From 58c52ba19b44e3ea54584fb4a076e42d2c568e81 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Till Paala Date: Thu, 4 Sep 2008 18:34:42 +0300 Subject: [PATCH] Translate section about contexts from fundamental.itely to German --- Documentation/de/user/fundamental.itely | 199 +++++++++++++++++++++++- 1 file changed, 197 insertions(+), 2 deletions(-) diff --git a/Documentation/de/user/fundamental.itely b/Documentation/de/user/fundamental.itely index d4db948d38..476f39ead4 100644 --- a/Documentation/de/user/fundamental.itely +++ b/Documentation/de/user/fundamental.itely @@ -1605,12 +1605,207 @@ vornehmen zu können. @node Contexts explained @subsection Contexts explained -@untranslated +@cindex Kontexte erklärt + +Wenn Noten gesetzt werden, müssen viele Elemente zu der Notenausgabe +hinzugefügt werden, +die im Quellcode gar nicht explizit vorkommen. Vergleichen Sie +etwa den Quellcode und die Notenausgabe des folgenden Beispiels: + +@lilypond[quote,verbatim,relative=2,fragment] +cis4 cis2. g4 +@end lilypond + +Der Quellcode ist sehr kurz und knapp, während in der +Notenausgabe Taktlinien, Vorzeichen, ein Schlüssel und +eine Taktart hinzugefügt wurden. Während LilyPond +den Eingabetext @emph{interpretiert}, wird die +musikalische Information in zeitlicher Reihenfolge +inspiziert, etwa wie man eine Partitur von links nach +rechts liest. Während das Programm den Code liest, +merkt es sich, wo sich Taktgrenzen befinden und +für welche Tonhöhen Versetzungszeichen gesetzt werden +müssen. Diese Information muss auf mehreren Ebenen +gehandhabt werden, denn Versetzungszeichen etwa +beziehen sich nur auf ein System, Taktlinien dagegen +üblicherweise auf die gesamte Partitur. + +Innerhalb von LilyPond sind diese Regeln und +Informationshappen in @emph{Kontexten} (engl. +contexts) gruppiert. Wir sind schon auf den +@code{Voice} (Stimmen)-Kontext gestoßen. Daneben +gibt es noch die @code{Staff} (Notensystem-) und +@code{Score} (Partitur-) Kontexte. Kontexte sind +hierarchisch geschichtet um die hierarchische +Struktur einer Partitur zu spiegeln. Ein @code{Staff}-Kontext +kann zum Beispiel viele @code{Voice}-Kontexte beinhalten, +und ein @code{Score}-Kontext kann viele +@code{Staff}-Kontexte beinhalten. + +@quotation +@sourceimage{context-example,5cm,,} +@end quotation + +Jeder Kontext hat die Aufgabe, bestimmte Notationsregeln +zu erzwingen, bestimmte Notationsobjekte zu erstellen und +verbundene Elemente zu ordnen. Der @code{Voice}-Kontext +zum Beispiel kann eine Vorzeichenregel einführen und der +@code{Staff}-Kontext hält diese Regel dann aufrecht, um +einzuordenen, ob ein Versetzungszeichen gesetzt werden +muss oder nicht. + +Ein anderes Beispiel: die Synchronisation der Taktlinien ist +standardmäßig im @code{Score}-Kontext verankert. Manchmal sollen +die Systeme einer Partitur aber unterschiedliche Taktarten +enthalten, etwa in einer polymetrischen Partitur mit +4/4- und 3/4-Takt. In diesem Fall müssen also die Standardeinstellungen +der @code{Score}- und @code{Staff}-Kontexte verändert werden. + +In einfachen Partituren werden die Kontexte implizit erstellt, +und es kann sein, dass Sie sich dessen gar nicht bewusst sind. +Für etwas größere Projekte, etwa mit vielen Systemen, müssen +die Kontexte aber explizit erstellt werden, um sicher zu gehen, +dass man auch wirklich die erwünschte Zahl an Systemen in der +richtigen Reihenfolge erhält. Wenn Stücke mit spezialisierter +Notation gesetzt werden sollen, ist es üblich, die existierenden +Kontexte zu verändern oder gar gänzlich neue zu definieren. + +Zusätzlich zu den @code{Score,} @code{Staff} und +@code{Voice}-Kontexten gibt es noch Kontexte, die zwischen +der Partitur- und Systemebene liegen und Gruppen von Systemen +kontrollieren. Das sind beispielsweise der +@code{PianoStaff} und @code{ChoirStaff}-Kontext. Es gibt zusätzlich +alternative Kontexte für Systeme und Stimmen sowie eigene Kontexte +für Gesangstexte, Perkussion, Griffsymbole, Generalbass usw. + +Die Bezeichnungen all dieser Kontexte werden von einem oder mehreren +englischen +Wörtern gebildet, dabei wird jedes Wort mit einem Großbuchstaben +begonnen und direkt an das folgende ohne Bindestrich oder Unterstrich +angeschlossen, etwa +@code{GregorianTranscriptionStaff}. + +@seealso + +Notationreferenz: @ruser{Contexts explained}. + @node Creating contexts @subsection Creating contexts -@untranslated +@funindex \new +@cindex Neue Kontexte +@cindex Erstellen von Kontexten +@cindex Kontexte, Erstellen + +Es gibt nur einen Kontext der obersten Ebene: der +@code{Score}-Kontext. Er wird mit dem @code{\score}-Befehl, +oder -- in einfacheren Partituren -- automatisch +erstellt. + +Wenn nur ein System vorhanden ist, kann man es ruhig +LilyPond überlassen, die @code{Voice}- und @code{Staff}-Kontexte +zu erstellen, aber für komplexere Partituren ist es notwendig, +sie mit einem Befehl zu erstellen. Der einfachste Befehl +hierzu ist @code{\new}. Er wird dem musikalischen Ausdruck +vorangestellt, etwa so: + +@example +\new @var{Typ} @var{musikalischer Ausdruck} +@end example + +@noindent +wobei @var{Typ} eine Kontextbezeichnung (wie etwa @code{Staff} oder +@code{Voice}) ist. Dieser Befehl erstellt einen neuen Kontext und +beginnt, den @var{muskalischen Ausdruck} innherhalb dieses +Kontexts auszuwerten. + +Beachten Sie, dass es keinen @code{\new Score}-Befehl gibt: der +Partitur-Kontext der obersten Ebene wird mit dem Befehl @code{\score} +begonnen. + +Wir haben schon viele explizite Beispiel gesehen, in denen +neue @code{Staff}- und @code{Voice}-Kontexte erstellt wurden, aber +um noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, wie diese Befehle benutzt +werden, hier ein kommentiertes Beispiel aus dem richtigen Leben: + +@lilypond[quote,verbatim,ragged-right] +\score { % start of single compound music expression + << % start of simultaneous staves section + \time 2/4 + \new Staff { % create RH staff + \key g \minor + \clef "treble" + \new Voice { % create voice for RH notes + \relative c'' { % start of RH notes + d4 ees16 c8. | + d4 ees16 c8. | + } % end of RH notes + } % end of RH voice + } % end of RH staff + \new Staff << % create LH staff; needs two simultaneous voices + \key g \minor + \clef "bass" + \new Voice { % create LH voice one + \voiceOne + \relative g { % start of LH voice one notes + g8 ees, | + g8 ees, | + } % end of LH voice one notes + } % end of LH voice one + \new Voice { % create LH voice two + \voiceTwo + \relative g { % start of LH voice two notes + g4 ees | + g4 ees | + } % end of LH voice two notes + } % end of LH voice two + >> % end of LH staff + >> % end of simultaneous staves section +} % end of single compound music expression +@end lilypond + +(Beachten Sie, dass wir hier alle Zeilen, die eine neue +Umgebung entweder mit einer geschweiften Klammer (@code{@{}) +oder doppelten spitzen Klammern (@code{<<}) öffnen, mit +jeweils zwei Leerzeichen, und die entsprechenden +schließenden Klammern mit der gleichen Anzahl Leerzeichen +eingerückt werden. Dies ist nicht erforderlich, es wird aber +zu einem großen Teil die nicht passenden Klammerpaar-Fehler +eliminieren und ist darum sehr empfohlen. Es macht es +möglich, die Struktur einer Partitur auf einen Blick zu +verstehen, und alle nicht passenden Klammern +erschließen sich schnell. Beachten Sie auch, dass das +untere Notensystem mit eckigen Klammern erstellt wird, +denn innerhalb dieses Systems brauchen wir zwei Stimmen, +um die Noten darzustellen. Das obere System braucht +nur einen einzigen musikalischen Ausdruck und ist deshalb +von geschweiften Klammern umschlossen.) + +@cindex Kontexte, Benennung +@cindex Bennenung von Kontexten + +Der @code{\new}-Befehl kann einem Kontext auch einen +Namen zur Identifikation geben, um ihn von anderen Kontexten des +selben Typs zu unterscheiden: + +@example +\new @var{Typ} = @var{Name} @var{musikalischer Ausdruck} +@end example + +Beachten Sie den Unterschied zwischen der Bezeichnung des +Kontexttyps (@code{Staff}, @code{Voice}, usw.) und dem +Namen, der aus beliebigen Buchstaben (@strong{Achtung: keine +Zahlen}) bestehen kann +und vom Benutzer frei erfunden werden kann. Der Name wird +benutzt, um später auf genau diesen spezifischen Kontext +zu verweisen. Dieses Vorgehen wurde schon in dem Abschnitt +zu Gesangstexten angewandt, siehe @ref{Voices and vocals}. + +@seealso + +Notationreferenz: @ruser{Creating contexts}. + @node Engravers explained @subsection Engravers explained -- 2.39.2