@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @ignore Translation of GIT committish: e5a609e373eae846857f9a6d70a402a3d42b7d94 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. For details, see the Contributors' Guide, node Updating translation committishes.. @end ignore @c \version "2.16.0" @c Translators: Reinhold Kainhofer, Till Paala @c Translation checkers: Till Paala @node lilypond starten @chapter @command{lilypond} starten @translationof Running lilypond Dieses Kapitel behandelt die technischen Details, wie Lilypond ausgeführt werden kann. @menu * Übliche Programmbenutzung:: * Benutzung auf der Kommandozeile:: * Fehlermeldungen:: * Häufige Fehlermeldungen:: @end menu @node Übliche Programmbenutzung @section Übliche Programmbenutzung @translationof Normal usage Die meisten Benutzer führen LilyPond von einer graphischen Benutzeroberfläche aus. Siehe @rlearning{Übung}, falls Sie dies nicht bereits getan haben. Wenn Sie einen alternativen Editor für Ihre LilyPond-Dateien verwenden, lesen Sie bitte die Dokumentation dieses Editors. @node Benutzung auf der Kommandozeile @section Benutzung auf der Kommandozeile @translationof Command-line usage Dieser Abschnitt enthält zusätzliche Informationen, wie Sie LilyPond von der Kommandozeile ausführen können. Dies kann erforderlich sein, um etwa zusätzliche Optionen an das Programm zu übergeben. Außerdem sind einige Zusatzprogramme (wie etwa @code{midi2ly}) nur von der Kommandozeile verfügbar. Unter @q{Kommandozeile} verstehen wir die Kommandozeile des jeweiligen Betriebssystems. Windows Benutzern ist sie vielleicht eher unter den englischen Begriffen @q{DOS shell} oder @q{command shell} bekannt. MacOS@tie{}X Benutzer kennen sie eher unter @q{Terminal} oder @q{Konsole}. Einige zusätzliche Einrichtungsarbeiten werden unter MacOS@tie{}X, siehe @rweb{MacOS X}. Wie die Kommandozeile im jeweiligen Betriebssystem benutzt werden kann, soll in diesem Handbuch nicht näher beschrieben werden. Sehen Sie bitte im Handbuch Ihres Betriebssystems nach oder informieren Sie sich im Internet, wenn Sie mit der Kommandozeile nicht vertraut sind. @menu * lilypond aufrufen:: * Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond:: * Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond:: * Umgebungsvariablen:: * LilyPond in chroot-Kerker:: @end menu @node lilypond aufrufen @unnumberedsubsec @command{lilypond} aufrufen @translationof Invoking lilypond @cindex @command{lilypond} aufrufen @cindex Kommandozeilen-Optionen für @command{lilypond} @cindex Optionen an der Kommandozeile Das @command{lilypond} Programm kann folgendermaßen von der Kommandozeile aufgerufen werden. @example lilypond [@var{Option}]@dots{} @var{Dateiname}@dots{} @end example Wird ein @file{Dateiname} ohne Erweiterung angegeben, so wird @file{.ly} als Standarderweiterung für LilyPond-Dateien benutzt. Um Daten von @code{stdin} einzulesen, benutzen Sie einfach einen Bindestrich (@code{-}) als @var{Dateiname}. Wenn Lilypond die Datei @file{Dateiname.ly} verarbeitet, werden daraus die Dateien @file{Dateiname.ps} und @file{Dateiname.pdf} erzeugt. Es können an @code{lilypond} auch mehrere @file{.ly} Dateien übergeben werden, die dann einzeln und voneinander unabhängig abgearbeitet werden.@footnote{Der Zustand von GUILE wird allerdings nicht nach jeder Datei zurückgesetzt, sodass Achtung geboten ist, wenn in einer Datei globale Änderungen von Scheme aus durchgeführt werden.} Falls @file{Dateiname.ly} mehr als eine @code{\book}-Umgebung enthält, werden die weiteren Stücke in durchnummerierte Dateien der Form @file{Dateiname-1.pdf} ausgegeben. Zusätzlich wird der Wert der Variable @code{output-suffix} zwischen den ursprünglichen Dateinamen und der Zahl eingefügt. Eine Lilypond-Datei @file{Dateiname.ly} mit dem Inhalt @example #(define output-suffix "Geige") \score @{ @dots{} @} #(define output-suffix "Cello") \score @{ @dots{} @} @end example @noindent erzeugt daher die Dateien @var{Dateiname}@file{-Geige.pdf} und @var{Dateiname}@file{-Cello-1.pdf}. @unnumberedsubsubsec Häufige Kommandozeilenbefehle Wenn Ihre Kommandozeile normale Weiterleitungen unterstützt, können Sie es nützlich finden, mit folgenden Befehlen die Ausgabe der Kommandozeile in eine Datei zu leiten: @itemize @item @code{lilypond file.ly 1>stdout.log} um normale Ausgabe zu erhalten @item @code{lilypond file.ly 2>stderr.log} um Fehlermeldungen zu erhalten @item @code{lilypond file.ly &>all.log} um alle Meldungen zu erhalten @end itemize Wenden Sie sich an die Dokumentation für Ihre Kommandozeile, um zu sehen, ob derartige Optionen unterstützt werden oder die Syntax unterschiedlich ist. Beachten Sie, dass es sich hier um reine Verwaltungsprogramme handelt, die nichts mit LilyPond zu tun haben. @node Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond @unnumberedsubsec Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond @translationof Basic command line options for LilyPond Die folgenden Kommandozeilenoptionen werden von @command{lilypond} unterstützt: @cindex @command{lilypond} auf der Kommandozeile @cindex Kommandozeile, @command{lilypond} aufrufen @cindex Optionen, Kommandozeile @cindex Terminal, @command{lilypond} aufrufen @table @code @item -d,--define-default=@var{Variable}=@var{Wert} Siehe @ref{Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond}. @cindex Scheme, Auswertung von Ausdrücken @cindex Auswertung von Ausdrücken, Scheme @item -e,--evaluate=@var{expr} Wertet den Scheme-Ausdruck @var{expr} aus, bevor die @file{.ly} Dateien gelesen und interpretiert werden. Die @code{-e} Option kann auch mehrfach angegeben werden, die Ausdrücke werden nacheinander ausgewertet. Da der Ausdruck im @code{guile-user} Modul ausgewertet wird, ist bei der Definitionen innerhalb von @var{expr} folgendes Vorgehen nötig. An der Kommandozeile wird z.B. @code{a} im @code{guile-user} Modul definiert: @example lilypond -e '(define-public a 42)' @end example @noindent Am Beginn der @file{.ly}-Datei muss dann das @code{guile-user} Modul noch geladen werden, bevor die Definition von @var{a} verfügbar ist: @example #(use-modules (guile-user)) @end example @warning{Windows-Benutzer müssen doppelte anstelle der einfachen Anführungsstriche einsetzen.} @cindex Ausgabeformat @item -f,--format=@var{Format} Bestimmt das Ausgabeformat. Mögliche Werte von @var{Format} sind @code{svg}, @code{ps}, @code{pdf} und @code{png}. Beispiel: @code{lilypond -fpng @var{Dateiname}.ly} @item -h,--help Zeigt eine Zusammenfassung der Programmbenutzung und der Optionen. @item -H,--header=@var{FELD} Gibt den Inhalt eines Feldes aus dem @code{\header}-Block in die Datei @file{Dateiname.@var{FELD}} aus. @item -i,--init=@var{Initialisierungsdatei} Benutzt @var{Initialisierungsdatei} zur gesamten Programminitialisierung. Der Standardwert ist @file{init.ly}. @item -I, --include=@var{Verzeichnis} Fügt @var{Verzeichnis} zur Liste der Suchpfade hinzu. @cindex Dateisuche @cindex Suchpfad Mehrere -I-Optionen können angegeben werden. Die Suche beginnt mit dem ersten definierten Verzeichnis und setzt in den weiteren Verzeichnissen fort, wenn die gesuchte Datei nicht in dem Verzeichnis gefunden wird. @cindex Kerker, Programm ausführen @cindex Jail, Programm ausführen @item -j,--jail=@var{Benutzer},@var{Gruppe},@var{Jail-Verzeichnis},@var{Arbeitsverzeichnis} Führt @command{lilypond} in einem chroot-Jail aus. Die @option{--jail} Option ist eine flexiblere Alternative zu @option{-dsafe}, wenn LilyPond über das Internet verfügbar gemacht wird oder LilyPond Befehle ausführt, die aus externe Quellen stammen (siehe @ref{Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond}). Sie funktioniert dergestalt, dass das Wurzelverzeichnis von @command{lilypond} auf @var{Jail-Verzeichnis} gesetzt wird, bevor die tatsächliche Kompilierung der @file{.ly}-Datei beginnt. Der Benutzer und die Gruppe werden auf die angegebenen Werte gesetzt und das aktuelle Arbeitsverzeichnis wird ebenfalls auf den angegebenen Wert @var{Arbeitsverzeichnis} gesetzt. Diese Einstellungen garantieren (zumindest in der Theorie), dass es nicht möglich ist, aus dem Jail auszubrechen. Damit @option{--jail} funktioniert, muss @command{lilypond} allerdings als root ausgeführt werden, was normalerweise auf sichere Art mit dem Kommando @command{sudo} erreicht werden kann. Das Jail-Verzeichnis zu erstellen ist etwas heikel, da LilyPond alle zur Ausführung nötigen Bibliotheken und Dateien @emph{innerhalb des Jail-Verzeichnisses} finden muss. Ein typisches Setup besteht aus folgenden Punkten: @table @asis @item Erstellung eines getrennten Dateisystems Ein eigenes Dateisystem muss für LilyPond erstellt werden, sodass es mit sicheren Einstellungen wie @code{noexec}, @code{nodev} und @code{nosuid} eingebunden werden kann. Damit ist es unmöglich, Programme von diesem Dateisystem auszuführen oder direkt auf eine Hardware-Schnittstelle zuzugreifen. Wenn Sie keine eigene Partition erstellen möchten, können Sie auch eine Datei der entsprechenden Größe erstellen und sie als @q{loop}-Gerät einbinden. Ein getrenntes Dateisystem garantiert auch, dass LilyPond nicht mehr Festplattenspeicher benutzt als erlaubt. @item Erstellung eines eigenen Benutzerkontos Es sollte ein eigener Benutzer und eine eigene Gruppe (z. B. @code{lily}/@code{lily}) mit geringen Rechten für die Ausführung von LilyPond innerhalb des Jails benutzt werden. Nur ein einziges Verzeichnis des Jails sollte für den Benutzer schreibbar sein und als @var{Arbeitsverzeichnis} an @code{lilypond} übergeben werden. @item Einrichtung des Jails LilyPond muss zahlreiche Dateien für die Ausführung einlesen. All diese Dateien müssen in das Jail-Verzeichnis kopiert werden (mit denselben Pfaden wie im tatsächlichen Wurzel-Dateisystem). Die gesamte LilyPond-Installation (typischerweise @file{/usr/share/lilypond}) sollte kopiert werden. Falls Probleme auftreten, ist es am einfachsten, Lilypond mittels @command{strace} zu starten, wodurch Sie relativ leicht feststellen können, welche Dateien im Jail noch fehlen. @item Ausführung von LilyPond In einem mit @code{noexec} eingebundenen Jail ist es nicht möglich, externe Programme auszuführen. Daher muss LilyPond auf eine Art gestartet werden, die keine weitere Ausführung von Programmen benötigt. Wie bereits erwähnt muss LilyPond mit Administrator-Rechten gestartet werden (die es allerdings sofort wieder abgibt), beispielsweise mittels @command{sudo}. Außerdem ist es eine gute Idee, die LilyPond zur Verfügung stehende CPU-Zeit zu limitieren (z. B. mit @command{ulimit -t}) und -- falls das Betriebssystem dies unterstützt -- auch den zur Verfügung stehenden Hauptspeicher. Siehe auch @ref{LilyPond in chroot-Kerker} @end table @cindex Logstufe @cindex Ausgabe, Ausführlichkeit @item -l,--loglevel=@var{Logstufe} Passt die Ausführlichkeit der Ausgabe auf der Kommandozeile entsprechend @var{Logstufe} an. Mögliche Werte sind: @table @code @item NONE Keine Ausgabe, nicht einmal Fehlermeldungen. @item ERROR Nur Fehlermeldungen, keine Warnungen oder Fortschrittsmeldungen. @item WARN Warnungen und Fehlermeldungen, keine Fortschrittsmeldungen. @item BASIC_PROGRESS Grundlegende Fortschrittsmeldungen (Erfolg), Warnungen und Fehler. @item PROGRESS Alle Fortschrittsmeldungen, Warnungen und Fehler. @item INFO (Standard) Fortschrittmeldungen, Warnungen, Fehlermeldungen und weiter Information über die Ausführung. @item DEBUG Alle möglichen Meldungen, die auch mit der Fehlersuche (Debug) zu tun haben können. @end table @cindex Verzeichnis, Ausgabe speichern in @cindex Ausgabedateiname @cindex Dateiname der Ausgabe bestimmen @item -o,--output=@var{DATEI} oder @var{ORDNER} Schreibt das Ergebnis der Verarbeitung mit LilyPond in die Ausgabedatei @var{DATEI}. Wenn ein Verzeichnis mit dem Namen existiert, werden die Ausgabedateien in dieses Verzeichnis gespeichert, wobei der Dateiname der Eingabedatei benutzt wird. Die entsprechende Dateinamenserweiterung wird angehängt (z.B. @code{.pdf} für pdf). @cindex PostScript-Ausgabe @item --ps Erzeugt PostScript. @cindex PNG-Ausgabe @cindex Portable Network Graphics (PNG) @item --png Erzeugt eine Grafik-Datei im PNG-Format von jeder Seite. Diese Option impliziert auch @code{--ps}. Die Auflösung in DPI der Grafik kann festgelegt werden durch @example -dresolution=110 @end example @cindex PDF-Ausgabe @cindex Portable Document Format (PDF) @item --pdf Erzeugt PDF-Dateien. Dies impliziert @code{--ps}. @item -v,--version Gibt die Versionsnummer aus. @item -V,--verbose Gibt ausführliche informative Meldungen aus: Zeigt die vollen Dateipfade aller gelesenen Dateien sowie Informationen über die Laufzeit. @item -w,--warranty Zeigt die Garantiebedingungen an, unter denen GNU LilyPond steht. (Es besteht @strong{KEINERLEI GARANTIE}!) @end table @node Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond @unnumberedsubsec Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond @translationof Advanced command line options for LilyPond @table @code @item -d@var{[Optionsbezeichnung]}=@var{[Wert]},--define-default=@var{[Optionsbezeichnung]}=@var{[Wert]} Hiermit wird die entsprechende interne Scheme-Funktion auf den @var{Wert} gesetzt. Wenn kein @var{value} angegeben wird, wird der Standardwert eingesetzt. Die Vorsilbe @code{no-} kann zur @var{Optionsbezeichnung} hinzugefügt werden, um eine Funktion @qq{auszuschalten}. Beispielsweise @cindex Point and Click, Kommandozeile @example -dpoint-and-click=#f @end example @noindent ist das gleiche wie @example -dno-point-and-click @end example @end table @noindent Folgende Optionen sind mit ihren entsprechenden Standardwerten unterstützt: @multitable @columnfractions .33 .16 .51 @item @strong{Symbol} @tab @strong{Wert} @tab @strong{Erklärung/Optionen} @item @code{anti-alias-factor} @tab @code{1} @tab Die Bilder in einer höheren Auflösung rendern (Faktor angegeben) und das Resultat herunterrechnen, um @qq{Zacken} in @code{PNG}-Bildern zu vermeiden. @item @code{aux-files} @tab @code{#t} @tab Erstelle @code{.tex}, @code{.texi}, @code{.count}-Dateien im @code{EPS}-Backend. @item @code{backend} @tab @code{'ps} @tab Auswahl des Backend. Poststscript-Dateien (Standart) enthalten @code{TTF}, @code{Type1} und @code{OTF}-Schriftarten. Ihr Zeichenvorrat wird nicht reduziert (Subsetting). Die Benutzung von östlichen Schriftarten kann zu sehr großen Dateien führen. @item @tab @code{'eps} @tab Encapsulated PostScript. Hiermit wird jede Seite (System) als eine eigene @file{EPS}-Datei gespeichert, ohne Schriftarten, sowie als eine kombinierte @file{EPS}-Datei mit allen Seiten (Systemen) inclusive Schriftarten. Wird als Standard von @command{lilypond-book} benützt. @item @tab @code{'null} @tab Keine graphische Partitur ausgeben; hat den gleichen Effekt wie @code{-dno-print-pages}. @item @tab @code{'svg} @tab Scalable Vector Graphics. Hiermit wird eine einzelne @code{SVG}-Datei für jede Seite der Ausgabe erstellt, ohne Schriftarten. Es wird empfohlen, die Century Schoolbook-Schriftarten zu installieren, welche mit der LilyPond-Installation mitkommen, um optimales Rendern zu erreichen. Unter UNIX kann man einfach die Schriftartdateien aus dem LilyPond-Verzeichnis (üblicherweise @file{/usr/share/lilypond/VERSION/fonts/otf/}) nach @file{~/.fonts/}. Die @code{SVG}-Ausgabe sollte mit allen SVG-Programmen oder -Editoren kompatibel sein. Es gibt auch die Option @code{svg-woff} (siehe unten) um woff-Schriftarten im SVG-Backend zu benützen. @item @tab @code{'scm} @tab Ausgabe der rohen internen Scheme-basierten Zeichnungsbefehle. @item @code{check-internal-types} @tab @code{#f} @tab Überprüfe jede Eigenschaftszuweisung für Typen. @item @code{clip-systems} @tab @code{#f} @tab Erstelle ausgeschnittene Schnipsel einer Partitur. @item @code{datadir} @tab @tab Präfix für Datendateien (read-only). @item @code{debug-gc} @tab @code{#f} @tab Gebe Debugging-Statistik für Speicher aus. @item @code{debug-gc-assert-parsed-dead} @tab @code{#f} @tab Für Speicher-Debugging: Gehe sicher, dass alle Referenzen zu geparsten Objekten tot sind. Das ist eine interne Option und sie wird automatisch für @code{`-ddebug-gc'} angestellt. @item @code{debug-lexer} @tab @code{#f} @tab Debugging des Flex-lexer. @item @code{debug-page-breaking-scoring} @tab @code{#f} @tab Gebe viele unterschiedliche Seitenumbruchsituationen für Partituren aus. @item @code{debug-parser} @tab @code{#f} @tab Debugging des Bison-Parsers. @item @code{debug-property-callbacks} @tab @code{#f} @tab Debugging von zyklischen Callback-Ketten. @item @code{debug-skylines} @tab @code{#f} @tab Debugging von Skylines. @item @code{delete-intermediate-files} @tab @code{#t} @tab Entferne unbenutzbare, zwischenzeitliche @code{.ps}-Dateien, die während der Kompilations erstellt werden. @item @code{dump-cpu-profile} @tab @code{#f} @tab Gebe CPU-Zeitinformation aus (abhängig vom System). @item @code{dump-profile} @tab @code{#f} @tab Gebe Speicher- und CPU-Zeitbenutzung für jede Datei aus. @item @code{dump-signatures} @tab @code{#f} @tab Gebe Ausgabesignaturen für jedes System aus. Wird für das Prüfen der Regressionsteste eingesetzt. @item @code{eps-box-padding} @tab @code{#f} @tab Verschiebe die linke Ecke der ausgegebenen EPS-Boundingbox um die angegebene Entfernung (in mm). @item @code{gs-load-fonts} @tab @code{#f} @tab Lade die Schriftarten durch Ghostscript. @item @code{gs-load-lily-fonts} @tab @code{#f} @tab Lade nur die LilyPond-Schriftarten durch Ghostscript. @item @code{gui} @tab @code{#f} @tab Gibt keine Ausgabe auf der Kommandozeile aus, sondern schreibt alles in die Log-Datei. @end multitable @noindent @strong{Anmerkung für Windows-Benutzer:} Standardmäßig gibt @code{lilypond.exe} alle Fortschrittsinformation auf der Kommandozeile aus; @code{lilypond-windows.exe} gibt aber keine Fortschrittinformation aus und zeigt sofort den Prompt an. Die Option @option{-dgui} kann hier benutzt werden, um die Ausgabe in eine Log-Datei umzuleiten. @multitable @columnfractions .33 .16 .51 @item @code{help} @tab @code{#f} @tab Zeige die Hilfe. @item @code{include-book-title-preview} @tab @code{#t} @tab Füge Titel eines Buches (book) in die Vorschaubilder ein. @item @code{include-eps-fonts} @tab @code{#t} @tab Füge Schriftarten in EPS-Dateien von einzelnen Systemen ein. @item @code{include-settings} @tab @code{#f} @tab Füge eine Datei für globale Einstellungen ein, dieses wird gelesen, bevor die Partitur verarbeitet wird. @item @code{job-count} @tab @code{#f} @tab Bearbeite Dateien parallel, mit der angegebenen Anzahl von Prozessen. @item @code{log-file} @tab @code{#f [file]} @tab Wenn die Zeichenkette @code{FOO} als ein zweites Argument angegeben wird, wird die Ausgabe in die Log-Datei @code{FOO.log} umgeleitet. @item @code{max-markup-depth} @tab @code{1024} @tab Maximale Tiefe eines Beschriftungs-(markup)-Baumes. Wenn eine Beschriftung mehr Ebenen hat, wird angenommen, dass die Beschriftung nicht von sich aus schließt, eine Warnung ausgegeben und eine leere Beschriftung gesetzt. @item @code{midi-extension} @tab @code{"midi"} @tab Schreibe als Standarddateierweiterung für MIDI die angegebene Zeichenkette. @item @code{music-strings-to-paths} @tab @code{#f} @tab Konvertiere Textzeichenketten in Pfade, wenn die Glyphen einer Musik-Schriftart gehören. @item @code{old-relative} @tab @code{#f} @tab Lässt den @code{\relative}-Modus für simultane Musik ähnlich wie die Akkord-Syntax funktionieren. @item @code{paper-size} @tab @code{\"a4\"} @tab Stelle die Standardpapiergröße ein. Beachten Sie, dass die Zeichenkette von doppelten Anführungszeichen mit Backslash umgeben werden muss. @item @code{pixmap-format} @tab @code{png16m} @tab Stellt das Ausgabeformat von GhostScript für Pixel-Bilder ein. @item @code{point-and-click} @tab @code{#f} @tab Füge @q{point & click}-Links in die @code{PDF}-Ausgabedatei ein. Siehe auch @ref{Point and click}. @item @code{preview} @tab @code{#f} @tab Erstelle Vorschaubilder zusätzlich zur normalen Ausgabe. @end multitable @noindent Diese Option wird von allen Backends unterstützt: @code{pdf}, @code{png}, @code{ps}, @code{eps} und @code{svg}, allerdings nicht @code{scm}. Hiermit wird eine Ausgabedatei in der Form @code{meineDatei.preview.Dateierweiterung} erstellt, die die Titel und das erste Notensystem enthält. Wenn @code{\book}- oder @code{\bookpart}-Umgebungen inegesetzt werden, werden die Titel von @code{\book}, @code{\bookpart} oder @code{\score} in die Ausgabe aufgenommen, sowie das erste System jeder @code{\score}-Umgebung, wenn die Variable @code{print-all-headers} in der @code{paper}-Umgebung auf @code{#t} eingesetllt ist. Um die normale Ausgabe zu unterdrücken, können die Optionen @option{-dprint-pages} oder @option{-dno-print-pages} eingesetzt werden. @multitable @columnfractions .33 .16 .51 @item @code{print-pages} @tab @code{#t} @tab Erstelle vollständige Seiten, der Standard. @option{-dno-print-pages} ist hilfreich im Zusammenhang mit @option{-dpreview}. @item @code{profile-property-accesses} @tab @code{#f} @tab Speichere Statistiken von @code{get_property()}-Funktionsaufrufen. @item @code{protected-scheme-parsing} @tab @code{#t} @tab Fahre fort, wenn Fehler in eingefügtem Scheme-Code im Parser bemerkt werden. Wenn auf @code{#f} gesetzt, halte an Fehlern an und gebe einen Stacktrace aus. @item @code{read-file-list} @tab @code{#f [file]} @tab Gibt den Dateinamen einer Datei an, die eine Liste mit Eingabedateien enthält, die kompiliert werden sollen. @item @code{relative-includes} @tab @code{#f} @tab Wenn ein @code{\include}-Befehl bearbeitet wird, suche nach der eingefügten Datei relativ zur aktuellen Datei (und nicht relativ zur untersten Ebene). @item @code{resolution} @tab @code{101} @tab Setzt die Auflösung, mit der @code{PNG}-Bilder erstellt werde, auf einen bestimmten Wert (in dpi). @item @code{safe} @tab @code{#f} @tab Der @code{.ly}-Eingabe nicht trauen. @end multitable @noindent Wenn LilyPond-Notensatz über einen Webserver zur Verfügung gestellt wird, @b{müssen} entweder die Option @option{--safe} oder die Option @option{--jail} mitgegeben werden. Die Option @option{--safe} verhindert eingefügten Scheme-Code daran, Schaden auszuüben, etwa @quotation @verbatim #(system "rm -rf /") { c4^$(ly:gulp-file "/etc/passwd") } @end verbatim @end quotation Die Option @option{-dsafe} interpretiert eingefügte Scheme-Ausdrücke in einem besonderen sicheren Modul. Das ist aus dem GUILE @file{safe-r5rs}-Modul abgeleitet, fügt aber einige Funktionen der LilyPond API hinzu, welche sich in @file{scm/safe-lily.scm} aufgelistet finden. Zusätzliche verbietet der sichere Modus @code{\include}-Befehle und stellt die Benutzung von Backslash in @TeX{}-Zeichenketten aus. Im sicheren Modus ist es auch nicht möglich, LilyPond-Variablen in Scheme zu importieren. @option{-dsafe} kann jedoch @emph{nicht} Überbenutzung von Resourcen entdecken, sodass man trotzdem das Programm abschießen kann, etwa indem man eine sich wiederholende Datenstruktur in das Backend leitet. Darum sollte LilyPond sowohl in der CPU- als auch Speicherbenutzung eingeschränkt betrieben werden, wenn es über einen Webserver öffentlich zugänglich gemacht wird. Der sichere Modus verhindert die Kompilierung von vielen nützlichen LilyPond-Schnipseln. die Option @option{--jail} ist noch sicherer, erfordert aber mehr Arbeit beim Setup. Siehe auch @ref{Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond}. @multitable @columnfractions .33 .16 .51 @item @code{separate-log-files} @tab @code{#f} @tab Für Eingabedateien @code{Datei1.ly}, @code{Datei2.ly} usw. die Log-Daten in die Dateien @code{Datei1.log}, @code{Datei2.log} ... schreiben. @item @code{show-available-fonts} @tab @code{#f} @tab Eine Liste der verfügbaren Schriftarten. @item @code{strict-infinity-checking} @tab @code{#f} @tab Erzwinge einen Programmabsturz wenn @code{Inf} und @code{NaN} Fließkommaausnahmen gefunden werden. @item @code{strip-output-dir} @tab @code{#t} @tab Verzeichnisse von Eingabedateien nicht in die Konstruktion der Ausgabedateinamen einbeziehen. @item @code{svg-woff} @tab @code{#f} @tab Woff-Schriftarten im SVG-Backend benuützen.. @item @code{trace-memory-frequency} @tab @code{#f} @tab Zeichnet die Benutzung von Scheme so oft pro Sekunde auf. Das Resultat wird in die Dateien @code{FILE.stacks} und @code{FILE.graph} ausgegeben. @item @code{trace-scheme-coverage} @tab @code{#f} @tab Abdeckung der Scheme-Dateien in Datei @code{FILE.cov} schreiben. @item @code{verbose} @tab @code{#f} @tab Ausfühliche Ausgabe, also Logstufe DEBUG (read-only). @item @code{warning-as-error} @tab @code{#f} @tab Alle Warnungen und @q{Programmierfehler}-Nachrichten in Fehler ändern. @end multitable @node Umgebungsvariablen @unnumberedsubsec Umgebungsvariablen @translationof Environment variables @cindex LANG @cindex LILYPOND_LOGLEVEL @cindex LILYPOND_DATADIR @cindex Variablen, Umgebungs- @cindex Umgebungsvariablen @command{lilypond} erkennt und benützt die folgenden Umgebungsvariablen: @table @code @item LILYPOND_DATADIR Diese Variable gibt das Verzeichnis an, wo Lilypond seine eigenen Dateien, Meldungen und Übersetzungen finden kann. Dieses Verzeichnis sollte Unterverzeichnisse @file{ly/}, @file{ps/}, @file{tex/}, etc. beinhalten. @item LANG Gibt die Sprache an, in der Warnungen und Fehlermeldungen ausgegeben werden. @item LILYPOND_LOGLEVEL Die standardmäßige Logstufe. Wenn LilyPond ohne eine explizite Logstufe aufterufen wird (d. h. die Kommandozeilenoption @option{--loglevel} nicht eingesetzt wird), wird dieser Wert benutzt. @item LILYPOND_GC_YIELD Eine Variable (von 1 bis 100), die die Speicherverwaltung regelt. Bei niedrigeren Werten wird mehr Prozessor-Zeit, dafür weniger Hauptspeicher benötigt. Voreinstellung ist ein Wert von @code{70}. @end table @node LilyPond in chroot-Kerker @unnumberedsubsec LilyPond in chroot-Kerker @translationof LilyPond in chroot jail Einen Server einzurichten, der LilyPond in einem chroot-Kerker bedient, ist recht kompliziert. Die einzelnen Schritten finden sich unten aufgeliestet. Beispiele sind für Ubuntu GNU/Linux und erfordern evtl. die Benutzung von @code{sudo} an den entsprechenden Stellen. @itemize @item Installieren Sie die nötigen Pakete: LilyPond, GhostScript und ImageMagick. @item Erstellen Sie einen neuen Benutzer mit dem Namen @code{lily}: @example adduser lily @end example @noindent Hierdurch wird auch eine Gruppe @code{lily} und ein Heimat-Ordner @code{/home/lily} für den neuen Benutzer erstellt. @item Im Heimat-Ordner des Benutzers @code{lily} erstellen Sie eine Datei, die als eigenes Dateisystem eingesetzt wird: @example dd if=/dev/zero of=/home/lily/loopfile bs=1k count= 200000 @end example @noindent In diesem Beispiel wird eine 200-MB-Datei als Kerker-Dateisystem erstellt. @item Erstellen Sie ein loop device, erstellen Sie ein Dateisystem und mounten Sie es, dann erstellen Sie dort einen Ordner, in dem der Benutzer @code{lily} Schreibrechte hat: @example mkdir /mnt/lilyloop losetup /dev/loop0 /home/lily/loopfile mkfs -t ext3 /dev/loop0 200000 mount -t ext3 /dev/loop0 /mnt/lilyloop mkdir /mnt/lilyloop/lilyhome chown lily /mnt/lilyloop/lilyhome @end example @item In der Konfiguration des Servers ist der Kerker (JAIL) @code{/mnt/lilyloop} und das Verzeichnis (DIR) @code{/lilyhome}. @item Erstellen Sie einen großen Verzeichnisbaum in dem Kerker, indem Sie die notwendigen Dateien dorthin kopiert, wie das Beispielskript unten zeigt. Sie könne @code{sed} benutzen, um die notwendigen Kopierbefehle für ein bestimmtes Programm zu erstellen: @example for i in "/usr/local/lilypond/usr/bin/lilypond" "/bin/sh" "/usr/bin/; \ do ldd $i | sed 's/.*=> \/\(.*\/\)\([^(]*\).*/mkdir -p \1 \&\& \ cp -L \/\1\2 \1\2/' | sed 's/\t\/\(.*\/\)\(.*\) (.*)$/mkdir -p \ \1 \&\& cp -L \/\1\2 \1\2/' | sed '/.*=>.*/d'; done @end example @end itemize @subheading Beispiel-Skript für 32-bit Ubuntu 8.04 @example #!/bin/sh ## defaults set here username=lily home=/home loopdevice=/dev/loop0 jaildir=/mnt/lilyloop # the prefix (without the leading slash!) lilyprefix=usr/local # the directory where lilypond is installed on the system lilydir=/$lilyprefix/lilypond/ userhome=$home/$username loopfile=$userhome/loopfile adduser $username dd if=/dev/zero of=$loopfile bs=1k count=200000 mkdir $jaildir losetup $loopdevice $loopfile mkfs -t ext3 $loopdevice 200000 mount -t ext3 $loopdevice $jaildir mkdir $jaildir/lilyhome chown $username $jaildir/lilyhome cd $jaildir mkdir -p bin usr/bin usr/share usr/lib usr/share/fonts $lilyprefix tmp chmod a+w tmp cp -r -L $lilydir $lilyprefix cp -L /bin/sh /bin/rm bin cp -L /usr/bin/convert /usr/bin/gs usr/bin cp -L /usr/share/fonts/truetype usr/share/fonts # Now the library copying magic for i in "$lilydir/usr/bin/lilypond" "$lilydir/usr/bin/guile" "/bin/sh" \ "/bin/rm" "/usr/bin/gs" "/usr/bin/convert"; do ldd $i | sed 's/.*=> \ \/\(.*\/\)\([^(]*\).*/mkdir -p \1 \&\& cp -L \/\1\2 \1\2/' | sed \ 's/\t\/\(.*\/\)\(.*\) (.*)$/mkdir -p \1 \&\& cp -L \/\1\2 \1\2/' \ | sed '/.*=>.*/d'; done | sh -s # The shared files for ghostscript... cp -L -r /usr/share/ghostscript usr/share # The shared files for ImageMagick cp -L -r /usr/lib/ImageMagick* usr/lib ### Now, assuming that you have test.ly in /mnt/lilyloop/lilyhome, ### you should be able to run: ### Note that /$lilyprefix/bin/lilypond is a script, which sets the ### LD_LIBRARY_PATH - this is crucial /$lilyprefix/bin/lilypond -jlily,lily,/mnt/lilyloop,/lilyhome test.ly @end example @node Fehlermeldungen @section Fehlermeldungen @translationof Error messages @cindex error messages @cindex Fehlermeldungen Während der Verarbeitung einer Dateien können diverse Meldungen an der Kommandozeile auftreten: @table @emph @item Warnung (Warning) @cindex Warnung Irgendetwas ist verdächtig. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches in Ihrer Datei durchführen, dann werden Sie die Meldung verstehen und können sie gegebenenfalls ignorieren. Im Normalfall jedoch bedeutet eine Warnung, dass mit Ihrer Datei etwas nicht stimmt, LilyPond jedoch trotzdem versucht, die Datei soweit wie möglich korrekt zu übersetzen. @item Fehler (Error) @cindex Fehler Irgendetwas stimmt definitiv nicht. Der aktuelle Bearbeitungsschritt (Einlesen, Interpretieren oder Formatieren der Datei) wird noch fertig ausgeführt, danach bricht die Bearbeitung aber ab. @item Fataler Fehler (Fatal error) @cindex Fataler Fehler Irgendetwas stimmt definitiv nicht und LilyPond kann nicht weiter ausgeführt werden. Dies ist nur sehr selten der Fall, meist sind die Schriftarten nicht korrekt installiert. @item Scheme Fehler (Scheme error) @cindex Fehlerprotokoll, Scheme @cindex Scheme Fehler Fehler, die während der Ausführung von Scheme-Code auftreten, werden vom Scheme-Interpreter aufgefangen und an der Kommandozeile ausgegeben. Wenn Sie LilyPond mit der @option{--verbose} Option (auch @code{-V}) ausführen, wird der sogenannte @q{Call trace} ausgegeben, der die aufgerufenen Funktionen zur Zeit des Fehlers angibt. @item Programmierfehler (Programming error) @cindex Programmierfehler Eine interne Inkonsistenz ist aufgetreten. Diese Fehlermeldungen sollen den Programmierern die Fehlersuche erleichtern und können meistens einfach ignoriert werden. In manchen Fällen werden so viele Meldungen ausgegeben, dass die Lesbarkeit der restliche Ausgabe davon beeinträchtigt wird. @item Abgebrochen (core dumped) Dies bezeichnet einen ernsten Programmierfehler, der das Programm zum Absturz gebracht hat. Solche Fehler werden als kritisch angesehen. Falls daher einer auftritt, senden Sie bitte einen Bug-Report! @end table @cindex Fehlermeldung, Format @cindex Form der Fehlermeldungen Wenn Warnungen oder Fehlermeldungen mit einer konkreten Stelle in der Eingabedatei verknüpft werden können, dann hat die Meldung die folgende Form: @example @var{Dateiname}:@var{Zeile}:@var{Spalte}: @var{Meldung} @var{Fehlerhafte Eingabezeile} @end example Ein Zeilenumbruch wird in der fehlerhaften Zeile an jener Stelle eingefügt, wo der Fehler aufgetreten ist. Zum Beispiel @example test.ly:2:19: Fehler: keine gültige Dauer: 5 @{ c'4 e' 5 g' @} @end example Diese Stellen sind LilyPonds Vermutung, wo die Warnung oder der Fehler aufgetreten ist, allerdings treten Warnungen und Fehler ja gerade in unerwarteten Fällen auf. Manchmal kann Lilypond auch eine fehlerhafte Stelle zwar noch problemlos verarbeiten, ein paar Zeilen später wirkt sich der Fehler aber dann doch noch aus. In solchen Fällen, wo Sie in der angegebenen Zeile keinen Fehler erkennen, sollten Sie auch die Zeilen oberhalb der angegebenen Stelle genauer unter die Lupe nehmen. Mehr Information darüber findet sich in @ref{Häufige Fehlermeldungen}. @node Häufige Fehlermeldungen @section Häufige Fehlermeldungen @translationof Common errors Die Fehlermeldungen, die unten beschrieben werden, treten of auf, es ist jedoch nicht immer einfach, die Urache zu finden. Wenn der Fehler einmal verstanden ist, kann er einfach behoben werden. @menu * Noten laufen aus der Seite heraus:: * Ein zusätzliches System erscheint:: * Offensichtlicher Fehler in ../ly/init.ly:: * Fehlermeldung Ungebundene Variable %:: * Fehlermeldung FT_Get_Glyph_Name:: * Warnung über absteigende staff affinities:: @end menu @node Noten laufen aus der Seite heraus @unnumberedsubsec Noten laufen aus der Seite heraus @translationof Music runs off the page Noten, die rechts aus der Seite herauslaufen oder sehr komprimiert aussehen, liegen in fast allen Fällen an einer falschen Notendauer einer Note, die dazu fürt, dass die letzte Note im Takt über die Taktgrenze hinwegdauert. Es ist nicht falsch, wenn die letzte Note eines Taktes über den Takt hinausdauert, weil einfach angenommen wird, dass sie im nächsten Takt fortgesetzt wird. Aber wenn eine längere Sequenz dieser überhängenden Noten auftritt, können die Noten sehr gedrängt aussehen oder über den Seitenrand fließen, weil die automatische Zeilenumbruchsfunktion einen Umbruch nur am Ende eines vollständigen Taktes einfügen kann, also wenn alle Noten zum Ende des Taktstriches auch wirklich aufhören. @warning{Eine falsche Dauer kann dazu führen, dass Zeilenumbrüche nicht möglich sein und die Zeile entweder sehr gedrängt dargestllt wird oder über den Seitenrand fließt.} Die falsche Dauer kann einfach gefunden werden, wenn Taktstrichüberprüfung eingesetzt wird, siehe @ruser{Takt- und Taktzahlüberprüfung}. If you actually intend to have a series of such carry-over measures you will need to insert an invisible bar line where you want the line to break. For details, see @ruser{Taktstriche}. @node Ein zusätzliches System erscheint @unnumberedsubsec Ein zusätzliches System erscheint @translationof An extra staff appears Wenn Kontext nicht explizit mit @code{\new} oder @code{\context} erstellt werden, werden sie vom Programm erstellt, sobald ein Befehl angetroffen wird, der im aktuellen Kontext nicht funktioniert. In einfachen Partituren ist diese automatische Erstellung sehr nützlich und die meisten Beispiele der LilyPond-Handbücher benutzen diese Schreiberleicherterung. Manchmal jedoch kann es vorkommen, dass durch die automatische Erstellung von Systemen aufeinmal unerwartete Notensysteme erstellt werden. Beispielsweise könnte man annehmen, dass folgendes Beispiel alle Notenköpfe in dem Notensystem rot macht, aber als Resultat hat man zwei Systeme, während die Notenköpfe immernoch schwarz im unteren System erscheinen. @lilypond[quote,verbatim,relative=2] \override Staff.NoteHead #'color = #red \new Staff { a } @end lilypond Das liegt daran, dass kein @code{Staff}-Kontext existiert, wenn der @code{\override}-Befehl verarbeitet wird, sodass ein System für diesen Befehl erstellt wird. Dann aber erstellt @code{\new Staff} noch ein zusätzliches System, wo die Noten gesetzt werden. Die richtige Schreibweise wäre: @lilypond[quote,verbatim,relative=2] \new Staff { \override Staff.NoteHead #'color = #red a } @end lilypond Ein zweites Beispiel zeigt, dass ein @code{\relative}-Befehl innerhalb von @code{\repeat} zwei Systeme erstellt, wobei der zweite etwas verschoben ist. Das liegt daran, dass @code{\repeat} zwei @code{\relative}-Umgebungen erstellt, die jede implizit einen @code{Staff}- und @code{Voice}-Kontext erstellen. @lilypond[quote,verbatim] \repeat unfold 2 { \relative c' { c4 d e f } } @end lilypond Indem man die @code{Voice}-Kontexte explizit erstellt, kann das Problem umgangen werden. @lilypond[quote,verbatim] \new Voice { \repeat unfold 2 { \relative c' { c4 d e f } } } @end lilypond @node Offensichtlicher Fehler in ../ly/init.ly @unnumberedsubsec Offensichtlicher Fehler in ../ly/init.ly @translationof Apparent error in @code{../ly/init.ly} Verschiedene seltsame Fehlermeldungen können über Syntax-Fehler in @file{../ly/init.ly} auftauchen, wenn die Eingabedatei nicht richtig formuliert ist, wenn sie etwa nicht richtig passende Klammerpaare oder Anführungszeichen enthält. Der üblichste Fehler ist das Fehlen einer geschweiften Klammer (@code{@}}) am Ende der @code{score}-Umbgebung. Die Lösung ist hier klar: überprüfen Sie, ob die @code{score}-Umgebung richtig beendet wurde. Die richtige Struktur einer Eingabedatei wird beschrieben in @rlearning{Wie eine LilyPond-Eingabe-Datei funktioniert}. Ein Editor, der die Klammerpaare automatisch anzeigt, ist sehr hilfreich, um derartige Fehler zu vermeiden. Eine weitere übliche Fehlerquelle ist kein Leerzeichen zwischen der letzten Silbe einer @code{lyrics}-Umgebung und der schließenden Klammer (@code{@}}). Ohne diese Trennung wird die Klammer als Teil der Silbe gewertet. Es bietet sich immer an, Leerzeichen vor und hinter @emph{jede} Klammer zu setzen. Wie wichtig das ist, wenn Gesangstext eingesetzt wird, siehe @ruser{Eingabe von Text}. Diese Fehlermeldung kann auch mit einem fehlenden schließenden Anführungszeichen (@code{"}) auftreten. In diesem Fall sollte die begleitende Fehlermeldung eine Zeilenzahl angeben, die dicht am Fehler liegt. Die nicht paarigen Anführungszeichen sind meistens ein oder zwei Zeilen darüber. @node Fehlermeldung Ungebundene Variable % @unnumberedsubsec Fehlermeldung Ungebundene Variable % @translationof Error message Unbound variable % Diese Fehlermeldung erscheint am Ende der Kommandozeilenausgabe oder in der Log-Datei mit einer Meldung @qq{GUILE signalled an error ...} jedes Mal, wenn eine Scheme-Routine aufgerufen wird, die (falscherweise) ein @emph{LilyPond}-Kommentar und kein @emph{Scheme}-Kommentar enthält. LilyPond-Kommentare befginnen mit dem Prozent-Zeichen (@code{%}) und dürfen nicht in Scheme-Routinen benutzt werden. Scheme-Kommentare beginnen mit einem Semikolon (@code{;}). @node Fehlermeldung FT_Get_Glyph_Name @unnumberedsubsec Fehlermeldung FT_Get_Glyph_Name @translationof Error message FT_Get_Glyph_Name Diese Fehlermeldung erscheint in der Kommandozeilenausgabe, wenn die Datei ein Zeichen enthält, das nicht zu ASCII gehört und die Datei nicht in UTF-8-Kodierung gespeichert wurd. Sie auch @ruser{Zeichenkodierung}. @node Warnung über absteigende staff affinities @unnumberedsubsec Warnung über absteigende staff affinities @translationof Warning staff affinities should only decrease Diese Warnung erscheint, wenn keine Notensysteme in der Ausgabe vorhanden sind, wenn etwa nur @code{ChordName}-Kontext und @code{Lyrics}-Kontext in einem Liedblatt vorhanden sind. Die Warnungen können vermieden werden, indem man einen der Kontexte als System erscheinen lässt, indem man ihm zu Beginn hinzufügt: @example \override VerticalAxisGroup #'staff-affinity = ##f @end example Zu Einzelheiten siehe @qq{Abstand von Nicht-Notensystemzeilen} in @ruser{Flexible vertikale Abstände in Systemgruppen}.