1 @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
4 Translation of GIT committish: c1df40da9f8b2794e173583c363f9e736e5531bd
6 When revising a translation, copy the HEAD committish of the
7 version that you are working on. For details, see the Contributors'
8 Guide, node Updating translation committishes..
13 @c Translators: Till Paala
15 @node Notation von alter Musik
16 @section Notation von alter Musik
17 @translationof Ancient notation
19 @lilypondfile[quote]{ancient-headword.ly}
21 @cindex Vaticana, Editio
22 @cindex Medicaea, Editio
25 @cindex Mensuralnotation
28 * Überblick über die unterstützten Stile::
29 * Alte Notation -- Allgemeines::
30 * Mesurale Musik setzen::
31 * Gregorianischen Choral setzen::
32 * Musiksatz Alter Musik in der Praxis -- Szenarien und Lösungen::
35 Unterstützung für Notation der Alten Musik enthält einige Eigenheiten
36 der Mensuralnotation und der Notation des gregorianischen
37 Chorals. Diese Eigenheiten können eingestellt werden, indem
38 man Stileigenschaften von graphischen Objekten wie Notenköpfen
39 und Pausen verändert, oder indem man vordefinierte fertige
40 Kontexte für mensurale oder Choralnotation einsetzt.
42 Viele graphische Objekte, wie Notenköpfe, Fähnchen,
43 Versetzungszeichen, Taktarten und Pausen haben eine
44 @code{style}-Eigenschaft, die verändert werden kann,
45 um verschiedene Stile Alter Notation nachzuahmen. Siehe auch:
48 @item @ref{Mensurale Notenköpfe},
49 @item @ref{Mensurale Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung},
50 @item @ref{Mensurale Pausen},
51 @item @ref{Mensurale Schlüssel},
52 @item @ref{Gregorianische Schlüssel},
53 @item @ref{Mensurale Fähnchen},
54 @item @ref{Mensurale Taktartenbezeichnungen}.
57 Ein paar notationelle Konzepte sind inbesondere für die Notation
58 Alter Musik eingeführt worden:
62 @item @ref{Divisiones},
63 @item @ref{Ligaturen}.
70 @rglos{mensural notation}.
73 @ref{Mensurale Notenköpfe},
74 @ref{Mensurale Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung},
75 @ref{Mensurale Pausen},
76 @ref{Mensurale Schlüssel},
77 @ref{Mensurale Fähnchen},
78 @ref{Mensurale Taktartenbezeichnungen},
79 @ref{Gregorianische Schlüssel},
86 @c {{{1 Overview of the supported styles
87 @node Überblick über die unterstützten Stile
88 @subsection Überblick über die unterstützten Stile
89 @translationof Overview of the supported styles
91 Drei Stile sind vorhanden, um den gregorianischen Choral zu
95 @item @emph{Editio Vaticana} ist ein vollständiger Stil für den
96 gregorianischen Choral, der stilistisch den Choralausgaben
97 von Solsemes folgt. Hierbei handelt es sich um die offizielle
98 Choralausgabe des Vatikans seit 1904. LilyPond unterstützt
99 alle Notationszeichen, die in diesem Stil benutzt werden,
100 inklusive Ligaturen, custodes und besondere Zeichen wie die
101 Quilisma und den Oriscus.
104 @cindex Vaticana, Editio
106 @item Der @emph{Editio Medicaea}-Stil stellt bestimmte
107 Eigenschaften zur Verfügung, die in den Medicaea (oder
108 Ratisbona)-Editionen benutzt wurden. Dieser Stil war vor
109 den Solesmes-Editionen in Benutzung. Der größte Unterschied
110 von dem @emph{Vaticana}-Stil sind die Schlüssel, die
111 nach unten gerichtete Striche haben, und die Notenköpfe, die
112 hier quadratisch und ebenmäßig geformt sind.
114 @cindex Ratisbona, Editio
115 @cindex Medicaea, Editio
117 @item Der @emph{Hufnagel}- oder @emph{gotische} Stil ahmt
118 den Stil der Schreiber bestimmter Manuskripte aus dem Deutschland
119 und Mitteleuropa des Mittelalters nach. Er ist nach der
120 Form der wichtigsten Note (der @emph{Virga}) benannt, die wie
121 ein kleiner Nagel aussieht.
127 Drei Stile ahmen die Erscheinung von Renaissancehandschriften
128 und -drucken der Mensuralmusik nach:
131 @item Der @emph{Mensural}-Stil versucht, den Stil von Handschriften
132 nachzuahmen und hat recht kleine, rhombenförmige Notenköpfe und
133 wie handgeschriebene Pausenzeichen.
137 @item Der @emph{Neomensural}-Stil ist eine modernisierte
138 und stilisierte Version des erstens: Die Notenköpfe sind
139 etwas breiter und die Pausen bestehen aus graden Linien. Dieser
140 Stil ist besonders gut geeignet, um moderne Editionen der
141 Mensuralmusik mit einem Incipit zu versehen.
143 @cindex Neomensuralstil
145 @item Der @emph{Petrucci}-Stil ist nach Ottaviano Petrucci
146 (1466-1539) benannt, dem ersten Drucker, der bewegliche
147 Stempel benutzt hat, um musikalische Notation zu drucken
148 (in seinem Buch @emph{Harmonice musices odhecaton}, 1501).
149 Dieser Stil setzt größere Notenköpfe ein als die anderen
152 @cindex Petrucci-Stil
156 @emph{Baroque} (Barockstil) und @emph{Classical} (klassischer
157 Stil) sind keine vollständigen Stile, sondern unterscheiden
158 sich vom Standard nur in einigen Details: der Barockstil
159 verändert bestimmte Notenköpfe, der klassische Stil die
160 Form der Viertelpause.
162 Nur der Mensuralstil hat für alle Aspekte der Notation eine
163 alternative Form. Die anderen Stile sind nur teilweise
164 ausgeführt: die gregorianischen Stile haben keine Pausen
165 oder Fähnchen, weil diese Zeichen im Choral nicht vorkommen,
166 und der Petrucci-Stil hat keine eigenen Fähnchen und
169 Jedes Notationselement kann unabhängig von den anderen
170 verändert werden, sodass man gut mensurale Fähnchen,
171 Petrucci-Notenköpfe, klassische Pausen und Vatikana-Schlüssel
172 nebeneinander benutzen kann, wenn das gewünscht ist.
176 @rglos{mensural notation},
180 @c {{{1 Ancient notation, general
181 @node Alte Notation -- Allgemeines
182 @subsection Alte Notation -- Allgemeines
183 @translationof Ancient notation---common features
186 * Vordefinierte Umgebungen::
189 * Unterstützung für Generalbass::
192 @c {{{2 Pre-defined contexts
193 @node Vordefinierte Umgebungen
194 @unnumberedsubsubsec Vordefinierte Umgebungen
195 @translationof Pre-defined contexts
197 Für den gregorianischen Choral und die Mensuralnotation gibt
198 es vordefinierte Stimm- und Systemkontexte, die all die
199 Notationszeichen auf Werte setzen, die diesem Stil angemessen
200 sind. Wenn man mit den Werten zufrieden ist, kann man sofort
201 mit der Notation beginnen, ohne sich um die Einzelheiten von
202 tiefergreifenden Kontextanpassungen kümmern zu müssen. Die
203 definierten Kontexte sind:
204 @code{VaticanaVoice}, @code{VaticanaStaff}, @code{MensuralVoice}
205 und @code{MensuralStaff}.
209 @item @ref{Gregorianische Gesangs-Kontexte},
210 @item @ref{Mensural-Kontexte}.
215 @rglos{mensural notation}.
218 @ref{Gregorianische Gesangs-Kontexte},
219 @ref{Mensural-Kontexte}.
224 @unnumberedsubsubsec Ligaturen
225 @translationof Ligatures
229 Eine Ligatur ist ein graphisches Symbol das wenigstens zwei unterschiedliche
230 Noten darstellt. Ligaturen treten ursprünglich in Manuskripten des
231 Gregorianischen Chorals auf, um auf- oder absteigende Notensequenzen zu
234 Ligaturen werden in LilyPond notiert, indem die dazugehörigen Noten zwischen
235 @code{\[} und @code{\]} eingeschlossen werden. Einige Ligaturstile benötigen
236 zusätzliche Syntax für eine bestimmte Ligatur. In der Standardeinstellung
237 setzt der @code{LigatureBracket}-Engraver ganz einfach eckige
238 Klammern über die Noten der Ligatur.
240 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
248 Es gibt zwei weitere Ligaturstile: Vaticana für den gregorianischen
249 Choral und mensural für Mensuralnotation (wobei hier nur weiße
250 Ligaturen unterstützt sind, und auch sie nur beschränkt).
251 Um einen gestimmten Ligaturstil auszuwählen, muss der
252 @code{Ligature_bracket_engraver} mit einem entsprechenden
253 Ligatur-Engraver im Stimmenkontext ausgetauscht werden, wie
254 erklärt in @ref{Weiße Mensuralligaturen} und
255 @ref{Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation}.
262 @ref{Weiße Mensuralligaturen},
263 @ref{Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation}.
266 Ligaturen benötigen eine Platzaufteilung, die sich von der klassischen
267 Notation deutlich unterscheidet. Das ist bisher sehr schlecht verwirklicht,
268 sodass fast immer zu viel Platz zwischen Ligaturen ist und Zeilenumbrüche
269 unbefriedigend ausfallen. Text lässt sich auch nicht richtig an Ligaturen
272 Versetzungszeichen dürfen nicht innerhalb von einer Ligatur gedruckt
273 werden, sondern müssen gesammelt und vor der Ligatur ausgegeben werden.
275 Die Syntax verwendet immer noch den verworfenen Infix-Stil
276 (@code{\[ musik. Ausdr. \]}). Aus Gründen der Konsistenz soll dies geändert werden
277 in den Postfix-Stil (@code{Note\[ ... Note\]}).
282 @unnumberedsubsubsec Custodes
283 @translationof Custodes
288 Ein @emph{Custos} (Plural: @emph{Custodes}; Lateinisch: @qq{Weiser}) ist
289 ein Symbol, das am Ende jedes Notensystems erscheint. Es nimmt die Tonhöhe
290 der ersten Note der nächsten Zeile vorweg und hilft damit dem Vortragenden,
291 die Zeilenwechsel während der Vorführung zu bewältigen.
293 Custodes wurden bis zum 17. Jahrhundert sehr häufig in der Musiknotation
294 eingesetzt. Heute finden sie sich nur noch in einigen bestimmten
295 Notationsformen, etwa modernen Editionen des Gregorianischen Chorals wie der
296 @emph{editio vaticana}. LilyPond stellt unterschiedliche Custos-Symbole für
297 die unterschiedlichen Notationsstile zur Verfügung.
299 Damit Custodes angezeigt werden, muss ein @code{Custos_engraver}
300 im @code{Staff}-Kontext gefordert werden. Der Aufruf folgt im Rahmen
301 des Layout-Kontextes, wie das folgende Beispiel zeigt. Der Stil des
302 Custos wird mit dem @code{override}-Befehl eingestellt, wie in dem
303 folgenden Beispiel gezeigt:
305 @lilypond[quote,ragged-right]
315 \consists Custos_engraver
316 \override Custos #'style = #'mensural
322 Das Custos-Zeichen wird mit der @code{style}-Eigenschaft ausgewählt. Die
323 unterstützten Stile sind: @code{vaticana}, @code{medicaea}, @code{hufnagel}
324 und @code{mensural}. Sie werden im folgenden Fragment demonstriert.
326 @lilypond[quote,ragged-right,fragment]
327 \new Lyrics \lyricmode {
329 \typewriter "vaticana "
330 \line { " " \musicglyph #"custodes.vaticana.u0" }
333 \typewriter "medicaea "
334 \line { " " \musicglyph #"custodes.medicaea.u0" }
337 \typewriter "hufnagel "
338 \line { " " \musicglyph #"custodes.hufnagel.u0" }
341 \typewriter "mensural "
342 \line { " " \musicglyph #"custodes.mensural.u0" }
351 Referenz der Interna:
355 @rlsr{Ancient notation}.
358 @c {{{2 Figured bass support
359 @node Unterstützung für Generalbass
360 @unnumberedsubsubsec Unterstützung für Generalbass
361 @translationof Figured bass support
363 Es gibt beschränkte Unterstützung für Generalbassziffern aus der
364 Barockzeit. Siehe hierzu @ref{Generalbass}.
368 @rglos{figured bass}.
376 @c {{{1 Typesetting mensural music
377 @node Mesurale Musik setzen
378 @subsection Mesurale Musik setzen
379 @translationof Typesetting mensural music
382 * Mensural-Kontexte::
383 * Mensurale Schlüssel::
384 * Mensurale Taktartenbezeichnungen::
385 * Mensurale Notenköpfe::
386 * Mensurale Fähnchen::
388 * Mensurale Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung::
389 * Vorgeschlagene Versetzungszeichen (musica ficta)::
390 * Weiße Mensuralligaturen::
394 @c {{{2Mensural contexts
395 @node Mensural-Kontexte
396 @unnumberedsubsubsec Mensural-Kontexte
397 @translationof Mensural contexts
399 @cindex MensuralVoiceContext
400 @cindex MensuralStaffContext
402 @funindex MensuralVoice
403 @funindex MensuralStaff
405 Die vordefinierten Kontexte @code{MensuralVoice} und
406 @code{MensuralStaff} können eingesetzt werden, um
407 ein Stück in Mensuralnotation zu schreiben. Die Kontexte
408 initialisieren alle relevanten Eigenschaften und
409 graphischen Objekte, so dass unmittelbar mit der Notation begonnen
410 werden kann. Siehe das folgende Beispiel:
412 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
415 \new MensuralVoice = "discantus" \transpose c c' {
416 \override Score.BarNumber #'transparent = ##t {
417 c'1\melisma bes a g\melismaEnd
419 \[ f1\melisma a c'\breve d'\melismaEnd \]
421 c'\breve\melisma a1 g1\melismaEnd
422 fis\longa^\signumcongruentiae
425 \new Lyrics \lyricsto "discantus" {
426 San -- ctus, San -- ctus, San -- ctus
434 @rglos{mensural notation}.
438 @c {{{2 Mensural clefs
439 @node Mensurale Schlüssel
440 @unnumberedsubsubsec Mensurale Schlüssel
441 @translationof Mensural clefs
443 @cindex Schlüssel, Mensuralnotation
445 In der Tabelle unten werden alle Mensuralschlüssel gezeigt, die
446 mit dem @code{\clef}-Befehl erreicht werden. Manche Schlüssel benutzen
447 dasselbe Zeichen, unterscheiden sich aber in der Notenlinie, auf der der
448 Schlüssel notiert wird. In diesem Fällen ist eine Nummer im Schlüsselnamen
449 eingefügt, nummeriert von unten nach oben. Man kann aber trotzdem eine
450 beliebige Nummer erzwingen, wie es im Abschnitt @ref{Notenschlüssel} beschrieben
451 wird. Die Note, die rechts von jedem Schlüssel
452 gesetzt ist, zeigt das @code{c'} in Bezug zu dem jeweiligen Schlüssel.
454 Petrucci hat C-Schlüssel benutzt, die unterschiedlich ausbalancierte
455 vertikale Balken auf der linken Seite hatten, je nachdem, auf welcher
456 Notenlinie er sich befand.
458 @multitable @columnfractions .4 .4 .2
462 @b{Unterstützte Schlüssel}
467 Mensuraler C-Schlüssel im historischen Stil
469 @code{mensural-c1}, @code{mensural-c2},@*
470 @code{mensural-c3}, @code{mensural-c4}
472 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
474 \override NoteHead #'style = #'mensural
479 Mensuraler F-Schlüssel im historischen Stil
483 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
485 \override NoteHead #'style = #'mensural
490 Mensuraler G-Schlüssel im historischen Stil
494 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
496 \override NoteHead #'style = #'mensural
501 Mensuraler C-Schlüssel im modernen Stil
503 @code{neomensural-c1}, @code{neomensural-c2},@*
504 @code{neomensural-c3}, @code{neomensural-c4}
506 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
507 \clef "neomensural-c2" c
511 Mensuraler C-Schlüssel im Petrucci-Stil, zur Benutzung auf verschiedenen
513 Beispiel den Schlüssel auf der zweiten Linie)
515 @code{petrucci-c1}, @code{petrucci-c2},@*
516 @code{petrucci-c3}, @code{petrucci-c4},@*
519 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
521 \override NoteHead #'style = #'mensural
526 Mensuraler F-Schlüssel im Petrucci-Stil, kann auf verschiedenen
527 Notenlinien benutzt werden (im Beispiel auf der dritten Linie)
529 @code{petrucci-c1}, @code{petrucci-c2},@*
530 @code{petrucci-c3}, @code{petrucci-c4},@*
533 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
535 \override NoteHead #'style = #'mensural
540 Mensuraler G-Schlüssel im Petrucci-Stil
544 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
546 \override NoteHead #'style = #'mensural
554 @rglos{mensural notation},
558 @ref{Notenschlüssel}.
561 Der mensurale G-Schlüssel ist als Petrucci-G-Schlüssel deklariert.
564 @c {{{2Mensural time signatures
565 @node Mensurale Taktartenbezeichnungen
566 @unnumberedsubsubsec Mensurale Taktartenbezeichnungen
567 @translationof Mensural time signatures
569 @cindex Taktart, Mensuralnotation
572 LilyPond besitzt beschränkte Unterstützung für Mensurzeichen (die den
573 heutigen Taktarten ähneln, aber doch einige Eigenheiten haben). Die
574 Symbole sind starr verknüpft mit bestimmten Brüchen. Darum müssen die Werte
575 @code{n} und @code{m} der folgenden Tabelle in den Befehl
576 @code{\time n/m} eingesetzt werden, um die entsprechenden Symbole zu erhalten.
578 @lilypond[quote,ragged-right]
583 \remove Staff_symbol_engraver
584 \remove Clef_engraver
585 \remove Time_signature_engraver
589 \set Score.timing = ##f
590 \set Score.barAlways = ##t
591 s_\markup { "\\time 4/4" }^\markup { " " \musicglyph
592 #"timesig.neomensural44" }
594 s_\markup { "\\time 2/2" }^\markup { " " \musicglyph
595 #"timesig.neomensural22" }
597 s_\markup { "\\time 6/4" }^\markup { " " \musicglyph
598 #"timesig.neomensural64" }
600 s_\markup { "\\time 6/8" }^\markup { " " \musicglyph
601 #"timesig.neomensural68" }
603 s_\markup { "\\time 3/2" }^\markup { " " \musicglyph
604 #"timesig.neomensural32" }
606 s_\markup { "\\time 3/4" }^\markup { " " \musicglyph
607 #"timesig.neomensural34" }
609 s_\markup { "\\time 9/4" }^\markup { " " \musicglyph
610 #"timesig.neomensural94" }
612 s_\markup { "\\time 9/8" }^\markup { " " \musicglyph
613 #"timesig.neomensural98" }
615 s_\markup { "\\time 4/8" }^\markup { " " \musicglyph
616 #"timesig.neomensural48" }
618 s_\markup { "\\time 2/4" }^\markup { " " \musicglyph
619 #"timesig.neomensural24" }
623 Mit der @code{style}-Eigenschaft des Objektes @code{TimeSignature}
624 können die Taktarten angewählt werden. Unterstützte Stile sind:
625 @code{neomensural} und @code{mensural}. In der Tabelle oben wurde der
626 neomensurale Stil verwendet. Im folgenden Beispiel sind die
627 unterschiedlichen Stile dargestellt.
629 @lilypond[ragged-right,fragment,relative=1,quote]
634 c1^\markup { \hspace #-2.0 \typewriter default }
636 \override Staff.TimeSignature #'style = #'numbered
638 c1^\markup { \hspace #-2.0 \typewriter numbered }
640 \override Staff.TimeSignature #'style = #'mensural
642 c1^\markup { \hspace #-2.0 \typewriter mensural }
644 \override Staff.TimeSignature #'style = #'neomensural
646 c1^\markup { \hspace #-2.0 \typewriter neomensural }
647 \override Staff.TimeSignature #'style = #'single-digit
649 c1^\markup { \hspace #-2.0 \typewriter single-digit }
655 @rglos{mensural notation}.
661 Die Verhältnisse der Notenwerte können nicht bei Mensurwechsel geändert
662 werden, weil sie nicht konstant sind. Zum Beispiel kann das Verhältnis 1@tie{}brevis = 3@tie{}semibrevis
663 (tempus perfectum) manuell erstellt werden, indem folgende Variable erstellt
667 breveTP = #(ly:make-duration -1 0 3 2)
673 Hiermit wird die Variable @code{breveTP} auf den Wert
674 @qq{3/2 mal 2 = 3 mal eine Ganze} gesetzt.
676 Die Symbole @code{mensural68alt} und @code{neomensural68alt}
677 (alternative Symbole für 6/8) können nicht mit dem
678 @code{\time}-Befehl. Anstelle dess muss
679 @code{\markup @{\musicglyph #"timesig.mensural68alt" @}} benutzt
683 @c {{{2Mensural note heads
684 @node Mensurale Notenköpfe
685 @unnumberedsubsubsec Mensurale Notenköpfe
686 @translationof Mensural note heads
688 @cindex Notenköpfe, Mensuralnotation
690 Für die Mensuralnotation kann ein Notenkopfstil ausgewählt werden, der sich
691 vom Standard (@code{default}) unterscheidet. Dies wird erreicht, indem die
692 @code{style}-Eigenschaft des Notenkopf-(@code{NoteHead})-Objekts auf
693 einen der Werte @code{baroque}, @code{neomensural}, @code{mensural},
694 @code{petrucci}, @code{blackpetrucci} oder @code{semipetrucci} gesetzt wird.
696 Der barocke (@code{baroque}) Stil unterscheidet sich vom Standard
697 (@code{default}) folgendermaßen:
700 @item Er stellt einen @code{maxima}-Notenkopf zur Verfügung und
701 @item setzt eine eckige Form für die Brevis (@code{\breve}) ein.
704 Die Stile @code{neomensural}, @code{mensural} und @code{petrucci}
705 unterscheiden sich vom barocken Stil folgendermaßen:
708 @item Für Semibrevis und kleinere Notenwerte werden rhombenförmige
709 Notenköpfe eingesetzt und
710 @item die Hälse werden über den Kopf zentriert.
713 Der @code{blackpetrucci}-Stil erstellt Notenköpfe zur Benutzung für die
714 schwarze Mensuralnotation oder @emph{coloratio}-Abschnitten in der
715 weißen Menusralnotation. Weil der Notenkopfstil nicht die Anzahl der
716 Fähnchen beeinflusst, muss eine Semiminia in diesem Stil als
717 @code{a8*2} notiert werden, nicht als @code{a4}, weil sie sonst wie
718 eine Minima aussehen würde. Der Faktor, mit dem der Notenwert multipliziert
719 wird, kann sich ändern, wenn @emph{coloratio} etwa zur Notation
720 von Triolen eingesetzt wurde.
722 Mit dem @code{semipetrucci}-Stil können halb-schwarze Notenköpfe
723 notiert werden (Brevis, Longa und Maxima).
725 Das folgende Beispiel zeigt den Petrucci-Stil:
727 @c Renaissance music doesn't use bar lines ... but they do help to
728 @c separate the notes for easier identification.
730 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
731 \set Score.skipBars = ##t
733 \override NoteHead #'style = #'petrucci
734 a'\maxima a'\longa a'\breve a'1 a'2 a'4 a'8 a'16 a'
735 \override NoteHead #'style = #'semipetrucci
737 \override NoteHead #'style = #'blackpetrucci
739 \override NoteHead #'style = #'petrucci
745 @rglos{mensural notation},
749 @ref{Notenkopfstile}.
752 @c {{{2Mensural flags
753 @node Mensurale Fähnchen
754 @unnumberedsubsubsec Mensurale Fähnchen
755 @translationof Mensural flags
757 @cindex Fähnchen, Mensuralnotation
759 Mit der Fähnchen-(@code{flag-style})-Eigenschaft der graphischen Objekte
760 @qq{Hals} (@code{Stem}) können auch Mensuralfähnchen gesetzt
761 werden. Neben dem Standardstil (@code{default}) ist
762 nur (@code{mensural}) unterstützt.
764 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
765 \override Flag #'style = #'mensural
766 \override Stem #'thickness = #1.0
767 \override NoteHead #'style = #'mensural
769 c'8 d'8 e'8 f'8 c'16 d'16 e'16 f'16 c'32 d'32 e'32 f'32 s8
770 c''8 d''8 e''8 f''8 c''16 d''16 e''16 f''16 c''32 d''32 e''32 f''32
773 Dabei ist die innerste Fahne immer vertikal auf eine Notenlinie ausgerichtet.
775 Es gibt keinen eigenen Stil für den neomensuralen oder Petrucci-Stil.
776 Für die Notation des Gregorianischen Chorals gibt es keine
781 @rglos{mensural notation},
785 Die Positionierung der Fähnchen an den Hälsen ist leicht verschoben.
787 Vertikale Ausrichtung der Fähnchen an einer Notenlinie geht von der Annahme
788 aus, dass der Hals entweder genau auf einer Notenlinie oder genau zwischen zwei
789 Notenlinien endet. Das ist aber nicht unbedingt immer der Fall, weil LilyPond
790 komplizierte Methoden zur Ermittlung des besten Layouts verwendet. Diese
791 Methoden sollten aber eigentlich nicht zur Notation von mensuraler Musik
795 @c {{{2Mensural rests
796 @node Mensurale Pausen
797 @unnumberedsubsubsec Mensurale Pausen
798 @translationof Mensural rests
800 @cindex Pausen, Mensuralnotation
802 Besondere Pausensymbole für die Notation der Alten Musik können mit der
803 @code{style}-Eigenschaft des graphischen Objektes (grob) @qq{Pause}
804 (@code{Rest}) angewählt werden. Unterstützte Stile sind
805 klassisch (@code{classical}), @code{neomensural} und @code{mensural}.
806 Der klassische (@code{classical}) Stil unterscheidet sich vom Standardstil
807 (@code{default}) nur darin, dass die Viertelpause wie eine gespiegelte
808 Achtelpause aussieht. Der mensurale und neomensurale Stil ahmt die
809 Form von Pausen nach, wie man sie in Drucken bis zum 16. Jahrhundert
812 Das folgende Beispiel demonstriert den mensuralen und den neomensuralen
815 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
816 \set Score.skipBars = ##t
817 \override Rest #'style = #'classical
818 r\longa^"classical" r\breve r1 r2 r4 r8 r16 s \break
819 \override Rest #'style = #'mensural
820 r\longa^"mensural" r\breve r1 r2 r4 r8 r16 s \break
821 \override Rest #'style = #'neomensural
822 r\longa^"neomensural" r\breve r1 r2 r4 r8 r16
825 Es gibt keine 32-stel- und 64-stel-Pausen für den mensuralen oder
826 neomensuralen Stil. Anstatt dessen werden die Pausenformen des
827 Standardstiles verwendet.
829 Eine Liste aller Pausen findet sich in @rlsr{Ancient notation}.
836 @rlsr{Ancient notation}.
839 Das Zeichen für die Maxima-Pause im mensuralen Stil ist eigentlich eine
840 perfekte Longa-Pause: zwei (oder drei) Longa-Pausen müssen benutzt werden,
841 um eine Maxima-Pause zu setzen. Longa-Pausen werden nicht automatisch gruppiert,
842 sodass man das manuell vornehmen muss, indem man Pausen mit Tonhöhe
846 @c {{{2Mensural accidentals and key signatures
847 @node Mensurale Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung
848 @unnumberedsubsubsec Mensurale Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung
849 @translationof Mensural accidentals and key signatures
851 @cindex Versetzungszeichen, Mensuralnotation
852 @cindex Vorzeichen, Mensuralnotation
853 @cindex Tonart, Mensuralnotation
855 Der @code{mensural}-Stil stellt ein Kreuz und ein B zur Verfügung,
856 die sich vom Standardstil unterscheiden. Wenn das Auflösungszeichen
857 notiert wird, wird es aus dem @code{vaticana}-Stil gesetzt.
859 @lilypond[quote,ragged-right,staffsize=26]
863 \line { " " \musicglyph #"accidentals.mensural-1"
864 " " \musicglyph #"accidentals.mensural1" }
869 Der Stil für Versetzungszeichen und Vorzeichen wird durch die
870 @code{glyph-name-alist}-Eigenschaft der Grobs
871 @code{Accidental} und @code{KeySignature} bestimmt,
872 also etwa folgendermaßen:
874 @code{\override Staff.Accidental #'glyph-name-alist =
875 #alteration-mensural-glyph-name-alist}
880 @rglos{mensural notation},
883 @rglos{key signature}.
887 @ref{Versetzungszeichen},
888 @ref{Automatische Versetzungszeichen},
889 @ref{Tonartbezeichnung}.
891 Referenz der Interna:
892 @rinternals{KeySignature}.
895 @c {{{2 Annotational accidentals (musica ficta)
896 @node Vorgeschlagene Versetzungszeichen (musica ficta)
897 @unnumberedsubsubsec Vorgeschlagene Versetzungszeichen (@emph{musica ficta})
898 @translationof Annotational accidentals (musica ficta)
900 In der europäischen Notation bis etwa 1600 wurde von Sängern erwartet,
901 dass sie eigenständig Noten nach bestimmten Regeln chromatisch veränderten.
902 Das wird als @notation{musica ficta} bezeichnet. In modernen
903 Transkriptionen werden diese Versetzungszeichen üblicherweise über
906 @cindex Versetzungszeichen, musica ficta
909 Es ist möglich, derartige Versetzungszeichen zu notieren, und die Anzeige
910 kann zwischen normaler Satzweise und musica ficta hin- und hergewechselt
911 werden. Hierzu muss @code{suggestAccidentals} auf wahr gesetzt werden:
913 @funindex suggestAccidentals
915 @lilypond[verbatim,fragment,relative=1]
917 \set suggestAccidentals = ##t
921 Damit wird @emph{jedes} folgende Versetzungszeichen über dem System
922 gesetzt werden, bis die Eigenschaft mit @code{\set suggestAccidentals =
923 ##f} wieder zum Standardverhalten verändert wurde. Eine praktischere
924 Lösung ist es, @code{\once \set suggestAccidentals = ##t} zu benutzen,
925 was man als Variable definieren kann:
927 @lilypond[quote,verbatim]
928 ficta = { \once \set suggestAccidentals = ##t }
929 \score { \relative c''
931 \once \set suggestAccidentals = ##t
932 bes4 a2 g2 \ficta fis8 \ficta e! fis2 g1
939 Referenz der Interna:
940 @rinternals{Accidental_engraver},
941 @rinternals{AccidentalSuggestion}.
944 @c {{{2White mensural ligatures
945 @node Weiße Mensuralligaturen
946 @unnumberedsubsubsec Weiße Mensuralligaturen
947 @translationof White mensural ligatures
949 @cindex Mensuralligaturen
950 @cindex Weiße Mensuralligaturen
951 @cindex Ligaturen, weiße Mensuralnotation
953 Begrenzte Unterstützung für Ligaturen der weißen Mensuralnotation ist
956 Um weiße Mensuralligaturen zu benutzen, muss innerhalb des Layout-Blocks
957 im @code{Voice}-Kontext der @code{Mensural_ligature_engraver}
958 aktiviert werden und gleichzeitig der
959 @code{Ligature_bracket_engraver} (der die Klammern über den Noten
960 setzt) entfernt werden, wie im Beispiel.
966 \remove Ligature_bracket_engraver
967 \consists Mensural_ligature_engraver
972 Zusätzlich zu diesen Einstellungen gibt es keine eigenen Befehle, die die
973 Form einer Ligatur bestimmen. Die Form wird vielmehr aus Tonhöhen und
974 Tondauern der in Klammern gesetzten Noten geschlossen. Diese
975 Herangehensweise erfordert einige Eingewöhnung, hat aber den großen
976 Vorteil, dass der musikalische Inhalt der Ligatur dem Programm bekannt ist.
977 Das ist nicht nur notwendig für korrekte MIDI-Ausgabe, sondern erlaubt
978 es auch, automatische Transkriptionen von Ligaturen anzufertigen.
980 An bestimmten Stellen können zwei aufeinanderfolgende Noten entweder als
981 zwei Quadrate oder eine Obliqua (Flexa) dargestellt werden. In derartigen
982 Fällen ist die Quadratform der Standard, aber die Obliqua kann verlangt
983 werden, indem man die @code{ligature-flexa}-Eigenschaft des @emph{zweiten}
984 Notenkopfes setzt. Die Länge der Obliqua kann durch die Notenkopfeigenschaft
985 @code{flexa-width} definiert werden.
987 Eine Datei kann zum Beispiel so aussehen:
990 @c \set Score.timing = ##f
991 @c \set Score.defaultBarType = "empty"
992 @c \override NoteHead #'style = #'neomensural
993 @c \override Staff.TimeSignature #'style = #'neomensural
994 @c \clef "petrucci-g"
996 @c \[ d\longa c\breve f e d \]
997 @c \[ c'\maxima d'\longa \]
998 @c \[ e'1 a g\breve \]
1000 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1003 \set Score.timing = ##f
1004 \set Score.defaultBarType = "empty"
1005 \override NoteHead #'style = #'petrucci
1006 \override Staff.TimeSignature #'style = #'mensural
1010 \override NoteHead #'ligature-flexa = ##t
1011 \once \override NoteHead #'flexa-width = #3.2
1013 \[ c'\maxima d'\longa \]
1019 \remove Ligature_bracket_engraver
1020 \consists Mensural_ligature_engraver
1026 Wenn der @code{Ligature_bracket_engraver} nicht durch den
1027 @code{Mensural_ligature_engraver} ersetzt wird, werden die Noten
1028 wie folgt ausgegeben:
1030 @lilypond[quote,ragged-right]
1032 \set Score.timing = ##f
1033 \set Score.defaultBarType = "empty"
1034 \override NoteHead #'style = #'neomensural
1035 \override Staff.TimeSignature #'style = #'neomensural
1038 \[ d\longa c\breve f e d \]
1039 \[ c'\maxima d'\longa \]
1049 @ref{Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation},
1053 Die horizontale Positionierung ist sehr schlecht.
1055 Versetzungszeichen können mit vorhergehenden Noten kollidieren.
1059 @c {{{1 Typesetting Gregorian chant
1060 @node Gregorianischen Choral setzen
1061 @subsection Gregorianischen Choral setzen
1062 @translationof Typesetting Gregorian chant
1065 * Gregorianische Gesangs-Kontexte::
1066 * Gregorianische Schlüssel::
1067 * Gregorianische Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung::
1069 * Artikulationszeichen des Gregorianischen Chorals::
1070 * Augmentationspunkte (@emph{morae})::
1071 * Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation::
1074 Wenn ein gregorianischer Choral notiert wird, wählt der
1075 @code{Vaticana_ligature_engraver} automatisch die richtigen
1076 Notenköpfe aus, so dass man den Notenkopfstil nicht explizit
1077 setzen muss. Der Stil kann dennoch gesetzt werden, etwa
1078 auf @code{vaticana_punctum} um punctum-Neumen zu erzeugen. Ähnlich
1079 funktioniert auch der @code{Mensural_ligature_engraver},
1080 der Mensuralligaturen setzt.
1087 @ref{Weiße Mensuralligaturen},
1091 @c {{{2Gregorian chant contexts
1092 @node Gregorianische Gesangs-Kontexte
1093 @unnumberedsubsubsec Gregorianische Gesangs-Kontexte
1094 @translationof Gregorian chant contexts
1096 @cindex VaticanaVoiceContext
1097 @cindex VaticanaStaffContext
1099 @funindex VaticanaVoice
1100 @funindex VaticanaStaff
1102 Die vordefinierten Kontexte @code{VaticanaVoice} (für eine
1103 gregorianische Stimme) und @code{VaticanaStaff} (für ein
1104 gregorianisches Notensystem) können eingesetzt werden, um
1105 Gregorianischen Choral im Stil der Editio Vaticana zu setzen. Diese
1106 Kontexte initialisieren alle relevanten Eigenschaften für das Notensystem
1107 und die graphischen Objekte, so dass unmittelbar mit der Notation
1108 begonnen werden kann. Siehe das folgende Beispiel:
1110 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1111 \include "gregorian.ly"
1114 \new VaticanaVoice = "cantus" {
1115 \[ c'\melisma c' \flexa a \]
1116 \[ a \flexa \deminutum g\melismaEnd \]
1118 \[ f\melisma \pes a c' c' \pes d'\melismaEnd \]
1119 c' \divisioMinima \break
1120 \[ c'\melisma c' \flexa a \]
1121 \[ a \flexa \deminutum g\melismaEnd \] f \divisioMinima
1123 \new Lyrics \lyricsto "cantus" {
1124 San- ctus, San- ctus, San- ctus
1132 @c {{{2 Gregorian clefs
1133 @node Gregorianische Schlüssel
1134 @unnumberedsubsubsec Gregorianische Schlüssel
1135 @translationof Gregorian clefs
1137 @cindex Schlüssel, greg. Choral
1139 Die folgende Tabelle zeigt alle Schlüssel für den gregorianischen
1140 Choral, die mit dem @code{\clef}-Befehl unterstützt sind. Einige
1141 Schlüssel benutzen das selbe Zeichen, unterscheiden sich aber in
1142 der Notenlinie, auf der der Schlüssel gesetzt wird. In diesem
1143 Fall wird eine Nummer benutzt, die die Notenlinie von unten nach
1144 oben kennzeichnet. Man kann die Schlüssel aber auch manuell auf
1145 eine bestimmte Notenlinie zwingen, wie gezeigt in @ref{Notenschlüssel}.
1146 Die Note, die rechts von den Schlüsseln im Beispiel gezeigt wird,
1147 ist ein @code{c'} in Bezug auf den aktuellen Schlüssel.
1149 @multitable @columnfractions .4 .4 .2
1153 @b{unterstützter Schlüssel}
1158 Do-Schlüssel der Editio Vaticana
1160 @code{vaticana-do1}, @code{vaticana-do2},@*
1163 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1164 \override Staff.StaffSymbol #'line-count = #4
1165 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1166 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1167 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1168 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1169 \override NoteHead #'style = #'vaticana.punctum
1170 \clef "vaticana-do2"
1175 Fa-Schlüssel der Editio Vaticana
1177 @code{vaticana-fa1}, @code{vaticana-fa2}
1179 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1180 \override Staff.StaffSymbol #'line-count = #4
1181 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1182 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1183 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1184 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1185 \override NoteHead #'style = #'vaticana.punctum
1186 \clef "vaticana-fa2"
1191 Do-Schlüssel der Editio Medicaea
1193 @code{medicaea-do1}, @code{medicaea-do2},@*
1196 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1197 \override Staff.StaffSymbol #'line-count = #4
1198 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1199 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1200 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1201 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1202 \override NoteHead #'style = #'medicaea.punctum
1203 \clef "medicaea-do2"
1208 Fa-Schlüssel der Editio Medicaea
1210 @code{medicaea-fa1}, @code{medicaea-fa2}
1212 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1213 \override Staff.StaffSymbol #'line-count = #4
1214 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1215 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1216 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1217 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1218 \override NoteHead #'style = #'medicaea.punctum
1219 \clef "medicaea-fa2"
1224 Hufnagel Do-Schlüssel für den historischen Stil
1226 @code{hufnagel-do1}, @code{hufnagel-do2},@*
1229 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1230 \override Staff.StaffSymbol #'line-count = #4
1231 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1232 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1233 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1234 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1235 \override NoteHead #'style = #'hufnagel.punctum
1236 \clef "hufnagel-do2"
1241 Hufnagel Fa-Schlüssel für den historischen Stil
1243 @code{hufnagel-fa1}, @code{hufnagel-fa2}
1245 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1246 \override Staff.StaffSymbol #'line-count = #4
1247 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1248 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1249 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1250 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1251 \override NoteHead #'style = #'hufnagel.punctum
1252 \clef "hufnagel-fa2"
1257 Kombinierter Do/Fa-Hufnagelschlüssel für den historischen Stil
1259 @code{hufnagel-do-fa}
1261 @lilypond[fragment,relative=1,notime]
1262 \override Staff.StaffSymbol #'color = #red
1263 \override Staff.LedgerLineSpanner #'color = #red
1264 \override Voice.Stem #'transparent = ##t
1265 \override Voice.Flag #'transparent = ##t
1266 \override NoteHead #'style = #'hufnagel.punctum
1267 \clef "hufnagel-do-fa"
1278 @ref{Notenschlüssel}.
1281 @c {{{2 Gregorian accidentals and key signatures
1282 @node Gregorianische Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung
1283 @unnumberedsubsubsec Gregorianische Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung
1284 @translationof Gregorian accidentals and key signatures
1286 @cindex Vorzeichen, greg. Choral
1287 @cindex Versetzungszeichen, greg. Choral
1288 @cindex Tonarten, greg. Choral
1290 Es gibt Versetzungszeichen in drei unterschiedlichen Stilen für die
1291 Notation des gregorianischen Chorals:
1293 @lilypond[quote,ragged-right,staffsize=26]
1297 \line { " " \musicglyph #"accidentals.vaticana-1"
1298 " " \musicglyph #"accidentals.vaticana0" }
1302 \line { " " \musicglyph #"accidentals.medicaea-1" }
1306 \line { " " \musicglyph #"accidentals.hufnagel-1" }
1311 Wie zu sehen ist, werden nicht alle Versetzungszeichen von jedem Stil
1312 unterstützt. Wenn versucht wird, ein Versetzungszeichen zu notieren,
1313 das von einem bestimmten Stil nicht unterstützt wird, wechselt LilyPond zu einem
1316 @c @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle]
1317 @c {ancient-accidentals.ly}
1319 Der Stil für Versetzungs- und Vorzeichen wird von der
1320 @code{glyph-name-alist}-Eigenschaft der Grobs
1321 @code{Accidental} und @code{KeySignature}
1322 kontrolliert, beispielsweise:
1324 @code{\override Staff.Accidental #'glyph-name-alist =
1325 #alteration-mensural-glyph-name-alist}
1330 @rglos{key signature}.
1334 @ref{Versetzungszeichen},
1335 @ref{Automatische Versetzungszeichen},
1336 @ref{Tonartbezeichnung}.
1338 Referenz der Interna:
1339 @rinternals{KeySignature}.
1344 @unnumberedsubsubsec Divisiones
1345 @translationof Divisiones
1351 Die Notation des gregorianischen Chorals benutzt keine Pausen, anstatt
1352 dessen werden @emph{Divisiones} eingesetzt.
1354 Eine @emph{divisio} (Plural: @emph{divisiones}; Latein: @qq{Teilung}) ist ein
1355 Symbol des Notensystemkontextes, das benutzt wird, um Phrasierung und
1356 Abschnitte im Gregorianischen Choral anzuzeigen. Die musikalische Bedeutung
1357 von @emph{divisio minima}, @emph{divisio maior} und @emph{divisio maxima} kann
1358 beschrieben werden als kurze, mittlere und lange Pause, ungefähr wie die
1359 Atemzeichen aus dem Abschnitt @ref{Atemzeichen}. Das @emph{finalis}-Zeichen
1360 bezeichnet nicht nur das Ende eines Chorals, sondern wird auch oft innerhalb
1361 eines Antiphons/Responsoriums benutzt, um das Ende eines Abschnitts anzuzeigen.
1363 Divisiones können benutzt werden, indem die Datei @file{gregorian.ly}
1364 in die Quelldatei eingefügt wird. Hier sind die entsprechenden Definitionen
1365 schon abgelegt, so dass es genügt, die Befehle @code{\divisioMinima},
1366 @code{\divisioMaior}, @code{\divisioMaxima} und @code{\finalis} an den
1367 entsprechenden Stellen zu schreiben. Einige Editionen verwenden eine
1368 @emph{virgula} oder @emph{caesura} anstelle der divisio minima. Darum findet
1369 sich in der Datei @file{gregorian.ly} auch eine Definition für
1370 @code{\virgula} und @code{\caesura}.
1372 @lilypond[quote,ragged-right]
1373 \include "gregorian.ly"
1376 \context VaticanaVoice {
1377 \override TextScript #'padding = #3
1379 s^\markup { "divisio minima" }
1382 s^\markup { "divisio maior" }
1385 s^\markup { "divisio maxima" }
1389 s^\markup { "finalis" }
1392 s^\markup { "virgula" }
1395 s^\markup { "caesura" }
1405 @funindex \divisioMinima
1406 @funindex \divisioMaior
1407 @funindex \divisioMaxima
1411 @funindex divisioMinima
1412 @funindex divisioMaior
1413 @funindex divisioMaxima
1419 @code{\divisioMinima},
1420 @code{\divisioMaior},
1421 @code{\divisioMaxima},
1434 Installierte Dateien:
1435 @file{gregorian.ly}.
1437 Referenz der Interna:
1438 @rinternals{BreathingSign}.
1441 @c {{{2Gregorian articulations
1442 @node Artikulationszeichen des Gregorianischen Chorals
1443 @unnumberedsubsubsec Artikulationszeichen des Gregorianischen Chorals
1444 @translationof Gregorian articulation signs
1446 @cindex Artikulationszeichen, greg. Choral
1448 Zusätzlich zu den Standardartikulationszeichen, wie sie im Abschnitt
1449 @ref{Artikulationszeichen und Verzierungen} beschrieben werden, werden
1450 auch Artikulationszeichen für die Notation des Editio
1451 Vaticana-Stils zur Verfügung gestellt.
1453 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1454 \include "gregorian.ly"
1456 \new VaticanaVoice {
1457 \override TextScript #'font-family = #'typewriter
1458 \override TextScript #'font-shape = #'upright
1459 \override Script #'padding = #-0.1
1460 a\ictus_"ictus " \bar "" \break
1461 a\circulus_"circulus " \bar "" \break
1462 a\semicirculus_"semicirculus " \bar "" \break
1463 a\accentus_"accentus " \bar "" \break
1464 \[ a_"episema" \episemInitium \pes b \flexa a b \episemFinis \flexa a \]
1471 @ref{Artikulationszeichen und Verzierungen}.
1474 @rlsr{Ancient notation}.
1476 Referenz der Interna:
1477 @rinternals{Episema},
1478 @rinternals{EpisemaEvent},
1479 @rinternals{Episema_engraver},
1480 @rinternals{Script},
1481 @rinternals{ScriptEvent},
1482 @rinternals{Script_engraver}.
1485 Einige Artikulationszeichen sind vertikal zu dich an den
1486 entsprechenden Notenköpfen gesetzt.
1489 @c {{{2Augmentum dots (@emph{morae})
1490 @node Augmentationspunkte (@emph{morae})
1491 @unnumberedsubsubsec Augmentationspunkte (@emph{morae})
1492 @translationof Augmentum dots (@emph{morae})
1494 Verlängerungspunkte, auch als @emph{morae} bezeichnet, werden
1495 mit der Musikfunktion @code{\augmentum} hinzugefügt. Es
1496 handelt sich um eine eigenständige Funktion und nicht um
1497 einen Präfix, der zu einer Note gehört. Die Funktion wirkt
1498 sich nur auf den direkt vorhergehenden musik. Ausdruck aus.
1499 Das heißt, dass @code{\augmentum \virga c} keine sichtbare
1500 Wirkung hat. Anstelle dessen sollte geschrieben werden:
1501 @code{\virga \augmentum c} oder @code{\augmentum @{\virga c@}}.
1502 Man kann @code{\augmentum @{a g@}} als Kurznotation für
1503 @code{\augmentum a \augmentum g} schreiben.
1505 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1506 \include "gregorian.ly"
1508 \new VaticanaVoice {
1509 \[ \augmentum a \flexa \augmentum g \]
1519 Referenz der Interna:
1520 @rinternals{BreathingSign}.
1523 @rlsr{Ancient notation}.
1527 @c {{{2Gregorian square neumes ligatures
1528 @node Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation
1529 @unnumberedsubsubsec Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation
1530 @translationof Gregorian square neume ligatures
1532 @cindex Quadratische Neumenligaturen
1533 @cindex Gregorianische quadratische Neumenligaturen
1534 @cindex Ligaturen der quadratischen Neumennotation
1536 Beschränkte Unterstützung für gregorianische Quadratneumen-Ligaturen
1537 (nach dem Stil der Editio Vaticana) ist vorhanden. Die wichtigsten
1538 Ligaturen können schon gesetzt werden, aber wichtige Eigenschaften
1539 anspruchsvoller Typographie wie horizontale Ausrichtung von mehreren
1540 Ligaturen, korrekte Silbenpositionierung und richtiger Umgang mit
1541 Versetzungszeichen fehlen noch.
1543 Die Unterstützung für gregorianische Neumen wird aktiviert, indem
1544 man mit @code{\include} die Datei @file{gregorian.ly} am Anfang
1545 der Quelldatei aktiviert. Damit werden zusätzliche Befehl
1546 zur Verfügung gestellt, mit denen man die Neumensymbole des
1547 Chorals produzieren kann.
1549 Notenköpfe können verändert und/bzw. verbunden werden.
1553 @funindex \inclinatum
1555 @funindex \descendens
1556 @funindex \ascendens
1560 @funindex \deminutum
1564 @funindex inclinatum
1566 @funindex descendens
1575 @item Die Form des Notenkopf kann verändert werden, indem man
1576 @emph{vor} die Noten folgende Befehle schreibt:
1589 @item Eigentliche Ligaturen (also Noten, die miteinander verbunden sind),
1590 werden erstellt, indem man einen der verbindenden Befehle,
1591 @code{\pes} oder @code{\flexa} für Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung,
1592 zwischen die zu verbindenden Noten setzt.
1595 Eine Notenbezeichnung ohne jeglichen Modifikator produziert
1596 ein @emph{punctum}. Alle anderen Neumen, auch einzelne
1597 Noten-Neumen mit einer anderen Form als der @emph{Virga}
1598 werden generell als Ligaturen betrachtet und deshalb
1599 von den Zeichen @code{\[...\]} eingeklammert werden.
1602 Einzelne Noten-Neumen:
1605 @item Das @emph{punctum} ist die grundlegende Notenform (im
1606 @emph{Vaticana}-Stil: ein Quadrat mit gebogenen Ober- und
1607 Unterkanten). Zusätzlich gibt es auch noch das oblique
1608 @emph{punctum inclinatum}, das mit dem Präfix @code{\inclinatum}
1609 erstellt wird. Das normale @emph{punctum} kann durch
1610 @code{\cavum} verändert werden, wodurch eine hohle Note
1611 erstellt wird, und durch @code{\linea}, wodurch vertikale
1612 Linien zu den Seiten der Note gezogen werden.
1614 @item Die @emph{virga} hat einen absteigenden Hals auf der
1615 rechten Seite. Sie wird durch den Modifikator @code{\virga}
1622 Anders als in anderen Neumennotationssystemen, wird das
1623 typographische Aussehen einer Ligatur nicht durch Eingabebefehle
1624 direkt vorgegeben, sondern richtet sich nach bestimmten
1625 Darstellungsregeln, die durch die musikalische Bedeutung
1626 bestimmt werden. Eine Ligatur mit drei Noten beispielsweise,
1627 mit der Form tief-hoch-tief, wie etwa @code{\[ a \pes b
1628 \flexa g \]}, ergibt einen Torculus, der aus drei
1629 Punctum-Köpfen besteht, während die Form hoch-tief-hoch,
1630 wie etwa @code{\[ a \flexa g \pes b \]}, einen Porrectus
1631 mit einer gebogenen Flexa und nur einem Punctum-Kopf ergibt.
1632 Es gibt keinen Befehl, mit dem explizit eine gebogene
1633 Flexa gesetzt werden können; die Entscheidung, wann eine
1634 derartige Form im Notenbild vorkommen soll, wird durch die
1635 musikalische Bedeutung der Noten vorgegeben. Die Idee
1636 hinter dieser Art der Eingabe ist es, dass der musikalische
1637 Inhalt von der graphischen Ausgabe getrennt wird. Dadurch
1638 wird es möglich, die gleiche Quelldatei zu benutzen, um
1639 beispielsweise die Noten in einem anderen Stil darzustellen.
1644 Eine weitere Hauptkategorie der Notation von gregorianischem
1645 Choral sind die sogenannten liquescenten Neumen. Sie werden
1646 unter bestimmten Umständen am Ende einer Silbe eingesetzt,
1647 die auf einen @qq{liquescenten} Buchstaben endet (das sind
1648 die Konsonanten, die eine Tonhöhe haben können, also die
1649 Nasale, l, r, v, j und ihre diphtongalen Entsprechungen).
1650 Liquescente Neumen werden also nie alleine eingesetzt (auch
1651 wenn sie isoliert produziert werden können) und treten immer
1652 am Ende einer Silbe auf.
1654 Liquescente Neumen werden graphisch auf zwei Arten dargestellt:
1655 mit einer kleineren Note oder indem die Hauptnote nach oben
1656 bzw. unten @qq{gedreht} wird. Die erste Darstellungsweise
1657 erreicht man, indem einen normalen @code{pes} oder @code{flexa}
1658 schreibt und dann die Form der zweiten Note verändert:
1659 @code{\[ a \pes \deminutum b \] }. Die zweite Darstellungsweise
1660 erreicht man, indem die Form einer einzelnen Neume mit
1661 @code{\auctum} und einem der Richtungsanzeiger
1662 @code{\descendens} bzw. @code{\ascendens} versieht:
1663 @code{ \[ \auctum \descendens a \] }.
1668 Eine dritte Kategorie besteht aus einer kleinen Anzahl an
1669 Zeichen mit einer besonderen Bedeutung: die @emph{quilisma}, der
1670 @emph{oriscus} und der @emph{strophicus}. Sie werden
1671 notiert, indem man vor die entsprechende Note den
1672 Modifikator @code{\quilisma}, @code{\oriscus} oder
1673 @code{\stropha} schreibt.
1675 Im Grunde kann innerhalb der Ligaturbegrenzer @code{\[} und
1676 @code{\]} eine beliebige Anzahl ans Notenköpfen eingefügt
1677 werden und Präfixe wie @code{\pes}, @code{\flexa}, @code{\virga},
1678 @code{\inclinatum} usw. können beliebig untereinander
1679 kombiniert werden. Der Einsatz der Regeln, mit denen die
1680 Ligaturen konstruiert werden, wird entsprechend angepasst.
1681 Auf diese Art kann eine unendliche Anzahl an Ligaturen erstellt
1684 Die Benutzung der Notationszeichen folgt allerdings bestimmten
1685 Regeln, die nicht von LilyPond überprüft werden. Die
1686 @emph{quilisma} beispielsweise findet sich immer als
1687 mittlere Note einer aufsteigenden Ligatur und fällt
1688 üblicherweise auf einen Halbtonschritt, aber es ist durchaus
1689 möglich, wenn auch nicht @emph{richtig}, eine Quilisma
1690 bestehend aus einer Note zu notieren.
1692 Neben den Notenformen definiert die Datei @file{gregorian.ly}
1693 auch die Befehle @code{\versus}, @code{\responsum}, @code{\ij},
1694 @code{\iij}, @code{\IJ} und @code{\IIJ}, mit denen die
1695 entsprechenden Zeichen, etwa für den Text oder als
1696 Abschnittsmarkierung erstellt werden können. Diese
1697 Befehl benutzen bestimmte Unicode-Zeichen und funktionieren
1698 nur, wenn eine Schriftart vorhanden ist, die diese Zeichen
1703 In der folgenden Tabelle wird eine begrenzte, aber dennoch
1704 repräsentative Anzahl an Ligaturen der Neumennotation dargestellt,
1705 denen Fragmente beigefügt sind, die die Notation in LilyPond
1706 zeigen. Die Tabelle basiert auf der erweiterten Neumentabelle
1707 des zweiten Bands des Antiphonale Romanum (@emph{Liber
1708 Hymnarius}), 1983 von den Mönchen von Solsemes herausgegeben.
1709 Die erste Spalte zeigt die Bezeichnungen der Ligaturen, fett für
1710 die Normalform, kursiv für die liquescente Form. Die dritte
1711 Spalte zeigt Code-Schnipsel, mit denen die Ligatur notiert
1712 werden kann, wobei die Noten @code{g}, @code{a} und @code{b}
1713 als Tonhöhen eingesetzt werden.
1716 @b{Neumen aus einzelnen Noten}
1718 @multitable @columnfractions .4 .2 .4
1721 @b{Grundform} und @emph{liquescente Form}
1727 @c TODO: \layout block is identical in all of the below examples.
1728 @c Therefore, it should somehow be included rather than duplicated all
1731 @c why not make variables in ly/engraver-init.ly? --hwn
1733 @c Because it's just used to typeset plain notes without
1734 @c a staff for demonstration purposes rather than something
1735 @c special of Gregorian chant notation. --jr
1741 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.5\cm]
1742 \include "gregorian.ly"
1748 \layout { \neumeDemoLayout }}
1755 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.5\cm]
1756 \include "gregorian.ly"
1762 \layout { \neumeDemoLayout }}
1765 @code{\[ \cavum b \]}
1769 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.5\cm]
1770 \include "gregorian.ly"
1776 \layout { \neumeDemoLayout }}
1779 @code{\[ \linea b \]}
1782 @emph{Punctum Auctum Ascendens}
1784 @lilypond[staffsize=26,line-width=2.5\cm]
1785 \include "gregorian.ly"
1788 % Punctum Auctum Ascendens
1789 \[ \auctum \ascendens b \]
1791 \layout { \neumeDemoLayout }}
1794 @code{\[ \auctum \ascendens b \]}
1797 @emph{Punctum Auctum Descendens}
1799 @lilypond[staffsize=26,line-width=2.5\cm]
1800 \include "gregorian.ly"
1803 % Punctum Auctum Descendens
1804 \[ \auctum \descendens b \]
1806 \layout { \neumeDemoLayout }}
1809 @code{\[ \auctum \descendens b \]}
1812 @b{Punctum inclinatum}
1814 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.5\cm]
1815 \include "gregorian.ly"
1818 % Punctum Inclinatum
1821 \layout { \neumeDemoLayout }}
1824 @code{\[ \inclinatum b \]}
1827 @emph{Punctum Inclinatum Auctum}
1829 @lilypond[staffsize=26,line-width=2.5\cm]
1830 \include "gregorian.ly"
1833 % Punctum Inclinatum Auctum
1834 \[ \inclinatum \auctum b \]
1836 \layout { \neumeDemoLayout }}
1839 @code{\[ \inclinatum \auctum b \]}
1842 @emph{Punctum Inclinatum Parvum}
1844 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1845 \include "gregorian.ly"
1848 % Punctum Inclinatum Parvum
1849 \[ \inclinatum \deminutum b \]
1851 \layout { \neumeDemoLayout }}
1854 @code{\[ \inclinatum \deminutum b \]}
1859 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1860 \include "gregorian.ly"
1866 \layout { \neumeDemoLayout }}
1873 @b{Ligaturen aus zwei Noten}
1875 @multitable @columnfractions .4 .2 .4
1878 @b{Clivis vel Flexa}
1880 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1881 \include "gregorian.ly"
1887 \layout { \neumeDemoLayout }}
1890 @code{\[ b \flexa g \]}
1894 @emph{Clivis Aucta Descendens}
1896 @lilypond[staffsize=26,line-width=2.0\cm]
1897 \include "gregorian.ly"
1900 % Clivis Aucta Descendens
1901 \[ b \flexa \auctum \descendens g \]
1903 \layout { \neumeDemoLayout }}
1906 @code{\[ b \flexa \auctum \descendens g \]}
1909 @emph{Clivis Aucta Ascendens}
1911 @lilypond[staffsize=26,line-width=2.0\cm]
1912 \include "gregorian.ly"
1915 % Clivis Aucta Ascendens
1916 \[ b \flexa \auctum \ascendens g \]
1918 \layout { \neumeDemoLayout }}
1921 @code{\[ b \flexa \auctum \ascendens g \]}
1926 @lilypond[staffsize=26,line-width=2.0\cm]
1927 \include "gregorian.ly"
1931 \[ b \flexa \deminutum g \]
1933 \layout { \neumeDemoLayout }}
1936 @code{\[ b \flexa \deminutum g \]}
1941 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1942 \include "gregorian.ly"
1948 \layout { \neumeDemoLayout }}
1951 @code{\[ g \pes b \]}
1954 @emph{Pes Auctus Descendens}
1956 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1957 \include "gregorian.ly"
1960 % Pes Auctus Descendens
1961 \[ g \pes \auctum \descendens b \]
1963 \layout { \neumeDemoLayout }}
1966 @code{\[ g \pes \auctum \descendens b \]}
1969 @emph{Pes Auctus Ascendens}
1971 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1972 \include "gregorian.ly"
1975 % Pes Auctus Ascendens
1976 \[ g \pes \auctum \ascendens b \]
1978 \layout { \neumeDemoLayout }}
1981 @code{\[ g \pes \auctum \ascendens b \]}
1986 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
1987 \include "gregorian.ly"
1991 \[ g \pes \deminutum b \]
1993 \layout { \neumeDemoLayout }}
1996 @code{\[ g \pes \deminutum b \]}
1999 @emph{Pes Initio Debilis}
2001 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2002 \include "gregorian.ly"
2005 % Pes Initio Debilis
2006 \[ \deminutum g \pes b \]
2008 \layout { \neumeDemoLayout }}
2011 @code{\[ \deminutum g \pes b \]}
2014 @emph{Pes Auctus Descendens Initio Debilis}
2016 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2017 \include "gregorian.ly"
2020 % Pes Auctus Descendens Initio Debilis
2021 \[ \deminutum g \pes \auctum \descendens b \]
2023 \layout { \neumeDemoLayout }}
2026 @code{\[ \deminutum g \pes \auctum \descendens b \]}
2031 @b{Ligaturen mit mehr als zwei Noten}
2033 @multitable @columnfractions .4 .2 .4
2038 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2039 \include "gregorian.ly"
2043 \[ a \pes b \flexa g \]
2045 \layout { \neumeDemoLayout }}
2048 @code{\[ a \pes b \flexa g \]}
2051 @emph{Torculus Auctus Descendens}
2053 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2054 \include "gregorian.ly"
2057 % Torculus Auctus Descendens
2058 \[ a \pes b \flexa \auctum \descendens g \]
2060 \layout { \neumeDemoLayout }}
2063 @code{\[ a \pes b \flexa \auctum \descendens g \]}
2066 @emph{Torculus Deminutus}
2068 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2069 \include "gregorian.ly"
2072 % Torculus Deminutus
2073 \[ a \pes b \flexa \deminutum g \]
2075 \layout { \neumeDemoLayout }}
2078 @code{\[ a \pes b \flexa \deminutum g \]}
2081 @emph{Torculus Initio Debilis}
2083 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2084 \include "gregorian.ly"
2087 % Torculus Initio Debilis
2088 \[ \deminutum a \pes b \flexa g \]
2090 \layout { \neumeDemoLayout }}
2093 @code{\[ \deminutum a \pes b \flexa g \]}
2096 @emph{Torculus Auctus Descendens Initio Debilis}
2098 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2099 \include "gregorian.ly"
2102 % Torculus Auctus Descendens Initio Debilis
2103 \[ \deminutum a \pes b \flexa \auctum \descendens g \]
2105 \layout { \neumeDemoLayout }}
2108 @code{\[ \deminutum a \pes b \flexa \auctum \descendens g \]}
2111 @emph{Torculus Deminutus Initio Debilis}
2113 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2114 \include "gregorian.ly"
2117 % Torculus Deminutus Initio Debilis
2118 \[ \deminutum a \pes b \flexa \deminutum g \]
2120 \layout { \neumeDemoLayout }}
2123 @code{\[ \deminutum a \pes b \flexa \deminutum g \]}
2128 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2129 \include "gregorian.ly"
2133 \[ a \flexa g \pes b \]
2135 \layout { \neumeDemoLayout }}
2138 @code{\[ a \flexa g \pes b \]}
2141 @emph{Porrectus Auctus Descendens}
2143 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2144 \include "gregorian.ly"
2147 % Porrectus Auctus Descendens
2148 \[ a \flexa g \pes \auctum \descendens b \]
2150 \layout { \neumeDemoLayout }}
2153 @code{\[ a \flexa g \pes \auctum \descendens b \]}
2156 @emph{Porrectus Deminutus}
2158 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2159 \include "gregorian.ly"
2162 % Porrectus Deminutus
2163 \[ a \flexa g \pes \deminutum b \]
2165 \layout { \neumeDemoLayout }}
2168 @code{\[ a \flexa g \pes \deminutum b \]}
2173 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2174 \include "gregorian.ly"
2178 \[ \virga b \inclinatum a \inclinatum g \]
2180 \layout { \neumeDemoLayout }}
2183 @code{\[ \virga b \inclinatum a \inclinatum g \]}
2186 @emph{Climacus Auctus}
2188 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2189 \include "gregorian.ly"
2193 \[ \virga b \inclinatum a \inclinatum \auctum g \]
2195 \layout { \neumeDemoLayout }}
2198 @code{\[ \virga b \inclinatum a \inclinatum \auctum g \]}
2201 @emph{Climacus Deminutus}
2203 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2204 \include "gregorian.ly"
2207 % Climacus Deminutus
2208 \[ \virga b \inclinatum a \inclinatum \deminutum g \]
2210 \layout { \neumeDemoLayout }}
2213 @code{\[ \virga b \inclinatum a \inclinatum \deminutum g \]}
2218 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2219 \include "gregorian.ly"
2223 \[ g \pes a \virga b \]
2225 \layout { \neumeDemoLayout }}
2228 @code{\[ g \pes a \virga b \]}
2231 @emph{Scandicus Auctus Descendens}
2233 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2234 \include "gregorian.ly"
2237 % Scandicus Auctus Descendens
2238 \[ g \pes a \pes \auctum \descendens b \]
2240 \layout { \neumeDemoLayout }}
2243 @code{\[ g \pes a \pes \auctum \descendens b \]}
2246 @emph{Scandicus Deminutus}
2248 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2249 \include "gregorian.ly"
2252 % Scandicus Deminutus
2253 \[ g \pes a \pes \deminutum b \]
2255 \layout { \neumeDemoLayout }}
2258 @code{\[ g \pes a \pes \deminutum b \]}
2265 @multitable @columnfractions .4 .2 .4
2270 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2271 \include "gregorian.ly"
2275 \[ g \pes \quilisma a \pes b \]
2277 \layout { \neumeDemoLayout }}
2280 @code{\[ g \pes \quilisma a \pes b \]}
2283 @emph{Quilisma Pes Auctus Descendens}
2285 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2286 \include "gregorian.ly"
2289 % Quilisma Pes Auctus Descendens
2290 \[ g \quilisma a \pes \auctum \descendens b \]
2292 \layout { \neumeDemoLayout }}
2295 @code{\[ \quilisma g \pes \auctum \descendens b \]}
2300 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2301 \include "gregorian.ly"
2307 \layout { \neumeDemoLayout }}
2310 @code{\[ \oriscus b \]}
2315 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2316 \include "gregorian.ly"
2320 \[ \oriscus g \pes \virga b \]
2322 \layout { \neumeDemoLayout }}
2325 @code{\[ \oriscus g \pes \virga b \]}
2328 @emph{Pes Quassus Auctus Descendens}
2330 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2331 \include "gregorian.ly"
2334 % Pes Quassus Auctus Descendens
2335 \[ \oriscus g \pes \auctum \descendens b \]
2337 \layout { \neumeDemoLayout }}
2340 @code{\[ \oriscus g \pes \auctum \descendens b \]}
2345 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2346 \include "gregorian.ly"
2350 \[ g \oriscus a \pes \virga b \]
2352 \layout { \neumeDemoLayout }}
2355 @code{\[ g \oriscus a \pes \virga b \]}
2358 @emph{Salicus Auctus Descendens}
2360 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2361 \include "gregorian.ly"
2364 % Salicus Auctus Descendens
2365 \[ g \oriscus a \pes \auctum \descendens b \]
2367 \layout { \neumeDemoLayout }}
2370 @code{\[ g \oriscus a \pes \auctum \descendens b \]}
2375 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2376 \include "gregorian.ly"
2382 \layout { \neumeDemoLayout }}
2385 @code{\[ \stropha b \]}
2388 @emph{Stropha Aucta}
2390 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2391 \include "gregorian.ly"
2395 \[ \stropha \auctum b \]
2397 \layout { \neumeDemoLayout }}
2400 @code{\[ \stropha \auctum b \]}
2405 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2406 \include "gregorian.ly"
2410 \[ \stropha b \stropha b \]
2412 \layout { \neumeDemoLayout }}
2415 @code{\[ \stropha b \stropha b \]}
2420 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2421 \include "gregorian.ly"
2425 \[ \stropha b \stropha b \stropha b \]
2427 \layout { \neumeDemoLayout }}
2430 @code{\[ \stropha b \stropha b \stropha b \]}
2435 @lilypond[staffsize=26,line-width=1.0\cm]
2436 \include "gregorian.ly"
2440 \[ \stropha b \stropha b \stropha a \]
2442 \layout { \neumeDemoLayout }
2446 @code{\[ \stropha b \stropha b \stropha a \]}
2451 Folgende Notenpräfixe sind unterstützt:
2456 @funindex \inclinatum
2460 @funindex \descendens
2462 @funindex \ascendens
2468 @funindex \deminutum
2477 Präfixe können kombiniert werden, wenn es hier auch Begrenzungen
2478 gibt. Zum Beispiel können die Präfixe @code{\descendens} oder
2479 @code{\ascendens} vor einer Note geschrieben werden, aber nicht
2480 beide für die selbe Note.
2485 Zwei benachbarte Noten können mit den @code{\pes} und
2486 @code{\flexa}-Infixen verbunden werden, um eine steigende bwz.
2487 fallende Melodielinie zu notieren.
2489 @funindex \augmentum
2491 Die musikalische Funktion @code{\augmentum} muss benutzt werden, um
2492 augmentum-Punkte hinzuzufügen.
2499 @ref{ Ligaturen der gregorianischen Quadratnotation},
2500 @ref{Weiße Mensuralligaturen},
2504 Wenn ein @code{\augmentum}-Punkt am Ende des letzten Systems innerhalb
2505 einer Ligatur gesetzt wird, ist er vertikal etwas falsch positioniert. Als
2506 Abhilfe kann eine unsichtbare Note (z. B. @code{s8}) als letzte Note im
2507 System eingegeben werden.
2509 @code{\augmentum} sollte als Präfix implementiert sein, nicht als eigene
2510 musikalische Funktion, so dass @code{\augmentum} mit den anderen
2511 Präfixen in arbiträrer Reihenfolge notiert werden kann.
2514 @c Working with ancient music: scenarios and solutions:: {{{1
2515 @node Musiksatz Alter Musik in der Praxis -- Szenarien und Lösungen
2516 @subsection Musiksatz Alter Musik in der Praxis -- Szenarien und Lösungen
2517 @translationof Working with ancient music---scenarios and solutions
2522 * Gregorianischen Choral transkribieren::
2523 * Alte und moderne Edition aus einer Quelldatei::
2524 * Herausgeberische Anmerkungen::
2527 Wenn man mit Alter Notation zu tun hat, fallen oft Aufgaben
2528 an, die in der modernen Notation nicht vorkommen, für welche
2529 LilyPond geschaffen wurde. In diesem Abschnitt sollen
2530 darum einige praktische Problemstellungen und Lösungsvorschläge
2531 dargestellt werden. Dabei handelt es sich um:
2534 @item wie man Incipite in modernen Editionen von Mensuralnotation
2535 notieren kann (d.h. ein kleiner Abschnitt
2536 vor der eigentlichen Partitur, der die Originalnotenformen
2538 @item wie man @emph{Mensurstriche} einstellt, mit denen
2539 oft moderne Transkriptionen polyphoner Musik notiert werden,
2540 @item wie man den gregorianischen Choral mit moderner Notation
2542 @item wie man sowohl ein Mensuralnotationsbild als auch eine
2543 moderne Edition aus der selben Quelle erstellt.
2549 @unnumberedsubsubsec Incipite
2550 @translationof Incipits
2553 @c clefs, mensuration signs etc from lsr and -user
2554 @c use snippet Transcription-of-ancient-music-with-incipit
2559 @c {{{2Mensurstriche layout
2561 @unnumberedsubsubsec Mensurstriche
2562 @translationof Mensurstriche layout
2565 Als @emph{Mensurstriche} wird ein Notenlayout bezeichnet,
2566 in dem die Taktlinien nicht auf den Systemen, sondern nur
2567 zwischen Systemen gezogen werden. Damit soll signalisiert
2568 werden, dass das Original keine Takteinteilung besessen hat
2569 und etwa Synkopen nicht über Taktlinien hinweg aufgeteilt
2570 werden müssen, während man sich dennoch an den Taktlinien
2571 rhythmisch orientieren kann.
2573 @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc]
2574 {mensurstriche-layout-bar-lines-between-the-staves.ly}
2576 @c This simple setup will take care of the
2577 @c TODO Add text about lyrics to the lowest line, to be placed
2578 @c outside the StaffGroup.
2579 @c from lsr and -user
2584 @c {{{2Transcribing Gregorian chant
2585 @node Gregorianischen Choral transkribieren
2586 @unnumberedsubsubsec Gregorianischen Choral transkribieren
2587 @translationof Transcribing Gregorian chant
2589 Gregorianischer Choral kann mit einigen einfachen Einstellungen
2590 in moderner Notation notiert werden.
2592 @b{Hälse}. Hälse können meistens weggelassen werden, was geschieht,
2593 indem man den @code{Stem_engraver} aus dem Stimmenkontext
2601 \remove "Stem_engraver"
2606 In einigen Transkriptionsstilen werden jedoch teilweise
2607 Hälse eingesetzt, um etwa den Übergang von einem Einton-Rezitativ
2608 zu einer melodischen Geste anzuzeigen. In diesem Fall können
2609 Hälse entweder mit @code{\override Stem #'transparent = ##t}
2610 unsichtbar gemacht werden oder mit
2611 @code{\override Stem #'length = #0} auf die Länge von 0 reduziert
2612 werden. Die Hälse müssen dann wieder an den entsprechenden
2613 Stellen mit @code{\once \override Stem #'transparent = ##f}
2614 sichtbar gemacht werden (siehe auch Beispiel unten). Wenn Hälse
2615 eingesetzt werden, die Fähnchen haben, muss zusätzlich auch noch
2616 @code{\override Flag #'transparent = ##t} eingestellt werden.
2618 @b{Takt.} Für Gesang ohne Metrum gibt es einige Alternativen.
2620 Der @code{Time_signature_engraver} kann aus dem @code{Staff}-Kontext
2621 entfernt werden, ohne dass es negative Seiteneffekte gäbe.
2622 Alternativ kann er durchsichtig gemacht werden, dabei entsteht
2623 aber ein leerer Platz zu Beginn der Noten an der Stelle, wo
2624 normalerweise die Taktangabe stehen würde.
2626 In vielen Fällen ergibt @code{\set Score.timing = ##f} gute
2627 Ergebnisse. Eine andere Möglichkeit ist es, @code{\CadenzaOn}
2628 und @code{\CadenzaOff} zu benutzen.
2630 Um Taktstriche zu entfernen, kann man radikal den @code{Bar_engraver}
2631 aus dem @code{Staff}-Kontext entfernen. Wenn man ab und zu
2632 einen Taktstrich braucht, sollten die Striche nur mit
2633 @code{\override BarLine #'transparent = ##t} unsichtbar
2636 Oft werden Rezitativtöne mit einer Brevis angezeigt. Der
2637 Text für die Rezitativnote kann auf zwei Arten notiert
2638 werden: entweder als einzelne, links ausgerichtete Silbe:
2640 @lilypond[verbatim,ragged-right]
2641 \include "gregorian.ly"
2642 chant = \relative c' {
2644 c\breve c4 b4 a c2 c4 \divisioMaior
2645 c\breve c4 c f, f \finalis
2648 verba = \lyricmode {
2649 \once \override LyricText #'self-alignment-X = #-1
2650 "Noctem quietam et" fi -- nem per -- fec -- tum
2651 \once \override LyricText #'self-alignment-X = #-1
2652 "concedat nobis Dominus" om -- ni -- po -- tens.
2656 \new Voice = "melody" \chant
2657 \new Lyrics = "one" \lyricsto melody \verba
2662 \remove "Time_signature_engraver"
2663 \remove "Bar_engraver"
2664 \override Stem #'transparent = ##t
2665 \override Flag #'transparent = ##t
2671 Das funktioniert gut, solange der Text nicht über einen Zeilenumbruch
2672 reicht. In diesem Fall kann man etwa die Noten der
2673 Silben verstecken (hier werden auch die Hälse unsichtbar
2676 @lilypond[verbatim,ragged-right]
2677 \include "gregorian.ly"
2678 chant = \relative c' {
2680 \set Score.timing = ##f
2681 c\breve \override NoteHead #'transparent = ##t c c c c c
2682 \revert NoteHead #'transparent
2683 \override Stem #'transparent = ##f \stemUp c4 b4 a
2684 \override Stem #'transparent = ##t
2685 \override Flag #'transparent = ##t c2 c4 \divisioMaior
2686 c\breve \override NoteHead #'transparent = ##t c c c c c c c
2687 \revert NoteHead #'transparent c4 c f, f \finalis
2690 verba = \lyricmode {
2691 No -- ctem qui -- e -- tam et fi -- nem per -- fec -- tum
2692 con -- ce -- dat no -- bis Do -- mi -- nus om -- ni -- po -- tens.
2697 \new Voice = "melody" \chant
2698 \new Lyrics \lyricsto "melody" \verba
2703 \remove "Time_signature_engraver"
2704 \override BarLine #'transparent = ##t
2705 \override Stem #'transparent = ##t
2706 \override Flag #'transparent = ##t
2712 Eine andere übliche Situation ist die Transkription von
2713 neumatischem oder melismatischem Gesang, d.h. Gesang, der
2714 eine unterschiedliche Anzahl von Noten pro Silbe hat. In
2715 diesem Fall sollen die Silbengruppen üblicherweise deutlich
2716 voneinander getrennt gesetzt werden, oft auch die Untergruppen
2717 eines längeren Melismas. Eine Möglichkeit, das zu erreichen,
2718 ist es, eine feste Taktart, etwa 1/4, zu benutzen und dann
2719 jeder Silbe oder Notengruppe einen ganzen Takt zuzuweisen,
2720 u.U. mit Hilfe von Triolen und kleinen Notenwerten. Wenn
2721 die Taktstriche und alle anderen rhythmischen Anweisungen
2722 unsichtbar gemacht werden, und der Platz um die Taktstriche
2723 vergrößert wird, ergibt sich eine recht gute Repräsentation
2724 der Originalnotation.
2726 Damit Silben mit unterschiedlicher Länge (etwa @qq{-ri} und
2727 @qq{-rum}) die Silbengruppen nicht ungleichmäßig aufweiten,
2728 kann die @code{'X-extent}-Eigenschaft des @code{LyricText}-Objekts
2729 auf einen festen Wert gesetzt werden. Eine andere
2730 Möglichkeit wäre es, die Silben als Textbeschriftung
2731 einzufügen. Wenn weitere horizontale Anpassungen nötig sind,
2732 können sie mit unsichtbaren (@code{s})-Noten vorgenommen
2735 @lilypond[verbatim,quote]
2736 spiritus = \relative c' {
2738 \override Lyrics.LyricText #'X-extent = #'(0 . 3)
2739 d4 \times 2/3 { f8 a g } g a a4 g f8 e
2740 d4 f8 g g8 d f g a g f4 g8 a a4 s
2741 \times 2/3 { g8 f d } e f g a g4
2744 spirLyr = \lyricmode {
2745 Spi -- ri -- _ _ tus _ Do -- mi -- ni _ re -- ple -- _ vit _
2746 or -- _ bem _ ter -- ra -- _ rum, al -- _ _ le -- _ lu
2751 \new Voice = "chant" \spiritus
2752 \new Lyrics = "one" \lyricsto "chant" \spirLyr
2757 \remove "Time_signature_engraver"
2758 \override BarLine #'X-extent = #'(-1 . 1)
2759 \override Stem #'transparent = ##t
2760 \override Flag #'transparent = ##t
2761 \override Beam #'transparent = ##t
2762 \override BarLine #'transparent = ##t
2763 \override TupletNumber #'transparent = ##t
2769 @c extract from 1.6.1.1
2773 @c {{{2Ancient and modern from one source
2774 @node Alte und moderne Edition aus einer Quelldatei
2775 @unnumberedsubsubsec Alte und moderne Edition aus einer Quelldatei
2776 @translationof Ancient and modern from one source
2779 @c Here among others the snippets about reducing note length
2783 @c {{{2Editorial markings
2784 @node Herausgeberische Anmerkungen
2785 @unnumberedsubsubsec Herausgeberische Anmerkungen
2786 @translationof Editorial markings
2790 @c {{{2Baroque rhythmic notation
2791 @c @node Baroque rhythmic notation
2792 @c @unnumberedsubsubsec Notation barocker Rhythmen
2796 @c Add example of white noteheads:
2797 @c In the french baroque some composers used white noteheads in slow pieces,
2798 @c mainly in 3/2-time. A quarter looks there like a eighth with a white
2799 @c notehead. (Franz-Rudolf Kuhnen)
2801 @c TODO Add example of this:
2802 @c I was referring to e.g. notated a8. a16, which should, if I
2803 @c remember correctly, be interpreted more like a8.. a32 (in the french
2804 @c style). The editor might want to show that rythmic figure above the
2805 @c staff as an hint to performers. (Karl Hammer)