X-Git-Url: https://git.donarmstrong.com/?a=blobdiff_plain;f=Documentation%2Fde%2Fnotation%2Fsimultaneous.itely;h=8e9c93a5d080c20b6c86dbeea66b864ee69a5729;hb=a94d26b6693cad58b946a01b7efaaed29480f063;hp=b7c632cccb2aa99a2e7d3b82083cada34945f5b9;hpb=d735feaabbaf094eea9d2a0f9e8cb5db23ee1c07;p=lilypond.git diff --git a/Documentation/de/notation/simultaneous.itely b/Documentation/de/notation/simultaneous.itely index b7c632cccb..8e9c93a5d0 100644 --- a/Documentation/de/notation/simultaneous.itely +++ b/Documentation/de/notation/simultaneous.itely @@ -1,13 +1,13 @@ @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @ignore - Translation of GIT committish: c1df40da9f8b2794e173583c363f9e736e5531bd + Translation of GIT committish: e5a609e373eae846857f9a6d70a402a3d42b7d94 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. For details, see the Contributors' Guide, node Updating translation committishes. @end ignore -@c \version "2.14.0" +@c \version "2.19.21" @c Translators: Till Paala @@ -15,7 +15,7 @@ @section Gleichzeitig erscheinende Noten @translationof Simultaneous notes -@lilypondfile[quote]{simultaneous-headword.ly} +@lilypondfile[quote,ragged-right,line-width=16\cm]{simultaneous-headword.ly} Polyphonie bedeutet in der musikalischen Terminologie das Vorhandensein von mehr als einer (eigenständigen) Stimme @@ -67,14 +67,15 @@ Akkorde können auch von Artikulationen gefolgt werden, genau wie auch einfache Noten. @lilypond[verbatim,quote,relative=2] -1\fermata 2-> 4\prall 8.^| 16-. +1\fermata 2-> 4\prall 8.^! 16-. @end lilypond Die Noten innerhalb der Akkorde konnen auch von Artikulationen oder Ornamenten gefolgt werden. @lilypond[verbatim,quote,relative=2] -1 c-^ e>2 4 8. 16 +1 c-^ e>2 4 +8. 16 @end lilypond Manche Notationselemente, wie etwa Dynamik, Crescendo-Klammern und @@ -82,7 +83,22 @@ Legatobögen müssen an den gesamten Akkord gehängt werden und nicht an einzelne Noten, damit sie ausgegeben werden. @lilypond[verbatim,quote,relative=2] -1 \f ( ) \< \! +1 \f ( ) +\< \! +@end lilypond + +Ein Akkord ist sozusagen ein Container für die Noten, ihre Artikulationen +und andere angehänge Elemente. Demzufolge hat also auch ein Akkord ohne +wirkliche Noten innerhalb der Klammern keine Dauer. Alle angehängten +Artikulationen geschehen zur selben musikalischen Zeit wie die folgende +Note oder der folgende Akkord und werden damit kombiniert (für +komplexere Möglichkeiten, derartige Elemente zu kombinieren, siehe +@ref{Gleichzeitige Ausdrücke}. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +\grace { g8( a b } +<> ) \p \< -. -\markup \italic "sempre staccato" +\repeat unfold 4 { c4 e } c1\f @end lilypond @cindex relative Tonhöhe, Akkorde @@ -141,6 +157,9 @@ Cluster, siehe @ref{Cluster}. @unnumberedsubsubsec Akkord-Wiederholungen @translationof Chord repetition +@cindex Akkorde, Wiederholung +@cindex Wiederholung mit @code{q} + Um Schreibarbeit zu ersparen, kann ein Zeichen benutzt werden, um den vorhergehenden Akkord zu wiederholen. Das Symbol hierzu ist @code{q}: @@ -154,16 +173,71 @@ Balken usw. benutzt werden, weil nur die Tonhöhen des vorangehenden Akkordes wiederholgt werden. @lilypond[verbatim,quote,relative=2] -1\p^"text" q2\<( q8)[-| q8.]\! q16-1-2-3 q8\prall +1\p^"text" q2\<( q8)[-! q8.]\! q16-1-2-3 q8\prall +@end lilypond + +Das Akkordwiederholungssymbol erinnert sich an das letzte Vorkommen +eines Akkordes, sodass man den letzten Akkord wiederholen kann, auch +wenn in der Zwischenzeit nicht-Akkord-Noten oder -Pause auftetreten +sind. + +@lilypond[verbatim,quote,relative=2] +1 c'4 q2 r8 q8 | +q2 c, | @end lilypond Das Akkord-Wiederholungssymbol behält keine Dynamikzeichen, Artikulationen oder Ornamente, die in oder an den vorhergehenden Akkord gehängt waren. @lilypond[verbatim,quote,relative=2] -1\sfz c4 q2 r8 q8 +1\sfz c'4 q2 r8 q8 | +q2 c, | @end lilypond +Damit auch diese Zeichen erhalten bleiben, kann die Funktion @code{\chordRepeats} +explizit mit einem zusätzlichen Argument aufgerufen werden, um +eine Liste an Ereignistypen (engl. event) zu spezifizieren, die mit +wiederholt werden, es sei denn, der gleiche Ereignistyp wird selber mit +dem @code{q} verwendet: + +@lilypond[verbatim,quote] +\relative { + \chordRepeats #'(articulation-event) + { 1\sfz c'4 q2 r8 q8-. } | + q2 c, | +} +@end lilypond + +Die Benutzung von @code{\chordRepeats} innerhalb einer @code{\relative}-Konstruktion +führt zu unerwarteten Ergebnissen: Nachdem die Akkordereignisse einmal +erweitert sind, können sie nicht mehr von normal eingegebenen Akkorden +unterschieden werden. Dadurch fügt @code{\relative} einen Oktavsprung +entsprechend des aktuellen Kontexts ein. + +Weil geschachtelte @code{\relative}-Umgebungen sich nicht gegenseitig +beeinflussen, kann man eine zusätzliche @code{\relative}-Umgebung +innerhalb von @code{\chordRepeats} benutzen, um die Oktavbeziehungen +darzustellen, bevor die wiederholten Akkorde eingesetzt werden. In diesem +Fall beeinflusst der gesamte Inhalt der inneren @code{\relative}-Umgebung +nicht die äußere. Daraus ergibt sich die unterschiedliche Oktave der +letzten Note in diesem Beispiel: + +@c Without \new Voice, implicit voice creation does the dumbest thing. +@lilypond[verbatim,quote] +\new Voice +\relative c'' { + \chordRepeats #'(articulation-event) + \relative + { 1\sfz c'4 q2 r8 q8-. } | + q2 c | +} +@end lilypond + +Derartige Probleme mit @code{\relative} treten nur auf, wenn @code{\chordRepeats} +explizit aufgerufen wird: die Verarbeitung von einfachem @code{q} wird +erst vorgenommen, wenn alle @code{\relative}-Umgebungen schon verarbeitet +sind. + @seealso Notationsreferenz: @ref{Notation von Akkorden}, @@ -202,7 +276,17 @@ a << { a4 b g } { d4 g c, } >> Dass kann benutzt werden, wenn die simultanen Abschnitte einen identischen Rhythmus haben, aber wenn versucht wird, Noten mit unterschiedlicher Dauer an denselben Hals zu setzen, gibt es -Fehlermeldungen. +Fehlermeldungen. Noten, Artikulationen und Eigenschaftsänderungen +in einer @emph{einzelnen} @samp{Voice} werden gesammelt und +in musikalischer Reihenfolge gesetzt: + +@lilypond[quote,verbatim,relative=2] +4-. <>-. << c a >> << { c-. } { a s-. } >> +@end lilypond + +Mehrfache Hälse oder Balken oder unterschiedliche Notendauern +oder Eigenschaften zur selben musikalischen Zeit erfordern den +Einsatz von mehreren Stimmen. Das nächste Beispiel zeigt, wie ein simultaner Ausdruck implizit mehrere Systeme erstellt: @@ -212,8 +296,32 @@ mehrere Systeme erstellt: << { a4 b g2 } { d4 g2 c,4 } >> @end lilypond -In diesem Fall stellt der unterschiedliche Rhythmus kein Problem dar. +In diesem Fall stellt der unterschiedliche Rhythmus kein Problem dar, +weil sie in unterschiedlichen Stimmen interpretiert werden. + +@cindex Zusammenstöße, kollidierende Notenkolumnen +@cindex Zusammenstöße, ignorieren + +@knownissues +Wenn Noten zweier oder mehrerer Stimmen mit Hälsen in die gleiche Richtung +an der selben Position auf dem System gesetzt werden und keinen Versatz +durch @code{shift} aufweisen (oder den gleichen Versatz besitzen), erscheint +die Nachricht + +@example +Warnung: zu viele kollidierende Notenspalten werden ignoriert +@end example + +@noindent +während der Kompilation. Diese Nachricht kann unterdrückt werden durch + +@example +\override NoteColumn.ignore-collision = ##t +@end example +Das unterdrückt jedoch nicht nur die Warnungen, sondern schaltet auch +die Auflösung von Zusammenstößen ab und kann also zu unbeabsichtigten +Resultaten führen. (Siehe auch @ref{Auflösung von Zusammenstößen}.) @node Cluster @unnumberedsubsubsec Cluster @@ -310,7 +418,7 @@ ist im Beispiel unten dargestellt: \new Voice = "first" { \voiceOne r8 r16 g e8. f16 g8[ c,] f e16 d } \new Voice= "second" - { \voiceTwo d16 c d8~ d16 b c8~ c16 b c8~ c16 b8. } + { \voiceTwo d16 c d8~ 16 b c8~ 16 b c8~ 16 b8. } >> @end lilypond @@ -391,7 +499,7 @@ Das erste Beispiel könnte also auch wie folgt notiert werden: << { r8 r16 g e8. f16 g8[ c,] f e16 d } \\ - { d16 c d8~ d16 b c8~ c16 b c8~ c16 b8. } + { d16 c d8~ 16 b c8~ 16 b c8~ 16 b8. } >> @end lilypond @@ -458,6 +566,9 @@ Hälse nach oben, die graden Stimmen Hälse nach unten: >> @end lilypond +@warning{Gesangstext und Strecker (etwa Bögen, Bindebögen, Crescendoklammern +usw.) können nicht zwischen zwei Stimmen erstellt werden.} + @strong{@i{Identische Rhythmen}} Wenn parallele Abschnitte gesetzt werden sollen, @@ -708,10 +819,10 @@ der Stimmen in der Eingabedatei nicht die gleiche sein wie die vertikale Anordnung der Stimmen im Notensystem!} @lilypond[quote,verbatim] -\new Staff \relative c'' { +\new Staff \relative { %% abbreviated entry << - { f2 } % 1: highest + { f''2 } % 1: highest \\ { g,2 } % 2: lowest \\ @@ -776,6 +887,18 @@ Referenz der Interna: @rinternals{NoteCollision}, @rinternals{RestCollision}. +@knownissues +Die Benutzung von @code{\override NoteColumn.ignore-collision = ##t} +führt dazu, dass Noten mit unterschiedlichen Köpfen in unterschiedlichen +Stimmen falsch verschmolzen werden. + +@lilypond[quote,relative=1,verbatim] +\mergeDifferentlyHeadedOn +<< { c16 a' b a } \\ { c,2 } >> +\override NoteColumn.ignore-collision = ##t +<< { c16 a' b a } \\ { c,2 } >> +@end lilypond + @ignore @knownissues @@ -819,17 +942,17 @@ und dann kombiniert gesetzt. Die gleichen Variablen werden für die Stimmen und das kombinierte System benutzt. @lilypond[quote,verbatim] -instrumentOne = \relative c' { - c4 d e f | +instrumentOne = \relative { + c'4 d e f | R1 | d'4 c b a | b4 g2 f4 | e1 | } -instrumentTwo = \relative g' { +instrumentTwo = \relative { R1 | - g4 a b c | + g'4 a b c | d4 c b a | g4 f( e) d | e1 | @@ -930,8 +1053,8 @@ instrumentOne = \relative c' { \partcombineApart c2^"apart" \partcombineChordsOnce e^"chord once" | c2 c | } -instrumentTwo = \relative c' { - c2 c | +instrumentTwo = \relative { + c'2 c | e2 e | a,2 c | c2 c' | @@ -1031,12 +1154,12 @@ die Takte müssen die gleiche Länge haben.} \parallelMusic #'(voiceA voiceB voiceC) { % Bar 1 r8 g'16 c'' e'' g' c'' e'' r8 g'16 c'' e'' g' c'' e'' | - r16 e'8.~ e'4 r16 e'8.~ e'4 | + r16 e'8.~ 4 r16 e'8.~ 4 | c'2 c'2 | % Bar 2 r8 a'16 d'' f'' a' d'' f'' r8 a'16 d'' f'' a' d'' f'' | - r16 d'8.~ d'4 r16 d'8.~ d'4 | + r16 d'8.~ 4 r16 d'8.~ 4 | c'2 c'2 | } @@ -1057,12 +1180,12 @@ relative Noten von @code{voiceA} die Noten von @code{voiceB}. \parallelMusic #'(voiceA voiceB voiceC) { % Bar 1 r8 g16 c e g, c e r8 g,16 c e g, c e | - r16 e8.~ e4 r16 e8.~ e4 | + r16 e8.~ 4 r16 e8.~ 4 | c2 c | % Bar 2 r8 a,16 d f a, d f r8 a,16 d f a, d f | - r16 d8.~ d4 r16 d8.~ d4 | + r16 d8.~ 4 r16 d8.~ 4 | c2 c | }