From: Till Paala Date: Sat, 13 Dec 2008 22:48:36 +0000 (+0200) Subject: Doc-de: translation of world.itely X-Git-Tag: release/2.12.0-1~13^2~12 X-Git-Url: https://git.donarmstrong.com/?a=commitdiff_plain;h=d5bda32c41ed4c2d6703e0f849dad84b97a2fa0e;p=lilypond.git Doc-de: translation of world.itely --- diff --git a/Documentation/de/user/world.itely b/Documentation/de/user/world.itely index 6c125343dc..0abdb16625 100644 --- a/Documentation/de/user/world.itely +++ b/Documentation/de/user/world.itely @@ -1,17 +1,21 @@ @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @c This file is part of lilypond.tely @ignore - Translation of GIT committish: 4a527608c5ff2ce31e596495d00dce181dc1b9ea + Translation of GIT committish: 2c00bdbfaf62dd90863331c4713e6b29e32c9322 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. See TRANSLATION for details. @end ignore +@c Translators: Till Rettig + @node World music @section World music -@untranslated +Dieser Abschnitt soll Besonderheiten der Notation aufzeigen, die +insbesondere relevant sind, um Musik nicht-westlicher Tradition +zu notieren. @menu @@ -21,7 +25,8 @@ @node Arabic music @subsection Arabic music -@untranslated +Dieser Abschnitt zeigt Möglichkeiten, wie arabische Musik notiert +werden kann. @menu @@ -36,38 +41,350 @@ @node References for Arabic music @unnumberedsubsubsec References for Arabic music -@untranslated +@cindex arabische Musik +@cindex Maqam + +Arabische Musik wurde bisher vor allem mündlich tradiert. Wenn +Musik transkribiert wird, handelt es sich meistens um ein Gerüst, +auf dem der Musiker eigene Improvisationen ausführt. Mehr und mehr +wird die westliche Notation mit einigen Veränderungen benutzt, um +die arabische Musiktradition weiterzugeben und zu konservieren. + +Einige Elemente der westlichen Notation wie etwa die Transkription +von Akkorden oder eigenständige Stimmen werden für die traditionelleren +arabischen Noten nicht benötigt. Es gibt allerdings einige andere +Probleme, wie etwa die Notwendigkeit, Zwischenintervalle zu +notieren, die sich irgendwo zwischen einem Halbton und einem +Ganzton befinden. Daneben werden auch die westlichen Halb- und +Ganztöne eingesetzt. Es muss auch möglich sein, eine große +Anzahl an maqam (Modi) der arabischen Musik zu bezeichnen und zu +gruppieren. + +Üblicherweise müssen Mikrotöne in der arabischen Musik nicht +präzise notiert werden. + +Einige Bereiche, die für die arabische Notation wichtig sind, sind +an anderer Stelle behandelt: + +@itemize +@item Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen (inklusive Vierteltöne) +können angepasst werden, wie behandelt in +@ref{Note names in other languages}. + +@item Zusätzliche Taktarten können erstellt werden, siehe +@ref{Key signature}. + +@item Komplexe Taktarten erfordern evtl., dass Noten manual gruppiert +werden, wie gezeigt in +@ref{Manual beams}. + +@item @notation{Takasim}, rhythmisch freie Improvisationen, +können ohne Taktlinien notiert werden, siehe hierzu +@ref{Unmetered music}. + +@end itemize + + +@seealso +Notationsreferenz: +@ref{Note names in other languages}, +@ref{Key signature}, +@ref{Manual beams}. + +Schnipsel: +@rlsr{World music}. @node Arabic note names @unnumberedsubsubsec Arabic note names -@untranslated +@cindex arabische Notenbezeichnungen +@cindex Notenbezeichnungen, arabisch + +An der arabischen Tradition orientierte Notenbezeichnungen können sehr +land sein und eignen sich daher nicht gut für die Notation von Musik. +Sie werden nicht benutzt. Englische Notenbezeichnungen hingegen sind +in der arabischen Musikerziehung recht unbekannt, weshalb italienische +Notenbezeichnungen (@code{do, re, mi, fa, sol, la, si}) eingesetzt +werden. Modifikatoren (Versetzungszeichen) können auch benutzt werden, +wie gezeigt in @ref{Note names in other languages}. + +Hier ein Beispiel der arabischen @notation{rast}-Tonleiter: + +@lilypond[quote,verbatim] +\include "arabic.ly" +\relative do' { + do re misb fa sol la sisb do sisb la sol fa misb re do +} +@end lilypond + +@cindex arabisches Halb-B Versetzungszeichen +@cindex Halb-B-Versetzungszeichen, arabische Musik + +Das Symbol für das Halb-B sieht anders aus als das Symbol, was +üblicherweise in arabischer Notation benutzt wird. Das +@code{\dwn}-Symbol, das in der Datei @code{arabic.ly} definiert +ist, kann als ein Workaround eingesetzt werden, wenn es notwendig +ist, das arabische Symbol zu benutzen. Das Aussehen des +Halb-Bs in den Vorzeichen kann mit dieser methode nicht verändert +werden. + +@lilypond[quote,verbatim] +\include "arabic.ly" +\relative do' { + \set Staff.extraNatural = ##f + dod dob dosd \dwn dob dobsb dodsd do do +} +@end lilypond + +@seealso +Notationsreferenz: +@ref{Note names in other languages}. + +Schnipsel: +@rlsr{World music}. + @node Arabic key signatures @unnumberedsubsubsec Arabic key signatures -@untranslated +@cindex arabische Tonarten +@cindex arabische Vorzeichen + +Neben den westlichen Dur- und Moll-Tonarten sind folgende +Tonarten in @code{arabic.ly} definiert: @notation{bayati}, +@notation{rast}, @notation{sikah}, @notation{iraq} und +@notation{kurd}. Diese Tonarten definieren eine kleine +Gruppe von Maqams, die weitverbreitet sind. + +Ein Maqam kann die Tonart der Gruppe benutzen, zu der er gehört, +oder die einer benachbarten Gruppe. Zusätzlich können verschiedene +Versetzungszeichen in den Noten markiert werden. + +Um also etwa die Tonart des Maqams @qq{muhayer} folgendermaßen +notiert: + +@example +\key re \bayati +@end example + +@var{re} ist die Tonhöhe für den @qq{muhayer}-Maqam und @var{bayati} +ist die Bezeichnung des Basismaqams der Gruppe. + +Während die Vorzeichen eine Gruppe anzeigen, wird meistens der +eigentliche Maqam im Titel definiert. In diesem Beispiel müsste +also der @qq{muhayer}-Maqam im Titel erscheinen. + +Andere Maqams derselben Bayati-Gruppe, wie in der Tabelle unten +gezeigt ((bayati, hussaini, saba und ushaq) können auf die gleiche +Weise notiert werden. Sie sind alle Variationen des +Grundmaqams Bayati. Sie unterscheiden sich üblicherweise vom +grundlegenden Maqam in ihrem oberen Tetrachord oder in bestimmten +Einzelheiten, die aber nicht ihre eigentliche Qualität verändern. + +Der andere Maqam der gleichen Gruppe (Nawa) ist mit bayati durch +eine Modulation verwandt, deren Grundton in der Tabelle angezeigt +wird, wenn es sich um einen Maqam handelt, der eine Modulation +eines anderen Maqams darstellt. Nawa kann folgenderweise +notiert werden: + +@example +\key sol \bayati +@end example + +In der arabischen Musik ist ein Begriff wie bayati, der eine +Maqam-Gruppe bezeichnet, gleichzeitig auch selber ein Maqam, +meistens der häufigste dieser Gruppe. + +Hier ist eine Möglichkeit, Maqams zu gruppieren, womit die +häufigsten Maqams bestimmten Vorzeichen zugeordnet werden: + +@multitable @columnfractions 0.1 0.1 0.1 0.6 +@headitem Maqam-Gruppe + @tab Vorzeichen (@code{\key}) + @tab Finalis + @tab Andere Maqams der Gruppe (Finalis) +@item ajam + @tab major + @tab sib + @tab jaharka (fa) +@item bayati + @tab bayati + @tab re + @tab hussaini, muhayer, saba, ushaq, nawa (sol) +@item hijaz + @tab kurd + @tab re + @tab shahnaz, shad arban (sol), hijazkar (do) +@item iraq + @tab iraq + @tab sisb + @tab - +@item kurd + @tab kurd + @tab re + @tab hijazkar kurd (do) +@item nahawand + @tab minor + @tab do + @tab busalik (re), farah faza (sol) +@item nakriz + @tab minor + @tab do + @tab nawa athar, hisar (re) +@item rast + @tab rast + @tab do + @tab mahur, yakah (sol) +@item sikah + @tab sikah + @tab misb + @tab huzam +@end multitable + +@snippets + +@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle] +{non-traditional-key-signatures.ly} + +@seealso +Notationsreferenz: +@ref{Key signature}. + +Handbuch zum Lernen: +@rlearning{Accidentals and key signatures}. + +Referenz der Interna: +@rinternals{KeySignature}. + +Schnipsel: +@rlsr{World music}, +@rlsr{Pitches}. @node Arabic time signatures @unnumberedsubsubsec Arabic time signatures -@untranslated +@cindex Arabische Taktarten +@cindex Taktarten, arabisch +@cindex Semai-Form +@cindex taqasim + +Einige klassische Formen der arabischen und türkischen Musik +wie etwa @notation{Semai} haben ungewöhnliche Taktarten wie +etwa 10/8. Das kann dazu führen, dass die automatische +Bebalkung der Noten nicht zu dem Ergebnis kommt, welches in +der üblichen Notation dieser Musik eingesetzt wird. Die Noten +werden nicht anhand einer Taktzeit, sondern anhand von Kriterien +gruppiert, die man schwer mit einer automatischen Balkenfunktion +erfassen kann. Das kann umgangen werden, indem die automatische +Bebalkung ausgeschaltet wird und die Balken explizit gesetzt werden. +Auch wenn es nicht darauf ankommen sollte, eine schon notierte +Musik nachzuahmen, ist es in vielen Fällen dennoch erforderlich, +die Bebalkung anzupassen und/oder zusammengesetzte Taktarten +zu benutzen. + +@snippets + +@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle] +{compound-time-signatures.ly} + +@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle] +{arabic-improvisation.ly} + + +@seealso +Notationsreferenz: +@ref{Manual beams}, +@ref{Automatic beams}, +@ref{Unmetered music}, +@ref{Automatic accidentals}, +@ref{Setting automatic beam behavior}, +@ref{Time signature}. + +Schnipsel: +@rlsr{World music}. @node Arabic music example @unnumberedsubsubsec Arabic music example -@untranslated +@cindex Beispiel der arabischen Musik +@cindex arabische Musik, Beispiel +@cindex Vorlage, arabische Musik + +Hier eine Vorlage, welche den Beginn eines türkischen Semai +benutzt, der in der arabischen Musikerziehung oft herangezogen +wird, um Besonderheiten der arabischen Musiknotation, wie +etwa Zwischenintervalle und ungewöhnliche Modi, zu illustrieren. + +@lilypond[quote,verbatim] +\include "arabic.ly" +\score { + \relative re' { + \set Staff.extraNatural = ##f + \set Staff.autoBeaming = ##f + \key re \bayati + \time 10/8 + + re4 re'8 re16 [misb re do] sisb [la sisb do] re4 r8 + re16 [misb do re] sisb [do] la [sisb sol8] la [sisb] do [re] misb + fa4 fa16 [misb] misb8. [re16] re8 [misb] re [do] sisb + do4 sisb8 misb16 [re do sisb] la [do sisb la] la4 r8 + } + \header { + title = "Semai Muhayer" + composer = "Jamil Bek" + } +} +@end lilypond + + +@seealso +Schnipsel: +@rlsr{World music} @node Further reading @unnumberedsubsubsec Further reading -@untranslated +@enumerate + +@item +The Music of the Arabs von Habib Hassan Touma (Amadeus Press, 1996) +enthält eine Beschreibung von Maqams und Methoden zu ihrer +Gruppierung. + +Es gibt auch einige Internetseiten, die Maqams erklären und +teilweise auch Klangdateien zur Verfügung stellen: + +@itemize @bullet +@item +@uref{http://www.maqamworld.com/} +@item +@uref{http://www.turath.org/} +@end itemize + +Die Maqam-Gruppierungen unterscheiden sich in einigen Details, auch +wenn die allgemeinen Kriterien weithin anerkannt sind: +gemeinsame untere Tetrachorde sowie Modulation. +@item +Es gibt keine Übereinstimmung darüber, wie die Vorzeichen für +bestimmte Maqams angegeben werden sollen. Oft wird eine +Vorzeichenart für eine ganze Maqam-Gruppe verwendet, anstatt +dass jeder Maqam eigene Vorzeichen hätte. +Oud-Lehrbücher folgender Autoren enthalten Beispiele vor +allem türkischer und arabischer Kompositionen: -@c -- SKELETON FILE -- +@itemize @bullet +@item +Charbel Rouhana +@item +George Farah +@item +Ibrahim Ali Darwish Al-masri +@end itemize +@end enumerate