch die
102 @code{script-priority}-Eigenschaft kontrolliert. Je kleiner die Zahl
103 ist, umso näher wird das Zeichen an die Note gesetzt. In dem
104 nächsten Beispiel hat das Textsymbol (@rinternals{TextScript}),
105 ein Kreuz, die niedrigste Priorität und wird also als unterstes
106 gesetzt. Im zweiten Beispiel hat der Praller (das @rinternals{Script})
107 die niedrigste Priorität und erscheint innen. Wenn zwei Objekte die
108 gleiche Priorität haben, entscheidet die Reihenfolge, in der sie notiert
109 sind, welches zuerst kommt.
111 @lilypond[verbatim,relative=3,ragged-right,fragment,quote]
112 \once \override TextScript #'script-priority = #-100
113 a4^\prall^\markup { \sharp }
115 \once \override Script #'script-priority = #-100
116 a4^\prall^\markup { \sharp }
122 Programmreferenz: @rinternals{Script}.
127 Diese Zeichen erscheinen zwar im Druck, haben aber keine Auswirkung
128 auf die produzierte MIDI-Datei.
131 @unnumberedsubsubsec Dynamics
153 Absolute Dynamikbezeichnung wird mit Befehlen nach den Noten
154 angezeigt. Die vordefinierten Befehle lauten:
156 @code{\pppp}, @code{\ppp},
157 @code{\pp}, @code{\p}, @code{\mp}, @code{\mf}, @code{\f}, @code{\ff},
158 @code{\fff}, @code{\ffff}, @code{\fp}, @code{\sf}, @code{\sff},
159 @code{\sp}, @code{\spp}, @code{\sfz}, and @code{\rfz}.
161 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,fragment,relative=2]
162 c\ppp c\pp c \p c\mp c\mf c\f c\ff c\fff
163 c2\fp c\sf c\sff c\sp c\spp c\sfz c\rfz
170 Eine Crescendo-Klammer wird mit dem Befehl @code{\<} begonnen und
171 mit @code{\!} oder einem absoluten Dynamikbefehl beendet. Ein
172 Decrescendo beginnt mit @code{\>} und wird auf die gleiche Art
173 beendet. @code{\cr} und @code{\decr} können anstelle von @code{\<} und
174 @code{\>} benutzt werden. Weil diese Zeichen an Noten gekoppelt sind,
175 müssen unsichtbare Noten benutzt werden, wenn mehr als ein Zeichen pro
178 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim,relative=2]
180 << f1 { s4 s4\< s4\! \> s4\! } >>
184 Eine Crescendo-Klammer beginnt normalerweise am linken Rand der Anfangsnote
185 und endet am rechten Rand der Endnote. Wenn das Ende auf den Taktanfang
186 fällt, endet die Klammer an der direkt vorhergehenden Taktlinie. Diese
187 Einstellung lässt sich aber durch die Eigenschaft @code{hairpinToBarline}
190 @c TODO: Add link to new snippet for #'to-barline
192 In manchen Situationen kann auch der @code{\espressivo}-Befehl
193 geeignet sein, ein An- und Abschwellen einer Note anzuzeigen.
195 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim,relative=2]
196 c2 b4 a g1\espressivo
199 Hier können allerdings sehr kurze Klammern auftreten. Der Wert von
200 @code{minimum-length} in @rinternals{Voice}.@rinternals{Hairpin}
201 kann angepasst werden, etwa:
204 \override Voice.Hairpin #'minimum-length = #5
210 Klammern können auch mit einem kleinen Kreis um die Spitze
211 (al niente-Notation) gedruckt werden,
212 wenn die @code{circled-tip}-Eigenschaft gesetzt wird.
214 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=2,verbatim]
215 \override Hairpin #'circled-tip = ##t
225 Anstelle der Klammern kann auch der Text @emph{cresc.} bzw. @emph{decr.}
226 oder @emph{dim.} ausgegeben werden.
228 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=2,verbatim]
239 Dieser Text kann auch beliebig angepasst werden:
240 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=1,verbatim]
241 \set crescendoText = \markup { \italic "cresc. poco" }
242 \set crescendoSpanner = #'text
246 Um neue Dynamikzeichen oder Text, der mit diesen zusammen
247 gesetzt wird, zu erstellen, siehe den Abschnitt @ref{New dynamic marks}.
249 Vertikale Position der Zeichen wird von der Funktion
250 @rinternals{DynamicLineSpanner} verwaltet.
255 Dynamikzeichen, die an der selben Note auftreten, werden vertikal
256 angeordnet. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass die Zeichen angeordnet
257 werden, auch wenn sie nicht an der selben Note vorkommen, kann die
258 @code{staff-padding}-Eigenschaft vergrößert werden.
261 \override DynamicLineSpanner #'staff-padding = #4
264 Diese Eigenschaft kann man auch benutzen, um Dynamikzeichen davor zu
265 hindern, mit anderen Noten zusammenzustoßen.
267 Crescendi and Decrescendi, die an der ersten Note einer neuen Zeile
268 enden, werden nicht ausgegeben. Mit
271 \override Score.Hairpin #'after-line-breaking = ##t
275 wird dieses Verhalten ausgeschaltet.
277 Text für dynamische Änderungen (wie @emph{cresc.})
278 wird mit einer gestrichelten Linie gesetzt. Um diese Linie
279 zu unterdrücken, kann der Befehl
282 \override DynamicTextSpanner #'dash-period = #-1.0
292 @funindex \dynamicDown
294 @funindex \dynamicNeutral
295 @code{\dynamicNeutral}.
300 Programmreferenz: @rinternals{DynamicText}, @rinternals{Hairpin}.
301 Vertikale Positionierung der Symbole wird von der Eigenschaft
302 @rinternals{DynamicLineSpanner} verwaltet.
305 @node New dynamic marks
306 @subsubsection New dynamic marks
317 * Laissez vibrer ties::
323 @unnumberedsubsubsec Slurs
327 Ein Legatobogen (engl. slur) zeigt an, dass die Noten
328 @emph{legato} gespielt werden sollen. Er wird mit Klammern
329 hinter den Notenwerten notiert.
331 @lilypond[quote,ragged-right,relative=2,fragment,verbatim]
332 f( g a) a8 b( a4 g2 f4)
336 Die Richtung eines Legatobogens kann mit den Befehlen
337 @code{\slur@emph{DIR}}, wobei @code{@emph{DIR}} entweder
338 @code{Up}, @code{Down}, oder @code{Neutral}, angezeigt
341 Es gibt aber auch eine Kurzform. Indem @code{_} oder @code{^}
342 for die öffnende Klammer gestellt wird, wird die Richtung
345 @lilypond[relative=2,ragged-right,quote,verbatim,fragment]
349 Nur ein Legatobogen kann gleichzeitig geschrieben werden. Wenn Sie einen
350 langen Bogen über mehreren kurzen notieren wollen, müssen Sie
351 @ref{Phrasing slurs} benutzen.
356 Manche Komponisten schreiben zwei Legatobögen, um Legatoakkorde zu
357 markieren. Das kann in LilyPond erreicht werden, indem die Eigenschaft
358 @code{doubleSlurs} gesetzt wird.
360 @lilypond[verbatim,ragged-right,relative,fragment,quote]
361 \set doubleSlurs = ##t
362 <c e>4 ( <d f> <c e> <d f> )
372 @funindex \slurNeutral
374 @funindex \slurDashed
376 @funindex \slurDotted
383 Programmreferenz: @rinternals{Slur}.
387 @unnumberedsubsubsec Phrasing slurs
389 @cindex Phrasierungsbögen
391 Ein Phrasierungsbogen verbindet Noten und wird verwendet, um einen
392 musikalischen Ausdruck anzuzeigen. Er wird mit den Befehlen
393 @code{\(} und @code{\)} eingegeben.
395 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim,relative=1]
396 \time 6/4 c'\( d( e) f( e) d\)
399 Im typographischen Sinne verhalten sich Phrasierungsbögen genauso wie
400 Legatobögen. Sie werden aber als eigene Objekte behandelt. Ein
401 @code{\slurUp} hat also keine Auswirkung auf die Phrasierungsbögen,
403 @code{\phrasingSlurUp}, @code{\phrasingSlurDown} oder
404 @code{\phrasingSlurNeutral} benutzt werden.
406 Es können keine simultanen Phrasierungsbögen gesetzt werden.
411 @funindex \phrasingSlurUp
412 @code{\phrasingSlurUp},
413 @funindex \phrasingSlurDown
414 @code{\phrasingSlurDown},
415 @funindex \phrasingSlurNeutral
416 @code{\phrasingSlurNeutral}.
421 Programmreferenz: @rinternals{PhrasingSlur}.
424 @node Laissez vibrer ties
425 @unnumberedsubsubsec Laissez vibrer ties
426 @cindex Laissez vibrer
427 @cindex Bögen, laissez vibrer
428 @cindex Ausklingen lassen
430 So genannte @qq{laissez vibrer}-Bögen werden verwendet um anzuzeigen, dass
431 man die Musik ausklingen lassen soll. Sie werden in der Klavier-, Harfen-,
432 anderer Saiteninstrument- und Schlagzeugnotation verwendet. Sie können
433 mit dem Befehl @code{\laissezVibrer} eingegeben werden.
435 @lilypond[fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
436 <c f g>\laissezVibrer
442 @rinternals{LaissezVibrerTie},
443 @rinternals{LaissezVibrerTieColumn}.
446 @rlsr{Expressive marks}.
450 @unnumberedsubsubsec Breath marks
452 Atemzeichen werden mit dem Befehl @code{\breathe} eingegeben.
454 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=1,verbatim]
461 Das Symbol für das Atemzeichen kann verändert werden, indem die Eigenschaft
462 @code{text} des @code{BreathingSign}-Objektes mit beliebigem Text
463 überschrieben wird. Zum Beispiel ergibt
465 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim,relative=1]
467 \override BreathingSign #'text
468 = #(make-musicglyph-markup "scripts.rvarcomma")
476 @rinternals{BreathingSign}.
482 @node Falls and doits
483 @unnumberedsubsubsec Falls and doits
485 Gleiten nach oben und unten kann mit dem Befehl @code{\bendAfter}
488 @lilypond[fragment,ragged-right,relative=2]
489 \override Score.SpacingSpanner #'shortest-duration-space = #3.0
505 @unnumberedsubsubsec Glissando
510 Ein Glissando ist ein Gleiten zwischen Tonhöhen. Es wird mit einer
511 geraden oder gezackten Linie zwischen zwei Noten notiert. Es wird
512 mit dem Befehl @code{\glissando} auf eine Note folgend notiert.
514 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=2,verbatim]
516 \override Glissando #'style = #'zigzag
522 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
523 I = \once \override NoteColumn #'ignore-collision = ##t
526 { \oneVoice \stemDown f2 \glissando \stemNeutral a } \\
527 { \oneVoice \I c2 \glissando \I d, }
535 @rinternals{Glissando}.
538 @rlsr{Expressive marks}.
544 Text über der Linie (wie etwa @emph{gliss.}) wird nicht unterstützt.
548 @unnumberedsubsubsec Arpeggio
551 @cindex Gebrochene Akkorde
554 Ein Arpeggio als Zeichen, dass ein Akkord gebrochen gespielt werden soll,
555 kann mit dem Befehl @code{\arpeggio} hinter dem
556 Akkord erzeugt werden.
558 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=1,verbatim]
562 Eine eckige Klammer zur Linken des Akkordes zeigt an, dass kein Arpeggio
563 gespielt werden soll.
565 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=1,verbatim]
570 Die Richtung des Arpeggios wird manchmal mit Pfeilen notiert und hat
573 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=1,verbatim]
585 Wenn ein Arpeggio sich über mehrere Systeme erstreckt, kann mit einem
586 Klaviersystem die Eigenschaft
587 @rinternals{PianoStaff}.@code{connectArpeggios} gesetzt werden.
589 @lilypond[quote,ragged-right,fragment,relative=1,verbatim]
591 \set PianoStaff.connectArpeggios = ##t
592 \new Staff { <c' e g c>\arpeggio }
593 \new Staff { \clef bass <c,, e g>\arpeggio }
597 @c TODO: cross-voice arpeggio example?
598 @c such an example is already in LSR -J.Mandereau
603 @funindex \arpeggioArrowUp
604 @code{\arpeggioArrowUp},
605 @funindex \arpeggioArrowDown
606 @code{\arpeggioArrowDown},
607 @funindex \arpeggioNormal
608 @code{\arpeggioNormal},
609 @funindex \arpeggioBracket
610 @code{\arpeggioBracket}.
615 Notationshandbuch: @ref{Ties}, um Arpeggios auszuschreiben.
617 Programmreferenz: @rinternals{Arpeggio}.
622 Es ist nicht möglich, Arpeggios zwischen Systemen und solche, die sich
623 nur auf ein System erstrecken, zum gleichen Zeitpunkt in einem
624 Klaviersystem zu benutzen.
628 @unnumberedsubsubsec Trills
631 Kurze Triller können wie ein normales Artikulationszeichen eingegeben
632 werden, siehe @ref{Articulations}.
634 Längere Triller werden mit den Befehlen @code{\startTrillSpan} zu
635 Beginn und @code{\stopTrillSpan} am Ende erstellt.
637 @lilypond[verbatim,ragged-right,relative=2,quote,fragment]
639 << { c1 \startTrillSpan }
640 { s2. \grace { d16[\stopTrillSpan e] } } >>
644 @cindex Triller mit Tonhöhe
646 Triller, die auf einer bestimmten Note ausgeführt werden sollen, können
647 mit dem Befehl @code{pitchedTrill} notiert werden.
649 @lilypond[ragged-right,verbatim,fragment,relative=1,quote]
650 \pitchedTrill c4\startTrillSpan fis
655 Dabei ist das erste Argument die Hauptnote. Die zweite Note wird
656 ohne Hals in Klammern gesetzt.
661 @code{\startTrillSpan},
662 @funindex \startTrillSpan
663 @code{\stopTrillSpan}.
664 @funindex \stopTrillSpan
669 Programmreferenz: @rinternals{TrillSpanner}.