1 @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; -*-
2 @c This file is part of lilypond-learning.tely
4 Translation of GIT committish: 3121682025660b6c85fbf3f22bb9cd8396699ad1
6 When revising a translation, copy the HEAD committish of the
7 version that you are working on. See TRANSLATION for details.
13 @chapter Tweaking output
15 In diesem Kapitel wird erklärt, wie man die Notenausgabe verändern
16 kann. In LilyPond kann man sehr viel konfigurieren, fast jedes
17 Notenfragment kann geändert werden.
22 * The Internals Reference manual::
23 * Appearance of objects::
24 * Placement of objects::
25 * Collisions of objects::
32 @section Tweaking basics
35 * Introduction to tweaks::
36 * Objects and interfaces::
37 * Naming conventions of objects and properties::
41 @node Introduction to tweaks
42 @subsection Introduction to tweaks
44 @qq{Optimierung} (engl. tweaking) ist ein LilyPond-Begriff für die
45 verschiedenen Methoden, die Aktionen zu beeinflussen, die während
46 der Kompilation einer Notationsdatei vorgenommen werden sowie auf
47 das Notenbild einzuwirken. Einige dieser Opitmierungen sind sehr
48 einfach, andere dagegen recht komplex. Aber insgesamt erlaubt das
49 System an Optimierungen so gut wie alle möglichen Erscheindungsformen
52 In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Konzepte vorgestellt,
53 um die Optimierung zu verstehen. Später soll eine Anzahl von fertigen
54 Befehlen bereitgestellt werden, die einfach in die Quelldatei
55 kopiert werden können um den selben Effekt wie im Beispiel
56 zu erhalten. Gleichzeitig zeigen diese Beispiele, wie die Befehle
57 konstruiert werden, so dass Sie in der Lage sein werden, eigene
58 Befehle auf dieser Grundlage zu entwickeln.
60 Bevor Sie mit diesem Kapitel beginnen, könnte Sie ein Blick in den
61 Abschnitt @ref{Contexts and engravers} interessieren, dann
62 Kontexte und Engraver sowie die Eigenschaften, die mit ihnen
63 verknüpft sind, sind die Voraussetzung, um die Funktionsweise
64 von Optimierungen verstehen zu können.
67 @node Objects and interfaces
68 @subsection Objects and interfaces
75 @cindex Schnittstellen
77 Optimierung bedeutet, die internen Operationen und Strukturen
78 des LilyPond-Programmes zu verändern, darum sollen hier
79 zunächst die wichtigesten Begriffe erklärt werden, die zur
80 Beschreibung dieser Operationen und Strukturen benutzt werden.
82 Der Begriff @qq{Objekt} ist ein allgemeiner Begriff, mit dem
83 die Vielzahl an internen Strukturen bezeichnet wird, die LilyPond
84 während der Bearbeitung des Quelltextes erstellt. Wenn etwa
85 ein Befehl wie @code{\new Staff} auftritt, wird ein neues Objekt
86 vom Typ @code{Staff} erstellt. Dieses Objekt @code{Staff} enthält
87 dann alle Eigenschaften, die mit diesem speziellen Notensystem
88 verknüpft sind, wie beispielsweise seine Bezeichnung, Tonart und
89 spezifische Angaben über die Engraver, die innerhalb dieses Systems
90 eingesetzt werden. Für alle anderen Kontexte gibt es genauso
91 Objekte, die deren Eigenschaften beinhalten, beispielsweise für
92 @code{Voice}-Objekte, @code{Score}-Objekte, @code{Lyrics}-Objekte,
93 aber auch für Objekte, die Notationselemente wie die Taktlinien,
94 Notenköpfe, Bögen und Dynamikbezeichnung enthalten. Jedes
95 Objekt hat eine eigene Gruppe an Eigenschaftswerten.
97 Bestimmte Objekttypen tragen besondere Bezeichnungen. Objekte, die
98 Notationselemente der gesetzten Ausgabe repräsentieren, also
99 Notenköpfe, Hälse, Bögen, Fingersatz, Schlüssel usw., werden
100 @qq{Layout-Objekte}, oft auch @qq{Graphische Objekte} genannt.
101 Daraus resultiert die künstliche Abkürzung @qq{Grob}.
102 Diese sind auch Objekte im allgemeinen Sinn und haben genauso
103 Eigenschaften, die mit ihnen verknüpft sind, wie etwa Größe, Position,
106 Einige Layout-Objekte sind etwas spezieller. Phrasierungsbögen,
107 Crescendo-Klammern, Oktavierungszeichen und viele andere
108 Grobs sind nicht an einer Stelle plaziert -- sie haben vielmehr
109 einen Anfangspunkt, einen Endpunkt und eventuell noch andere
110 Eigenschaften, die ihre Form bestimmen. Objekte mit solch
111 einer erweiterten Gestalt werden als
112 @qq{Strecker} (engl. Spanners)
115 Es bleibt uns noch übrig zu erklären, was @qq{Schnittstellen}
116 (engl. interface) sind. Wenn auch viele Objekte sehr unterschiedlich
117 sind, haben sie doch oft gemeinsame Eigenschaften, die auf
118 die gleiche Weise verarbeitet werden. Alle Grobs beispielsweise
119 haben eine Farbe, eine Größe, eine Position usw. und alle
120 diese Eigenschaften werden von LilyPond auf die gleiche Weise
121 verarbeitet, während der Quelltext in Notensatz umgesetzt wird.
122 Um die internen Operationen zu vereinfachen, sind alle diese
123 gemeinsamen Prozesse und Eigenschaften in einem Objekt
124 mit der Bezeichnung @code{grob-interface} (Schnittstelle eines
125 graphischen Objektes) zusammengefasst. Es gibt viele andere
126 Gruppen gemeinsamer Eigenschaften, die jede eine Bezeichnung
127 besitzen, welche auf @code{-interface} endet. Insgesamt
128 gibt es über 100 dieser Schnittstellen. Wir werden später sehen,
129 was es damit auf sich hat.
131 Dies waren die Hauptbegriffe, die in diesem Kapitel zur Anwendung
135 @node Naming conventions of objects and properties
136 @subsection Naming conventions of objects and properties
138 Es wurden schon früher einige Regeln zur Benennung von
139 Objekten vorgestellt, siehe
140 @ref{Contexts and engravers}. Hier eine Referenzliste der
141 häufigsten Objekt- und Eigenschaftsbezeichnungen mit
142 den Regeln für ihre Bezeichnung und
143 illustrierenden echten Bezeichnungen. Es wurde @qq{A}
144 für einen beliebigen Großbuchstaben und @qq{aaa} für eine
145 beliebige Anzahl an Kleinbuchstaben eingesetzt. Andere
146 Zeichen werden explizit angegeben.
148 @multitable @columnfractions .33 .33 .33
149 @headitem Objekt-/Eigenschaftstyp
150 @tab Naming convention
153 @tab Aaaa oder AaaaAaaaAaaa
154 @tab Staff, GrandStaff
156 @tab Aaaa oder AaaaAaaaAaaa
159 @tab Aaaa_aaa_engraver
160 @tab Clef_engraver, Note_heads_engraver
162 @tab aaa-aaa-interface
163 @tab grob-interface, break-aligned-interface
164 @item Kontext-Eigenschaften
165 @tab aaa oder aaaAaaaAaaa
166 @tab alignAboveContext, skipBars
167 @item Layout-Objekt-Eigenschaften
168 @tab aaa oder aaa-aaa-aaa
169 @tab direction, beam-thickness
172 Es wird bald ersichtlich werden, dass die Eigenschaften von
173 unterschiedlichen Objekttypen mit unterschiedlichen Befehlen
174 geändert werden. Deshalb ist es nützlich, aus der
175 Schreibweise zu erkennen, um was
176 für ein Objekt es sich handelt, um den entsprechenden
177 Befehl einsetzen zu können.
180 @node Tweaking methods
181 @subsection Tweaking methods
183 @strong{Der \override-Befehl}
185 @cindex override-Befehl
188 Wir haben uns schon mit den Befehlen @code{\set}
189 und @code{\with} bekannt gemacht, mit welchen
190 Eigenschaften von @strong{Kontexten} verändert
191 und @strong{Engraver} entfernt oder hinzugefügt
192 werden können. Siehe dazu
193 @ref{Modifying context properties} und @ref{Adding
194 and removing engravers}. Jetzt wollen wir uns weitere
195 wichtige Befehle anschauen.
197 Der Befehl, um die Eigenschaften von @strong{Layout-Objekten}
198 zu ändern, ist @code{\override}. Weil dieser Befehl interne
199 Eigenschaften tief in der Programmstruktur von LilyPond
200 verändern muss, ist seine Syntax nicht so einfach wie die der
201 bisherigen Befehle. Man muss genau wissen, welche Eigenschaft
202 welches Objektes in welchem Kontext geändert werder soll,
203 und welches der neu zu setzende Wert dann ist. Schauen wir
204 uns an, wie das vor sich geht.
206 Die allgemeine Syntax dieses Befehles ist:
209 \override @var{Kontext}.@var{LayoutObjekt} #'@var{layout-eigenschaft} = #@var{Wert}
213 Damit wir die Eigenschaft mit der Bezeichnung @var{layout-property}
214 das Layout-Objektes mit der Bezeichnung@var{LayoutObject},
215 welches ein Mitglied des @var{Kontext}-Kontextes ist, auf den
218 Der @var{Kontext} kann (und wird auch normalerweise) ausgelassen
219 werden, wenn der benötigte Kontext eindeutig impliziert ist und einer
220 der untersten Kontexte ist, also etwa @code{Voice}, @code{ChordNames}
221 oder @code{Lyrics}. Auch in diesem Text wird der Kontext oft ausgelassen
222 werden. Später soll gezeigt werden, in welchen Fällen er ausdrücklich
223 definiert werden muss.
225 Spätere Abschnitte behandeln umfassend Eigenschaften und ihre
226 Werte, aber um ihre Funktion und ihr Format zu demonstrieren,
227 werden wir hier nur einige einfache Eigenschaften und Werte einsetzen,
228 die einfach zu verstehen sind.
230 Für den Moment könne Sie die @code{#'}-Zeichen ignorieren, die vor jeder
231 Layout-Eigenschaft, und die @code{#}-Zeichen, die vor jedem Wert
232 stehen. Sie müssen immer in genau dieser Form geschrieben werden.
233 Das ist der am häufigsten gebrauchte Befehl für die Optimierung,
234 und der größte Teil dieses Abschnittes wird dazu benutzt, seine Benutzung
235 zu erläutern. Hier ein einfaches Beispiel, um die Farbe des Notenkopfes
238 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
240 \override NoteHead #'color = #red
242 \override NoteHead #'color = #green
246 @strong{Der \revert-Befehl}
248 @cindex revert-Befehl
251 Wenn eine Eigenschaft einmal überschrieben wurde, wird ihr
252 neuer Wert so lange bewahrt, bis er noch einmal überschrieben
253 wird oder ein @code{\revert}-Befehl vorkommt. Der
254 @code{\revert}-Befehl hat die folgende Syntax und setzt den
255 Wert der Eigenschaft zurück auf den Standardwert, nicht
256 jedoch auf den vorigen Wert, wenn mehrere
257 @code{\override}-Befehle benutzt wurden.
260 \revert @var{Kontext}.@var{LayoutObjekt} #'@var{layout-eigenschaft}
263 Wiederum, genauso wie der @var{Kontext} bei dem @code{\override}-Befehl,
264 wird @var{Kontext} oft nicht benötigt. Er wird in vielen der folgenden
265 Beispiele ausgelassen. Im nächsten Beispiel wird die Farbe des Notenkopfes
266 wieder auf den Standardwert für die letzten zwei Noten gesetzt.
268 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
270 \override NoteHead #'color = #red
272 \override NoteHead #'color = #green
274 \revert NoteHead #'color
278 @strong{\once-Präfix}
280 Sowohl der @code{\override}-Befehl als auch der @code{\set}-Befehl können mit
281 dem Präfix @code{\once} (@emph{einmal}) versehen werden. Dadurch wird
282 der folgende @code{\override}- oder @code{\set}-Befehl nur für den aktuellen
283 Musik-Moment wirksam, bevor sich wieder der Standard einstellt. Am gleichen
284 Beispiel demonstriert, kann damit die Farbe eines einzelnen Notenkopfes
287 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
289 \once \override NoteHead #'color = #red
291 \once \override NoteHead #'color = #green
295 @strong{Der \overrideProperty-Befehl}
297 @cindex overrideProperty-Befehl
298 @funindex \overrideProperty
300 Es gibt eine andere Form des @code{override}-Befehls,
301 @code{\overrideProperty} (überschreibe Eigenschaft),
302 welcher ab und zu benötigt wird. Es wird hier nur der
303 Vollständigkeit halber erwähnt, sein Einsatz wird demonstriert
304 in @ruser{Difficult tweaks}.
305 @c Maybe explain in a later iteration -td
307 @strong{Der \tweak-Befehl}
312 Der letzte Optimierungsbefehl in LilyPond ist @code{\tweak}
313 (engl. optimieren). Er wird eingesetzt um Eigenschaften
314 von Objekten zu verändern, die zum selben Musik-Moment
315 auftreten, wie etwa die Noten eines Akkordes. Ein
316 @code{\override} würde alle Noten des Akkords beeinflussen,
317 während mit @code{\tweak} nur das nächste Objekt der
318 Eingabe geändert wird.
320 Hier ein Beispiel. Angenommen, die Größe des mittleren
321 Notenkopfes (ein E) in einem C-Dur-Akkord soll geändert
322 werden. Schauen wir zuerst, was wir mit
323 @code{\once \override} erhalten:
325 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
327 \once \override NoteHead #'font-size = #-3
332 Wie man sehen kann, beeinflusst @code{override} @emph{alle}
333 Notenköpfe des Akkordes. Das liegt daran, dass alle die Noten
334 eines Akkordes zum selben Musik-Moment auftreten und
335 die Funktion von @code{\once} ist es, die Optimierung auf
336 an allen Objekten auszuführen, die zum selben Musik-Moment
337 auftreten wie der @code{\override}-Befehl.
339 Der @code{\tweak}-Befehl funktioniert anders. Er bezieht sich
340 auf das direkt folgende Element in der Eingabe-Datei. Es wirkt
341 aber auch nur mit Objekten, die direkt von der Eingabe kreirt
342 werden, insbesondere Notenköpfe und Artikulationszeichen.
343 Objekte wie etwa Hälse oder Versetzungszeichen werden erst
344 später erstellt und lassen sich nicht auf diese Weise ändern.
345 Zusätzlich @emph{müssen} sich etwa Notenköpfe innerhalb
346 eines Akkordes befinden, d. h. sie müssen von einfachen spitzen
347 Klammern umschlossen sein. Um also eine einzelne Note
348 mit @code{\tweak} zu verändern, muss der Befehl innerhalb
349 der spitzen Klammern zusammen mit der Note eingegeben werden.
351 Um also zu unserem Beispiel zurückzukommen, könnte man die
352 mittlere Note eines Akkordes auf diese Weise ändern:
354 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
356 <c \tweak #'font-size #-3 e g>4
359 Beachten Sie, dass die Syntax des @code{\tweak}-Befehls sich
360 von der des @code{\override}-Befehls unterscheidet. Weder
361 Kontext noch Layout-Objekt konnen angegeben werden, denn
362 das würde zu einem Fehler führen. Beide Angaben sind
363 durch das folgende Element impliziert. Die verallgemeinerte
364 Syntax des @code{\tweak}-Befehls ist also einfach
367 \tweak #'@var{layout-eigenschaft} = #@var{Wert}
370 Ein @code{\tweak}-Befehl kann auch benutzt werden, um nur
371 eine von mehreren Artikulationen zu ändern, wie im nächsten
372 Beispiel zu sehen ist.
374 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
376 -\tweak #'color #red ^Red
377 -\tweak #'color #green _Green
381 Beachten Sie, dass dem @code{\tweak}-Befehl ein Artikulationsmodifikartor
382 vorangestellt werden muss, ganz als ob er selbst ein Artikulationszeichen
385 @cindex Triolen, geschachtelt
386 @cindex N-tolen, geschachtelt
387 @cindex Klammer, Triole
388 @cindex Triolenklammer
389 @cindex N-tolenklammer
390 @cindex Komplizierte Rhythmen, Schachtelung von
391 @funindex TupletBracket
393 Der @code{\tweak}-Befehl muss auch benutzt werden, wenn das
394 Aussehen einer vor mehreren geschachtelten Triolenklammern
395 geändert werden soll, die zum selben Zeitpunkt beginnen.
396 Im folgenden Beispiel beginnen die lange Klammer und die
397 erste Triolenklammer zum selben Zeitpunkt, sodass ein
398 @code{\override}-Befehl sich auf beide beziehen würde.
399 In dem Beispiel wird @code{\tweak} benutzt, um zwischen
400 ihnen zu unterscheiden. Der erste @code{\tweak}Befehl
401 gibt an, dass die lange Klammer über den Noten gesetzt
402 werden soll, und der zweite, dass die Zahl der rhythmischen
403 Aufteilung für die erste der kurzen Klammern in rot
406 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim,fragment,relative=2]
407 \tweak #'direction #up
410 \times 2/3 { c8[ c8 c8] }
411 \times 2/3 { c8[ c8 c8] }
412 \times 2/3 { c8[ c8 c8] }
416 Wenn geschachtelte N-tolen nicht zum gleichen Zeitpunkt
417 beginnen, kann ihr Aussehen auf die übliche Art mit dem
418 @code{\override}-Befehl geändert werden:
420 @c NOTE Tuplet brackets collide if notes are high on staff
422 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim,fragment,relative=1]
423 \times 2/3 { c8[ c c]}
424 \once \override TupletNumber
425 #'text = #tuplet-number::calc-fraction-text
429 \once \override TupletNumber #'transparent = ##t
430 \times 2/3 { c8[ c c] }
431 \times 2/3 { c8[ c c]}
438 @ruser{The tweak command}.
444 @node The Internals Reference manual
445 @section The Internals Reference manual
448 * Properties of layout objects::
449 * Properties found in interfaces::
450 * Types of properties::
453 @node Properties of layout objects
454 @subsection Properties of layout objects
456 @cindex Eigenschaften von Layout-Objekten
457 @cindex Eigenschaften von Grobs
458 @cindex Grobs, Eigenschaften von
459 @cindex Layout-Objekte, Eigenschaften von
460 @cindex Property (Layout-Objekte, Grobs)
462 Angenommen, in Ihrer Partitur tritt ein Legatobogen
463 auf, der Ihrer Meinung nach zu dünn ausgefallen ist.
464 Sie würden ihn gerne etwas schwerer gezeichnet
465 sehen. Wie gehen Sie vor? Von den Anmerkungen in
466 früheren Abschnitten wissen Sie schon, dass LilyPond
467 sehr flexibel ist und eine derartige Modifikation
468 möglich sein sollte, und Sie erraten vielleicht,
469 dass ein @code{\override}-Befehl angebracht ist.
470 Aber gibt es eine Eigenschaft für die Dicke eines
471 Legatobogens (engl. slur), und wenn es sie gibt,
472 auf welche Weise lässt sie sich verändern? Hier
473 kommt die Referenz der Interna zur Geltung. Dort
474 finden sich alle Informationen, um den beschriebenen
475 und alle anderen @code{\override}-Befehle zu
478 Bevor Sie jetzt in die Referenz der Interna wechseln, ist
479 eine Warnung angebracht. Es handelt sich um ein
480 @strong{Referenz}dokument, was heißt, dass es sehr
481 wenig oder gar keine Erklärungen enthält: seine Aufgabe
482 ist es, Information klar und genau darzustellen. Das
483 bedeutet, dass es auf den ersten Blick entmutigend
484 wirkt. Die Einführung und Erklärung in diesem Abschnitt
485 wird Ihnen aber schnell ermöglichen, genau die Information
486 aus der Referenz zu entnehmen, die Sie benötigen.
488 Beachten Sie, dass die Referenz der Interna nur auf Englisch
489 existiert. Um die Eigenschaftsbezeichnung eines bestimmten
490 Objektes zu finden, können Sie das Glossar (siehe
491 @rglosnamed{Music Glossary,Musikglossar})
493 die englischen Begriffe in viele andere Sprachen übersetzt sind.
495 @cindex Override-Beispiel
496 @cindex Referenz der Interna, Benutzung
497 @cindex IR (Referenz der Interna), Benutzung
499 Das Vorgehen soll an einem konkreten Beispiel einer echten
500 Komposition demonstriert werden. Hier das Beispiel:
502 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
507 g[( e]) e d[( f]) a |
511 The man who feels love's sweet e -- mo -- tion
516 Angenommen also, wir wollen die Legatobögen etwas
517 dicker setzten. Ist das möglich? Die Legatobögen sind mit
518 Sicherheit ein Layout-Objekt, die Frage muss also lauten:
519 @qq{Gibt es eine Eigenschaft von Legatobögen, die die
520 Dicke bestimmt?} Um diese Frage zu beantworten, müssen
521 wir in der Referenz der Interna ( kurz IR) nachschauen.
523 Die IR für die LilyPond-Version, die Sie benutzen, findet sich
524 auf der LilyPond-Webseite unter der Adresse
525 @uref{http://lilypond.org}. Gehen Sie zur Dokumentationsseite
526 und klicken Sie auf den Link zur Referenz der Interna.
527 @c Addition for German users
528 Die Sprache ändert sich ab hier nach englisch. Für diese Übung
529 sollten Sie die HTML-Version benutzen, nicht die
530 @qq{auf einer großen Seite} oder die PDF-Version.
531 Damit Sie die nächsten Absätze verstehen können, müssen Sie
532 genauso vorgehen, während Sie weiterlesen.
534 Unter der Überschrift @strong{Top} befinden sich fünf Links.
535 Wählen Sie den Link zum @emph{Backend}, wo sich die Information
536 über Layout-Objekte befindet. Hier, unter der Überschrift
537 @strong{Backend}, wählen Sie den Link @emph{All layout objects}.
538 Die Seite, die sich öffnet, enthält ein Liste aller Layout-Objekte,
539 die in Ihrerer LilyPond-Version benutzt werden, in alphabetischer
540 Ordnung. Wählen Sie den Link @emph{Slur} und die Eigenschaften
541 der Legatobögen (engl. slur) werden aufgelistet.
543 Eine alternative Methode, auf diese Seite zu gelangen, ist von
544 der Notationsreferenz aus. Auf einer der Seiten zu Legatobögen
545 findet sich ein Link zur Referenz der Interna. Dieser Link führt
546 Sie direkt auf diese Seite. Wenn Sie aber eine Ahnung haben,
547 wie die Bezeichnung des Layout-Objektes lauten könnte, das sie
548 ändern wollen, ist es oft schneller, direkt zur IR zu gehen und
551 Aus der Slur-Seite in der IR könne wir entnehmen, dass
552 Legatobögen (Slur-Objekte) durch den Slur_engraver erstellt
553 werden. Dann werden die Standardeinstellungen aufgelistet.
554 Beachten Sie, dass diese @strong{nicht} in alphabetischer Reihenfolge
555 geordnet sind. Schauen Sie sich die Liste an, ob sie eine Eigenschaft
556 enthält, mit der die Dicke von Legatobögen kontrolliert werden kann.
557 Sie sollten folgendes finden:
560 @code{thickness} (number)
562 Line thickness, generally measured in @code{line-thickness}
565 Das sieht ganz danach aus, als ob damit die Dicke geändert
566 werden kann. Es bedeutet, dass der Wert von
567 @code{thickness} einfach eine Zahl (@emph{number}) ist,
568 dass der Standardwert 1.2 ist, und dass die Einheit
569 für die Dicke eine andere Eigenschaft mit der
570 Bezeichnung @code{line-thickness} ist.
572 Wie schon früher gesagt, gibt es wenig bis gar keine Erklärungen
573 in der IR, aber wir haben schon genug Informationen, um
574 zu versuchen, die Dicke eines Legatobogens zu ändern. Die
575 Bezeichnung des Layout-Objekts ist offensichtlich
576 @code{Slur} und die Bezeichnung der Eigenschaft, die geändert
578 @code{thickness}. Der neue Wert sollte etwas mehr als 1.2 sein,
579 denn der Bogen soll ja dicker werden.
581 Den benötigten @code{\override}-Befehl können wir jetzt einfach
582 konstruieren, indem wir die Werte für die Bezeichnungen in den
583 Modellbefehl einfügen und den Kontext auslassen. Setzen wir
584 einmal einen sehr großen Wert für die Dicke um zu sehen, ob der
585 Befehl auch funktioniert. Also:
588 \override Slur #'thickness = #5.0
591 Vergessen Sie nicht das Rautenzeichen und Apostroph
592 (@code{#'}) vor der Eigenschaftsbezeichnung und das
593 Rautenzeichen vor dem neuen Wert!
595 Die nächste Frage ist nun: @qq{Wohin soll dieser Befehl geschrieben
596 werden?} Solange wir uns noch im Lernstadium befinden, ist
597 die beste Antwort: @qq{Innerhalb der Noten, vor den ersten
598 Legatobogen und nahe bei ihm.} Also etwa so:
600 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
604 % Increase thickness of all following slurs from 1.2 to 5.0
605 \override Slur #'thickness = #5.0
607 g[( e]) e d[( f]) a |
611 The man who feels love's sweet e -- mo -- tion
617 und wirklich wird der Legatobogen dicker.
619 Das ist also die grundlegende Herangehensweise,
620 @code{\override}-Befehl zu formulieren. Es gibt einige
621 zusätzliche Komplikationen, denen wir uns später widmen
622 werden, aber Sie haben jetzt das Handwerkszeug, um Ihre
623 eigenen Befehle zu konstruieren -- wenn Sie auch noch etwas
624 Übung benötigen. Die sollen Sie durch die folgenden Übungen
627 @subheading Finding the context
628 @cindex Kontext, Finden
630 Manchmal muss dennoch der Kontext spezifiziert werden.
631 Welcher aber ist der richtige Kontext? Wir könnten raten,
632 dass Legatobögen sich im @code{Voice}-Kontext befinden,
633 denn sie sind immer einzelnen Melodielinien zugewiesen.
634 Aber wir können uns dessen nicht sicher sein. Um unsere
635 Annahme zu überprüfen, gehen wir wieder zu der Seite im
636 IR, die die Legatobögen beschreibt und die Überschrift
637 @emph{Slur} hat. Dort steht: @qq{Slur objects are created
638 by: Slur engraver}. Legatobögen werden also in dem Kontext
639 erstellt, in dem sich der @code{Slur_engraver} befindet.
640 Folgen Sie dem Link zu der @code{Slur_engraver}-Seite.
641 Unten auf der Seite steht, dass der @code{Slur_engraver}
642 sich in fünf Stimmen-Kontexten befindet, unter anderem
643 auch im normalen @code{Voice}-Kontext. Unsere Annahme
644 war also richtig. Und weil @code{Voice} einer der Kontexte
645 der untersten Ebene ist, welcher eindeutig schon dadurch
646 definiert ist, dass wir Noten eingeben, kann er an dieser Stelle
647 auch weggelassen werden.
649 @subheading Overriding once only
651 @cindex Override nur einmal
652 @cindex once override
655 Im Beispiel oben wurden @emph{alle} Legatobögen dicker
656 gesetzt. Vielleicht wollen Sie aber nur den ersten Bogen
657 dicker haben. Das können Sie mit dem @code{\once}-Befehl
658 erreichen. Er wird direkt vor den @code{\override}-Befehl
659 gesetzt und bewirkt, dass nur der Bogen geändert wird, der
660 @strong{unmittelbar an der nächsten Note beginnt.} Wenn
661 die nächste Note keinen Bogenbeginn hat, dann passiert
662 gar nichts -- der Befehl wird nicht gespeichert, sondern einfach
663 vergessen. Der Befehl, mit @code{\once} zusammen benutzt,
664 muss also wie folgt positioniert werden:
666 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
671 % Increase thickness of immediately following slur only
672 \once \override Slur #'thickness = #5.0
674 g[( e]) e d[( f]) a |
678 The man who feels love's sweet e -- mo -- tion
684 Jetzt bezieht er sich nur noch auf den ersten Legatobogen.
686 Der @code{\once}-Befehl kann übrigens auch vor einem @code{\set}-Befehl
689 @subheading Reverting
692 @cindex Rückgängig machen
693 @cindex Wiederherstellen von Standardeinstellungen
694 @cindex Standardeinstellungen, Wiederherstellen
697 Eine weitere Möglichkeit: nur die beiden ersten Legatobögen sollen
698 dicker gesetzt werden. Gut, wir könnten jetzt zwei Befehle benutzen,
699 jeden mit dem @code{\once}-Präfix und direkt vor die entsprechende
700 Note gestellt, an welcher der Bogen beginnt:
702 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
707 % Increase thickness of immediately following slur only
708 \once \override Slur #'thickness = #5.0
710 % Increase thickness of immediately following slur only
711 \once \override Slur #'thickness = #5.0
712 g[( e]) e d[( f]) a |
716 The man who feels love's sweet e -- mo -- tion
722 Wir könnten aber auch den @code{\once}-Befehl weglassen und anstelle
723 dessen später den @code{\revert}-Befehl einsetzen, um die
724 @code{thickness}-Eigenschaft wieder auf ihren Standardwert zurückzusetzen:
726 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
731 % Increase thickness of all following slurs from 1.2 to 5.0
732 \override Slur #'thickness = #5.0
735 % Revert thickness of all following slurs to default of 1.2
736 \revert Slur #'thickness
741 The man who feels love's sweet e -- mo -- tion
747 Der @code{\revert}-Befehl kann benutzt werden, um eine beliebige
748 Eigenschaft, die mit @code{\override} geändert worden ist, wieder in
749 ihre Standardeinstellungen zurückzuversetzen. In unserem Beispiel können
750 Sie die Methode benutzen, die Ihnen lieber ist, beide haben das gleiche
753 Damit endet die Einleitung in die Referenz der Interna (IR) und die
754 grundlegenden Optimierungsmethoden. Einige Beispiele folgen in späteren
755 Abschnitten dieses Kapitel, einerseits um Sie mit weiteren Möglichkeiten
756 der IR bekanntzumachen, andererseits um Ihnen mehr Übungsmöglichkeiten
757 zu geben, die relevante Information dort zu finden. Die Beispiele werden
758 Schritt für Schritt immer weniger Erklärungen beinhalten.
761 @node Properties found in interfaces
762 @subsection Properties found in interfaces
764 @cindex Interface-Eigenschaften
765 @cindex Eigenschaften von Interfaces
766 @cindex Schnittstellen, Eigenschaften von
767 @cindex Eigenschaften von Schnittstellen
769 Der Text unseres Beispiels soll jetzt kursiv gesetzt werden. Was für
770 ein @code{\override}-Befehl wird dazu benötigt? Schauen wir
771 uns zunächst das Inhaltsverzeichnis in der IR an: @qq{All layout objects},
772 wie auch schon zuvor. Welches Objekt könnte die Darstellung des
773 Textes (engl. lyrics) beeinflussen? Es gibt den Eintrag @code{LyricText},
774 das hört sich schon sehr gut an. Ein Klick hierauf zeigt alle Eigenschaften
775 an, die verändert werden können. Dazu gehört
776 @code{font-series} und @code{font-size}, aber nichts, womit man kursiven
777 Text erreichen könnte. Das liegt daran, dass die Schnitteigenschaft allen
778 Schrift-Objekten gemeinsam ist. Sie findet sich also nicht in jedem einzlenen
779 Layout-Objekt aufgelistet, sondern ist mit anderen ähnlichen Eigenschaften
780 zusammen in einem @strong{Interface} -- einer Schnittstelle -- verortet;
782 @code{font-interface}.
784 Jetzt müssen wir also lernen, wie wir Eigenschaften von Schnittstellen finden
785 und wie wir herausfinden, welche Objekte diese Schnittstelleneigenschaften
788 Schauen Sie sich noch einmal die Seite in der IR an, die @code{LyricText}
789 beschreibt. Unten auf der Seite ist eine klickbare Liste (in der HTML-Version
790 der IR) an Eigenschaften, die von @code{LyricText} unterstützt
791 werden. Diese Liste enthält sieben Einträge, darunter auch
792 @code{font-interface}. Ein Klick hierauf bringt uns zu den Eigenschaften,
793 die mit dieser Schnittstelle verbunden sind, also auch @code{LyricText}.
795 Jetzt sehen wir alle die Eigenschaften, die der Benutzer verändern kann,
796 um die Schriftartendarstellung zu beeinflussen. Dazu gehört nun auch
797 @code{font-shape(symbol)}, wobei @code{symbol} auf die Werte
798 @code{upright} (gerade), @code{italics} (kursiv) oder @code{caps}
799 (Kapitälchen) gesetzt werden kann.
801 Sie werden gemerkt haben, dass @code{font-series} und @code{font-size}
802 hier auch aufgelistet sind. Es stellt sich die Frage, warum diese
803 allgemeinen Schriftarteigenschaften @code{font-series} und
804 @code{font-size} sowohl unter der Überschrift
805 @code{LyricText} als unter dem @code{font-interface} aufgelistet
806 sind, aber @code{font-shape} befindet sich nur im
807 @code{font-interface}? Die Antwort ist: Die globalen Einstellungen
808 von @code{font-series} und @code{font-size} werden geändert, wenn
809 ein @code{LyricText}-Objekt erstellt wird, aber @code{font-shape}
810 wird davon nicht beeinflusst. Die zusätzlichen Einträge unter der
811 Überschrift @code{LyricText} beinhalten dann die Werte der
812 Standardeinstellungen dieser zwei Eigenschaften, wenn es sich
813 um ein @code{LyricText}-Objekt handelt. Andere Objekte,
814 die auch das @code{font-interface} unterstützen, setzen diese
815 Eigenschaften anders, wenn sie erstellt werden.
817 Versuchen wir nun einen @code{\override}-Befehl zu konstruieren,
818 der den Gesantext kursiv setzt. Das Objekt hat die Bezeichnung
819 @code{LyricText}, die Eigenschaft ist @code{font-shape}
820 und der Wert @code{italic}. Wie vorher schon lassen wir den
823 Am Rande sei angemerkt, dass die Werte der @code{font-shape}-Eigenschaft
824 mit einem Apostroph (@code{'}) gekennzeichnet werden
825 müssen, weil es sich um Symbole handelt. Aus dem gleichen
826 Grund mussten auch für @code{thickness} weiter oben im
827 Text ein Apostroph gesetzt werden. Symbole sind besondere
828 Bezeichnungen, die LilyPond intern bekannt sind. Einige
829 sind Bezeichnungen von Eigenschaften, wie eben @code{thickness}
830 oder @code{font-shape}. Andere sind besondere Werte,
831 die an Eigenschaften übergeben werden können, wie
832 @code{italic}. Im Unterschied hierzu gibt es auch beliebige
833 Zeichenketten, die immer mit Anführungszeichen, also
834 als @code{"Zeichenkette"} auftreten.
836 Gut, der @code{\override}-Befehl, mit dem der Gesangstext
837 kursiv gesetzt wird, lautet:
840 \override LyricText #'font-shape = #'italic
844 und er muss direkt vor den Text gesetzt werden, auf den er sich
847 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
852 g[( e]) e d[( f]) a |
856 \override LyricText #'font-shape = #'italic
857 The man who feels love's sweet e -- mo -- tion
863 Jetzt wird der Text kursiv gesetzt.
865 @subheading Specifying the context in lyric mode
866 @cindex context, specifying in lyric mode
868 Bei Gesangstexten funktioniert der @code{\override}-Befehl
869 nicht mehr, wenn Sie den Kontext im oben dargestellten
870 Format angeben. Eine Silbe wird im Gesangtextmodus
871 (lyricmode) entweder von einem Leerzeichen, einer
872 neuen Zeile oder einer Zahl beendet. Alle anderen
873 Zeichen werden als Teil der Silbe integriert. Aus diesem
874 Grund muss auch vor der schließenden Klammer
875 @code{@}} ein Leerzeichen gesetzt oder eine neue
876 Zeile begonnen werden. Genauso müssen Leerzeichen
877 vor und nach einem Punkt benutzt werden, um die
878 Kontext-Bezeichnung von der Objekt-Bezeichnung zu
879 trennen, denn sonst würden beide Bezeichnungen als
880 ein Begriff interpretiert und von LilyPond nicht verstanden
881 werden. Der Befehl muss also lauten:
884 \override Lyrics . LyricText #'font-shape = #'italic
887 @warning{Innerhalb von Gesangstext muss immer ein
888 Leerzeichen zwischen der letzten Silbe und der schließenden
889 Klammer gesetzt werden.}
891 @warning{Innerhalb von @code{\override}-Befehlen in
892 Gesangstexten müssen Leerzeichen um Punkte zwischen
893 Kontext- und Objektbezeichnungen gesetzt werden.}
896 @node Types of properties
897 @subsection Types of properties
899 @cindex Eigenschaftsarten
901 Bis jetzt hatten wir es mit zwei Arten von Eigenschaften zu
902 tun: @code{number} (Zahl) und @code{symbol}. Damit
903 ein Befehl funktioniert, muss der Wert einer Eigenschaft
904 vom richtigen Typ sein und die Regeln befolgen, die
905 für diesen Typ gelten. Der Eigenschaftstyp ist in der
906 IR in Klammern hinter der Eigenschaftsbezeichnung
907 angegeben. Hier eine Liste der Typen, die Sie vielleicht
908 benötigen werden, mit den Regeln, die für den jeweiligen
909 Typ gelten und einigen Beispielen. Sie müssen immer
910 ein Rautenzeichen (@code{#}) vor den Typeintrag setzen,
911 wenn sie in einem @code{\override}-Befehl benutzt werden.
913 @multitable @columnfractions .2 .45 .35
914 @headitem Eigenschaftstyp
918 @tab Entweder wahr oder falsch, dargestellt als #t oder #f
919 @tab @code{#t}, @code{#f}
920 @item Dimension (in Notenlinienabständen)
921 @tab Eine positive Dezimalzahl (in Notenlinienabstand-Einheiten)
922 @tab @code{2.5}, @code{0.34}
924 @tab Eine gültige Richtungskonstante oder das numerische Äquivalent
925 @tab @code{LEFT}, @code{CENTER}, @code{UP},
928 @tab Eine positive ganze Zahl
929 @tab @code{3}, @code{1}
931 @tab Eine eingeklammerte Anzahl von Einträgen, mit Klammern getrennt
932 und angeführt von einem Apostroph
933 @tab @code{'(left-edge staff-bar)}, @code{'(1)},
934 @code{'(1.0 0.25 0.5)}
935 @item Textbeschriftung (markup)
936 @tab Beliebige gültige Beschriftung
937 @tab @code{\markup @{ \italic "cresc." @}}
939 @tab Ein Bruch einer ganzen Note, mit der make-moment-Funktion
941 @tab @code{(ly:make-moment 1 4)},
942 @code{(ly:make-moment 3 8)}
944 @tab Eine beliebige positive oder negative Dezimalzahl
945 @tab @code{3.5}, @code{-2.45}
946 @item Paar (Zahlenpaar)
947 @tab Zwei Zahlen getrennt von @qq{Leerzeichen . Leerzeichen}, eingeklammert
948 und angeführt von einem Apostroph
949 @tab @code{'(2 . 3.5)}, @code{'(0.1 . -3.2)}
951 @tab Eine beliebige Anzahl von Symbolen, die für die Eigenschaft
952 gültig sind, angeführt von einem Apostroph
953 @tab @code{'italic}, @code{'inside}
955 @tab Eine Prozedur oder @code{#f} (um keine Aktion hervorzurufen)
956 @tab @code{bend::print}, @code{ly:text-interface::print},
959 @tab Eine Liste mit drei Einträgen, eingeklammert und mit
960 Apostroph-Raute ( @code{'#}) angeführt.
961 @tab @code{'#(#t #t #f)}
965 @node Appearance of objects
966 @section Appearance of objects
968 In diesem Abschnitt wollen wir zeigen, wie die Kenntnisse der
969 vorigen Abschnitte in der Praxis angewandt werden können,
970 um das Aussehen des Musiksatzes zu beeinflussen.
973 * Visibility and color of objects::
975 * Length and thickness of objects::
979 @node Visibility and color of objects
980 @subsection Visibility and color of objects
982 In Unterrichtsmaterial für den Musikunterricht wird oft
983 eine Partitur dargestellt, in der bestimmte Notationselemente
984 fehlen, so dass der Schüler die Aufgabe bekommt, die
985 nachzutragen. Ein einfaches Beispiel ist etwa, die
986 Taktlinien zu entfernen, damit der Schüler sie selber zeichnen
987 kann. Aber die Tatklinien werden normalerweise automatisch
988 eingefügt. Wie verhindern wir, dass sie ausgegeben werden?
990 Bevor wir uns hieran machen, sei daran erinnert, dass
991 Objekteigenschaften in sogenannten @emph{Schnittstellen}
992 -- engl. interface -- gruppiert sind, siehe auch
993 @ref{Properties found in interfaces}. Das dient ganz einfach
994 dazu, die Eigenschaften zusammenzufassen, die üblicherweise
995 zusammen benötigt werden -- wenn eine davon für ein Objekt
996 gilt, dann auch die anderen. Manche Objekte brauchen die
997 Eigenschaften von der einen Schnittstelle, andere von einer
998 anderen. Die Schnittstellen, die die Eigenschaften von einem
999 bestimmten Grob beinhalten, sind in der IR unten auf der
1000 Seite aufgelistet, die dieses Grob beschreibt. Die Eigenschaften
1001 können betrachtet werden, indem die Seite der entsprechenden
1002 Schnittstelle geöffnet wird.
1004 Zu Information, wie man Eigenschaften von Grobs findet, siehe
1005 @ref{Properties of layout objects}. Wir benutzen also jetzt
1006 die selbe Methode um in der IR das Layout-Objekt zu finden,
1007 dass für die Tatklinien zuständig ist. Über die Überschriften
1008 @emph{Backend} und @emph{All layout objects} kommen
1009 wir zu einem Layout-Objekt mit der Bezeichnung
1010 @code{BarLine} (engl. TaktLinie). Seine Eigenschaften
1011 beinhalten zwei, die über die Sichtbarkeit entscheiden:
1012 @code{break-visibility} und @code{stencil}.
1013 @code{BarLine} unterstützt auch einige Schnittstellen,
1014 unter anderem @code{grob-interface}, wo wir eine
1015 @code{transparent} und eine @code{color}-Eigenschaft
1016 finden. Alle können die Sichtbarkeit von Taktlinien (und
1017 natürlich auch die Sichtbarkeit von vielen anderen Objekten)
1018 beeinflussen. Schauen wir uns diese Eigenschaften eine
1019 nach der anderen an.
1022 @cindex Stencil-Eigenschaft
1023 @cindex Matrizen-Eigenschaft
1025 Diese Eigenschaft kontrolliert die Erscheinung der Taktlinien,
1026 indem sie das Symbol bestimmt, das ausgegeben werden soll.
1027 Wie bei vielen anderen Eigenschaften auch, kann sie so
1028 eingestellt werden, dass sie nichts ausgibt, indem ihr Wert
1029 auf @code{#f} (falsch) gesetzt wird. Ein Versuch also,
1030 wie vorher, indem wir den impliziten Kontext (@code{Voice})
1033 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1036 \override BarLine #'stencil = ##f
1038 g, a16 b8 c d4 e16 |
1043 Die Taktlinien werden aber immer noch angezeigt. Was ist da
1044 falsch gelaufen? Gehen Sie zurück zur IR und schauen Sie auf
1045 die Seite, die die Eigenschafter für @code{BarLine} angibt.
1046 Oben auf der Seite steht: @qq{Barline objects are created
1047 by: Bar_engraver}. Schauen Sie sich die
1048 @code{Bar_engraver}-Seite an. Unten auf der Seite steht
1049 eine Liste der Kontexte, in denen der Takt-Engraver
1050 funktioniert. Alle Kontexte sind @code{Staff}-Typen (also
1051 Notensystem-Typen). Der Grund, warum der
1052 @code{\override}-Befehl nicht funktioniert hat, liegt
1053 also darin, dass das Taktlinie-Objekt (@code{BarLine}) sich nicht
1054 im @code{Voice}-Kontextbefindet. Wenn der Kontext
1055 falsch angegeben wird, bewirkt der Befehl einfach gar
1056 nichts. Keine Fehlermeldung wird ausgegeben und auch
1057 nichts in die Log-Datei geschrieben. Versuchen wir also,
1058 den richtigen Kontext mitanzugeben:
1060 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1063 \override Staff.BarLine #'stencil = ##f
1065 g, a16 b8 c d4 e16 |
1071 Jetzt sind die Taktlinien wirklich verschwunden.
1073 @subheading break-visibility
1075 @cindex break-visibility-Eigenschaft
1076 @cindex Unsichtbar machen (break-visibility)
1078 Aus der Beschreibung der Eigenschaften für @code{BarLine}
1079 in der IR geht hervor, dass die @code{break-visibility}-Eigenschaft
1080 einen Vektor mit drei Booleschen Werten benötigt. Diese
1081 kontrollieren jeweils, ob die Taktlinien am Ende einer Zeile,
1082 in der Mitte einer Zeile und am Anfang einer Zeile ausgegeben
1083 werden. Wenn also alle Taktlinien unsichtbar sein sollen, wie in
1084 unserem Beispiel, brauchen wir den Wert @code{'#(#f #f #f)}.
1085 Versuchen wir es also, und berücksichtigen wir auch den
1086 @code{Staff}-Kontext. Beachten Sie auch, dass Sie @code{#'#}
1087 vor der öffnenden Klammer schreiben müssen:
1088 @code{'#} wird benötigt als Teil des Wertes, um einen Vektor zu
1089 signalisieren, und das erste @code{#} wird benötigt, um
1090 den Wert in einem @code{\override}-Befehl anzuführen.
1092 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1095 \override Staff.BarLine #'break-visibility = #'#(#f #f #f)
1097 g, a16 b8 c d4 e16 |
1103 Auch auf diesem Weg gelingt es, die Taktlinien unsichtbar zu machen.
1105 @subheading transparent
1106 @cindex transparent-Eigenschaft
1107 @cindex Durchsichtig machen (transparent)
1109 Aus den Eigenschaftsdefinitionen auf der @code{grob-interface}-Seite
1110 in der IR geht hervor, dass die @code{transparent}-Eigenschaft
1111 boolesch ist. Mit @code{#t} (wahr) wird also ein Grob durchsichtig
1112 gemacht. Im unserem Beispiel soll jetzt die Taktart durchsichtig
1113 gemacht werden, anstatt die Taktlinien durchsichtig zu machen.
1114 Wir brauchen also wieder die Grob-Bezeichnung für die Taktart.
1115 Auf der @qq{All layout objects}-Seite in der IR müssen wir die
1116 Eigenschaften des @code{TimeSignature}-Layout-Objekts suchen
1117 Das Objekt wird vom @code{Time_signature_engraver} erstellt,
1118 der sich auch im @code{Staff}-Kontext befindet und genauso das
1119 @code{grob-interface} unterstützt, wie Sie sich
1120 überzeugen können. Der Befehl, um die Taktangabe unsichtbar zu
1123 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1126 \override Staff.TimeSignature #'transparent = ##t
1128 g, a16 b8 c d4 e16 |
1134 Die Taktangabe ist verschwunden, aber mit diesem Befehl wird ein
1135 freier Platz gelassen, wo sich die Taktangabe eigentlich befinden
1136 würde. Das braucht man vielleicht für eine Schulaufgabe, in der
1137 die richtige Taktangabe eingefügt werden soll, aber in anderen
1138 Fällen ist diese Lücke nicht schön. Um auch die Lücke zu entfernen,
1139 muss die Matrize (stencil) der Taktangabe auf @code{#f} (falsch)
1142 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1145 \override Staff.TimeSignature #'stencil = ##f
1147 g, a16 b8 c d4 e16 |
1153 Und der Unterschied wird deutlich: hiermit wird das gesamte Objekt
1154 entfernt, während man mit @code{transparent} ein Objekt
1155 unsichtbar machen kann, es aber an seinem Platz gelassen wird.
1158 @cindex color property
1160 Abschließend wollen wir die Taktlinien unsichtbar machen, indem
1161 wir sie weiß einfärben. (Es gibt hier eine Schwierigkeit: die weiße
1162 Taktlinie übermalt manchmal die Taktlinienen, wo sie sie kreuzt,
1163 manchmal aber auch nicht. Sie können in den Beispielen unten
1164 sehen, dass das nicht vorhersagbar ist. Die Einzelheiten dazu, warum
1165 das passiert und wie sie es kontrollieren können, werden dargestellt
1166 in @ruser{Painting objects white}. Im Moment wollen wir lernen, wie
1167 man mit Farbe arbeitet, akzeptieren Sie bitte an dieser Stelle die
1170 Das @code{grob-interface} bestimmt, dass der Wert der Farb-Eigenschaft
1171 eine Liste ist, aber es gibt keine Erklärung, was für eine Liste das
1172 sein soll. Die Liste, die benötigt wird, ist eine Liste mit Werten in
1173 internen Einheiten, aber damit Sie nicht wissen müssen, wie diese
1174 aussehen, gibt es mehrere Wege, Farben anzugeben. Der erste
1175 Weg ist es, @qq{normale} Farben zu benutzen, wie sie in der
1176 Tabelle in @ruser{List of colors} aufgelistet sind. Beachten Sie,
1177 dass die Bezeichnungen auf English sind. Um die Taktlinien auf
1178 weiß zu setzen, können Sie schreiben:
1180 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1183 \override Staff.BarLine #'color = #white
1185 g, a16 b8 c d4 e16 |
1191 und die Taktlinien verschwinden in der Tat. Beachten Sie,
1192 dass @emph{white} nicht mit einem Apostroph angeführt
1193 wird -- es ist kein Symbol, sondern eine @emph{Funktion}.
1194 Wenn sie aufgerufen wird, stellt sie eine Liste mit internen
1195 Werten zu Verfügung, mit welcher die Farbe auf weiß
1196 gestellt wird. Die anderen Farben in der Liste sind auch
1197 Funktionen. Um sich zu überzeugen, dass der Befehl auch
1198 wirklich funktioniert, können Sie die Farbe auf eine der
1199 anderen Funktionen dieser Liste abändern.
1204 Die zweite Art die Farbe zu ändern geschieht, indem die Liste
1205 der X11-Farbbezeichnungen einzusetzen, siehe die zweite Liste
1206 in @ruser{List of colors}. Diesen Farben muss jedoch eine
1207 andere Funktion vorangestellt werden, die die X11-Farbbezeichnungen
1208 in interne Werte konvertiert:
1209 @code{x11-color}. Das geschieht wie folgt:
1211 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1214 \override Staff.BarLine #'color = #(x11-color 'white)
1216 g, a16 b8 c d4 e16 |
1222 In diesem Fall hat die Funktion @code{x11-color} ein Symbol
1223 als Argument, darum muss dem Symbol ein Apostroph vorangestellt
1224 und beide zusammen in Klammern gesetzt werden.
1229 Es gibt noch eine dritte Funktion, die RGB-Werte in die
1230 internen Werte übersetzt -- die @code{rgb-color}-Funktion. Sie
1231 braucht drei Argumente, um die Stärke von Rot, Grün und
1232 Blau darzustellen. Die Werte befinden sich zwischen
1233 0 und 1. Um also die Farbe Rot darzustellen, muss der
1234 Wert der Funktion lauten: @code{(rgb-color 1 0 0)}, weiß
1235 würde sein: @code{(rgb-color 1 1 1)}.
1237 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1240 \override Staff.BarLine #'color = #(rgb-color 1 1 1)
1242 g, a16 b8 c d4 e16 |
1247 Schließlich gibt es noch eine Grauskala, die zu den X11-Farben
1248 gehört. Sie reicht von schwarz (@code{'grey0'}) bis
1249 weiß (@code{'grey100}), in Einserschritten. Wir wollen das
1250 illustrieren, indem alle Layout-Objekte im Beispiel
1251 verschiede Grauschattierungen erhalten:
1253 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1256 \override Staff.StaffSymbol #'color = #(x11-color 'grey30)
1257 \override Staff.TimeSignature #'color = #(x11-color 'grey60)
1258 \override Staff.Clef #'color = #(x11-color 'grey60)
1259 \override Voice.NoteHead #'color = #(x11-color 'grey85)
1260 \override Voice.Stem #'color = #(x11-color 'grey85)
1261 \override Staff.BarLine #'color = #(x11-color 'grey10)
1263 g, a16 b8 c d4 e16 |
1269 Beachten Sie die Kontexte, die mit jedem einzelnen Layout-Objekt
1270 verbunden sind. Es ist wichtig, den richtigen Kontext einzusetzen,
1271 damit die Befehle funktionieren. Denken Sie daran, dass der
1272 Kontext sich daran orientiert, wo sich der entsprechende
1273 Engraver befindet. Den Standardkontext für Engraver finden
1274 Sie, indem Sie beim Layout-Objekt beginnen, zum Engraver
1275 gehen, der es produziert und auf der Seite des Engravers in der
1276 IR finden Sie Information, in welchem Kontext sich der
1277 Engraver normalerweise befindet.
1280 @node Size of objects
1281 @subsection Size of objects
1283 Als Startpunkt wollen wir wieder ein früheres Beispiel
1284 wählen, siehe @ref{Nesting music expressions}. Hier wurde
1285 ein neues Notensystem erstellt, wie man es für ein @rglos{ossia}
1288 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1289 \new Staff ="main" {
1296 alignAboveContext = "main" }
1304 Ossia-Systeme werden normalerweise ohne Schlüssel und Taktangabe
1305 geschrieben, und sie werden etwas kleiner als das Hauptsystem gesetzt.
1306 Wie man Schlüssel und Taktangabe entfernt, wissen wir schon:
1307 wir setzen den Stencil von beiden auf @code{#f}:
1309 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1310 \new Staff ="main" {
1317 alignAboveContext = "main"
1320 \override Staff.Clef #'stencil = ##f
1321 \override Staff.TimeSignature #'stencil = ##f
1331 wobei ein zusätzliches Klammerpaar nach der @code{\with}-Konstruktion
1332 erforderlich ist um sicherzugehen, dass die Modifikation und
1333 die Noten sich auch auf das Ossia-System beziehen.
1335 Was für einen Unterschied macht es, ob man den @code{Staff}-Kontext
1336 mit @code{\with} verändert, oder ob man die Stencils mit
1337 @code{\override} beeinflusst? Der größte Unterschied liegt
1338 darin, dass Änderungen, die mit @code{\with} eingeführt werden,
1339 während der Erstellung des Kontextes miterzeugt werden und
1340 als @strong{Standardeinstellungen} für diesen Kontext während seiner
1341 gesamten Dauer gelten, während @code{\set}- oder @code{\override}-Befehle
1342 dynamisch in die Noten eingebettet werden -- sie führen die
1343 Änderungen synchron mit einem bestimmten Zeitpunkt in
1344 der Musik aus. Wenn die Änderungen mit @code{\unset}
1345 oder @code{\revert} rückgängig gemacht werden, werden
1346 wieder die Standardwerte eingesetzt, die also die sind, die
1347 mit einer @code{\with}-Konstruktion definiert wurden, oder
1348 wenn hier keine definiert worden sind, die normalen
1351 Manche Kontexteigenschaften können nur ein einer
1352 @code{\with}-Konstruktion verändert werden. Das sind
1353 Eigenschaften, die nicht sinnvoll mitten im System geändert
1354 werden können. @code{alignAboveContext} (Orientierung
1355 über dem Kontext) und die Parallele,
1356 @code{alignBelowContext} (Orientierung unter dem Kontext)
1357 sind zwei derartige Eigenschaften -- wenn das Notensystem
1358 einmal erstellt wurde, ist die Orientierung schon bestimmt
1359 und es wäre nicht sinnvoll, sie später zu ändern.
1361 Die Standardwerte für Layout-Objekt-Eigenschaften können
1362 auch in der @code{\with}-Konstruktion gesetzt werden.
1363 Benutzen Sie einfach den normalen @code{\override}-Befehl
1364 ohne den Kontext, denn der Kontext ist eindeutig definiert
1365 durch die Stelle, an welcher sich @code{\with} befindet.
1366 Wenn an dieser Stelle ein Kontext angegeben wird, produziert LilyPond
1369 Das obige Beispiel könnte also auch so aussehen:
1371 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1372 \new Staff ="main" {
1379 alignAboveContext = "main"
1380 % Don't print clefs in this staff
1381 \override Clef #'stencil = ##f
1382 % Don't print time signatures in this staff
1383 \override TimeSignature #'stencil = ##f
1392 Nun können wir daran gehen, auch wirklich die
1393 Größe der Objekte zu ändern.
1395 Manche Layout-Objekte werden aus Glyphen erstellt,
1396 die sich in einer Schriftartdatei befinden. Dazu gehören
1397 die Notenköpfe, Versetzungszeichen, Text, Schlüssel,
1398 Taktbezeichnung, Dynamik und Gesangstext. Ihre
1399 Größe wird verändert, indem die
1400 @code{font-size}- (Schriftgröße)-Eigenschaft geändert wird, wie
1401 wir bald sehen werden. Andere Layout-Objekte, wie
1402 Bögen -- oder allgemein Strecker-Objekte -- werden
1403 individuell gezeichnet, es gibt dazu also keine
1404 @code{font-size}, die mit ihnen verknüpft wäre.
1405 Weitere Eigenschaften wie die Länge von Hälsen und
1406 Taktlinien, Dicke von Balken und anderen Linien und
1407 der Abstand der Notenlinien voneinander müssen auf
1408 spezielle Weise verändert werden.
1410 In unserem Ossia-Beispiel wollen wir zuerst die
1411 Schriftgröße verändern. Das ist auf zwei Arten möglich.
1412 Entweder wir ändern die Schriftgröße für jede Objektart
1413 mit einem eigenen Befehl, etwa:
1416 \override NoteHead #'font-size = #-2
1420 oder wir ändern die Größe aller Schriftobjekte, indem wir
1421 den Wert einer besonderen Eigenschaft, @code{fontSize},
1422 mit dem @code{\set}-Befehl bestimmen oder sie in
1423 eine @code{\with}-Konstruktion (ohne @code{\set} einschließen.
1429 Beide Beispiele reduzieren die Schriftgröße um zwei Schritte
1430 im Vergleich zum vorigen Wert, wobei jeder Schritt die
1431 Schriftgröße um etwa 12% verändert.
1433 Setzen wir das also in unserem Ossia-Beispiel ein:
1435 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=2]
1436 \new Staff ="main" {
1443 alignAboveContext = "main"
1444 \override Clef #'stencil = ##f
1445 \override TimeSignature #'stencil = ##f
1446 % Reduce all font sizes by ~24%
1456 Das sieht aber immer noch nicht richtig aus. Die Notenköpfe
1457 und Fähnchen sind kleiner, aber die Hälse im Vergleich
1458 dazu zu lang und die Notenlinien zu weit auseinander.
1459 Sie müssen auch proportional zur Schriftart verkleinert
1460 werden. Der nächste Abschnitt behandelt diese Anpassung.
1462 @node Length and thickness of objects
1463 @subsection Length and thickness of objects
1465 @cindex Entfernungen
1469 @cindex Größe, verändern
1470 @cindex Notenhalslänge, verändern
1471 @cindex Hälse, Länge verändern
1472 @cindex Notenlinien, Länge verändern
1474 Abstände und Längen werden in LilyPond üblicherweise
1475 in Notenlinienabständen (engl. staff-spaces) gemessen.
1476 Das ist der Abstand zwischen zwei Notenlinien im System.
1477 Die meisten Dicken (engl. thickness) dagegen werden in
1478 einer internen Einheit Linien-Dicke (engl. line-thickness)
1479 gemessen. Die Linien von Dynamikklammern zum Beispiel
1480 haben standardmäßig eine Dicke von einer Einheit
1481 @code{line-thickness}, während die Dicke eines
1482 Notenhalses 1,3 ist. Beachten Sie jedoch, dass sich
1483 manche Dicken anders verhalten: die Dicke von
1484 Balken etwa wird in Notenlinienabständen gemessen.
1486 Wie also werden Längen skaliert um der Schriftgröße
1487 zu entsprechen? Das kann mit einer besonderen Funktion
1488 @code{magstep} vorgenommen werden, die genau für
1489 diesen Zweck vorhanden ist. Sie nimmt ein Argument auf,
1490 die Änderung der Schriftgröße (#-2 im obigen Beispiel)
1491 und gibt einen Skalierungsfaktor aus, der dazu dient,
1492 Objekte proportionell zueinander zu verändern. So wird
1495 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=2]
1496 \new Staff ="main" {
1503 alignAboveContext = "main"
1504 \override Clef #'stencil = ##f
1505 \override TimeSignature #'stencil = ##f
1507 % Reduce stem length and line spacing to match
1508 \override StaffSymbol #'staff-space = #(magstep -2)
1518 Da die Länge eines Halses und viele andere Längeneigenschaften
1519 relativ zum Wert des Notenlinienabstands (@code{staff-space})
1520 errechnet werden, werden sie auch automatisch verkleinert.
1521 Das wirkt sich jedoch nur auf die vertikale Skalierung des Ossias
1522 aus -- die horizontale Skala ist durch das Layout des Haupsystems
1523 bestimmt und wird also von diesen Größenänderungen nicht
1524 betroffen. Wenn natürlich die Größe der gesamten Noten reduziert
1525 würde, würde sich auch die horizontalen Abstände ändern. Dass
1526 wird später im Layout-Abschnitt betrachtet.
1528 Mit dieser Änderung ist unser Ossia fertig. Die Größen und Längen
1529 aller anderen Objekte können auf analoge Weise geändert
1532 Für kleine Größenänderungen, wie in dem obigen Beispiel,
1533 braucht die Dicke der verschiedenen Linien, wie Taktlinien,
1534 Notenlinien, Balken, Dynamikklammern usw. normalerweise
1535 keine spezielle Anpassung. Wenn die Dicke eines bestimmten
1536 Layout-Objektes angepasst werden muss, kann man das erreichen,
1537 indem die entsprechende @code{thickness}-Eigenschaft des
1538 Objekts mit @code{\override} verändert wird. Ein Beispiel,
1539 wie man die Dicke von Bögen ändert, wurde schon gezeigt,
1540 siehe @ref{Properties of layout objects}. Die Dicke aller
1541 gezeichneten Objekte (die also nicht aus einer Schriftart
1542 stammen) können auf gleiche Weise geändert werden.
1545 @node Placement of objects
1546 @section Placement of objects
1549 * Automatic behavior::
1550 * Within-staff objects::
1551 * Outside staff objects::
1554 @node Automatic behavior
1555 @subsection Automatic behavior
1557 Es gibt Objekte der Notation, die zum Notensystem gehören, und
1558 andere, die außerhalb des Systems gesetzt werden müssen. Sie
1559 werden @code{within-staff}-Objekte bzw.
1560 @code{outside-staff}-Objekte genannt.
1562 @code{within-staff}-Objekte werden innerhalb des Notensystems
1563 (engl. staff) gesetzt: Notenköpfe, Hälse, Versetzungszeichen
1564 usw. Ihre Position ist üblicherweise durch die notierte Musik
1565 bestimmt -- sie werden vertikal auf bestimmten Linien notiert
1566 oder sind an andere Objekte gebunden, die vertikal festgelegt
1567 sind. Kollisionen von Notenköpfen, Hälsen und Versetzungszeichen
1568 werden normalerweise automatisch vermieden. Es gibt
1569 Befehle, um dieses automatische Verhalten zu verändern, wie
1570 unten gezeigt werden soll.
1572 Objekte, die außerhalb des Notensystems gesetzt werden, sind
1573 unter Anderem Übungsmarkierungen, Text und Dynamikzeichen.
1574 LilyPonds Regel für ihre vertikale Positionierung lautet, sie so nah wie
1575 möglich am Notensystem zu setzen, aber nicht so nah, dass
1576 sie mit anderen Objekten kollidieren. Dabei wird die
1577 @code{outside-staff-priority}-(Priorität außerhalb des Notensystems)-Eigenschaft
1578 eingesetzt, um die Reihenfolge zu bestimmen, in denen Objekte gesetzt werden
1581 Zuerst werden alle Innersystemobjekte von LilyPond gesetzt.
1582 Dann werden die Objekte außerhalb des Systems nach
1584 @code{outside-staff-priority} geordnet. Die @code{outside-staff}-Objekte
1585 werden dann nacheinander gesetzt, mit der niedrigsten
1586 Priorität beginnend, und so gesetzt, dass sie nicht mit anderen
1587 Objekten kollidieren, die schon gesetzt wurden. Wenn also zwei
1588 @code{outside-staff}-Objekte um den selben Platz streiten,
1589 wird das mit der geringeren @code{outside-staff-priority} näher
1590 am System gesetzt werden. Wenn zwei Objekte die selbe Priorität
1591 haben, wird das näher am System gesetzt, welches zuerst
1594 Im folgenden Beispiel haben alle Textbeschriftungen die gleiche
1595 Priorität (weil sie nicht explizit gesetzt worden ist). Beachten Sie,
1596 dass @qq{Text3} wieder dicht am System gesetzt wurde, weil
1597 er unter @qq{Text2} passt.
1599 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1606 Notensysteme werden in den Standardeinstellungen auch so dicht
1607 beeinander gesetzt wie es möglich ist (mit einem minimalen Abstand).
1608 Wenn Noten sehr weit aus einem System herausragen, zwingen sie
1609 das nächste System weiter weg, wenn eine Kollision drohen würde.
1610 Im nächsten Beispiel sehen Sie, wie Noten auf zwei Systemen
1611 @qq{ineinander greifen}.
1613 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1616 \relative c' { c a, }
1619 \relative c'''' { c a, }
1625 @node Within-staff objects
1626 @subsection Within-staff objects
1628 Es wurde schon gezeigt, wie die Befehle @code{\voiceXXX} die Richtung
1629 von Bögen, Fingersatz und allen anderen Objekten beeinflusst,
1630 die von der Richtung der Notenhälsen abhängen. Diese Befehle
1631 sind nötig, wenn polyphone Musik geschrieben wird, damit sich
1632 die einzelnen Melodielinien klar abzeichnen. Es kann aber von Zeit
1633 zu Zeit nötig sein, dieses automatische Verhalten zu verändern. Das
1634 kann entweder für ganze Abschnitte, aber genauso auch nur für eine
1635 einzelne Note vorgenommen werden. Die Eigenschaft, die die Richtung
1636 bestimmt, ist die @code{direction}-Eigenschaft jedes Layout-Objekts.
1637 Es soll erst erklärt werden, was sie bewirkt und dann eine Anzahl
1638 an fertigen Befehlen für die üblicheren Situationen präsentiert werden,
1639 mit denen Sie gleich loslegen können.
1641 Manche Layout-Objekte, wie Legato- und Bindebögen, biegen sich
1642 oder zeigen entweder nach oben oder nach unten, andere, wie
1643 Hälse und Fähnchen, verändern auch die Position rechts oder links,
1644 je nach der Richtung, in die sie zeigen. Das wird automatisch
1645 berücksichtigt, wenn die @code{direction}-Eigenschaft verändert
1648 Das folgende Beispiel zeigt im ersten Takt die Standardeinstellung
1649 für Hälse, die bei hohen Noten nach unten zeigen und bei tiefen
1650 noten nach oben. Im nächsten Takt werden alle Hälse nach unten
1651 gezwungen, im dritten Takt nach oben, und im vierten wird wieder
1652 der Standard eingestellt.
1654 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1656 \override Stem #'direction = #DOWN
1658 \override Stem #'direction = #UP
1660 \revert Stem #'direction
1664 Hier werden die Konstanten @code{DOWN} und @code{UP}
1665 eingesetzt. Sie haben die Werte @code{-1} bwz. @code{+1}, und
1666 diese numerischen Werte können ebenso benutzt werden. Auch
1667 der Wert @code{0} kann in manchen Fällen benutzt werden. Er
1668 bedeutet für die Hälse das gleiche wie @code{UP}, für einige
1669 andere Objekte jedoch @qq{zentiert}. Es gibt hierzu die Konstante
1670 @code{CENTER}, die den Wert @code{0} hat.
1672 Es gibt aber einfachere Befehle, die normalerweise benutzt werden.
1673 Hier eine Tabelle der häufigsten.
1675 @multitable @columnfractions .2 .2 .25 .35
1676 @headitem Runter/Links
1680 @item @code{\arpeggioArrowDown}
1681 @tab @code{\arpeggioArrowUp}
1682 @tab @code{\arpeggioNormal}
1683 @tab Arpeggio mit Pfeil nach unten, oben oder ohne Pfeil
1684 @item @code{\dotsDown}
1686 @tab @code{\dotsNeutral}
1687 @tab Richtung der Verschiebung eines Punktes, um Notenlinien zu vermeiden
1688 @item @code{\dynamicDown}
1689 @tab @code{\dynamicUp}
1690 @tab @code{\dynamicNeutral}
1691 @tab Position der Dynamik-Bezeichnung relativ zum System
1692 @item @code{\phrasingSlurDown}
1693 @tab @code{\phrasingSlurUp}
1694 @tab @code{\phrasingSlurNeutral}
1695 @tab Befehl für Richtung von Phrasierungsbögen
1696 @item @code{\slurDown}
1698 @tab @code{\slurNeutral}
1699 @tab Befehl für Richtung von Legatobögen
1700 @item @code{\stemDown}
1702 @tab @code{\stemNeutral}
1703 @tab Befehl für Richtung von Hälsen
1704 @item @code{\textSpannerDown}
1705 @tab @code{\textSpannerUp}
1706 @tab @code{\textSpannerNeutral}
1707 @tab Position von Textbeschrifungen, die als Strecker eingegeben werden
1708 @item @code{\tieDown}
1710 @tab @code{\tieNeutral}
1711 @tab Befehl für Richtung von Bindebögen
1712 @item @code{\tupletDown}
1713 @tab @code{\tupletUp}
1714 @tab @code{\tupletNeutral}
1715 @tab Befehl für Richtung von Klammern/Zahlen der N-tolen
1718 Diese vordefinierten Befehl können allerdings @strong{nicht}
1719 zusammen mit @code{\once} benutzt werden. Wenn Sie die
1720 Wirkung eines Befehl auf eine einzige Noten begrenzen wollen,
1721 müssen Sie den entsprechenden
1722 @code{\once \override}-Befehl benutzen oder den definierten
1723 Befehl, gefolgt von dem entsprechenden neutralisierenden
1724 @code{xxxNeutral}-Befehl nach der Note.
1726 @subheading Fingering
1727 @cindex Fingersatz, Positionierung
1729 Die Positionierung von Fingersatz wird beeinflusst vom Wert
1730 seiner @code{direction}-Eigenschaft, aber es gibt auch hier
1731 besondere Befehle, mit denen der Fingersatz von einzelnen
1732 Noten in Akkorden kontrolliert werden kann, wobei mögliche
1733 Positionen über, unter der Note und rechts bzw. links von
1736 Zunächst die Wirkungsweise von @code{direction} auf
1737 den Fingersatz: im ersten Takt der Standard, dann
1738 die Wirkung von @code{DOWN} (runter) und @code{UP}
1741 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1743 \override Fingering #'direction = #DOWN
1745 \override Fingering #'direction = #UP
1749 So kann die Fingersatzposition für einzelne Noten
1750 kontrolliert werden, aber das funktioniert nicht für Akkorde.
1751 Anstelle dessen wird der Fingersatz automatisch entweder
1752 über oder unter dem Akkord gesetzt:
1754 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1760 Bessere Kontrolle über die Positionierung von Fingersatz für
1761 einzelne Noten in einem Akkord ist mit dem
1762 @code{\set fingeringOrientations}-Befehl möglich. Die Syntax
1766 @code{\set fingeringOrientations = #'([up] [left/right] [down])}
1770 @code{\set}wird benutzt, weil @code{fingeringOrientations} eine
1771 Eigenschaft des @code{Voice}-Kontextes ist, erstellt und eingesetzt
1772 vom @code{New_fingering_engraver}.
1774 Die Eigenschaft kann als Wert eine Liste mit einem bis drei Eintragen
1775 haben. Damit wird bestimmt, ob Fingersatz oberhalb gesetzt
1776 werden kann (wenn @code{up} in der Liste auftaucht), darunter
1777 (wenn@code{down} auftaucht), links (wenn @code{left} auftaucht)
1778 oder rechts (wenn @code{right} auftaucht). Wenn andererseits
1779 ein Wert nicht auftaucht, wir auch kein Fingersatz in dieser Richtung
1780 gesetzt. LilyPond nimmt diese Beschränkung als Bedingung und
1781 errechnet die besten Positionen für die Noten des nächsten Akkordes.
1782 Die seitliche Positionierung kann nur auf einer Seite des Akkordes
1783 geschehen, nicht auf beiden gleichzeitig, es kann also nur entweder
1784 @code{left} oder @code{right} auftreten, nicth beide gleichzeitig.
1786 Damit eine einzelne Note mit diesem Befehl beeinflusst werden
1787 kann, muss sie als ein @qq{Ein-Noten-Akkord} geschrieben
1788 werden, indem einfache spitze Klammern um die Note positioniert
1791 Hier ein paar Beispiele:
1793 @lilypond[quote,verbatim,relative=1]
1794 \set fingeringOrientations = #'(left)
1796 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1797 \set fingeringOrientations = #'(left)
1799 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1800 \set fingeringOrientations = #'(up left down)
1802 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1803 \set fingeringOrientations = #'(up left)
1805 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1806 \set fingeringOrientations = #'(right)
1808 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1812 Wenn die Fingersatzbezeichnung zu gedrungen aussieht,
1813 kann auch die Schriftgröße (@code{font-size}) verringert
1814 werden. Der Standardwert kann aus dem
1815 @code{Fingering}-Objekt in der IR entnommen werden,
1816 er ist @code{-5}, versuchen wir es also mit @code{-7}.
1818 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
1819 \override Fingering #'font-size = #-7
1820 \set fingeringOrientations = #'(left)
1822 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1823 \set fingeringOrientations = #'(left)
1825 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1826 \set fingeringOrientations = #'(up left down)
1828 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1829 \set fingeringOrientations = #'(up left)
1831 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1832 \set fingeringOrientations = #'(right)
1834 < c-1 e-2 g-3 b-5 > 4
1840 @node Outside staff objects
1841 @subsection Outside staff objects
1846 @node Collisions of objects
1847 @section Collisions of objects
1851 * Fixing overlapping notation::
1852 * Real music example::
1855 @node Moving objects
1856 @subsection Moving objects
1858 Es wird vielleicht eine Überraschung sein, aber LilyPond ist nicht
1859 perfekt. Einige Notationselemente können sich überschneiden. Das
1860 ist nicht schön, kann aber (in den meisten Fällen) sehr einfach
1863 @c FIXME: find a better example for 5.1 Moving Objects. -gp
1864 @c yes, I want this TODO to be visible to end-users. It's better
1865 @c than having nothing at all.
1866 TODO: Mit den neuen Abstandseigenschaften seit Version 2.12 sind die
1867 jeweiligen Beispiele nicht mehr relevant. Sie zeigen jedoch immer noch
1868 machtvolle Eigenschaften von LilyPond und verbleiben deshalb in der
1869 Dokumentation, bis jemand bessere Beispiel zur Verfügung stellt.
1871 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1872 % temporary code to break this example:
1873 \override TextScript #'outside-staff-priority = ##f
1874 e4^\markup{ \italic ritenuto } g b e
1877 @cindex Abstände füllen
1879 Die einfachste Lösung ist es, Abstände zwischen Objekt und Note zu vergrößern
1880 (genauso auch für Fingersätze oder Dynamikzeichen). In
1881 LilyPond wird das durch Veränderung der @code{padding} (Füllungs)-Eigenschaft
1882 erreicht, ihre Maßeinheit sind Notenzeilenabstände. Für die meisten
1883 Objekte ist der Wert etwa 1.0 oder weniger (das unterscheidet sich
1884 von Objekt zu Objekt). Hier soll der Abstand vergrößert werden, also
1885 scheint 1.5 eine gute Wahl.
1887 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1888 % temporary code to break this example:
1889 \override TextScript #'outside-staff-priority = ##f
1890 \once \override TextScript #'padding = #1.5
1891 e4^\markup{ \italic ritenuto } g b e
1894 Das sieht besser aus, ist aber noch nicht groß genug. Nach einigen
1895 Experimenten wird darum 2.3 genommen für diesen Fall. Diese Zahl
1896 ist aber nur das Resultat einigen Probierens und persönlicher
1897 Geschmack. Probieren Sie selber ein wenig herum und entscheiden
1898 Sie nach eigenem Geschmack.
1900 Die @code{staff-padding}-Eigenschaft ist der vorigen sehr ähnlich.
1901 @code{padding} entscheidet über den minimalen Abstand zwischen einem
1902 Objekt und dem nächsten anderen Objekt (meistens eine Note oder
1903 Notenzeile); @code{staff-padding} entscheidet über den minimalen
1904 Abstand zwischen einem Objekt und dem Notensystem. Das ist nur ein
1905 kleiner Unterschied, aber hier wird das Verhalten demonstriert:
1907 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1908 % temporary code to break this example:
1909 \override TextScript #'outside-staff-priority = ##f
1910 c4^"piu mosso" b a b
1911 \once \override TextScript #'padding = #4.6
1912 c4^"piu mosso" d e f
1913 \once \override TextScript #'staff-padding = #4.6
1914 c4^"piu mosso" fis a g
1916 c'4^"piu mosso" b a b
1917 \once \override TextScript #'padding = #4.6
1918 c4^"piu mosso" d e f
1919 \once \override TextScript #'staff-padding = #4.6
1920 c4^"piu mosso" fis a g
1923 @cindex Abstand, zusätzlicher
1924 @cindex extra-offset
1926 Eine andere Lösung ermöglicht vollständige Kontrolle über die Positionierung
1927 eines Objektes sowohl horizontal als auch vertikal. Das wird mit der
1928 @code{extra-offset} (Zusätzlicher-Abstand)-Eigenschaft erreicht. Das
1929 ist etwas komplizierter und kann andere Probleme mit sich ziehen. Wenn
1930 Objekte mit dieser Eigenschaft verschoben werden, heißt das, dass
1931 LilyPond sie erst setzt, nachdem alle anderen Objekte positioniert
1932 worden sind. Deshalb können sich die Objekte am Ende überlagern.
1934 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1935 % temporary code to break this example:
1936 \override TextScript #'outside-staff-priority = ##f
1937 \once \override TextScript #'extra-offset = #'( 1.0 . -1.0 )
1938 e4^\markup{ \italic ritenuto } g b e
1941 Bei Verwendung von @code{extra-offset} bestimmt die erste Zahl über die
1942 horizontale Verschiebung (nach links ist negativ), die zweite Zahl
1943 bestimmt die vertikale Verschiebung (nach oben ist positiv). Nach einigen
1944 Experimenten wurden hier folgende Werte für gut befunden:
1946 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1947 % temporary code to break this example:
1948 \override TextScript #'outside-staff-priority = ##f
1949 \once \override TextScript #'extra-offset = #'( -1.6 . 1.0 )
1950 e4^\markup{ \italic ritenuto } g b e
1954 Auch diese Zahlen sind nur Resultat einigen Herumprobierens und Vergleichens
1955 der Ergebnisse. Sie wollen den Text vielleicht etwas höher oder etwas mehr
1956 nach links setzen. Versuchen Sie es selber und vergleichen Sie das Ergebnis.
1958 Eine letzte Warnung: in diesem Kapitel haben wir den Befehl
1961 \once \override TextScript @dots{}
1965 benutzt. Dieser Befehl verändert die Anzeige des Textes für die nächste
1966 Note. Wenn die Note keinen Text zugeordnet hat, wird auch nichts
1967 verändert (und es wird @strong{nicht} nach dem nächsten Text gesucht).
1968 Um das Verhalten zu verändern, so dass alles, was nach dem Befehl
1969 kommt, verändert wird, müssen Sie den Befehl @code{\once} weglassen.
1970 Um die Veränderung zu stoppen, benutzen Sie den Befehl @code{\revert}.
1971 Das wird genauer im Kapitel
1972 @ruser{The \override command} erklärt.
1974 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=3]
1975 % temporary code to break this example:
1976 \override TextScript #'outside-staff-priority = ##f
1978 \once \override TextScript #'padding = #4.6
1980 c4^"piu mosso" d e f
1981 \once \override TextScript #'padding = #4.6
1982 c4^"piu mosso" d e f
1983 c4^"piu mosso" d e f
1985 \override TextScript #'padding = #4.6
1986 c4^"piu mosso" d e f
1987 c4^"piu mosso" d e f
1988 \revert TextScript #'padding
1989 c4^"piu mosso" d e f
1994 @ruser{The \override command}, @ref{Common tweaks}.
1997 @node Fixing overlapping notation
1998 @subsection Fixing overlapping notation
2000 Im Kapitel @ref{Moving objects} wurde gezeigt, wie man Texte
2001 (@code{TextScript}-Objekte) verschiebt. Mit der gleichen
2002 Technik können auch andere Objektklassen verschoben werden,
2003 @code{TextScript} muss dann nur durch den Namen des Objektes
2006 Um den Objektnamen zu finden, siehe die @q{@strong{see also}}-Hinweise
2007 am Ende des jeweiligen Abschnittes. Zum Beispiel am Ende des
2008 Kapitels @ruser{Dynamics} findet sich:
2013 Programmreferenz: @rinternals{DynamicText}, @rinternals{Hairpin}.
2014 Vertikale Positionierung dieser Symbole wird mit
2015 @rinternals{DynamicLineSpanner} erreicht.
2019 Um also Dynamik-Zeichen zu verschieben, muss
2022 \override DynamicLineSpanner #'padding = #2.0
2025 benutzt werden. Es ist nicht genügend Platz, um jedes Objekt aufzulisten,
2026 aber die gebräuchlichsten finden sich hier:
2028 @multitable @columnfractions .33 .66
2029 @headitem Objekttyp @tab Objektbezeichnung
2030 @item Dynamikzeichen (vertikal) @tab @code{DynamicLineSpanner}
2031 @item Dynamikzeichen (horizontal) @tab @code{DynamicText}
2032 @item Bindebögen @tab @code{Tie}
2033 @item Phrasierungsbögen @tab @code{Slur}
2034 @item Artikulationszeichen @tab @code{Script}
2035 @item Fingersatz @tab @code{Fingering}
2036 @item Text, z. B. @code{^"text"} @tab @code{TextScript}
2037 @item Übungs-/Textmarken @tab @code{RehearsalMark}
2041 @node Real music example
2042 @subsection Real music example
2047 @c DEPRECATED SECTION
2049 @section Common tweaks
2051 Bestimmte Korrekturen sind so häufig, dass für sie schon fertige
2052 angepasste Befehle bereitgestellt sind, so etwa
2053 @code{\slurUp} um einen Bindebogen oberhalb anzuzeigen oder
2054 @code{\stemDown} um den Notenhals nach unten zu zwingen. Diese
2055 Befehle sind im Teil Alles über die Notation unter dem
2056 entsprechenden Abschnitt erklärt.
2058 Eine vollständige Liste aller Veränderungen, die für jeden Objekttypen
2059 (etwa Bögen oder Balken) zur Verfügung stehen, ist in der Programmreferenz
2060 dargestellt. Viele Layoutobjekte benutzen jedoch gleiche Eigenschaften,
2061 die benutzt werden können, um eigene Einstellungen vorzunehmen.
2069 @code{padding}-Eigenschaft kann gesetzt werden, um den Abstand zwischen
2070 Symbolen über oder unter den Noten zu vergrößern oder zu verkleinern.
2071 Das gilt für alle Objekte, die ein @code{side-position-interface}
2072 besitzen, also unterscheiden, auf welcher Seite der Note sie sich befinden.
2074 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
2076 \override Script #'padding = #3
2080 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
2081 % This will not work, see below:
2082 \override MetronomeMark #'padding = #3
2086 \override Score.MetronomeMark #'padding = #3
2091 Im zweiten Beispiel ist es sehr wichtig zu wissen, welcher Kontext
2092 für bestimmte Objekte zuständig ist. Weil das
2093 @code{MetronomeMark}-Objekt vom @code{Score}-Kontext gesetzt
2094 wird, werden Veränderungen innerhalb des @code{Voice}-Kontextes
2095 nicht berücksichtigt. Genauere Details im Kapitel
2096 @ruser{The \override command}.
2098 @cindex extra-offset
2099 @cindex zusätzlicher Abstand
2100 @cindex Abstand, zusätzlicher
2103 Die @code{extra-offset}-Eigenschaft verschiebt Objekte, hier ist ein
2104 Zahlenpaar zur Angabe der Positionierung erforderlich. Die erste Nummer bestimmt
2105 die horizontale Bewegung, eine positive Zahl bewegt das Objekt nach rechts.
2106 Die zweite Zahl bestimmt die vertikale Bewegung, eine positive Zahl bewegt
2107 das Objekt nach oben. Die
2108 @code{extra-offset}-Eigenschaft läuft auf unterster Ebene ab: Die
2109 Formatierungsmaschine ist sich der Veränderungen nicht bewusst.
2111 Im folgenden Beispiel wird die zweite Fingersatzbezeichnung etwas nach
2112 links verschoben und 1,8 Notenzeilenabstände nach unten:
2114 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
2117 \once \override Fingering
2118 #'extra-offset = #'(-0.3 . -1.8)
2123 Die Verwendung der @code{transparent}-Eigenschaft druckt das entsprechende Objekt
2124 mit @qq{unsichtbarer Druckerschwärze}: Das Objekt wird nicht angezeigt, aber
2125 sein Verhalten bleibt bestehen. Das Objekt nimmt weiterhin Platz ein, es nimmt
2126 teil an Überschneidungen und deren Auflösung durch das Programm, Bögen und Balken
2127 können daran angebunden werden.
2129 @cindex transparente Objekte
2130 @cindex Entfernen von Objekten
2131 @cindex Verstecken von Objekten
2132 @cindex unsichtbare Objekte
2133 Das nächste Beispiel zeigt, wie man unterschiedliche Stimmen mit
2134 Bindebögen verbinden kann. Normalerweise können Bindebögen nur
2135 zwei Noten der selben Stimme verbinden. Indem aber ein Bogen in einer
2136 anderen Stimme erstellt wird,
2138 @lilypond[quote,fragment,relative=2]
2147 und dann der erste Hals nach oben unsichtbar gemacht wird, scheint der
2148 Bindebogen die Stimme zu wechseln:
2151 @lilypond[quote,fragment,relative=2,verbatim]
2153 \once \override Stem #'transparent = ##t
2160 Damit der Hals den Bogen nicht zu sehr verkleinert, wird seine
2161 Länge (@code{length}) auf den Wert @code{8} gesetzt:
2164 @lilypond[quote,fragment,relative=2,verbatim]
2166 \once \override Stem #'transparent = ##t
2167 \once \override Stem #'length = #8
2176 @cindex Veränderungen von Abständen
2177 @cindex Optimierung von Abständen
2180 Abstände in LilyPond werden in Notenzeilenabständen
2181 (@code{staff-space}) gemessen, während die meisten Dicke-Eigenschaften
2182 auf mit der Notenliniendicke korrespondieren. Eine Eigenschaften
2183 verhalten sich anders, etwa die Dicke von Balken ist an die
2184 Notenzeilenabstände gekoppelt. Mehr Information findet sich
2185 im relevanten Teil der Programmreferenz.
2187 @node Further tweaking
2188 @section Further tweaking
2191 * Other uses for tweaks::
2192 * Using variables for tweaks::
2193 * Other sources of information::
2194 * Avoiding tweaks with slower processing::
2195 * Advanced tweaks with Scheme::
2198 @node Other uses for tweaks
2199 @subsection Other uses for tweaks
2203 @node Using variables for tweaks
2204 @subsection Using variables for tweaks
2208 @node Other sources of information
2209 @subsection Other sources of information
2211 Die Programmreferenz enthält sehr viel Information über LilyPond, aber
2212 noch mehr Information findet sich in den internen
2215 Eine Standardeinstellungen (wie die Definitionen für den Kopf (@code{\header}
2216 sind als @code{.ly}-Datei gespeichert. Andere Einstellungen
2217 (wie die Definition für Beschriftung (@code{markup}) sind
2218 als @code{.scm} (Scheme)-Datei gespeichert. Eine nähere Erklärung
2219 geht über den Rahmen dieses Handbuches hinaus. Der Hinweis
2220 scheint aber angebracht, dass es grundlegende technische
2221 Kenntnis und sehr viel Zeit erfordert, diese Dateien zu verstehen.
2225 @item Linux: @file{@var{installdir}/lilypond/usr/share/lilypond/current/}
2228 @file{@var{installdir}/LilyPond.app/Contents/Resources/share/lilypond/current/}.
2229 Um diese Ordner anzuschauen, wechseln Sie entweder mit @code{cd} im Terminal
2230 zu der Adresse oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das LilyPond-Symbol
2231 und wählen Sie @q{Show Package Contents}.
2233 @item Windows: @file{@var{installdir}/LilyPond/usr/share/lilypond/current/}
2237 Die @file{ly/} und @file{scm/}-Ordner sind von besonderem Interesse.
2238 Dateien wie @file{ly/property-init.ly} und
2239 @file{ly/declarations-init.ly} definieren alle häufig vorkommenden Veränderungen.
2242 @node Avoiding tweaks with slower processing
2243 @subsection Avoiding tweaks with slower processing
2245 LilyPond kann einige zusätzliche Tests durchführen, während
2246 die Noten gesetzt werden. Dadurch braucht das Programm länger,
2247 um den Notensatz zu produzieren, aber üblicherweise werden
2248 weniger nachträgliche Anpassungen nötig sein.
2251 %% Um sicher zu gehen, dass Texte und Liedtext
2252 %% innerhalb der Papierränder bleiben
2253 \override Score.PaperColumn #'keep-inside-line = ##t
2257 @node Advanced tweaks with Scheme
2258 @subsection Advanced tweaks with Scheme
2260 Es wurde schon gezeigt, wie die LilyPond-Ausgabe sehr stark verändert
2261 werden kann, indem man Befehle wie
2262 @code{\override TextScript #'extra-offset = ( 1 . -1)} benutzt. Aber
2263 noch mehr Einfluss auf die Formatierung kann durch den Einsatz von
2264 Scheme genommen werden. Eine vollständige Erklärung findet sich in der
2265 @ref{Scheme tutorial} und den
2266 @ruser{Interfaces for programmers}.
2268 Scheme kann benutzt werden, um einfach nur Befehle zu @qq{überschreiben}
2271 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
2272 padText = #(define-music-function (parser location padding) (number?)
2274 \once \override TextScript #'padding = #$padding
2278 c4^"piu mosso" b a b
2280 c4^"piu mosso" d e f
2282 c4^"piu mosso" fis a g
2286 Hiermit können aber auch neue Befehle erstellt werden:
2288 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
2289 tempoMark = #(define-music-function (parser location padding marktext)
2292 \once \override Score . RehearsalMark #'padding = $padding
2293 \once \override Score . RehearsalMark #'extra-spacing-width = #'(+inf.0 . -inf.0)
2294 \mark \markup { \bold $marktext }
2299 \tempoMark #3.0 #"Allegro"
2304 Sogar ganze musikalische Ausdrücke können eingefügt werden:
2306 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
2307 pattern = #(define-music-function (parser location x y) (ly:music? ly:music?)
2314 \pattern {d16 dis} { ais16-> b\p }