@c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: de -*- @ignore Translation of GIT committish: a0077273ac8bf29ae472c8712bc78a02d138f898 When revising a translation, copy the HEAD committish of the version that you are working on. For details, see the Contributors' Guide, node Updating translation committishes. @end ignore @c \version "2.16.0" @c Translators: Till Paala @node Saiteninstrumente mit Bünden @section Saiteninstrumente mit Bünden @translationof Fretted string instruments @lilypondfile[quote]{fretted-headword.ly} Dieser Abschnitt erklärt bestimmte Eigenheiten der Notation für Saiteninstrumente mit Bünden. @cindex Tabulatur @cindex Gitarrentabulatur @cindex Banjo-Tabulatur @menu * Übliche Notation für Saiteninstrumente mit Bünden:: * Gitarre:: * Banjo:: @end menu @node Übliche Notation für Saiteninstrumente mit Bünden @subsection Übliche Notation für Saiteninstrumente mit Bünden @translationof Common notation for fretted strings Dieser Abschnitt zeigt Besonderheiten der Notation, die allen Bundinstrumenten eigen ist. @menu * Referenz für Saiteninstrumente mit Bünden:: * Seitennummerbezeichnung:: * Standardtabulaturen:: * Angepasste Tabulaturen:: * Bund-Diagramm-Beschriftung:: * Vordefinierte Bund-Diagramme:: * Automatische Bund-Diagramme:: * Fingersatz der rechten Hand:: @end menu @node Referenz für Saiteninstrumente mit Bünden @unnumberedsubsubsec Referenz für Saiteninstrumente mit Bünden @translationof References for fretted strings Noten für Bundinstrumente wird normalerweise auf einem einzelnen System notiert, entweder als traditionelles Notensystem oder in Tabulaturform. Manchmal werden beide Arten miteinander verbunden, und besonders in populärer Musik ist es üblich, über dem traditionellen System Griffsymbole zu setzen. Gitarre und Banjo sind transponierende Instrumente, die eine Oktave tiefer klingen als sie notiert werden. Partituren für diese Instrumente sollten den @qq{Tenorschlüssel} (@code{"treble_8"} bzw. @code{\transposition c}) benutzen, um korrekte MIDI-Dateien zu erhalten. Einige Spezifika für Instrumente mit Bünden sind an anderer Stelle erklärt: @itemize @item Fingersatz kann notiert werden, siehe @ref{Fingersatzanweisungen}. @item Anweisungen für @notation{Laissez vibrer}-Bögen und Bögen zwischen Arpeggios und Tremolos sind beschrieben in @ref{Bindebögen}. @item Hinweise, wie mehrere Stimmen gesetzt werden können, finden sich in @ref{Auflösung von Zusammenstößen}. @item Instructions for indicating harmonics can be found in @ref{Flageolett}. @end itemize @seealso Notationsreferenz: @ref{Fingersatzanweisungen}, @ref{Bindebögen}, @ref{Auflösung von Zusammenstößen}, @ref{Instrumentenbezeichnungen}, @ref{Musik parallel notieren}, @ref{Arpeggio}, @ref{Liste der Artikulationszeichen}, @ref{Notenschlüssel} @ref{Transposition von Instrumenten}. @node Seitennummerbezeichnung @unnumberedsubsubsec Seitennummerbezeichnung @translationof String number indications @cindex Saitenzahl @cindex Zahl von Saiten @cindex Fingersatz versus Saitenzahl @cindex Nummerierung von Saiten Die Nummer der Saite, auf der gespielt werden soll, kann angezeigt werden, indem @code{\@var{Zahl}} an eine Note gehängt wird: @lilypond[verbatim,quote,relative=0] \clef "treble_8" c4\5 e\4 g2\3 1 @end lilypond Wenn Fingersatz und Saitennummer zusammen benutzt werden, wird ihre Position anhand der Reihenfolge, mit der sie im Code auftauchen, @emph{nur} entschieden, wenn sie in einem expliziten Akkord auftreten: Fingersatz, der außen an einen Akkord oder an einzelne Noten @emph{außerhalb} eines Akkords gehängt wird, wird nach anderen Regeln positioniert. @lilypond[verbatim,quote,relative=1] \clef "treble_8" g4\3-0 g-0\3 @end lilypond @snippets @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {controlling-the-placement-of-chord-fingerings.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {allowing-fingerings-to-be-printed-inside-the-staff.ly} @seealso Notationsreferenz: @ref{Fingersatzanweisungen}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals{StringNumber}, @rinternals{Fingering}. @node Standardtabulaturen @unnumberedsubsubsec Standardtabulaturen @translationof Default tablatures @cindex Tabulatur, Grundlegendes @funindex TabStaff @funindex TabVoice Musik für gezupfte Saiteninstrumente wird oft notiert, indem man eine Finger/Berührungsnotation bzw. Tabulatur benutzt. Im Gegensatz zur traditionellen Notation werden hier Tonhöhen nicht mit Notenköpfen notiert, sondern mit Zahlen (oder buchstabenartigen Symbolen in historischen Tabulaturen). Die Notenlinien einer Tabulatur zeigen die Saite an, auf der eine Note gespielt werden soll, und eine Zahl auf einer Notenlinie zeigt an, welcher Bund für eine Note gespielt werden muss. Die Zahlen werden vertikal übereinander geschrieben, wenn sie gleichzeitig gespielt werden sollen. Standardmäßig ist Saite 1 die höchste Saite und entspricht der höchsten Notenlinie des @code{TabStaff} (der Tabulatur). Die voreingestellte Saitenstimmung der Tabulatur ist die normale Gitarrenstimmung (mit 6 Saiten). Die Noten werden als Tabulatur ausgegeben, wenn man den @code{TabStaff}-Kontext und darin den @code{TabVoice}-Kontext benutzt. Ein kalligraphischer Tabulaturschlüssel wird automatisch hinzugefügt. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \new TabStaff \relative c' { a,8 a' a d,8 a' a } @end lilypond Standard-Tabulaturen haben weder Symbole, die Notendauern anzeigen, noch andere musikalische Symbole wie etwa Ausdrucksbezeichnungen. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] symbols = { \time 3/4 c4-.^"Allegro" d( e) f4-.\f g a^\fermata \mark \default c8_.\<\( c16 c~ c2\! c'2.\prall\) } \score { << \new Staff { \clef "G_8" \symbols } \new TabStaff { \symbols } >> } @end lilypond @funindex \tabFullNotation @funindex tabFullNotation Wenn alle musikalischen Symbole, die in der traditionellen Notation eingesetzt werden, auch in der Tabulatur gedruckt werden sollen, muss man den Befehl @code{\tabFullNotation} in einem @code{TabStaff}-Kontext hinzufügen. Dabei ist zu beachten, dass halbe Noten in einer Tabulatur mit zwei Hälsen dargestellt werden, um sie von Viertelnoten zu unterscheiden. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] symbols = { \time 3/4 c4-.^"Allegro" d( e) f4-.\f g a^\fermata \mark \default c8_.\<\( c16 c~ c2\! c'2.\prall\) } \score { \new TabStaff { \tabFullNotation \symbols } } @end lilypond @funindex minimumFret @cindex Bund Normalerweise werden Tonhöhen der tiefstmöglichen Spielposition auf dem Bundbrett zugewiesen (erste Lage). Offene Saiten werden automatisch bevorzugt. Wenn man eine bestimmte Tonhöhe auf einer bestimmten Saite gespielt haben will, kann man eine Saitennummeranweisung zur Tonhöhe hinzufügen. Wenn man die Saitenzahlanweisung nicht in der traditionellen Notation sehen will, kann man den entsprechenden Stencil mit @code{\override} verändernt. Es ist jedoch sehr viel bequemer, die Spielposition unter Benutzung von @code{minimumFret} zu definieren. Der Standardwert von @code{minimumFret} beträgt 0. Auch wenn @code{minimumFret} gesetzt ist, werden offene Saiten immer benützt, wenn es möglich ist. Dieses Verhalten kann verändert werden, indem @code{restrainOpenStrings} auf @code{#t} gesetzt wird. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \layout { \override Voice.StringNumber #'stencil = ##f } \new StaffGroup << \new Staff \relative c { \clef "treble_8" \time 2/4 c16 d e f g4 c,16\5 d\5 e\4 f\4 g4\4 c,16 d e f g4 } \new TabStaff \relative c { c16 d e f g4 c,16\5 d\5 e\4 f\4 g4\4 \set TabStaff.minimumFret = #5 \set TabStaff.restrainOpenStrings = ##t c,16 d e f g4 } >> @end lilypond @funindex \tabChordRepeats @funindex \chordRepeats @cindex Akkorde, Wiederholung @cindex Wiederholung mit @code{q} Akkord-Konstruktionen können mit dem Akkord-Wiederholungssymbol @code{q} wiederholt werden. In Verbindung mit Tabulaturen verhält sich diese Wiederholung jedoch seltsam, weil sie Saiten- und Fingerzahlen entfernt. Darum sollte man @example \chordRepeats #'(string-number-event fingering-event) @end example explizit für musikalische Ausdrücke in Tabulaturen aufrufen, wenn Akkordwiederholungen gewünscht sind. Der Befehl ist so wichtig, dass er durch @code{\tabChordRepeats} zur Verfügung gestellt wird. @lilypond[quote,verbatim] guitar = \relative c' { r8 ~ q4 q8~ q q4 } \new StaffGroup << \new Staff { \clef "treble_8" \guitar } \new TabStaff { \tabChordRepeats \guitar } >> @end lilypond Bindestriche über einen Zeilenumbruch werden standardmäßig in Klammern gesetzt. Das gilt auch für die zweite Klammer einer Wiederholung. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] ties = \relative c' { \repeat volta 2 { e2. f4~ f2 g2~ } \alternative { { g4 f2. } { g4\repeatTie c,2. } } b1~ \break b1 \bar "|." } \score { << \new StaffGroup << \context Staff { \clef "treble_8" \ties } \context TabStaff { \ties } >> >> \layout { indent = #0 ragged-right = ##t } } @end lilypond @funindex \hideSplitTiedTabNotes Der Befehl @code{\hideSplitTiedTabNotes} hebt das Verhalten auf, dass Bundnummern in Klammern gesetzt werden: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] ties = \relative c' { \repeat volta 2 { e2. f4~ f2 g2~ } \alternative { { g4 f2. } { g4\repeatTie c,2. } } b1~ \break b1 \bar "|." } \score { << \new StaffGroup << \context Staff { \clef "treble_8" \ties } \context TabStaff { \hideSplitTiedTabNotes \ties } >> >> \layout { indent = #0 ragged-right = ##t } } @end lilypond @cindex Flageolett in Tabulaturen @cindex Tabulatur und Flageolett @cindex Gleiten in Tabulaturen @cindex Tabulaturen und Gleiten @cindex Slide in Tabulaturen @cindex Akkordglissando @cindex Glissando, Akkorde @funindex \harmonic @funindex \harmonicByFret @funindex \harmonicByRatio Flageolett (engl. @emph{harmonic}) kann zur Tabulaturnotation als klingende Tonhöhe hinzugefügt werden: @lilypond[verbatim,quote] \layout { \override Voice.StringNumber #'stencil = ##f } firstHarmonic = { d'4\4\harmonic g'4\3\harmonic b'2\2\harmonic } \score { << \new Staff { \firstHarmonic } \new TabStaff { \firstHarmonic } >> } @end lilypond Dabei ist zu beachten, dass der Befehl @code{\harmonic} immer an einzelne Noten angehängt werden muss (die sich auch innerhalb eines Akkordes befinden können). Flageolett ist nur sinnvoll für offene Saiten im 12. Bund. Alle anderen Flageolett-Töne sollten von LilyPond errechnet werden. Das wird erreicht, indem man den Bund angibt, wo der Finger der Greifhand die Saite berühren soll. @lilypond[verbatim,quote] fretHarmonics = { \harmonicByFret #5 d16\4 \harmonicByFret #4 d16\4 \harmonicByFret #3 d8\4 \harmonicByFret #5 2. } \score { << \new Staff { \fretHarmonics } \new TabStaff { \fretHarmonics } >> } @end lilypond Alternativ können Flageolett-Töne auch errechnet werden, indem man das Verhältnis der Saitenlängen über und unter dem Flageolett-Finger definiert: @lilypond[verbatim,quote] ratioHarmonics = { \harmonicByRatio #1/2 4 \harmonicByRatio #1/3 4 \harmonicByRatio #1/4 { g8\3 b8\2 e'4\1 } } \score { << \new Staff { \ratioHarmonics } \new TabStaff { \ratioHarmonics } >> } @end lilypond @snippets @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {stem-and-beam-behavior-in-tablature.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {polyphony-in-tablature.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {open-string-harmonics-in-tablature.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {fretted-string-harmonics-in-tablature.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {slides-in-tablature.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {chord-glissando-in-tablature.ly} @seealso Notationsreferenz: @ref{Hälse}, @ref{Akkord-Wiederholungen}, @ref{Ausgeschriebene Wiederholungen} @ref{Flageolett}, @ref{Glissando}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals{TabNoteHead}, @rinternals{TabStaff}, @rinternals{TabVoice}, @rinternals{Beam}. @knownissues Akkorde werden nicht gesondert behandelt, sodass die Saitenauswahlfunktion eventuell die selbe Saite für zwei Töne eines Akkordes auswählen kann. Damit die Kombination von Stimmen (@code{\partcombine}) richtig funktioniert, müssen speziell erstellte Stimmen innerhalb des Tabulatursystems (@code{TabStaff}) benutzt werden: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] melodia = \partcombine { e4 g g g } { e4 e e e } << \new TabStaff << \new TabVoice = "one" s1 \new TabVoice = "two" s1 \new TabVoice = "shared" s1 \new TabVoice = "solo" s1 { \melodia } >> >> @end lilypond Spezialeffekte für Gitarre beschränken sich auf Flageolett und Slide. @node Angepasste Tabulaturen @unnumberedsubsubsec Angepasste Tabulaturen @translationof Custom tablatures @cindex Tabulaturen, eigen @cindex eigene Tabulaturen @cindex Tabulatur, Banjo @cindex Tabulatur, Mandoline @cindex Tabulatur, Bassgitarre @cindex Tabulatur, Gitarre @cindex Tabulatur, Ukulele @cindex Tabulatur, Geige @cindex Tabulatur, Bratsche @cindex Tabulatur, Cello @cindex Tabulatur, Kontrabass @cindex Saitenstimmung für Bundinstrumente @cindex bundierte Saiteninstrumente, Saitenstimmung @cindex Bundinstrumente, Saitenstimmung @cindex Tabulatur, Saitenstimmung @funindex stringTunings LilyPond errechnet automatisch den Bund für eine Note auf Grundlage der Saite, zu welcher der Ton zugeordnet ist. Um das tun zu können, muss die Stimmung der Saiten angegeben werden. Die Stimmung wird in der @code{StringTunings}-Eigenschaften bestimmt. LilyPond hat vordefinierte Stimmungen für Banjo, Mandoline, Gitarre, Bassgitarre, Ukulele, Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass. Für diese Stimmungen wird automatisch die richtige Transposition eingesetzt. Das nächste Beispiel ist für Bassgitarre, welche eine Oktave niedriger erklingt, als sie geschrieben ist: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] << \new Voice \with { \override StringNumber #'stencil = ##f } { \clef "bass_8" \relative c, { c4 d e f } } \new TabStaff \with { stringTunings = #bass-tuning } { \relative c, { c4 d e f } } >> @end lilypond Die Standardstimmung ist die Gitarrenstimmung (@code{guitar-tuning}) in der EADGHE-Stimmung. Andere vordefinierte Stimmung sind: @code{guitar-open-g-tuning}, @code{mandolin-tuning} und @code{banjo-open-g-tuning}. Die vordefinierten Stimmungen finden sich in @file{ly/string-tunings-init.ly}. @funindex stringTuning @funindex \stringTuning @cindex Tabulatur, eigene Saitenstimmung @cindex Eigene Saitenstimmung, Tabulatur Jede beliebige Stimmung kann erstellt werden. Die Funktion @code{\stringTuning} kann benutzt werden, um eine Saitenstimmung zu definieren und als den Wert von @code{stringTunings} für den aktuellen Kontext zu bestimmen. Als Argument braucht die Funktion eine Akkordkonstruktion, die die Tonhöhen jeder Saite der Stimmung angibt. Die Akkordkonstruktion muss im absoluten Oktavenmodus angegeben werden, siehe @ref{Absolute Oktavenbezeichnung}. Die Saite mit der höchsten Zahl (normalerweise die tiefste Seite) muss im Akkord zuerst geschrieben werden. Eine Stimmung für ein viersaitiges Instrument mit den Tonhöhen @code{a''}, @code{d''}, @code{g'} und @code{c'} kann folgenderweise erstellt werden: @lilypond[quote,verbatim] mynotes = { c'4 e' g' c'' | e''4 g'' b'' c''' } << \new Staff { \clef treble \mynotes } \new TabStaff { \set Staff.stringTunings = \stringTuning \mynotes } >> @end lilypond Die @code{stringTunings}-Eigenschaft wird auch von @code{FretBoards} benutzt, um automatische Bunddiagramme zu errechnen. Saitensitmmungen werden als Teil des Hash-Schlüsselwertes für vordefinierte Bunddiagramme eingesetzt (siehe auch @ref{Vordefinierte Bund-Diagramme}. Das vorherige Beispiel könnte auch folgenderweise geschrieben werden: @lilypond[quote,verbatim] custom-tuning = \stringTuning mynotes = { c'4 e' g' c'' | e''4 g'' b'' c''' } << \new Staff { \clef treble \mynotes } \new TabStaff { \set TabStaff.stringTunings = #custom-tuning \mynotes } >> @end lilypond Intern ist die Stimmung eine Scheme-Liste von Tonhöhen der Saiten, eine für jede Saite, geordnet von Saitennummer 1 bis n, wobei 1 die höchste Saite der Tabulatur ist und n die unterste. Normalerweise wird so die Stimmung vom höchsten bis zum tiefsten Ton angegeben, aber bei einige Instrumente (etwa Ukulele) werden die Saiten nicht aufgrund der Tonhöhe angeordnet. Die Tonhöhe einer Saite in einer Seitenstimmungsliste ist ein Tonhöhenobjekt für LilyPond. Tonhöhenobjekte werden mit der Scheme-Funktion +@code{ly:make-pitch} erstellt (siehe @ref{Scheme-Funktionen}). @code{\stringTuning} erstellt derartige Objekte aus der Akkord-Eingabe. LilyPond errechnet automatisch die Linienanzahl für die Tabulatur und die Zahl der Saiten in dem automatisch erstellten @code{FretBoard} (Bunddiagramm) aus der Anzahl der Elemente von @code{stringTunings}. Um für alle @code{TabStaff}-Kontexte die selbe Standardstimmung zu benutzen, kann man benutzen: @example \layout @{ \context @{ \TabStaff stringTunings = \stringTuning \notemode @{ @} @} @} @end example @cindex Schlüssel, modern, Tabulatur @cindex Tabulatur, moderner Schlüssel @cindex moderner Tabulatur-Schlüssel @funindex moderntab Auch ein moderner Tabulatur-Schlüssel kann verwendet werden: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \new TabStaff { \clef moderntab 1 \break \clef tab 1 } @end lilypond Der moderne Tabulatur-Schlüssel unterstützt Tabulaturen von 4 bis 7 Saiten. @seealso Notationsreferenz: @ref{Absolute Oktavenbezeichnung}, @ref{Vordefinierte Bund-Diagramme}, @ref{Scheme-Funktionen}. Installierte Dateien: @file{ly/string-tunings-init.ly} @file{scm/tablature.scm}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals{Tab_note_heads_engraver}. @knownissues Automatische Tabulatur-Berechnung funktioniert in den meisten Fällen nicht korrekt bei Instrumenten, deren Saitenstimmung nicht monotonisch fortschreitet, wie etwa Ukulele. @node Bund-Diagramm-Beschriftung @unnumberedsubsubsec Bund-Diagramm-Beschriftung @translationof Fret diagram markups @cindex Fret (Bunddiagramme) @cindex Griffsymbole, bundierte Saiteninstrumente @cindex Griffsymbole, Bundinstrumente @cindex Gitarrengriffsymbole @cindex Akkordtabulatur @cindex Akkorddiagramm @cindex Bunddiagramme @cindex eigene Bunddiagramme @cindex Bunddiagramme, eigene Bunddiagramme können zu Notation als Textbeschriftung hinzugefügt werden. Die Beschriftung enthält Information zu dem gewünschten Bunddiagramm. Es gibt drei unterschiedliche Darstellungsarten: normal, knapp und ausführlich. Die drei Arten erzeugen die gleiche Ausgabe, aber mit jeweils mehr oder weniger Einzelheiten. Einzelheiten zur Syntax der unterschiedlichen Beschriftungsbefehle, mit denen die Bunddiagramme definiert werden, findet sich in @ref{Instrument Specific Markup}. Die Standard-Bunddiagrammbeschriftung beinhaltet die Saitennummer und die Bundnummer für jeden Punkt, der notiert werden soll. Zusätzlich können offenen und nicht gespielte (schwingende) Saiten angezeigt werden. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram #"6-x;5-3;4-2;3-o;2-1;1-o;" } 1^\markup { \fret-diagram #"6-x;5-x;4-o;3-2;2-3;1-1;" } } >> @end lilypond @cindex Barré, Gitarre Barré kann hinzugefügt werden: @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { f1 g } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram #"c:6-1-1;6-1;5-3;4-3;3-2;2-1;1-1;" } 1^\markup { \fret-diagram #"c:6-1-3;6-3;5-5;4-5;3-4;2-3;1-3;" } } >> @end lilypond @cindex Bunddiagramm-Beschriftung @cindex fret (Bunddiagramme) @cindex Ukulele @funindex fret-diagram @funindex \fret-diagram Die Größe des Bunddiagrammes und die Anzahl der Bünde im Diagramm kann geändert werden: @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { f1 g } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram #"s:1.5;c:6-1-1;6-1;5-3;4-3;3-2;2-1;1-1;" } 1^\markup { \fret-diagram #"h:6;6-3;5-2;4-o;3-o;2-o;1-3;" } } >> @end lilypond Die Anzahl der Saiten in einem Bunddiagramm kann geändert werden, um sie für andere Instrumente anzupassen, wie etwas Banjo oder Ukulele. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { a1 } } \context Staff { % An 'A' chord for ukulele a'1^\markup { \fret-diagram #"w:4;4-2-2;3-1-1;2-o;1-o;" } } >> @end lilypond Fingersatz kann auch angezeigt werden, und die Position der Fingersatzzahlen kann kontrolliert werden. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram #"f:1;6-x;5-3-3;4-2-2;3-o;2-1-1;1-o;" } 1^\markup { \fret-diagram #"f:2;6-x;5-x;4-o;3-2-2;2-3-3;1-1-1;" } } >> @end lilypond Die Größe und Position der Punkte kann geändert werden: @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram #"d:0.35;6-x;5-3;4-2;3-o;2-1;1-o;" } 1^\markup { \fret-diagram #"p:0.2;6-x;5-x;4-o;3-2;2-3;1-1;" } } >> @end lilypond @cindex fret-diagram-terse-Markup @cindex Bunddiagramme, knapper Stil @funindex fret-diagram-terse @funindex \fret-diagram-terse Die Beschriftungsfunktion @code{fret-diagram-terse} (knappe Version) lässt die Saitennummern aus: das Vorhandensein einer Saite wird durch ein Semikolon ausgedrückt. Für jede Saite des Diagramms muss ein Semikolon gesetzt werden. Das erste Semikolon entspricht der höchsten Saite, das letze der ersten Saite. Stumme und offene Saiten sowie Bundnummern können angezeigt werden. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram-terse #"x;3;2;o;1;o;" } 1^\markup { \fret-diagram-terse #"x;x;o;2;3;1;" } } >> @end lilypond Barré kann im knappen Modus auch angezeigt werden: @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { f1 g } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram-terse #"1-(;3;3;2;1;1-);" } 1^\markup { \fret-diagram-terse #"3-(;5;5;4;3;3-);" } } >> @end lilypond Fingersatz kann im knappen Modus hinzugefügt werden: @c Need to use override to enable fingerings to show this -- can we do so? @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context Staff { \override Voice.TextScript #'(fret-diagram-details finger-code) = #'below-string \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram-terse #"x;3-3;2-2;o;1-1;o;" } 1^\markup { \fret-diagram-terse #"x;x;o;2-2;3-3;1-1;" } } >> @end lilypond Andere Eigenschaften der Bunddiagramme müssen im knappen Modus mit @code{\override}-Befehlen angegeben werden. @cindex fret-diagram-verbose-Markup @cindex Bunddiagramme, ausführlicher Stil @cindex Kapo @cindex Capo @funindex fret-diagram-verbose @funindex \fret-diagram-verbose Die Beschriftungsfunktion @code{fret-diagram-verbose} (ausführlicher Stil) ist in der Form eine Scheme-Liste. Jedes Element stellt ein Element dar, dass im Bunddiagramm gesetzt werden soll. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context Staff { \clef "treble_8" 1^\markup { \fret-diagram-verbose #'( (mute 6) (place-fret 5 3) (place-fret 4 2) (open 3) (place-fret 2 1) (open 1) ) } 1^\markup { \fret-diagram-verbose #'( (mute 6) (mute 5) (open 4) (place-fret 3 2) (place-fret 2 3) (place-fret 1 1) ) } } >> @end lilypond Fingersatz und Barré kann im ausführlichen Modus notiert werden. Nur im ausführlichen Modus kann ein Capo angezeigt werden, das auf dem Bunddiagramm plaziert wird. Die Capo-Anzeige ist ein dicker Strich, der alle Saiten bedeckt. Der Bund mit dem Capo ist der unterste Bund im Diagramm. @c \override is necessary to make fingering visible @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { f1 g c } } \context Staff { \clef "treble_8" \override Voice.TextScript #'(fret-diagram-details finger-code) = #'below-string 1^\markup { \fret-diagram-verbose #'( (place-fret 6 1) (place-fret 5 3) (place-fret 4 3) (place-fret 3 2) (place-fret 2 1) (place-fret 1 1) (barre 6 1 1) ) } 1^\markup { \fret-diagram-verbose #'( (place-fret 6 3 2) (place-fret 5 2 1) (open 4) (open 3) (open 2) (place-fret 1 3 3) ) } 1^\markup { \fret-diagram-verbose #'( (capo 3) (mute 6) (place-fret 4 5 1) (place-fret 3 5 2) (place-fret 2 5 3) ) } } >> @end lilypond Alle anderen Bunddiagramm-Eigenschaften müssen im ausführlichen Modus mit mit @code{\override}-Befehlen angegeben werden. @ignore The following example shows the three fret-diagram markup interfaces, along with examples of common tweaks. For example, the size of the verbose fret diagram is reduced to 0.75, and the finger indications are specified to appear below the diagram. The terse diagram includes tweaks to specify placement of finger code and color of dots. @lilypond[verbatim,ragged-right,quote] \new Voice { \clef "treble_8" d4^\markup { \fret-diagram #"6-x;5-x;4-o;3-2;2-3;1-2;" } d4 d d fis^\markup { \override #'(size . 0.75) { \override #'(finger-code . below-string) { \fret-diagram-verbose #'((place-fret 6 2 1) (barre 6 1 2) (place-fret 5 4 3) (place-fret 4 4 4) (place-fret 3 3 2) (place-fret 2 2 1) (place-fret 1 2 1)) } } } fis4 fis fis c^\markup { \override #'(dot-radius . 0.35) { \override #'(finger-code . in-dot) { \override #'(dot-color . white) { \fret-diagram-terse #"x;3-1-(;5-2;5-3;5-4;3-1-);" } } } } c4 c c } @end lilypond @end ignore @cindex Bunddiagramme, anpassen @cindex eigene Bunddiagramme @cindex Anpassen von Bunddiagrammen @funindex fret-diagram-interface Die graphische Erscheinung eines Bunddiagramms kann den Wünschen des Notensetzers angepasst werden. Hierzu werden die Eigenschaften des @code{fret-diagram-interface} (Bunddiagramm-Schnittstelle) eingesetzt. Einzelheiten hierzu in @rinternals{fret-diagram-interface}. Die Eigenschaften der Schnittstelle gehören dem @code{Voice.TextScript}-Kontext an. @snippets @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {changing-fret-orientations.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {customizing-markup-fret-diagrams.ly} @seealso Notationsreferenz: @ref{Instrument Specific Markup}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals{fret-diagram-interface}. @node Vordefinierte Bund-Diagramme @unnumberedsubsubsec Vordefinierte Bund-Diagramme @translationof Predefined fret diagrams @cindex Bunddiagramme @cindex Akkord-Diagramme @cindex Bunddiagramme, Ukulele @cindex Bunddiagramme, Mandoline @funindex FretBoards @funindex stringTunings Bunddiagramme können mit dem @code{FretBoards}-Kontext angezeigt werden. Standardmäßig zeigt der @code{FretBoards}-Kontext Bunddiagramme an, die in einer Tabelle definiert sind: @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" \context FretBoards { \chordmode { c1 d } } @end lilypond Die vordefinierten Diagramme sind in der Datei @file{predefined-guitar-fretboards.ly} enthalten. Sie werden basierend auf der Tonhöhe eines Akkordes und dem Wert von @code{stringTunings} (Saitenstimmung), der gerade benutzt wird, gespeichert. @file{predefined-guitar-fretboards.ly} beinhaltet vordefinierte Diagramme für die Gitarrenstimmung (@code{guitar-tuning}). Anhand der Beispiele in dieser Datei können auch für andere Instrumente oder Stimmungen Diagramme definiert werden. Bunddiagramme für die Ukulele finden sich in der Datei @* @file{predefined-ukulele-fretboards.ly}. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-ukulele-fretboards.ly" myChords = \chordmode { a1 a:m a:aug } \new ChordNames { \myChords } \new FretBoards { \set Staff.stringTunings = #ukulele-tuning \myChords } @end lilypond Bunddiagramme für Mandoline sind in der Datei @file{predefined-mandolin-fretboards.ly} enhalten: @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-mandolin-fretboards.ly" myChords = \chordmode { c1 c:m7.5- c:aug } \new ChordNames { \myChords } \new FretBoards { \set Staff.stringTunings = #mandolin-tuning \myChords } @end lilypond Tonhöhen von Akkorden können entweder als Akkordkonstrukte oder im Akkordmodus notiert werden (siehe auch @ref{Überblick über den Akkord-Modus}). @lilypond[verbatim, ragged-right,quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" \context FretBoards { \chordmode { c1 } 1 } @end lilypond @cindex Akkordbezeichnungen und Bunddiagramme @cindex Bunddiagramme und Akkordbezeichnungen @funindex ChordNames @funindex chordmode @funindex \chordmode Oft wird sowohl eine Akkordbezeichnung als ein Bunddiagramm notiert. Das kann erreicht werden, indem ein @code{ChordNames}-Kontext parallel mit einem @code{FretBoards}-Kontext gesetzt wird und beiden Kontexten die gleichen Noten zugewiesen werden. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" mychords = \chordmode{ c1 f g } << \context ChordNames { \mychords } \context FretBoards { \mychords } >> @end lilypond @cindex Transposition von Bunddiagrammen @cindex Bunddiagramme, Transposition Vordefinierte Bunddiagramme können transponiert werden, solange ein Diagramm für den transponierten Akkord in der Bunddiagramm-Tabelle vorhanden ist. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" mychords = \chordmode{ c1 f g } mychordlist = { \mychords \transpose c e { \mychords } } << \context ChordNames { \mychordlist } \context FretBoards { \mychordlist } >> @end lilypond Die Tabelle der vordefinierten Bunddiagramme für Gitarre enthält acht Akkorde (Dur, Moll, übermäßig, vermindert, Dominantseptakkord, große Septime, kleine Septime und Dominantnonenakkord) für alle 17 Tonarten. Die Tabelle der vortdefinierten Bunddiagramme für Ukulele enthält neben diesen Akkorden noch zusätzlich drei weitere (große Sext, Sekundakkord und Quartakkort). Eine vollständige Liste der vordefinierten Bunddiagramme findet sich in @ref{Die vordefinierten Bund-Diagramme}. Wenn in der Tabelle für einen Akkord kein Wert steht, wird ein Bunddiagramm vom @code{FretBoards}-Engraver errechnet, wobei die automatische Bunddiagrammfunktion zu Anwendung kommt. Siehe hierzu @ref{Automatische Bund-Diagramme}. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" mychords = \chordmode{ c1 c:maj9 } << \context ChordNames { \mychords } \context FretBoards { \mychords } >> @end lilypond @cindex Bunddiagramme, eigene definieren @cindex Definieren von eigenen Bunddiagrammen @cindex Eigene Bunddiagramme definieren Bunddiagramme können zu der Tabelle hinzugefügt werden. Um ein Diagramm hinzuzufügen, muss der Akkord des Diagramms, die Stimmung und die Diagramm-Definition angegeben werden. Dies geschieht normalerweise in der Tabelle @var{default-fret-table}. Die Diagramm-Definition kann entweder eine @code{fret-diagram-terse}-Definition oder eine @code{fret-diagram-verbose}-Liste sein. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" \storePredefinedDiagram #default-fret-table \chordmode { c:maj9 } #guitar-tuning #"x;3-2;o;o;o;o;" mychords = \chordmode { c1 c:maj9 } << \context ChordNames { \mychords } \context FretBoards { \mychords } >> @end lilypond Unterschiedliche Bunddiagramme für den selben Akkord können gespeichert werden, indem unterschiedliche Oktaven für die Tonhöhe benutzt werden. Die unterschiedliche Oktave sollte mindestens zwei Oktaven über oder unter der Standardoktave liegen, die für transponierende Bunddiagramme eingesetzt wird. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" \storePredefinedDiagram #default-fret-table \chordmode { c'' } #guitar-tuning #(offset-fret 2 (chord-shape 'bes guitar-tuning)) mychords = \chordmode { c1 c'' } << \context ChordNames { \mychords } \context FretBoards { \mychords } >> @end lilypond @cindex bundierte Saiteninstrumente, Akkordformen @cindex Bundinstrumente, Akkordformen @cindex Akkordformen für bundierte Saiteninstrumente @cindex Akkordformen für Bundinstrumente @funindex \addChordShape @funindex addChordShape @funindex storePredefinedDiagram @funindex \storePredefinedDiagram Zusätzlich zu Bunddiagrammen speichert LilyPond auch eine interne Liste an Akkordformen. Die Akkordformen sind Bunddiagramme, die am Hals entlang verschoben werden können und dabei unterschiedliche Akkorde ergeben. Akkordformen können zu der internen Liste hinzugefügt werden und dann benutzt werden, um vordefinierte Bunddiagramme zu definieren. Weil sie auf verschiedenen Positionen auf dem Steg gelegt werden können, beinhalten vordefinierte Akkord üblicherweise keine leeren Saiten. Wie Bunddiagramme können auch Akkordformen entweder als @code{fret-diagram-terse}-Definition oder als @code{fret-diagram-verbose}-Liste erstellt werden. @lilypond[verbatim, ragged-right, quote] \include "predefined-guitar-fretboards.ly" % Add a new chord shape \addChordShape #'powerf #guitar-tuning #"1-1;3-3;3-4;x;x;x;" % add some new chords based on the power chord shape \storePredefinedDiagram #default-fret-table \chordmode { f'' } #guitar-tuning #(chord-shape 'powerf guitar-tuning) \storePredefinedDiagram #default-fret-table \chordmode { g'' } #guitar-tuning #(offset-fret 2 (chord-shape 'powerf guitar-tuning)) mychords = \chordmode{ f1 f'' g g'' } << \context ChordNames { \mychords } \context FretBoards { \mychords } >> @end lilypond Die graphische Form eines Bunddiagramms kann entsprechend den eigenen Wünschen verändert werden, indem man die Eigenschaften der @code{fret-diagram-interface}-Schnittstelle verändert. Einzelheiten hierzu in @rinternals{fret-diagram-interface}. Die Schnittstelleneigenschaften eines vordefinierten Bunddiagrammes gehören dem @code{FretBoards.FretBoard}-Kontext an. @snippets @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {customizing-fretboard-fret-diagrams.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {defining-predefined-fretboards-for-other-instruments.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {chordchanges-for-fretboards.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {fretboards-alternate-tables.ly} @seealso Notationsreferenz: @ref{Angepasste Tabulaturen}, @ref{Automatische Bund-Diagramme}, @ref{Überblick über den Akkord-Modus}, @ref{Die vordefinierten Bund-Diagramme}. Installierte Dateien: @file{ly/predefined-guitar-fretboards.ly}, @* @file{ly/predefined-guitar-ninth-fretboards.ly}, @* @file{ly/predefined-ukulele-fretboards.ly}, @* @file{ly/predefined-mandolin-fretboards.ly}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals {fret-diagram-interface}. @node Automatische Bund-Diagramme @unnumberedsubsubsec Automatische Bund-Diagramme @translationof Automatic fret diagrams @cindex Bunddiagramme, automatisch @cindex Akkorddiagramme, automatisch @cindex automatische Bunddiagramme Bunddiagramme können automatisch aus notierten Noten erstellt werden. Hierzu wird der @code{FretBoards}-Kontext eingesetzt. Wenn keine vordefinierten Diagramme für die entsprechenden Noten mit der aktiven Saitenstimmung (@code{stringTunings}) vorhanden sind, errechnet der Kontext Saiten und Bünde die benutzt werden können, um die Noten zu spielen. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { f1 g } } \context FretBoards { 1 1 } \context Staff { \clef "treble_8" 1 1 } >> @end lilypond @funindex predefinedFretboardsOff @funindex \predefinedFretboardsOff @funindex predefinedFretboardsOn @funindex \predefinedFretboardsOn Da in den Standardeinstellungen keine vordefinierten Diagramme geladen werden, ist die automatische Diagrammerstellung das Standardverhalten. Wenn die vordefinierten Diagramme eingesetzt werden, kann die automatische Berechnung an- und ausgeschaltet werden. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \storePredefinedDiagram #default-fret-table #guitar-tuning #"x;3-1-(;5-2;5-3;5-4;3-1-1-);" << \context ChordNames { \chordmode { c1 c c } } \context FretBoards { 1 \predefinedFretboardsOff 1 \predefinedFretboardsOn 1 } \context Staff { \clef "treble_8" 1 1 1 } >> @end lilypond Manchmal kann die Berechnungsfunktion für Bunddiagramme kein passendes Diagramm finden. Das kann oft umgangen werden, indem man manuell einer Note eine bestimmte Saite zuweist. In vielen Fällen muss nur eine Note derart gekennzeichnet werden, der Rest wird dann entsprechend durch den @code{FretBoards}-Kontext behandelt. @cindex Bunddiagramme, Fingersatz @cindex Fingersatz in Bunddiagrammen Fingersatz kann zu FretBoard-Bunddiagrammen hinzugefügt werden. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { c1 d:m } } \context FretBoards { 1 1 } \context Staff { \clef "treble_8" 1 1 } >> @end lilypond @funindex minimumFret Der kleinste Bund, der benutzt wird, um Saiten und Bünde im FretBoard-Kontext zu errechnen, kann mit der @code{minimumFret}-Eigenschaft gesetzt werden. @lilypond[quote, verbatim] << \context ChordNames { \chordmode { d1:m d:m } } \context FretBoards { 1 \set FretBoards.minimumFret = #5 1 } \context Staff { \clef "treble_8" 1 1 } >> @end lilypond Die Saiten und Bünde des @code{FretBoards}-Kontextes hängen von der @code{stringTunings}-Eigenschaft ab, die die gleiche Bedeutung wie im TabStaff-Kontext hat. Siehe auch @ref{Angepasste Tabulaturen} zu Information über die @code{stringTunings}Eigenschaft. Die graphische Erscheinung eines Bunddiagrammes kann den Bedürfnissen angepasst werden, indem Eigenschaften der @code{fret-diagram-interface}-Schnittstelle verändert werden. Einzelheiten finden sich in @rinternals{fret-diagram-interface}. Die Schnittstelleneigenschaften eines @code{FretBoards}-Diagramms gehören dem @code{FretBoards.FretBoard}-Kontext an. @predefined @code{\predefinedFretboardsOff}, @code{\predefinedFretboardsOn}. @endpredefined @seealso Notationsreferenz: @ref{Angepasste Tabulaturen}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals {fret-diagram-interface}. @knownissues Automatische Bundberechnung funktioniert nicht richtig für Instrumente mit nicht-monotonischer Stimmung. @node Fingersatz der rechten Hand @unnumberedsubsubsec Fingersatz der rechten Hand @translationof Right-hand fingerings @cindex bundierte Saiteninstrumente, Fingersatz der rechten Hand @cindex Bundinstrumente, Fingersatz der rechten Hand @cindex Fingersatz der rechten Hand, bundierte Saiteninstrumente cindex Fingersatz der rechten Hand, Bundinstrumente @cindex rechte Hand, Fingersatz für bundierte Saiteninstrumente @cindex rechte Hand, Fingersatz für Bundinstrumente @funindex rightHandFinger @funindex \rightHandFinger Fingersatz für die rechte Hand @var{p-i-m-a} muss mit @code{\rightHandFinger}, gefolgt von einer Zahl, notiert werden. @warning{Wenn die Zahl in Scheme-Notation eingegeben wird, muss darauf geachtet werden, ein Leerzeichen anzuhängen vor dem schließenden @code{>} o. Ä.} @lilypond[quote,verbatim,relative=0] \clef "treble_8" c4\rightHandFinger #1 e\rightHandFinger #2 g\rightHandFinger #3 c\rightHandFinger #4 1 @end lilypond Zur Erleichterung kann der Befehl @code{\rightHandFinger} zu ein paar Buchstaben abgekürzt werden, etwa @code{RH}. @example RH=#rightHandFinger @end example @snippets @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {placement-of-right-hand-fingerings.ly} @lilypondfile[verbatim,quote,texidoc,doctitle] {fingerings,-string-indications,-and-right-hand-fingerings.ly} @seealso Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. Referenz der Interna: @rinternals{StrokeFinger}. @node Gitarre @subsection Gitarre @translationof Guitar Die meisten der Besonderheiten von Gitarrennotation wurden im allgemeinen Abschnitt behandelt, aber es gibt noch einige, die hier gezeigt werden sollen. Teilweise soll ein Lead-sheet nur die Akkordsymbole und den Gesangstext enthalten. Da LilyPond ein Notensatzprogramm ist, wird es nicht für derartige Projekte empfohlen, die keine eigentliche Notation beinhalten. Anstatt dessen sollte ein Textbearbeitungsprogramm oder ein Satzprogramm wie GuitarTeX (für erfahrende Benutzer) eingesetzt werden. @menu * Position und Barré anzeigen:: * Flageolett und gedämpfte Noten:: * Powerakkorde anzeigen:: @end menu @node Position und Barré anzeigen @unnumberedsubsubsec Position und Barré anzeigen @translationof Indicating position and barring @cindex Position und Barré für bundierte Saiteninstrumente @cindex Position und Barré für Bundinstrumente @cindex bundierte Saiteninstrumente, Position und Barré anzeigen @cindex Bundinstrumente, Position und Barré anzeigen @cindex Barré, anzeigen für bundierte Saiteninstrumente @cindex Barré, anzeigen für Bundinstrumente Das Beispiel zeigt, wie man Griff- und Barréposition notieren kann. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim,relative=0] \clef "treble_8" b16 d g b e \textSpannerDown \override TextSpanner #'(bound-details left text) = #"XII " g16\startTextSpan b16 e g e b g\stopTextSpan e16 b g d @end lilypond @seealso Notationsreferenz: @ref{Text mit Verbindungslinien}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}, @rlsr{Expressive marks}. @node Flageolett und gedämpfte Noten @unnumberedsubsubsec Flageolett und gedämpfte Noten @translationof Indicating harmonics and dampened notes @cindex bundierte Saiteninstrumente, gedämpfte Noten @cindex Bundinstrumente, gedämpfte Noten @cindex bundierte Saiteninstrumente, Flageolett @cindex Bundinstrumente, Flageolett @cindex Dämpfung, bundierte Saiteninstrumente @cindex Dämpfung, Bundinstrumente @cindex gedämpfte Noten, bundierte Saiteninstrumente @cindex gedämpfte Noten, Bundinstrumente @cindex Flageolett, bundierte Saiteninstrumente @cindex Flageolett, Bundinstrumente Besondere Notenköpfe können eingesetzt werden, um gedämpfte Noten oder Flageoletttöne anzuzeigen. Flageoletttöne werden normalerweise mit einem Text erklärt. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \relative c' { \clef "treble_8" \override Staff.NoteHead #'style = #'harmonic-mixed d^\markup { \italic { \fontsize #-2 { "harm. 12" }}} 1 } @end lilypond Gedämpfte oder gestoppte Noten werden in normalen und Tabulatur-Systemen unterstützt: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] music = \relative c' { < a\3 \deadNote c\2 a'\1 >4 < b\3 \deadNote d\2 b'\1 > < c\3 \deadNote e\2 c'\1 > \deadNotesOn \times 2/3 { g8 b e } \deadNotesOff < a,\3 c\2 e\1 >1 } \new StaffGroup << \new Staff { \clef "treble_8" \music } \new TabStaff { \music } >> @end lilypond Eine andere Spieltechnik (insbesondere bei elektrischen Gitarren benutzt) ist @notation{palm mute}. Hierbei wird die Saite teilweise durch die Handfläche der Schlaghand gedämpft. LilyPond unterstützt die Notation dieser Art von Technik, indem die Notenköpfe der so gedämpften Noten durch Dreiecke ersetzt werden. @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \new Voice { % Warning: explicit Voice instantiation is % required to have palmMuteOff work properly % when palmMuteOn comes at the beginning of % the piece. \relative c, { \clef "G_8" \palmMuteOn e8^\markup { \musicglyph #"noteheads.u2do" = palm mute } < e b' e > e \palmMuteOff e e \palmMute e e e | e8 \palmMute { e e e } e e e e | < \palmMute e b' e >8 \palmMute { e e e } < \palmMute e b' e >2 } } @end lilypond @seealso Notationsreferenz: @ref{Besondere Notenköpfe}, @ref{Notenkopfstile}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. @node Powerakkorde anzeigen @unnumberedsubsubsec Powerakkorde anzeigen @translationof Indicating power chords @funindex powerChords @funindex \powerChords @cindex Powerakkorde @cindex Powerchords Powerakkorde und ihre Symbole können im Akkordmodus oder als Akkordkonstruktionen gesetzt werden: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] ChordsAndSymbols = { \chordmode { \powerChords e,,1:1.5 a,,1:1.5.8 \set minimumFret = #8 c,1:1.5 f,1:1.5.8 } \set minimumFret = #5 1 1 } \score { << \new ChordNames { \ChordsAndSymbols } \new Staff { \clef "treble_8" \ChordsAndSymbols } \new TabStaff { \ChordsAndSymbols } >> } @end lilypond Powerakkord-Symbole werden automatisch ausgeschaltet, wenn einer der anderen normalen Akkord-Modifikatoren verwendet wird: @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] mixedChords = \chordmode { c,1 \powerChords b,,1:1.5 fis,,1:1.5.8 g,,1:m } \score { << \new ChordNames { \mixedChords } \new Staff { \clef "treble_8" \mixedChords } \new TabStaff { \mixedChords } >> } @end lilypond @seealso Glossar: @rglos{power chord}. Notationsreferenz: @ref{Erweiterte und modifizierte Akkorde}, @ref{Akkordbezeichnungen drucken}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}. @node Banjo @subsection Banjo @translationof Banjo @menu * Banjo-Tabulaturen:: @end menu @node Banjo-Tabulaturen @unnumberedsubsubsec Banjo-Tabulaturen @translationof Banjo tablatures @cindex Banjo-Tabulaturen @cindex Tabulatur, Banjo LilyPond hat grundlegende Unterstützung für fünfsaitige Banjo. Die Banjo-Tabulatur-Funktion sollte zum Notieren von Banjo-Tabulaturen verwendet werden, damit die richtigen Bund-Nummern für die fünfte Saite gesetzt werden: @c due to crazy intervals of banjo music, absolute pitch is recommended @lilypond[quote,ragged-right,verbatim] \new TabStaff << \set TabStaff.tablatureFormat = #fret-number-tablature-format-banjo \set TabStaff.stringTunings = #banjo-open-g-tuning { \stemDown g8 d' g'\5 a b g e d' | g4 d''8\5 b' a'\2 g'\5 e'\2 d' | g4 } >> @end lilypond @cindex Banjo-Stimmung @cindex Stimmung, Banjo @funindex banjo-c-tuning @funindex banjo-modal-tuning @funindex banjo-open-d-tuning @funindex banjo-open-dm-tuning @funindex four-string-banjo Eine Anzahl von üblichen Stimmungen für fünsaitiges Banjo sind in LilyPond vordefiniert: @code{banjo-c-tuning} (gCGBD), @code{banjo-modal-tuning} (gDGCD), @code{banjo-open-d-tuning} (aDF#AD) und @code{banjo-open-dm-tuning} (aDFAD). Sie können für das viersaitige Banjo angepasst werden, indem die @code{four-string-banjo}-Funktion eingesetzt wird: @example \set TabStaff.stringTunings = #(four-string-banjo banjo-c-tuning) @end example @seealso Installierte Dateien: @file{ly/string-tunings-init.ly}. Schnipsel: @rlsr{Fretted strings}.