@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*-
@ignore
- Translation of GIT committish: ab9e3136d78bfaf15cc6d77ed1975d252c3fe506
+ Translation of GIT committish: 06f227dd80f3a30cbf33c879b7c125079dfaf5c3
When revising a translation, copy the HEAD committish of the
version that you are working on. For details, see the Contributors'
Guide, node Updating translation committishes.
@end ignore
-@c \version "2.13.36"
+@c \version "2.17.5"
@c Translators: Till Paala
@section Notation von Gesang
@translationof Vocal music
-@c TODO: inspirational headword
+@lilypondfile[quote]{vocal-headword.ly}
Dieser Abschnitt erklärt, wie Vokalmusik gesetzt werden kann und
die Silben von Gesangstext an den Noten ausgerichtet werden.
@menu
* Übliche Notation für Vokalmusik::
-* Eingabe von Text::
-* Text an einer Melodie ausrichten::
-* Techniken für die Gesangtextnotation::
+* Techniken für die Gesangstextnotation::
* Strophen::
* Lieder::
* Chormusik::
@subsection Übliche Notation für Vokalmusik
@translationof Common notation for vocal music
-Dieser Abschnitt und Abschnitt 2.1.2 bis 2.1.5 behandeln allgemeine Fragen
-der Notation von Vokalmusik. Spezifische Vokalmusikstile werden ab Abschnitt
-2.1.6 beschrieben.
+Dieser Abschnitt erklärt Eigenheiten und Probleme, die die meisten Arten
+an Vokalmusik gemeinsam haben.
@menu
* Referenz für Vokalmusik::
+* Eingabe von Text::
+* Text an einer Melodie ausrichten::
+* Automatische Silbendauern::
+* Manuelle Silbendauern::
+* Mehrere Silben zu einer Note::
+* Mehrere Noten zu einer Silbe::
+* Fülllinien und Trennstriche::
@end menu
@node Referenz für Vokalmusik
@unnumberedsubsubsec Referenz für Vokalmusik
-@translationof Common references for vocal music
+@translationof References for vocal music
Dieser Abschnitt, wo man Lösungen zu den Problemen finden kann, die bei
der Notation von Gesang mit Text auftreten können.
sich erklärt in
@ref{Tonumfang}.
-@end itemize
+@item
+Dynamikbezeichnung werden normalerweise unter das Notensystem platziert,
+aber in Chormusik werden sie normalerweise über das Notensystem notiert,
+um Platz für den Text zu schaffen. Siehe @ref{Partiturbeispiele für Chormusik}.
+@end itemize
+@seealso
+Glossar:
+@rglos{ambitus}.
-@node Eingabe von Text
-@subsection Eingabe von Text
-@translationof Entering lyrics
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Einfache Lieder setzen}.
-Gesangstext wird im Gesangstextmodus (engl. lyricmode) gesetzt. Dieser
-Abschnitt erklärt, wie das geschieht.
+Notationsreferenz:
+@ref{Textbeschriftung (Einleitung)},
+@ref{Tonumfang},
+@ref{Partiturbeispiele für Chormusik}.
-@menu
-* Was ist Gesangtext::
-* Mit Gesangtexten und Bezeichnern arbeiten::
-@end menu
+Snippets:
+@rlsr{Vocal music}.
-@node Was ist Gesangtext
-@unnumberedsubsubsec Was ist Gesangtext
-@translationof Lyrics explained
+@node Eingabe von Text
+@unnumberedsubsubsec Eingabe von Text
+@translationof Entering lyrics
@cindex Gesangstext
@funindex \lyricmode
@cindex Satzzeichen
@cindex Leerzeichen, Gesangstext
@cindex Anführungszeichen, Gesangstext
+@cindex Formatierung von Gesangstext
+@cindex Gesangstext, Formatierung
-LilyPond-Eingabedateien sind einfache Textdateien, in denen
-Text verwendet wird, um Notationssymbole darzustellen. Für
-die Notation von Gesangstext muss also sichergestellt sein,
-dass ein Buchstabe, etwa@tie{}@code{d}, nicht als Note, sondern
-als Buchstabe @qq{d} interpretiert wird. Darum gibt es einen
-besonderen Modus, in dem Gesangstext geschrieben werden kann,
-den @qq{Lyric}-Modus (engl. lyrics = Gesangstext).
-
+Gesangstext muss in einem speziellen Modus notiert werden.
Der Gesangstextmodus kann mit der Umgebung @code{\lyricmode}
-spezifiziert werden, oder indem @code{\addlyrics} bzw.
+angegeben werden, oder indem @code{\addlyrics} bzw.
@code{\lyricsto} eingesetzt wird. In diesem Modus kann
Text mit Akzenten und Satzzeichen notiert werden, und das
-Programm geht davon aus, dass es sich auch um Text handelt.
-Silben werden wie Noten notiert, indem ihnen ihre Dauer
-angehängt wird:
+Programm liest @code{d} nicht als die Tonhöhe @notation{D},
+sondern als eine Silbe Text. Anders gesagt:
+Silben werden wie Noten notiert, aber die Tonhöhen werden
+durch Text ersetzt.
+
+Beispielsweise:
@example
-\lyricmode @{ Twin-4 kle4 twin- kle litt- le star2 @}
+\lyricmode @{ Gern4 hätt’4 ich4 dich4 lieb!2 @}
@end example
Es gibt zwei generelle Methoden, die horizontale Orientierung der
-Textsilben zu spezifizieren, entweder indem ihre Dauer angegeben wird,
+Textsilben anzugeben, entweder indem ihre Dauer angegeben wird,
wie oben in dem Beispiel, oder indem die Silben automatisch an den
Noten ausgerichtet werden. Dazu muss entweder @code{\addlyrics}
-oder @code{\lyricsto} eingesetzt werden.
-@c TODO: broken
-@c For more details see @ref{The Lyrics context}.
+oder @code{\lyricsto} eingesetzt werden. Die erste Methode ist
+beschrieben in @ref{Manuelle Silbendauern}, die zweite in
+@ref{Automatische Silbendauern}.
-Ein Wort oder eine Silbe beginnt mit einem alphabetischen Zeichen und
+Ein Wort oder eine Silbe beginnt mit einem alphabetischen Zeichen
+(inklusive einige andere Zeichen, siehe unten) und
endet mit einem Leerzeichen oder einer Zahl. Die folgenden Zeichen
-können beliebig sein, außer Leerzeichen und Zahlen.
+in der Silbe können beliebig sein, außer Leerzeichen und Zahlen.
Jedes Zeichen, das nicht Leerzeichen noch Zahl ist, wird als Bestandteil
der Silbe angesehen. Eine Silbe kann also auch mit @code{@}} enden,
@noindent
führen kann. Hier wird @code{@}} als Teil der letzten Silbe gerechnet, so
dass die öffnende Klammer keine schließende Klammer hat und die Eingabedatei
-nicht funktioniert.
+nicht funktioniert. Klammern sollten deshalb immer von Leerzeichen umgeben
+sein.
+@example
+\lyricmode @{ lah lah lah @}
+@end example
-@funindex \property in \lyricmode
+@cindex Override im Gesangstextmodus
+@cindex Anpassungen im Gesangstextmodus
+@funindex \override in \lyricmode
Auch ein Punkt, der auf eine Silbe folgt, wird in die Silbe inkorporiert.
Infolgedessen müssen auch um Eigenschaftsbezeichnungen Leerzeichen gesetzt
\override Score . LyricText #'font-shape = #'italic
@end example
-@funindex _
-@cindex Leerzeichen, Gesangstext
-@cindex Bindestriche, Gesangstext
-@cindex Gedankenstriche, Gesangstext
-
-Um mehr als eine Silbe einer einzelnen Note zuzuweisen, kann
-man die Silben mit geraden Anführungszeichen umgeben (Shift+2)
-oder einen Unterstrich (@code{_}) benutzen, um Leerzeichen
-zwischen die Silben zu setzen, bzw. die Tilde (@code{~})
-einsetzen, um einen Bindebogen zu erhalten.
-
-@lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim]
-\time 3/4
-\relative c' { c2 e4 g2 e4 }
-\addlyrics { gran- de_a- mi- go }
-\addlyrics { pu- "ro y ho-" nes- to }
-\addlyrics { pu- ro~y~ho- nes- to }
-@end lilypond
-
-@noindent
-Dieser Bindebogen ist definiert als das Unicode-Zeichen
-@code{U+203F}; es muss deshalb sichergestellt werden,
-dass eine Schriftart benutzt wird (wie etwa DejaVuLGC),
-die dieses Zeichen enthält. Mehr Information zur
-Schriftartauswahl findet sich in @ref{Schriftarten}.
-
-Um Gesangstext mit Akzenten, Umlauten, besonderen Zeichen
-oder anderen Alphabeten
-zu setzen, müssen diese Zeichen direkt in den Text geschrieben
-werden und die Datei als UTF-8 gespeichert werden. Für weitere
-Information siehe @ref{Zeichenkodierung}.
+Punkte, Gesangstext mit Akzenten, verschiedene lateinische und nicht-lateinische
+Zeichen sowie auch etwa Sonderzeichen (wie ein Herz-Symbol) könn direkt in
+die Notationsdatei geschrieben werden. Es muss dabei sichergestell werden, dass
+die Datei in der UTF-8-Kodierung gespeichert wird. Zu mehr Information siehe
+@ref{Sonderzeichen}.
-@lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim]
-\relative c' { e4 f e d e f e2 }
-\addlyrics { He said: “Let my peo ple go”. }
+@lilypond[quote,verbatim]
+\relative c'' { d8 c16 a bes8 f e' d c4 }
+\addlyrics { „Schad’ um das schö -- ne grü -- ne Band, }
@end lilypond
-Um gerade Anführungszeichen im Gesangstext zu verwenden, müssen
-sie mit einem Backslash markiert werden, beispielsweise:
+Normale Anführungszeichen können im Gesangstext auch benutzt werden, aber sie
+müssen mit einem Backslash und weiteren Anführungszeichen begleitet werden:
-@lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim]
+@lilypond[quote,verbatim]
\relative c' { \time 3/4 e4 e4. e8 d4 e d c2. }
-\addlyrics { "\"I" am so lone- "ly\"" said she }
+\addlyrics { "\"I" am so lone -- "ly,\"" said she }
@end lilypond
-Die vollständige Definition eines Wortanfangs im Gesangstextmodus
-ist jedoch etwas komplizierter.
-
-Eine Silbe im Gesangstextmodus beginnt mit: einem alphabetischen Zeichen,
-@code{_}, @code{?}, @code{!}, @code{:}, @code{'}, den Kontrollzeichen @code{^A}
-bis @code{^F}, @code{^Q} bis @code{^W}, @code{^Y}, @code{^^},
-einem beliebigen 8-Bit-Zeichen mit ASCII über 127, oder
-Zeichenkombinationen, in denen ein Backslash mit @code{`}, @code{'},
-@code{"} oder @code{^} kombiniert wird.
+Die vollständige Definition des Anfangs eines Wortes in LilyPond ist etwas
+komplizierter. Ein Wort im Gesangstextmodus beginnt mit einem alphabetischen
+Zeichen, @code{_}, @code{?}, @code{!}, @code{:},
+@code{'}, den Kontrollzeichen @code{^A} bis @code{^F},
+@code{^Q} bis @code{^W}, @code{^Y}, @code{^^}, einem beliebigen 8-bit-Zeichen
+mit einem ASCII-Code größer als 127 oder einer zwei-Zeichen-Kombination aus
+einem Backslash, gefolgt von @code{`}, @code{'}, @code{"} oder @code{^}.
@c " to balance double quotes for not-so-bright context-sensitive editors
-Um Variablen zu definieren, in denen sich Gesangstext befindet, muss
-die @code{lyricmode}-Umgebung benutzt werden:
-
-@example
-stropheEins = \lyricmode @{ Joy to the world the Lord is come @}
-\score @{
- <<
- \new Voice = "eins" \relative c'' @{
- \autoBeamOff
- \time 2/4
- c4 b8. a16 g4. f8 e4 d c2
- @}
- \addlyrics @{ \stropheEins @}
- >>
-@}
-@end example
+Man hat sehr gut Möglichkeiten, die Erscheinung des Gesangstextes zu
+beeinflussen, wenn man dafür Textbeschriftungsbefehle einsetzt. Siehe
+hierzu @ref{Text formatieren}.
+@snippets
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+{formatting-lyrics-syllables.ly}
@seealso
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Lieder}.
+
Notationsreferenz:
-@ref{Schriftarten}.
+@ref{Automatische Silbendauern},
+@ref{Schriftarten},
+@ref{Eingabe-Modi},
+@ref{Manuelle Silbendauern},
+@ref{Text formatieren},
+@ref{Sonderzeichen}.
Referenz der Interna:
-@rinternals{LyricText},
-@rinternals{LyricSpace}.
+@rinternals{LyricText}.
+Schnipsel:
+@rlsr{Text}.
-@node Mit Gesangtexten und Bezeichnern arbeiten
-@unnumberedsubsubsec Mit Gesangtexten und Bezeichnern arbeiten
-@translationof Working with lyrics and variables
+@node Text an einer Melodie ausrichten
+@unnumberedsubsubsec Text an einer Melodie ausrichten
+@translationof Aligning lyrics to a melody
-@cindex Gesangstext, Variablen
-@cindex Variablen, Gesangstext
+@cindex @code{associatedVoice}
+@cindex Gesangstext, an Melodie ausgerichtet
+@cindex Text, an Melodie ausgerichtet
-Um Variablen zu definieren, die Gesangstext beinhalten, muss die
-@code{\lyricmode}-Umgebung benutzt werden. Man braucht hier
-keine Dauern einzugeben, wenn die Variable mit
-@code{\addlyrics} oder @code{\lyricsto} zu einer Melodie hinzugefügt
-wird.
+@funindex \lyricmode
+@funindex \addlyrics
+@funindex \lyricsto
+
+Gesangstext wird gesetzt, wenn er in einem @code{Lyrics}-Kontext
+ausgewertet wird, siehe @ref{Was sind Kontexte?}.
@example
-stropheEins = \lyricmode @{ Joy to the world the Lord is come @}
-\score @{
- <<
- \new Voice = "eins" \relative c'' @{
- \autoBeamOff
- \time 2/4
- c4 b8. a16 g4. f8 e4 d c2
- @}
- \addlyrics @{ \stropheEins @}
- >>
-@}
+\new Lyrics \lyricmode @{ @dots{} @}
@end example
-Für eine andere Anordnung oder kompliziertere Situationen bietet
-es sich an, zuerst Systeme und Gesangstextumgebungen zu definieren
+Gesangstext kann an einer Melodie auf zwei Arten ausgerichtet werden:
-@example
-\new ChoirStaff <<
- \new Voice = "soprano" @{ @emph{Noten} @}
- \new Lyrics = "sopranoLyrics" @{ s1 @}
- \new Lyrics = "tenorLyrics" @{ s1 @}
- \new Voice = "tenor" @{ @emph{Noten} @}
->>
-@end example
+@itemize
-@noindent
-und erst dann die entsprechenden Stimmen mit den dem Text zu kombinieren
+@item
+Gesangstext kann automatisch ausgerichtet werden, wobei die Dauern
+von einer Notenstimme oder (in besonderen Umständen) von einer
+assoziierten Melodie übernommen werden. Das geschieht mit
+@code{\addlyrics}, @code{\lyricsto} oder indem man die
+@code{associatedVoice}-Eigenschaft einsetzt. Mehr Informationen
+in @ref{Automatische Silbendauern}.
-@example
-\context Lyrics = sopranoLyrics \lyricsto "soprano"
-@emph{Gesangstext}
-@end example
+@lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
+<<
+ \new Staff <<
+ \time 2/4
+ \new Voice = "one" \relative c'' {
+ \voiceOne
+ c4 b8. a16 g4. r8 a4 ( b ) c2
+ }
+ \new Voice = "two" \relative c' {
+ \voiceTwo
+ s2 s4. f8 e4 d c2
+ }
+ >>
-@noindent
-Die Endfassung würde dann etwa so aussehen:
+% takes durations and alignment from notes in "one"
+ \new Lyrics \lyricsto "one" {
+ Life is __ _ love, live __ life.
+ }
-@example
-<<\new ChoirStaff << @emph{Noten hier aufbauen} >>
- \lyricsto "soprano" @emph{usw}
- \lyricsto "alto" @emph{usw}
-@emph{usw}
+% takes durations and alignment from notes in "one" initially
+% then switches to "two"
+ \new Lyrics \lyricsto "one" {
+ No more let
+ \set associatedVoice = "two" % must be set one syllable early
+ sins and sor -- rows grow.
+ }
>>
-@end example
-
+@end lilypond
-@ignore
-@c TODO
-http://code.google.com/p/lilypond/issues/detail?id=329
-The problem cannot be reproduced.
-The following has no sense, because the issue seems to be fixed.
-A comment is in tracker waiting for response ---FV
+Die erste Strophe zeigt, wie normalerweise Text gesetzt wird.
+Die zweite Strophe zeigt, wie die Stimme (@code{Voice}), von der
+die Dauern entnommen werden, geändert werden kann. Das ist nützlich,
+wenn der Text unterschiedlicher Strophen die Noten auf unterschiedliche
+Weise füllt und alle Dauern als @code{Voice}-Kontexte vorhanden sind.
+Zu mehr Details siehe @ref{Strophen}.
-Be careful when defining a variable with lyrics that creates a new
-context, for example, using the deprecated @code{\lyrics} command. See
-the next erroneous example:
+@item
+Gesangstext kann unabhängig von den Notendauern platziert werden,
+indem man die Dauern der Silben explizit vorgibt und den Text
+innerhalb von @code{\lyricmode} notiert:
-@example
-words = \lyrics{ %warning: this creates a new context
- one two
-}
+@lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
<<
- \new Voice = "sop" { c1 }
- \new Lyrics \lyricsto "sop" { \words }
- \new Voice = "alt" { c2 c }
- \new Lyrics \lyricsto "alt" { \words }
->>
-@end example
+ \new Voice = "one" \relative c'' {
+ \time 2/4
+ c4 b8. a16 g4. f8 e4 d c2
+ }
-the problem is that \lyricsto will try to connect the "sop" melody with the context
-created by "\new Lyrics".
+% uses previous explicit duration of 2;
+ \new Lyrics \lyricmode {
+ Joy to the earth!
+ }
-Then \lyrics in \words creates another context, and the original "\new Lyrics" one
-remains empty.
+% explicit durations, set to a different rhythm
+ \new Lyrics \lyricmode {
+ Life4 is love,2. live4 life.2
+ }
+>>
+@end lilypond
-@end ignore
+Die erste Strophe wird nicht an den Noten ausgerichtet, weil die
+Dauern nicht angegeben sind, und der erste Wert 2 für alle Silben
+benutzt wird.
+
+Die zweite Strophe zeigt, dass die Silben sehr unabhängig von den Noten
+notiert werden können. Das ist nützlich, wenn der Text von verschiedenen
+Strophen die Noten auf unterschiedliche Weise füllt, aber die Dauer nicht
+in einem Noten-Kontext vorhanden ist. Mehr Details finden sich in
+@ref{Manuelle Silbendauern}. Diese Technik ist auch nützlich, wenn man
+Dialog zu einer Musik setzt; ein Beispiel hierzu findet sich in
+@ref{Dialog zur Musik}.
+
+Wenn Text auf diese Weise eingegeben wird, werden die Silben links an den
+Noten ausgerichtet, können aber auch zentriert werden, indem man eine
+assoziierte Stimme angibt, wenn eine existiert. Zu Einzelheiten siehe
+@ref{Manuelle Silbendauern}.
+@end itemize
@seealso
-@c TODO: document \new Staff << Voice \lyricsto >> bug
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Text an einer Melodie ausrichten}.
+
+Notation Reference:
+@ref{Was sind Kontexte?},
+@ref{Automatische Silbendauern},
+@ref{Strophen},
+@ref{Manuelle Silbendauern},
+@ref{Dialog zur Musik}.
+
Referenz der Interna:
-@rinternals{LyricCombineMusic},
@rinternals{Lyrics}.
-@node Text an einer Melodie ausrichten
-@subsection Text an einer Melodie ausrichten
-@translationof Aligning lyrics to a melody
+@node Automatische Silbendauern
+@unnumberedsubsubsec Automatische Silbendauern
+@translationof Automatic syllable durations
-@funindex \lyricmode
+@cindex automatische Ausrichtung von Silben
+@cindex Gesangstext, Ausrichtung
+@cindex Ausrichtung von Gesangstext
@funindex \addlyrics
@funindex \lyricsto
-@c TODO: this stuff is to be rewritten. -vv
-
-Gesangstext kann an einer Melodie automatisch ausgerichtet werden, aber
-wenn die Dauern der Silben angegeben werden, kann man sie auch manuell
-ausrichten. Die Ausrichtung kann angepasst werden mit leeren Noten
-(mit @code{\skip} oder @code{_}), Trennungsstrichen und Fülllinien.
-
-Gesangstext wird gesetzt, wenn er sich in dem Kontext @code{Lyrics}
-befindet:
-
-@example
-\new Lyrics \lyricmode @dots{}
-@end example
-
-Es gibt zwei Methoden, mit denen man die horizontale Ausrichtung der Silben
-beeinflussen kann:
+Die Silben des Gesangstextes können automatisch an einer
+Melodie ausgerichtet werden. Das ist auf drei Arten möglich:
@itemize
+
@item
-Automatische Ausrichtung mit @code{\addlyrics} oder @code{\lyricsto}
+indem man einen benannten @code{Voice}-Kontext mit der Melodie durch
+@code{\lyricsto} zuweist,
@item
-Definition der Silbendauer innerhalb von @code{\lyricmode}
-@end itemize
+indem man den Gesangstext mit @code{\addlyrics} beginnt und direkt nach
+dem @code{Voice}-Kontext mit der Melodie notiert,
-Der @code{Voice}-Kontext mit der Melodie, an die der Text
-angehängt werden soll, darf nicht @qq{gestorben} sein, ansonsten
-werden die Silben danach nicht mehr gesetzt. Das kann passieren,
-wenn die Stimme für einige Zeit nichts zu tun hat. Für Methoden,
-wie der Kontext am Leben gehalten werden kann, siehe
-@ref{Kontexte am Leben halten}.
+@item
+indem man die @code{associatedVoice}-Eigenschaft definiert, sodass man
+die Ausrichtung des Gesangstextes zwischen verschiedenen benannten
+@code{Voice}-Kontexten gewechselt werden.
+@end itemize
-@menu
-* Automatische Silbendauer::
-* Manuelle Silbendauer::
-* Mehrere Silben zu einer Note::
-* Mehrere Noten zu einer Silbe::
-* Noten überspringen::
-* Fülllinien und Trennstriche::
-* Gesangtext und Wiederholungen::
-@end menu
+In allen drei Methoden können Bindestriche zwischen den Silben
+oder Fülllinien hinter einem Wortende gezogen werden. Zu Einzelheiten
+siehe @ref{Fülllinien und Trennstriche}.
-@node Automatische Silbendauer
-@unnumberedsubsubsec Automatische Silbendauer
-@translationof Automatic syllable durations
+Der @code{Voice}-Kontext, der die Melodie enthält, an der der Text
+ausgerichtet werden soll, darf noch nicht @qq{gestorben} sein, weil
+sonst aller Text danach verloren geht. Das kann passieren, wenn es
+Strecken gibt, in denen die Stimme pausiert. Zu Methoden, wie man Kontexte
+am Leben erhält, siehe @ref{Kontexte am Leben halten}.
-@cindex automatische Ausrichtung von Silben
-@cindex Gesangstext, Ausrichtung
-@cindex Ausrichtung von Gesangstext
+@subheading @code{\lyricsto} Benutzen
-Die Silben des Gesangstextes können automatisch an einer
-Melodie ausgerichtet werden. Das erreicht man, indem
-der Gesangstext mit dem @code{\lyricsto}-Befehl einer
-Melodie zugewiesen wird:
+@cindex \lyricsto
+@funindex \lyricsto
+@funindex lyricsto
-@example
-\new Lyrics \lyricsto @var{Bezeichnung} @dots{}
-@end example
+Gesangstext kann an einer Melodie automatisch ausgerichtet werdne, indem
+man den beannten @code{Voice}-Kontext mit der Melodie durch den Befehl
+@code{\lyricsto} angibt:
-@noindent
-Hiermit werden die Silben an den Noten eines @code{Voice}-Kontexts
-mit der Bezeichnung @var{Bezeichnung} ausgerichtet. Dieser Kontext
-muss schon vorher definiert sein, damit er aufgerufen werden kann.
-Mit dem Befehl @code{\lyricsto} wird in den @code{\lyricmode}
-gewechselt, so dass der Gesangstextmodus nicht mehr extra angegeben
-werden muss.
-
-Das folgende Beispiel zeigt die Wirkung der unterschiedlichen
-Befehle, mit welchen Gesangtext mit einer Melodie kombiniert werden
-kann:
-
-@lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim]
+@lilypond[quote,verbatim,relative=2]
<<
- \new Voice = "one" \relative c'' {
- \autoBeamOff
- \time 2/4
- c4 b8. a16 g4. f8 e4 d c2
+ \new Voice = "melody" {
+ a4 a a a
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ These are the words
}
-
-% not recommended: left-aligned syllables
- \new Lyrics \lyricmode { Joy4 to8. the16 world!4. the8 Lord4 is come.2 }
-
-% wrong: durations needed
- \new Lyrics \lyricmode { Joy to the earth! the Sa -- viour reigns. }
-
-%correct
- \new Lyrics \lyricsto "one" { No more let sins and sor -- rows grow. }
>>
@end lilypond
@noindent
-Die zweite Strophe ist nicht richtig ausgerichtet, weil die Dauern der
-Silben nicht angegeben wurden. Anstelle dessen könnte besser @code{\lyricsto}
-eingesetzt werden.
+Damit wird der Text an den Noten des benannten @code{Voice}-Kontextes
+ausgerichtet, der schon vorher existieren muss. Aus diesem Grund
+wird der @code{Voice}-Kontext normalerweise zuerst definiert, gefolgt
+vom @code{Lyrics}-Kontext. Der Gesangstext selber folgt dem
+@code{\lyricsto}-Befehl. Der @code{\lyricsto}-Befehl ruft den
+Gesangstextmodus automatisch auf, sodass man @code{\lyricmode} in diesem
+Fall auslassen kann. Standardmäßig werden die Silben unter den Noten
+angeordnet. Für andere Optionen siehe @ref{Gesangstext vertikal verschieben}.
+
+
+@subheading @code{\addlyrics} benutzen
@funindex addlyrics
@funindex \addlyrics
Der @code{\addlyrics}-Befehl ist eigentlich nur eine Abkürzung für eine
-etwas kompliziertere LilyPond-Struktur:
+etwas kompliziertere LilyPond-Struktur, den man manchmal aus Bequemlichkeit
+einsetzen kann.
@example
@{ Noten @}
Hier ein Beispiel:
-@lilypond[ragged-right,verbatim,fragment,quote]
-\time 3/4
-\relative c' { c2 e4 g2. }
-\addlyrics { play the game }
+@lilypond[verbatim,quote]
+{
+ \time 3/4
+ \relative c' { c2 e4 g2. }
+ \addlyrics { play the game }
+}
@end lilypond
Weitere Strophen können mit weiteren @code{\addlyrics}-Abschnitten
hinzugefügt werden:
-@lilypond[ragged-right,verbatim,fragment,quote]
-\time 3/4
-\relative c' { c2 e4 g2. }
-\addlyrics { play the game }
-\addlyrics { speel het spel }
-\addlyrics { joue le jeu }
+@lilypond[ragged-right,verbatim,quote]
+{
+ \time 3/4
+ \relative c' { c2 e4 g2. }
+ \addlyrics { play the game }
+ \addlyrics { speel het spel }
+ \addlyrics { joue le jeu }
+}
@end lilypond
Der Befehl @code{\addlyrics} kann keine polyphonen Situationen bewältigen.
-In diesen Fällen sollen man @code{\lyricsto} und @code{\lyricmode} benutzen,
-siehe @ref{Was ist Gesangtext}.
-
+In diesen Fällen sollen man @code{\lyricsto} benutzen.
-@node Manuelle Silbendauer
-@unnumberedsubsubsec Manuelle Silbendauer
-@translationof Manual syllable durations
-
-Gesangstext kann auch ohne @code{\addlyrics} bzw. @code{\lyricsto}
-notiert werden. In diesem Fall werden die Silben wie Noten notiert
--- indem die Tonhöhen durch den Text der Silbe ersetzt werden -- und
-die Dauer jeder Silbe muss angegeben werden. Beispielsweise so:
-@example
-Mach2 doch4 mit2.
-wenn2 du4 kannst2.
-@end example
+@subheading @code{associatedVoice} benutzen
-Die Ausrichtung an einer Melodie kann mit der
-@code{associatedVoice}-Eigenschaft bestimmt werden, etwa:
+Die Melodie, an die der Gesangstext ausgerichtet wird, kann durch Setzen der
+@code{associatedVoice}-Eigenschaft geändert werden:
@example
\set associatedVoice = #"lala"
@end example
@noindent
-Das Argument dieser Eigenschaft (hier @code{"lala"}) muss die Bezeichnung
-der entsprechenden Stimme (also von einem @code{Voice}-Kontext) sein. Ohne
-diese Einstellung werden Fülllinien nicht richtig formatiert.
+Der Wert der Eigenschaft (hier @code{"lala"}) ist die Bezeichnung eines
+@code{Voice}-Kontextes. Aus technischen Gründen muss der @code{\set}-Befehl
+eine Silbe vor der Silbe gesetzt werden, auf die er wirken soll.
+
+Ein Beispiel demonstiert das:
+
+@lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
+<<
+ \new Staff <<
+ \time 2/4
+ \new Voice = "one" \relative c'' {
+ \voiceOne
+ c4 b8. a16 g4. r8 a4 ( b ) c2
+ }
+ \new Voice = "two" \relative c' {
+ \voiceTwo
+ s2 s4. f8 e8 d4. c2
+ }
+ >>
+% takes durations and alignment from notes in "one" initially
+% then switches to "two"
+ \new Lyrics \lyricsto "one" {
+ No more let
+ \set associatedVoice = "two" % must be set one syllable early
+ sins and sor -- rows grow.
+ }
+>>
+@end lilypond
+
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Fülllinien und Trennstriche},
+@ref{Kontexte am Leben halten},
+@ref{Gesangstext vertikal verschieben}.
+
+
+
+@node Manuelle Silbendauern
+@unnumberedsubsubsec Manuelle Silbendauern
+@translationof Manual syllable durations
+
+In komplexer Vokalmusik kann es nötig sein, den Gesangstext vollkommen
+unabhängig von den Noten zu positionieren. In diesem Fall sollte man
+nicht @code{\addlyrics} bzw. @code{\lyricsto} benutzen, und auch keine
+@code{associatedVoice} definieren. Die Silben werden wie Noten notiert
+-- indem die Tonhöhen durch den Text der Silbe ersetzt werden -- und
+die Dauer jeder Silbe muss angegeben werden.
+
+Standardmäßig werden die Silben links am entsprechenden musikalischen Moment
+ausgerichtet. Bindestriche zwischen den Silben können wie üblich
+gezogen werden, aber Fülllinien hinter dem Wortende können nicht gezogen
+werden, wenn es keine mit dem Text verknüpfte Melodie gibt.
+
+Hier zwei Beispiele:
+
+@lilypond[relative=1,verbatim,quote]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
+ \time 3/4
+ c2 e4 g2 f
+ }
+ \new Lyrics \lyricmode {
+ play1 the4 game4
+ }
+>>
+@end lilypond
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+<<
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ c2 c2
+ d1
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricmode {
+ I2 like4. my8 cat!1
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \relative c' {
+ c8 c c c c c c c
+ c8 c c c c c c c
+ }
+ }
+>>
+@end lilypond
+
+Diese Technik ist nützlich, wenn man Dialog zur Musik schreiben will, siehe
+@ref{Dialog zur Musik}.
-Hier ein Beispiel, dass die manuelle Ausrichtung von Gesangstext zeigt:
+Um Silben an den Noten des entsprechenden musikalischen Moments zu zentrieren,
+muss @code{associatedVoice} auf die Bezeichnung des Stimmen-Kontext eingestellt
+werden, in dem sich die Noten befinden. Wenn @code{associatedVoice} definiert
+ist, können doppelte Bindestriche zwischen Silben und doppelte Unterstriche
+hinter Wörtern für Fülllinien benutzt werden:
-@lilypond[relative=1,ragged-right,verbatim,fragment,quote]
-<< \new Voice = "melody" {
+@lilypond[relative=1,verbatim,quote]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
\time 3/4
- c2 e4 g2.
- }
- \new Lyrics \lyricmode {
- \set associatedVoice = #"melody"
- play2 the4 game2.
- } >>
+ c2 e4 g f g
+ }
+ \new Lyrics \lyricmode {
+ \set associatedVoice = #"melody"
+ play2 the4 game2. __
+ }
+>>
@end lilypond
@seealso
Notationsreferenz:
+@ref{Dialog zur Musik},
@ref{Kontexte am Leben halten}.
Referenz der Interna:
@funindex _
@cindex Bindebogen, Gesangstext
+@cindex Anführungsstriche, Gesangstext
+@cindex Leerzeichen, Gesangstext
Um mehr als eine Silbe zu einer Note zuzuordnen, können die Silben
mit geraden Anführungszeichen (@code{"}) umgeben werden oder ein
-Unterstricht (@code{_}) benutzt werden, um ein Leerzeichen zwischen
+Unterstrich (@code{_}) benutzt werden, um ein Leerzeichen zwischen
Silben zu setzen. Mit der Tilde (@code{~}) kann ein Bindebogen
-gesetzt werden. Dies erfordert, dass eine Schriftart vorhanden ist,
-die das entsprechende Symbol (U+203F) beinhaltet, wie etwa DejaVuLGC.
+gesetzt werden.
-@lilypond[quote,ragged-right,fragment,verbatim]
-\time 3/4
-\relative c' { c2 e4 g2 e4 }
-\addlyrics { gran- de_a- mi- go }
-\addlyrics { pu- "ro y ho-" nes- to }
-\addlyrics { pu- ro~y~ho- nes- to }
+@lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
+{
+ \relative c'' { \autoBeamOff
+ r8 b c fis, fis c' b e, }
+ \addlyrics { Che_in ques -- ta_e_in quel -- l'al -- tr'on -- da }
+ \addlyrics { "Che in" ques -- "ta e in" quel -- l'al -- tr'on -- da }
+ \addlyrics { Che~in ques -- ta~e~in quel -- l'al -- tr'on -- da }
+}
@end lilypond
@seealso
@cindex Melisma
@cindex Phrasierung, Gesang
+@funindex \melisma
+@funindex \melismaEnd
-Öfters wird eine einzige Silbe zu mehreren Noten gesungen, was
-als Melisma bezeichnet wird.
-
-@c this method seems to be the simplest; therefore
-@c it might be better to present it first - vv
+Öfters, insbesondere in Alter Musik, wird eine einzige Silbe zu mehreren Noten gesungen, was als Melisma bezeichnet wird. Die Silbe eines Melismas wird
+normalerweise links an der ersten Note des Melismas ausgerichtet.
Melismen können direkt im Gesangstext definiert werden, indem
ein Unterstrich (@code{_}) für jede Note notiert wird, die
übersprungen werden soll.
-@c TODO: clarify: __ is used to crate a lyric extender,
-@c _ is used to add a note to a melisma, so both __ and _ are needed.
+Wenn ein Melisma an einer Silbe auftritt, die nicht die letzte eines
+Wortes ist, wird diese Silbe mit der folgenden durch wiederholte Trennstriche
+verbunden. Dies wird notiert, indem man zwei Trennstriche (@w{@code{--}})
+nach der Silbe notiert.
-@c verbose! --FV
-@c duplicated: TODO fix
+Wenn ein Melisma an der letzten Silbe eines Wortes auftritt, wird eine
+Fülllinie vom Ende der Silbe bis zur letzten Note des Melismas gezeichnet.
+Das wird durch zwei Unterstriche (@code{__}) nach der Silbe notiert.
-Zusätzlich kann auch eine Fülllinie eingefügt werden, die das Melisma anzeigt.
-Sie wird notiert, indem ein doppelter Unterstrich direkt hinter
-die Silbe des Melismas gesetzt wird. Das Beispiel unten zeigt
-drei Elemente, die eingesetzt werden können: ein doppelter Bindestrich
-erstellt Trennungsstriche zwischen Silben, mit Unterstrichen wird
-eine Note übersprungen und mit einem doppelten Unterstrich wird eine
-Fülllinie gesetzt. Alle diese Zeichen müssen von Leerzeichen umgeben
-sein, damit sie erkannt werden.
+Es gibt fünf Arten, auf die ein Melisma angezeigt werden kann:
-@c wrong: extender line only on last syllable of a word. Change example
-@lilypond[relative=1,verbatim,fragment,quote]
-{ \set melismaBusyProperties = #'()
- c d( e) f f( e) e e }
-\addlyrics
- { Ky -- _ _ ri __ _ _ _ e }
-@end lilypond
+@itemize
+
+@item
+Melismen werden automatisch zu Noten erstellt, die übergebunden sind:
-Legatobögen können eingesetzt werden, wenn die Funktion
-@code{melismaBusyProperties} aufgerufen wird, wie in dem Beispiel oben.
+@lilypond[quote,relative=2,verbatim]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
+ \time 3/4
+ f4 g2 ~ |
+ g4 e2 ~ |
+ e8
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- e __
+ }
+>>
+@end lilypond
-Mit dem @code{\lyricsto}-Befehl können Melismen aber auch automatisch
-zugewiesen werden: unter übergebundene Noten oder Notengruppen mit einem
-Legatobogen wird nur eine einzige Silbe gesetzt. Wenn eine Notengruppe
-ohne Legatobogen als Melisma definiert werden soll, kann die Reichweite
-mit den Befehlen @code{\melisma} und @code{\melismaEnd} eingegrenzt
-werden:
+@item
+Melismen können automatisch aus den Noten erstellt werden, indem man Legatobögen
+über den Noten eines Melismas notiert. Auf diese Weise wird Gesangstext
+üblicherweise notiert:
-@lilypond[quote,relative=2,ragged-right,fragment,verbatim]
+@lilypond[quote,relative=2,verbatim]
<<
- \new Voice = "lala" {
+ \new Voice = "melody" {
\time 3/4
- f4 g8
- \melisma
- f e f
- \melismaEnd
- e2
+ f4 g8 ( f e f )
+ e8 ( d e2 )
}
- \new Lyrics \lyricsto "lala" {
- la di __ daah
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- e __
}
>>
@end lilypond
-Zusätzlich werden Noten als Melisma erachtet, wenn man sie manuell
-zu einer Balkengruppe verbindet und die automatische Bebalkung
-gleichzeitig ausgeschaltet ist. Siehe auch @ref{Einstellung von automatischen Balken}.
+@item
+Noten werden als ein Melisma betrachtet, wenn sie manuell mit einem Balken
+versehen werden, vorausgesetzt, dass die automatische Bebalkung ausgeschaltet
+ist. Siehe @ref{Einstellung von automatischen Balken}.
-@lilypond[quote,relative=2,ragged-right,fragment,verbatim]
+@lilypond[quote,relative=2,verbatim]
<<
- \new Voice = "lala" {
+ \new Voice = "melody" {
\time 3/4
\autoBeamOff
f4 g8[ f e f]
- e2
+ e2.
}
- \new Lyrics \lyricsto "lala" {
- la di __ daah
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- e
}
>>
@end lilypond
-@c TODO: this now links to LM -vv
-@c umm, yeah... so what? -gp
+Diese Methode eignet sich natürlich nicht für Noten, die länger als
+Achtel sind.
-@cindex SATB
-@cindex Chorpartitur
+@item
+Eine Gruppe von Noten ohne Legatobogen werden als Melisma betrachtet,
+wenn sie zwischen @code{\melisma} und @code{\melismaEnd} eingeschlossen
+sind:
-Ein vollständiges Beispiel für einen SATB-Chorsatz findet
-sich in @rlearning{Vokalensemble}.
+@lilypond[quote,relative=2,verbatim]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
+ \time 3/4
+ f4 g8
+ \melisma
+ f e f
+ \melismaEnd
+ e2.
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- e
+ }
+>>
+@end lilypond
-@funindex \melismaEnd
-@funindex \melisma
-@funindex melismaEnd
-@funindex melisma
+Mit dieser Methode können allerdings nicht zwei Melismen notiert werden,
+wenn sie direkt aufeinander folgen.
-@predefined
-@code{\melisma},
-@code{\melismaEnd}.
-@endpredefined
+@item
+Ein Melisma kann auch ausschließlich im Gesangstext notiert werden, indem man
+einzlene Unterstriche (@code{_}) für jede Note eingibt, die zum Melisma
+hinzugefügt werden soll.
-@c seealso
-@c @lsr{vocal,lyric@/-combine.ly}.
+@lilypond[verbatim, quote, relative=2]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
+ \time 3/4
+ f4 g8 f e f
+ e8 d e2
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- _ _ _ e __ _ _
+ }
+>>
+@end lilypond
-@knownissues
+@end itemize
-Melismen werde nicht automatisch erkannt, und Fülllinien müssen
-manuell gesetzt werden.
+Man kann durchaus auch Binde- und Legatobögen sowie manuelle Balken
+benutzen, ohne dass sie Melismen bezeichnen, wenn
+@code{melismaBusyProperties} aufgerufen wird:
+
+@lilypond[relative=1,verbatim,quote]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
+ \time 3/4
+ \set melismaBusyProperties = #'()
+ c4 d ( e )
+ g8 [ f ] f4 ~ f
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- e e -- le -- i -- son
+ }
+>>
+@end lilypond
+Andere Einstellungen für @code{melismaBusyProperties} können bneutzt
+werden, um nur eine Auswahl von Binde-, Legatobögen und Balken zur
+automatischen Melismenerkennung gelten zu lassen. Siehe
+@code{melismaBusyProperties} in @rinternals{Tunable context properties}.
-@node Noten überspringen
-@unnumberedsubsubsec Noten überspringen
-@translationof Skipping notes
+Alternativ kann auch @code{ignoreMelismata} auf wahr gesetzt werden,
+wenn alle Melisma-Bezeichnungen ignoriert werden sollen, siehe
+@ref{Strophen mit unterschiedlichem Rhythmus}.
-Damit der Gesangstext langsamer als die Melodie fortschreitet,
-kann man @code{\skip}-Befehle einfügen. Jeder @code{\skip}-Befehl
-schiebt den Text eine Note weiter. Der Befehl muss von einer
-gültigen Dauer gefolgt werden, wie das Beispiel zeigt: dieser
-Dauerwert wird jedoch ignoriert, wenn man @code{\skip} im
-Gesangstext einsetzt.
+Wenn ein Melisma während einer Passage benötigt wird, in der
+@code{melismaBusyProperties} aktiviert ist, kann es durch einen
+einzelnen Unterstrich im Gesangstext für jede Note des Melismas
+angegeben werden:
-@lilypond[verbatim,ragged-right,quote]
-\relative c' { c c g' }
-\addlyrics {
- twin -- \skip 4
- kle
-}
+@lilypond[relative=1,verbatim,quote]
+<<
+ \new Voice = "melody" {
+ \time 3/4
+ \set melismaBusyProperties = #'()
+ c4 d ( e )
+ g8 [ f ] ~ f4 ~ f
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Ky -- ri -- _ e __ _ _ _
+ }
+>>
@end lilypond
+@predefined
+
+@code{\autoBeamOff},
+@code{\autoBeamOn},
+@code{\melisma},
+@code{\melismaEnd}.
+
+@seealso
+Glossar:
+@rglos{melisma}.
+
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Text an einer Melodie ausrichten}.
+
+Notation Reference:
+@ref{Kontexte am Leben halten},
+@ref{Automatische Silbendauern},
+@ref{Einstellung von automatischen Balken},
+@ref{Strophen mit unterschiedlichem Rhythmus}.
+
+Internals Reference:
+@rinternals{Tunable context properties}.
+
+@knownissues
+
+Fülllinien zu Melismen werden nicht automatisch erkannt, sondern müssen
+manuell gesetzt werden.
+
+
@node Fülllinien und Trennstriche
@unnumberedsubsubsec Fülllinien und Trennstriche
@translationof Extenders and hyphens
Unterstrich notiert und keine Fülllinie gezogen.}
@cindex Trennstriche, Gesangstext
-@cindex Bindestriche, Gesangstext
@c leave this as samp. -gp
Zentrierte Bindestriche zwischen den einzelnen Silben werden mit
Dieses Verhalten kann aber auch unterbunden werden, wenn den Eigenschaften
@code{minimum-distance} (minimaler Abstand zwischen Silben) und
@code{minimum-length} (Wert, unterhalb von dem Bindestriche wegfallen)
-andere Werte erhalten.
+andere Werte erhalten. Beide sind Eigenschaften von @code{LyricHyphen}.
@seealso
Referenz der Interna:
@rinternals{LyricHyphen}.
-@node Gesangtext und Wiederholungen
-@unnumberedsubsubsec Gesangtext und Wiederholungen
-@translationof Lyrics and repeats
-
-@c TODO New section. Add text
-TBC
-
-
-
-@node Techniken für die Gesangtextnotation
-@subsection Techniken für die Gesangtextnotation
+@node Techniken für die Gesangstextnotation
+@subsection Techniken für die Gesangstextnotation
@translationof Techniques specific to lyrics
@c TODO This whole section is to be reorganized. -vv
-In vielen Fällen werden unterschiedliche Strophen mit einer
-Liedmelodie angeordnet, wobei kleine Schwankungen in der
-Silbenaufteilung auftreten können. Derartige Variationen
-können mit @code{\lyricsto} notiert werden.
-
@menu
+* Mit Gesangstexten und Bezeichnern arbeiten::
+* Gesangstext vertikal verschieben::
+* Silben horizontal verschieben::
+* Gesangstext und Wiederholungen::
* Getrennte Texte::
-* Text unabhängig von den Noten::
-* Silben platzieren::
-* Gesangtext zwischen Systemen platzieren::
@end menu
+@node Mit Gesangstexten und Bezeichnern arbeiten
+@unnumberedsubsubsec Mit Gesangstexten und Bezeichnern arbeiten
+@translationof Working with lyrics and variables
-@node Getrennte Texte
-@unnumberedsubsubsec Getrennte Texte
-@translationof Divisi lyrics
+@cindex Gesangstext, Variablen
+@cindex Variablen, Gesangstext
-Alternative (oder @emph{divisi} Gesangstexte können notiert
-werden, indem Stimmenkontexten Bezeichnungen zugewiesen werden
-und die Texte dann jeweils der entsprechenden Bezeichnung
-zugewiesen wird.
+Um Variablen zu definieren, die Gesangstext beinhalten, muss die
+@code{\lyricmode}-Umgebung benutzt werden.
-@lilypond[verbatim,ragged-right,quote]
-\score{ <<
- \new Voice = "melody" {
- \relative c' {
- c4
- <<
- { \voiceOne c8 e }
- \new Voice = "splitpart" { \voiceTwo c4 }
- >>
- \oneVoice c4 c | c
+@lilypond[quote,verbatim]
+musicOne = \relative c'' {
+ c4 b8. a16 g4. f8 e4 d c2
+}
+verseOne = \lyricmode {
+ Joy to the world, the Lord is come.
+}
+\score {
+ <<
+ \new Voice = "one" {
+ \time 2/4
+ \musicOne
}
- }
- \new Lyrics \lyricsto "melody" { we shall not o- ver- come }
- \new Lyrics \lyricsto "splitpart" { will }
->> }
+ \new Lyrics \lyricsto "one" {
+ \verseOne
+ }
+ >>
+}
@end lilypond
-Mit diesem Trick kann auch ein unterschiedlicher Text für eine
-wiederholte Stelle gesetzt werden:
+Dauern müssen nicht angegeben werden, wenn die Variable im Zusammenhang mit
+@code{\addlyrics} oder @code{\lyricsto} aufgerufen wird.
-@lilypond[verbatim,ragged-right,quote]
-\score{ <<
- \new Voice = "melody" \relative c' {
- c2 e | g e | c1 |
- \new Voice = "verse" \repeat volta 2 {c4 d e f | g1 | }
- a2 b | c1}
- \new Lyrics = "mainlyrics" \lyricsto melody \lyricmode {
- do mi sol mi do
- la si do }
- \context Lyrics = "mainlyrics" \lyricsto verse \lyricmode {
- do re mi fa sol }
- \new Lyrics = "repeatlyrics" \lyricsto verse \lyricmode {
- dodo rere mimi fafa solsol }
->>
+Für eine andere Anordnung oder kompliziertere Situationen bietet
+es sich an, zuerst Systeme und Gesangstextumgebungen zu definieren, dann die
+Hierarchie von Systemen und Gesangstextzeilen aufzustellen ohne den Gesangstext
+selber aufzurufen, und dann den Gesangstext mit @code{\context} darunter
+aufzurufen. Das stellt sicher, dass die Stimmen, die durch @code{\lyricsto}
+angefordert werden, auch immer schon definiert sind. Beispielsweise:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+sopranoMusic = \relative c'' { c4 c c c }
+contraltoMusic = \relative c'' { a4 a a a }
+sopranoWords = \lyricmode { Sop -- ra -- no words }
+contraltoWords = \lyricmode { Con -- tral -- to words }
+
+\score {
+ \new ChoirStaff <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "sopranos" {
+ \sopranoMusic
+ }
+ }
+ \new Lyrics = "sopranos"
+ \new Lyrics = "contraltos"
+ \new Staff {
+ \new Voice = "contraltos" {
+ \contraltoMusic
+ }
+ }
+ \context Lyrics = "sopranos" {
+ \lyricsto "sopranos" {
+ \sopranoWords
+ }
+ }
+ \context Lyrics = "contraltos" {
+ \lyricsto "contraltos" {
+ \contraltoWords
+ }
+ }
+ >>
}
@end lilypond
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Gesangstext vertikal verschieben}.
+
+Referenz der Interna:
+@rinternals{LyricCombineMusic},
+@rinternals{Lyrics}.
+
-@node Text unabhängig von den Noten
-@unnumberedsubsubsec Text unabhängig von den Noten
-@translationof Lyrics independent of notes
+@node Gesangstext vertikal verschieben
+@unnumberedsubsubsec Gesangstext vertikal verschieben
+@translationof Placing lyrics vertically
-@cindex Devnull-Kontext
+@cindex Platzierung von Gesangstext
+@cindex Gesangstext, Platzierung
+@cindex Verschiebung von Gesangstext
-In sehr komplexer Vokalmusik ist es manchmal erforderlich,
-den Gesangstext vollständig unabhängig von den Noten zu
-setzen. Das Beispiel unten zeigt das Vorgehen: die
-Noten, die für @code{lyricrhythm} definiert sind, verschwinden
-im @code{Devnull}-Kontext, während ihre Dauern immer noch
-gültig sind, um die Silben daran auszurichten.
+Abhängig von der Art der Musik kann der Gesangstext über oder
+unter einem Notensystem oder zwischen zwei Systemen positioniert
+werden. Es ist am einfachsten, den Text unter das verknüpfte
+System zu positionieren, was man erreicht, indem man den
+@code{Lyrics}-Kontext direkt unter dem System definiert:
-@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
-voice = {
- c''2
- \tag #'music { c''2 }
- \tag #'lyricrhythm { c''4. c''8 }
- d''1
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' { c4 c c c }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here are the words
+ }
+ }
+ >>
}
+@end lilypond
-lyr = \lyricmode { I like my cat! }
+Gesangstext kann auch über dem System positioniert werden, indem man eine
+der beiden folgenden Methoden benutzt. Die einfachste (und bevorzugte)
+Methode ist es, die gleiche Syntax wie oben gezeigt einzusetzen und die
+Position des Gesangstextes explizit anzugeben:
-<<
- \new Staff \keepWithTag #'music \voice
- \new Devnull="nowhere" \keepWithTag #'lyricrhythm \voice
- \new Lyrics \lyricsto "nowhere" \lyr
- \new Staff { c'8 c' c' c' c' c' c' c'
- c' c' c' c' c' c' c' c' }
->>
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Staff = "staff" {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' { c4 c c c }
+ }
+ }
+ \new Lyrics \with { alignAboveContext = "staff" } {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here are the words
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Alternativ kann auch ein zweistufiger Prozess benutzt werden. Zuerst
+wird der Gesangstextkontext definiert (ohne jeglichen Inhalt), bevor
+Stimm- und Systemkontexte definiert wurden. Dann wird der
+@code{\lyricsto}-Befehl nach der Definition der Stimme, auf die er
+verweist, mit @code{\context} angegeben:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Lyrics = "lyrics" \with {
+ % lyrics above a staff should have this override
+ \override VerticalAxisGroup #'staff-affinity = #DOWN
+ }
+ \new Staff {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' { c4 c c c }
+ }
+ }
+ \context Lyrics = "lyrics" {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here are the words
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Wenn zwei Stimmen sich auf unterschiedlichen Systemen befinden, kann
+der Text zwischen den Systemen platziert werden, wobei beide der Methoden
+einesetzt werden können. Hier ein Beispiel für die zweite Methode:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ \new ChoirStaff <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "sopranos" {
+ \relative c'' { c4 c c c }
+ }
+ }
+ \new Lyrics = "sopranos"
+ \new Lyrics = "contraltos" \with {
+ % lyrics above a staff should have this override
+ \override VerticalAxisGroup #'staff-affinity = #DOWN
+ }
+ \new Staff {
+ \new Voice = "contraltos" {
+ \relative c'' { a4 a a a }
+ }
+ }
+ \context Lyrics = "sopranos" {
+ \lyricsto "sopranos" {
+ Sop -- ra -- no words
+ }
+ }
+ \context Lyrics = "contraltos" {
+ \lyricsto "contraltos" {
+ Con -- tral -- to words
+ }
+ }
+ >>
+}
@end lilypond
-Diese Vorgehensweise ist nur empfehlenswert, wenn die Noten innerhalb
-des @code{Devnull}-Kontextes keine Melismen enthalten. Melismen
-werden im @code{Voice}-Kontext definiert. Wenn ein Gesangstext
-mit einem @code{Devnull}-Kontext verknüpft wird, wird die Verbindung
-von @code{Voice}- und @code{Lyrics}-Kontext aufgehoben und somit
-auch die Information zu Melismen. Darum werden implizite Melismen
-ignoriert.
+Andere Kombinationen von Gesangstext und System können erstellt werdne,
+indem man die gegebenen Beispiele modifiziert oder auch die
+@rlearning{Vokalensemble}-Vorlagen im Handbuch zum Lernen heranzieht.
+
+@snippets
+@lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle]
+{obtaining-2.12-lyrics-spacing-in-newer-versions.ly}
-@c Conclusion: do not use devnull for lyrics -FV
+@seealso
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Vokalensemble}.
-@c this clarifies http://code.google.com/p/lilypond/issues/detail?id=248
+Notation Reference:
+@ref{Reihenfolge des Kontextlayouts},
+@ref{Kontexte erstellen}.
-@node Silben platzieren
-@unnumberedsubsubsec Silben platzieren
-@translationof Spacing out syllables
+@node Silben horizontal verschieben
+@unnumberedsubsubsec Silben horizontal verschieben
+@translationof Placing syllables horizontally
@cindex Silben spreizen
@cindex Spreizen von Silben
@cindex Abstand vergrößern, Gesangstext
Um den Abstand zwischen Silben zu vergrößern, kann die
-@code{minimum-distance}-Eigenschaft des @code{LyricSpace}-Objekts gesetzt werden:
+@code{minimum-distance}-Eigenschaft des
+@code{LyricSpace}-Objekts gesetzt werden:
-@lilypond[relative,verbatim,fragment,quote,ragged-right]
+@lilypond[relative=1,verbatim,quote,ragged-right]
{
c c c c
\override Lyrics.LyricSpace #'minimum-distance = #1.0
}
@end lilypond
-@c @snippets
-@c This snippet has been renamed to "lyrics-alignment.ly"
-@c update as soon as lsr/is updated -vv
-@c @lilypondfile[verbatim,lilyquote,ragged-right,texidoc,doctitle]
-@c {lyrics-alignment.ly}
+@snippets
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+{lyrics-alignment.ly}
@c TODO: move to LSR -vv
-@snippets
+
Eine Überprüfung, mit der sichergestellt wird, dass kein Text in die
-Seitenränder ragt, ist sehr rechenintensiv. Damit die Bearbeitungszeit
-von Dateien nicht so lange dauert, wird diese Überprüfung nicht
-automatisch vorgenommen. Man kann sie mit dem Befehl
+Seitenränder ragt, verlangt zusätzliche Computerzeit. Um den
+Notensatz etwas zu beschleunigen, kann die Überprüfung abgestellt werden:
@example
-\override Score.PaperColumn #'keep-inside-line = ##t
+\override Score.PaperColumn #'keep-inside-line = ##f
@end example
-@noindent
-aktivieren. Damit Gesangstext auch nicht mit Taktlinien
+Damit Gesangstext auch nicht mit Taktlinien
zusammenstößt, kann folgende Einstellung gesetzt werden:
@example
@end ignore
-@node Gesangtext zwischen Systemen platzieren
-@unnumberedsubsubsec Gesangtext zwischen Systemen platzieren
-@translationof Placement of lyrics between staves
-@c TODO Add text from -user
-TBC
+@node Gesangstext und Wiederholungen
+@unnumberedsubsubsec Gesangstext und Wiederholungen
+@translationof Lyrics and repeats
-@node Strophen
-@subsection Strophen
-@translationof Stanzas
+@cindex Wiederholungen und Gesangstext
+@cindex Gesangstext, Wiederholungen
-@menu
-* Strophennummern hinzufügen::
-* Lautstärkebezeichnung zu Strophen hinzufügen::
-* Sängernamen zu Strophen hinzufügen::
-* Strophen mit unterschiedlichem Rhythmus::
-* Die Strophen am Ende ausdrucken::
-* Die Strophen am Ende in mehreren Spalten drucken::
-@end menu
+@subheading Einfache Wiederholungen
+Wiederholungen von @emph{Musik} ist vollständig an anderer Stelle
+behandelt, siehe @ref{Wiederholungszeichen}. Dieser Abschnitt erklärt,
+wie man Gesangstext zu wiederholten Noten hinzufügt.
-@node Strophennummern hinzufügen
-@unnumberedsubsubsec Strophennummern hinzufügen
-@translationof Adding stanza numbers
+Gesangstext zu einem Abschnitt, der wiederholt wird, muss in der gleichen
+Wiederholungskonstruktion wie die Noten enthalten sein, wenn der Text
+sich nicht ändert:
-@cindex Strophennummer
-@cindex Nummerierung, Strophen
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ a4 a a a
+ \repeat volta 2 { b4 b b b }
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Not re -- peat -- ed.
+ \repeat volta 2 { Re -- peat -- ed twice. }
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
-Strophennummerierung kann hinzugefügt werden:
+Der Text wird dann richtig erweitert, wenn die Wiederholung
+mit @code{\unfoldRepeats} ausgeklappt wird:
-@lilypond[quote,ragged-right,verbatim,relative=2,fragment]
-\new Voice {
- \time 3/4 g2 e4 a2 f4 g2.
-} \addlyrics {
- \set stanza = #"1. "
- Hi, my name is Bert.
-} \addlyrics {
- \set stanza = #"2. "
- Oh, ché -- ri, je t'aime
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ \unfoldRepeats {
+ <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ a4 a a a
+ \repeat volta 2 { b4 b b b }
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Not re -- peat -- ed.
+ \repeat volta 2 { Re -- peat -- ed twice. }
+ }
+ }
+ >>
+ }
}
@end lilypond
-@noindent
-Die Zahl wird direkt vor die erste Silbe gesetzt.
-
-@c TODO Create and add snippet to show how two lines of a
-@c stanza can be grouped together, along these lines:
-@c (might need improving a bit) -td
+Wenn der wiederholte Abschnitt unterschiedlichen Text hat und
+ausgeklappt werden soll, müssen alle Wörter notiert werden:
-@ignore
-leftbrace = \markup { \override #'(font-encoding . fetaBraces) \lookup
-#"brace105" }
+@lilypond[verbatim,quote,ragged-right]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ a4 a a a
+ \repeat unfold 2 { b4 b b b }
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Not re -- peat -- ed.
+ The first time words.
+ Sec -- ond time words.
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
-stanzaOneOne = {
- \set stanza = \markup { "1. " \leftbrace }
- \lyricmode { Child, you're mine and I love you.
- Lend thine ear to what I say.
+Wenn der Text in einer Wiederholung mit @code{volta} (also mit punktiertem
+Doppelstrich) unterschiedlich ist, muss der Text jeder Wiederholung in
+einem eigenen @code{Lyrics}-Kontext notiert werden, der korrekt in
+parrallelen Abschnitten geschachtelt wird:
- }
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ a4 a a a
+ \repeat volta 2 { b4 b b b }
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ Not re -- peat -- ed.
+ <<
+ { The first time words. }
+ \new Lyrics {
+ \set associatedVoice = "melody"
+ Sec -- ond time words.
+ }
+ >>
+ }
+ >>
}
+@end lilypond
-stanzaOneThree = {
-% \set stanza = \markup { " "}
- \lyricmode { Child, I have no great -- er joy
- Than to have you walk in truth.
+Neue Strophen können auf die gleiche Art hinzugefügt werden:
- }
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \new Voice = "singleVoice" {
+ \relative c'' {
+ a4 a a a
+ \repeat volta 3 { b4 b b b }
+ c4 c c c
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "singleVoice" {
+ Not re -- peat -- ed.
+ <<
+ { The first time words. }
+ \new Lyrics {
+ \set associatedVoice = "singleVoice"
+ Sec -- ond time words.
+ }
+ \new Lyrics {
+ \set associatedVoice = "singleVoice"
+ The third time words.
+ }
+ >>
+ The end sec -- tion.
+ }
+ >>
}
+@end lilypond
-\new Voice {
- \repeat volta 2 { c'8 c' c' c' c' c' c'4
- c'8 c' c' c' c' c' c'4 }
-} \addlyrics { \stanzaOneOne }
- \addlyrics { \stanzaOneThree }
-
-@end ignore
+@c TODO positioning a common line of lyrics
-@node Lautstärkebezeichnung zu Strophen hinzufügen
-@unnumberedsubsubsec Lautstärkebezeichnung zu Strophen hinzufügen
-@translationof Adding dynamics marks to stanzas
+@subheading Wiederholungen mit alternativen Endungen
-Dynamikzeichen können zur Strophennummer hinzugefügt werden.
-In LilyPond muss alles, was vor einer Strophe gesetzt wird,
-als Teil der @code{stanza}-Eigenschaft definiert werden, also
-auch Dynamikbezeichnung. Aus technischen Gründen muss die
-Strophe außerhalb von @code{lyricmode} gesetzt werden:
+@cindex Gesangstext, Wiederholungen mit alternativen Endungen
+@cindex Wiederholung von Gesangstext bei alternativen Endungen
+@cindex alternative Endungen und Gesangstext
-@lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
-text = {
- \set stanza = \markup { \dynamic "ff" "1. " }
- \lyricmode {
- Big bang
- }
-}
+Wenn der Text des wiederholten Abschnitts der gleiche ist,
+kann die gleiche Struktur für Gesangstext und Noten eingesetzt
+werden.
-<<
- \new Voice = "tune" {
- \time 3/4
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ a4 a a a
+ \repeat volta 2 { b4 b }
+ \alternative { { b b } { b c } }
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Not re -- peat -- ed.
+ \repeat volta 2 { Re -- peat -- }
+ \alternative { { ed twice. } { ed twice. } }
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+@funindex \skip
+@cindex Auslassen von Noten im Gesangstext
+@cindex Gesangstext, Auslassen von Noten
+@cindex Überspringen von Noten im Gesangstext
+
+Aber wenn der wiederholte Abschnitt unterschiedlichen Text hat,
+kann keine @code{repeat}-Konstruktion um den Text eingesetzt
+werden und man muss manuell mit @code{\skip}-Befehlen die Noten
+überspringen, auf die sich der alternative Text nicht bezieht.
+
+Achtung: hier darf kein Unterstrich (@code{_}) benutzt werden, um
+Noten zu überspringen, weil das ein Melisma anzeigen würde und
+die vorhergehende Silbe dazu veranlasst, links ausgerichtet zu
+werden.
+
+@warning{Der @code{@bs{}skip}-Befehl muss von einer Zahl gefolgt
+werden, aber diese Zahl wird ignoriert, wenn der Gesangstext
+seine Dauern von einer assoziierten Melodie ableitet, die mit
+@code{\addlyrics} oder @code{\lyricsto} angefügt wird. Jeder
+@code{@bs{}skip}-Befehl überspringt eine einzelne Note beliebiger
+Dauer, unabhängig vom Wert der auf den Befehl folgenden Zahl.}
+
+@lilypond[verbatim,quote,ragged-right]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ \repeat volta 2 { b4 b }
+ \alternative { { b b } { b c } }
+ c4 c
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ The first time words.
+ \repeat unfold 2 { \skip 1 }
+ End here.
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Sec -- ond
+ \repeat unfold 2 { \skip 1 }
+ time words.
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+@cindex Gesangstext und übergebundene Noten
+
+@funindex \repeatTie
+
+Wenn eine Note zu zwei oder mehr alternativen Endungen übergebunden
+wird, wird ein Bindebogen benutzt, um die Note in die erste
+alternative Endung überzubinden, und ein @code{\repeatTie} benutzt,
+um in die zweite und alle weiteren Klammern zu überbinden.
+Diese Struktur erzeugt problematische Ausrichtungen, wenn ein
+Gesangstext hinzu kommt und verlängert die alternativen Klammern,
+sodass es besser sein kann, die übergebundenen Noten vollständig in
+die Klammern aufzunehmen, um ein besseres Resultat zu erhalten.
+
+Der Bindebogen erstellt ein Melisma zur ersten Klammer, aber nicht
+zur zweiten und allen weiteren Klammern, sodass es nötig ist, die
+automatische Erstellung von Melismen für die Klammer-Abschnitte
+zu deaktivieren und manuell die Noten mit @code{\skip} zu überspringen, um eine
+richtige Ausrichtung des Textes zu erreichen.
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ \set melismaBusyProperties = #'()
+ \repeat volta 2 { b4 b ~}
+ \alternative { { b b } { b \repeatTie c } }
+ \unset melismaBusyProperties
+ c4 c
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ \repeat volta 2 { Here's a __ }
+ \alternative {
+ { \skip 1 verse }
+ { \skip 1 sec }
+ }
+ ond one.
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Wenn @code{\unfoldRepeats} in einem Abschnitt eingesetzt wird,
+der den @code{\repeatTie}-Befehl enthält, sollte der @code{\repeatTie}
+entfernt werden, damit nicht beide Bindestriche ausgegeben werden.
+
+Wenn der wiederholte Abschnitt unterschiedlichen Text hat, kann @code{\repeat}
+nicht um den Gesangstext benutzt werden, und @code{\skip}-Befehle
+müssen manuell eingegeben werden:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ \repeat volta 2 { b4 b ~}
+ \alternative { { b b } { b \repeatTie c } }
+ c4 c
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here's a __ verse.
+ \repeat unfold 2 { \skip 1 }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here's one
+ \repeat unfold 2 { \skip 1 }
+ more to sing.
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Wenn Sie Bindestriche und Fülllinien zwischen Wiederholung und Klammer
+benutzen wollen, müssen sie manuell notiert werden:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \time 2/4
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c'' {
+ \repeat volta 2 { b4 b ~}
+ \alternative { { b b } { b \repeatTie c } }
+ c4 c
+ }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here's a __ verse.
+ \repeat unfold 2 { \skip 1 }
+ }
+ }
+ \new Lyrics {
+ \lyricsto "melody" {
+ Here's "a_"
+ \skip 1
+ "_" sec -- ond one.
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Kontexte am Leben halten},
+@ref{Wiederholungszeichen}.
+
+
+
+@node Getrennte Texte
+@unnumberedsubsubsec Getrennte Texte
+@translationof Divisi lyrics
+
+@cindex getrennter Gesangstext
+@cindex Divisi, Gesangstext
+@cindex unterschiedlicher Gesangstext
+@cindex alternativer Gesangstext
+@cindex Gesangstext, alternativ
+
+Wenn nur Text und Rhythmus von zwei Texten unterschiedlich sind, während
+die Noten gleich bleiben, kann man die automatische Melisma-Erkennung
+kurzzeitig ausschalten und das Melisma im Text anzeigen:
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\score {
+ <<
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c' {
+ \set melismaBusyProperties = #'()
+ \slurDown
+ \slurDashed
+ e4 e8 ( e ) c4 c |
+ \unset melismaBusyProperties
+ c
+ }
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ They shall not o -- ver -- come
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ We will _
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Wenn sich sowohl Noten als auch Worte unterscheiden, kann es besser sein,
+die unterschiedlichen Noten und den Text zu notieren, indem man
+@code{Voice}-Kontexte benennt und den Text an die enstprechenden Kontexte
+anhängt:
+
+@lilypond[verbatim,ragged-right,quote]
+\score {
+ <<
+ \new Voice = "melody" {
+ \relative c' {
+ <<
+ {
+ \voiceOne
+ e4 e8 e
+ }
+ \new Voice = "splitpart" {
+ \voiceTwo
+ c4 c
+ }
+ >>
+ \oneVoice
+ c4 c |
+ c
+ }
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "melody" {
+ They shall not o -- ver -- come
+ }
+ \new Lyrics \lyricsto "splitpart" {
+ We will
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+
+
+@node Strophen
+@subsection Strophen
+@translationof Stanzas
+
+@menu
+* Strophennummern hinzufügen::
+* Lautstärkebezeichnung zu Strophen hinzufügen::
+* Sängernamen zu Strophen hinzufügen::
+* Strophen mit unterschiedlichem Rhythmus::
+* Die Strophen am Ende ausdrucken::
+* Die Strophen am Ende in mehreren Spalten drucken::
+@end menu
+
+
+@node Strophennummern hinzufügen
+@unnumberedsubsubsec Strophennummern hinzufügen
+@translationof Adding stanza numbers
+
+@cindex Strophennummer
+@cindex Nummerierung, Strophen
+
+Strophennummerierung kann hinzugefügt werden:
+
+@lilypond[quote,ragged-right,verbatim,relative=2]
+\new Voice {
+ \time 3/4 g2 e4 a2 f4 g2.
+} \addlyrics {
+ \set stanza = #"1. "
+ Hi, my name is Bert.
+} \addlyrics {
+ \set stanza = #"2. "
+ Oh, ché -- ri, je t'aime
+}
+@end lilypond
+
+@noindent
+Die Zahl wird direkt vor die erste Silbe gesetzt.
+
+@c TODO Create and add snippet to show how two lines of a
+@c stanza can be grouped together, along these lines:
+@c (might need improving a bit) -td
+
+@ignore
+leftbrace = \markup { \override #'(font-encoding . fetaBraces) \lookup
+#"brace105" }
+
+stanzaOneOne = {
+ \set stanza = \markup { "1. " \leftbrace }
+ \lyricmode { Child, you're mine and I love you.
+ Lend thine ear to what I say.
+
+ }
+}
+
+stanzaOneThree = {
+% \set stanza = \markup { " "}
+ \lyricmode { Child, I have no great -- er joy
+ Than to have you walk in truth.
+
+ }
+}
+
+\new Voice {
+ \repeat volta 2 { c'8 c' c' c' c' c' c'4
+ c'8 c' c' c' c' c' c'4 }
+} \addlyrics { \stanzaOneOne }
+ \addlyrics { \stanzaOneThree }
+
+@end ignore
+
+
+@node Lautstärkebezeichnung zu Strophen hinzufügen
+@unnumberedsubsubsec Lautstärkebezeichnung zu Strophen hinzufügen
+@translationof Adding dynamics marks to stanzas
+
+Dynamikzeichen können zur Strophennummer hinzugefügt werden.
+In LilyPond muss alles, was vor einer Strophe gesetzt wird,
+im @code{StanzaNumber}-Objekt definiert werden, also
+auch Dynamikbezeichnung. Aus technischen Gründen muss die
+Strophe außerhalb von @code{lyricmode} gesetzt werden:
+
+@lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
+text = {
+ \set stanza = \markup { \dynamic "ff" "1. " }
+ \lyricmode {
+ Big bang
+ }
+}
+
+<<
+ \new Voice = "tune" {
+ \time 3/4
g'4 c'2
}
\new Lyrics \lyricsto "tune" \text
werden mit der @code{vocalName}-Eigenschaft erstellt. Eine Kurzversion
kann mit @code{shortVocalName} definiert werden.
-@lilypond[fragment,ragged-right,quote,verbatim,relative=2]
+@lilypond[ragged-right,quote,verbatim,relative=2]
\new Voice {
\time 3/4 g2 e4 a2 f4 g2.
} \addlyrics {
@unnumberedsubsubsec Strophen mit unterschiedlichem Rhythmus
@translationof Stanzas with different rhythms
+Oft haben unterschiedliche Strophen eines Liedes leicht unterschiedliche
+Silbenzahlen und werden darum auf andere Art zur Melodie gesungen.
+Derartige Variationen können mit @code{\lyricsto} bewältigt werden.
+
@subsubheading Melismen ignorieren
Teilweise wird zu einer Silbe ein Melisma in einer Strophe
@subsubheading Silben zu Verzierungsnoten hinzufügen
+@cindex Verzierungsnoten und Gesangstext
+@cindex Gesangstext und Verzierungsnoten
+
Normalerweise werden Verzierungsnoten (z.B. durch @code{\grace}) bei
@code{\lyricsto} keine Silben zugeordnet. Dieses Verhalten kann
geändert werden, wie das folgende Beispiel zeigt.
@lilypond[verbatim,ragged-right,quote]
-\relative c' {
- f4 \appoggiatura a32 b4
- \grace { f16[ a16] } b2
- \afterGrace b2 { f16[ a16] }
- \appoggiatura a32 b4
- \acciaccatura a8 b4
-}
-\addlyrics {
- normal
- \set includeGraceNotes = ##t
- case,
- gra -- ce case,
- after -- grace case,
- \set ignoreMelismata = ##t
- app. case,
- acc. case.
-}
+<<
+ \new Voice = melody \relative c' {
+ f4 \appoggiatura a32 b4
+ \grace { f16[ a16] } b2
+ \afterGrace b2 { f16[ a16] }
+ \appoggiatura a32 b4
+ \acciaccatura a8 b4
+ }
+ \new Lyrics
+ \lyricsto melody {
+ normal
+ \set includeGraceNotes = ##t
+ case,
+ gra -- ce case,
+ after -- grace case,
+ \set ignoreMelismata = ##t
+ app. case,
+ acc. case.
+ }
+>>
@end lilypond
@knownissues
unterschiedlichen Melodien auszurichten. Das wird mit der
@code{associatedVoice}-Eigenschaft vorgenommen:
-@lilypond[ragged-right,quote]
+@lilypond[verbatim,quote]
<<
\relative c' \new Voice = "lahlah" {
\set Staff.autoBeaming = ##f
\new Lyrics \lyricsto "lahlah" {
% Tricky: need to set associatedVoice
% one syllable too soon!
- \set associatedVoice = alternative % applies to "ran"
+ \set associatedVoice = "alternative" % applies to "ran"
Ty --
ran --
no --
- \set associatedVoice = lahlah % applies to "rus"
+ \set associatedVoice = "lahlah" % applies to "rus"
sau -- rus Rex
} >>
@end lilypond
@noindent
Der Text der ersten Strophe wird an der Stimme @qq{lahlah}
-ausgerichtet:
-
-@example
-\new Lyrics \lyricsto "lahlah" @{
- Ju -- ras -- sic Park
-@}
-@end example
-
-@noindent
-Auch die zweite Strophe wird an @qq{lahlah} ausgerichtet, aber für die
-Silbe @qq{ran} wird zu einer anderen Melodie gewechselt. Dazu wird
-der Befehl
+ausgerichtet, aber die zweite Strophe wird zuerst zum
+@code{lahlah}-Kontext gesetzt und dann zur @code{alternative}-Melodie
+für die Silben @qq{ran} bis @qq{sau}:
@example
-\set associatedVoice = alternative
+\set associatedVoice = "alternative" % applies to "ran"
+Ty --
+ran --
+no --
+\set associatedVoice = "lahlah" % applies to "rus"
+sau -- rus Rex
@end example
@noindent
-eingesetzt. @code{alternative} ist die Bezeichnung der Stimme, die
-die Triole enthält.
+Hier ist @code{alternative} die Bezeichnung des @code{Voice}-Kontexts
+mit der Triole.
-@c TODO: make this easier to understand -vv
-Dieser Befehl muss eine Silbe vor der Note notiert werden, auf die er
-sich auswirken soll, also vor @qq{Ty} in diesem Fall.
+Der @code{\set associatedVoice}-Befehl tritt eine Silbe zu früh auf,
+aber das ist in diesem Fall richtig.
-@example
-\new Lyrics \lyricsto "lahlah" @{
- \set associatedVoice = alternative % applies to "ran"
- Ty --
- ran --
- no --
- \set associatedVoice = lahlah % applies to "rus"
- sau -- rus Rex
-@}
-@end example
-
-@noindent
-Zurück zu der alten Stimme kommt man, indem wieder
-@qq{lahlah} mit dem Text verknüpft wird.
+@warning{Der @code{\set associatedVoice}-Befehl muss eine Silbe @emph{vor}
+der Silbe notiert werden, auf welcher der Wechsel zur neuen Stimme
+stattfinden soll. Anders gesagt: der Wechsel der assoziierten Stimme
+geschieht eine Silber später, als man erwarten würde. Das geschieht
+aus technischen Gründen -- es handelt sich nicht um einen Fehler.}
@node Die Strophen am Ende ausdrucken
@lilypond[ragged-right,quote,verbatim]
melody = \relative c' {
- c c c c | d d d d
+ c4 c c c | d d d d
}
text = \lyricmode {
\markup {
\fill-line {
\hspace #0.1 % moves the column off the left margin;
- % can be removed if space on the page is tight
+ % can be removed if space on the page is tight
\column {
\line { \bold "2."
\column {
"It has two lines."
}
}
- \hspace #0.1 % adds vertical spacing between verses
+ \vspace #0.1 % adds vertical spacing between verses
\line { \bold "3."
\column {
"This is verse three."
}
}
}
- \hspace #0.1 % adds horizontal spacing between columns;
- % if they are still too close, add more " " pairs
- % until the result looks good
- \column {
+ \hspace #0.1 % adds horizontal spacing between columns;
+ \column {
\line { \bold "4."
\column {
"This is verse four."
"It has two lines."
}
}
- \hspace #0.1 % adds vertical spacing between verses
+ \vspace #0.1 % adds vertical spacing between verses
\line { \bold "5."
\column {
"This is verse five."
}
}
\hspace #0.1 % gives some extra space on the right margin;
- % can be removed if page space is tight
+ % can be removed if page space is tight
}
}
@end lilypond
@unnumberedsubsubsec Verweise für Lieder
@translationof References for songs
-@c TODO chords, setting simple songs (LM), stanzas
-TBC
+Lieder werden normalerweise auf drei Systemen notiert: das oberste System
+für den Sänger und zwei Systeme für die Klavierbegleitung darunter. Der
+Gesangstext der ersten Strophe wird direkt unter dem ersten System ausgegeben.
+Wenn es nur eine kleine Anzahl weiterer Strophen gibt, können sie sofort
+unter der ersten gesetzt werden, aber wenn es viele Strophen gibt, werden
+die zweite und alle weiteren Strophen als Text unter den Noten gesetzt.
+
+Alle Notationselemente, die für die Notation von Liedern benötigt werden,
+werden woanders beschrieben:
+
+@itemize
+
+@item
+Um das Systemlayout einzurichten, siehe @ref{Systeme anzeigen lassen}.
+
+@item
+Zur Notation von Klaviermusik siehe
+@ref{Tasteninstrumente und andere Instrumente mit mehreren Systemen}.
+
+@item
+Zur Notation von Gesangstext zu einer Notenzeile siehe
+@ref{Übliche Notation für Vokalmusik}.
+
+@item
+Zur Platzierung des Gesangstext siehe @ref{Gesangstext vertikal verschieben}.
+
+@item
+Zur Notation von Strophen siehe @ref{Strophen}.
+
+@item
+Lieder werden oft auch mit Akkorden gesetzt, die als Symbole über
+dem Notensystem notiert werden. Das wird in @ref{Akkorde anzeigen}
+beschrieben.
+
+@item
+Zur Notation von Bunddiagrammen für die Akkorde einer Gitarrenbegleitung
+oder anderer Bundinstrumente siehe @qq{Bund-Diagramm-Beschriftung}
+in @ref{Übliche Notation für Saiteninstrumente mit Bünden}.
+
+@end itemize
+
+@seealso
+Handbuch zum Lernen:
+@rlearning{Lieder}.
+
+Notationsreferenz:
+@ref{Übliche Notation für Vokalmusik},
+@ref{Akkorde anzeigen},
+@ref{Systeme anzeigen lassen},
+@ref{Tasteninstrumente und andere Instrumente mit mehreren Systemen},
+@ref{Gesangstext vertikal verschieben},
+@ref{Strophen}.
+
+Schnipsel:
+@rlsr{Vocal music}.
+
@node Liedblätter
@unnumberedsubsubsec Liedblätter
@ref{Notation von Akkorden}.
@snippets
-@lilypondfile[verbatim,lilyquote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
{simple-lead-sheet.ly}
@seealso
@cindex Chornoten
@cindex SATB
-Dieser Abschnitt zeigt Eigenheiten der Notation von Chormusik.
+Dieser Abschnitt zeigt Eigenheiten der Notation von Chormusik. Hierzu
+gehören Hymnen, mehrstimmige Lieder, Oratorien, Kantaten usw.
@menu
* Verweise für Chormusik::
* Partiturbeispiele für Chormusik::
+* Geteilte Stimmen::
@end menu
@node Verweise für Chormusik
Chormusik wird normalerweise auf zwei, drei oder vier Systemen
innerhalb einer @code{ChoirStaff}-Gruppe notiert. Begleitung wird
darunter als @code{PianoStaff}-Klaviersystem gesetzt, oft auch in
-kleinerer Größe, wenn es sich um Übungshilfe für ein
+kleinerer Größe, wenn es sich um eine Übungshilfe für ein
@emph{a capella}-Chorwerk handelt. Die Noten jeder Stimme werden
in einem @code{Voice}-Kontext notiert, welche entweder einzeln
-auf einem Notensytem notiert werden oder zu zweit auf dem gleichen
+auf einem eigenen Notensytem notiert werden oder zu zweit auf dem gleichen
System gesetzt werden.
-Gesangstext wird in @code{Lyrics}-Kontext gesetzt, entweer unter
+Gesangstext wird in @code{Lyrics}-Kontext gesetzt, entweder unter
dem zugehörigen System oder ein Text über dem System, der andere
darunter, wenn das System die Noten von zwei Stimmen enthält.
@ref{Systeme gruppieren}.
@item
-Allgemeine Informationen, wie der Gesangstext (engl. lyrics) für
-Vokalmusik eingegeben wird, findet sich in den Abschnitten 2.1.2
-bis 2.1.5 in diesem Handbuch. Alle Abschnitt sind wichtig für
-Vokalmusik.
+Besondere Notenköpfe, wie etwa für die @qq{Sacred Harp}-Notation benutzt,
+finden sich in @ref{Notenköpfe mit besonderen Formen}.
@item
-Notenköpfe mit besonderen Formen, wie von Sacred Harp und ähnlicher
-Notation benutzt, findet sich beschrieben in
-@ref{Notenköpfe mit besonderen Formen}.
+Wenn zwei Vokalstimmen sich ein System teilen, werden Hälse, Bögen usw.
+der oberen Stimme nach oben gerichtet und die der unteren Stimme nach
+unten. Dieses Verhalten erreicht man mit @code{\voiceOne} und @code{\voiceTwo}.
+Siehe @ref{Mehrstimmigkeit in einem System}.
@end itemize
+@predefined
+@code{\oneVoice},
+@code{\voiceOne},
+@code{\voiceTwo}.
+@endpredefined
+
@seealso
Handbuch zum Lernen:
@rlearning{Vierstimmige SATB-Partitur},
Notationsreferenz:
@ref{Systeme gruppieren},
@ref{Reihenfolge des Kontextlayouts},
-@ref{Notenköpfe mit besonderen Formen}.
+@ref{Notenköpfe mit besonderen Formen},
+@ref{Mehrstimmigkeit in einem System}.
Referenz der Interna:
@rinternals{ChoirStaff},
@rinternals{Lyrics},
@rinternals{PianoStaff}.
+
@node Partiturbeispiele für Chormusik
@unnumberedsubsubsec Partiturbeispiele für Chormusik
@translationof Score layouts for choral
Chormusik auf vier Systemen, mit oder ohne Klavierbegleitung,
-wird meistens mit zwei Gruppen pro Seite gesetzt. Abhängig von
+wird meistens mit zwei Systemgruppen pro Seite gesetzt. Abhängig von
der Seitengröße kann das erfordern, dass die Standardgröße der
Notensysteme geändert wird. Die folgenden Einstellungen sollten
in Betracht gezogen werden:
können alle einzeln eingestellt werden. Siehe @ref{Vertikale Abstände}.
@item
-Die Einstellung @code{annotate-spacing = ##t} in der Layout-Umgebung zeigt
-die Dimensionen der vertikalen Layout-Variablen an. Das kann helfen, um sie
-richtig einzustellen. Zu Einzelheiten siehe
-@ref{Abstände anzeigen lassen}.
+Die Dimensionen der vertikalen Layout-Variablen können angezeigt werden,
+um beim Anpassen der vertikalen Platzverteilung zu helfen. Das und andere
+Möglichkeiten, die Noten auf weniger Seiten zu zwingen, finden sich in
+@ref{Die Musik auf weniger Seiten zwingen}.
@item
-Andere Möglichkeiten, die Musik auf weniger Seiten zu zwingen, finden
-sich in @ref{Abstände verändern}.
-
-@end itemize
+Wenn die Anzahl der Systemgruppen pro Seite zwischen einer und mehreren
+wechselt, wird dies üblicherweise mit einem Trennzeichen zwichen den
+Systemgruppen angezeigt. Siehe @ref{Systeme trennen}.
-Wenn die Anzahl der Systemgruppen pro Seite von eins auf zwei
-wechselt, ist es üblich, dies mit einem Systemtrenner zwischen den
-beiden Systemgruppen darzustellen. Normalerweise ist der Systemtrenner
-nicht definiert. Er kann aktiviert werde mit:
-
-@example
-\paper @{
- system-separator-markup = \slashSeparator
-@}
-@end example
+@item
+Zu Details für andere Eigenschaften der Seitenformatierung siehe
+@ref{Seitenlayout}.
-@noindent
-Zu Einzelheiten darüber und andere Eigenschaften der Seitenformatierung siehe
-@ref{Seitenformatierung}.
+@end itemize
-Dynamikzeichen werden in den Grundeinstellungen unter das System notiert,
+Dynamikzeichen werden in den Grundeinstellungen unter dem System notiert,
aber in Chormusik werden sie oft über dem System gesetzt um nicht mit
dem Gesangstext zu kollidieren. Der vordefiniert Befehl @code{\dynamicUp}
-erledigt das für einen @code{Voice}-Kontext. Um alle Dynamikzeichen
-in einer Partitur über den Systemen zu setzen, muss folgendes in die
-@code{\layout}-Umgebung in der @code{\score}-Umgebung gesetzt werden:
+erledigt das für einen @code{Voice}-Kontext auf einem eigenen Notensystem.
+Wenn mehrere @code{Voice}-Kontexte vorhanden sind, müsste man den
+Befehl in jedem einzeln setzen. Um alle Dynamikzeichen
+in einer Partitur über den Systemen zu setzen, kann eine erweiterte
+Form genutzt werden, wie das Beispiel zeigt:
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ \new ChoirStaff <<
+ \new Staff {
+ \new Voice {
+ \relative c'' { g4\f g g g }
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \new Voice {
+ \relative c' { d4 d d\p d }
+ }
+ }
+ >>
+ \layout {
+ \context {
+ \Score
+ \override DynamicText #'direction = #UP
+ \override DynamicLineSpanner #'direction = #UP
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
-@example
-\layout @{
- \context @{
- \Score
- \override DynamicText #'direction = #UP
- \override DynamicLineSpanner #'direction = #UP
- @}
-@}
-@end example
@predefined
@code{\dynamicUp}.
+@endpredefined
@seealso
Notationsreferenz:
@ref{Abstände verändern},
@ref{Partiturlayout},
@ref{Eine zusätzliche Stimme für Umbrüche benutzen},
-@ref{Seitenformatierung}.
+@ref{Seitenlayout},
+@ref{Systeme trennen},
+@ref{Die Musik auf weniger Seiten zwingen}.
Referenz der Interna:
@rinternals{VerticalAxisGroup},
@rinternals{StaffGrouper}.
+@node Geteilte Stimmen
+@unnumberedsubsubsec Geteilte Stimmen
+@translationof Divided voices
+
+@cindex Stimmen, geteilt
+@cindex geteilte Stimmen
+
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+{using-arpeggiobracket-to-make-divisi-more-visible.ly}
+
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Ausdrucksbezeichnungen als Linien}.
+
+
@node Oper und Musical
@subsection Oper und Musical
@translationof Opera and stage musicals
+Noten, Text und Dialoge von Oper und Singspielen werden normalerweise
+auf eine der folgenden Weisen notiert:
+
+@itemize
+
+@item
+Eine @emph{Aufführungspartitur} enthält alle Orchester- und Gesangsstimmen
+sowie Libretto-Stichworte der gesprochenen Abschnitte.
+
+@item
+@emph{Orchesterstimmen} enthalten die Noten für einzelne Instrumente
+des Orchesters oder der Band.
+
+@item
+Ein @emph{Klavierauszug} enthält alle Gesangsstimmen mit Klavierbegleitung.
+Die Begleitung ist normalerweise ein Auszug der Orchesterstimmen, in dem
+often das originale Instrument bezeichnet ist. Klavierauszüge enthalten
+teilweise auch Regieanweisungen und Libretto-Stichworte.
+
+@item
+Ein @emph{Vocal Book} enthält nur die Gesangstimmen (ohne Begleitung),
+teilweise zusammen mit dem Libretto.
+
+@item
+Ein @emph{Libretto} enthält die ausführlichen gesprochenen Abschnitte,
+wie man sie oft in Musicals oder Operetten findet, sowie den gesungenen
+Text. Normalerweise sind auch Regieanweisungen enthalten. LilyPond
+kann eingesetzt werden, um Libretti zu setzen, aber es kann günstiger
+sein, dafür eine andere Methode zu benutzen, da sie keine Noten enthalten.
+
+@end itemize
+
+Die Abschnitte der LilyPond-Dokumentation, die nützlich zum Setzen von
+Oper und Musical sind, sind in den Verweisen unten aufgezeigt. Darauf
+folgen einige Abschnitte, die bestimmte Techniken behandeln, die besonders
+spezifisch für das Setzen von Singspiel-Partituren sind.
+
@menu
* Verweise für Oper und Musical::
+* Namen von Figuren::
+* Musikalische Stichnoten
* Gesprochene Musik::
-* Melodram::
+* Dialog zur Musik::
@end menu
@node Verweise für Oper und Musical
@unnumberedsubsubsec Verweise für Oper und Musical
@translationof References for opera and stage musicals
-@c TODO Choral, cues, character names, French staves
-@c vocal/conductor scores
-@c add characters names snippet -vv
+@itemize
+
+@item
+Eine große Partitur hat viele gruppierte Systeme und Gesangstext. Arten,
+Notensysteme zu gruppieren, finden sich in @ref{Systeme gruppieren}.
+Wie Gruppen geschachtelt werden, findet sich in @ref{Verschachtelte Notensysteme}.
+
+@item
+Die Ausgabe von leeren Notensystemen in Paritur und Klavierauszug wird
+oft verhindert. Um eine komprimierte Paritur ohne leere Systeme zu erstellen
+siehe @ref{Systeme verstecken}.
+
+@item
+Wie Orchetserstimmen notiert werden, ist dokumentiert in @ref{Orchesterstimmen erstellen}.
+Andere Abschnitte des Kapitels @qq{Spezielle Notation} können auch relevant
+sein, abhängig von der benutzten Orchestration. Viele Instrumente sind
+transponierend, siehe @ref{Transposition von Instrumenten}.
+
+@item
+Wenn die Anzahl der Notensystemgruppen pro Seite sich ändert, wird normalerweise
+zwischen zwei Systemgruppen ein Trenner gesetzt. Siehe @ref{Systeme trennen}.
+
+@item
+Zu Einzelheiten der Seitenformatierung siehe
+@ref{Seitenlayout}.
+
+@item
+Stichworte der Dialoge und Regieanweisungen können mit Textbeschriftungen
+eingefügt werden. Siehe @ref{Fußnoten erstellen}. Ausführliche Regieanweisungen können
+mit Abschnitten von alleinstehenden Textbeschriftungen zwischen zwei
+@code{\score}-Umgebungen gesetzt werden. Siehe @ref{Separater Text}.
+
+@end itemize
+
+@seealso
+Glossar:
+@rglos{Frenched score},
+@rglos{Frenched staves},
+@rglos{transposing instrument}.
+
+Notationsreferenz:
+@ref{Systeme gruppieren},
+@ref{Systeme verstecken},
+@ref{Transposition von Instrumenten},
+@ref{Verschachtelte Notensysteme},
+@ref{Seitenlayout},
+@ref{Systeme trennen},
+@ref{Transposition},
+@ref{Orchesterstimmen erstellen},
+@ref{Text eingeben}
+@ref{Fußnoten erstellen}.
+
+Schnipsel:
+@rlsr{Vocal music}.
+
+
+@node Namen von Figuren
+@unnumberedsubsubsec Namen von Figuren
+@translationof Character names
+
+@cindex Figuren, Namen
+@cindex Namen von Figuren
+
+Namen von Figuren werden normalerweise links des Notensystems angezeigt,
+wenn auf dem System nur die Stimme einer Figure notiert ist:
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+\score {
+ <<
+ \new Staff {
+ \set Staff.vocalName = \markup \smallCaps Kaspar
+ \set Staff.shortVocalName = \markup \smallCaps Kas.
+ \relative c' {
+ \clef "G_8"
+ c4 c c c
+ \break
+ c4 c c c
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \set Staff.vocalName = \markup \smallCaps Melchior
+ \set Staff.shortVocalName = \markup \smallCaps Mel
+ \clef "bass"
+ \relative c' {
+ a4 a a a
+ a4 a a a
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Wenn zwei oder mehr Figuren sich ein System teilen, wird der Name
+normalerweise über dem System immer dann gesetzt, wenn der kommende
+Abschnitt von der Figur gesungen werden soll. Das kann man mit
+Textbeschriftungen vornehmen. Oft wird eine bestimmte Schriftart
+hierfür benutzt.
+
+@lilypond[quote,verbatim,relative=1]
+\clef "G_8"
+c4^\markup \fontsize #1 \smallCaps Kaspar
+c c c
+\clef "bass"
+a4^\markup \fontsize #1 \smallCaps Melchior
+a a a
+\clef "G_8"
+c4^\markup \fontsize #1 \smallCaps Kaspar
+c c c
+@end lilypond
+
+Wenn sehr viele Figurenwechsel vorkommen, kann es auch einfacher
+sein, @qq{Instrument}-Definitionen für jeden Namen auf oberster
+Dateiebene zu definieren, sodass @code{\instrumentSwitch} der Wechsel
+der Figur angezeigt werden kann.
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+\addInstrumentDefinition #"kaspar"
+ #`((instrumentTransposition . ,(ly:make-pitch -1 0 0))
+ (shortInstrumentName . "Kas.")
+ (clefGlyph . "clefs.G")
+ (clefOctavation . -7)
+ (middleCPosition . 1)
+ (clefPosition . -2)
+ (instrumentCueName . ,(markup #:fontsize 1 #:smallCaps "Kaspar"))
+ (midiInstrument . "voice oohs"))
+
+\addInstrumentDefinition #"melchior"
+ #`((instrumentTransposition . ,(ly:make-pitch 0 0 0))
+ (shortInstrumentName . "Mel.")
+ (clefGlyph . "clefs.F")
+ (clefOctavation . 0)
+ (middleCPosition . 6)
+ (clefPosition . 2)
+ (instrumentCueName . ,(markup #:fontsize 1 #:smallCaps "Melchior"))
+ (midiInstrument . "voice aahs"))
+
+\relative c' {
+ \instrumentSwitch "kaspar"
+ c4 c c c
+ \instrumentSwitch "melchior"
+ a4 a a a
+ \instrumentSwitch "kaspar"
+ c4 c c c
+}
+@end lilypond
+
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Instrumentenbezeichnungen},
+@ref{Scheme-Funktionen},
+@ref{Text},
+@ref{Textbeschriftungsbefehle}.
+
+LilyPond Erweitern:
+@rextend{Beschriftungskonstruktionen in Scheme}.
+
+
+@node Musikalische Stichnoten
+@unnumberedsubsubsec Musikalische Stichnoten
+@translationof Musical cues
+
+@cindex Stichnoten
+
+Stichnoten können in Klavierauszügen, Vocal Books und Orchesterstimmen
+eingesetzt werdne, um anzuziegen, was für Noten eine andere Stimme
+direkt vor dem eigenen Einsatz spielt. Stichnoten und Instrumentenbezeichnungen
+werden auch im Klavierauszug eingesetzt, um anzuzeigen, welches
+Instrument in der Orchesterfassung den Abschnitt spielt. Das hilft
+dem Dirigenten, wenn man keine große Partitur parat hat.
+
+Der grundlegende Mechanismus, um Stichnoten einzufügen, findet sich in
+@ref{Andere Stimmen zitieren} und @ref{Stichnoten formatieren}. Aber wenn man viele
+Stichnoten etwa in einen Klavierauszug einfügen will, um dem Dirigenten
+zu helfen, muss man sehr sorgfältig mit der Positionierung der
+Instrumentenbezeichnungen sein. Im folgenden Beispiel gibt es dazu
+einige Hilfestellungen.
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+flute = \relative c'' {
+ s4 s4 e g
+}
+\addQuote "flute" { \flute }
+
+pianoRH = \relative c'' {
+ c4. g8
+ % position name of cue-ing instrument just before the cue notes,
+ % and above the staff
+ s1*0^\markup { \right-align { \tiny "Flute" } }
+ \cueDuring "flute" #UP { g4 bes4 }
+}
+pianoLH = \relative c { c4 <c' e> e, <g c> }
+
+\score {
+ \new PianoStaff <<
+ \new Staff {
+ \pianoRH
+ }
+ \new Staff {
+ \clef "bass"
+ \pianoLH
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Wenn ein transponierendes Instrument zitiert wird, sollte die
+Orchsterstimme die Tonart angeben, damit die Transposition der
+Stichnoten automatisch geschehen kann. Das Beispiel unten zeigt,
+wie man das vornimmt. Die Noten im Beipiel sind sehr tief auf
+dem System, sodass @code{DOWN} (nach unten) im @code{\cueDuring}
+definiert ist, damit die Hälse nach unten zeigen. Die
+Instrumentbezeichnung wird auch unter dem System platziert. Auch
+die Stimme für die rechte Hand des Klaviers ist explizit definiert.
+Das ist wichtig, weil die Stichnoten dieses Beispiels direkt am
+Anfang des ersten Taktes beginnen und sonst die gesamte
+Rechte Hand der Klaviernoten als @code{CueVoice}-(Stichnoten)-Kontext definiert
+werden würde!
+
+@lilypond[quote,verbatim]
+clarinet = \relative c' {
+ \transposition bes
+ fis4 d d c
+}
+\addQuote "clarinet" { \clarinet }
+
+pianoRH = \relative c'' {
+ \transposition c'
+ % position name of cue-ing instrument below the staff
+ s1*0_\markup { \right-align { \tiny "Clar." } }
+ \cueDuring "clarinet" #DOWN { c4. g8 }
+ g4 bes4
+}
+pianoLH = \relative c { c4 <c' e> e, <g c> }
+
+\score {
+ <<
+ \new PianoStaff <<
+ \new Staff {
+ \new Voice {
+ \pianoRH
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \clef "bass"
+ \pianoLH
+ }
+ >>
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Aus diesen zwei Beispielen wird klar, dass es sehr viele Probleme
+bereiten kann, ausgiebig Stichnoten in einen Klavierauszug einzufügen,
+und die Noten für das Klavier würden unleserlich. Im folgenden
+Schnipsel wird jedoch gezeigt, wie man eine Musikfunktion definiert,
+die Tipparbeit erspart und die Klaviernoten klarer macht.
+
+@snippets
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+{adding-orchestral-cues-to-a-vocal-score.ly}
+
+@seealso
+Glossar:
+@rglos{cue-notes}.
+
+Notationsreferenz:
+@ref{Objekte ausrichten},
+@ref{Richtung und Platzierung},
+@ref{Stichnoten formatieren},
+@ref{Andere Stimmen zitieren},
+@ref{Musikfunktionen benutzen}.
+
+Schnipsel:
+@rlsr{Vocal music}.
+
+Referenz der Interna:
+@rinternals{InstrumentSwitch},
+@rinternals{CueVoice}.
+
+@knownissues
+@code{\cueDuring} fügt automatisch einen @code{CueVoice}-Kontext
+ein, in dem alle Noten platziert werden. Das heißt, dass es nicht
+möglich ist, überlappende Abschnitte an Stichnoten mit dieser
+Technik zu haben. Überlappende Abschnitt könnten notiert
+werden, indem man explizit unterschiedliche @code{CueVoice}-Kontexte
+definiert und mit @code{\quoteDuring} die Noten ausschneidet und
+als Stichnoten einfügt.
+
-TBC
@node Gesprochene Musik
@unnumberedsubsubsec Gesprochene Musik
@c add "lyrics independents of notes" ref
-@node Melodram
-@unnumberedsubsubsec Melodram
+@node Dialog zur Musik
+@unnumberedsubsubsec Dialog zur Musik
+@translationof Dialogue over music
+
+Dialoge zur Musik wird üblicherweise über den Notensystemen gesetzt,
+meistens in kursiver Schrift, wobei der Beginn der Phrasen mit einem
+musikalischen Moment verklammert ist.
+
+@lilypond[quote,verbatim,relative=2]
+a4^\markup { \smallCaps { Alex - } \italic { He's gone } } a a a
+a4 a a^\markup { \smallCaps { Bethan - } \italic Where? } a
+a4 a a a
+@end lilypond
+
+Für längere Abschnitt kann es nötig sein, die Noten zu dehnen, damit
+die Wörter besser passen. Es gibt keine Möglichkeit, das vollautomatisch
+von LilyPond erledigen zu lassen, und einige manuelle Änderungen am
+Seitenlayout sind nötig.
+
+Für lange Phrasen und Passagen mit viel dicht gepackten Dialogen
+hilft es, einen @code{Lyrics}-Kontext zu benutzen. Der Kontext
+sollte nicht mit einer Stimme verknüpft sein, sondern jeder
+Abschnitt des Dialogs sollte eine spezifische Dauer haben. Wenn es
+eine Pause im Dialog gibt, sollte das letzte Wort vom Rest getrennt werden
+und die Dauer zwischen ihnen aufgeteilt werdne, sodass die Noten
+darunter sich gut verteilen.
+
+Wenn sich der Dialog über mehr als eine Zeile erstreckt, ist es
+nötig, manuell Umbrüche mit @code{\break} einzufügen und die Platzierung
+des Dialogs anzupassen, damit er nicht in den rechten Seitenrand läuft.
+Das letzte Wort des letzten Taktes einer Zeile sollte wie oben erklärt
+getrennt werden.
+
+Hier ein Beispiel, das zeigt, wie das gesetzt werden kann.
+
+@c This should be a snippet, but it can't be as it needs to be
+@c manually adjusted to suit the imposed line length. -td
+
+@lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
+music = \relative c'' {
+ \repeat unfold 3 { a4 a a a }
+}
+
+dialogue = \lyricmode {
+ \markup {
+ \fontsize #1 \upright \smallCaps Abe:
+ "Say this over measures one and"
+ }4*7
+ "two"4 |
+ \break
+ "and this over measure"4*3
+ "three"4 |
+}
+
+\score {
+ <<
+ \new Lyrics \with {
+ \override LyricText #'font-shape = #'italic
+ \override LyricText #'self-alignment-X = #LEFT
+ }
+ { \dialogue }
+ \new Staff {
+ \new Voice { \music }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
-TBC
+@c TODO show use of \column to produce dialogue on two lines
+@seealso
+Notationsreferenz:
+@ref{Manuelle Silbendauern},
+@ref{Text}.
+
+Referenz der Interna:
+@rinternals{LyricText}.
@node Psalmengesänge und Hymnen
@subsection Psalmengesänge und Hymnen
@unnumberedsubsubsec Verweise für Psalmen und Hymnen
@translationof References for chants and psalms
-Wie der Gregorianische Choral in verschiedenen Alten Notationsstilen
+Wie der Gregorianische Choral in verschiedenen alten Notationsstilen
gesetzt wird, findet sich in @ref{Notation von alter Musik}.
+@seealso
+Notationreferenz:
+@ref{Notation von alter Musik}.
+
+Schnkpsel:
+@rlsr{Vocal music}.
+
+
+@node Kirchengesang notieren
+@unnumberedsubsubsec Kirchengesang notieren
+@translationof Setting a chant
+
Moderne Kirchengesänge benutzen eine Notation mit einer wechselnden
Anzahl von Notationselementen der Notation alter Musik. Einige
-dieser Elemente und Methoden sind:
-
-@itemize
+dieser Elemente und Methoden werden hier vorgestellt.
-@item
Kirchengesänge werden oft mit Viertelnoten ohne Hälse notiert, um
die Tonhöhen darzustellen, während der Rhythmus sich am Rhythmus
-der gesprochenen Worte orientiert. Um die Hälse zu entfernen,
-kann die @code{transparent}-Eigenschaft des @code{Stem}-Grobs
-auf @code{#t} gesetzt werden. Siehe
-@rlearning{Sichtbarkeit und Farbe von Objekten} und
-@ref{Sichtbarkeit von Objekten}. Alternativ kann auch die
-@code{length} (Länge) der Hälse auf @code{0} gesetzt werden.
+der gesprochenen Worte orientiert.
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+stemOff = { \override Staff.Stem #'transparent = ##t }
+
+\relative c' {
+ \stemOff
+ a'4 b c2 |
+}
+
+@end lilypond
-@item
Kirchengesänge verzichten üblicherweise auf die Taktstriche oder
setzen gekürzte oder punktierte Taktstriche ein. Um Taktstriche
-auszulassen, kann eine @qq{Kadenz} mit @code{\cadenzaOn} begonnen
-werden oder der @code{Bar_engraver} entfert werden.
-Siehe @ref{Musik ohne Metrum} und @ref{Umgebungs-Plugins verändern}.
+auszulassen, kann der @code{Bar_engraver} entfert werden.
-@item
-Für andere Taktstriche siehe den @emph{Taktstriche}-Abschnitt in
-@ref{Takte}. Alternativ wird die echte Gregorianische Notation
-für den Choral mit Pausen und Atemzeichen erklärt in @emph{Divisiones}
-in @ref{Gregorianischen Choral setzen}.
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ \new StaffGroup <<
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ }
+ }
+ >>
+ \layout {
+ \context {
+ \Staff
+ \remove "Bar_engraver"
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Taktstriche können auf nur für ein System entfernt werden:
+
+@lilypond[verbatim, quote]
+\score {
+ \new ChoirStaff <<
+ \new Staff
+ \with { \remove "Bar_engraver" } {
+ \relative c'' {
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ }
+ }
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ }
+ }
+ >>
+}
+@end lilypond
+
+Um Taktstriche nur von einem Abschnitt zu entfernen, kann die Musik
+als Kadenz notiert werdne. Wenn der Abschnitt lang ist, müssen
+unsichtbare Taktstriche mit @code{\bar ""} eingefügt werden, wo
+Zeilenumbrüche stattfinden sollen.
+
+@lilypond[verbatim,quote,relative=2]
+a4 b c2 |
+\cadenzaOn
+a4 b c2
+a4 b c2
+\bar ""
+a4 b c2
+a4 b c2
+\cadenzaOff
+a4 b c2 |
+a4 b c2 |
+@end lilypond
+
+Pausen können als modifizierte Taktlinien notiert werden:
+
+@lilypond[verbatim, quote,relative=2]
+a4
+\cadenzaOn
+b c2
+a4 b c2
+\bar "'"
+a4 b c2
+a4 b c2
+\bar ";"
+a4 b c2
+\bar "!"
+a4 b c2
+\bar "||"
+@end lilypond
+
+Alternativ werden die Pausenzeichen der Notation des Gregorianischen Chorals
+eingesetzt, obwohl die Noten selber modern sind. Das erreicht man durch
+Veränderung des @code{\breathe}-Zeichens:
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+divisioMinima = {
+ \once \override BreathingSign #'stencil = #ly:breathing-sign::divisio-minima
+ \once \override BreathingSign #'Y-offset = #0
+ \breathe
+}
+divisioMaior = {
+ \once \override BreathingSign #'stencil = #ly:breathing-sign::divisio-maior
+ \once \override BreathingSign #'Y-offset = #0
+ \breathe
+}
+divisioMaxima = {
+ \once \override BreathingSign #'stencil = #ly:breathing-sign::divisio-maxima
+ \once \override BreathingSign #'Y-offset = #0
+ \breathe
+}
+finalis = {
+ \once \override BreathingSign #'stencil = #ly:breathing-sign::finalis
+ \once \override BreathingSign #'Y-offset = #0
+ \breathe
+}
+
+\score {
+ \relative c'' {
+ g2 a4 g
+ \divisioMinima
+ g2 a4 g
+ \divisioMaior
+ g2 a4 g
+ \divisioMaxima
+ g2 a4 g
+ \finalis
+ }
+ \layout {
+ \context {
+ \Staff
+ \remove "Bar_engraver"
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
-@item
Im Choral wird oft die Taktangabe und teilweise auch der Schlüssel
-weggelassen. Um sie zu entfernen, müssen @code{Time_signature_engraver}
-für die Taktangabe und @code{Clef_engraver} für den Schlüssel aus dem
-@code{Staff}-Kontext entfernt werden. Zu Einzelheiten siehe
-@ref{Umgebungs-Plugins verändern}.
+weggelassen.
-@end itemize
+@lilypond[verbatim,quote]
+\score {
+ \new Staff {
+ \relative c'' {
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ a4 b c2 |
+ }
+ }
+ \layout {
+ \context {
+ \Staff
+ \remove "Bar_engraver"
+ \remove "Time_signature_engraver"
+ \remove "Clef_engraver"
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Gesänge für Psalmen der Anglikanischen Kirche werden normalerweise
+entweder @emph{einfach}, mit 7 Takten, oder @emph{doppelt}, mit
+zwei 7-Takt-Phrasen, notiert. Jede Siebener-Gruppe ist in zwei
+Hälften geteilt, die den Hälften jeder Strophe entsprechen, normalerweise
+durch eine Doppellinie getrennt. Nur halbe und ganze Noten werden genutzt.
+Der erste Takt jeder Hälfte hat immer eine ganze Note. Das ist der
+@qq{Rezitationston}. Gesänge werden üblicherweise auf der Seite
+zentriert.
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+SopranoMusic = \relative g' {
+ g1 | c2 b | a1 | \bar "||"
+ a1 | d2 c | c b | c1 | \bar "||"
+}
+
+AltoMusic = \relative c' {
+ e1 | g2 g | f1 |
+ f1 | f2 e | d d | e1 |
+}
+
+TenorMusic = \relative a {
+ c1 | c2 c | c1 |
+ d1 | g,2 g | g g | g1 |
+}
+
+BassMusic = \relative c {
+ c1 | e2 e | f1 |
+ d1 | b2 c | g' g | c,1 |
+}
+
+global = {
+ \time 2/2
+}
+
+% Use markup to center the chant on the page
+\markup {
+ \fill-line {
+ \score { % centered
+ <<
+ \new ChoirStaff <<
+ \new Staff <<
+ \global
+ \clef "treble"
+ \new Voice = "Soprano" <<
+ \voiceOne
+ \SopranoMusic
+ >>
+ \new Voice = "Alto" <<
+ \voiceTwo
+ \AltoMusic
+ >>
+ >>
+ \new Staff <<
+ \clef "bass"
+ \global
+ \new Voice = "Tenor" <<
+ \voiceOne
+ \TenorMusic
+ >>
+ \new Voice = "Bass" <<
+ \voiceTwo
+ \BassMusic
+ >>
+ >>
+ >>
+ >>
+ \layout {
+ \context {
+ \Score
+ \override SpacingSpanner
+ #'base-shortest-duration = #(ly:make-moment 1 2)
+ }
+ \context {
+ \Staff
+ \remove "Time_signature_engraver"
+ }
+ }
+ } % End score
+ }
+} % End markup
+@end lilypond
+
+Einige andere Herangehensweisen derartige Gesänge zu notieren, finden sich
+im ersten der folgenden Schnipsel.
+
+@snippets
+
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+{chant-or-psalms-notation.ly}
+
+Cantica und andere liturgische Texte können freier gesetzt werdne,
+und können auch Elementer der Notation alter Musik benutzen.
+Oft weren die Worte unter den Noten und an ihnen ausgerichtet
+gesetzt. In diesem Fall werden die Noten entsprechend der
+Ausdehnung des Textes und nicht der Notenlänge gesetzt.
+
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+{ancient-notation-template----modern-transcription-of-gregorian-music.ly}
@seealso
Handbuch zum Lernen:
-@rlearning{Sichtbarkeit und Farbe von Objekten}.
+@rlearning{Sichtbarkeit und Farbe von Objekten},
+@rlearning{Vokalensemble}.
Notationsreferenz:
@ref{Notation von alter Musik},
@ref{Gregorianischen Choral setzen}.
-@node Kirchengesang notieren
-@unnumberedsubsubsec Kirchengesang notieren
-@translationof Setting a chant
+@node Einen Psalm notieren
+@unnumberedsubsubsec Einen Psalm notieren
+@translationof Pointing a psalm
-Einige Herangehensweisen, Kirchengesang zu notieren, finden sich in
-den folgenden Schnipseln:
+Der Text zu einem Anglikanischen Psalm wird normalerweise in
+separaten Versen zentriert under den Noten gesetzt.
-@snippets
-@lilypondfile[verbatim,lilyquote,ragged-right,texidoc,doctitle]
-{chant-or-psalms-notation.ly}
+Einfache Gesänge (mit sieben Takten) werden für jeden Vers wiederholt.
+Doppelte Gesänge (mit 14 Takten) werden für jeweils zwei Verse
+wiederholt. Zeichen zwischen den Wörtern zeigen an, wie man sie
+auf die Melodie anpasst. Jeder Vers wird in zwei Hälften geteilt.
+Ein Doppelpunkt wird benutzt, um die Teilung anzuzeigen. Das
+enstpricht einem doppelten Taktstrich in den Noten. Die Worte
+vor dem Doppelpunkt werden zu den ersten drei Takten gesungen, die
+Worte nach dem Doppelpunkt zu den vier letzten Takten.
-@lilypondfile[verbatim,lilyquote,ragged-right,texidoc,doctitle]
-{ancient-notation-template----modern-transcription-of-gregorian-music.ly}
+Einfache Taktstriche (oder in einigen Psalmen ein umgedrehtes Komma)
+werden zwischen Wörtern eingefügt, um anzuzeigen, wie die Taktstriche
+der Noten positioniert werden. Im Beschriftungsmodus kann ein einfacher
+Taktstrich mit @code{|} notiert werden.
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+\markup {
+ \fill-line {
+ \column {
+ \left-align {
+ \line { O come let us sing | unto the | Lord : let }
+ \line { us heartily rejoice in the | strength of | our }
+ \line { sal- | -vation. }
+ }
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+Andere Symbole benötigen möglicherweise Zeichen aus den @code{fetaMusic}-Schriftarten.
+Siehe @ref{Schriftarten}.
-@node Einen Psalm notieren
-@unnumberedsubsubsec Einen Psalm notieren
-@translationof Pointing a psalm
+@lilypond[verbatim,quote]
+tick = \markup {
+ \raise #1 \fontsize #-5 \musicglyph #"scripts.rvarcomma"
+}
+\markup {
+ \fill-line {
+ \column {
+ \left-align {
+ \line { O come let us sing \tick unto the \tick Lord : let }
+ \line {
+ us heartily rejoice in the \tick strength of \tick our
+ }
+ \line { sal \tick vation. }
+ }
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Wenn in einem Takt nur eine ganze Note notiert ist, werden alle Worte
+dieses Taktes auf dieser Note im Sprechrhythmus gesungen. Wenn im
+Takt zwei Noten notiert sind, gibt es normalerweise auch nur eine oder
+zwei Silben. Wenn mehr Silben auf einen Takt gesungen werden sollen,
+wird mit einem Punkt angegeben, an welcher Stelle die Note gewechselt
+werden soll.
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+dot = \markup {
+ \raise #0.7 \musicglyph #"dots.dot"
+}
+tick = \markup {
+ \raise #1 \fontsize #-5 \musicglyph #"scripts.rvarcomma"
+}
+\markup {
+ \fill-line {
+ \column {
+ \left-align {
+ \line {
+ O come let us sing \tick unto \dot the \tick Lord : let
+ }
+ \line {
+ us heartily rejoice in the \tick strength of \tick our
+ }
+ \line { sal \tick vation. }
+ }
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+In einigen Psaltern wird ein Asterisk benutzt, um eine Pause in einem
+rezitierten Abschnitt anzuzeigen, und betonte oder verlängerte Silben
+werden mit fettem Text angezeigt:
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+dot = \markup {
+ \raise #0.7 \musicglyph #"dots.dot"
+}
+tick = \markup {
+ \raise #1 \fontsize #-5 \musicglyph #"scripts.rvarcomma"
+}
+\markup {
+ \fill-line {
+ \column {
+ \left-align {
+ \line { Today if ye will hear his voice * }
+ \line {
+ \concat { \bold hard en }
+ | not your | hearts : as in the pro-
+ }
+ \line { vocation * and as in the \bold day of tempt- | }
+ \line { -ation | in the | wilderness. }
+ }
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Andere Psalter setzen einen Akzent über die Silbe, um eine Betonung
+anzuzeigen:
+
+@lilypond[verbatim,quote]
+tick = \markup {
+ \raise #2 \fontsize #-5 \musicglyph #"scripts.rvarcomma"
+}
+\markup {
+ \fill-line {
+ \column {
+ \left-align {
+ \line {
+ O come let us \concat {
+ si \combine \tick ng
+ }
+ | unto the | Lord : let
+ }
+ \line {
+ us heartily \concat {
+ rejo \combine \tick ice
+ }
+ in the | strength of | our
+ }
+ \line { sal- | -vation. }
+ }
+ }
+ }
+}
+@end lilypond
+
+Der Einsatz von Beschriftung, um den Text zu zentrieren und die
+Zeilen in Spalten zu formatieren, findet sich in
+@ref{Text formatieren}.
+
+Die meisten dieser Elemente werden in einem der beiden Strophen
+der @qq{Psalm}-Vorlage demonstriert, siehe
+@rlearning{Vokalensemble}.
+
+@seealso
+Handbuch zum :
+@rlearning{Vokalensemble}.
+
+Notationsreferenz:
+@ref{Schriftarten},
+@ref{Text formatieren}.
-TBC
@node Unvollständige Takte in Hymnen
@unnumberedsubsubsec Unvollständige Takte in Hymnen
Beginn der Musik ein und @code{\bar "|"} oder @code{\bar "||"},
um die schließende Taktlinie am Ende der Zeile zu setzen.
-@lilypondfile[verbatim,lilyquote,ragged-right,texidoc,doctitle]
+@lilypondfile[verbatim,quote,ragged-right,texidoc,doctitle]
{hymn-template.ly}