@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
@ignore
- Translation of GIT committish: 67373601dabc72e32e3e7a4364c8be123d785e0b
+ Translation of GIT committish: a67150a82a9b14cce6eeb044e54f85ea3a016175
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
version that you are working on. For details, see the Contributors'
@end ignore
@c \version "2.12.0"
-@c Translators: Till Rettig, Reinhold Kainhofer
+@c Translators: Till Paala, Reinhold Kainhofer
@node Grundbegriffe
@chapter Grundbegriffe
@cindex Klammer-Typen
Sie haben bisher zahlreiche verschiedene Arten von Klammern
-beim Schreiben von Musik mit LilyPond kennengelernt. Diese
-folgen verschiedenen Regeln, die zu Beginn vielleicht
-verwirrend wirken. Bevor die genauen Regeln vorgestellt werden,
-wollen wir die diversen Klammerarten kurz rekapitulieren:
+und Klammer-artigen Konstruktionen beim Schreiben von Musik mit
+LilyPond kennengelernt. Diese folgen verschiedenen Regeln, die zu
+Beginn vielleicht verwirrend wirken. Bevor die genauen Regeln
+vorgestellt werden, wollen wir die diversen Klammerarten und Arten
+von Klammer-artigen Konstrukten kurz rekapitulieren:
@c attempt to force this onto a new page
@need 50
ein @strong{Muss} für die drei Klammerarten, die in obiger
Tabelle mit dem Wort @q{Umschließt} beschrieben werden -- sie
müssen korrekt geschachtelt werden.
-Die restlichen Klammerarten (durch @q{Markiert} beschrieben),
-die Haltebögen und die Triolen brauchen jedoch mit den
-anderen Klammerarten @strong{nicht} unbedingt korrekt
-geschachtelt werden. Tatsächlich sind sie auch keine Klammern
-in dem Sinn, dass sie etwas umschließen, sondern viel mehr
-Indikatoren, an welcher Stelle ein bestimmtes musikalisches
-Objekt beginnt oder endet.
+Die restlichen Klammer-artigen Konstruktionen (durch @q{Markiert}
+in der Tabelle oben beschrieben), die Haltebögen und die Triolen
+brauchen jedoch mit
+den anderen Klammern oder Klammer-artigen Konstrukten @strong{nicht}
+unbedingt korrekt geschachtelt werden. Tatsächlich sind sie auch
+keine Klammern in dem Sinn, dass sie etwas umschließen, sondern
+viel mehr Indikatoren, an welcher Stelle ein bestimmtes
+musikalisches Objekt beginnt oder endet.
So kann also z.B. einen Phrasierungsbogen vor einem manuellen
Balken beginn, jedoch schon vor dem Ende des Balkens enden.
{ g8\( a b[ c b\) a] }
@end lilypond
-Im Allgemeinen können die verschiedenen Klammerarten, Haltebögen,
+Im Allgemeinen können die verschiedenen Klammerarten,
+Klammer-artigen Konstruktionen, Haltebögen,
Triolen und Vorschlagnoten beliebig kombiniert werden.
Das folgende Beispiel zeigt einen Balken, der in eine Triole reicht
(Zeile 1), eine Bindebogen, der ebenfalls in eine Triole
@cindex Erstellen von Kontexten
@cindex Kontexte, Erstellen
-Es gibt nur einen Kontext der obersten Ebene: der
-@code{Score}-Kontext. Er wird mit dem @code{\score}-Befehl,
-oder -- in einfacheren Partituren -- automatisch
-erstellt.
+In einer Eingabedatei enthält eine @code{Score}-Umgebung (einen
+Kontext), die mit
+dem Befehl @code{\score} eingeleitet wird, nur einen einzigen
+musikalischen Ausdruck und mit ihm verknüpft eine Ausgabedefinition
+(entweder eine @code{\layout}- oder eine @code{\midi}-Umgebung).
+Üblicherweise wird der @code{Score}-Kontext automatisch von
+LilyPond erstellt, wenn der musikalische Ausdruck interpretiert
+wird.
Wenn nur ein System vorhanden ist, kann man es ruhig
-LilyPond überlassen, die @code{Voice}- und @code{Staff}-Kontexte
+LilyPond überlassen, auch die @code{Voice}- und @code{Staff}-Kontexte
zu erstellen, aber für komplexere Partituren ist es notwendig,
sie mit einem Befehl zu erstellen. Der einfachste Befehl
hierzu ist @code{\new}. Er wird dem musikalischen Ausdruck
beginnt, den @var{muskalischen Ausdruck} innherhalb dieses
Kontexts auszuwerten.
-Beachten Sie, dass es keinen @code{\new Score}-Befehl gibt: der
-Partitur-Kontext der obersten Ebene wird mit dem Befehl @code{\score}
-begonnen.
+(Beachten Sie, dass man normalerweise keinen @code{\new Score}-Befehl
+braucht: der Partitur-(Score)-Kontext der obersten Ebene wird
+normalerweise automatisch erstellt, wenn der musikalische Ausdruck
+innerhalb der @code{\score}-Umgebung interpretiert wird. Der
+einzige Grund, einen @code{Score}-Kontext explizit mit
+@code{\new Score} zu erstellen ist es, wenn man eine @code{\with}-Umgebung
+beginnen will, in der man eine oder mehrere Partitur-weite
+Standardwerte definiert werden. Information über die Benutzung
+von @code{\with}-Umgebungen finden sich unter der Unterüberschrift
+@qq{Kontexteigenschaften mit @code{\\with} setzen} in
+@ref{Kontexteigenschaften verändern}.)
Wir haben schon viele explizite Beispiel gesehen, in denen
neue @code{Staff}- und @code{Voice}-Kontexte erstellt wurden, aber
@noindent
verwendet, wobei @var{KontextBezeichnung} üblicherweise
- @code{Score},
+@code{Score},
@code{Staff} oder @code{Voice} ist. Der erste Teil kann auch
-ausgelassen werden; in diesem Fall wird @code{Voice} eingesetzt.
+ausgelassen werden; in diesem Fall wird der aktuelle
+Kontext (üblicherweise @code{Voice}) eingesetzt.
Die Bezeichnung von Kontexten-Eigenschaften besteht
aus zwei Wörtern, die ohne Unterstrich oder Bindestrich
@funindex with
@cindex Kontexteigenschaft, setzen mit \with
-Kontexteigenschaften können auch gesetzt werden, wenn der Kontext
-erstellt wird. Das ist in manchen Fällen eine deutlichere Art,
-eine Eigenschaft zu bestimmen, die für die gesamte Partitur
-erhalten bleichen soll. Wenn ein Kontext mit einem
-@code{\new}-Befehl erstellt wird, dem direkt eine
-@code{\with @{ .. @}}-Umgebung folgt, können hier die
-Eigenschaften bestimmt werden. Wenn also die zusätzlichen
+Die Standardwerte von Kontexteigenschaften können zu dem Zeitpunkt
+definiert werden, an welchem der Kontext erstellt wird. Manchmal
+ist das eine saubere Weise, eine Eigenschaft zu bestimmen, die für
+die gesamte Partitur erhalten bleichen soll. Wenn ein Kontext mit
+einem @code{\new}-Befehl erstellt wird, können in einer
+direkt folgenden @code{\with @{ .. @}}-Umgebung die Eigenschaften
+bestimmt werden. Wenn also die zusätzlichen
Auflösungszeichen für eine ganze Partitur gelten sollen, könnte
man schreiben:
>>
@end lilypond
+Oder, wenn das @code{\override} für die Eigenschaft auf alle
+Notensysteme innerhalt der Partitur gelten soll, kann es auch
+direkt an ein @code{\new Score} gehängt werden, wie etwa hier:
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+\score {
+ \new Score \with { extraNatural = ##f } <<
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ gis ges aes ais
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ gis ges aes ais
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
Eigenschaften, die auf diese Arte gesetzt werden, können immer noch
dynamisch mit dem @code{\set}-Befehl geändert werden und mit
-@code{\unset} auf ihre Standardeinstellungen zurückgesetzt werden.
+@code{\unset} auf ihre Standardeinstellungen zurückgesetzt werden,
+wie sie vorher in der @code{\with}-Umgebung definiert wurden.
@cindex Schriftgröße, Standardeinstellung
@cindex fontSize (Schriftgröße), Standardeinstellung
-Die @code{fontSize}-Eigenschaft wird anders behandelt. Wenn sie mit
-einer @code{\with}-Umgebung gesetzt wird, wird die Standardschriftgröße
-neu gesetzt. Wenn die Schriftgröße später mit @code{\set} verändert
+Wenn also die @code{fontSize}-Eigenschaft in einer @code{\with}-Umgebung
+definiert wird, wird der Standardwert für die Schriftgröße
+festgelegt. Wenn dieser Wert später mit @code{\set} verändert
wird, kann dieser neue Standardwert mit dem Befehl
-@code{\unset fontSize} erreicht werden.
+@code{\unset fontSize} wieder erreicht werden.
@subsubheading Kontexteigenschaften mit @code{\context} setzen
Die Benutzung von Variablen ist auch eine gute Möglichkeit,
Arbeit zu vermeiden, wenn sich einmal die Syntax von LilyPond
-ändern sollte (siehe auch @rprogram{Updating old input iles}).
+ändern sollte (siehe auch @rprogram{Updating old input files
+with convert-ly}).
Wenn man eine einzige Definition hat (wie etwa @code{\dolce}),
die für alle Vorkommen in der Notation eingesetzt wird, muss
man auch nur einmal diese Definition aktualisieren, anstatt
}
>>
@end lilypond
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