From: John Mandereau Date: Sat, 19 Sep 2009 16:55:43 +0000 (+0200) Subject: Merge branch 'lilypond/translation' of ssh://jomand@git.sv.gnu.org/srv/git/lilypond X-Git-Tag: release/2.13.4-1~13 X-Git-Url: https://git.donarmstrong.com/?a=commitdiff_plain;h=66a729cbb7d3bb1739c7cc843ad2e398ad6ad4e2;hp=001ad87ae4b9cccc9588557e4b944b11b8fe05f1;p=lilypond.git Merge branch 'lilypond/translation' of ssh://jomand@git.sv.gnu.org/srv/git/lilypond --- diff --git a/Documentation/de/learning.tely b/Documentation/de/learning.tely index e5bc4816c6..be2d98022c 100644 --- a/Documentation/de/learning.tely +++ b/Documentation/de/learning.tely @@ -1,6 +1,6 @@ \input texinfo @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @ignore - Translation of GIT committish: 01361d46dc9d514a79683d003eeea5f4fbf2b746 + Translation of GIT committish: 4582b7b24d22b2041bfcba49e716a714effcce92 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. See TRANSLATION for details. @@ -191,7 +191,7 @@ Anhänge @include learning/preface.itely @include learning/introduction.itely -@include learning/tutorial.itely +@include learning/common-notation.itely @include learning/fundamental.itely @include learning/tweaks.itely @c @include learning/working.itely diff --git a/Documentation/de/learning/common-notation.itely b/Documentation/de/learning/common-notation.itely new file mode 100644 index 0000000000..9146f9f4e1 --- /dev/null +++ b/Documentation/de/learning/common-notation.itely @@ -0,0 +1,1494 @@ +@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- + +@ignore + Translation of GIT committish: 4582b7b24d22b2041bfcba49e716a714effcce92 + + When revising a translation, copy the HEAD committish of the + version that you are working on. See TRANSLATION for details. +@end ignore + +@c \version "2.12.0" + +@ignore +Tutorial guidelines: +- unless you have a really good reason, use either + @l ilypond[quote,verbatim] + or + @l ilypond[quote,verbatim,fragment,relative=2] + (without spaces) + Don't use any other relative=X commands. + +- use "aes" and "ees" instead of "as" and "aes". I know it's not + correct Dutch naming, but let's not confuse people with this until + we get to the Basic notation chapter. +- addition for German users to the pitches chapter about naming of pitches. +@end ignore + + +@node Übliche Notation +@chapter Übliche Notation +@translationof Common notation + +Dieser Abschnitt erklärt, wie wunderschöner Notensatz erstellt +werden kann, der die am häufigsten vorkommenden Notationssymbole +enthält. Der Abschnitt baut auf der @ref{Einleitung} auf. + + +@menu +* Notation auf einem System:: +* Mehrere Noten auf einmal:: +* Lieder:: +* Letzter Schliff:: +@end menu + + +@node Notation auf einem System +@section Notation auf einem System +@translationof Single staff notation + +Dieses Kapitel lehrt grundlegende Bestandteile der Notation, +die für eine Stimme auf einem System gebraucht werden. + +@menu +* Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen):: +* Bindebögen und Legatobögen:: +* Artikulationszeichen und Lautstärke:: +* Text hinzufügen:: +* Automatische und manuelle Balken:: +* Zusätzliche rhythmische Befehle:: +@end menu + + +@node Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen) +@subsection Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen) +@translationof Accidentals and key signatures + +@subheading Versetzungszeichen +@cindex Versetzungszeichen +@cindex Akzidentien +@cindex Kreuz +@cindex Doppelkreuz +@cindex B +@cindex Doppel-B + +@funindex es +@funindex is +@funindex eses +@funindex isis + + +Glossar: @rglos{sharp}, @rglos{flat}, @rglos{double sharp}, +@rglos{double flat}, @rglos{accidental}. + +Ein @notation{Kreuz}-Versetzungszeichen@footnote{In der Umgangssprache +werden die Versetzungszeichen häufig auch Vorzeichen genannt. In +diesem Handbuch wird jedoch zwischen Vorzeichen zur generellen Angabe +der Tonart und den Versetzungszeichen, die direkt im Notentext +erscheinen, unterschieden.} wird eingegeben, indem an den +Notennamen ein @q{is} gehängt wird, ein @notation{B}-Versetzungszeichen +durch Anhängen von @q{es}. Logischerweise wird dann ein + @notation{Doppelkreuz} oder @notation{Doppel-B} durch Anhängen +von @q{isis} oder @q{eses} geschrieben. Diese Syntax +stammt aus der Tradition der germanischen Sprachen und ist also für +deutsche Benutzer kein Problem. Es ist aber möglich, die Namen für die +@notation{Versetzungszeichen} in anderen +Sprachen zu benutzen, siehe @ruser{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +cis1 ees fisis, aeses +@end lilypond + + +@subheading Tonartbezeichnungen (Vorzeichen) + +@cindex Tonart, Einstellung von +@cindex Vorzeichen +@cindex Dur +@cindex Moll +@cindex Vorzeichen und Versetzungszeichen +@cindex Inhalt & Darstellung +@cindex Darstellung & Inhalt + +@funindex \key +@funindex key +@funindex \major +@funindex major +@funindex \minor +@funindex minor + +Glossar: @rglos{key signature}, @rglos{major}, +@rglos{minor}. + +Die @notation{Tonart} eines Stückes wird erstellt mit dem +Befehl @code{\key}, gefolgt von einer Notenbezeichnung und +@code{\major} (für Dur) oder @code{\minor} +(für Moll). + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\key d \major +a1 +\key c \minor +a +@end lilypond + +@smallspace + +@subheading Warnung: Tonartbezeichnungen und Tonhöhen + +Glossar: @rglos{accidental}, @rglos{key signature}, +@rglos{pitch}, @rglos{flat}, @rglos{natural}, @rglos{sharp}, +@rglos{transposition}. + +Um zu bestimmen, ob vor einer bestimmten Note ein Versetzungszeichen +erscheinen soll, untersucht LilyPond die Notenhöhen und die +Tonart. Die Tonart beeinflusst nur die @emph{gedruckten} +Versetzungszeichen, nicht die wirklichen Tonhöhen! Diese Besonderheit +scheint am Anfang oft verwirrend, so dass sie hier etwas +genauer betrachtet wird. + +LilyPond unterscheidet strickt zwischen dem musikalischen Inhalt +und dem Satz (Layout). Die Alteration (@notation{B}, +@notation{Kreuz} oder @notation{Auflösungszeichen}) einer Note gehört +zur Tonhöhe dazu und ist deshalb musikalischer +Inhalt. Ob ein Versetzungszeichen (also ein @emph{gedrucktes} Kreuz, b +oder Auflösungszeichen) auch vor der Note erscheint, hängt vom Kontext, +also vom Layout ab. Das Layout gehorcht bestimmten Regeln, und +Versetzungszeichen +werden automatisch nach diesen Regeln gesetzt. Die Versetzungszeichen im +fertigen Notenbild sind nach den Regeln des Notensatzes gesetzt. Deshalb +wird automatisch entschieden, wo sie erscheinen, und man muss +den Ton eingeben, den man @emph{hören} will. + +In diesem Beispiel + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\key d \major +d cis fis +@end lilypond + +@noindent +hat keine der Noten ein Versetzungszeichen, trotzdem muss im Quelltext +das @q{is} für @code{cis} und @code{fis} notiert werden. + +Der Code @q{b} (nach der holländischen Notenbezeichnung wird der Ton H mit +@code{b} gesetzt) heißt also nicht: @qq{Zeichne einen schwarzen Punkt +auf die Mittellinie des Systems.} Im Gegenteil, er heißt vielmehr: + @qq{Hier soll eine Note mit der Tonhöhe H gesetzt werden.} +In der Tonart As-Dur @emph{bekommt} sie ein Versetzungszeichen: + + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\key aes \major +b +@end lilypond + +Alle diese Versetzungszeichen ausdrücklich zu schreiben, bedeutet vielleicht +etwas mehr Schreibarbeit, hat aber den großen Vorteil, dass +@notation{Transpositionen} sehr viel einfacher gemacht wird +und der Druck von Versetzungszeichen nach +unterschiedlichen Regeln erfolgen kann. Siehe +@ruser{Automatische Versetzungszeichen} für einige Beispiele, wie Vorzeichen +anhand von unterschiedlichen Regeln ausgegeben werden können. + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, +@ruser{Versetzungszeichen}, @ruser{Automatische Versetzungszeichen}, +@ruser{Tonartbezeichnung}. + +Glossar: @rglos{Pitch names}. + + +@node Bindebögen und Legatobögen +@subsection Bindebögen und Legatobögen +@translationof Ties and slurs + +@cindex Legatobögen +@cindex Bögen, Legato +@cindex Bindebögen +@cindex Phrasierungsbögen +@cindex Legatobögen, Phrasierung + +@funindex ~ +@funindex ( ... ) +@funindex \( ... \) + + +@subheading Bindebögen + +Glossar: @rglos{tie}. + +Ein @notation{Bindebogen} wird geschrieben, indem man eine Tilde @code{~} +an die erste der zu verbindenden Noten hängt. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +g4~ g c2~ +c4 ~ c8 a8 ~ a2 +@end lilypond + + +@subheading Legatobögen + +Glossar: @rglos{slur}. + +Ein @notation{Legatobogen} ist ein Bogen, der sich über mehrere Noten +erstreckt. Seine +Beginn- und Endnote werden mit @q{(} beziehungsweise @q{)} markiert. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +d4( c16) cis( d e c cis d) e( d4) +@end lilypond + +@subheading Phrasierungsbögen + +Glossar: @rglos{slur}, @rglos{phrasing}. + +Bögen, die längere Phrasierungseinheiten markieren +(Phrasierungsbögen), werden mit @code{\(} und +@code{\)} eingegeben. Es können sowohl Legato- als auch +Phrasierungsbögen gleichzeitig vorkommen, aber es kann nicht mehr +als jeweils einen Legato- und einen Phrasierungsbogen gleichzeitig +geben. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +a8(\( ais b c) cis2 b'2 a4 cis,\) +@end lilypond + +@sp 1 + +@cindex Binde- versus Legatobogen +@subheading Warnung: Bindebögen sind nicht Legatobögen + +Glossar: @rglos{articulation}, @rglos{slur}, @rglos{tie}. + +Ein Legatobogen sieht aus wie ein @rglos{tie}, hat aber eine +andere Bedeutung. Ein Bindebogen verlängert nur die vorhergehende +Note und kann also nur bei zwei Noten gleicher Tonhöhe benutzt werden. +Legatobögen dagegen zeigen die Artikulation von Noten an und können +für größere Notengruppen gesetzt werden. Binde- und Legatobögen können +geschachtelt werden. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c2~( c8 fis fis4 ~ fis2 g2) +@end lilypond + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Bindebögen}, @ruser{Legatobögen}, +@ruser{Phrasierungsbögen}. + + +@node Artikulationszeichen und Lautstärke +@subsection Artikulationszeichen und Lautstärke +@translationof Articulation and dynamics + +@subheading Artikulationszeichen + +@cindex Artikulation +@cindex Akzente +@cindex Staccato + +Glossar: @rglos{articulation}. + +Übliche @notation{Artikulationszeichen} können durch Anfügen von Minus +(@q{-}) und einem entsprechenden Zeichen eingegeben werden: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c-. c-- c-> c-^ c-+ c-_ +@end lilypond + +@subheading Fingersatz + +@cindex Fingersatz + +@funindex ^ +@funindex _ + +Glossar: @rglos{fingering}. + +Auf gleiche Weise können Fingersatzbezeichnungen hinzugefügt +werden, indem nach dem Minus (@q{-}) eine Zahl geschrieben wird: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c-3 e-5 b-2 a-1 +@end lilypond + +Artikulationszeichen und Fingersätze werden normalerweise +automatisch platziert, aber man kann ihre Position auch vorgeben +durch die Zeichen @q{^} (oben) oder @q{_} (unten) anstelle +des Minuszeichen. An eine Note können auch mehrfache +Artikulationszeichen +gehängt werden. Meistens findet aber LilyPond alleine die beste +Möglichkeit, wie die Artikulationen platziert werden sollen. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c_-^1 d^. f^4_2-> e^-_+ +@end lilypond + +@subheading Dynamik + +@cindex Dynamik +@cindex Crescendo +@cindex Lautstärke +@cindex Decrescendo + +@funindex \f +@funindex \ff +@funindex \mp +@funindex \p +@funindex \mf +@funindex \pp +@funindex \< +@funindex < +@funindex \> +@funindex > +@funindex \! +@funindex ! + +Glossar: @rglos{dynamics}, @rglos{crescendo}, +@rglos{decrescendo}. + +Die Dynamik innerhalb eines Stückes wird eingegeben, indem man +die Markierungen (mit einem Backslash) an +die Note hängt: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c\ff c\mf c\p c\pp +@end lilypond + +@notation{Crescendi} und @notation{Decrescendi} werden mit dem +Befehl @code{\<} +beziehungsweise @code{\>} begonnen. Das nächste absolute +Dynamik-Zeichen, etwa @code{\f}, beendet das (De)Crescendo. +Auch mit dem Befehl @code{\!} kann es explizit beendet werden. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c2\< c2\ff\> c2 c2\! +@end lilypond + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Artikulationszeichen und Verzierungen}, +@ruser{Fingersatzanweisungen}, @ruser{Dynamik}. + + +@node Text hinzufügen +@subsection Text hinzufügen +@translationof Adding text + +@cindex Text, einfügen +@cindex Einfügen von Text +@cindex Hinzufügen von Text +@cindex Textbeschriftung +@cindex markup + +@funindex \markup +@funindex markup + +Text können Sie auf folgende Art in die Partitur einfügen: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c1^"espr" a_"legato" +@end lilypond + +Zusätzliche Formatierung kann eingesetzt werden, wenn Sie den +@code{\markup}-Befehl benutzen: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c1^\markup{ \bold espr} +a1_\markup{ + \dynamic f \italic \small { 2nd } \hspace #0.1 \dynamic p +} +@end lilypond + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Text eingeben}. + + +@node Automatische und manuelle Balken +@subsection Automatische und manuelle Balken +@translationof Automatic and manual beams + +@cindex Balken, manuell +@cindex automatische Balken +@cindex Balken, automatisch +@cindex manuelle Balken + +@funindex [ ... ] +@funindex [ +@funindex ] +@funindex \autoBeamOff +@funindex autoBeamOff +@funindex \autoBeamOn +@funindex autoBeamOn + +Alle @notation{Balken} werden automatisch gesetzt: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +a8 ais d ees r d c16 b a8 +@end lilypond + +@noindent +Wenn diese automatisch gesetzten Balken nicht gewollt sind, +können sie manuell geändert werden. Wenn nur ein Balken +hier und da korrigiert werde muss, erhält die Note, an der der Balken +anfängt, ein @q{[} (AltGr+8) und die, an der er enden soll, ein +@q{]} (AltGr+9). + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +a8[ ais] d[ ees r d] a b +@end lilypond + +Wenn Sie die automatischen Balken vollständig oder für +einen längeren Abschnitt ausschalten wollen, benutzen Sie +den Befehl @code{\autoBeamOff}, um die Balken abzuschalten, +und @code{\autoBeamOn}, um sie wieder einzuschalten. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\autoBeamOff +a8 c b4 d8. c16 b4 +\autoBeamOn +a8 c b4 d8. c16 b4 +@end lilypond + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Automatische Balken}, @ruser{Manuelle Balken}. + + +@node Zusätzliche rhythmische Befehle +@subsection Zusätzliche rhythmische Befehle +@translationof Advanced rhythmic commands + +@subheading Auftakt + +@cindex Auftakt +@funindex \partial +@funindex partial + +Ein @notation{Auftakt} wird mit dem Befehl @code{\partial} +eingegeben. Darauf folgt die Länge des Auftaktes: @code{\partial 4} +heißt eine Viertelnote Auftakt und @code{\partial 8} eine Achtelnote. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\partial 8 +f8 c2 d +@end lilypond + + +@subheading Andere rhythmische Aufteilungen + +@cindex N-tolen +@cindex Triolen +@cindex Rhythmische Aufteilungen + +@funindex \times +@funindex times + +Glossar: @rglos{note value}, @rglos{triplet}. + +@notation{Triolen} und @notation{N-tolen} werden mit dem +@code{\times}-Befehl erzeugt. Er braucht +zwei Argumente: einen Bruch und die Noten, auf die er sich bezieht. +Die Dauer des Abschnittes wird mit dem Bruch multipliziert. +In einer Triole dauern die Noten 2/3 ihrer normalen Länge, +also hat eine Triole 2/3 als Bruch: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\times 2/3 { f8 g a } +\times 2/3 { c r c } +\times 2/3 { f,8 g16[ a g a] } +\times 2/3 { d4 a8 } +@end lilypond + +@subheading Verzierungen + +@cindex Verzierungen +@cindex Vorschlag +@cindex Vorhalt + +@funindex \grace +@funindex grace +@funindex \acciaccatura +@funindex acciaccatura +@funindex \appoggiatura +@funindex acciaccatura + +Glossar: @rglos{grace notes}, @rglos{acciaccatura}, +@rglos{appoggiatura}. + +Verzierungen werden mit dem Befehl @code{\grace} +eingegeben, Vorhalte durch den Befehl @code{\appoggiatura} +und Vorschläge mit @code{\acciaccatura}. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +c2 \grace { a32[ b] } c2 +c2 \appoggiatura b16 c2 +c2 \acciaccatura b16 c2 +@end lilypond + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Verzierungen}, @ruser{Andere rhythmische Aufteilungen}, +@ruser{Auftakte}. + + +@node Mehrere Noten auf einmal +@section Mehrere Noten auf einmal +@translationof Multiple notes at once + +In diesem Kapitel wird gezeigt, wie mehr als eine Note zur +gleichen Zeit gesetzt werden kann: auf unterschiedlichen Systemen +für verschiedene Instrumente oder für ein Instrument (z. B. Klavier) +und in Akkorden. + +Polyphonie nennt man in der Musik das Vorkommen von mehr als einer +Stimme +in einem Stück. Polyphonie bzw. Mehrstimmigkeit heißt für LilyPond allerdings +das Vorkommen von mehr als einer Stimme pro System. + +@menu +* Musikalische Ausdrücke erklärt:: +* Mehrere Notensysteme:: +* Notensysteme gruppieren:: +* Noten zu Akkorden verbinden:: +* Mehrstimmigkeit in einem System:: +@end menu + + +@node Musikalische Ausdrücke erklärt +@subsection Musikalische Ausdrücke erklärt +@translationof Music expressions explained + +@cindex Musikalischer Ausdruck +@cindex Ausdruck, musikalischer +@cindex zusammengesetzter musikalischer Ausdruck + +In LilyPond-Quelldateien wird Musik durch @emph{musikalische +Ausdrücke} dargestellt. Eine einzelne Note ist ein musikalischer +Ausdruck. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +a4 +@end lilypond + +Eine Gruppe von Noten innerhalb von Klammern bildet einen neuen +Ausdruck. Dieser ist nun ein @emph{zusammengesetzter musikalischer +Ausdruck}. Hier wurde solch ein zusammengesetzter musikalischer +Ausdruck mit zwei Noten erstellt: + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +{ a4 g4 } +@end lilypond + +Wenn eine Gruppe von musikalischen Ausdrücken (also beispielsweise +Noten) in geschweifte Klammern gesetzt wird, bedeutet das, dass eine +Gruppe nach der anderen gesetzt wird. Das Resultat ist ein neuer +musikalischer Ausdruck. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +{ { a4 g } f g } +@end lilypond + + +@subheading Analogie: mathematische Ausdrücke + +Die Anordnung von Ausrücken funktioniert ähnlich wie mathematische +Gleichungen. Eine längere Gleichung entsteht durch die +Kombination kleinerer Gleichungen. Solche Gleichungen +werden auch Ausdruck genannt und ihre Definition ist +rekursiv, sodass beliebig komplexe und lange Ausdrücke +erstellt werden können. So etwa hier: + +@example +1 + +1 + 2 + +(1 + 2) * 3 + +((1 + 2) * 3) / (4 * 5) +@end example + +Das ist eine Folge von (mathematischen) Ausdrücken, in denen +jeder Ausdruck in dem folgenden (größeren) enthalten ist. Die +einfachsten Ausdrücke sind Zahlen, und größere werden durch die +Kombination von Ausdrücken mit Hilfe von Operatoren (wie @q{+}, +@q{*} und @q{/}) sowie Klammern. Genauso wie mathematische +Ausdrücke können auch musikalische Ausdrücke beliebig tief verschachtelt +werden. Das wird benötigt für komplexe Musik mit vielen Stimmen. + + +@subheading Gleichzeitige musikalische Ausdrücke: mehrere Notensysteme + +@cindex mehrere Systeme +@cindex Notensysteme, mehrere +@cindex Polyphonie +@cindex Mehrstimmigkeit +@cindex parallele Ausdrücke +@cindex Ausdrücke, parallel +@cindex relative Noten und simulatane Musik +@cindex gleichzeitige Noten und relativer Modus + +@funindex << +@funindex >> +@funindex << ... >> + +Glossar: @rglos{polyphony}. + + +Mit dieser Technik kann @notation{polyphone} Musik gesetzt werden. +Musikalische +Ausdrücke werden einfach parallel kombiniert, damit sie gleichzeitig +als eigene Stimmen in dem gleichen Notensystem gesetzt werden. Um +anzuzeigen, dass an dieser Stelle gleichzeitige Noten gesetzt werden, +muss nur ein Kombinationszeichen eingefügt werden. Parallel werden +musikalische Ausdrücke kombiniert, indem man sie mit @code{<<} und +@code{>>} einrahmt. Im folgenden Beispiel sind drei Ausdrücke +(jeder mit zwei Noten) parallel kombiniert: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + << + { a4 g } + { f e } + { d b } + >> +} +@end lilypond + +Es ist noch zu bemerken, dass wir hier für jede Ebene innerhalb der +Quelldatei eine andere Einrückung geschrieben haben. Für LilyPond +spielt es keine Rolle, wie viele Leerzeichen am Anfang einer Zeile sind, +aber für Menschen ist es eine große Hilfe, sofort zu sehen, welche +Teile des Quelltextes zusammen gehören. + +@warning{Jede Note ist relativ zu der vorhergehenden in der +Datei, nicht relativ zu dem zweigestrichenen C (@code{c''}), das im +@code{@bs{}relative}-Befehl angegeben ist. Die Klammern haben darauf +keinen Einfluss.} + + +@subheading Gleichzeitige musikalische Ausdrücke: ein Notensystem + +Um die Anzahl der Notensysteme zu bestimmen, analysiert +LilyPond den Anfang des ersten Ausdrucks. Wenn sich hier +eine einzelne Note befindet, wird nur +ein System gesetzt, wenn es sich um eine parallele Anordnung von +Ausdrücken handelt, wird mehr als ein System gesetzt. Das +folgende Beispiel beginnt mit einer Note: + + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + c2 <> + << { e f } { c <> } >> +} +@end lilypond + + +@node Mehrere Notensysteme +@subsection Mehrere Notensysteme +@translationof Multiple staves + +@cindex mehrere Systeme +@cindex Systeme, mehrere +@cindex Kontext +@cindex Notationskontext + +@funindex \new Staff +@funindex new Staff +@funindex Staff +@funindex \new +@funindex new +@funindex Score +@funindex Voice +@funindex Lyrics +@funindex ChordNames + +Wie wir in @ref{Musikalische Ausdrücke erklärt} gesehen haben, sind +LilyPond-Quelldateien aus musikalischen Ausdrücken konstruiert. +Wenn die Noteneingabe mit parallelen Ausdrücken beginnt, werden +mehrere Notensysteme erstellt. Es ist aber sicherer und einfacherer +zu verstehen, wenn diese Systeme explizit erstellt werden. + +Um mehr als ein System zu schreiben, wird jedem Notenausdruck, der +in einem eigenen System stehen soll, der Befehl @code{\new Staff} +vorne angefügt. Diese @code{Staff} (engl. für Notensystem)-Elemente +werden dann parallel angeordnet mit den @code{<<} und +@code{>>}-Zeichen: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + << + \new Staff { \clef treble c } + \new Staff { \clef bass c,, } + >> +} +@end lilypond + +Der Befehl @code{\new} beginnt einen neuen @qq{Notationskontext}. Ein +solcher Notationskontext ist eine Umgebung, in der musikalische +Ereignisse (wie Noten oder @code{\clef} (Schlüssel)-Befehle) +interpretiert werden. Für einfache Stücke werden diese +Umgebungen automatisch erstellt. Für kompliziertere Musik +ist es aber am besten, die Umgebungen explizit zu erstellen. + +Es gibt verschiedene Kontext-Typen. @code{Score} (Partitur), +@code{Staff} (Notensystem) und @code{Voice} (Stimme) +verarbeiten die Eingabe von Noten, während die @code{Lyrics} +(Text)-Umgebung zum Setzen von Liedtexten +und die @code{ChordNames} (Akkordbezeichnungs)-Umgebung +für Akkordsymbole verwendet wird. + +Indem @code{\new} vor einen musikalischen Ausdruck gesetzt wird, +wird ein größerer Ausdruck erstellt. In diesem Sinne erinnert +die Syntax des @code{\new}-Befehls an das Minuszeichen +in der Mathematik. Genauso wie @math{(4+5)} ein Ausdruck ist, der +durch @math{-(4+5)} zu einem größeren Ausdruck erweitert wurde, +werden auch musikalische Ausdrücke durch den @code{\new}-Befehl +erweitert. + +Die Taktangabe, die in einem einzelnen System angegeben wird, wirkt +sich auf alle anderen System aus. Die +Angabe der Tonart in einem System hingegen beeinflusst @emph{nicht} die +Tonart der anderen Systeme. Dieses Verhalten ist darin begründet, +dass Partituren mit transponierenden Instrumenten häufiger sind +als Partituren mit unterschiedlichen Taktarten. + + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + << + \new Staff { \clef treble \key d \major \time 3/4 c } + \new Staff { \clef bass c,, } + >> +} +@end lilypond + + +@node Notensysteme gruppieren +@subsection Notensysteme gruppieren +@translationof Staff groups + +@cindex Akkolade +@cindex System für Klavier +@cindex Notensystem für Klavier +@cindex Notensystem für Chor +@cindex Partitur für Chor +@cindex Systemwechsel, manuell +@cindex Wechsel zwischen Systemen, manuell +@cindex Stimmwechsel zwischen Systemen, manuell +@cindex Chorpartitur +@cindex Klaviersystem +@cindex Partitur + +@funindex PianoStaff +@funindex GrandStaff +@funindex ChoirStaff + +Glossar: @rglos{brace}. + +Musik für das Klavier wird üblicherweise auf zwei Systemen notiert, +die durch eine @notation{geschweifte Klammer} verbunden sind +(Akkolade). Um ein derartiges +Notensystem zu erstellen, geht man ähnlich vor wie in dem Beispiel +aus @ref{Mehrere Notensysteme}, nur dass der gesamte Ausdruck jetzt in +eine @code{PianoStaff}-Umgebung eingefügt wird. + +@example +\new PianoStaff << + \new Staff @dots{} + \new Staff @dots{} +>> >> +@end example + +Hier ein kleines Beispiel: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + \new PianoStaff << + \new Staff { \time 2/4 c4 e g g, } + \new Staff { \clef bass c,, c' e c } + >> +} +@end lilypond + +Andere typische Gruppen von Notensystemen können mit den +Befehlen @code{\new StaffGroup} für Orchestersätze und +@code{\new ChoirStaff} für ein Chorsystem erstellt +werden. Jede dieser Systemgruppen erstellt einen +neuen Kontext, der dafür sorgt, dass die Klammern zu Beginn +des Systems erstellt werden und der zusätzlich auch +darüber entscheidet, ob die Taktlinien nur auf dem System +oder auch zwischen System gesetzt werden. + + +@seealso +Notationsreferenz: +@ruser{Tasteninstrumente und andere Instrumente mit mehreren Systemen}, +@ruser{Systeme anzeigen lassen}. + + +@node Noten zu Akkorden verbinden +@subsection Noten zu Akkorden verbinden +@translationof Combining notes into chords + +@cindex Akkorde +@cindex Notendauer in Akkorden + +@funindex < +@funindex > +@funindex < ... > + +Glossar: @rglos{chord}. + +Wir haben schon weiter oben gesehen, wie Akkorde ersetellt +werden können, indem sie mit spitzen Klammern eingeschlossen +und somit als gleichzeitig erklingend markiert werden. +Die normale Art, Akkorde zu notieren, ist aber, sie in +@emph{einfache} spitze Klammern (@q{<} und @q{>}) +einzuschließen. Beachten Sie, +dass alle Noten eines Akkordes die gleiche Dauer haben müssen, und +diese Dauer wird nach der schließenden Klammer geschrieben. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +r4 4 2 +@end lilypond + +Akkorde sind im Grunde gleichwertig mit einfachen Noten: +Fast alle Markierungen, die an einfache Noten angehängt +werden können, kann man auch an Akkorde hängen. +So können Markierungen wie Balken oder Bögen mit +den Akkorden kombiniert werden. Sie müssen jedoch außerhalb der +spitzen Klammern gesetzt werden. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +r4 8[ ]~ 2 +r4 8( \> 4 \!) +@end lilypond + + +@node Mehrstimmigkeit in einem System +@subsection Mehrstimmigkeit in einem System +@translationof Single staff polyphony + +@cindex Mehrstimmigkeit +@cindex mehrere Stimmen +@cindex Stimmen, mehrere in einem System +@cindex unsichtbare Noten +@cindex Platzhalternoten +@cindex Noten, unsichtbar + +@funindex << ... \\ ... >> +@funindex << +@funindex \\ +@funindex >> + +Polyphone Notation in LilyPond ist nicht schwer, benutzt aber bestimmte +Konzepte, die hier noch nicht behandelt woren sind und hier +nicht erklärt werden sollten. Anstelle dessen führen die folgenden +Abschnitte in diese Konzepte ein und erklären sie ausführlich. + + +@seealso +Handbuch zum Lernen: +@ref{Voice enthält Noten}. + +Notationsreferenz: +@ruser{Gleichzeitig erscheinende Noten}. + + +@node Lieder +@section Lieder +@translationof Songs + +@cindex Gesangstext, schreiben + +@funindex \addlyrics +@funindex addlyrics + +In diesem Kapitel wird in die Kombination von Musik mit +Text eingeführt und die Erstellung einfacher Song-Blätter +gezeigt. + +@menu +* Einfache Lieder setzen:: +* Text an einer Melodie ausrichten:: +* Text zu mehreren Systemen:: +@end menu + + +@node Einfache Lieder setzen +@subsection Einfache Lieder setzen +@translationof Setting simple songs + +@cindex Text +@cindex Lieder +@cindex Liedtext + +@funindex \addlyrics +@funindex addlyrics + +Glossar: @rglos{lyrics}. + +Hier ist der Beginn eines einfachen Kinderliedes, +@notation{Girls and boys come out to play}: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + \key g \major + \time 6/8 + d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 +} +@end lilypond + +Zu diesen Noten kann Text hinzugefügt werden, indem beide +mit dem @code{\addlyrics}-Befehl kombiniert werden. Text +wird eingegeben, indem jede Silbe durch ein Leerzeichen getrennt wird. + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key g \major + \time 6/8 + d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 + } + \addlyrics { + Girls and boys come out to play, + } +>> +@end lilypond + +Sowohl die Noten als auch der Text sind jeweils in geschweifte +Klammern eingefasst, und der gesamte Ausdruck ist zwischen +@w{@code{<< ... >>}} positioniert. Damit wird garantiert, dass +Text und Noten gleichzeitig gesetzt werden. + + +@node Text an einer Melodie ausrichten +@subsection Text an einer Melodie ausrichten +@translationof Aligning lyrics to a melody + +@cindex Gesangstext, Ausrichten +@cindex Ausrichten von Gesangstext +@cindex Worte mit mehreren Silben +@cindex mehrere Silben in Gesangstext +@cindex Melisma +@cindex Unterstrich +@cindex Bindestrich +@cindex Fülllinie + +Glossar: @rglos{melisma}, @rglos{extender line}. + +Die nächste Zeile des Kinderliedes lautet: +@notation{The moon doth shine as bright as day}. So sieht es +notiert aus: + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key g \major + \time 6/8 + d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 + g8 a4 b8 c b a d4 b8 g4. + } + \addlyrics { + Girls and boys come out to play, + The moon doth shine as bright as day; + } +>> +@end lilypond + +Die zusätzlichen Noten sind nicht korrekt an den Noten +positioniert. Das Wort @notation{shine} sollte eigentlich zu +zwei Noten gesungen werden, nicht nur zu einer. Das wird als +@notation{Melisma} bezeichnet, wenn eine Silbe zu mehreren +Noten gesungen wird. Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine +Silbe über mehrere Noten zu erweitern. Die einfachste ist, +einen Legatobogen über die +betroffenen Noten zu notieren, zu Einzelheiten siehe +@ref{Bindebögen und Legatobögen}. + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key g \major + \time 6/8 + d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 + g8 a4 b8 c( b) a d4 b8 g4. + } + \addlyrics { + Girls and boys come out to play, + The moon doth shine as bright as day; + } +>> +@end lilypond + +Die Wörter orientieren sich jetzt richtig an den Noten, +aber der automatische Balken für die Noten zu +@notation{shine as} sieht nicht richtig aus. +Wir können das korrigieren, indem wir die Balkenlänge +manuell eingrenzen, damit sie der üblichen Notationsweise +für Gesang entspricht. Für Einzelheiten siehe +@ref{Automatische und manuelle Balken}. + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key g \major + \time 6/8 + d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 + g8 a4 b8 c([ b]) a d4 b8 g4. + } + \addlyrics { + Girls and boys come out to play, + The moon doth shine as bright as day; + } +>> +@end lilypond + +Alternativ kann das Melisma auch im Text notiert werden, indem +für jede Note, die übersprungen werden soll, ein Unterstrich +@code{_} im Text geschrieben wird: + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key g \major + \time 6/8 + d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 + g8 a4 b8 c[ b] a d4 b8 g4. + } + \addlyrics { + Girls and boys come out to play, + The moon doth shine _ as bright as day; + } +>> +@end lilypond + +Wenn die letzte Silbe eines Wortes sich über mehrere Noten oder +eine sehr lange Note erstreckt, wird üblicherweise eine Fülllinie +gesetzt, die sich über alle Noten erstreckt, die zu der Silbe +gehören. Diese Fülllinie wird mit zwei Unterstrichen @code{__} +notiert. Hier ein Beispiel der ersten drei Takte aus +@notation{Didos Klage}, +aus Purcells @notation{Dido and Æneas}: + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key g \minor + \time 3/2 + g2 a bes bes( a) + b c4.( bes8 a4. g8 fis4.) g8 fis1 + } + \addlyrics { + When I am laid, + am laid __ in earth, + } +>> +@end lilypond + +Keins der bisherigen Beispiele hat bisher Wörter benutzt, die länger +als eine Silbe waren. Solche Wörter werden üblicherweise auf die +Noten aufgeteilt, eine Silbe pro Note, mit Bindestrichen zwischen +den Silben. Diese Silben werden durch zwei Minuszeichen notiert und +von LilyPond als ein zentrierter Bindestrich zwischen den Silben +gesetzt. Hier ein Beispiel, das dies und alle anderen Tricks +zeigt, mit denen Text an den Noten ausgerichtet werden kann: + +@c no ragged-right here because otherwise the hyphens get lost, +@c but the example is long enough to avoid looking strange. +@lilypond[verbatim,quote,noragged-right] +<< + \relative c' { + \key g \major + \time 3/4 + \partial 4 + d4 g4 g a8( b) g4 g4 + b8( c) d4 d e4 c2 + } + \addlyrics { + A -- way in a __ man -- ger, + no __ crib for a bed, __ + } +>> +@end lilypond + +Einige Texte, besonders in italienischer Sprache, brauchen das +Gegenteil: mehr als eine Silbe muss zu einer einzelnen Note +gesetzt werden. Das ist möglich, indem die Silben durch einen +einzelnen Unterstrich @code{_} zusammengekoppelt werden. Dazwischen +dürfen sich keine Leerzeichen befinden, oder indem man die +relevanten Silben in Anführungszeichen @code{"} setzt. +Hier ein Beispiel aus dem @notation{Figaro} von Rossini, wo die Silbe +@notation{al} auf der selben Note wie @notation{go} des Wortes @notation{Largo} +in Figaros Arie @notation{Largo al factotum} gesungen werden mus. + +@c no ragged-right here because otherwise the hyphens get lost, +@c but the example is long enough to avoid looking strange. +@lilypond[verbatim,quote,noragged-right] +<< + \relative c' { + \clef bass + \key c \major + \time 6/8 + c4.~ c8 d b c([ d]) b c d b c + } + \addlyrics { + Lar -- go_al fac -- to -- tum del -- la cit -- tà + } +>> +@end lilypond + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Notation von Gesang}. + + +@node Text zu mehreren Systemen +@subsection Text zu mehreren Systemen +@translationof Lyrics to multiple staves + +@cindex Gesangstext auf mehreren Systemen +@cindex Mehrere Systeme und Gesangstext + +Die einfache Lösung mit @code{\addlyrics} kann benutzt werden, um +Text zu einem oder mehreren Systemen zu setzen. Hier ein Beispiel +aus Händels @notation{Judas Maccabäus}: + +@lilypond[verbatim,quote] +<< + \relative c'' { + \key f \major + \time 6/8 + \partial 8 + c8 c([ bes]) a a([ g]) f f'4. b, c4.~ c4 + } + \addlyrics { + Let flee -- cy flocks the hills a -- dorn, __ + } + \relative c' { + \key f \major + \time 6/8 + \partial 8 + r8 r4. r4 c8 a'([ g]) f f([ e]) d e([ d]) c bes'4 + } + \addlyrics { + Let flee -- cy flocks the hills a -- dorn, + } +>> +@end lilypond + +Aber Partituren, die komplizierter als dieses Beispiel sind, +werden besser notiert, indem man die Systemstruktur von den +Noten und dem Gesangstext durch Variablen trennt. Die Benutzung +von Variablen wird erklärt im Abschnitt @ref{Stücke durch Bezeichner organisieren}. + + +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Notation von Gesang}. + + +@node Letzter Schliff +@section Letzter Schliff +@translationof Final touches + +Das ist das letzte Kapitel der Übung. Hier soll demonstriert werden, +wie man den letzten Schliff an einfachen Stücken anbringen kann. +Gleichzeitig dient es als Einleitung zum Rest des Handbuches. + +@menu +* Stücke durch Bezeichner organisieren:: +* Versionsnummer:: +* Titel hinzufügen:: +* Absolute Notenbezeichnungen:: +* Nach der Übung:: +@end menu + + +@node Stücke durch Bezeichner organisieren +@subsection Stücke durch Bezeichner organisieren +@translationof Organizing pieces with variables + +@cindex Variable +@cindex Bezeichner +@cindex Makro +@cindex Variablen zuweisen +@cindex Variablen benutzen +@cindex Zuweisen von Variablen +@cindex Variable, erlaubte Zeichen +@cindex Zeichen, in Variablen erlaubt + +Wenn alle die Elemente, die angesprochen wurden, zu größeren Dateien +zusammengefügt werden, werden auch die musikalischen Ausdrücke sehr +viel größer. In polyphonen Dateien mit vielen Systemen kann das +sehr chaotisch aussehen. Das Chaos kann aber deutlich reduziert werden, +wenn @code{Variablen} definiert und verwendet werden. + +Variablen (die auch als Bezeichner oder Makros bezeichnet werden) +können einen Teil der Musik aufnehmen. Sie werden wie folgt definiert: + +@example +bezeichneteMusik = @{ @dots{} @} +@end example + +Der Inhalt des musikalischen Ausdrucks @code{bezeichneteMusik} kann +dann später wieder benutzt werden, indem man einen Backslash davor setzt +(@code{\bezeichneteMusik}), genau wie bei jedem LilyPond-Befehl. + +@c KEEP LY +@lilypond[quote,verbatim] +Geige = \new Staff + { \relative c'' { + a4 b c b + } +} +Cello = \new Staff + { \relative c { + \clef bass + e2 d + } +} +{ + << + \Geige + \Cello + >> +} +@end lilypond + +@noindent +In den Namen der Variablen dürfen nur Buchstaben des +Alphabets verwendet werden, keine Zahlen oder Striche. + +Variable müssen @emph{vor} dem eigentlichen musikalischen +Ausdruck definiert werden. Sie können dann aber beliebig oft +verwendet werden, nachdem sie einmal definiert worden sind. Sie +können sogar eingesetzt werden, um später in der Datei eine neue +Variable zu erstellen. Damit kann die Schreibarbeit erleichtert +werden, wenn Notengruppen sich oft wiederholen. + +@c KEEP LY +@lilypond[verbatim,quote] +trioleA = \times 2/3 { c,8 e g } +TaktA = { \trioleA \trioleA \trioleA \trioleA } + +\relative c'' { + \TaktA \TaktA +} +@end lilypond + +Man kann diese Variablen auch für viele andere Objekte +verwenden, etwa: + +@example +Breite = 4.5\cm +Name = "Tim" +aFünfPapier = \paper @{ paperheight = 21.0 \cm @} +@end example + +Abhängig vom Kontext kann solch ein Bezeichner in verschiedenen +Stellen verwendet werden. Das folgende Beispiel zeigt die +Benutzung der eben definierten Bezeichner: + +@example +\paper @{ + \aFünfPapier + line-width = \Breite +@} +@{ + c4^\Name +@} +@end example + + +@node Versionsnummer +@subsection Versionsnummer +@translationof Version number + +@cindex Update +@cindex Neue Version +@cindex Dateien aktualisieren +@cindex Aktualisieren von Dateien +@cindex Versionsnummern + +@funindex \version +@funindex version +@funindex convert-ly + +Der @code{\version}-Befehl zeigt an, welche LilyPond-Version +für eine bestimmte Quelldatei benutzt worden ist: + +@example +\version @w{"@version{}"} +@end example + +@noindent +Üblicherweise wird dieser Befehl am Anfang der Textdatei eingefügt. + +Durch diese Versionsmarkierung werden zukünftige Aktualisierungen +des LilyPond-Programmes einfacher gemacht. Syntax-Änderungen +zwischen den Programmversionen werden von einem speziellen +Programm, @command{convert-ly}, vorgenommen. Dieses Programm braucht +@code{\version}, um zu entscheiden, welche Regeln angewandt werden +müssen. Für Einzelheiten, siehe @rprogram{Dateien mit convert-ly aktualisieren}. + +@node Titel hinzufügen +@subsection Titel hinzufügen +@translationof Adding titles + +@cindex Titel +@cindex header +@cindex Kopf +@cindex Titelei + +@funindex \header +@funindex header + +Titel, Komponist, Opusnummern und ähnliche Information werden in +einer @code{\header}-Umgebung eingefügt. Diese Umgebung befindet sich +außerhalb der musikalischen Ausdrücke, meistens wird die +@code{\header}-Umgebung direkt nach der @ref{Versionsnummer} eingefügt. + +@example +\version @w{"@version{}"} +\header @{ + title = "Symphony" + composer = "Ich" + opus = "Op. 9" +@} + +@{ + @dots{} Noten @dots{} +@} +@end example + +Wenn die Datei übersetzt wird, werden Titel- und Komponisteneinträge +über der Musik ausgegeben. Mehr Information über die Titelei findet +sich im Kapitel @ruser{Titel erstellen}. + + +@node Absolute Notenbezeichnungen +@subsection Absolute Notenbezeichnungen +@translationof Absolute note names + +@cindex Notenbezeichnungen +@cindex absoluter Modus +@cindex absolute Werte für Tonhöhen +@cindex Tonhöhen, absolute Werte + +Bis jetzt haben wir immer @code{\relative} benutzt, um Tonhöhen zu +bestimmen. Das ist die einfachste Eingabeweise für die meiste Musik. +Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, Tonhöhen darzustellen: durch +absolute Bezeichnung. + +Wenn man das @code{\relative} weglässt, werden alle Tonhöhen von LilyPond +als absolute Werte interpretiert. Ein @code{c'} ist dann also immer das +eingestrichene C, ein @code{b} ist immer das kleine h unter dem +eingestrichenen C, und ein @code{g,} ist immer das große G -- also die +Note auf der letzten Linie im Bass-Schlüssel. + +@lilypond[verbatim,quote] +{ + \clef bass + c' b g, g, + g, f, f c' +} +@end lilypond + +Hier eine Tonleiter über vier Oktaven: + +@lilypond[verbatim,quote] +{ + \clef bass + c, d, e, f, + g, a, b, c + d e f g + a b c' d' + \clef treble + e' f' g' a' + b' c'' d'' e'' + f'' g'' a'' b'' + c'''1 +} +@end lilypond + +Wie leicht zu sehen ist, muss man sehr viele Apostrophe schreiben, +wenn die Melodie im Sopranschlüssel notiert ist. Siehe etwa dieses +Fragment von Mozart: + +@lilypond[verbatim,quote] +{ + \key a \major + \time 6/8 + cis''8. d''16 cis''8 e''4 e''8 + b'8. cis''16 b'8 d''4 d''8 +} +@end lilypond + +Alle diese Apostrophe machen den Quelltext schlecht lesbar und sind +eine mögliche Fehlerquelle. Mit dem @code{\relative}-Befehl ist das Beispiel +sehr viel einfacher zu lesen: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + \key a \major + \time 6/8 + cis8. d16 cis8 e4 e8 + b8. cis16 b8 d4 d8 +} +@end lilypond + +Wenn man einen Fehler durch ein Oktavierungszeichen (@code{'} +oder @code{,}) im @code{\relative}-Modus macht, ist er sehr +schnell zu finden, denn viele Noten sind nacheinander in der +falschen Oktave. Im absoluten Modus dagegen ist ein einzelner Fehler +nicht so deutlich und deshalb auch nicht so einfach zu finden. + +Trotz allem ist der absolute Modus gut für Musik mit sehr großen +Sprüngen und vor allem für computergenerierte LilyPond-Dateien. + + +@node Nach der Übung +@subsection Nach der Übung +@translationof After the tutorial + +Wenn Sie diese Übung absolviert haben, sollten Sie am +besten ein paar Stücke selber notieren. Beginnen Sie mit +den @ref{Vorlagen} und fügen Sie einfach Ihre Noten +dazu. Wenn Sie irgendetwas brauchen, das nicht in der +Übung besprochen wurde, schauen Sie sich den Abschnitt Alles + über die Notation an, angefangen mit @ruser{Musikalische Notation}. +Wenn Sie für ein Instrument oder Ensemble Noten schreiben +wollen, für das es keine Vorlage gibt, schauen Sie +sich @ref{Erweiterung der Beispiele} an. + +Wenn Sie ein paar kurze Stücke notiert haben, lesen Sie +den Rest des Handbuchs zum Lernen (Kapitel 3--5). Natürlich können +Sie auch sofort weiterlesen. Die nächsten Kapitel sind +aber mit der Annahme geschrieben, dass Sie die Eingabesprache +von LilyPond beherrschen. Sie können die weiteren Kapitel auch +überfliegen und dann darauf wieder zurückkommen, wenn +Sie einige Erfahrungen im Notieren gewonnen haben. + +In dieser Übung, genauso wie im gesamten Handbuch zum Lernen, +befindet sich ein Abschnitt @strong{Siehe auch} am Ende jedes +Abschnittes, wo sich Verweise auf andere Abschnitte befinden. +Diesen Verweisen sollten Sie nicht beim ersten Durchlesen +folgen; erst wenn Sie das gesamte Handbuch zum Lernen gelesen +haben, können Sie bei Bedarf diesen Verweisen folgen, um ein +Thema zu vertiefen. + +Bitte lesen Sie jetzt +@c @ref{Über die Dokumentation}, +FIXME +wenn Sie +es bisher noch nicht getan haben. Es gibt ungeheuer viel +Information über LilyPond, so dass Neulinge sich nicht sofort +zurecht finden. Wenn Sie auch nur ein paar Minuten in diesem +Abschnitt lesen, können Sie sich Stunden frustrierendes Suchen +an der falschen Stelle ersparen! + diff --git a/Documentation/de/learning/introduction.itely b/Documentation/de/learning/introduction.itely index e5b73d84ec..3789cd67be 100644 --- a/Documentation/de/learning/introduction.itely +++ b/Documentation/de/learning/introduction.itely @@ -1,7 +1,7 @@ @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @ignore - Translation of GIT committish: d415427752fa5fd83b0da189d677481d1c7f3043 + Translation of GIT committish: 4582b7b24d22b2041bfcba49e716a714effcce92 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. See TRANSLATION for details. @@ -15,1172 +15,805 @@ @chapter Einleitung @translationof Introduction -Dieses Kapitel stellt dem Leser die Idee hinter LilyPond und die Dokumentation -von LilyPond vor. +Dieses Kapitel stellt dem Leser das grundlegende Arbeiten mit LilyPond +vor. @menu -* Hintergrund:: -* Über die Dokumentation:: +* Eine Quelldatei übersetzen:: +* Einfache Notation:: +* Arbeiten an Eingabe-Dateien:: +* Wie soll das Handbuch gelesen werden:: @end menu -@node Hintergrund -@section Hintergrund -@translationof Background +@node Eine Quelldatei übersetzen +@subsection Eine Quelldatei übersetzen +@translationof Compiling a file -Dieser Abschnitt behandelt die allgemeinen Ziele und die Architektur von LilyPond. +FIXME: Text hier @menu -* Notensatz:: -* Automatisierter Notensatz:: -* Welche Symbole?:: -* Die Darstellung der Musik:: -* Beispielanwendung:: +* Noten eingeben:: +* MacOS X:: +* Windows:: +* Kommandozeile:: @end menu +@node Noten eingeben +@subsection Noten eingeben +@translationof Entering input + +@cindex Kompilieren +@cindex erstes Beispiel +@cindex Beispiel, erstes +@cindex Übersetzen von Quelltext +@cindex Groß- und Kleinschreibung +@cindex Quelltext, übersetzen +@cindex Großbuchstaben +@cindex Kleinbuchstaben + +@qq{Kompilation} ist der Begriff, der benutzt wird, um eine +Lilypond-Eingabedatei mit dem Programm LilyPond in eine +Notenausgabe umzuwandeln, die ausgedruckt werden kann. +Zusätzlich besteht die Option, eine MIDI-Datei zu produzieren, +die abgespielt werden kann. Das erste Beispiel zeigt, wie +solch eine einfache Eingabedatei ausschauen kann. + +Um Notensatz zu erstellen, muss die Notation in der Eingabedatei +beschrieben werden. Wenn man z.@w{}B. schreibt: -@node Notensatz -@unnumberedsubsec Notensatz -@translationof Engraving - -@cindex Notensatz -@cindex Typographie -@cindex Notengravur -@cindex Gravur, Notensatz -@cindex Plattendruck, Noten - -Die Kunst des Notensatzes wird auch als Notenstich bezeichnet. Dieser -Begriff stammt aus dem traditionellen Notendruck. Noch bis vor etwa 20 -Jahren wurden Noten erstellt, indem man sie in eine Zink- oder Zinnplatte -schnitt oder mit Stempeln schlug. Diese Platte wurde dann mit Druckerschwärze - versehen, so dass sie in den geschnittenen und gestempelten Vertiefungen -blieb. Diese Vertiefungen schwärzten dann ein auf die Platte gelegtes -Papier. Das Gravieren wurde vollständig von Hand erledigt. Es war darum -sehr mühsam, Korrekturen anzubringen, weshalb man von vornherein richtig - schneiden musste. Es handelte sich dabei um ein sehr spezialisiertes Handwerk. - -Heutzutage wird fast alle gedruckte Musik von Computern erstellt. Das -hat einige deutliche Vorteile: Drucke sind billiger als die gravierten -Platten und der Computersatz kann per E-Mail verschickt werden. Leider -hat der intensive Einsatz des Computers die graphische Qualität -des Notensatzes vermindert. Mit dem Computer erstellte Noten sehen -langweilig und mechanisch aus, was es erschwert, von ihnen zu spielen. - - -@c introduce illustrating aspects of engraving, font... -Die Abbildung unten illustriert den Unterschied zwischen -traditionellem Notensatz und einem typischen Computersatz. Das -dritte Bild zeigt, wie LilyPond die Formen des traditionellen -Satzes nachahmt. Das linke Bild zeigt ein eingescanntes b-Vorzeichen -aus einer 2000 herausgegebenen Edition. Das mittlere Bild -zeigt das b-Vorzeichen derselben Musik aus einer handgestochenen -Bärenreiter-Ausgabe. Das linke Bild zeigt die typischen Makel -des Computer-Satzes: Die Notenlinien sind sehr dünn, die Schwärze -des Vorzeichens entspricht den dünnen Linien und hat eine gerade -Form mit scharfen Ecken und Kanten. Im Gegensatz dazu hat das -Bärenreiter-Vorzeichen dicke, geradezu sinnlich rundliche -Formen. Unser Symbol für das Vorzeichen hat neben anderen -auch dieses b als Vorbild. Es ist abgerundet und passt zu unseren -Notenlinien, die sehr viel dicker sind als die der entsprechenden -Computer-Ausgabe. - -@multitable @columnfractions .125 .25 .25 .25 .125 -@item @tab -@ifnotinfo -@iftex -@image{pictures/henle-flat-gray,,4cm} -@end iftex -@ifnottex -@image{pictures/henle-flat-gray,,,png} -@end ifnottex - -@tab -@iftex -@image{pictures/baer-flat-gray,,4cm} -@end iftex -@ifnottex -@image{pictures/baer-flat-gray,,,png} -@end ifnottex - -@tab -@iftex -@image{pictures/lily-flat-bw,,4cm} -@end iftex -@ifnottex -@image{pictures/lily-flat-bw,,,png} -@end ifnottex -@end ifnotinfo -@ifinfo -@image{pictures/henle-flat-bw,,,png} -@image{pictures/baer-flat-bw,,,,png} -@image{pictures/lily-flat-bw,,,png} -@end ifinfo - -@item @tab -Henle (2000) -@tab -Bärenreiter (1950) -@tab -LilyPond Feta-Schriftart (2003) - -@end multitable - - -@cindex Musiksymbole -@cindex Schriftart -@cindex Dichte -@cindex Balance - -@c introduce illustrating aspects of engraving, spacing... -Die Verteilung der Noten innerhalb des Taktes sollte ihrer Dauer -entsprechen. Moderne Partituren zeigen diese Verhältnisse jedoch -mit einer mathematischen Präzision, die nur sehr schlechte -Ergebnisse bringt. Im nächsten Beispiel ist ein Motiv zweimal -gesetzt: einmal mit den exakten mathematischen Längenverhältnissen, dann -mit kleinen Korrekturen. Welches von beiden ist mit dieser Korrektur -gesetzt? - -@cindex Optischer Ausgleich -@c file spacing-optical. -@c need to include it here, because we want two images. -@lilypond -\paper { - ragged-right = ##t - indent = #0.0 -} - -music = { - c'4 e''4 e'4 b'4 | - \stemDown - b'8[ e'' a' e''] - \stemNeutral - e'8[ e'8 e'8 e'8] -} - -\score -{ - \music - \layout { - \context { - \Staff - \override NoteSpacing #'stem-spacing-correction = #0.6 - } - } -} -@end lilypond +@example +@{ + c' e' g' e' +@} +@end example -@lilypond -\paper { - ragged-right = ##t - indent = #0.0 -} +@noindent +so erhält man folgendes Resultat: -music = { - c'4 e''4 e'4 b'4 | - \stemDown - b'8[ e'' a' e''] - \stemNeutral - e'8[ e'8 e'8 e'8] -} -\score +@c in this case we don't want verbatim +@lilypond[quote] { - \music - \layout { - \context { - \Staff - \override NoteSpacing #'stem-spacing-correction = #0.0 - \override NoteSpacing #'same-direction-correction = #0.0 - \override StaffSpacing #'stem-spacing-correction = #0.0 - } - } + c' e' g' e' } @end lilypond -@cindex normale Rhythmen -@cindex normale Abstände -@cindex Abstände, normal -@cindex Rhythmen, normal - -In diesem Ausschnitt kommen nur Viertel vor, Noten, die in einem - gleichmäßigen Rhythmus gespielt werden. Die Abstände sollten das - widerspiegeln. Leider lässt uns aber das Auge im Stich: es beachtet - nicht nur den Abstand von aufeinander folgenden Notenköpfen, sondern - auch den ihrer Hälse. Also müssen Noten, deren Hälse in direkter - Folge zuerst nach oben und dann nach unten ausgerichtet sind, weiter - auseinander gezogen werden, während die unten/oben-Folge engere - Abstände fordert, und das alles auch noch in Abhängigkeit von der -vertikalen Position der Noten. Das obere Beispiel ist mit dieser -Korrektur gesetzt, das untere ohne. In letzterem Fall bilden sich -für das Auge bei unten/oben-Folgen Notenklumpen mit schmalen Abständen -zwischen den Notenhälsen. - -@cindex Typographie - -Musiker sind üblicherweise zu sehr damit beschäftigt, die Musik aufzuführen, -als dass sie das Aussehen der Noten studieren könnten; und diese -Beschäftigung mit typographischen Details mag akademisch wirken. -Das ist sie aber nicht. Unser Beispielstück hat einen -monotonen Rhythmus, und wenn alle Zeilen einförmig aussehen, wird -das Notenblatt zu einem Labyrinth. Wenn der Spieler auch nur -einmal wegschaut oder kurze Zeit unkonzentriert ist, findet er -nicht mehr zurück zu der Stelle, an der er war. - -Der dichtere Eindruck, den die dickeren Notenlinien und schwereren -Notationssymbole schaffen, eignet sich auch besser für Noten, -die weit vom Leser entfernt stehen, etwa auf einem Notenständer. -Eine sorgfältige Verteilung der Zwischenräume erlaubt es, die -Noten sehr dicht zu setzen, ohne dass die Symbole zusammenklumpen. -Dadurch werden unnötige Seitenumbrüche vermieden, so dass man -nicht so oft blättern muss. - -Dies sind die Anforderungen der Typographie: Das Layout sollte -schön sein -- nicht aus Selbstzweck, sondern um dem Leser zu helfen. Für -Aufführungsmaterial ist das umso wichtiger, denn Musiker haben eine begrenzte -Aufnahmefähigkeit. Je weniger Mühe nötig ist, die Noten zu erfassen, desto mehr -Zeit bleibt für die Gestaltung der eigentlichen Musik. Das heißt: Gute -Typographie führt zu besseren Aufführungen! - -Die Beispiele haben gezeigt, dass der Notensatz eine subtile und -komplexe Kunst ist und gute Ergebnisse nur mit viel Erfahrung -erlangt werden können, die Musiker normalerweise nicht haben. -LilyPond stellt unser Bemühen dar, die graphische Qualität -handgestochener Notenseiten ins Computer-Zeitalter zu transportieren -und sie für normale Musiker erreichbar zu machen. Wir haben -unsere Algorithmen, die Gestalt der Symbole und die Programm-Einstellungen -darauf abgestimmt, einen Ausdruck zu erzielen, der der Qualität -der alten Editionen entspricht, die wir so gerne betrachten -und aus denen wir gerne spielen. - - - -@node Automatisierter Notensatz -@unnumberedsubsec Automatisierter Notensatz -@translationof Automated engraving - -@cindex Notensatz, automatisch -@cindex automatischer Notensatz - -Wie sollen wir also jetzt die Typographie anwenden? -Wie können wir erwarten, dass wir in der Lage wären, -ein Programm zu schreiben, dass den Beruf des -Notenstechers ersetzt, wo dieser doch mehr als zehn -Jahre braucht, um ein Meister zu werden? - -Wir können es tatsächlich nicht! Da Typographie allein -durch das menschliche Auge bestimmt ist, kann der Mensch -nicht ersetzt werden. Aber sehr viel mechanische Arbeit -kann automatisiert werden. Indem etwa LilyPond die üblichen -Situationen kennt und bewältigt, können die restlichen -Fehler von Hand beseitigt werden. Das ist schon ein -großer Fortschritt im Vergleich zu den existierenden -Programmen. Und mit der Zeit können immer mehr Fälle -automatisiert werden, so dass immer weniger Eingriffe -von Hand notwendig werden. - - -Als wir anfingen, haben wir LilyPond vollständig in der Programmiersprache C++ -geschrieben. Das hieß, dass der Funktionsumfang des Programms vollständig durch -die Programmierer festgelegt war. Das stellte sich aus einer Reihe von Gründen -als unzureichend heraus: - -@itemize @bullet -@item Wenn LilyPond Fehler macht, muss der Benutzer die -Einstellungen ändern können. Er muss also Zugang zur -Formatierungsmaschinerie haben. Deshalb können die Regeln und -Einstellungen nicht beim Kompilieren des Programms festgelegt -werden, sondern sie müssen zugänglich sein, während das Programm -aktiv ist. - - -@item Notensatz ist eine Frage des Augenmaßes, und damit auch vom - Geschmack abhängig. Benutzer können mit unseren Entscheidungen -unzufrieden sein. Darum müssen also auch die Definitionen des -typographischen Stils dem Benutzer zugänglich sein. - -@item Schließlich verfeinern wir unseren Formatierungsalgorithmus -immer weiter, also müssen die Regeln auch flexibel sein. Die -Sprache C++ zwingt zu einer bestimmten Gruppierungsmethode, -die nicht den Regeln für den Notensatz entspricht. -@end itemize +@warning{In jeder LilyPond-Datei müssen +@strong{@{ geschweifte Klammern @}} um die Noten +oder Gesangstext +gesetzt werden. Vor und hinter den Klammern sollten +Leerzeichen eingegeben werden, damit keine Unklarheiten +in Verbindung mit den eigentlichen Notensymbolen entstehen. +An Anfang und Ende der Zeile können diese Leerzeichen auch +weggelassen werden. Es kann sein, dass in diesem Handbuch +die Klammern in manchen Beispielen fehlen, aber man sollte +immer daran denken, sie in den eigenen Dateien zu benutzen! +Mehr Informationen zu der Darstellung der Beispiele in diesem +Handbuch gibt der Abschnitt @ref{Wie soll das Handbuch gelesen werden}.} + +Zusätzlich unterscheidet LilyPond @strong{Groß- und Kleinschreibung}. +@w{@code{ @{ c d e @}}} ist zulässiger Code, +@w{@code{ @{ C D E @}}} dagegen resultiert in einer Fehlermeldung. + +@smallspace + +@subheading Ansicht des Ergebnisses + +@cindex PDF-Datei +@cindex Noten anzeigen +@cindex Anzeigen der Noten +@cindex Ansicht von Noten +@cindex Editoren +@cindex Texteditoren +@cindex LilyPond unter MacOS X +@cindex Windows, LilyPond starten +@cindex MacOS X, LilyPond starten +@cindex Unix, LilyPond starten +@cindex Starten von LilyPond + +Das Erstellen der Notenausgabe hängt davon ab, welches Betriebssystem +und welche Programme Sie benutzen. -@cindex Scheme-Programmiersprache - -Diese Probleme wurden angegangen, indem ein Übersetzer für -die Programmiersprache Scheme integriert wurde und Teile -von LilyPond in Scheme neu geschrieben wurden. Die derzeitige -Formatierungsarchitektur ist um die Notation von graphischen -Objekten herum aufgebaut, die von Scheme-Variablen und -Funktionen -beschrieben werden. Diese Architektur umfasst Formatierungsregeln, -typographische Stile und individuelle Formatierungsentscheidungen. -Der Benutzer hat direkten Zugang zu den meisten dieser Einstellungen. - -Scheme-Variablen steuern Layout-Entscheidungen. Zum Beispiel haben -viele graphische Objekte eine Richtungsvariable, die zwischen -oben und unten (oder rechts und links) wählen kann. Hier etwa -sind zwei Akkorde mit Akzenten und Arpeggien. -Beim ersten Akkord sind alle Objekte nach unten (oder links) - ausgerichtet, beim zweiten nach oben (rechts). - -@lilypond[quote,ragged-right] -\new Score \with { - \override SpacingSpanner #'spacing-increment = #3 - \override TimeSignature #'transparent = ##t -} \relative c' { - \stemDown 4_>-\arpeggio - \override Arpeggio #'direction = #RIGHT - \stemUp 4^>-\arpeggio -} -@end lilypond +@itemize -@cindex Formatierung einer Partitur -@cindex Partitur, Formatierung -@cindex Formatierungsregeln +@item +@ref{MacOS X, @sourceimage{logo-macosx,,,}} +@ref{MacOS X, MacOS X} (graphisch) -@noindent -Der Prozess des Notensetzens besteht für das Programm darin, -die Variablen der graphischen Objekte zu lesen und zu -schreiben. Einige Variablen haben festgelegte Werte. So -ist etwa die Dicke von vielen Linien – ein Charakteristikum -des typographischen Stils – von vornherein festgelegt. -Wenn sie geändert werden, ergibt sich ein anderer typographischer Eindruck. - -@lilypond[quote,ragged-right] -fragment = { - \clef bass f8 as8 - c'4-~ c'16 as g f e16 g bes c' des'4 -} -<< - \new Staff \fragment - \new Staff \with { - \override Beam #'beam-thickness = #0.3 - \override Stem #'thickness = #0.5 - \override Bar #'thickness = #3.6 - \override Tie #'thickness = #2.2 - \override StaffSymbol #'thickness = #3.0 - \override Tie #'extra-offset = #'(0 . 0.3) - } - \fragment ->> -@end lilypond +@item +@ref{Windows, @sourceimage{logo-windows,,,}} +@ref{Windows, Microsoft Windows} (graphisch) -Formatierungsregeln sind auch vorbelegte Variablen. Zu jedem Objekt gehören -Variablen, die Prozeduren enthalten. Diese Prozeduren machen die eigentliche -Satzarbeit aus, und wenn man sie durch andere ersetzt, kann die Darstellung -von Objekten verändert werden. Im nächsten Beispiel wird die Regel, nach der -die Notenköpfe gezeichnet werden, während des Ausschnitts verändert. - -@lilypond[quote,ragged-right] -#(set-global-staff-size 30) - -#(define (mc-squared grob orig current) - (let* ((interfaces (ly:grob-interfaces grob)) - (pos (ly:grob-property grob 'staff-position))) - (if (memq 'note-head-interface interfaces) - (begin - (ly:grob-set-property! grob 'stencil - (grob-interpret-markup grob - (make-lower-markup 0.5 - (case pos - ((-5) "m") - ((-3) "c ") - ((-2) (make-smaller-markup (make-bold-markup "2"))) - (else "bla"))))))))) - -\new Voice \relative c' { - \stemUp - \set autoBeaming = ##f - \time 2/4 - 4 - \once \override NoteHead #'stencil = #note-head::brew-ez-stencil - \once \override NoteHead #'font-size = #-7 - \once \override NoteHead #'font-family = #'sans - \once \override NoteHead #'font-series = #'bold - 4 - \once \override NoteHead #'style = #'cross - 4 - \applyOutput #'Voice #mc-squared - 4 - << - { d8[ es-( fis^^ g] fis2-) } - \repeat unfold 5 { \applyOutput #'Voice #mc-squared s8 } - >> +@item +@ref{Kommandozeile, @sourceimage{logo-linux,,,} +@sourceimage{logo-freebsd,,,} +@sourceimage{logo-macosx,,,} +@sourceimage{logo-windows,,,} } -@end lilypond - +@ref{Kommandozeile, Alle Betriebssysteme} (Kommandozeile) +@end itemize -@node Welche Symbole? -@unnumberedsubsec Welche Symbole? -@translationof What symbols to engrave? - -@cindex Notensatz -@cindex Typographie -@cindex Stempel -@cindex Matrize -@cindex Engraver -@cindex Plugin - -Während des Notensatzprozesses entscheidet sich, wo -Symbole platziert werden. Das kann aber nur gelingen, -wenn vorher entschieden wird, @emph{welche} Symbole -gesetzt werden sollen, also welche Art von Notation benutzt -werden soll. - -Die heutige Notation ist ein System zur Musikaufzeichnung, -das sich über die letzten 1000 Jahre entwickelt hat. Die -Form, die heute üblicherweise benutzt wird, stammt aus dem -Barock. Auch wenn sich die grundlegenden Formen (also -die Notenköpfe, das Fünfliniensystem) nicht verändert haben, -entwickeln sich die Details trotzdem immer noch weiter, um -die Errungenschaften der Neuen Musik darstellen zu können. Die -Notation umfasst also 500 Jahre Musikgeschichte. Ihre Anwendung -reicht von monophonen Melodien bis zu ungeheuer komplexem Kontrapunkt -für großes Orchester. - -Wie bekommen wir dieses vielköpfige Monster zu fassen? -Unsere Lösung ist es, eine strikte Trennung zwischen der Notation, -also welche Symbole benutzt werden, und dem Satz, also wohin sie -gesetzt werden, zu machen. Um das Problem anzupacken, haben wir -es in kleine (programmierbare) Happen zerteilt, so dass jede Art -von Symbol durch ein eigenes Plugin verarbeitet wird. Alle Plugins - kooperieren durch die LilyPond-Architektur. Sie sind vollständig -modular und unabhängig und können somit auch unabhängig voneinander - entwickelt werden. Der Schreiber, der die Musik in Graphik umwandelt, - ist ein Kopist oder Notenstecher (engl. engraver). Darum werden -die Plugins als @code{engraver} bezeichnet. - -Im nächsten Beispiel wird gezeigt, wie mit dem Plugin für die Notenköpfe, -dem @code{Note_heads_engraver} (@qq{Notenkopfstecher}) der Satz begonnen wird. - -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" - -\score { - \topVoice - \layout { - \context { - \Voice - \remove "Stem_engraver" - \remove "Phrasing_slur_engraver" - \remove "Slur_engraver" - \remove "Script_engraver" - \remove "Beam_engraver" - \remove "Auto_beam_engraver" - } - \context { - \Staff - \remove "Accidental_engraver" - \remove "Key_engraver" - \remove "Clef_engraver" - \remove "Bar_engraver" - \remove "Time_signature_engraver" - \remove "Staff_symbol_engraver" - \consists "Pitch_squash_engraver" - } - } -} -@end lilypond +Beachten Sie, dass es eine Reihe an Texteditoren mit besserer +Unterstützung für LilyPond gibt. Mehr dazu im Abschnitt +@rprogram{Unterstützung von Texteditoren}. +@c FIXME: link to @rgeneral{Alternate input} + +@warning{Das erste Mal, wenn Sie LilyPond benutzen, kann es eine +Minute oder länger dauern, weil das Programm zuerst alle Schriftarten, +die auf dem System zur Verfügung stehen, untersucht. Aber nach +diesem ersten Mal läuft LilyPond sehr viel schneller.} + +@node MacOS X +@subsection MacOS X +@translationof MacOS X + +@warning{Diese Anweisungen gehen davon aus, dass Sie den installierten +LilyPad-Editor benutzen. Wenn Sie eins der Programme benutzen, die in @rgeneral{Alternate input} beschrieben sind, schauen +Sie bitte in der Dokumentation nach, wenn Sie Probleme damit haben, +eine Datei zu kompilieren.} + + +Wenn Sie das @command{LilyPond.app}-Symbol doppelt klicken, öffnet +sich eine Beispiel-Datei. Speichern Sie sie etwa als + @file{test.ly} auf dem Desktop und übersetzen Sie sie +mit dem Menü-Befehl @w{@qq{Compile > Typeset File}}. +Die PDF-Datei mit dem fertigen Notensatz wird automatisch +geöffnet. + +Das nächste Mal, wenn Sie LilyPond benutzen, sollten Sie + @qq{New} oder @qq{Open} wählen. Sie müssen die Datei +speichern, bevor Sie sie übersetzen können. Wenn es Fehler gibt, +lesen Sie die Meldungen im Log-Fenster. + +@node Windows +@subsection Windows +@translationof Windows + +@warning{Diese Anweisungen gehen davon aus, dass Sie den installierten +LilyPad-Editor benutzen. Wenn Sie eins der Programme benutzen, die in @rgeneral{Alternate input} beschrieben sind, schauen +Sie bitte in der Dokumentation nach, wenn Sie Probleme damit haben, +eine Datei zu kompilieren.} + +Wenn sie auf das LilyPond-Symbol auf dem Desktop doppelklicken, +öffnet sich ein einfacher Texteditor mit einer Beispieldatei. Speichern +Sie sie z. B. als @file{test.ly} auf dem Desktop und klicken Sie dann +doppelt auf die Datei, um die Übersetzung zu beginnen (das Dateisymbol +ist eine Note). Nach einigen +Sekunden wird eine Datei @file{test.pdf} auf dem Desktop erscheinen. +Mit einem Doppelklick kann das fertige Notenbild in +der PDF-Datei angezeigt werden. +Eine Alternative ist es, die @file{test.ly}-Datei mit der Maus auf das +LilyPond-Symbol zu ziehen. + +Um eine schon existierende Datei zu bearbeiten, klicken Sie mit der rechten +Maustaste auf die Datei und wählen Sie @qq{Edit source}. Um eine leere +Datei zu erhalten, mit der Sie ein neues Stück beginnen können, öffnen Sie +den Texteditor durch Doppelklick auf das LilyPond-Symbol und benutzen Sie +@qq{New} im @qq{File}-Menü, oder klicken Sie mit der rechten +Maustaste auf den Desktop und wählen Sie @qq{Neu...Textdatei}, +ändern Sie dann den Namen so wie Sie möchten und ändern Sie +die Dateiendung in @code{.ly}. Doppelklicken Sie auf die Datei, +um Ihren LilyPond-Eingabecode einzugeben. + +Mit dem Doppelklick wird nicht nur die PDF-Datei erstellt, sondern +auch eine @file{.log}-Datei. Hier wird gespeichert, was LilyPond aus +der Quelldatei gelesen hat. Sollten Fehler auftreten, hilft oft ein +Blick in diese Datei. + +@node Kommandozeile +@subsection Kommandozeile +@translationof Command-line + +@warning{Diese Anweisungen gehen davon aus, dass Sie den installierten +LilyPad-Editor benutzen. Wenn Sie eins der Programme benutzen, die in @rgeneral{Alternate input} beschrieben sind, schauen +Sie bitte in der Dokumentation nach, wenn Sie Probleme damit haben, +eine Datei zu kompilieren.} + + +Erstellen Sie eine Text-Datei mit dem Namen @file{test.ly} und +geben Sie folgenden Text ein: -@noindent -Dann fügt ein @code{Staff_symbol_engraver} (@qq{Notensystemstecher}) -die Notenlinien hinzu. - -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" - -\score { - \topVoice - \layout { - \context { - \Voice - \remove "Stem_engraver" - \remove "Phrasing_slur_engraver" - \remove "Slur_engraver" - \remove "Script_engraver" - \remove "Beam_engraver" - \remove "Auto_beam_engraver" - } - \context { - \Staff - \remove "Accidental_engraver" - \remove "Key_engraver" - \remove "Clef_engraver" - \remove "Bar_engraver" - \consists "Pitch_squash_engraver" - \remove "Time_signature_engraver" - } - } -} -@end lilypond +@example +@{ + c' e' g' e' +@} +@end example -@noindent -Der @code{Clef_engraver} (@qq{Notenschlüsselstecher}) definiert -eine Referenzstelle für das System. - -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" - -\score { - \topVoice - \layout { - \context { - \Voice - \remove "Stem_engraver" - \remove "Phrasing_slur_engraver" - \remove "Slur_engraver" - \remove "Script_engraver" - \remove "Beam_engraver" - \remove "Auto_beam_engraver" - } - \context { - \Staff - \remove "Accidental_engraver" - \remove "Key_engraver" - \remove "Bar_engraver" - \remove "Time_signature_engraver" - } - } -} -@end lilypond +Um die Datei zu bearbeiten, geben sie an der Konsole -@noindent -Der @code{Stem_engraver} (@qq{Halsstecher}) schließlich fügt - Hälse hinzu. - -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" - -\score { - \topVoice - \layout { - \context { - \Voice - \remove "Phrasing_slur_engraver" - \remove "Slur_engraver" - \remove "Script_engraver" - \remove "Beam_engraver" - \remove "Auto_beam_engraver" - } - \context { - \Staff - \remove "Accidental_engraver" - \remove "Key_engraver" - \remove "Bar_engraver" - \remove "Time_signature_engraver" - } - } -} -@end lilypond +@example +lilypond test.ly +@end example @noindent -Dem @code{Stem_engraver} wird jeder Notenkopf mitgeteilt, -der vorkommt. Jedes Mal, wenn ein Notenkopf erscheint (oder mehrere bei -einem Akkord), wird ein Hals-Objekt erstellt und an den -Kopf geheftet. Wenn wir dann noch engraver für Balken, Bögen, -Akzente, Vorzeichen, Taktlinien, Taktangaben und Tonartbezeichnungen -hinzufügen, erhalten wir eine vollständige Notation. - - -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" -\score { \topVoice } -@end lilypond +ein. +Sie werden ungefähr folgende Meldungen sehen: -@cindex Polyphonie -@cindex Mehrstimmigkeit -@cindex Notensatz, Mehrstimmigkeit -@cindex Kontexte -Dieses System funktioniert gut für monophone Musik, aber wie geht -es mit Polyphonie? Hier müssen sich mehrere Stimmen ein System teilen. +@example +lilypond test.ly +GNU LilyPond @version{} +»test.ly« wird verarbeitet +Analysieren... +Interpretation der Musik... +Vorverarbeitung der grafischen Elemente... +Ideale Seitenanzahl wird gefunden... +Musik wird auf eine Seite angepasst... +Systeme erstellen... +Layout nach »test.ps« ausgeben... +Konvertierung nach »test.pdf«... +@end example -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" -\new Staff << \topVoice \\ \botVoice >> -@end lilypond +Als Ergebnis erhalten Sie ein @file{test.pdf}, das Sie mit den +Standardprogrammen Ihres Betriebssystemes anschauen können. -In diesem Fall benutzen beide Stimmen das System und die Vorzeichen gemeinsam, -aber die -Hälse, Bögen, Balken usw. sind jeder einzelnen Stimme eigen. Die engraver -müssen also gruppiert werden. Die Köpfe, Hälse, Bögen usw. werden -in einer Gruppe mit dem Namen @qq{Voice context} (Stimmenkontext) -zusammengefasst, die engraver für den Schlüssel, die Vorzeichen, -Taktstriche usw. dagegen in einer Gruppe mit dem Namen @qq{Staff context} -(Systemkontext). Im Falle von Polyphonie hat ein Staff-Kontext dann also -mehr als nur einen Voice-Kontext. Auf gleiche Weise können auch mehrere Staff-Kontexte -in einen großen Score-Kontext (Partiturkontext) eingebunden werden. -@seealso -Programmreferenz: @rinternals{Contexts}. +@node How to write input files +@section How to write input files +FIXME: Text hier -@lilypond[quote,ragged-right] -\include "engraver-example.ily" -\score { - << - \new Staff << \topVoice \\ \botVoice >> - \new Staff << \pah \\ \hoom >> - >> -} -@end lilypond +@menu +* Einfache Notation:: +* Arbeiten an Eingabe-Dateien:: +@end menu -@node Die Darstellung der Musik -@unnumberedsubsec Die Darstellung der Musik -@translationof Music representation -@cindex Syntax -@cindex rekursive Strukturen -Idealerweise ist das Eingabeformat für ein komplexes Satzsystem die -abstrakte Beschreibung des Inhaltes. In diesem Fall wäre das die -Musik selber. Das stellt uns aber vor ein ziemlich großes Problem, -denn wie können wir definieren, was Musik wirklich ist? Anstatt darauf -eine Antwort zu suchen, haben wir die Frage einfach umgedreht. Wir -schreiben ein Programm, das den Notensatz beherrscht und machen das -Format so einfach wie möglich. Wenn es nicht mehr vereinfacht -werden kann, haben wir per Definition nur noch den reinen Inhalt. Unser -Format dient als die formale Definition eines Musiktextes. +@node Einfache Notation +@subsection Einfache Notation +@translationof Simple notation -Die Syntax ist gleichzeitig die Benutzerschnittstelle bei LilyPond, -darum soll sie einfach zu schreiben sein; z. B. bedeutet +@cindex einfache Notation +@cindex Notation, einfach -@example -c'4 d'8 -@end example +LilyPond fügt einige Bestandteile des Notenbildes automatisch hinzu. Im +nächsten Beispiel sind nur vier Tonhöhen angegeben, aber LilyPond setzt +trotzdem einen Schlüssel, eine Taktangabe und Notendauern. -@noindent -eine Viertel c' und eine Achtel d', wie in diesem Beispiel: - -@lilypond[quote] +@lilypond[verbatim,quote] { - c'4 d'8 + c' e' g' e' } @end lilypond -In kleinem Rahmen ist diese Syntax sehr einfach zu benutzen. In -größeren Zusammenhängen aber brauchen wir Struktur. Wie sonst kann -man große Opern oder Symphonien notieren? Diese Struktur wird -gewährleistet durch sog. music expressions (Musikausdrücke): indem -kleine Teile zu größeren kombiniert werden, kann komplexere Musik -dargestellt werden. So etwa hier: - -@lilypond[quote,verbatim,fragment,relative=1] -f4 -@end lilypond - @noindent -Gleichzeitig erklingende Noten werden hinzugefügt, indem man alle in @code{<<} und @code{>>} einschließt. - -@c < > is not a music expression, -@c so we use <<>> iso. <> to drive home the point of -@c expressions. Don't change this back --hwn. -@example -<> -@end example - -@lilypond[quote,fragment,relative=1] -\new Voice { <> } +Diese Einstellungen können verändert werden, aber in den meisten Fällen +sind die automatischen Werte durchaus brauchbar. + +@subheading Tonhöhen + +@cindex Tonhöhen +@cindex relativer Modus +@cindex Apostroph +@cindex Komma +@cindex Versetzungszeichen und relativer Modus +@cindex relativer Modus und Versetzungszeichen + +@funindex \relative +@funindex relative +@funindex ' +@funindex , + + +Glossar: @rglos{pitch}, @rglos{interval}, +@rglos{scale}, @rglos{middle C}, @rglos{octave}, +@rglos{accidental}. + +@c Addition for German users about pitch naming conventions +Die Tonhöhen werden mit Kleinbuchstaben eingegeben, die den Notennamen +entsprechen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass LilyPond in seiner +Standardeinstellung die englischen Notennamen verwendet. Bis auf eine +Ausnahme entsprechen sie den deutschen, deshalb wird die Voreinstellung +von LilyPond für diese Übung beibehalten. Die @emph{Ausnahme} ist das h -- in +LilyPond muss man anstelle dessen b schreiben! Das deutsche b dagegen +wird als bes notiert, ein his dagegen würde bis geschrieben. Siehe auch +@ruser{Versetzungszeichen} und @ruser{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, hier +wird beschrieben, +wie sich die deutschen Notennamen benutzen lassen. +@c end addition + +Am einfachsten können Noten im @code{\relative}-Modus +eingegeben werden. In diesem Modus wird die Oktave der Note automatisch +gewählt, indem angenommen wird, dass die folgende Note immer so nah +wie möglich in Bezug auf die vorhergehende gesetzt wird, d. h. sie +wird höchstens drei Notenzeilen höher oder tiefer als die vorhergehende +Note gesetzt. Fangen +wir unser erstes Notationsbeispiel mit einer @notation{scale} an, wo also +die nächste Note immer nur eine Notenlinie über der vorherigen steht. + +@c KEEP LY +@lilypond[verbatim,quote] +% Beginnpunkt auf das mittlere C setzen +\relative c' { + c d e f + g a b c +} @end lilypond -@noindent -Um aufeinanderfolgende Noten darzustellen, werden sie in geschweifte Klammern gefasst: - -@code{@{@tie{}@dots{}@tie{}@}} - -@example -@{ f4 <> @} -@end example - -@lilypond[quote,relative=1,fragment] -{ f4 <> } +Die erste Note ist ein @notation{eingestrichenes C}. Jede folgende Note +befindet sich so nah wie möglich bei der vorherigen -- das erste +@q{C} ist also das nächste C vom +eingestrichenen C aus gerechnet. Darauf folgt das nächstmögliche +D in Bezug auf die vorhergehende Note. Mit diesen Regeln können +auch Melodien mit größeren Intervallen im @code{\relative}-Modus +gebildet werden: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c' { + d f a g + c b f d +} @end lilypond @noindent -Dieses Gebilde ist in sich wieder ein Ausdruck, und kann -daher mit einem anderen Ausdruck kombiniert werden (hier mit einer Halben). - -@example -<< g2 \\ @{ f4 <> @} >> -@end example - -@lilypond[quote,fragment,relative=2] -\new Voice { << g2 \\ { f4 <> } >> } +Es ist nicht notwendig, dass die erste Note der Melodie mit der +Note beginnt, die die erste Tonhöhe angibt. +Die erste Note (das @q{D}) des vorigen Beispiels ist das nächste D +vom eingestrichenen C aus gerechnet. + +Indem man Apostrophe @code{'} (Taste Shift+#) oder Kommata @code{,} +zu dem @w{@code{\relative c' @{}} hinzufügt oder entfernt, kann die +Oktave der ersten Tonhöhe verändert werden: + +@c KEEP LY +@lilypond[verbatim,quote] +% zweigestrichenes C +\relative c'' { + e c a c +} @end lilypond -Solche geschachtelten Strukturen können sehr gut in einer -kontextunabhängigen Grammatik beschrieben werden. Der Programmcode -für den Satz ist auch mit solch einer Grammatik erstellt. Die Syntax -von LilyPond ist also klar und ohne Zweideutigkeiten definiert. - -Die Benutzerschnittstelle und die Syntax werden als erstes vom Benutzer -wahrgenommen. Teilweise sind sie eine Frage des Geschmackes und werden viel -diskutiert. Auch wenn Geschmacksfragen ihre Berechtigung -haben, sind sie nicht sehr produktiv. Im großen Rahmen von LilyPond -spielt die Eingabe-Syntax nur eine geringe Rolle, denn eine logische -Syntax zu schreiben ist einfach, guten Formatierungscode aber sehr viel -schwieriger. Das kann auch die Zeilenzahl der Programmzeilen zeigen: -Analysieren und Darstellen nimmt nur etwa 10% des Codes ein: - -@node Beispielanwendung -@unnumberedsubsec Beispielanwendung -@translationof Example applications - -@cindex einfaches Beispiel -@cindex Beispiel, einfach - -Wir haben LilyPond als einen Versuch geschrieben, wie man die Kunst des -Musiksatzes in ein Computerprogramm gießen kann. Dieses -Programm kann nun dank vieler harter Arbeitsstunden benutzt werden, -um sinnvolle Aufgaben zu erledigen. Die einfachste ist dabei der -Notendruck. - -@lilypond[quote,relative=1] -{ - \time 2/4 - c4 c g'4 g a4 a g2 +Der relative Modus kann zunächst verwirrend erscheinen, aber es ist die +einfachste Art, die meisten Melodien zu notieren. Schauen wir uns an, +wie diese relative Berechnung in der Praxis funktioniert. Wenn wir mit +einem H beginnen (@code{b} in der LilyPond-Syntax), welches sich auf der +mittleren Linie im Violinschlüssel befindet, können wir C, D und E +aufwärts notieren, und A, G und F unter dem H. Wenn also die Note, die +auf das H folgt, ein C, D oder E ist, setzt LilyPond es oberhalb des +Hs, wenn es ein A, G oder F ist, wird es darunter gesetzt. + +@c KEEP LY +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + b c % c ist 1 Zeile aufwärts, also c über dem b + b d % d ist 2 Zeilen aufwärts, oder 5 runter, also d über dem b + b e % e ist 3 aufwärts oder 4 runter, also e über dem b + b a % a ist 6 aufwärts oder 1 runter, also a unter dem b + b g % g ist 5 aufwärts oder 2 runter, also g unter dem b + b f % f ist 4 aufwärts oder 3 runter, also f unter dem b } @end lilypond -@noindent -Indem wir Akkordsymbole und einen Text hinzufügen, erhalten wir -ein Lead Sheet. - -@lilypond[quote,ragged-right] -<< - \chords { c2 c f2 c } - \new Staff - \relative c' { - \time 2/4 - c4 c g' g a a g2 - } - \addlyrics { twin -- kle twin -- kle lit -- tle star } ->> -@end lilypond +Die gleiche Berechnung findet auch statt, wenn eine der Noten erhöht +oder erniedrigt ist. @notation{Versetzungszeichen} werden +@strong{vollständig ignoriert} bei der Berechnung. Genau die +gleiche Berechnung wird analog von jeder folgenden Tonhöhe aus +für die nächste Tonhöhe neu ausgeführt. -Mehrstimmige Notation und Klaviermusik kann auch gesetzt werden. Das -nächste Beispiel zeigt einige etwas exotischere Konstruktionen: +Um Intervalle zu notieren, die größer als drei Notenzeilen sind, kann man die Oktave verändern. Mit einem Apostroph @code{'} (Taste Shift+#) +direkt hinter dem Notennamen wird die Oktave um eins erhöht, mit einem Komma @code{,} um eins erniedrigt. -@lilypond[quote] -\header { - title = "Screech and boink" - subtitle = "Random complex notation" - composer = "Han-Wen Nienhuys" +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + a a, c' f, + g g'' a,, f' } +@end lilypond -\score { - \context PianoStaff << - \new Staff = "up" { - \time 4/8 - \key c \minor - << { - \revert Stem #'direction - \change Staff = down - \set subdivideBeams = ##t - g16.[ - \change Staff = up - c'''32 - \change Staff = down - g32 - \change Staff = up - c'''32 - \change Staff = down - g16] - \change Staff = up - \stemUp - \set followVoice = ##t - c'''32([ b''16 a''16 gis''16 g''32)] - } \\ { - s4 \times 2/3 { d'16[ f' g'] } as'32[ b''32 e'' d''] - } \\ { - s4 \autoBeamOff d''8.. f''32 - } \\ { - s4 es''4 - } >> - } - - \new Staff = "down" { - \clef bass - \key c \minor - \set subdivideBeams = ##f - \override Stem #'french-beaming = ##t - \override Beam #'beam-thickness = #0.3 - \override Stem #'thickness = #4.0 - g'16[ b16 fis16 g16] - << \makeClusters { - as16 - - - } \\ { - \override Staff.Arpeggio #'arpeggio-direction =#down - 4\arpeggio - } - >> } - >> - \midi { - \context { - \Score - tempoWholesPerMinute = #(ly:make-moment 60 8) - } - } - \layout { - \context { - \Staff - \consists Horizontal_bracket_engraver - } - } +@noindent +Um eine Notenhöhe um zwei (oder mehr!) Oktaven zu verändern, +werden sukzessive @code{''} oder @code{,,} benutzt -- es muss +sich dabei wirklich um zwei einzelne Apostrophen und nicht um das +Anführungszeichen @code{"}@tie{} (Taste Shift+2) handeln! Auch +die Anfangsoktave für einen @w{@code{\relative c'}}-Abschnitt kann so +verändert werden. + +@subheading Tondauern (Rhythmen) + +@cindex Notendauern +@cindex Dauern +@cindex Rhythmus +@cindex Ganze Noten +@cindex Halbe Noten +@cindex Viertelnoten +@cindex punktierte Noten + +Glossar: @rglos{beam}, @rglos{duration}, +@rglos{whole note}, @rglos{half note}, @rglos{quarter note}, +@rglos{dotted note}. + +Die @notation{Dauer} einer Note wird durch eine Zahl bezeichnet, +die direkt auf den Notennamen folgend eingegeben wird. +@code{1} für eine @notation{ganze Note}, @code{2} für eine +@notation{halbe Note}, @code{4} für eine @notation{Viertelnote} +und so weiter. @notation{Notenhälse} und @notation{Balken} werden +automatisch hinzugefügt. + +Wenn keine Dauer bezeichnet wird, wird die der vorhergehenden Note +verwendet. Für die erste Note ist eine Viertel als Standard definiert. + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + a1 + a2 a4 a8 a + a16 a a a a32 a a a a64 a a a a a a a a2 } @end lilypond -Die obenstehenden Beispiele wurde manuell erstellt, aber das ist nicht -die einzige Möglichkeit. Da der Satz fast vollständig automatisch abläuft, -kann er auch von anderen Programmen angesteuert werden, die Musik oder Noten -verarbeiten. So können etwa ganze Datenbanken musikalischer Fragmente automatisch -in Notenbilder umgewandelt werden, die dann auf Internetseiten oder -in Multimediapräsentation Anwendung finden. - -Dieses Benutzerhandbuch zeigt eine weitere Möglichkeit: Die Noten werden als -reiner Text eingegeben und können darum sehr einfach integriert werden -in andere textbasierte Formate wie etwa @LaTeX{}, HTML oder, wie in diesem -Fall, Texinfo. Durch ein spezielles Programm werden die Eingabefragmente durch -Notenbilder in der resultierenden PDF- oder HTML-Datei ersetzt. Dadurch ist -es sehr einfach, Noten und Text zu kombinieren. - - - -@node Über die Dokumentation -@section Über die Dokumentation -@translationof About the documentation +Um @notation{punktierte Noten} zu erzeugen, wird einfach ein Punkt +@code{.} hinter die Notendauer geschrieben. Die Dauer einer +punktierten Note muss explizit, also inklusive der Nummer, +angegeben werden. -@cindex Handbuch zum Lernen -@cindex Glossar -@cindex Anwendungsbenutzung -@cindex Schnipselliste -@cindex Referenz der Interna +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + a a a4. a8 + a8. a16 a a8. a8 a4. +} +@end lilypond -Die Dokumentation zu LilyPond ist unterteilt in mehrere Handbücher. -@c leave these lines wrapping around. It's some texinfo 4.12 thing. -gp -@c This is actually a limitation of texi2html. -jm -@menu -* Über das Handbuch zum Lernen (LM):: Dieses Handbuch stellt LilyPond vor und vermittelt die Grundkenntnisse, um damit arbeiten zu können. -* Über das Glossar (MG):: Dieses Handbuch erklärt zahlreiche musikalische Fachausdrücke inklusive Übersetzungen in verschiedene Sprachen. -* Über die Notationsreferenz (NR):: Dieses Handbuch stellt den Hauptteil der Dokumentation dar. Es liefert detaillierte Informationen zum Notensatz mit LilyPond. Als Voraussetzung werden die Kenntnisse des @qq{Handbuchs zum Lernen} angenommen. -* Über die Anwendungsbenutzung (AU):: Dieses Handbuch diskutiert den konkreten Aufruf des @qq{lilypond}-Programms und wie LilyPond-Notensatz in andere Programme integriert werden kann. -* Über die Schnipselliste:: Dies ist eine Sammlung von kurzen LilyPond-Beispielen. -* Über die Referenz der Iterna (IR):: Dieses Dokument liefert Referenzwissen über LilyPonds interne Strukturen und ist vor allem bei der Erstellung von tiefergehenden Optimierungen und Anpassungen hilfreich. -* Andere Dokumentation:: Es existieren noch etliche weitere Teile der Dokumentation, wie etwa die @q{Neueigkeiten} Seite oder das Archiv der Mailingliste. -@end menu +@subheading Pausen +@cindex Pausen +@cindex schreiben von Pausen +@cindex notieren von Pausen -@node Über das Handbuch zum Lernen (LM) -@unnumberedsubsec Über das Handbuch zum Lernen (LM) -@translationof About the Learning Manual +Eine @notation{Pause} wird genauso wie eine Noten eingegeben; ihre +Bezeichnung ist @code{r}@tie{}: -@cindex Handbuch zum Lernen +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + a r r2 + r8 a r4 r4. r8 +} +@end lilypond -Dieses Handbuch erklärt die Grundbegriffe von LilyPond und stellt -die fundamentalen Konzepte hinter dem Programm vor. Diese Kapitel sollten -in linearer Reihenfolge gelesen werden. -Am Ende jedes Abschnitts findet sich ein Absatz @strong{Siehe auch}, der -Kreuzreferenzen zu anderen Abschnitten enthält. Beim ersten Durchlesen -empfiehlt es sich nicht, diesen gleich zu folgen, da meist noch -zahlreiche Grundbegriffe zum Verständnis fehlen. Wenn Sie sich durch -das Handbuch zum Lernen geackert haben, wollen Sie vielleicht einzelne -Abschnitte nochmal durchgehen und dann den Kreuzverweisen zur Vertiefung -der Zusammenhänge folgen. +@subheading Taktangabe -@itemize +@cindex Taktart -@item -@ref{Einleitung}: erklärt den Hintergrund und das Ziel von LilyPond. +@funindex \time +@funindex time -@item -@ref{Übung}: liefert eine einfache Einführung in das Setzen von Musik -mit LilyPond. Neulinge sollten mit diesem Kapitel beginnen. +Glossar: @rglos{time signature}. -@item -@ref{Grundbegriffe}: erklärt etliche allgemeine Konzepte -hinter dem Dateiformat von LilyPond. Wenn Sie sich nicht sicher -sind, an welcher Stelle Sie einen Befehl in die Datei einfügen sollen, -ist dieses Kapitel genau das richtige! +Die @notation{Taktart} kann mit dem +@code{\time}-Befehl definiert werden: -@item -@ref{Die Ausgabe verändern}: stellt dar, wie die Standardeinstellungen von -LilyPond verändert werden können. +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c'' { + \time 3/4 + a4 a a + \time 6/8 + a4. a + \time 4/4 + a4 a a a +} +@end lilypond -@item -@ref{An LilyPond-Projekten arbeiten}: liefert Tipps im praktischen Umgang mit -Lilypond und gibt Hinweise, wie gängige Fehler vermieden werden können. -Bevor Sie mit einem großen Projekt beginnen, sollten Sie dieses Kapitel -unbedingt gelesen haben! -@end itemize +@subheading Notenschlüssel -Das Handbuch zum Lernen enthält auch zahlreiche Anhänge, die nicht -zum linearen Durchlesen geeignet sind. Sie sind allerdings zur späteren -Referenz sehr gut geeignet: +@cindex Schlüssel +@cindex Alt +@cindex Sopran +@cindex Tenor +@cindex Bass -@itemize +@funindex \clef +@funindex clef -@item -@ref{Vorlagen}: zeigt einige fertige Dokumentvorlagen für diverse -Stücke mit unterschiedlichen Charakteristika. Kopieren Sie einfach -die Vorlagen in Ihre eigene Datei, fügen Sie die Noten hinzu und Sie -sind fertig! +Glossar: @rglos{time signature}. -@item -@ref{Scheme-Übung}: liefert eine kurze Einführung in Scheme, die -Programmiersprache, die die Musikfunktionen in LilyPond intern benutzen. -Dies stellt tiefgehendes Wissen dar, wenn Sie LilyPond bis ins kleinste Detail -konfigurieren möchten. Die meisten Benutzer brauchen dies jedoch selten bis -gar nicht. +Der @notation{Notenschlüssel} kann mit dem @code{\clef}-Befehl +gesetzt werden: -@end itemize +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c' { + \clef treble + c1 + \clef alto + c1 + \clef tenor + c1 + \clef bass + c1 +} +@end lilypond -@node Über das Glossar (MG) -@unnumberedsubsec Über das Glossar (MG) -@translationof About the Music Glossary +@subheading Alles zusammen -@cindex Idiom -@cindex Jargon -@cindex Terminologie -@cindex Übersetzungen -@cindex Sprachen -@cindex Glossar -@cindex Thesaurus -@cindex Fremdsprache +Hier ist ein kleines Beispiel, dass all diese Definitionen beinhaltet: -@rglosnamed{Top,Das Glossar} erklärt musikalische Fachausdrücke und -enthält auch deren Übersetzungen in diverse Sprachen. Wenn Sie mit -Musiknotation oder der (englisch-sprachigen) Musikterminologie nicht vertraut -sind (vor allem, wenn Englisch nicht Ihre Muttersprache ist), ist es -sehr empfehlenswert, das Glossar immer wieder zu Rate zu ziehen. +@lilypond[verbatim,quote] +\relative c, { + \time 3/4 + \clef bass + c2 e8 c' g'2. + f4 e d c4 c, r4 +} +@end lilypond -@node Über die Notationsreferenz (NR) -@unnumberedsubsec Über die Notationsreferenz (NR) -@translationof About the Notation Reference +@seealso +Notationsreferenz: @ruser{Tonhöhen setzen}, +@ruser{Rhythmen eingeben}, @ruser{Pausen eingeben}, +@ruser{Taktangabe}, @ruser{Notenschlüssel}. -@cindex Notationsreferenz -@cindex Anhänge -@cindex Referenz zum Notensatz -In diesem Buch werden alle LilyPond-Befehle erklärt, die Notationszeichen -produzieren. Es geht von der Annahme aus, dass der Leser sich mit den -Grundkonzepten des Programmes im Handbuch zum Lernen bekannt gemacht hat. +@node Arbeiten an Eingabe-Dateien +@subsection Arbeiten an Eingabe-Dateien +@translationof Working on input files -@itemize @bullet +@cindex geschweifte Klammern +@cindex Klammern, geschweift +@cindex Kommentare +@cindex Zeilenkommentare +@cindex Block-Kommentare +@cindex Groß- und Kleinschreibung +@cindex Ausdrücke +@cindex Großbuchstaben +@cindex Kleinbuchstaben -@item -@emph{@ruser{Musikalische Notation}}: -erklärt alles über die grundlegenden Notationskonstruktionen. Dieses Kapitel -ist für fast jedes Notationsprojekt nützlich. +@funindex { ... } +@funindex % +@funindex %@{ ... %@} -@item -@emph{@ruser{Spezielle Notation}}: -erklärt spezifische Schwierigkeiten, die sich bei bestimmten Notationstypen -ergeben. Dieses Kapitel ist nur in entsprechenden Fällen bestimmter Instrumente -oder bei Gesang zu konsultieren. -@item -@emph{@ruser{Allgemeine Eingabe und Ausgabe}}: -erläutert allgemeine Informationen über die Eingabedateien von Lilypond und -wie die Ausgabe gesteuert werden kann. +LilyPonds Quelldateien ähneln Dateien in den meisten +Programmiersprachen: Es ist auf Groß- und Kleinschreibung +zu achten und Leerzeichen werden ignoriert. Ausdrücke werden +mit geschweiften Klammern @{ @} eingeklammert und Kommentare +mit dem Prozentzeichen @code{%} auskommentiert +oder mit @code{%@{ ... %@}} umgeben. -@item -@emph{@ruser{Abstände}}: -befasst sich mit globalen Fragen wie der Definition von Papierformaten -oder wie man Seitenumbrüche definiert. +Wenn das jetzt unverständlich erscheint, sind hier die Erklärungen: -@item -@emph{@ruser{Standardeinstellungen verändern}}: -erklärt, wie des Layout getrimmt werden kann um genau zum gewünschten Ergebnis -zu kommen. +@itemize @item -@emph{@ruser{Schnittstellen für Programmierer}}: -demonstriert die Erstellung von musikalischen Funktionen. +@strong{Groß- und Kleinschreibung:} +Die Bedeutung eines Zeichens verändert sich, je +nachdem, ob es groß (@w{@code{A, B, S, T}}) oder klein + (@w{@code{a, b, s, t}}) geschrieben wird. Noten müssen +immer klein geschrieben werden, @w{@code{@{ c d e @}}} funktioniert, +während @w{@code{@{ C D E @}}} einen Fehler produziert. + +@item @strong{Leerzeichen:} +Es spielt keine Rolle, wie viele Leerzeichen oder Tabulatoren oder +leere Zeilen sich zwischen den Zeichen der Quelldatei befinden. +@w{@code{@{ c d e @}}} bedeutet das Gleiche wie +@w{@code{@{ c @ @ @ @ @ d e @}}} oder +@example + @{ +c d + e @} +@end example -@end itemize +@noindent +Natürlich ist das letzte Beispiel etwas schwer zu lesen. Eine gute Daumenregel +ist es, Code-Blöcke mit der Tab-Taste oder zwei Leerzeichen einzurücken: +@example +@{ + c d e +@} +@end example -Ds Benutzerhandbuch enthält auch Anhänge mit nützlichen Referenztabellen. +Leerzeichen @emph{sind} jedoch nötig, um viele syntaktische Elemente +voneinander zu trennen. Leerzeichen können also immer @emph{hinzugefügt} +werden, aber sie dürfen nicht @emph{entfernt} werden. Da fehlende +Leerzeichen sehr seltsame Fehlermeldungen hervorrrufen können, wird +es nahe gelegt, immer ein Leerzeichen vor und nach jedem syntaktischen +Element, etwa vor und nach geschweiften Kklammern, einzufügen. + +@item @strong{Ausdrücke:} +Auch der kleinste Abschnitt an LilyPond-Code muss in +@strong{@{ geschweifte Klammern @}} eingeschlossen werden. Diese +Klammern zeigen LilyPond an, dass es sich um einen zusammengehörenden +musikalischen Ausdruck handelt, genauso wie Klammern @q{()} in der Mathematik. +Die Klammern sollten von jeweils einem Leerzeichen umgeben sein, um +Zweideutigkeiten auszuschließen, es sei denn, sie +befinden sich am Anfang oder Ende einer Zeile. +Ein LilyPond-Befehl gefolgt von einem einfachen Ausdruck +in Klammern (wie etwa @code{\relative @{ @}}) +wird auch als ein einzelner Musikausdruck gewertet. + +@cindex Kommentare +@cindex Zeilenkommentare +@cindex Blockkommentare + +@item +@strong{Kommentare:} +Ein Kommentar ist eine Bemerkung für den menschlichen Leser +einer Quelldatei, es wird bei der Dateianalyse durch das Programm +ignoriert, so dass es also keine Auswirkung auf die Druckausgabe der +Noten hat. Es gibt zwei verschiedene Typen von Kommentaren. Das +Prozentzeichen @q{%} geht einem Zeilen-Kommentar voraus: Alles +nach diesem Zeichen wird in dieser Zeile ignoriert. +Üblicherweise wird ein Kommentar @emph{über} dem Code gesetzt, +auf den es sich bezieht. -@itemize +@example +a4 a a a +% Dieser Kommentar bezieht sich auf das H +b2 b +@end example -@item -Die @ruser{Literatur} -enthält einige wichtige Quellen für alle, die mehr über Notation und -den Notensatz erfahren wollen. -@item -@ruser{Notationsübersicht} -sind Tabellen, in denen Akkordbezeichnungen, MIDI-Instrumente, -Farbbezeichnungen und die Zeichen der Feta-Schriftart gesammelt sind. +Ein Block-Kommentar ist ein ganzer Abschnitt mit einem +Kommentar. Alles, was von @code{%@{} +und @code{%@}} umgeben ist, wird ignoriert. Das heißt, +dass sich ein Block-Kommentar nicht ein einem anderen +Blockkommentar befinden kann. Wenn Sie das versuchen sollten, +beendet schon das erste @code{%@}} @emph{beide} +Block-Kommentare. Das folgende Beispiel zeigt eine +mögliche Anwendung von Kommentaren: -@item -Die -@emph{@ruser{Befehlsübersicht}} -zeigt die wichtigsten LilyPond-Befehle. +@example +% Noten für twinkle twinkle hier + c4 c g' g a a g2 -@item -Der -@emph{@ruser{Index der LilyPond-Befehle}} -listet alle Befehle auf, die mit @code{\} anfangen. +%@{ + Diese Zeilen, und die Noten unten werden + ignoriert, weil sie sich in einem Block-Kommentar + befinden. -@item -Der -@emph{@ref{LilyPond-Index}} -ist ein vollständiger Index. + f f e e d d c2 +%@} +@end example @end itemize -@node Über die Anwendungsbenutzung (AU) -@unnumberedsubsec Über die Anwendungsbenutzung (AU) -@translationof About the Application Usage - -@cindex Anwendungsbenutzung -@cindex Benutzung, lilypond-Programm -@cindex Integration von LilyPond in andere Programme - -In diesem Buch wird erklärt, wie das Programm ausgeführt wird und -wie die Notation von LilyPond in andere Programme integriert werden -kann. +@node How to read the manuals +@section How to read the manuals -@itemize @bullet +FIXME: fluff here -@item -@emph{@rprogram{Installieren}}: -erklärt wie LilyPond installiert wird (inklusive Kompilation, wenn es -nötig sein sollte). - -@item -@emph{@rprogram{Setup}}: -erklärt wie der Computer eingerichtet wird, damit LilyPond optimal genutzt -werden kann. Hierzu gehören etwa spezielle Umgebungen für bestimmte -Texteditoren. +@menu +* Klammern weglassen:: +* Anklickbare Beispiele:: +* Navigation mit der Tastatur:: +* Überblick über die Handbücher:: +@end menu -@item -@emph{@rprogram{LilyPond starten}}: -zeigt, wie LilyPond und seine Hilfsprogramme gestartet werden. Zusätzlich -wird hier erklärt, wie Quelldateien von alten LilyPond-Versionen aktualisiert -werden können. -@item -@emph{@rprogram{LilyPond-book}}: -erklärt die Details, um einen Text mit eingefügten Notenbeispielen (wie -etwa dieses Handbuch) zu -erstellen. +@node Wie soll das Handbuch gelesen werden +@subsection Wie soll das Handbuch gelesen werden +@translationof How to read the manual + +@node Klammern weglassen +@subsection Klammern weglassen +@translationof Omitting braces + +@cindex Handbuch, Lesen +@cindex Wie soll das Handbuch gelesen werden +@cindex Lesen des Handbuchs +@cindex Beispiele, klickbar +@cindex klickbare Beispiele +@cindex Vorlagen +@cindex Templates +@cindex Dateien konstruieren, Hinweise +@cindex Konstruieren von Dateien, Hinweise +@cindex Hinweise zur Konstruktion von Dateien + +LilyPond-Code muss immer von @{ @} Zeichen oder einem +@code{@w{\relative c'' @{ ... @}}} umgeben sein, wie +gezeigt in @ref{Arbeiten an Eingabe-Dateien}. +Im Rest dieses Handbuchs werden die meisten Beispiel allerdings darauf +verzichten. Um sie zu reproduzieren, können Sie den entsprechenden +Quellcode kopieren und in eine Textdatei einfügen, aber Sie +@strong{müssen} dabei +@code{@w{\relative c'' @{ @}}} einfügen, wie hier gezeigt: -@item -@emph{@rprogram{Von anderen Formaten konvertieren}}: -erklärt, wie die Konvertierungsprogramme aufgerufen werden. Diese -Programme kommen mit LilyPond zusammen und konvertieren eine Vielzahl -von Notensatzformaten in das @code{.ly}-Format. +@example +\relative c'' @{ + ... hier das Beispiel ... +@} +@end example -@end itemize +Warum werden die Klammern hier meist weggelassen? Die meisten +der Beispiele können in ein längeres Musikstück hineinkopiert +werden, und dann ist es natürlich nicht sinnvoll, wenn auch noch +@code{@w{\relative c'' @{ @}}} dazukommt; ein @code{\relative} darf +nicht innerhalb eines anderen @code{\relative} gesetzt werden, +deshalb wird es hier weggelassen, damit die Beispiele auch innerhalb +eines anderen Kontextes funktionieren. Wenn bei jedem +Beispiel @code{@w{\relative c'' @{ @}}} eingesetzt würde, +könnten Sie die kleinen Beispiele der Dokumentation +nicht einfach zu Ihrem eigenen Notentext hinzufügen. +Die meisten Benutzer wollen +Noten zu einer schon bestehenden Datei irgendwo in der Mitte +hinzufügen, deshalb wurde der relative Modus für die Beispiele +im Handbuch weggelassen. + + +@node Anklickbare Beispiele +@subsection Anklickbare Beispiele +@translationof Clickable examples + +@warning{Diese Eigenschaft gibt es nur in der HTML-Dokumentation.} + +Viele Leute lernen Programme, indem sie einfach herumprobieren. Das +geht auch mit LilyPond. Wenn Sie in der HTML-Version dieses Handbuchs +eine Abbildung in der HTML-Version dieses Handbuches anklicken, +erhalten sie exakt den LilyPond-Code, der +zum Satz der Abbildung benutzt wurde. Versuchen Sie es mit dieser +Abbildung: + +@c no verbatim here +@c KEEP LY +@lilypond[quote] +\relative c'' { + c-\markup { \bold \huge { Hier klicken! } } +} +@end lilypond +Wenn Sie einfach alles kopieren, was im + @qq{ly snippet}-Abschnitt steht, und in eine Text-Datei +einfügen, haben Sie schon eine fertige Vorlage für weitere +Experimente. Damit Sie genau das gleiche Erscheinungsbild wie +bei dem Beispiel selber erreichen, müssen Sie alles kopieren ab der +Zeile @qq{Start +cut-&-pastable section} bis ganz zum Ende der Datei. -@node Über die Schnipselliste -@unnumberedsubsec Über die Schnipselliste -@translationof About the Snippet List -@cindex Schnipsel -@cindex LSR -@cindex LilyPond Snippet Repository -@cindex LilyPond-Schnipsel-Depot +@node Navigation mit der Tastatur +@subsection Navigation mit der Tastatur +@translationof Keyboard navigation -Die @rlsrnamed{Top,LilyPond-Schnipsel} sind eine ausführliche Sammlung kurzer -Beispiele, anhand derer Tricks, Tipps und Spezialfunktionen von LilyPond -demonstriert werden. Die meisten dieser Schnipsel können auch im - @uref{http://lsr.dsi.unimi.it/,LilyPond-Schnipsel-Depot} betrachtet -werden. Diese Internetseite verfügt auch über ein -durchsuchbares LilyPond-Handbuch. +@warning{Diese Funktion gibt es nur für die HTML-Version der Handbücher.} -Die Liste der Schnipsel zu einem Abschnitt des Benutzerhandbuchs ist auch -dort jeweils im Abschnitt @strong{Siehe auch} verlinkt. +@c TODO: once this is figured out, insert it here. +Es wird gegenwärtig an dieser Funktion gearbeitet. -@node Über die Referenz der Iterna (IR) -@unnumberedsubsec Über die Referenz der Iterna (IR) -@translationof About the Internals Reference -@cindex Referenz der Interna -Die @rinternalsnamed{Top,Referenz der Interna} ist eine Sammlung intensiv -verlinkter HTML-Seiten, die alle Details jeder einzelnen -LilyPond-Klasse, jedes Objektes und jeder Funktion erklären. Sie wird -direkt aus den Satzdefinitionen im Quellcode produziert. +@node Überblick über die Handbücher +@subsection Überblick über die Handbücher +@translationof Overview of manuals -So gut wie alle Formatierungsmöglichkeiten, die intern verwendet werden, -sind auch direkt für den Benutzer zugänglich. Alle Variablen z. B., die -Dicke-Werte, Entfernungen usw. kontrollieren, können in den Eingabe-Dateien -verändert werden. Es gibt eine riesige Anzahl von Formatierungsoptionen, und -alle haben einen @qq{Siehe}-Abschnitt, der auf die Dokumentation verweist. -Im HTML-Handbuch haben diese Abschnitte klickbare Links. -Die Programmreferenz ist nur auf englisch verfügbar. +Es gibt sehr viele Dokumentation für LilyPond. Neue Benutzer sind +oft verwirrt, welche Teile davon sie lesen sollen, und so kommt +es vor, dass machnmal wichtige Abschnitte nicht gelesen werden. +@warning{Bitte überspringen Sie keine wichtigen Teile der +Dokumentation. Sonst wird es Ihnen später sehr viel schwerer +fallen, spätere Abschnitte zu verstehen.} -@node Andere Dokumentation -@unnumberedsubsec Andere Dokumentation -@translationof Other documentation +@itemize -Es gibt noch eine Reihe weiterer wertvoller Informationsquellen zu LilyPond: +@item +@strong{Bevor Sie @emph{irgendetwas} ausprobieren}: Lesen Sie die +Abschnitte @ref{Einleitung} und @ref{Übliche Notation}. Wenn +Sie auf musikalische Fachbegriffen stoßen, die Sie nicht kennen, +schauen Sie diese im @rglosnamed{Top, Glossar} nach. +@item +@strong{Bevor Sie ein vollständiges Stück notieren}: Lesen +Sie den Abschnitt @ref{Grundbegriffe} im Handbuch zum Lernen. +Danach können Sie sich die für Ihr Projekt wichtigen Abschnitte +in der +@rusernamed{Top, Notationsreferenz} anschauen. -@itemize +@item +@strong{Bevor Sie versuchen, die Standardnotation zu verändern}: +Lesen Sie @ref{Die Ausgabe verändern} im Handbuch zum Lernen. @item -@ifhtml -@ifset bigpage -@uref{../topdocs/NEWS.html,Neuigkeiten}: -@end ifset -@ifclear bigpage -@uref{../../topdocs/NEWS.html,Neuigkeiten}: -@end ifclear -@end ifhtml -@ifnothtml -Neuigkeiten: -@end ifnothtml -eine Zusammenfassung der Änderungen in LilyPond seit der letzten Version. - -@item @uref{http://lists.gnu.org/archive/html/lilypond-user/,Das Archiv -der lilypond-user Mailing-Liste}: enthält alle bisher an die Liste -gesendeten Mails. Viele Fragen werden immer wieder gestellt und auch -beantwortet. Die Chance, dass Ihre Frage auch schon mal aufgetaucht ist, -ist also relativ groß. In diesem Fall finden Sie die Antwort in diesem -Archiv. - -@item @uref{http://lists.gnu.org/archive/html/lilypond-devel/,Das Archiv -der lilypond-devel Mailing-Liste}: enthält alle bisher an die -Entwicklerliste gesendeten Mails. Diese Diskussionen sind dementsprechend -technisch gehalten. Wenn Sie eine tiefergehende Frage zu den Interna von -LilyPond haben, finden Sie die Antwort vielleicht in diesem Archiv. - -@item Eingebettete Musikbeispiele: Auf allen HTML-Seiten mit Notenbeispielen, -die von LilyPond erzeugt wurden, kann die originale Quelldatei durch einen Klick auf das -Bild betrachtet werden. - -@item Initialisierungsdateien von LilyPond: - -Der Speicherort der Dokumentationsdateien unterscheidet sich evtl. je -nach Betriebssystem. Manchmal wird hier auf Initialisierungs- oder -Beispieldateien verwiesen. Das Handbuch nimmt dabei an, dass diese -Dateien sich relativ zum Quellverzeichnis befinden. Zum Beispiel würde -der Pfad @file{input/@/lsr/@/Verzeichnis/@/bla@/.ly} etwa auf die Datei -@file{lilypond@/2.x.y/@/input/@/lsr/@/Verzeichnis/@/bla@/.ly} verweisen. In den -Binärpaketen für Unix-Plattformen sind Dokumentation und Beispiele -üblicherweise in einem Verzeichnis wie @file{/usr/@/share/@/doc/@/lilypond/} -gespeichert. Initialisierungsdateien, etwa @file{scm/@/lily@/.scm} -oder @file{ly/@/engraver@/-init@/.ly}, befinden sich normalerweise im -Verzeichnis @file{/usr/@/share/@/lilypond/}. - -Weiterführende Informationen finden Sie unter @ref{Mehr Information}. +@strong{Bevor Sie sich an ein größeres Projekt machen}: Lesen +Sie den Abschnitt +@rprogram{Suggestions for writing files} +in der Programmbenutzung. @end itemize diff --git a/Documentation/de/learning/tutorial.itely b/Documentation/de/learning/tutorial.itely deleted file mode 100644 index edaa270a90..0000000000 --- a/Documentation/de/learning/tutorial.itely +++ /dev/null @@ -1,2156 +0,0 @@ -@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- - -@ignore - Translation of GIT committish: d96023d8792c8af202c7cb8508010c0d3648899d - - When revising a translation, copy the HEAD committish of the - version that you are working on. See TRANSLATION for details. -@end ignore - -@c \version "2.12.0" - -@ignore -Tutorial guidelines: -- unless you have a really good reason, use either - @l ilypond[quote,verbatim] - or - @l ilypond[quote,verbatim,fragment,relative=2] - (without spaces) - Don't use any other relative=X commands. - -- use "aes" and "ees" instead of "as" and "aes". I know it's not - correct Dutch naming, but let's not confuse people with this until - we get to the Basic notation chapter. -- addition for German users to the pitches chapter about naming of pitches. -@end ignore - - -@node Übung -@chapter Übung -@translationof Tutorial - -Diese Übung führt ein in die Notationssprache des Programmes LilyPond -und erklärt, wie man damit Noten setzen kann. Nach einer ersten -Einleitung wird erklärt, wie die häufigsten Notenbilder in -schönen Notendruck umgesetzt werden können. - - -@menu -* Erste Schritte:: -* Notation auf einem System:: -* Mehrere Noten auf einmal:: -* Lieder:: -* Letzter Schliff:: -@end menu - - -@node Erste Schritte -@section Erste Schritte -@translationof First steps - -In diesem Abschnitt werden die Grundlagen zur Benutzung -des Programmes erklärt. - -@menu -* Eine Quelldatei übersetzen:: -* Einfache Notation:: -* Arbeiten an Eingabe-Dateien:: -* Wie soll das Handbuch gelesen werden:: -@end menu - - -@node Eine Quelldatei übersetzen -@subsection Eine Quelldatei übersetzen -@translationof Compiling a file - -@cindex Kompilieren -@cindex erstes Beispiel -@cindex Beispiel, erstes -@cindex Übersetzen von Quelltext -@cindex Groß- und Kleinschreibung -@cindex Quelltext, übersetzen -@cindex Großbuchstaben -@cindex Kleinbuchstaben - -@qq{Kompilation} ist der Begriff, der benutzt wird, um eine -Lilypond-Eingabedatei mit dem Programm LilyPond in eine -Notenausgabe umzuwandeln, die ausgedruckt werden kann. -Zusätzlich besteht die Option, eine MIDI-Datei zu produzieren, -die abgespielt werden kann. Das erste Beispiel zeigt, wie -solch eine einfache Eingabedatei ausschauen kann. - -Um Notensatz zu erstellen, muss die Notation in der Eingabedatei -beschrieben werden. Wenn man z.@w{}B. schreibt: - -@example -@{ - c' e' g' e' -@} -@end example - -@noindent -so erhält man folgendes Resultat: - -@c in this case we don't want verbatim -@lilypond[quote] -{ - c' e' g' e' -} -@end lilypond - -@warning{In jeder LilyPond-Datei müssen -@strong{@{ geschweifte Klammern @}} um die Noten -oder Gesangstext -gesetzt werden. Vor und hinter den Klammern sollten -Leerzeichen eingegeben werden, damit keine Unklarheiten -in Verbindung mit den eigentlichen Notensymbolen entstehen. -An Anfang und Ende der Zeile können diese Leerzeichen auch -weggelassen werden. Es kann sein, dass in diesem Handbuch -die Klammern in manchen Beispielen fehlen, aber man sollte -immer daran denken, sie in den eigenen Dateien zu benutzen! -Mehr Informationen zu der Darstellung der Beispiele in diesem -Handbuch gibt der Abschnitt @ref{Wie soll das Handbuch gelesen werden}.} - -Zusätzlich unterscheidet LilyPond @strong{Groß- und Kleinschreibung}. -@w{@code{ @{ c d e @}}} ist zulässiger Code, -@w{@code{ @{ C D E @}}} dagegen resultiert in einer Fehlermeldung. - -@smallspace - -@subheading Eingabe von Noten und Ansicht des Ergebnisses - -@cindex PDF-Datei -@cindex Noten anzeigen -@cindex Anzeigen der Noten -@cindex Ansicht von Noten -@cindex Editoren -@cindex Texteditoren -@cindex LilyPond unter MacOS X -@cindex Windows, LilyPond starten -@cindex MacOS X, LilyPond starten -@cindex Unix, LilyPond starten -@cindex Starten von LilyPond - -In diesem Kapitel zeigen wir, welche Kommandos -eingegeben werden müssen, um ein Notenbild zu erzeugen, und wie -das Resultat dann betrachtet werden kann. - -Beachten Sie, dass es eine Reihe an Texteditoren mit besserer -Unterstützung für LilyPond gibt. Mehr dazu im Abschnitt -@rprogram{Unterstützung von Texteditoren}. - -@warning{Das erste Mal, wenn Sie LilyPond benutzen, kann es eine -Minute oder länger dauern, weil das Programm zuerst alle Schriftarten, -die auf dem System zur Verfügung stehen, untersucht. Aber nach -diesem ersten Mal läuft LilyPond sehr viel schneller.} - -@subsubheading MacOS X - -Wenn Sie das @command{LilyPond.app}-Symbol doppelt klicken, öffnet -sich eine Beispiel-Datei. Speichern Sie sie etwa als - @file{test.ly} auf dem Desktop und übersetzen Sie sie -mit dem Menü-Befehl @w{@qq{Compile > Typeset File}}. -Die PDF-Datei mit dem fertigen Notensatz wird automatisch -geöffnet. - -Das nächste Mal, wenn Sie LilyPond benutzen, sollten Sie - @qq{New} oder @qq{Open} wählen. Sie müssen die Datei -speichern, bevor Sie sie übersetzen können. Wenn es Fehler gibt, -lesen Sie die Meldungen im Log-Fenster. - -@subsubheading Windows - -Wenn sie auf das LilyPond-Symbol auf dem Desktop doppelklicken, -öffnet sich ein einfacher Texteditor mit einer Beispieldatei. Speichern -Sie sie z. B. als @file{test.ly} auf dem Desktop und klicken Sie dann -doppelt auf die Datei, um die Übersetzung zu beginnen (das Dateisymbol -ist eine Note). Nach einigen -Sekunden wird eine Datei @file{test.pdf} auf dem Desktop erscheinen. -Mit einem Doppelklick kann das fertige Notenbild in -der PDF-Datei angezeigt werden. -Eine Alternative ist es, die @file{test.ly}-Datei mit der Maus auf das -LilyPond-Symbol zu ziehen. - -Um eine schon existierende Datei zu bearbeiten, klicken Sie mit der rechten -Maustaste auf die Datei und wählen Sie @qq{Edit source}. Um eine leere -Datei zu erhalten, mit der Sie ein neues Stück beginnen können, öffnen Sie -den Texteditor durch Doppelklick auf das LilyPond-Symbol und benutzen Sie -@qq{New} im @qq{File}-Menü, oder klicken Sie mit der rechten -Maustaste auf den Desktop und wählen Sie @qq{Neu...Textdatei}, -ändern Sie dann den Namen so wie Sie möchten und ändern Sie -die Dateiendung in @code{.ly}. Doppelklicken Sie auf die Datei, -um Ihren LilyPond-Eingabecode einzugeben. - -Mit dem Doppelklick wird nicht nur die PDF-Datei erstellt, sondern -auch eine @file{.log}-Datei. Hier wird gespeichert, was LilyPond aus -der Quelldatei gelesen hat. Sollten Fehler auftreten, hilft oft ein -Blick in diese Datei. - -@subsubheading UNIX - -Erstellen Sie eine Text-Datei mit dem Namen @file{test.ly} und -geben Sie folgenden Text ein: - -@example -@{ - c' e' g' e' -@} -@end example - -Um die Datei zu bearbeiten, geben sie an der Konsole - -@example -lilypond test.ly -@end example - -@noindent -ein. -Sie werden ungefähr folgende Meldungen sehen: - - -@example -lilypond test.ly -GNU LilyPond @version{} -»test.ly« wird verarbeitet -Analysieren... -Interpretation der Musik... -Vorverarbeitung der grafischen Elemente... -Ideale Seitenanzahl wird gefunden... -Musik wird auf eine Seite angepasst... -Systeme erstellen... -Layout nach »test.ps« ausgeben... -Konvertierung nach »test.pdf«... -@end example - -Als Ergebnis erhalten Sie ein @file{test.pdf}, das Sie mit den -Standardprogrammen Ihres Betriebssystemes anschauen können. - -@node Einfache Notation -@subsection Einfache Notation -@translationof Simple notation - -@cindex einfache Notation -@cindex Notation, einfach - -LilyPond fügt einige Bestandteile des Notenbildes automatisch hinzu. Im -nächsten Beispiel sind nur vier Tonhöhen angegeben, aber LilyPond setzt -trotzdem einen Schlüssel, eine Taktangabe und Notendauern. - -@lilypond[verbatim,quote] -{ - c' e' g' e' -} -@end lilypond - -@noindent -Diese Einstellungen können verändert werden, aber in den meisten Fällen -sind die automatischen Werte durchaus brauchbar. - -@subheading Tonhöhen - -@cindex Tonhöhen -@cindex relativer Modus -@cindex Apostroph -@cindex Komma -@cindex Versetzungszeichen und relativer Modus -@cindex relativer Modus und Versetzungszeichen - -@funindex \relative -@funindex relative -@funindex ' -@funindex , - - -Glossar: @rglos{pitch}, @rglos{interval}, -@rglos{scale}, @rglos{middle C}, @rglos{octave}, -@rglos{accidental}. - -@c Addition for German users about pitch naming conventions -Die Tonhöhen werden mit Kleinbuchstaben eingegeben, die den Notennamen -entsprechen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass LilyPond in seiner -Standardeinstellung die englischen Notennamen verwendet. Bis auf eine -Ausnahme entsprechen sie den deutschen, deshalb wird die Voreinstellung -von LilyPond für diese Übung beibehalten. Die @emph{Ausnahme} ist das h -- in -LilyPond muss man anstelle dessen b schreiben! Das deutsche b dagegen -wird als bes notiert, ein his dagegen würde bis geschrieben. Siehe auch -@ruser{Versetzungszeichen} und @ruser{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, hier -wird beschrieben, -wie sich die deutschen Notennamen benutzen lassen. -@c end addition - -Am einfachsten können Noten im @code{\relative}-Modus -eingegeben werden. In diesem Modus wird die Oktave der Note automatisch -gewählt, indem angenommen wird, dass die folgende Note immer so nah -wie möglich in Bezug auf die vorhergehende gesetzt wird, d. h. sie -wird höchstens drei Notenzeilen höher oder tiefer als die vorhergehende -Note gesetzt. Fangen -wir unser erstes Notationsbeispiel mit einer @notation{scale} an, wo also -die nächste Note immer nur eine Notenlinie über der vorherigen steht. - -@c KEEP LY -@lilypond[verbatim,quote] -% Beginnpunkt auf das mittlere C setzen -\relative c' { - c d e f - g a b c -} -@end lilypond - -Die erste Note ist ein @notation{eingestrichenes C}. Jede folgende Note -befindet sich so nah wie möglich bei der vorherigen -- das erste -@q{C} ist also das nächste C vom -eingestrichenen C aus gerechnet. Darauf folgt das nächstmögliche -D in Bezug auf die vorhergehende Note. Mit diesen Regeln können -auch Melodien mit größeren Intervallen im @code{\relative}-Modus -gebildet werden: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c' { - d f a g - c b f d -} -@end lilypond - -@noindent -Es ist nicht notwendig, dass die erste Note der Melodie mit der -Note beginnt, die die erste Tonhöhe angibt. -Die erste Note (das @q{D}) des vorigen Beispiels ist das nächste D -vom eingestrichenen C aus gerechnet. - -Indem man Apostrophe @code{'} (Taste Shift+#) oder Kommata @code{,} -zu dem @w{@code{\relative c' @{}} hinzufügt oder entfernt, kann die -Oktave der ersten Tonhöhe verändert werden: - -@c KEEP LY -@lilypond[verbatim,quote] -% zweigestrichenes C -\relative c'' { - e c a c -} -@end lilypond - -Der relative Modus kann zunächst verwirrend erscheinen, aber es ist die -einfachste Art, die meisten Melodien zu notieren. Schauen wir uns an, -wie diese relative Berechnung in der Praxis funktioniert. Wenn wir mit -einem H beginnen (@code{b} in der LilyPond-Syntax), welches sich auf der -mittleren Linie im Violinschlüssel befindet, können wir C, D und E -aufwärts notieren, und A, G und F unter dem H. Wenn also die Note, die -auf das H folgt, ein C, D oder E ist, setzt LilyPond es oberhalb des -Hs, wenn es ein A, G oder F ist, wird es darunter gesetzt. - -@c KEEP LY -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - b c % c ist 1 Zeile aufwärts, also c über dem b - b d % d ist 2 Zeilen aufwärts, oder 5 runter, also d über dem b - b e % e ist 3 aufwärts oder 4 runter, also e über dem b - b a % a ist 6 aufwärts oder 1 runter, also a unter dem b - b g % g ist 5 aufwärts oder 2 runter, also g unter dem b - b f % f ist 4 aufwärts oder 3 runter, also f unter dem b -} -@end lilypond - -Die gleiche Berechnung findet auch statt, wenn eine der Noten erhöht -oder erniedrigt ist. @notation{Versetzungszeichen} werden -@strong{vollständig ignoriert} bei der Berechnung. Genau die -gleiche Berechnung wird analog von jeder folgenden Tonhöhe aus -für die nächste Tonhöhe neu ausgeführt. - -Um Intervalle zu notieren, die größer als drei Notenzeilen sind, kann man die Oktave verändern. Mit einem Apostroph @code{'} (Taste Shift+#) -direkt hinter dem Notennamen wird die Oktave um eins erhöht, mit einem Komma @code{,} um eins erniedrigt. - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - a a, c' f, - g g'' a,, f' -} -@end lilypond - -@noindent -Um eine Notenhöhe um zwei (oder mehr!) Oktaven zu verändern, -werden sukzessive @code{''} oder @code{,,} benutzt -- es muss -sich dabei wirklich um zwei einzelne Apostrophen und nicht um das -Anführungszeichen @code{"}@tie{} (Taste Shift+2) handeln! Auch -die Anfangsoktave für einen @w{@code{\relative c'}}-Abschnitt kann so -verändert werden. - -@subheading Tondauern (Rhythmen) - -@cindex Notendauern -@cindex Dauern -@cindex Rhythmus -@cindex Ganze Noten -@cindex Halbe Noten -@cindex Viertelnoten -@cindex punktierte Noten - -Glossar: @rglos{beam}, @rglos{duration}, -@rglos{whole note}, @rglos{half note}, @rglos{quarter note}, -@rglos{dotted note}. - -Die @notation{Dauer} einer Note wird durch eine Zahl bezeichnet, -die direkt auf den Notennamen folgend eingegeben wird. -@code{1} für eine @notation{ganze Note}, @code{2} für eine -@notation{halbe Note}, @code{4} für eine @notation{Viertelnote} -und so weiter. @notation{Notenhälse} und @notation{Balken} werden -automatisch hinzugefügt. - -Wenn keine Dauer bezeichnet wird, wird die der vorhergehenden Note -verwendet. Für die erste Note ist eine Viertel als Standard definiert. - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - a1 - a2 a4 a8 a - a16 a a a a32 a a a a64 a a a a a a a a2 -} -@end lilypond - -Um @notation{punktierte Noten} zu erzeugen, wird einfach ein Punkt -@code{.} hinter die Notendauer geschrieben. Die Dauer einer -punktierten Note muss explizit, also inklusive der Nummer, -angegeben werden. - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - a a a4. a8 - a8. a16 a a8. a8 a4. -} -@end lilypond - - -@subheading Pausen - -@cindex Pausen -@cindex schreiben von Pausen -@cindex notieren von Pausen - -Eine @notation{Pause} wird genauso wie eine Noten eingegeben; ihre -Bezeichnung ist @code{r}@tie{}: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - a r r2 - r8 a r4 r4. r8 -} -@end lilypond - - -@subheading Taktangabe - -@cindex Taktart - -@funindex \time -@funindex time - -Glossar: @rglos{time signature}. - -Die @notation{Taktart} kann mit dem -@code{\time}-Befehl definiert werden: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - \time 3/4 - a4 a a - \time 6/8 - a4. a - \time 4/4 - a4 a a a -} -@end lilypond - - -@subheading Notenschlüssel - -@cindex Schlüssel -@cindex Alt -@cindex Sopran -@cindex Tenor -@cindex Bass - -@funindex \clef -@funindex clef - -Glossar: @rglos{time signature}. - -Der @notation{Notenschlüssel} kann mit dem @code{\clef}-Befehl -gesetzt werden: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c' { - \clef treble - c1 - \clef alto - c1 - \clef tenor - c1 - \clef bass - c1 -} -@end lilypond - - -@subheading Alles zusammen - -Hier ist ein kleines Beispiel, dass all diese Definitionen beinhaltet: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c, { - \time 3/4 - \clef bass - c2 e8 c' g'2. - f4 e d c4 c, r4 -} -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Tonhöhen setzen}, -@ruser{Rhythmen eingeben}, @ruser{Pausen eingeben}, -@ruser{Taktangabe}, @ruser{Notenschlüssel}. - - -@node Arbeiten an Eingabe-Dateien -@subsection Arbeiten an Eingabe-Dateien -@translationof Working on input files - -@cindex geschweifte Klammern -@cindex Klammern, geschweift -@cindex Kommentare -@cindex Zeilenkommentare -@cindex Block-Kommentare -@cindex Groß- und Kleinschreibung -@cindex Ausdrücke -@cindex Großbuchstaben -@cindex Kleinbuchstaben - -@funindex { ... } -@funindex % -@funindex %@{ ... %@} - - -LilyPonds Quelldateien ähneln Dateien in den meisten -Programmiersprachen: Es ist auf Groß- und Kleinschreibung -zu achten und Leerzeichen werden ignoriert. Ausdrücke werden -mit geschweiften Klammern @{ @} eingeklammert und Kommentare -mit dem Prozentzeichen @code{%} auskommentiert -oder mit @code{%@{ ... %@}} umgeben. - -Wenn das jetzt unverständlich erscheint, sind hier die Erklärungen: - -@itemize - -@item -@strong{Groß- und Kleinschreibung:} -Die Bedeutung eines Zeichens verändert sich, je -nachdem, ob es groß (@w{@code{A, B, S, T}}) oder klein - (@w{@code{a, b, s, t}}) geschrieben wird. Noten müssen -immer klein geschrieben werden, @w{@code{@{ c d e @}}} funktioniert, -während @w{@code{@{ C D E @}}} einen Fehler produziert. - -@item @strong{Leerzeichen:} -Es spielt keine Rolle, wie viele Leerzeichen oder Tabulatoren oder -leere Zeilen sich zwischen den Zeichen der Quelldatei befinden. -@w{@code{@{ c d e @}}} bedeutet das Gleiche wie -@w{@code{@{ c @ @ @ @ @ d e @}}} oder -@example - @{ -c d - e @} -@end example - -@noindent -Natürlich ist das letzte Beispiel etwas schwer zu lesen. Eine gute Daumenregel -ist es, Code-Blöcke mit der Tab-Taste oder zwei Leerzeichen einzurücken: -@example -@{ - c d e -@} -@end example - -Leerzeichen @emph{sind} jedoch nötig, um viele syntaktische Elemente -voneinander zu trennen. Leerzeichen können also immer @emph{hinzugefügt} -werden, aber sie dürfen nicht @emph{entfernt} werden. Da fehlende -Leerzeichen sehr seltsame Fehlermeldungen hervorrrufen können, wird -es nahe gelegt, immer ein Leerzeichen vor und nach jedem syntaktischen -Element, etwa vor und nach geschweiften Kklammern, einzufügen. - -@item @strong{Ausdrücke:} -Auch der kleinste Abschnitt an LilyPond-Code muss in -@strong{@{ geschweifte Klammern @}} eingeschlossen werden. Diese -Klammern zeigen LilyPond an, dass es sich um einen zusammengehörenden -musikalischen Ausdruck handelt, genauso wie Klammern @q{()} in der Mathematik. -Die Klammern sollten von jeweils einem Leerzeichen umgeben sein, um -Zweideutigkeiten auszuschließen, es sei denn, sie -befinden sich am Anfang oder Ende einer Zeile. -Ein LilyPond-Befehl gefolgt von einem einfachen Ausdruck -in Klammern (wie etwa @code{\relative @{ @}}) -wird auch als ein einzelner Musikausdruck gewertet. - -@item -@strong{Kommentare:} -Ein Kommentar ist eine Bemerkung für den menschlichen Leser -einer Quelldatei, es wird bei der Dateianalyse durch das Programm -ignoriert, so dass es also keine Auswirkung auf die Druckausgabe der -Noten hat. Es gibt zwei verschiedene Typen von Kommentaren. Das -Prozentzeichen @q{%} geht einem Zeilen-Kommentar voraus: Alles -nach diesem Zeichen wird in dieser Zeile ignoriert. -Üblicherweise wird ein Kommentar @emph{über} dem Code gesetzt, -auf den es sich bezieht. - -@example -a4 a a a -% Dieser Kommentar bezieht sich auf das H -b2 b -@end example - - -Ein Block-Kommentar ist ein ganzer Abschnitt mit einem -Kommentar. Alles, was von @code{%@{} -und @code{%@}} umgeben ist, wird ignoriert. Das heißt, -dass sich ein Block-Kommentar nicht ein einem anderen -Blockkommentar befinden kann. Wenn Sie das versuchen sollten, -beendet schon das erste @code{%@}} @emph{beide} -Block-Kommentare. Das folgende Beispiel zeigt eine -mögliche Anwendung von Kommentaren: - -@example -% Noten für twinkle twinkle hier - c4 c g' g a a g2 - -%@{ - Diese Zeilen, und die Noten unten werden - ignoriert, weil sie sich in einem Block-Kommentar - befinden. - - f f e e d d c2 -%@} -@end example - -@end itemize - - -@node Wie soll das Handbuch gelesen werden -@subsection Wie soll das Handbuch gelesen werden -@translationof How to read the manual - -@cindex Handbuch, Lesen -@cindex Wie soll das Handbuch gelesen werden -@cindex Lesen des Handbuchs -@cindex Beispiele, klickbar -@cindex klickbare Beispiele -@cindex Vorlagen -@cindex Templates -@cindex Dateien konstruieren, Hinweise -@cindex Konstruieren von Dateien, Hinweise -@cindex Hinweise zur Konstruktion von Dateien - -LilyPond-Code muss immer von @{ @} Zeichen oder einem -@code{@w{\relative c'' @{ ... @}}} umgeben sein, wie -gezeigt in @ref{Arbeiten an Eingabe-Dateien}. -Im Rest dieses Handbuchs werden die meisten Beispiel allerdings darauf -verzichten. Um sie zu reproduzieren, können Sie den entsprechenden -Quellcode kopieren und in eine Textdatei einfügen, aber Sie -@strong{müssen} dabei -@code{@w{\relative c'' @{ @}}} einfügen, wie hier gezeigt: - -@example -\relative c'' @{ - ... hier das Beispiel ... -@} -@end example - -Warum werden die Klammern hier meist weggelassen? Die meisten -der Beispiele können in ein längeres Musikstück hineinkopiert -werden, und dann ist es natürlich nicht sinnvoll, wenn auch noch -@code{@w{\relative c'' @{ @}}} dazukommt; ein @code{\relative} darf -nicht innerhalb eines anderen @code{\relative} gesetzt werden, -deshalb wird es hier weggelassen, damit die Beispiele auch innerhalb -eines anderen Kontextes funktionieren. Wenn bei jedem -Beispiel @code{@w{\relative c'' @{ @}}} eingesetzt würde, -könnten Sie die kleinen Beispiele der Dokumentation -nicht einfach zu Ihrem eigenen Notentext hinzufügen. -Die meisten Benutzer wollen -Noten zu einer schon bestehenden Datei irgendwo in der Mitte -hinzufügen, deshalb wurde der relative Modus für die Beispiele -im Handbuch weggelassen. - -@subheading Anklickbare Beispiele - -Viele Leute lernen Programme, indem sie einfach herumprobieren. Das -geht auch mit LilyPond. Wenn Sie in der HTML-Version dieses Handbuchs -eine Abbildung anklicken, erhalten sie exakt den LilyPond-Code, der -zum Satz der Abbildung benutzt wurde. Versuchen Sie es mit dieser -Abbildung: - -@c no verbatim here -@c KEEP LY -@lilypond[quote] -\relative c'' { - c-\markup { \bold \huge { Hier klicken! } } -} -@end lilypond - -Wenn Sie einfach alles kopieren, was im - @qq{ly snippet}-Abschnitt steht, und in eine Text-Datei -einfügen, haben Sie schon eine fertige Vorlage für weitere -Experimente. Damit Sie genau das gleiche Erscheinungsbild wie -bei dem Beispiel selber erreichen, müssen Sie alles kopieren ab der -Zeile @qq{Start -cut-&-pastable section} bis ganz zum Ende der Datei. - - -@seealso -Mehr Hinweise dazu, wie LilyPond-Eingabedateien konstruiert werden -sollten, finden sich in @ref{Vorschläge, wie LilyPond-Eingabe-Dateien geschrieben werden sollen}. -Es ist aber wahrscheinlich am Besten, zuerst -die gesamte Übung zu lesen. - - -@node Notation auf einem System -@section Notation auf einem System -@translationof Single staff notation - -Dieses Kapitel lehrt grundlegende Bestandteile der Notation, -die für eine Stimme auf einem System gebraucht werden. - -@menu -* Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen):: -* Bindebögen und Legatobögen:: -* Artikulationszeichen und Lautstärke:: -* Text hinzufügen:: -* Automatische und manuelle Balken:: -* Zusätzliche rhythmische Befehle:: -@end menu - - -@node Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen) -@subsection Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen) -@translationof Accidentals and key signatures - -@subheading Versetzungszeichen -@cindex Versetzungszeichen -@cindex Akzidentien -@cindex Kreuz -@cindex Doppelkreuz -@cindex B -@cindex Doppel-B - -@funindex es -@funindex is -@funindex eses -@funindex isis - - -Glossar: @rglos{sharp}, @rglos{flat}, @rglos{double sharp}, -@rglos{double flat}, @rglos{accidental}. - -Ein @notation{Kreuz}-Versetzungszeichen@footnote{In der Umgangssprache -werden die Versetzungszeichen häufig auch Vorzeichen genannt. In -diesem Handbuch wird jedoch zwischen Vorzeichen zur generellen Angabe -der Tonart und den Versetzungszeichen, die direkt im Notentext -erscheinen, unterschieden.} wird eingegeben, indem an den -Notennamen ein @q{is} gehängt wird, ein @notation{B}-Versetzungszeichen -durch Anhängen von @q{es}. Logischerweise wird dann ein - @notation{Doppelkreuz} oder @notation{Doppel-B} durch Anhängen -von @q{isis} oder @q{eses} geschrieben. Diese Syntax -stammt aus der Tradition der germanischen Sprachen und ist also für -deutsche Benutzer kein Problem. Es ist aber möglich, die Namen für die -@notation{Versetzungszeichen} in anderen -Sprachen zu benutzen, siehe @ruser{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -cis1 ees fisis, aeses -@end lilypond - - -@subheading Tonartbezeichnungen (Vorzeichen) - -@cindex Tonart, Einstellung von -@cindex Vorzeichen -@cindex Dur -@cindex Moll -@cindex Vorzeichen und Versetzungszeichen -@cindex Inhalt & Darstellung -@cindex Darstellung & Inhalt - -@funindex \key -@funindex key -@funindex \major -@funindex major -@funindex \minor -@funindex minor - -Glossar: @rglos{key signature}, @rglos{major}, -@rglos{minor}. - -Die @notation{Tonart} eines Stückes wird erstellt mit dem -Befehl @code{\key}, gefolgt von einer Notenbezeichnung und -@code{\major} (für Dur) oder @code{\minor} -(für Moll). - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -\key d \major -a1 -\key c \minor -a -@end lilypond - -@smallspace - -@subheading Warnung: Tonartbezeichnungen und Tonhöhen - -Glossar: @rglos{accidental}, @rglos{key signature}, -@rglos{pitch}, @rglos{flat}, @rglos{natural}, @rglos{sharp}, -@rglos{transposition}. - -Um zu bestimmen, ob vor einer bestimmten Note ein Versetzungszeichen -erscheinen soll, untersucht LilyPond die Notenhöhen und die -Tonart. Die Tonart beeinflusst nur die @emph{gedruckten} -Versetzungszeichen, nicht die wirklichen Tonhöhen! Diese Besonderheit -scheint am Anfang oft verwirrend, so dass sie hier etwas -genauer betrachtet wird. - -LilyPond unterscheidet strickt zwischen dem musikalischen Inhalt -und dem Satz (Layout). Die Alteration (@notation{B}, -@notation{Kreuz} oder @notation{Auflösungszeichen}) einer Note gehört -zur Tonhöhe dazu und ist deshalb musikalischer -Inhalt. Ob ein Versetzungszeichen (also ein @emph{gedrucktes} Kreuz, b -oder Auflösungszeichen) auch vor der Note erscheint, hängt vom Kontext, -also vom Layout ab. Das Layout gehorcht bestimmten Regeln, und -Versetzungszeichen -werden automatisch nach diesen Regeln gesetzt. Die Versetzungszeichen im -fertigen Notenbild sind nach den Regeln des Notensatzes gesetzt. Deshalb -wird automatisch entschieden, wo sie erscheinen, und man muss -den Ton eingeben, den man @emph{hören} will. - -In diesem Beispiel - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -\key d \major -d cis fis -@end lilypond - -@noindent -hat keine der Noten ein Versetzungszeichen, trotzdem muss im Quelltext -das @q{is} für @code{cis} und @code{fis} notiert werden. - -Der Code @q{b} (nach der holländischen Notenbezeichnung wird der Ton H mit -@code{b} gesetzt) heißt also nicht: @qq{Zeichne einen schwarzen Punkt -auf die Mittellinie des Systems.} Im Gegenteil, er heißt vielmehr: - @qq{Hier soll eine Note mit der Tonhöhe H gesetzt werden.} -In der Tonart As-Dur @emph{bekommt} sie ein Versetzungszeichen: - - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -\key aes \major -b -@end lilypond - -Alle diese Versetzungszeichen ausdrücklich zu schreiben, bedeutet vielleicht -etwas mehr Schreibarbeit, hat aber den großen Vorteil, dass -@notation{Transpositionen} sehr viel einfacher gemacht wird -und der Druck von Versetzungszeichen nach -unterschiedlichen Regeln erfolgen kann. Siehe -@ruser{Automatische Versetzungszeichen} für einige Beispiele, wie Vorzeichen -anhand von unterschiedlichen Regeln ausgegeben werden können. - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, -@ruser{Versetzungszeichen}, @ruser{Automatische Versetzungszeichen}, -@ruser{Tonartbezeichnung}. - -Glossar: @rglos{Pitch names}. - - -@node Bindebögen und Legatobögen -@subsection Bindebögen und Legatobögen -@translationof Ties and slurs - -@cindex Legatobögen -@cindex Bögen, Legato -@cindex Bindebögen -@cindex Phrasierungsbögen -@cindex Legatobögen, Phrasierung - -@funindex ~ -@funindex ( ... ) -@funindex \( ... \) - - -@subheading Bindebögen - -Glossar: @rglos{tie}. - -Ein @notation{Bindebogen} wird geschrieben, indem man eine Tilde @code{~} -an die erste der zu verbindenden Noten hängt. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -g4~ g c2~ -c4 ~ c8 a8 ~ a2 -@end lilypond - - -@subheading Legatobögen - -Glossar: @rglos{slur}. - -Ein @notation{Legatobogen} ist ein Bogen, der sich über mehrere Noten -erstreckt. Seine -Beginn- und Endnote werden mit @q{(} beziehungsweise @q{)} markiert. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -d4( c16) cis( d e c cis d) e( d4) -@end lilypond - -@subheading Phrasierungsbögen - -Glossar: @rglos{slur}, @rglos{phrasing}. - -Bögen, die längere Phrasierungseinheiten markieren -(Phrasierungsbögen), werden mit @code{\(} und -@code{\)} eingegeben. Es können sowohl Legato- als auch -Phrasierungsbögen gleichzeitig vorkommen, aber es kann nicht mehr -als jeweils einen Legato- und einen Phrasierungsbogen gleichzeitig -geben. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -a8(\( ais b c) cis2 b'2 a4 cis,\) -@end lilypond - -@sp 1 - -@cindex Binde- versus Legatobogen -@subheading Warnung: Bindebögen sind nicht Legatobögen - -Glossar: @rglos{articulation}, @rglos{slur}, @rglos{tie}. - -Ein Legatobogen sieht aus wie ein @rglos{tie}, hat aber eine -andere Bedeutung. Ein Bindebogen verlängert nur die vorhergehende -Note und kann also nur bei zwei Noten gleicher Tonhöhe benutzt werden. -Legatobögen dagegen zeigen die Artikulation von Noten an und können -für größere Notengruppen gesetzt werden. Binde- und Legatobögen können -geschachtelt werden. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c2~( c8 fis fis4 ~ fis2 g2) -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Bindebögen}, @ruser{Legatobögen}, -@ruser{Phrasierungsbögen}. - - -@node Artikulationszeichen und Lautstärke -@subsection Artikulationszeichen und Lautstärke -@translationof Articulation and dynamics - -@subheading Artikulationszeichen - -@cindex Artikulation -@cindex Akzente -@cindex Staccato - -Glossar: @rglos{articulation}. - -Übliche @notation{Artikulationszeichen} können durch Anfügen von Minus -(@q{-}) und einem entsprechenden Zeichen eingegeben werden: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c-. c-- c-> c-^ c-+ c-_ -@end lilypond - -@subheading Fingersatz - -@cindex Fingersatz - -@funindex ^ -@funindex _ - -Glossar: @rglos{fingering}. - -Auf gleiche Weise können Fingersatzbezeichnungen hinzugefügt -werden, indem nach dem Minus (@q{-}) eine Zahl geschrieben wird: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c-3 e-5 b-2 a-1 -@end lilypond - -Artikulationszeichen und Fingersätze werden normalerweise -automatisch platziert, aber man kann ihre Position auch vorgeben -durch die Zeichen @q{^} (oben) oder @q{_} (unten) anstelle -des Minuszeichen. An eine Note können auch mehrfache -Artikulationszeichen -gehängt werden. Meistens findet aber LilyPond alleine die beste -Möglichkeit, wie die Artikulationen platziert werden sollen. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c_-^1 d^. f^4_2-> e^-_+ -@end lilypond - -@subheading Dynamik - -@cindex Dynamik -@cindex Crescendo -@cindex Lautstärke -@cindex Decrescendo - -@funindex \f -@funindex \ff -@funindex \mp -@funindex \p -@funindex \mf -@funindex \pp -@funindex \< -@funindex < -@funindex \> -@funindex > -@funindex \! -@funindex ! - -Glossar: @rglos{dynamics}, @rglos{crescendo}, -@rglos{decrescendo}. - -Die Dynamik innerhalb eines Stückes wird eingegeben, indem man -die Markierungen (mit einem Backslash) an -die Note hängt: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c\ff c\mf c\p c\pp -@end lilypond - -@notation{Crescendi} und @notation{Decrescendi} werden mit dem -Befehl @code{\<} -beziehungsweise @code{\>} begonnen. Das nächste absolute -Dynamik-Zeichen, etwa @code{\f}, beendet das (De)Crescendo. -Auch mit dem Befehl @code{\!} kann es explizit beendet werden. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c2\< c2\ff\> c2 c2\! -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Artikulationszeichen und Verzierungen}, -@ruser{Fingersatzanweisungen}, @ruser{Dynamik}. - - -@node Text hinzufügen -@subsection Text hinzufügen -@translationof Adding text - -@cindex Text, einfügen -@cindex Einfügen von Text -@cindex Hinzufügen von Text -@cindex Textbeschriftung -@cindex markup - -@funindex \markup -@funindex markup - -Text können Sie auf folgende Art in die Partitur einfügen: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c1^"espr" a_"legato" -@end lilypond - -Zusätzliche Formatierung kann eingesetzt werden, wenn Sie den -@code{\markup}-Befehl benutzen: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c1^\markup{ \bold espr} -a1_\markup{ - \dynamic f \italic \small { 2nd } \hspace #0.1 \dynamic p -} -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Text eingeben}. - - -@node Automatische und manuelle Balken -@subsection Automatische und manuelle Balken -@translationof Automatic and manual beams - -@cindex Balken, manuell -@cindex automatische Balken -@cindex Balken, automatisch -@cindex manuelle Balken - -@funindex [ ... ] -@funindex [ -@funindex ] -@funindex \autoBeamOff -@funindex autoBeamOff -@funindex \autoBeamOn -@funindex autoBeamOn - -Alle @notation{Balken} werden automatisch gesetzt: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -a8 ais d ees r d c16 b a8 -@end lilypond - -@noindent -Wenn diese automatisch gesetzten Balken nicht gewollt sind, -können sie manuell geändert werden. Wenn nur ein Balken -hier und da korrigiert werde muss, erhält die Note, an der der Balken -anfängt, ein @q{[} (AltGr+8) und die, an der er enden soll, ein -@q{]} (AltGr+9). - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -a8[ ais] d[ ees r d] a b -@end lilypond - -Wenn Sie die automatischen Balken vollständig oder für -einen längeren Abschnitt ausschalten wollen, benutzen Sie -den Befehl @code{\autoBeamOff}, um die Balken abzuschalten, -und @code{\autoBeamOn}, um sie wieder einzuschalten. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -\autoBeamOff -a8 c b4 d8. c16 b4 -\autoBeamOn -a8 c b4 d8. c16 b4 -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Automatische Balken}, @ruser{Manuelle Balken}. - - -@node Zusätzliche rhythmische Befehle -@subsection Zusätzliche rhythmische Befehle -@translationof Advanced rhythmic commands - -@subheading Auftakt - -@cindex Auftakt -@funindex \partial -@funindex partial - -Ein @notation{Auftakt} wird mit dem Befehl @code{\partial} -eingegeben. Darauf folgt die Länge des Auftaktes: @code{\partial 4} -heißt eine Viertelnote Auftakt und @code{\partial 8} eine Achtelnote. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -\partial 8 -f8 c2 d -@end lilypond - - -@subheading Andere rhythmische Aufteilungen - -@cindex N-tolen -@cindex Triolen -@cindex Rhythmische Aufteilungen - -@funindex \times -@funindex times - -Glossar: @rglos{note value}, @rglos{triplet}. - -@notation{Triolen} und @notation{N-tolen} werden mit dem -@code{\times}-Befehl erzeugt. Er braucht -zwei Argumente: einen Bruch und die Noten, auf die er sich bezieht. -Die Dauer des Abschnittes wird mit dem Bruch multipliziert. -In einer Triole dauern die Noten 2/3 ihrer normalen Länge, -also hat eine Triole 2/3 als Bruch: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -\times 2/3 { f8 g a } -\times 2/3 { c r c } -\times 2/3 { f,8 g16[ a g a] } -\times 2/3 { d4 a8 } -@end lilypond - -@subheading Verzierungen - -@cindex Verzierungen -@cindex Vorschlag -@cindex Vorhalt - -@funindex \grace -@funindex grace -@funindex \acciaccatura -@funindex acciaccatura -@funindex \appoggiatura -@funindex acciaccatura - -Glossar: @rglos{grace notes}, @rglos{acciaccatura}, -@rglos{appoggiatura}. - -Verzierungen werden mit dem Befehl @code{\grace} -eingegeben, Vorhalte durch den Befehl @code{\appoggiatura} -und Vorschläge mit @code{\acciaccatura}. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -c2 \grace { a32[ b] } c2 -c2 \appoggiatura b16 c2 -c2 \acciaccatura b16 c2 -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Verzierungen}, @ruser{Andere rhythmische Aufteilungen}, -@ruser{Auftakte}. - - -@node Mehrere Noten auf einmal -@section Mehrere Noten auf einmal -@translationof Multiple notes at once - -In diesem Kapitel wird gezeigt, wie mehr als eine Note zur -gleichen Zeit gesetzt werden kann: auf unterschiedlichen Systemen -für verschiedene Instrumente oder für ein Instrument (z. B. Klavier) -und in Akkorden. - -Polyphonie nennt man in der Musik das Vorkommen von mehr als einer -Stimme -in einem Stück. Polyphonie bzw. Mehrstimmigkeit heißt für LilyPond allerdings -das Vorkommen von mehr als einer Stimme pro System. - -@menu -* Musikalische Ausdrücke erklärt:: -* Mehrere Notensysteme:: -* Notensysteme gruppieren:: -* Noten zu Akkorden verbinden:: -* Mehrstimmigkeit in einem System:: -@end menu - - -@node Musikalische Ausdrücke erklärt -@subsection Musikalische Ausdrücke erklärt -@translationof Music expressions explained - -@cindex Musikalischer Ausdruck -@cindex Ausdruck, musikalischer -@cindex zusammengesetzter musikalischer Ausdruck - -In LilyPond-Quelldateien wird Musik durch @emph{musikalische -Ausdrücke} dargestellt. Eine einzelne Note ist ein musikalischer -Ausdruck. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -a4 -@end lilypond - -Eine Gruppe von Noten innerhalb von Klammern bildet einen neuen -Ausdruck. Dieser ist nun ein @emph{zusammengesetzter musikalischer -Ausdruck}. Hier wurde solch ein zusammengesetzter musikalischer -Ausdruck mit zwei Noten erstellt: - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -{ a4 g4 } -@end lilypond - -Wenn eine Gruppe von musikalischen Ausdrücken (also beispielsweise -Noten) in geschweifte Klammern gesetzt wird, bedeutet das, dass eine -Gruppe nach der anderen gesetzt wird. Das Resultat ist ein neuer -musikalischer Ausdruck. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -{ { a4 g } f g } -@end lilypond - - -@subheading Analogie: mathematische Ausdrücke - -Die Anordnung von Ausrücken funktioniert ähnlich wie mathematische -Gleichungen. Eine längere Gleichung entsteht durch die -Kombination kleinerer Gleichungen. Solche Gleichungen -werden auch Ausdruck genannt und ihre Definition ist -rekursiv, sodass beliebig komplexe und lange Ausdrücke -erstellt werden können. So etwa hier: - -@example -1 - -1 + 2 - -(1 + 2) * 3 - -((1 + 2) * 3) / (4 * 5) -@end example - -Das ist eine Folge von (mathematischen) Ausdrücken, in denen -jeder Ausdruck in dem folgenden (größeren) enthalten ist. Die -einfachsten Ausdrücke sind Zahlen, und größere werden durch die -Kombination von Ausdrücken mit Hilfe von Operatoren (wie @q{+}, -@q{*} und @q{/}) sowie Klammern. Genauso wie mathematische -Ausdrücke können auch musikalische Ausdrücke beliebig tief verschachtelt -werden. Das wird benötigt für komplexe Musik mit vielen Stimmen. - - -@subheading Gleichzeitige musikalische Ausdrücke: mehrere Notensysteme - -@cindex mehrere Systeme -@cindex Notensysteme, mehrere -@cindex Polyphonie -@cindex Mehrstimmigkeit -@cindex parallele Ausdrücke -@cindex Ausdrücke, parallel -@cindex relative Noten und simulatane Musik -@cindex gleichzeitige Noten und relativer Modus - -@funindex << -@funindex >> -@funindex << ... >> - -Glossar: @rglos{polyphony}. - - -Mit dieser Technik kann @notation{polyphone} Musik gesetzt werden. -Musikalische -Ausdrücke werden einfach parallel kombiniert, damit sie gleichzeitig -als eigene Stimmen in dem gleichen Notensystem gesetzt werden. Um -anzuzeigen, dass an dieser Stelle gleichzeitige Noten gesetzt werden, -muss nur ein Kombinationszeichen eingefügt werden. Parallel werden -musikalische Ausdrücke kombiniert, indem man sie mit @code{<<} und -@code{>>} einrahmt. Im folgenden Beispiel sind drei Ausdrücke -(jeder mit zwei Noten) parallel kombiniert: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - << - { a4 g } - { f e } - { d b } - >> -} -@end lilypond - -Es ist noch zu bemerken, dass wir hier für jede Ebene innerhalb der -Quelldatei eine andere Einrückung geschrieben haben. Für LilyPond -spielt es keine Rolle, wie viele Leerzeichen am Anfang einer Zeile sind, -aber für Menschen ist es eine große Hilfe, sofort zu sehen, welche -Teile des Quelltextes zusammen gehören. - -@warning{Jede Note ist relativ zu der vorhergehenden in der -Datei, nicht relativ zu dem zweigestrichenen C (@code{c''}), das im -@code{@bs{}relative}-Befehl angegeben ist. Die Klammern haben darauf -keinen Einfluss.} - - -@subheading Gleichzeitige musikalische Ausdrücke: ein Notensystem - -Um die Anzahl der Notensysteme zu bestimmen, analysiert -LilyPond den Anfang des ersten Ausdrucks. Wenn sich hier -eine einzelne Note befindet, wird nur -ein System gesetzt, wenn es sich um eine parallele Anordnung von -Ausdrücken handelt, wird mehr als ein System gesetzt. Das -folgende Beispiel beginnt mit einer Note: - - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - c2 <> - << { e f } { c <> } >> -} -@end lilypond - - -@node Mehrere Notensysteme -@subsection Mehrere Notensysteme -@translationof Multiple staves - -@cindex mehrere Systeme -@cindex Systeme, mehrere -@cindex Kontext -@cindex Notationskontext - -@funindex \new Staff -@funindex new Staff -@funindex Staff -@funindex \new -@funindex new -@funindex Score -@funindex Voice -@funindex Lyrics -@funindex ChordNames - -Wie wir in @ref{Musikalische Ausdrücke erklärt} gesehen haben, sind -LilyPond-Quelldateien aus musikalischen Ausdrücken konstruiert. -Wenn die Noteneingabe mit parallelen Ausdrücken beginnt, werden -mehrere Notensysteme erstellt. Es ist aber sicherer und einfacherer -zu verstehen, wenn diese Systeme explizit erstellt werden. - -Um mehr als ein System zu schreiben, wird jedem Notenausdruck, der -in einem eigenen System stehen soll, der Befehl @code{\new Staff} -vorne angefügt. Diese @code{Staff} (engl. für Notensystem)-Elemente -werden dann parallel angeordnet mit den @code{<<} und -@code{>>}-Zeichen: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - << - \new Staff { \clef treble c } - \new Staff { \clef bass c,, } - >> -} -@end lilypond - -Der Befehl @code{\new} beginnt einen neuen @qq{Notationskontext}. Ein -solcher Notationskontext ist eine Umgebung, in der musikalische -Ereignisse (wie Noten oder @code{\clef} (Schlüssel)-Befehle) -interpretiert werden. Für einfache Stücke werden diese -Umgebungen automatisch erstellt. Für kompliziertere Musik -ist es aber am besten, die Umgebungen explizit zu erstellen. - -Es gibt verschiedene Kontext-Typen. @code{Score} (Partitur), -@code{Staff} (Notensystem) und @code{Voice} (Stimme) -verarbeiten die Eingabe von Noten, während die @code{Lyrics} -(Text)-Umgebung zum Setzen von Liedtexten -und die @code{ChordNames} (Akkordbezeichnungs)-Umgebung -für Akkordsymbole verwendet wird. - -Indem @code{\new} vor einen musikalischen Ausdruck gesetzt wird, -wird ein größerer Ausdruck erstellt. In diesem Sinne erinnert -die Syntax des @code{\new}-Befehls an das Minuszeichen -in der Mathematik. Genauso wie @math{(4+5)} ein Ausdruck ist, der -durch @math{-(4+5)} zu einem größeren Ausdruck erweitert wurde, -werden auch musikalische Ausdrücke durch den @code{\new}-Befehl -erweitert. - -Die Taktangabe, die in einem einzelnen System angegeben wird, wirkt -sich auf alle anderen System aus. Die -Angabe der Tonart in einem System hingegen beeinflusst @emph{nicht} die -Tonart der anderen Systeme. Dieses Verhalten ist darin begründet, -dass Partituren mit transponierenden Instrumenten häufiger sind -als Partituren mit unterschiedlichen Taktarten. - - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - << - \new Staff { \clef treble \key d \major \time 3/4 c } - \new Staff { \clef bass c,, } - >> -} -@end lilypond - - -@node Notensysteme gruppieren -@subsection Notensysteme gruppieren -@translationof Staff groups - -@cindex Akkolade -@cindex System für Klavier -@cindex Notensystem für Klavier -@cindex Notensystem für Chor -@cindex Partitur für Chor -@cindex Systemwechsel, manuell -@cindex Wechsel zwischen Systemen, manuell -@cindex Stimmwechsel zwischen Systemen, manuell -@cindex Chorpartitur -@cindex Klaviersystem -@cindex Partitur - -@funindex PianoStaff -@funindex GrandStaff -@funindex ChoirStaff - -Glossar: @rglos{brace}. - -Musik für das Klavier wird üblicherweise auf zwei Systemen notiert, -die durch eine @notation{geschweifte Klammer} verbunden sind -(Akkolade). Um ein derartiges -Notensystem zu erstellen, geht man ähnlich vor wie in dem Beispiel -aus @ref{Mehrere Notensysteme}, nur dass der gesamte Ausdruck jetzt in -eine @code{PianoStaff}-Umgebung eingefügt wird. - -@example -\new PianoStaff << - \new Staff @dots{} - \new Staff @dots{} ->> >> -@end example - -Hier ein kleines Beispiel: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - \new PianoStaff << - \new Staff { \time 2/4 c4 e g g, } - \new Staff { \clef bass c,, c' e c } - >> -} -@end lilypond - -Andere typische Gruppen von Notensystemen können mit den -Befehlen @code{\new StaffGroup} für Orchestersätze und -@code{\new ChoirStaff} für ein Chorsystem erstellt -werden. Jede dieser Systemgruppen erstellt einen -neuen Kontext, der dafür sorgt, dass die Klammern zu Beginn -des Systems erstellt werden und der zusätzlich auch -darüber entscheidet, ob die Taktlinien nur auf dem System -oder auch zwischen System gesetzt werden. - - -@seealso -Notationsreferenz: -@ruser{Tasteninstrumente und andere Instrumente mit mehreren Systemen}, -@ruser{Systeme anzeigen lassen}. - - -@node Noten zu Akkorden verbinden -@subsection Noten zu Akkorden verbinden -@translationof Combining notes into chords - -@cindex Akkorde -@cindex Notendauer in Akkorden - -@funindex < -@funindex > -@funindex < ... > - -Glossar: @rglos{chord}. - -Wir haben schon weiter oben gesehen, wie Akkorde ersetellt -werden können, indem sie mit spitzen Klammern eingeschlossen -und somit als gleichzeitig erklingend markiert werden. -Die normale Art, Akkorde zu notieren, ist aber, sie in -@emph{einfache} spitze Klammern (@q{<} und @q{>}) -einzuschließen. Beachten Sie, -dass alle Noten eines Akkordes die gleiche Dauer haben müssen, und -diese Dauer wird nach der schließenden Klammer geschrieben. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -r4 4 2 -@end lilypond - -Akkorde sind im Grunde gleichwertig mit einfachen Noten: -Fast alle Markierungen, die an einfache Noten angehängt -werden können, kann man auch an Akkorde hängen. -So können Markierungen wie Balken oder Bögen mit -den Akkorden kombiniert werden. Sie müssen jedoch außerhalb der -spitzen Klammern gesetzt werden. - -@lilypond[verbatim,quote,relative=2] -r4 8[ ]~ 2 -r4 8( \> 4 \!) -@end lilypond - - -@node Mehrstimmigkeit in einem System -@subsection Mehrstimmigkeit in einem System -@translationof Single staff polyphony - -@cindex Mehrstimmigkeit -@cindex mehrere Stimmen -@cindex Stimmen, mehrere in einem System -@cindex unsichtbare Noten -@cindex Platzhalternoten -@cindex Noten, unsichtbar - -@funindex << ... \\ ... >> -@funindex << -@funindex \\ -@funindex >> - -Polyphone Notation in LilyPond ist nicht schwer, benutzt aber bestimmte -Konzepte, die hier noch nicht behandelt woren sind und hier -nicht erklärt werden sollten. Anstelle dessen führen die folgenden -Abschnitte in diese Konzepte ein und erklären sie ausführlich. - - -@seealso -Handbuch zum Lernen: -@ref{Voice enthält Noten}. - -Notationsreferenz: -@ruser{Gleichzeitig erscheinende Noten}. - - -@node Lieder -@section Lieder -@translationof Songs - -@cindex Gesangstext, schreiben - -@funindex \addlyrics -@funindex addlyrics - -In diesem Kapitel wird in die Kombination von Musik mit -Text eingeführt und die Erstellung einfacher Song-Blätter -gezeigt. - -@menu -* Einfache Lieder setzen:: -* Text an einer Melodie ausrichten:: -* Text zu mehreren Systemen:: -@end menu - - -@node Einfache Lieder setzen -@subsection Einfache Lieder setzen -@translationof Setting simple songs - -@cindex Text -@cindex Lieder -@cindex Liedtext - -@funindex \addlyrics -@funindex addlyrics - -Glossar: @rglos{lyrics}. - -Hier ist der Beginn eines einfachen Kinderliedes, -@notation{Girls and boys come out to play}: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - \key g \major - \time 6/8 - d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 -} -@end lilypond - -Zu diesen Noten kann Text hinzugefügt werden, indem beide -mit dem @code{\addlyrics}-Befehl kombiniert werden. Text -wird eingegeben, indem jede Silbe durch ein Leerzeichen getrennt wird. - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key g \major - \time 6/8 - d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 - } - \addlyrics { - Girls and boys come out to play, - } ->> -@end lilypond - -Sowohl die Noten als auch der Text sind jeweils in geschweifte -Klammern eingefasst, und der gesamte Ausdruck ist zwischen -@w{@code{<< ... >>}} positioniert. Damit wird garantiert, dass -Text und Noten gleichzeitig gesetzt werden. - - -@node Text an einer Melodie ausrichten -@subsection Text an einer Melodie ausrichten -@translationof Aligning lyrics to a melody - -@cindex Gesangstext, Ausrichten -@cindex Ausrichten von Gesangstext -@cindex Worte mit mehreren Silben -@cindex mehrere Silben in Gesangstext -@cindex Melisma -@cindex Unterstrich -@cindex Bindestrich -@cindex Fülllinie - -Glossar: @rglos{melisma}, @rglos{extender line}. - -Die nächste Zeile des Kinderliedes lautet: -@notation{The moon doth shine as bright as day}. So sieht es -notiert aus: - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key g \major - \time 6/8 - d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 - g8 a4 b8 c b a d4 b8 g4. - } - \addlyrics { - Girls and boys come out to play, - The moon doth shine as bright as day; - } ->> -@end lilypond - -Die zusätzlichen Noten sind nicht korrekt an den Noten -positioniert. Das Wort @notation{shine} sollte eigentlich zu -zwei Noten gesungen werden, nicht nur zu einer. Das wird als -@notation{Melisma} bezeichnet, wenn eine Silbe zu mehreren -Noten gesungen wird. Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine -Silbe über mehrere Noten zu erweitern. Die einfachste ist, -einen Legatobogen über die -betroffenen Noten zu notieren, zu Einzelheiten siehe -@ref{Bindebögen und Legatobögen}. - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key g \major - \time 6/8 - d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 - g8 a4 b8 c( b) a d4 b8 g4. - } - \addlyrics { - Girls and boys come out to play, - The moon doth shine as bright as day; - } ->> -@end lilypond - -Die Wörter orientieren sich jetzt richtig an den Noten, -aber der automatische Balken für die Noten zu -@notation{shine as} sieht nicht richtig aus. -Wir können das korrigieren, indem wir die Balkenlänge -manuell eingrenzen, damit sie der üblichen Notationsweise -für Gesang entspricht. Für Einzelheiten siehe -@ref{Automatische und manuelle Balken}. - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key g \major - \time 6/8 - d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 - g8 a4 b8 c([ b]) a d4 b8 g4. - } - \addlyrics { - Girls and boys come out to play, - The moon doth shine as bright as day; - } ->> -@end lilypond - -Alternativ kann das Melisma auch im Text notiert werden, indem -für jede Note, die übersprungen werden soll, ein Unterstrich -@code{_} im Text geschrieben wird: - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key g \major - \time 6/8 - d4 b8 c4 a8 d4 b8 g4 - g8 a4 b8 c[ b] a d4 b8 g4. - } - \addlyrics { - Girls and boys come out to play, - The moon doth shine _ as bright as day; - } ->> -@end lilypond - -Wenn die letzte Silbe eines Wortes sich über mehrere Noten oder -eine sehr lange Note erstreckt, wird üblicherweise eine Fülllinie -gesetzt, die sich über alle Noten erstreckt, die zu der Silbe -gehören. Diese Fülllinie wird mit zwei Unterstrichen @code{__} -notiert. Hier ein Beispiel der ersten drei Takte aus -@notation{Didos Klage}, -aus Purcells @notation{Dido and Æneas}: - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key g \minor - \time 3/2 - g2 a bes bes( a) - b c4.( bes8 a4. g8 fis4.) g8 fis1 - } - \addlyrics { - When I am laid, - am laid __ in earth, - } ->> -@end lilypond - -Keins der bisherigen Beispiele hat bisher Wörter benutzt, die länger -als eine Silbe waren. Solche Wörter werden üblicherweise auf die -Noten aufgeteilt, eine Silbe pro Note, mit Bindestrichen zwischen -den Silben. Diese Silben werden durch zwei Minuszeichen notiert und -von LilyPond als ein zentrierter Bindestrich zwischen den Silben -gesetzt. Hier ein Beispiel, das dies und alle anderen Tricks -zeigt, mit denen Text an den Noten ausgerichtet werden kann: - -@c no ragged-right here because otherwise the hyphens get lost, -@c but the example is long enough to avoid looking strange. -@lilypond[verbatim,quote,noragged-right] -<< - \relative c' { - \key g \major - \time 3/4 - \partial 4 - d4 g4 g a8( b) g4 g4 - b8( c) d4 d e4 c2 - } - \addlyrics { - A -- way in a __ man -- ger, - no __ crib for a bed, __ - } ->> -@end lilypond - -Einige Texte, besonders in italienischer Sprache, brauchen das -Gegenteil: mehr als eine Silbe muss zu einer einzelnen Note -gesetzt werden. Das ist möglich, indem die Silben durch einen -einzelnen Unterstrich @code{_} zusammengekoppelt werden. Dazwischen -dürfen sich keine Leerzeichen befinden, oder indem man die -relevanten Silben in Anführungszeichen @code{"} setzt. -Hier ein Beispiel aus dem @notation{Figaro} von Rossini, wo die Silbe -@notation{al} auf der selben Note wie @notation{go} des Wortes @notation{Largo} -in Figaros Arie @notation{Largo al factotum} gesungen werden mus. - -@c no ragged-right here because otherwise the hyphens get lost, -@c but the example is long enough to avoid looking strange. -@lilypond[verbatim,quote,noragged-right] -<< - \relative c' { - \clef bass - \key c \major - \time 6/8 - c4.~ c8 d b c([ d]) b c d b c - } - \addlyrics { - Lar -- go_al fac -- to -- tum del -- la cit -- tà - } ->> -@end lilypond - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Notation von Gesang}. - - -@node Text zu mehreren Systemen -@subsection Text zu mehreren Systemen -@translationof Lyrics to multiple staves - -@cindex Gesangstext auf mehreren Systemen -@cindex Mehrere Systeme und Gesangstext - -Die einfache Lösung mit @code{\addlyrics} kann benutzt werden, um -Text zu einem oder mehreren Systemen zu setzen. Hier ein Beispiel -aus Händels @notation{Judas Maccabäus}: - -@lilypond[verbatim,quote] -<< - \relative c'' { - \key f \major - \time 6/8 - \partial 8 - c8 c([ bes]) a a([ g]) f f'4. b, c4.~ c4 - } - \addlyrics { - Let flee -- cy flocks the hills a -- dorn, __ - } - \relative c' { - \key f \major - \time 6/8 - \partial 8 - r8 r4. r4 c8 a'([ g]) f f([ e]) d e([ d]) c bes'4 - } - \addlyrics { - Let flee -- cy flocks the hills a -- dorn, - } ->> -@end lilypond - -Aber Partituren, die komplizierter als dieses Beispiel sind, -werden besser notiert, indem man die Systemstruktur von den -Noten und dem Gesangstext durch Variablen trennt. Die Benutzung -von Variablen wird erklärt im Abschnitt @ref{Stücke durch Bezeichner organisieren}. - - -@seealso -Notationsreferenz: @ruser{Notation von Gesang}. - - -@node Letzter Schliff -@section Letzter Schliff -@translationof Final touches - -Das ist das letzte Kapitel der Übung. Hier soll demonstriert werden, -wie man den letzten Schliff an einfachen Stücken anbringen kann. -Gleichzeitig dient es als Einleitung zum Rest des Handbuches. - -@menu -* Stücke durch Bezeichner organisieren:: -* Versionsnummer:: -* Titel hinzufügen:: -* Absolute Notenbezeichnungen:: -* Nach der Übung:: -@end menu - - -@node Stücke durch Bezeichner organisieren -@subsection Stücke durch Bezeichner organisieren -@translationof Organizing pieces with variables - -@cindex Variable -@cindex Bezeichner -@cindex Makro -@cindex Variablen zuweisen -@cindex Variablen benutzen -@cindex Zuweisen von Variablen -@cindex Variable, erlaubte Zeichen -@cindex Zeichen, in Variablen erlaubt - -Wenn alle die Elemente, die angesprochen wurden, zu größeren Dateien -zusammengefügt werden, werden auch die musikalischen Ausdrücke sehr -viel größer. In polyphonen Dateien mit vielen Systemen kann das -sehr chaotisch aussehen. Das Chaos kann aber deutlich reduziert werden, -wenn @code{Variablen} definiert und verwendet werden. - -Variablen (die auch als Bezeichner oder Makros bezeichnet werden) -können einen Teil der Musik aufnehmen. Sie werden wie folgt definiert: - -@example -bezeichneteMusik = @{ @dots{} @} -@end example - -Der Inhalt des musikalischen Ausdrucks @code{bezeichneteMusik} kann -dann später wieder benutzt werden, indem man einen Backslash davor setzt -(@code{\bezeichneteMusik}), genau wie bei jedem LilyPond-Befehl. - -@c KEEP LY -@lilypond[quote,verbatim] -Geige = \new Staff - { \relative c'' { - a4 b c b - } -} -Cello = \new Staff - { \relative c { - \clef bass - e2 d - } -} -{ - << - \Geige - \Cello - >> -} -@end lilypond - -@noindent -In den Namen der Variablen dürfen nur Buchstaben des -Alphabets verwendet werden, keine Zahlen oder Striche. - -Variable müssen @emph{vor} dem eigentlichen musikalischen -Ausdruck definiert werden. Sie können dann aber beliebig oft -verwendet werden, nachdem sie einmal definiert worden sind. Sie -können sogar eingesetzt werden, um später in der Datei eine neue -Variable zu erstellen. Damit kann die Schreibarbeit erleichtert -werden, wenn Notengruppen sich oft wiederholen. - -@c KEEP LY -@lilypond[verbatim,quote] -trioleA = \times 2/3 { c,8 e g } -TaktA = { \trioleA \trioleA \trioleA \trioleA } - -\relative c'' { - \TaktA \TaktA -} -@end lilypond - -Man kann diese Variablen auch für viele andere Objekte -verwenden, etwa: - -@example -Breite = 4.5\cm -Name = "Tim" -aFünfPapier = \paper @{ paperheight = 21.0 \cm @} -@end example - -Abhängig vom Kontext kann solch ein Bezeichner in verschiedenen -Stellen verwendet werden. Das folgende Beispiel zeigt die -Benutzung der eben definierten Bezeichner: - -@example -\paper @{ - \aFünfPapier - line-width = \Breite -@} -@{ - c4^\Name -@} -@end example - - -@node Versionsnummer -@subsection Versionsnummer -@translationof Version number - -@cindex Update -@cindex Neue Version -@cindex Dateien aktualisieren -@cindex Aktualisieren von Dateien -@cindex Versionsnummern - -@funindex \version -@funindex version -@funindex convert-ly - -Der @code{\version}-Befehl zeigt an, welche LilyPond-Version -für eine bestimmte Quelldatei benutzt worden ist: - -@example -\version @w{"@version{}"} -@end example - -@noindent -Üblicherweise wird dieser Befehl am Anfang der Textdatei eingefügt. - -Durch diese Versionsmarkierung werden zukünftige Aktualisierungen -des LilyPond-Programmes einfacher gemacht. Syntax-Änderungen -zwischen den Programmversionen werden von einem speziellen -Programm, @command{convert-ly}, vorgenommen. Dieses Programm braucht -@code{\version}, um zu entscheiden, welche Regeln angewandt werden -müssen. Für Einzelheiten, siehe @rprogram{Dateien mit convert-ly aktualisieren}. - -@node Titel hinzufügen -@subsection Titel hinzufügen -@translationof Adding titles - -@cindex Titel -@cindex header -@cindex Kopf -@cindex Titelei - -@funindex \header -@funindex header - -Titel, Komponist, Opusnummern und ähnliche Information werden in -einer @code{\header}-Umgebung eingefügt. Diese Umgebung befindet sich -außerhalb der musikalischen Ausdrücke, meistens wird die -@code{\header}-Umgebung direkt nach der @ref{Versionsnummer} eingefügt. - -@example -\version @w{"@version{}"} -\header @{ - title = "Symphony" - composer = "Ich" - opus = "Op. 9" -@} - -@{ - @dots{} Noten @dots{} -@} -@end example - -Wenn die Datei übersetzt wird, werden Titel- und Komponisteneinträge -über der Musik ausgegeben. Mehr Information über die Titelei findet -sich im Kapitel @ruser{Titel erstellen}. - - -@node Absolute Notenbezeichnungen -@subsection Absolute Notenbezeichnungen -@translationof Absolute note names - -@cindex Notenbezeichnungen -@cindex absoluter Modus -@cindex absolute Werte für Tonhöhen -@cindex Tonhöhen, absolute Werte - -Bis jetzt haben wir immer @code{\relative} benutzt, um Tonhöhen zu -bestimmen. Das ist die einfachste Eingabeweise für die meiste Musik. -Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, Tonhöhen darzustellen: durch -absolute Bezeichnung. - -Wenn man das @code{\relative} weglässt, werden alle Tonhöhen von LilyPond -als absolute Werte interpretiert. Ein @code{c'} ist dann also immer das -eingestrichene C, ein @code{b} ist immer das kleine h unter dem -eingestrichenen C, und ein @code{g,} ist immer das große G -- also die -Note auf der letzten Linie im Bass-Schlüssel. - -@lilypond[verbatim,quote] -{ - \clef bass - c' b g, g, - g, f, f c' -} -@end lilypond - -Hier eine Tonleiter über vier Oktaven: - -@lilypond[verbatim,quote] -{ - \clef bass - c, d, e, f, - g, a, b, c - d e f g - a b c' d' - \clef treble - e' f' g' a' - b' c'' d'' e'' - f'' g'' a'' b'' - c'''1 -} -@end lilypond - -Wie leicht zu sehen ist, muss man sehr viele Apostrophe schreiben, -wenn die Melodie im Sopranschlüssel notiert ist. Siehe etwa dieses -Fragment von Mozart: - -@lilypond[verbatim,quote] -{ - \key a \major - \time 6/8 - cis''8. d''16 cis''8 e''4 e''8 - b'8. cis''16 b'8 d''4 d''8 -} -@end lilypond - -Alle diese Apostrophe machen den Quelltext schlecht lesbar und sind -eine mögliche Fehlerquelle. Mit dem @code{\relative}-Befehl ist das Beispiel -sehr viel einfacher zu lesen: - -@lilypond[verbatim,quote] -\relative c'' { - \key a \major - \time 6/8 - cis8. d16 cis8 e4 e8 - b8. cis16 b8 d4 d8 -} -@end lilypond - -Wenn man einen Fehler durch ein Oktavierungszeichen (@code{'} -oder @code{,}) im @code{\relative}-Modus macht, ist er sehr -schnell zu finden, denn viele Noten sind nacheinander in der -falschen Oktave. Im absoluten Modus dagegen ist ein einzelner Fehler -nicht so deutlich und deshalb auch nicht so einfach zu finden. - -Trotz allem ist der absolute Modus gut für Musik mit sehr großen -Sprüngen und vor allem für computergenerierte LilyPond-Dateien. - - -@node Nach der Übung -@subsection Nach der Übung -@translationof After the tutorial - -Wenn Sie diese Übung absolviert haben, sollten Sie am -besten ein paar Stücke selber notieren. Beginnen Sie mit -den @ref{Vorlagen} und fügen Sie einfach Ihre Noten -dazu. Wenn Sie irgendetwas brauchen, das nicht in der -Übung besprochen wurde, schauen Sie sich den Abschnitt Alles - über die Notation an, angefangen mit @ruser{Musikalische Notation}. -Wenn Sie für ein Instrument oder Ensemble Noten schreiben -wollen, für das es keine Vorlage gibt, schauen Sie -sich @ref{Erweiterung der Beispiele} an. - -Wenn Sie ein paar kurze Stücke notiert haben, lesen Sie -den Rest des Handbuchs zum Lernen (Kapitel 3--5). Natürlich können -Sie auch sofort weiterlesen. Die nächsten Kapitel sind -aber mit der Annahme geschrieben, dass Sie die Eingabesprache -von LilyPond beherrschen. Sie können die weiteren Kapitel auch -überfliegen und dann darauf wieder zurückkommen, wenn -Sie einige Erfahrungen im Notieren gewonnen haben. - -In dieser Übung, genauso wie im gesamten Handbuch zum Lernen, -befindet sich ein Abschnitt @strong{Siehe auch} am Ende jedes -Abschnittes, wo sich Verweise auf andere Abschnitte befinden. -Diesen Verweisen sollten Sie nicht beim ersten Durchlesen -folgen; erst wenn Sie das gesamte Handbuch zum Lernen gelesen -haben, können Sie bei Bedarf diesen Verweisen folgen, um ein -Thema zu vertiefen. - -Bitte lesen Sie jetzt @ref{Über die Dokumentation}, wenn Sie -es bisher noch nicht getan haben. Es gibt ungeheuer viel -Information über LilyPond, so dass Neulinge sich nicht sofort -zurecht finden. Wenn Sie auch nur ein paar Minuten in diesem -Abschnitt lesen, können Sie sich Stunden frustrierendes Suchen -an der falschen Stelle ersparen! - diff --git a/Documentation/de/macros.itexi b/Documentation/de/macros.itexi index 4599815f72..0b17f2cf27 100644 --- a/Documentation/de/macros.itexi +++ b/Documentation/de/macros.itexi @@ -1,6 +1,6 @@ @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; -*- @ignore - Translation of GIT committish: 01361d46dc9d514a79683d003eeea5f4fbf2b746 + Translation of GIT committish: 4582b7b24d22b2041bfcba49e716a714effcce92 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. See TRANSLATION for details. @@ -153,6 +153,26 @@ @ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,notation-big-page,Notationsreferenz} @end macro +@macro rchanges{TEXT} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,,changes-big-page,Changes} +@end macro + +@macro rchangesnamed{TEXT,DISPLAY} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,changes-big-page,Changes} +@end macro + +@macro rgeneral{TEXT} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,,general-big-page,General Information} +@end macro + +@macro rgeneralnamed{TEXT,DISPLAY} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,general-big-page,General Information} +@end macro + @macro ressay{TEXT} @vindex \TEXT\ @ref{\TEXT\,,,essay-big-page,Aufsatz} @@ -228,6 +248,26 @@ @ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,notation,Notationsreferenz} @end macro +@macro rchanges{TEXT} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,,lilypond-changes,Changes} +@end macro + +@macro rchangesnamed{TEXT,DISPLAY} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,lilypond-changes,Changes} +@end macro + +@macro rgeneral{TEXT} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,,lilypond-general,General Information} +@end macro + +@macro rgeneralnamed{TEXT,DISPLAY} +@vindex \TEXT\ +@ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,lilypond-general, General Information} +@end macro + @macro ressay{TEXT} @vindex \TEXT\ @ref{\TEXT\,,,essay-big-page,Aufsatz} @@ -315,6 +355,26 @@ @ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,notation.de,Notationsreferenz} @end macro +@macro rchanges{TEXT} +@lilyvindex{\TEXT\} +@ref{\TEXT\,,,changes,Changes} +@end macro + +@macro rchangesnamed{TEXT,DISPLAY} +@lilyvindex{\TEXT\} +@ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,changes,Changes} +@end macro + +@macro rgeneral{TEXT} +@lilyvindex{\TEXT\} +@ref{\TEXT\,,,general,General Information} +@end macro + +@macro rgeneralnamed{TEXT,DISPLAY} +@lilyvindex{\TEXT\} +@ref{\TEXT\,,\DISPLAY\,general,General Information} +@end macro + @macro ressay{TEXT} @vindex \TEXT\ @ref{\TEXT\,,,essay-big-page,Aufsatz} @@ -358,6 +418,51 @@ @end iftex +@c ***** Macros specific to the web site ***** + +@ifset web + +@c LEGALESE + +@macro logoLegalLinux +Tux the Linux Penguin was created by +@uref{mailto:lewing@@isc.tamu.edu, lewing@@isc.tamu.edu} with +@uref{http://www.isc.tamu.edu/~lewing/gimp/, the Gnu Image +Manipulation Program}. + +@end macro + +@macro logoLegalFreeBSD +The FreeBSD logo is a registered trademark of +@uref{http://www.freebsd.org/, The FreeBSD Foundation}. + +@end macro + +@macro logoLegalMacOSX +The @qq{X image} is not a registered trademark. It was created by +@uref{http://en.wikipedia.org/wiki/User:Nihonjoe, Nihonjoe} and +@uref{http://en.wikipedia.org/wiki/User:CyberSkull, CyberSkull}, and +placed under the GNU Free Documentation License version 1.2 or later. +We found the image on +@uref{http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mac_OS_X_Userbox_X.png, +this Wikipedia Commons page}. + +@end macro + +@macro logoLegalWindows +The @qq{four colored rectangles image} is not a registered +trademark. It was created by +@uref{http://en.wikipedia.org/wiki/User:Rohitbd, Rohitbd} and +placed under the GNU Free Documentation License version 1.2. We +found the image on +@uref{http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Microsoft_Windows_logos, +this Wikipedia Commons page}. + +@end macro + +@end ifset + + @c ***** Macros specific to translated docs *****