X-Git-Url: https://git.donarmstrong.com/?a=blobdiff_plain;ds=sidebyside;f=Documentation%2Fde%2Fnotation%2Fworld.itely;h=bc898dad78afc992430d5e761f9952d36311ff0f;hb=a066a93ee74edebb9d238a1bac93c3bc7e8e6e4a;hp=f220b363d9432c776bb72947780538e66c28602e;hpb=69f0ec479a6ade46d0a227755bb02562112c6743;p=lilypond.git diff --git a/Documentation/de/notation/world.itely b/Documentation/de/notation/world.itely index f220b363d9..bc898dad78 100644 --- a/Documentation/de/notation/world.itely +++ b/Documentation/de/notation/world.itely @@ -1,18 +1,20 @@ @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @ignore - Translation of GIT committish: 499a511d4166feaada31114e097f86b5e0c56421 + Translation of GIT committish: 8cbb38db1591ab95a178643e7bf41db018aa22c0 When revising a translation, copy the HEAD committish of the - version that you are working on. See TRANSLATION for details. + version that you are working on. For details, see the Contributors' + Guide, node Updating translation committishes. @end ignore -@c Translators: Till Rettig +@c Translators: Till Paala -@c \version "2.12.0" +@c \version "2.14.0" -@node World music -@section World music +@node Weltmusik +@section Weltmusik +@translationof World music Dieser Abschnitt soll Besonderheiten der Notation aufzeigen, die insbesondere relevant sind, um Musik nicht-westlicher Tradition @@ -20,27 +22,101 @@ zu notieren. @menu -* Arabic music:: +* Übliche Notation für nichteuropäische Musik:: +* Arabische Musik:: +* Türkische klassische Musik:: @end menu -@node Arabic music -@subsection Arabic music + +@node Übliche Notation für nichteuropäische Musik +@subsection Übliche Notation für nichteuropäische Musik +@translationof Common notation for non-Western music + +Dieser Abschnitt zeigt, wie man Partituren erstellt, die nicht +der europäischen klassischen Musiktradition angehören. + +@menu +* Erweiterung von Notation und Stimmungssystemen:: +@end menu + +@node Erweiterung von Notation und Stimmungssystemen +@unnumberedsubsubsec Erweiterung von Notation und Stimmungssystemen +@translationof Extending notation and tuning systems + +Die klassische Standardnotation wird üblicherweise zur Notation +verschiedenster Musikarten benutzt und ist nicht auf die @qq{klassische +Musik} beschränkt. Diese Notation wird behandelt in +@ref{Tonhöhen setzen}, und die unterschiedlichen Notenbezeichnungen, +die eingesetzt werden können, finden sich in +@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}. + +Viele nicht-europäische Musik (und auch manche europäische Volksmusik) +benutzt jedoch alternative oder erweiterte Skalen (Tonleitern), die man +nicht mit der normalen westlichen Notation notieren kann. + +In einigen Fällen wird die klassische Notation dennoch benutzt, +wobei man die Tonhöhenunterschiede implizit mitliest. Beispielsweise +arabische Musik wird mit normalen Halb- und Vierteltonversetzungszeichen +notiert und die exakte Tonhöhe (die etwas von der notierten abeweichen +kann) dann aus dem Kontext erschlossen. Italienische Notenbezeichnungen +werden normalerweise benutzt, und die Init-Datei @file{arabic.ly} stellt +eine Anzahl an Makros zur Verfügung, die die Standardnoation erweitern. +Siehe auch @ref{Arabische Musik}. + +Andere Musik brauchen erweiterte oder ganz einzigartige Notation. +Die klassische Musik der Türkei, oder ottomanische Musik, benutzt +melodische Formen, die als @notation{makamlar} bekannt sind und +deren Intervalle auf 1/9-Bruchteilen des Ganztones beruhen. Die +normale europäische Notation wird trotzdem +auf dem System mit normalen Noten benutzt mit speziellen +türkischen Versetzungszeichen. Diese Versetzungszeichen +sind in der Datei @file{makam.ly} definiert. Zu weiterer Information +über die klassische türkische Musik und Makamlar, siehe +@ref{Türkische klassische Musik}. + +Um Dateien wie @file{arabic.ly} oder @file{makam.ly} zu finden, siehe +@rlearning{Mehr Information}. + +@snippets + +@lilypondfile[verbatim,lilyquote,texidoc,doctitle] +{makam-example.ly} + +@seealso +Glossar: +@rglos{Common Practice Period}, +@rglos{makamlar}. + +Handbuch zum Lernen: +@rlearning{Mehr Information}. + +Notationsreferenz: +@ref{Tonhöhen setzen}, +@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, +@ref{Arabische Musik}, +@ref{Türkische klassische Musik}. + + +@node Arabische Musik +@subsection Arabische Musik +@translationof Arabic music Dieser Abschnitt zeigt Möglichkeiten, wie arabische Musik notiert werden kann. @menu -* References for Arabic music:: -* Arabic note names :: -* Arabic key signatures:: -* Arabic time signatures:: -* Arabic music example:: -* Further reading:: +* Referenz für arabische Musik:: +* Arabische Notenbezeichnungen:: +* Arabische Tonarten:: +* Arabische Taktarten:: +* Arabische Notenbeispiele:: +* Weitere Literatur zur arabischen Musik:: @end menu -@node References for Arabic music -@unnumberedsubsubsec References for Arabic music +@node Referenz für arabische Musik +@unnumberedsubsubsec Referenz für arabische Musik +@translationof References for Arabic music @cindex arabische Musik @cindex Maqam @@ -70,34 +146,35 @@ an anderer Stelle behandelt: @itemize @item Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen (inklusive Vierteltöne) können angepasst werden, wie behandelt in -@ref{Note names in other languages}. +@ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}. @item Zusätzliche Taktarten können erstellt werden, siehe -@ref{Key signature}. +@ref{Tonartbezeichnung}. -@item Komplexe Taktarten erfordern evtl., dass Noten manual gruppiert +@item Komplexe Taktarten erfordern evtl., dass Noten manuell gruppiert werden, wie gezeigt in -@ref{Manual beams}. +@ref{Manuelle Balken}. @item @notation{Takasim}, rhythmisch freie Improvisationen, können ohne Taktlinien notiert werden, siehe hierzu -@ref{Unmetered music}. +@ref{Musik ohne Metrum}. @end itemize @seealso Notationsreferenz: -@ref{Note names in other languages}, -@ref{Key signature}, -@ref{Manual beams}. +@ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}, +@ref{Tonartbezeichnung}, +@ref{Manuelle Balken}. Schnipsel: @rlsr{World music}. -@node Arabic note names -@unnumberedsubsubsec Arabic note names +@node Arabische Notenbezeichnungen +@unnumberedsubsubsec Arabische Notenbezeichnungen +@translationof Arabic note names @cindex arabische Notenbezeichnungen @cindex Notenbezeichnungen, arabisch @@ -107,8 +184,11 @@ land sein und eignen sich daher nicht gut für die Notation von Musik. Sie werden nicht benutzt. Englische Notenbezeichnungen hingegen sind in der arabischen Musikerziehung recht unbekannt, weshalb italienische Notenbezeichnungen (@code{do, re, mi, fa, sol, la, si}) eingesetzt -werden. Modifikatoren (Versetzungszeichen) können auch benutzt werden, -wie gezeigt in @ref{Note names in other languages}. +werden. Modifikatoren (Versetzungszeichen) können auch benutzt werden. +Italienische Notenbezeichnungen finden sich erklärt in +@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, die Benutzung der normalen +europäischen Notation für nichteuropäische Musik findet sich erklärt +in @ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}. Hier ein Beispiel der arabischen @notation{rast}-Tonleiter: @@ -124,10 +204,10 @@ Hier ein Beispiel der arabischen @notation{rast}-Tonleiter: Das Symbol für das Halb-B sieht anders aus als das Symbol, was üblicherweise in arabischer Notation benutzt wird. Das -@code{\dwn}-Symbol, das in der Datei @code{arabic.ly} definiert +@code{\dwn}-Symbol, das in der Datei @file{arabic.ly} definiert ist, kann als ein Workaround eingesetzt werden, wenn es notwendig ist, das arabische Symbol zu benutzen. Das Aussehen des -Halb-Bs in den Vorzeichen kann mit dieser methode nicht verändert +Halb-Bs in den Vorzeichen kann mit dieser Methode nicht verändert werden. @lilypond[quote,verbatim] @@ -140,21 +220,23 @@ werden. @seealso Notationsreferenz: -@ref{Note names in other languages}. +@ref{Notenbezeichnungen in anderen Sprachen}, +@ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}. Schnipsel: @rlsr{World music}. -@node Arabic key signatures -@unnumberedsubsubsec Arabic key signatures +@node Arabische Tonarten +@unnumberedsubsubsec Arabische Tonarten +@translationof Arabic key signatures @cindex arabische Tonarten @cindex arabische Vorzeichen Neben den westlichen Dur- und Moll-Tonarten sind folgende -Tonarten in @code{arabic.ly} definiert: @notation{bayati}, +Tonarten in @file{arabic.ly} definiert: @notation{bayati}, @notation{rast}, @notation{sikah}, @notation{iraq} und @notation{kurd}. Diese Tonarten definieren eine kleine Gruppe von Maqams, die weitverbreitet sind. @@ -170,6 +252,7 @@ notiert: \key re \bayati @end example +@noindent @var{re} ist die Tonhöhe für den @qq{muhayer}-Maqam und @var{bayati} ist die Bezeichnung des Basismaqams der Gruppe. @@ -250,11 +333,19 @@ häufigsten Maqams bestimmten Vorzeichen zugeordnet werden: {non-traditional-key-signatures.ly} @seealso +Glossar: +@rglos{maqam}, +@rglos{bayati}, +@rglos{rast}, +@rglos{sikah}, +@rglos{iraq}, +@rglos{kurd}. + Notationsreferenz: -@ref{Key signature}. +@ref{Tonartbezeichnung}. Handbuch zum Lernen: -@rlearning{Accidentals and key signatures}. +@rlearning{Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen)}. Referenz der Interna: @rinternals{KeySignature}. @@ -264,8 +355,9 @@ Schnipsel: @rlsr{Pitches}. -@node Arabic time signatures -@unnumberedsubsubsec Arabic time signatures +@node Arabische Taktarten +@unnumberedsubsubsec Arabische Taktarten +@translationof Arabic time signatures @cindex Arabische Taktarten @cindex Taktarten, arabisch @@ -296,26 +388,31 @@ zu benutzen. @seealso +Glossar: +@rglos{semai}, +@rglos{taqasim}. + Notationsreferenz: -@ref{Manual beams}, -@ref{Automatic beams}, -@ref{Unmetered music}, -@ref{Automatic accidentals}, -@ref{Setting automatic beam behavior}, -@ref{Time signature}. +@ref{Manuelle Balken}, +@ref{Automatische Balken}, +@ref{Musik ohne Metrum}, +@ref{Automatische Versetzungszeichen}, +@ref{Einstellung von automatischen Balken}, +@ref{Taktangabe}. Schnipsel: @rlsr{World music}. -@node Arabic music example -@unnumberedsubsubsec Arabic music example +@node Arabische Notenbeispiele +@unnumberedsubsubsec Arabische Notenbeispiele +@translationof Arabic music example @cindex Beispiel der arabischen Musik @cindex arabische Musik, Beispiel @cindex Vorlage, arabische Musik -Hier eine Vorlage, welche den Beginn eines türkischen Semai +Hier eine Vorlage, welche den Beginn eines türkischen @notation{Semai} benutzt, der in der arabischen Musikerziehung oft herangezogen wird, um Besonderheiten der arabischen Musiknotation, wie etwa Zwischenintervalle und ungewöhnliche Modi, zu illustrieren. @@ -344,16 +441,17 @@ etwa Zwischenintervalle und ungewöhnliche Modi, zu illustrieren. @seealso Schnipsel: -@rlsr{World music} +@rlsr{World music}. -@node Further reading -@unnumberedsubsubsec Further reading +@node Weitere Literatur zur arabischen Musik +@unnumberedsubsubsec Weitere Literatur zur arabischen Musik +@translationof Further reading for Arabic music @enumerate @item -The Music of the Arabs von Habib Hassan Touma (Amadeus Press, 1996) +@emph{The Music of the Arabs} von Habib Hassan Touma (Amadeus Press, 1996) enthält eine Beschreibung von Maqams und Methoden zu ihrer Gruppierung. @@ -377,8 +475,8 @@ bestimmte Maqams angegeben werden sollen. Oft wird eine Vorzeichenart für eine ganze Maqam-Gruppe verwendet, anstatt dass jeder Maqam eigene Vorzeichen hätte. -Oud-Lehrbücher folgender Autoren enthalten Beispiele vor -allem türkischer und arabischer Kompositionen: +Lehrbücher für @emph{Oud}, die arabische Laute, folgender Autoren +enthalten Beispiele vor allem türkischer und arabischer Kompositionen: @itemize @bullet @item @@ -389,3 +487,119 @@ George Farah Ibrahim Ali Darwish Al-masri @end itemize @end enumerate + + +@node Türkische klassische Musik +@subsection Türkische klassische Musik +@translationof Turkish classical music + +Dieser Abschnitt zeigt Probleme, die bei der Notation von klassischer +türkischer Musik auftreten können. + +@menu +* Verweise für türkische klassische Musik:: +* Türkische Notenbezeichnungen:: +@end menu + + +@node Verweise für türkische klassische Musik +@unnumberedsubsubsec Verweise für türkische klassische Musik +@translationof References for Turkish classical music + +@cindex Türkische Musik +@cindex Osmanische Musik +@cindex Komma-Intervalle +@cindex makam +@cindex makamlar + +Türkische klassische Musik wurde im Osmanischen Reich während einer Periode +entwickelt, die ungefähr zur gleichen Zeit der westlichen klassischen Musik +stattfand. Diese lebendige und starke Tradition wird bis heute mit ihren +eigenen kompositorischen Formen, Musiktheorie und Aufführungsstilen weitergeführt. +Unter den Eigenheiten dieser Tradition befinden sich die Benutzung von +Mikrointervallen basierend auf @qq{Kommas} von 1/9-Tönen, aus denen melodische +Formen konstruiert werden, welche man als @notation{makam} (Pl. @notation{makamlar}) +bezeichnet. + +Einige Probleme der Notation türkischer klassischer Musik sind woanders behandelt: + +@itemize +@item +Notenbezeichnungen und Versetzungszeichen finden sich in +@ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}. + +@end itemize + + +@node Türkische Notenbezeichnungen +@unnumberedsubsubsec Türkische Notenbezeichnungen +@translationof Turkish note names + +@cindex türkische Notenbezeichnungen +@cindex makam + +Tonhöhen der türkischen klassischen Musik haben traditionell einmalige +Bezeichnungen, und weil die Tonhöhen auf 1/9-Tönen basieren, unterscheiden +sich die Intervalle von makamlar deutlich von den Intervallen westlicher +klassischer Musik: @notation{koma} (1/9 eines Ganztons), +@notation{eksik bakiye} (3/9), @notation{bakiye} (4/9), +@notation{kücük mücenneb} (5/9), @notation{büyük mücenneb} +(8/9), @notation{tanîni} (ein Ganzton) und +@notation{artık ikili} (12/9 oder 13/9 eines Ganztons). + +Es bietet sich an, die normalen westlichen Noten auf dem Notensystem zu +benutzen (also c, d, e @dots) angrereichert mit besonderen Versetzungszeichen, +die die Noten um 1/9, 4/9, 5/9 und 8/9 eines Ganztons erhöhen oder +erniedrigen. Diese Versetzungszeichen sind definiert in der Datei +@file{makam.ly}. + +Die folgende Tabelle zeigt + +@itemize + +@item +die Bezeichnung dieser besonderen Versetzungszeichen + +@item +die Endung, die an die Note gehängt werden muss und + +@item +die Tonhöhenveränderung als Bruch eines Ganztones. + +@end itemize + +@quotation +@multitable {@b{büyük mücenneb (Kreuz)}} {@b{Endung}} {@b{Tonhöhenveränderung}} +@headitem Versetzungszeichen + @tab Endung @tab Tonhöhenveränderung + +@item büyük mücenneb (Kreuz) + @tab -bm @tab +8/9 +@item kücük mücenneb (Kreuz) + @tab -k @tab +5/9 +@item bakiye (Kreuz) + @tab -b @tab +4/9 +@item koma (Kreuz) + @tab -c @tab +1/9 + +@item koma (B) + @tab -fc @tab -1/9 +@item bakiye (B) + @tab -fb @tab -4/9 +@item kücük mücenneb (B) + @tab -fk @tab -5/9 +@item büyük mücenneb (B) + @tab -fbm @tab -8/9 +@end multitable +@end quotation + +Eine weitergehende Erklärung der Notation nichteuropäischer Musik findet +sich in @ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}. + +@seealso +Glossar: +@rglos{makam}, +@rglos{makamlar}. + +Notationsreferenz: +@ref{Übliche Notation für nichteuropäische Musik}.