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14 @lilypondfile[quote]{repeats-headword.ly}
16 Wiederholung ist ein zentrales Konzept in der Musik, und es gibt eine
17 ganze Vielzahl von Notationsmöglichkeiten für Wiederholungen.
18 LilyPond unterstützt folgende Arten von Wiederholungen:
21 @item volta (Wiederholungsklammer)
22 Die wiederholte Musik wird nicht geschreiben, sondern zwischen
23 zwei Wiederholungstaktstrichen eingeschlossen. Wenn die Wiederholung
24 am Anfang eines Stückes beginnt, wird nur am Ende der Wiederholung
25 eine Wiederholungstaktlinie gesetzt. Alternative Schlüsse (Volta)
26 werden von links nach rechts mit Klammern gesetzt. Das ist die
27 Standardnotationspraxis für Wiederholungen mit alternativen Schlüssen.
29 @item unfold (aufklappen)
30 Die wiederholte Musik wird ausgeschrieben, so oft, wie es durch
31 @var{Wiederholungszähler} definiert wird. Das erspart Arbeit,
32 wenn repititive Musik notiert wird.
34 @item percent (Prozent-Wiederholung)
35 Das sind Noten- oder Taktwiederholungen, sie sehen aus wie ein
36 Schrägstrich bzw. wie ein Prozentzeichen.
39 Das wird benutzt, um Tremolo-Wiederholungen am Notenhals zu notieren.
50 @subsection Long repeats
54 * Manual repeat marks::
55 * Written-out repeats::
59 @cindex Wiederholungen
63 @cindex normale Wiederholung
64 @cindex Wiederholung mit alternativem Schluss
65 @cindex alternativer Schluss
66 @cindex Schluss, alternativer in Wiederholung
67 @cindex Klammer, erste (Wiederholung)
69 @cindex zweite Klammer
71 @funindex \alternative
75 @unnumberedsubsubsec Normal repeats
77 Die Syntax für normale Wiederholungen ist
80 \repeat @var{Typ} @var{Wiederholungszähler} @var{musikAusdr}
83 wobei @var{musikAusdr} ein musikalischer Ausdruck ist. Alternative
84 Schlüsse können mit @code{\alternative} gesetzt werden. Damit die
85 alternativen Schlüsse von den wiederholten Noten abgegrenzt werden,
86 müssen sie in geschweiften Klammern zusammengefasst werden. Wenn
87 es mehr Wiederholungen gibt, als Alternativen angegeben sind, erhalten
88 die ersten Wiederholungen den ersten Schluss.
90 Normale Wiederholungen ohne alternative Schlüsse:
92 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
93 \repeat volta 2 { c4 d e f }
95 \repeat volta 2 { d4 e f g }
98 Normale Wiederholungen mit alternativen Schlüssen:
100 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
101 \repeat volta 4 { c4 d e f }
110 @cindex Wiederholung mit Auftakt
111 @cindex Auftakt in Wiederholung
114 Normale Wiederholungen mit Auftakt können auf zwei Arten notiert werden:
116 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
119 \repeat volta 4 { c2 d | e2 f | }
129 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
131 \repeat volta 4 { e4 | c2 d | e2 f | }
133 { \partial 4*3 g4 g g }
138 @cindex Wiederholungen mit Überbindung
139 @cindex Alternative Schlüsse mit Bindebogen
140 @cindex Überbindung in Wiederholung
141 @cindex Bindebogen in Wiederholung
142 @cindex Bindebogen in alternativem Schluss
145 Bindebögen können auch an eine zweite Klammer angefügt werden:
147 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
149 \repeat volta 2 { c4 d e f ~ }
158 @lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
159 {shortening-volta-brackets.ly}
161 @lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
162 {adding-volta-brackets-to-additional-staves.ly}
167 @rglos{repeat}, @rglos{volta}.
169 Notationsreferenz: @ref{Bar lines}, @ref{Modifying context plug-ins}.
171 Schnipsel: @rlsr{Repeats}.
173 Referenz der Interna: @rinternals{VoltaBracket},
174 @rinternals{RepeatedMusic}, @rinternals{VoltaRepeatedMusic},
175 @rinternals{UnfoldedRepeatedMusic}.
179 @cindex verschachtelte Wiederholung
180 @cindex Wiederholung, verschachtelt
181 @cindex Wiederholung und Zählzeit
182 @cindex Zählzeit und Wiederholung
183 @cindex Taktposition und Wiederholung
184 @cindex Wiederholung und Bindebogen
185 @cindex Bindebogen und Wiederholung
186 @cindex Wiederholung, mehrdeutig
188 Eine ineinandergeschachtelte Wiederholung wie
197 ist mehrdeutig, weil nicht klar ist, zu welchem @code{\repeat}-Abschnitt
198 die @code{\alternative}-Endung gehört. Diese Mehrdeutigkeit wird von
199 LilyPond aufgelöst, indem die alternative Endung immer zu der innersten
200 Wiederholung gehört. Um Klarheit zu schaffen, bietet es sich an, in solchen
201 Situationen Klammern zu benutzen.
203 Die Taktposition wird bei einer alternativen Endung nicht mitgeteilt, so
204 dass nach einer Wiederholung diese Information manuell angegeben werden
206 entweder durch setzen von @code{Score.measurePosition} oder indem der
207 Befehl @code{\partial} benutzt wird. Gleichermaßen werden auch
208 Bindebögen nicht wiederholt.
211 @node Manual repeat marks
212 @unnumberedsubsubsec Manual repeat marks
214 @cindex manuelle Wiederholungszeichen
215 @cindex Wiederholung, manuell
216 @cindex Beginn von Wiederholung
217 @cindex Wiederholung, Beginn
218 @cindex Wiederholung, Ende
219 @cindex Ende von Wiederholung
220 @cindex Anzahl der Wiederholung, ändern
221 @cindex Wiederholungstaktlinie
222 @cindex Taktlinie, Wiederholung
223 @cindex Voltaklammer, ändern
224 @cindex Wiederholung, Voltaklammer
225 @cindex Wiederholung, alternative Schlüsse
226 @cindex Klammer, Wiederholung
227 @funindex repeatCommands
228 @funindex start-repeat
230 @warning{Diese Methoden werden nur verwendet, um ungewöhnliche
231 Wiederholungskonstruktionen darzustellen und können sich unerwünscht
232 verhalten. In den meisten Fällen sollten Wiederholungen mit dem
233 Befehl @code{\\repeat} erstellt werden oder indem die entsprechenden
234 Taktstriche eingegeben werden. Mehr Information in @ref{Bar lines}.}
236 Die Eigenschaft @code{repeatCommands} kann verwendet werden, um das
237 Aussehen der Wiederholungen zu beeinflussen. Ihr Argument ist eine
238 Scheme-Liste an Wiederholungsbefehlen.
242 Setzt eine @code{|:} Taktlinie.
244 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
246 \set Score.repeatCommands = #'(start-repeat)
251 Der Notensatzpraxis folgend werden Wiederholungstaktstrichen nicht zu
252 Beginn eines Stückes gesetzt.
255 Setzt eine @code{:|} Taktlinie.
257 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
260 \set Score.repeatCommands = #'(end-repeat)
264 @item (volta @var{Zahl}) ... (volta #f)
265 Setzt eine Volta-Klammer mit der Beschriftung @var{Nummer}. Die
266 Volta-Klammer muss explizit beendet werden, sonst wird sie nicht
269 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
271 \set Score.repeatCommands = #'((volta "2"))
273 \set Score.repeatCommands = #'((volta #f))
279 Mehrfache Wiederholungszeichen können an der selben Stelle vorkommen:
281 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
283 \set Score.repeatCommands = #'((volta "2, 5") end-repeat)
286 \set Score.repeatCommands = #'((volta #f) (volta "95") end-repeat)
288 \set Score.repeatCommands = #'((volta #f))
291 @cindex Volta-Klammer mit Text
292 @cindex Text in Voltaklammer
293 @cindex Wiederholungsklammer mit Text
294 @cindex Klammer, Wiederholung mit Text
296 Text kann auch in der Volta-Klammer gesetzt werden. Der Text kann
297 aus Zahlen oder einer Zahl oder einer Textbeschriftung bestehen,
298 siehe @ref{Formatting text}. Die einfachste Art Text zu benutzen
299 ist, die Beschriftung zuerst zu definieren und dann die Beschriftung
300 in einer Scheme-Liste einzufügen.
302 @lilypond[verbatim,quote]
303 voltaAdLib = \markup { 1. 2. 3... \text \italic { ad lib. } }
306 \set Score.repeatCommands = #(list(list 'volta voltaAdLib) 'start-repeat)
308 \set Score.repeatCommands = #'((volta #f) (volta "4.") end-repeat)
310 \set Score.repeatCommands = #'((volta #f))
317 @lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
318 {printing-a-repeat-sign-at-the-beginning-of-a-piece.ly}
324 @ref{Formatting text}.
329 Referenz der Interna:
330 @rinternals{VoltaBracket},
331 @rinternals{RepeatedMusic},
332 @rinternals{VoltaRepeatedMusic}.
335 @node Written-out repeats
336 @unnumberedsubsubsec Written-out repeats
338 @cindex ausgeschriebene Wiederholungen
339 @cindex wiederholte Musik
340 @cindex Wiederholungen, ausgeschrieben
341 @cindex repitetive Musik
342 @cindex Wiederholung, aufklappen
343 @cindex Noten wiederholt schreiben
344 @cindex Aufklappen von wiederholten Noten
345 @cindex alternative Schlüsse in ausgeschriebenen Wiederholungen
348 Mit dem @code{unfold}-Befehl können Wiederholungen eingesetzt werden,
349 um repitetive Musik zu notieren. Die Syntax ist
352 \repeat unfold @var{Wiederholgunszähler} @var{musikAusdr}
355 wobei @var{musikAusdr} ein musikalischer Ausdruck ist und
356 @var{Wiederholungszähler} die Anzahl bezeichnet, mit der
357 @var{musikAusdr} wiederholt wird.
359 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
361 \repeat unfold 2 { c4 d e f }
365 Ausgeschriebene Wiederholungen können auch alternative Schlüsse
366 haben. Wenn mehr Wiederholungen als alternative Schlüsse
367 notiert werden, wird der erste Schluss für die ersten
368 Wiederholungen benutzt.
370 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
372 \repeat unfold 2 { g4 f e d }
384 Referenz der Interna:
385 @rinternals{RepeatedMusic},
386 @rinternals{UnfoldedRepeatedMusic}.
391 @subsection Short repeats
393 Dieser Abschnitt zeigt, wie man kurze Wiederholungen notiert.
394 Kurze Wiederholungen haben zwei grundlegende Formen: Wiederholungen
395 von einer Note bis zu zwei Takten, die mit Schrägstrichen oder
396 Prozentzeichen dargestellt werden, und Tremolos.
403 @node Percent repeats
404 @unnumberedsubsubsec Percent repeats
406 @cindex Prozent-Wiederholungen
407 @cindex Taktweise Wiederholungen
408 @cindex Wiederholung, kurz
409 @cindex Wiederholung, taktweise
410 @cindex Wiederholung, Prozent
411 @funindex \repeat percent
414 Kurze wiederholte Musikphrasen werden unterstützt. Dabei werden
415 die Noten einmal gedruckt und dann durch
416 ein spezielles Zeichen ersetzt. Phrasen,
417 die kürzer als ein Takt sind, durch einen Schrägstrich dargestellt,
418 Phrasen von ein oder zwei Takten Dauer
419 werden durch ein dem Prozentzeichen ähnlichen Zeichen markiert.
423 @code{\repeat percent @var{Wiederholungszahl} @var{musikAusdr}}
426 wobei @var{musikAusdr} ein musikalischer Ausdruck ist.
428 @lilypond[verbatim,quote,relative=2]
429 \repeat percent 4 { c4 }
430 \repeat percent 2 { b4 a g f }
431 \repeat percent 2 { c2 es | f4 fis g c | }
436 @lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
437 {percent-repeat-counter.ly}
439 @lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
440 {percent-repeat-count-visibility.ly}
442 @lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle]
443 {isolated-percent-repeats.ly}
447 @rglos{percent repeat}, @rglos{simile}.
449 Schnipsel: @rlsr{Repeats}.
451 Referenz der Interna: @rinternals{RepeatSlash},
452 @rinternals{PercentRepeat}, @rinternals{DoublePercentRepeat},
453 @rinternals{DoublePercentRepeatCounter},
454 @rinternals{PercentRepeatCounter}, @rinternals{PercentRepeatedMusic}.
458 Nur drei Arten von Prozent-Wiederholungen sind unterstützt: ein
459 einfacher Schrägstrich, der einen Taktschlag darstellt (unabhängig
460 von der wirklichen Dauer der wiederholten Noten), ein einfacher
461 Schrägstrich mit Punkten, der einen ganzen wiederholten Takt
462 darstellt und zwei Schrägstriche mit Punkten über eine Taktlinie
463 gedruckt, der zwei ganze Takte darstellt. Weder können mehrere
464 Schrägstriche für Taktwiederholungen von Sechzehntelnoten dargestellt
465 werden, noch zwei Striche mit Punkten für nur einen Takt, der aus
466 unterschiedlichen Notenwerten besteht.
470 @node Tremolo repeats
471 @unnumberedsubsubsec Tremolo repeats
473 @cindex Tremolobalken
475 @cindex Wiederholung, Tremolo
476 @funindex \repeat tremolo
479 Tremolos können in zwei Arten notiert werden: als Wechsel zwischen
480 zwei Noten oder Akkorden oder als schnelle Wiederholung einer einzigen
481 Note. Tremolos, die als Wechsel realisiert werden, werden dargestellt,
482 indem Balken zwischen die Noten gesetzt werden, Tremolos, die
483 eine schnelle Wiederholung darstellen, haben Balken oder Schrägstriche
484 am Hals einer einzigen Note.
486 Um Tremolobalken zwischen Noten zu setzen, kann der @code{\repeat}-Befehl
487 mit dem Tremolo-Stil benutzt werden:
489 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
490 \repeat tremolo 8 { c16 d }
491 \repeat tremolo 6 { c16 d }
492 \repeat tremolo 2 { c16 d }
495 Die @code{\repeat tremolo}-Syntax braucht genau zwei Noten innerhalb
496 der geschweiften Klammern, und die Anzahl der Wiederholungen muss
497 einem Wert entsprechen, der mit einfachen oder punktierten Noten
498 ausgedrückt werden kann. @code{\repeat tremolo 7} funktioniert und
499 setzt Tremolo für die Dauer einer Doppeltpunktierten, aber
500 @code{\repeat tremolo 9} funktioniert nicht.
502 Die Dauer des Tremolos entspricht der Dauer der Wertes in Klammern,
503 multipliziert mit der Zahl der Wiederholungen: @code{\repeat tremolo
504 8 @{ c16 d16 @}} ergibt ein Tremolo für eine Ganze, notiert als zwei
505 Ganze, die zwei Tremolobalken zwischen sich haben.
507 Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Tremolozeichen zu einer einzelnen
508 Noten hinzuzufügen. Die @code{\repeat tremolo}-Syntax kann hier auch
509 benutzt werden; in diesem Fall wird die Note allerdings nicht
512 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
513 \repeat tremolo 4 c'16
516 @cindex Tremolozeichen
517 @funindex tremoloFlags
520 Die gleiche Darstellung wird erreicht, indem nach der Note
521 @qq{@code{:}[@var{Zahl}]} geschrieben wird. Die Zahl zeigt
522 die Dauer der Unterteilung an, und sie muss mindestens den
523 Wert 8 haben. Ein Wert von 8 ergibt einen Balken durch den
524 Notenhals. Wenn die Zahl ausgelassen wird, wird der letzte
525 benutzte Wert eingesetzt (gespeichert in @code{tremoloFlags}):
527 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
536 @cindex Tremolo über Systeme
537 @cindex Systeme, Tremolo zwischen
538 @cindex Zwischensystem-Tremolo
542 Tremolo über Notensysteme hinweg funktioniert nicht gut.