1 @c -*- coding: utf-8; mode: texinfo; documentlanguage: cs -*-
4 Translation of GIT committish: a463d80d4be008ce05b12de86fc21f2b7c1c120f
6 When revising a translation, copy the HEAD committish of the
7 version that you are working on. For details, see the Contributors'
8 Guide, node Updating translation committishes.
14 @chapter Ladění výstupu
15 @translationof Tweaking output
17 In diesem Kapitel wird erklärt, wie man die Notenausgabe verändern
18 kann. In LilyPond kann man sehr viel konfigurieren, fast jedes
19 Notenfragment kann geändert werden.
23 * Základy pro ladění::
24 * Vnitřní referenční příručka::
32 @node Základy pro ladění
33 @section Základy pro ladění
34 @translationof Tweaking basics
38 * Předměty a rozhraní::
39 * Pravidla pro pojmenovávání předmětů a vlastností::
40 * Postupy při ladění::
44 @subsection Úvod do ladění
45 @translationof Introduction to tweaks
47 @qq{Optimierung} (engl. tweaking) ist ein LilyPond-Begriff für die
48 verschiedenen Methoden, die Aktionen zu beeinflussen, die während
49 der Kompilation einer Notationsdatei vorgenommen werden sowie auf
50 das Notenbild einzuwirken. Einige dieser Optimierungen sind sehr
51 einfach, andere dagegen recht komplex. Aber insgesamt erlaubt das
52 System an Optimierungen so gut wie alle möglichen Erscheinungsformen
55 In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Konzepte vorgestellt,
56 um die Optimierung zu verstehen. Später soll eine Anzahl von fertigen
57 Befehlen bereitgestellt werden, die einfach in die Quelldatei
58 kopiert werden können um den selben Effekt wie im Beispiel
59 zu erhalten. Gleichzeitig zeigen diese Beispiele, wie die Befehle
60 konstruiert werden, so dass Sie in der Lage sein werden, eigene
61 Befehle auf dieser Grundlage zu entwickeln.
63 Bevor Sie mit diesem Kapitel beginnen, könnte Sie ein Blick in den
64 Abschnitt @ref{Prostředí a rytci} interessieren, dann
65 prostředí a rytci sowie die Eigenschaften, die mit ihnen
66 verknüpft sind, sind die Voraussetzung, um die Funktionsweise
67 von Optimierungen verstehen zu können.
70 @node Předměty a rozhraní
71 @subsection Předměty a rozhraní
72 @translationof Objects and interfaces
79 @cindex Schnittstellen
80 @cindex graphische Objekte (Grob)
81 @cindex Objekteigenschaften
83 @cindex Objekt, Layout-
84 @cindex Eigenschaften von Objekten
86 Optimierung bedeutet, die internen Operationen und Strukturen
87 des LilyPond-Programmes zu verändern, darum sollen hier
88 zunächst die wichtigsten Begriffe erklärt werden, die zur
89 Beschreibung dieser Operationen und Strukturen benutzt werden.
91 Der Begriff @qq{Objekt} ist ein allgemeiner Begriff, mit dem
92 die Vielzahl an internen Strukturen bezeichnet wird, die LilyPond
93 während der Bearbeitung des Quelltextes erstellt. Wenn etwa
94 ein Befehl wie @code{\new Staff} auftritt, wird ein neues Objekt
95 vom Typ @code{Staff} erstellt. Dieses Objekt @code{Staff} enthält
96 dann alle Eigenschaften, die mit diesem speziellen Notensystem
97 verknüpft sind, wie beispielsweise seine Bezeichnung, Tonart und
98 spezifische Angaben über die Engraver, die innerhalb dieses Systems
99 eingesetzt werden. Für alle anderen Kontexte gibt es genauso
100 Objekte, die deren Eigenschaften beinhalten, beispielsweise für
101 @code{Voice}-Objekte, @code{Score}-Objekte, @code{Lyrics}-Objekte,
102 aber auch für Objekte, die Notationselemente wie die Taktlinien,
103 Notenköpfe, Bögen und Dynamikbezeichnung enthalten. Jedes
104 Objekt hat eine eigene Gruppe an Eigenschaftswerten.
106 Bestimmte Objekttypen tragen besondere Bezeichnungen. Objekte, die
107 Notationselemente der gesetzten Ausgabe repräsentieren, also
108 Notenköpfe, Hälse, Bögen, Fingersatz, Schlüssel usw., werden
109 @qq{Layout-Objekte}, oft auch @qq{Graphische Objekte} genannt.
110 Daraus resultiert die künstliche Abkürzung @qq{Grob}.
111 Diese sind auch Objekte im allgemeinen Sinn und haben genauso
112 Eigenschaften, die mit ihnen verknüpft sind, wie etwa Größe, Position,
115 Einige Layout-Objekte sind etwas spezieller. Phrasierungsbögen,
116 Crescendo-Klammern, Oktavierungszeichen und viele andere
117 Grobs sind nicht an einer Stelle plaziert -- sie haben vielmehr
118 einen Anfangspunkt, einen Endpunkt und eventuell noch andere
119 Eigenschaften, die ihre Form bestimmen. Objekte mit solch
120 einer erweiterten Gestalt werden als @qq{Strecker} (engl. Spanners)
123 Es bleibt uns noch übrig zu erklären, was @qq{Schnittstellen}
124 (engl. interface) sind. Wenn auch viele Objekte sehr unterschiedlich
125 sind, haben sie doch oft gemeinsame Eigenschaften, die auf
126 die gleiche Weise verarbeitet werden. Alle Grobs beispielsweise
127 haben eine Farbe, eine Größe, eine Position usw. und alle
128 diese Eigenschaften werden von LilyPond auf die gleiche Weise
129 verarbeitet, während der Quelltext in Notensatz umgesetzt wird.
130 Um die internen Operationen zu vereinfachen, sind alle diese
131 gemeinsamen Prozesse und Eigenschaften in einem Objekt
132 mit der Bezeichnung @code{grob-interface} (Schnittstelle eines
133 graphischen Objektes) zusammengefasst. Es gibt viele andere
134 Gruppen gemeinsamer Eigenschaften, die jede eine Bezeichnung
135 besitzen, welche auf @code{-interface} endet. Insgesamt
136 gibt es über 100 dieser Schnittstellen. Wir werden später sehen,
137 was es damit auf sich hat.
139 Dies waren die Hauptbegriffe, die in diesem Kapitel zur Anwendung
143 @node Pravidla pro pojmenovávání předmětů a vlastností
144 @subsection Pravidla pro pojmenovávání předmětů a vlastností
145 @translationof Naming conventions of objects and properties
147 @cindex Benennungskonventionen für Objekte
148 @cindex Benennungskonventionen für Eigenschaften
149 @cindex Objekte, Benennungskonventionen
150 @cindex Eigenschaften, Benennungskonventionen
151 @cindex Regeln zur Benennung von Objekten/Eigenschaften
153 Es wurden schon früher einige Regeln zur Benennung von
154 Objekten vorgestellt, siehe
155 @ref{Prostředí a rytci}. Hier eine Referenzliste der
156 häufigsten Objekt- und Eigenschaftsbezeichnungen mit
157 den Regeln für ihre Bezeichnung und
158 illustrierenden echten Bezeichnungen. Es wurde @qq{A}
159 für einen beliebigen Großbuchstaben und @qq{aaa} für eine
160 beliebige Anzahl an Kleinbuchstaben eingesetzt. Andere
161 Zeichen werden explizit angegeben.
163 @multitable @columnfractions .33 .33 .33
164 @headitem Objekt-/Eigenschaftstyp
165 @tab Naming convention
168 @tab Aaaa oder AaaaAaaaAaaa
169 @tab Staff, GrandStaff
171 @tab Aaaa oder AaaaAaaaAaaa
174 @tab Aaaa_aaa_engraver
175 @tab Clef_engraver, Note_heads_engraver
177 @tab aaa-aaa-interface
178 @tab grob-interface, break-aligned-interface
179 @item Kontext-Eigenschaften
180 @tab aaa oder aaaAaaaAaaa
181 @tab alignAboveContext, skipBars
182 @item Layout-Objekt-Eigenschaften
183 @tab aaa oder aaa-aaa-aaa
184 @tab direction, beam-thickness
187 Es wird bald ersichtlich werden, dass die Eigenschaften von
188 unterschiedlichen Objekttypen mit unterschiedlichen Befehlen
189 geändert werden. Deshalb ist es nützlich, aus der
190 Schreibweise zu erkennen, um was
191 für ein Objekt es sich handelt, um den entsprechenden
192 Befehl einsetzen zu können.
195 @node Postupy při ladění
196 @subsection Postupy při ladění
197 @translationof Tweaking methods
199 @cindex override-Befehl
203 @strong{Der \override-Befehl}
205 Wir haben uns schon mit den Befehlen @code{\set}
206 und @code{\with} bekannt gemacht, mit welchen
207 Eigenschaften von @strong{Kontexten} verändert
208 und @strong{Engraver} entfernt oder hinzugefügt
209 werden können. Siehe dazu
210 @ref{Změna vlastností prostředí} und @ref{Přidání a odstranění rytců}. Jetzt wollen wir uns weitere
211 wichtige Befehle anschauen.
213 Der Befehl, um die Eigenschaften von @strong{Layout-Objekten}
214 zu ändern, ist @code{\override}. Weil dieser Befehl interne
215 Eigenschaften tief in der Programmstruktur von LilyPond
216 verändern muss, ist seine Syntax nicht so einfach wie die der
217 bisherigen Befehle. Man muss genau wissen, welche Eigenschaft
218 welches Objektes in welchem Kontext geändert werden soll,
219 und welches der neu zu setzende Wert dann ist. Schauen wir
220 uns an, wie das vor sich geht.
222 Die allgemeine Syntax dieses Befehles ist:
225 \override @var{Kontext}.@var{LayoutObjekt} #'@var{layout-eigenschaft} =
230 Damit wir die Eigenschaft mit der Bezeichnung @var{layout-property}
231 das Layout-Objektes mit der Bezeichnung@var{LayoutObject},
232 welches ein Mitglied des @var{Kontext}-Kontextes ist, auf den
235 Der @var{Kontext} kann (und wird auch normalerweise) ausgelassen
236 werden, wenn der benötigte Kontext eindeutig impliziert ist und einer
237 der untersten Kontexte ist, also etwa @code{Voice}, @code{ChordNames}
238 oder @code{Lyrics}. Auch in diesem Text wird der Kontext oft ausgelassen
239 werden. Später soll gezeigt werden, in welchen Fällen er ausdrücklich
240 definiert werden muss.
242 Spätere Abschnitte behandeln umfassend Eigenschaften und ihre
243 Werte, aber um ihre Funktion und ihr Format zu demonstrieren,
244 werden wir hier nur einige einfache Eigenschaften und Werte einsetzen,
245 die einfach zu verstehen sind.
247 Für den Moment könne Sie die @code{#'}-Zeichen ignorieren, die vor jeder
248 Layout-Eigenschaft, und die @code{#}-Zeichen, die vor jedem Wert
249 stehen. Sie müssen immer in genau dieser Form geschrieben werden.
250 Das ist der am häufigsten gebrauchte Befehl für die Optimierung,
251 und der größte Teil dieses Abschnittes wird dazu benutzt, seine Benutzung
252 zu erläutern. Hier ein einfaches Beispiel, um die Farbe des Notenkopfes
255 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
256 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
257 @cindex NoteHead, Beispiel für override
258 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
260 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
262 \override NoteHead.color = #red
264 \override NoteHead.color = #green
269 @strong{Der \revert-Befehl}
271 @cindex revert-Befehl
275 Wenn eine Eigenschaft einmal überschrieben wurde, wird ihr
276 neuer Wert so lange bewahrt, bis er noch einmal überschrieben
277 wird oder ein @code{\revert}-Befehl vorkommt. Der
278 @code{\revert}-Befehl hat die folgende Syntax und setzt den
279 Wert der Eigenschaft zurück auf den Standardwert, nicht
280 jedoch auf den vorigen Wert, wenn mehrere
281 @code{\override}-Befehle benutzt wurden.
284 \revert @var{Kontext}.@var{LayoutObjekt} #'@var{layout-eigenschaft}
287 Wiederum, genauso wie der @var{Kontext} bei dem @code{\override}-Befehl,
288 wird @var{Kontext} oft nicht benötigt. Er wird in vielen der folgenden
289 Beispiele ausgelassen. Im nächsten Beispiel wird die Farbe des Notenkopfes
290 wieder auf den Standardwert für die letzten zwei Noten gesetzt.
292 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
293 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
294 @cindex NoteHead, Beispiel für override
295 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
297 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
299 \override NoteHead.color = #red
301 \override NoteHead.color = #green
303 \revert NoteHead.color
307 @strong{\once-Präfix}
312 Sowohl der @code{\override}-Befehl als auch der @code{\set}-Befehl können mit
313 dem Präfix @code{\once} (@emph{einmal}) versehen werden. Dadurch wird
314 der folgende @code{\override}- oder @code{\set}-Befehl nur für den aktuellen
315 Musik-Moment wirksam, bevor sich wieder der Standard einstellt. Am gleichen
316 Beispiel demonstriert, kann damit die Farbe eines einzelnen Notenkopfes
319 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
320 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
321 @cindex NoteHead, Beispiel für override
322 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
324 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
326 \once \override NoteHead.color = #red
328 \once \override NoteHead.color = #green
333 @strong{Der \overrideProperty-Befehl}
335 @cindex overrideProperty-Befehl
337 @funindex \overrideProperty
338 @funindex overrideProperty
340 Es gibt eine andere Form des @code{override}-Befehls,
341 @code{\overrideProperty} (überschreibe Eigenschaft),
342 welcher ab und zu benötigt wird. Es wird hier nur der
343 Vollständigkeit halber erwähnt, sein Einsatz wird demonstriert
344 in @rextend{Schwierige Korrekturen}.
345 @c Maybe explain in a later iteration -td
348 @strong{Der \tweak-Befehl}
354 Der letzte Optimierungsbefehl in LilyPond ist @code{\tweak}
355 (engl. optimieren). Er wird eingesetzt um Eigenschaften
356 von Objekten zu verändern, die zum selben Musik-Moment
357 auftreten, wie etwa die Noten eines Akkordes. Ein
358 @code{\override} würde alle Noten des Akkords beeinflussen,
359 während mit @code{\tweak} nur das nächste Objekt der
360 Eingabe geändert wird.
362 Hier ein Beispiel. Angenommen, die Größe des mittleren
363 Notenkopfes (ein E) in einem C-Dur-Akkord soll geändert
364 werden. Schauen wir zuerst, was wir mit
365 @code{\once \override} erhalten:
367 @cindex Schriftgröße, Beispiel
368 @cindex NoteHead, Beispiel für override
369 @cindex Notenkopf, Beispiel für Veränderung
371 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
373 \once \override NoteHead.font-size = #-3
378 Wie man sehen kann, beeinflusst @code{override} @emph{alle}
379 Notenköpfe des Akkordes. Das liegt daran, dass alle die Noten
380 eines Akkordes zum selben Musik-Moment auftreten und
381 die Funktion von @code{\once} ist es, die Optimierung auf
382 an allen Objekten auszuführen, die zum selben Musik-Moment
383 auftreten wie der @code{\override}-Befehl.
385 Der @code{\tweak}-Befehl funktioniert anders. Er bezieht sich
386 auf das direkt folgende Element in der Eingabe-Datei. Es wirkt
387 aber auch nur mit Objekten, die direkt von der Eingabe kreiert
388 werden, insbesondere Notenköpfe und Artikulationszeichen.
389 Objekte wie etwa Hälse oder Versetzungszeichen werden erst
390 später erstellt und lassen sich nicht auf diese Weise ändern.
391 Zusätzlich @emph{müssen} sich etwa Notenköpfe innerhalb
392 eines Akkordes befinden, d. h. sie müssen von einfachen spitzen
393 Klammern umschlossen sein. Um also eine einzelne Note
394 mit @code{\tweak} zu verändern, muss der Befehl innerhalb
395 der spitzen Klammern zusammen mit der Note eingegeben werden.
397 Um also zu unserem Beispiel zurückzukommen, könnte man die
398 mittlere Note eines Akkordes auf diese Weise ändern:
400 @cindex font-size-Eigenschaft, Beispiel
401 @cindex Schriftgröße, Beispiel
402 @cindex @code{\tweak}-Beispiel
404 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
406 <c \tweak font-size #-3 e g>4
409 Beachten Sie, dass die Syntax des @code{\tweak}-Befehls sich
410 von der des @code{\override}-Befehls unterscheidet. Weder
411 Kontext noch Layout-Objekt können angegeben werden, denn
412 das würde zu einem Fehler führen. Beide Angaben sind
413 durch das folgende Element impliziert. Hier sollte auch
414 kein Gleichheitszeichen vorhanden sein. Die verallgemeinerte
415 Syntax des @code{\tweak}-Befehls ist also einfach
418 \tweak #'@var{layout-eigenschaft} #@var{Wert}
421 Ein @code{\tweak}-Befehl kann auch benutzt werden, um nur
422 eine von mehreren Artikulationen zu ändern, wie im nächsten
423 Beispiel zu sehen ist.
425 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
426 @cindex @code{\tweak}-Beispiel
428 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
430 -\tweak color #red ^"Red"
431 -\tweak color #green _"Green"
435 Beachten Sie, dass dem @code{\tweak}-Befehl ein Artikulationsmodifikator
436 vorangestellt werden muss, ganz als ob er selbst ein Artikulationszeichen
439 @cindex Triolen, geschachtelt
440 @cindex N-tolen, geschachtelt
441 @cindex Klammer, Triole
442 @cindex Triolenklammer
443 @cindex N-tolenklammer
444 @cindex Komplizierte Rhythmen, Schachtelung von
445 @funindex TupletBracket
447 Der @code{\tweak}-Befehl muss auch benutzt werden, wenn das
448 Aussehen einer vor mehreren geschachtelten Triolenklammern
449 geändert werden soll, die zum selben Zeitpunkt beginnen.
450 Im folgenden Beispiel beginnen die lange Klammer und die
451 erste Triolenklammer zum selben Zeitpunkt, sodass ein
452 @code{\override}-Befehl sich auf beide beziehen würde.
453 In dem Beispiel wird @code{\tweak} benutzt, um zwischen
454 ihnen zu unterscheiden. Der erste @code{\tweak}Befehl
455 gibt an, dass die lange Klammer über den Noten gesetzt
456 werden soll, und der zweite, dass die Zahl der rhythmischen
457 Aufteilung für die erste der kurzen Klammern in rot
460 @cindex Farb-Eigenschaft, Beispiel
461 @cindex @code{\tweak}-Beispiel
462 @cindex Richtungs-Eigenschaft, Beispiel
463 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
464 @cindex direction-Eigenschaft, Beispiel
466 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim,fragment,relative=2]
470 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
471 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
472 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
476 Wenn geschachtelte N-tolen nicht zum gleichen Zeitpunkt
477 beginnen, kann ihr Aussehen auf die übliche Art mit dem
478 @code{\override}-Befehl geändert werden:
480 @cindex text-Eigenschaft, Beispiel
481 @cindex tuplet-number-Funktion, Beispiel
482 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
483 @cindex TupletNumber, Beispiel zur Veränderung
484 @cindex Triolennummer, Beispiel zur Veränderung
485 @cindex Triolen-Nummer-Funktion, Beispiel
487 @c NOTE Tuplet brackets collide if notes are high on staff
489 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim,fragment,relative=1]
490 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
491 \once \override TupletNumber.text = #tuplet-number::calc-fraction-text
495 \once \override TupletNumber.transparent = ##t
496 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
497 \tuplet 3/2 { c8[ c c] }
504 @ruser{Der tweak-Befehl}.
507 @node Vnitřní referenční příručka
508 @section Vnitřní referenční příručka
509 @translationof The Internals Reference manual
512 * Vlastnosti předmětů v rozvržení::
513 * Vlastnosti nacházející se v rozhraních::
517 @node Vlastnosti předmětů v rozvržení
518 @subsection Vlastnosti předmětů v rozvržení
519 @translationof Properties of layout objects
521 @cindex Eigenschaften von Layout-Objekten
522 @cindex Eigenschaften von Grobs
523 @cindex Grobs, Eigenschaften von
524 @cindex Layout-Objekte, Eigenschaften von
525 @cindex Property (Layout-Objekte, Grobs)
526 @cindex Regerenz der Interna
528 Angenommen, in Ihrer Partitur tritt ein Legatobogen
529 auf, der Ihrer Meinung nach zu dünn ausgefallen ist.
530 Sie würden ihn gerne etwas schwerer gezeichnet
531 sehen. Wie gehen Sie vor? Von den Anmerkungen in
532 früheren Abschnitten wissen Sie schon, dass LilyPond
533 sehr flexibel ist und eine derartige Modifikation
534 möglich sein sollte, und Sie erraten vielleicht,
535 dass ein @code{\override}-Befehl angebracht ist.
536 Aber gibt es eine Eigenschaft für die Dicke eines
537 Legatobogens (engl. slur), und wenn es sie gibt,
538 auf welche Weise lässt sie sich verändern? Hier
539 kommt die Referenz der Interna zur Geltung. Dort
540 finden sich alle Informationen, um den beschriebenen
541 und alle anderen @code{\override}-Befehle zu
544 Bevor Sie jetzt in die Referenz der Interna wechseln, ist
545 eine Warnung angebracht. Es handelt sich um ein
546 @strong{Referenz}dokument, was heißt, dass es sehr
547 wenig oder gar keine Erklärungen enthält: seine Aufgabe
548 ist es, Information klar und genau darzustellen. Das
549 bedeutet, dass es auf den ersten Blick entmutigend
550 wirkt. Die Einführung und Erklärung in diesem Abschnitt
551 wird Ihnen aber schnell ermöglichen, genau die Information
552 aus der Referenz zu entnehmen, die Sie benötigen.
554 Beachten Sie, dass die Referenz der Interna nur auf Englisch
555 existiert. Um die Eigenschaftsbezeichnung eines bestimmten
556 Objektes zu finden, können Sie das Glossar (siehe
557 @rglosnamed{Top,Musikglossar})
559 die englischen Begriffe in viele andere Sprachen übersetzt sind.
561 @cindex Override-Beispiel
562 @cindex Referenz der Interna, Benutzung
563 @cindex IR (Referenz der Interna), Benutzung
564 @cindex @code{\addlyrics}-Beispiel
566 Das Vorgehen soll an einem konkreten Beispiel einer echten
567 Komposition demonstriert werden. Hier das Beispiel:
569 @c Mozart, Die Zauberflöte Nr. 7 Duett
571 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
576 r4 bes8 bes[( g]) g |
577 g8[( es]) es d[( f]) as |
581 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
586 Angenommen also, wir wollen die Legatobögen etwas
587 dicker setzten. Ist das möglich? Die Legatobögen sind mit
588 Sicherheit ein Layout-Objekt, die Frage muss also lauten:
589 @qq{Gibt es eine Eigenschaft von Legatobögen, die die
590 Dicke bestimmt?} Um diese Frage zu beantworten, müssen
591 wir in der Referenz der Interna ( kurz IR) nachschauen.
593 Die IR für die LilyPond-Version, die Sie benutzen, findet sich
594 auf der LilyPond-Webseite unter der Adresse
595 @uref{http://lilypond.org}. Gehen Sie zur Dokumentationsseite
596 und klicken Sie auf den Link zur Referenz der Interna.
597 @c Addition for German users
598 Die Sprache ändert sich ab hier nach englisch. Für diese Übung
599 sollten Sie die HTML-Version benutzen, nicht die
600 @qq{auf einer großen Seite} oder die PDF-Version.
601 Damit Sie die nächsten Absätze verstehen können, müssen Sie
602 genauso vorgehen, während Sie weiterlesen.
604 Unter der Überschrift @strong{Top} befinden sich fünf Links.
605 Wählen Sie den Link zum @emph{Backend}, wo sich die Information
606 über Layout-Objekte befindet. Hier, unter der Überschrift
607 @strong{Backend}, wählen Sie den Link @emph{All layout objects}.
608 Die Seite, die sich öffnet, enthält ein Liste aller Layout-Objekte,
609 die in Ihrerer LilyPond-Version benutzt werden, in alphabetischer
610 Ordnung. Wählen Sie den Link @emph{Slur} und die Eigenschaften
611 der Legatobögen (engl. slur) werden aufgelistet.
613 Eine alternative Methode, auf diese Seite zu gelangen, ist von
614 der Notationsreferenz aus. Auf einer der Seiten zu Legatobögen
615 findet sich ein Link zur Referenz der Interna. Dieser Link führt
616 Sie direkt auf diese Seite. Wenn Sie aber eine Ahnung haben,
617 wie die Bezeichnung des Layout-Objektes lauten könnte, das sie
618 ändern wollen, ist es oft schneller, direkt zur IR zu gehen und
621 Aus der Slur-Seite in der IR könne wir entnehmen, dass
622 Legatobögen (Slur-Objekte) durch den Slur_engraver erstellt
623 werden. Dann werden die Standardeinstellungen aufgelistet.
624 Beachten Sie, dass diese @strong{nicht} in alphabetischer Reihenfolge
625 geordnet sind. Schauen Sie sich die Liste an, ob sie eine Eigenschaft
626 enthält, mit der die Dicke von Legatobögen kontrolliert werden kann.
627 Sie sollten folgendes finden:
630 @code{thickness} (number)
632 Line thickness, generally measured in @code{line-thickness}
635 Das sieht ganz danach aus, als ob damit die Dicke geändert
636 werden kann. Es bedeutet, dass der Wert von
637 @code{thickness} einfach eine Zahl (@emph{number}) ist,
638 dass der Standardwert 1.2 ist, und dass die Einheit
639 für die Dicke eine andere Eigenschaft mit der
640 Bezeichnung @code{line-thickness} ist.
642 Wie schon früher gesagt, gibt es wenig bis gar keine Erklärungen
643 in der IR, aber wir haben schon genug Informationen, um
644 zu versuchen, die Dicke eines Legatobogens zu ändern. Die
645 Bezeichnung des Layout-Objekts ist offensichtlich
646 @code{Slur} und die Bezeichnung der Eigenschaft, die geändert
648 @code{thickness}. Der neue Wert sollte etwas mehr als 1.2 sein,
649 denn der Bogen soll ja dicker werden.
651 Den benötigten @code{\override}-Befehl können wir jetzt einfach
652 konstruieren, indem wir die Werte für die Bezeichnungen in den
653 Modellbefehl einfügen und den Kontext auslassen. Setzen wir
654 einmal einen sehr großen Wert für die Dicke um zu sehen, ob der
655 Befehl auch funktioniert. Also:
658 \override Slur.thickness = #5.0
661 Vergessen Sie nicht das Rautenzeichen und Apostroph
662 (@code{#'}) vor der Eigenschaftsbezeichnung und das
663 Rautenzeichen vor dem neuen Wert!
665 Die nächste Frage ist nun: @qq{Wohin soll dieser Befehl geschrieben
666 werden?} Solange wir uns noch im Lernstadium befinden, ist
667 die beste Antwort: @qq{Innerhalb der Noten, vor den ersten
668 Legatobogen und nahe bei ihm.} Also etwa so:
670 @cindex Legatobogen, Beispiel für Veränderung
671 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
672 @cindex Dicke-Eigenschaft, Beispiel
674 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
679 % Increase thickness of all following slurs from 1.2 to 5.0
680 \override Slur.thickness = #5.0
681 r4 bes8 bes[( g]) g |
682 g8[( es]) es d[( f]) as |
686 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
692 und wirklich wird der Legatobogen dicker.
694 Das ist also die grundlegende Herangehensweise,
695 @code{\override}-Befehl zu formulieren. Es gibt einige
696 zusätzliche Komplikationen, denen wir uns später widmen
697 werden, aber Sie haben jetzt das Handwerkszeug, um Ihre
698 eigenen Befehle zu konstruieren -- wenn Sie auch noch etwas
699 Übung benötigen. Die sollen Sie durch die folgenden Übungen
703 @subheading Den Kontext finden
705 @cindex Kontext, Finden und identifizieren
707 Manchmal muss dennoch der Kontext spezifiziert werden.
708 Welcher aber ist der richtige Kontext? Wir könnten raten,
709 dass Legatobögen sich im @code{Voice}-Kontext befinden,
710 denn sie sind immer einzelnen Melodielinien zugewiesen.
711 Aber wir können uns dessen nicht sicher sein. Um unsere
712 Annahme zu überprüfen, gehen wir wieder zu der Seite im
713 IR, die die Legatobögen beschreibt und die Überschrift
714 @emph{Slur} hat. Dort steht: @qq{Slur objects are created
715 by: Slur engraver}. Legatobögen werden also in dem Kontext
716 erstellt, in dem sich der @code{Slur_engraver} befindet.
717 Folgen Sie dem Link zu der @code{Slur_engraver}-Seite.
718 Unten auf der Seite steht, dass der @code{Slur_engraver}
719 sich in fünf Stimmen-Kontexten befindet, unter anderem
720 auch im normalen @code{Voice}-Kontext. Unsere Annahme
721 war also richtig. Und weil @code{Voice} einer der Kontexte
722 der untersten Ebene ist, welcher eindeutig schon dadurch
723 definiert ist, dass wir Noten eingeben, kann er an dieser Stelle
724 auch weggelassen werden.
727 @subheading Nur einmal mit \override verändern
729 @cindex Override nur einmal
730 @cindex once override
734 Im Beispiel oben wurden @emph{alle} Legatobögen dicker
735 gesetzt. Vielleicht wollen Sie aber nur den ersten Bogen
736 dicker haben. Das können Sie mit dem @code{\once}-Befehl
737 erreichen. Er wird direkt vor den @code{\override}-Befehl
738 gesetzt und bewirkt, dass nur der Bogen geändert wird, der
739 @strong{unmittelbar an der nächsten Note beginnt.} Wenn
740 die nächste Note keinen Bogenbeginn hat, dann passiert
741 gar nichts -- der Befehl wird nicht gespeichert, sondern einfach
742 vergessen. Der Befehl, mit @code{\once} zusammen benutzt,
743 muss also wie folgt positioniert werden:
745 @cindex Legatobogen, Beispiel zur Veränderung
746 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
748 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
754 % Increase thickness of immediately following slur only
755 \once \override Slur.thickness = #5.0
757 g8[( es]) es d[( f]) as |
761 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
767 Jetzt bezieht er sich nur noch auf den ersten Legatobogen.
769 Der @code{\once}-Befehl kann übrigens auch vor einem @code{\set}-Befehl
773 @subheading Rückgängig machen
776 @cindex Rückgängig machen
777 @cindex Wiederherstellen von Standardeinstellungen
778 @cindex Standardeinstellungen, Wiederherstellen
782 Eine weitere Möglichkeit: nur die beiden ersten Legatobögen sollen
783 dicker gesetzt werden. Gut, wir könnten jetzt zwei Befehle benutzen,
784 jeden mit dem @code{\once}-Präfix und direkt vor die entsprechende
785 Note gestellt, an welcher der Bogen beginnt:
787 @cindex Legatobogen, Beispiel zur Veränderung
788 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
790 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
796 % Increase thickness of immediately following slur only
797 \once \override Slur.thickness = #5.0
799 % Increase thickness of immediately following slur only
800 \once \override Slur.thickness = #5.0
801 g8[( es]) es d[( f]) as |
805 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
811 Wir könnten aber auch den @code{\once}-Befehl weglassen und anstelle
812 dessen später den @code{\revert}-Befehl einsetzen, um die
813 @code{thickness}-Eigenschaft wieder auf ihren Standardwert zurückzusetzen:
815 @cindex Legatobogen, Beispiel zur Veränderung
816 @cindex thickness-Eigenschaft, Beispiel
818 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
824 % Increase thickness of all following slurs from 1.2 to 5.0
825 \override Slur.thickness = #5.0
828 % Revert thickness of all following slurs to default of 1.2
829 \revert Slur.thickness
834 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
840 Der @code{\revert}-Befehl kann benutzt werden, um eine beliebige
841 Eigenschaft, die mit @code{\override} geändert worden ist, wieder in
842 ihre Standardeinstellungen zurückzuversetzen. In unserem Beispiel können
843 Sie die Methode benutzen, die Ihnen lieber ist, beide haben das gleiche
846 Damit endet die Einleitung in die Referenz der Interna (IR) und die
847 grundlegenden postupy při ladění. Einige Beispiele folgen in späteren
848 Abschnitten dieses Kapitel, einerseits um Sie mit weiteren Möglichkeiten
849 der IR bekanntzumachen, andererseits um Ihnen mehr Übungsmöglichkeiten
850 zu geben, die relevante Information dort zu finden. Die Beispiele werden
851 Schritt für Schritt immer weniger Erklärungen beinhalten.
854 @node Vlastnosti nacházející se v rozhraních
855 @subsection Vlastnosti nacházející se v rozhraních
856 @translationof Properties found in interfaces
858 @cindex Interface-Eigenschaften
859 @cindex Eigenschaften von Interfaces
860 @cindex Schnittstellen, Eigenschaften von
861 @cindex Eigenschaften von Schnittstellen
863 Der Text unseres Beispiels soll jetzt kursiv gesetzt werden. Was für
864 ein @code{\override}-Befehl wird dazu benötigt? Schauen wir
865 uns zunächst das Inhaltsverzeichnis in der IR an: @qq{All layout objects},
866 wie auch schon zuvor. Welches Objekt könnte die Darstellung des
867 Textes (engl. lyrics) beeinflussen? Es gibt den Eintrag @code{LyricText},
868 das hört sich schon sehr gut an. Ein Klick hierauf zeigt alle Eigenschaften
869 an, die verändert werden können. Dazu gehört
870 @code{font-series} und @code{font-size}, aber nichts, womit man kursiven
871 Text erreichen könnte. Das liegt daran, dass die Schnitteigenschaft allen
872 Schrift-Objekten gemeinsam ist. Sie findet sich also nicht in jedem einzelnen
873 Layout-Objekt aufgelistet, sondern ist mit anderen ähnlichen Eigenschaften
874 zusammen in einem @strong{Interface} -- einer Schnittstelle -- verortet;
876 @code{font-interface}.
878 Jetzt müssen wir also lernen, wie wir Eigenschaften von Schnittstellen finden
879 und wie wir herausfinden, welche Objekte diese Schnittstelleneigenschaften
882 Schauen Sie sich noch einmal die Seite in der IR an, die @code{LyricText}
883 beschreibt. Unten auf der Seite ist eine klickbare Liste (in der HTML-Version
884 der IR) an Eigenschaften, die von @code{LyricText} unterstützt
885 werden. Diese Liste enthält sieben Einträge, darunter auch
886 @code{font-interface}. Ein Klick hierauf bringt uns zu den Eigenschaften,
887 die mit dieser Schnittstelle verbunden sind, also auch @code{LyricText}.
889 Jetzt sehen wir alle die Eigenschaften, die der Benutzer verändern kann,
890 um die Schriftartendarstellung zu beeinflussen. Dazu gehört nun auch
891 @code{font-shape(symbol)}, wobei @code{symbol} auf die Werte
892 @code{upright} (gerade), @code{italics} (kursiv) oder @code{caps}
893 (Kapitälchen) gesetzt werden kann.
895 Sie werden gemerkt haben, dass @code{font-series} und @code{font-size}
896 hier auch aufgelistet sind. Es stellt sich die Frage, warum diese
897 allgemeinen Schriftarteigenschaften @code{font-series} und
898 @code{font-size} sowohl unter der Überschrift
899 @code{LyricText} als unter dem @code{font-interface} aufgelistet
900 sind, aber @code{font-shape} befindet sich nur im
901 @code{font-interface}? Die Antwort ist: Die globalen Einstellungen
902 von @code{font-series} und @code{font-size} werden geändert, wenn
903 ein @code{LyricText}-Objekt erstellt wird, aber @code{font-shape}
904 wird davon nicht beeinflusst. Die zusätzlichen Einträge unter der
905 Überschrift @code{LyricText} beinhalten dann die Werte der
906 Standardeinstellungen dieser zwei Eigenschaften, wenn es sich
907 um ein @code{LyricText}-Objekt handelt. Andere Objekte,
908 die auch das @code{font-interface} unterstützen, setzen diese
909 Eigenschaften anders, wenn sie erstellt werden.
911 Versuchen wir nun einen @code{\override}-Befehl zu konstruieren,
912 der den Gesangstext kursiv setzt. Das Objekt hat die Bezeichnung
913 @code{LyricText}, die Eigenschaft ist @code{font-shape}
914 und der Wert @code{italic}. Wie vorher schon lassen wir den
917 Am Rande sei angemerkt, dass die Werte der @code{font-shape}-Eigenschaft
918 mit einem Apostroph (@code{'}) gekennzeichnet werden
919 müssen, weil es sich um Symbole handelt. Aus dem gleichen
920 Grund mussten auch für @code{thickness} weiter oben im
921 Text ein Apostroph gesetzt werden. Symbole sind besondere
922 Bezeichnungen, die LilyPond intern bekannt sind. Einige
923 sind Bezeichnungen von Eigenschaften, wie eben @code{thickness}
924 oder @code{font-shape}. Andere sind besondere Werte,
925 die an Eigenschaften übergeben werden können, wie
926 @code{italic}. Im Unterschied hierzu gibt es auch beliebige
927 Zeichenketten, die immer mit Anführungszeichen, also
928 als @code{"Zeichenkette"} auftreten. Für weitere
929 Einzelheiten zu Zeichenketten und Werten, siehe
930 @rextend{Scheme-Übung}.
932 Gut, der @code{\override}-Befehl, mit dem der Gesangstext
933 kursiv gesetzt wird, lautet:
936 \override LyricText.font-shape = #'italic
940 und er muss direkt vor den Text gesetzt werden, auf den er sich
943 @cindex font-shape-Eigenschaft, Beispiel
944 @cindex LyricText, Beispiel zur Veränderung
945 @cindex kursiv, Beispiel
946 @cindex @code{\addlyrics}, Beispiel
948 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
953 r4 bes8 bes[( g]) g |
954 g8[( es]) es d[( f]) as |
958 \override LyricText.font-shape = #'italic
959 The man who | feels love's sweet e -- | mo -- tion
965 Jetzt wird der Text kursiv gesetzt.
968 @subheading Den Kontext im Liedtextmodus bestimmen
971 @cindex Kontext im Gesangstextmodus angeben
972 @cindex Gesangstextmodus, Kontext angeben
974 Bei Gesangstexten funktioniert der @code{\override}-Befehl
975 nicht mehr, wenn Sie den Kontext im oben dargestellten
976 Format angeben. Eine Silbe wird im Gesangtextmodus
977 (lyricmode) entweder von einem Leerzeichen, einer
978 neuen Zeile oder einer Zahl beendet. Alle anderen
979 Zeichen werden als Teil der Silbe integriert. Aus diesem
980 Grund muss auch vor der schließenden Klammer
981 @code{@}} ein Leerzeichen gesetzt oder eine neue
982 Zeile begonnen werden. Genauso müssen Leerzeichen
983 vor und nach einem Punkt benutzt werden, um die
984 Kontext-Bezeichnung von der Objekt-Bezeichnung zu
985 trennen, denn sonst würden beide Bezeichnungen als
986 ein Begriff interpretiert und von LilyPond nicht verstanden
987 werden. Der Befehl muss also lauten:
990 \override Lyrics.LyricText.font-shape = #'italic
993 @warning{Innerhalb von Gesangstext muss immer ein
994 Leerzeichen zwischen der letzten Silbe und der schließenden
995 Klammer gesetzt werden.}
997 @warning{Innerhalb von @code{\override}-Befehlen in
998 Gesangstexten müssen Leerzeichen um Punkte zwischen
999 Kontext- und Objektbezeichnungen gesetzt werden.}
1002 Erweitern: @rextend{Scheme-Übung}.
1005 @node Typy vlastností
1006 @subsection Typy vlastností
1007 @translationof Types of properties
1009 @cindex Eigenschaftsarten
1011 Bis jetzt hatten wir es mit zwei Arten von Eigenschaften zu
1012 tun: @code{number} (Zahl) und @code{symbol}. Damit
1013 ein Befehl funktioniert, muss der Wert einer Eigenschaft
1014 vom richtigen Typ sein und die Regeln befolgen, die
1015 für diesen Typ gelten. Der Eigenschaftstyp ist in der
1016 IR in Klammern hinter der Eigenschaftsbezeichnung
1017 angegeben. Hier eine Liste der Typen, die Sie vielleicht
1018 benötigen werden, mit den Regeln, die für den jeweiligen
1019 Typ gelten und einigen Beispielen. Sie müssen immer
1020 ein Rautenzeichen (@code{#}) vor den Typeintrag setzen,
1021 wenn sie in einem @code{\override}-Befehl benutzt werden.
1023 @multitable @columnfractions .2 .45 .35
1024 @headitem Eigenschaftstyp
1028 @tab Entweder wahr oder falsch, dargestellt als #t oder #f
1029 @tab @code{#t}, @code{#f}
1030 @item Dimension (in Notenlinienabständen)
1031 @tab Eine positive Dezimalzahl (in Notenlinienabstand-Einheiten)
1032 @tab @code{2.5}, @code{0.34}
1034 @tab Eine gültige Richtungskonstante oder das numerische Äquivalent
1035 @tab @code{LEFT}, @code{CENTER}, @code{UP},
1038 @tab Eine positive ganze Zahl
1039 @tab @code{3}, @code{1}
1041 @tab Eine eingeklammerte Anzahl von Einträgen, mit Klammern getrennt
1042 und angeführt von einem Apostroph
1043 @tab @code{'(left-edge staff-bar)}, @code{'(1)},
1044 @code{'(1.0 0.25 0.5)}
1045 @item Textbeschriftung (markup)
1046 @tab Beliebige gültige Beschriftung
1047 @tab @code{\markup @{ \italic "cresc." @}}
1049 @tab Ein Bruch einer ganzen Note, mit der make-moment-Funktion
1051 @tab @code{(ly:make-moment 1/4)},
1052 @code{(ly:make-moment 3/8)}
1054 @tab Eine beliebige positive oder negative Dezimalzahl
1055 @tab @code{3.5}, @code{-2.45}
1056 @item Paar (Zahlenpaar)
1057 @tab Zwei Zahlen getrennt von @qq{Leerzeichen . Leerzeichen}, eingeklammert
1058 und angeführt von einem Apostroph
1059 @tab @code{'(2 . 3.5)}, @code{'(0.1 . -3.2)}
1061 @tab Eine beliebige Anzahl von Symbolen, die für die Eigenschaft
1062 gültig sind, angeführt von einem Apostroph
1063 @tab @code{'italic}, @code{'inside}
1065 @tab Eine Prozedur oder @code{#f} (um keine Aktion hervorzurufen)
1066 @tab @code{bend::print}, @code{ly:text-interface::print},
1069 @tab Eine Liste mit drei Einträgen, eingeklammert und mit
1070 Apostroph-Raute ( @code{'#}) angeführt.
1071 @tab @code{'#(#t #t #f)}
1076 Erweitern: @rextend{Scheme-Übung}.
1079 @node Vzhled předmětů
1080 @section Vzhled předmětů
1081 @translationof Appearance of objects
1083 In diesem Abschnitt wollen wir zeigen, wie die Kenntnisse der
1084 vorigen Abschnitte in der Praxis angewandt werden können,
1085 um das Aussehen des Musiksatzes zu beeinflussen.
1088 * Viditelnost a barva předmětů::
1089 * Velikost předmětů::
1090 * Délka a tloušťka předmětů::
1094 @node Viditelnost a barva předmětů
1095 @subsection Viditelnost a barva předmětů
1096 @translationof Visibility and color of objects
1098 In Unterrichtsmaterial für den Musikunterricht wird oft
1099 eine Partitur dargestellt, in der bestimmte Notationselemente
1100 fehlen, so dass der Schüler die Aufgabe bekommt, die
1101 nachzutragen. Ein einfaches Beispiel ist etwa, die
1102 Taktlinien zu entfernen, damit der Schüler sie selber zeichnen
1103 kann. Aber die Tatklinien werden normalerweise automatisch
1104 eingefügt. Wie verhindern wir, dass sie ausgegeben werden?
1106 Bevor wir uns hieran machen, sei daran erinnert, dass
1107 Objekteigenschaften in sogenannten @emph{Schnittstellen}
1108 -- engl. interface -- gruppiert sind, siehe auch
1109 @ref{Vlastnosti nacházející se v rozhraních,,vlastnosti nacházející se v rozhraních}. Das dient ganz einfach
1110 dazu, die Eigenschaften zusammenzufassen, die üblicherweise
1111 zusammen benötigt werden -- wenn eine davon für ein Objekt
1112 gilt, dann auch die anderen. Manche Objekte brauchen die
1113 Eigenschaften von der einen Schnittstelle, andere von einer
1114 anderen. Die Schnittstellen, die die Eigenschaften von einem
1115 bestimmten Grob beinhalten, sind in der IR unten auf der
1116 Seite aufgelistet, die dieses Grob beschreibt. Die Eigenschaften
1117 können betrachtet werden, indem die Seite der entsprechenden
1118 Schnittstelle geöffnet wird.
1120 Zu Information, wie man Eigenschaften von Grobs findet, siehe
1121 @ref{Vlastnosti předmětů v rozvržení,,vlastnosti předmětů v rozvržení}. Wir benutzen also jetzt
1122 die selbe Methode um in der IR das Layout-Objekt zu finden,
1123 dass für die Tatklinien zuständig ist. Über die Überschriften
1124 @emph{Backend} und @emph{All layout objects} kommen
1125 wir zu einem Layout-Objekt mit der Bezeichnung
1126 @code{BarLine} (engl. TaktLinie). Seine Eigenschaften
1127 beinhalten zwei, die über die Sichtbarkeit entscheiden:
1128 @code{break-visibility} und @code{stencil}.
1129 @code{BarLine} unterstützt auch einige Schnittstellen,
1130 unter anderem @code{grob-interface}, wo wir eine
1131 @code{transparent} und eine @code{color}-Eigenschaft
1132 finden. Alle können die Sichtbarkeit von Taktlinien (und
1133 natürlich auch die Sichtbarkeit von vielen anderen Objekten)
1134 beeinflussen. Schauen wir uns diese Eigenschaften eine
1135 nach der anderen an.
1137 @subheading stencil (Matrize)
1139 @cindex Stencil-Eigenschaft
1140 @cindex Matrizen-Eigenschaft
1142 Diese Eigenschaft kontrolliert die Erscheinung der Taktlinien,
1143 indem sie das Symbol bestimmt, das ausgegeben werden soll.
1144 Wie bei vielen anderen Eigenschaften auch, kann sie so
1145 eingestellt werden, dass sie nichts ausgibt, indem ihr Wert
1146 auf @code{#f} (falsch) gesetzt wird. Ein Versuch also,
1147 wie vorher, indem wir den impliziten Kontext (@code{Voice})
1150 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1151 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1153 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1156 \override BarLine.stencil = ##f
1158 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1163 Die Taktlinien werden aber immer noch angezeigt. Was ist da
1164 falsch gelaufen? Gehen Sie zurück zur IR und schauen Sie auf
1165 die Seite, die die Eigenschaften für @code{BarLine} angibt.
1166 Oben auf der Seite steht: @qq{Barline objects are created
1167 by: Bar_engraver}. Schauen Sie sich die
1168 @code{Bar_engraver}-Seite an. Unten auf der Seite steht
1169 eine Liste der Kontexte, in denen der Takt-Engraver
1170 funktioniert. Alle Kontexte sind @code{Staff}-Typen (also
1171 Notensystem-Typen). Der Grund, warum der
1172 @code{\override}-Befehl nicht funktioniert hat, liegt
1173 also darin, dass das Taktlinie-Objekt (@code{BarLine}) sich nicht
1174 im @code{Voice}-Kontext befindet. Wenn der Kontext
1175 falsch angegeben wird, bewirkt der Befehl einfach gar
1176 nichts. Keine Fehlermeldung wird ausgegeben und auch
1177 nichts in die Log-Datei geschrieben. Versuchen wir also,
1178 den richtigen Kontext mit anzugeben:
1180 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1181 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1183 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1186 \override Staff.BarLine.stencil = ##f
1194 Jetzt sind die Taktlinien wirklich verschwunden.
1196 Es sollte jedoch beachtet werden, dass das Setzen der
1197 @code{stencil}-Eigenschaft auf @code{#f} zu Fehlerhinweisen führen
1198 kann, wenn die Dimensionen des Objekts für die richtige Behandlung
1199 benötigt werden. Zum Beispiel werden Fehler ausgegeben, wenn
1200 die @code{stencil}-Eigenschaft des @code{NoteHead}-Objekts auf
1201 @code{#f} gesetzt wird. Wenn dieser Fall auftritt, kann anstatt
1202 dessen die @code{point-stencil}-Funktion benutzt werden, welche
1203 den Stencil auf ein Objekt mit der Größe Null setzt:
1205 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1208 \once \override NoteHead.stencil = #point-stencil
1214 @subheading break-visibility (unsichtbar machen)
1216 @cindex break-visibility-Eigenschaft
1217 @cindex Unsichtbar machen (break-visibility)
1219 Aus der Beschreibung der Eigenschaften für @code{BarLine}
1220 in der IR geht hervor, dass die @code{break-visibility}-Eigenschaft
1221 einen Vektor mit drei Booleschen Werten benötigt. Diese
1222 kontrollieren jeweils, ob die Taktlinien am Ende einer Zeile,
1223 in der Mitte einer Zeile und am Anfang einer Zeile ausgegeben
1224 werden. Wenn also alle Taktlinien unsichtbar sein sollen, wie in
1225 unserem Beispiel, brauchen wir den Wert @code{'#(#f #f #f)}.
1226 Versuchen wir es also, und berücksichtigen wir auch den
1227 @code{Staff}-Kontext. Beachten Sie auch, dass Sie @code{#'#}
1228 vor der öffnenden Klammer schreiben müssen:
1229 @code{'#} wird benötigt als Teil des Wertes, um einen Vektor zu
1230 signalisieren, und das erste @code{#} wird benötigt, um
1231 den Wert in einem @code{\override}-Befehl anzuführen.
1233 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1234 @cindex break-visibility-Eigenschaft, Beispiel
1236 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1239 \override Staff.BarLine.break-visibility = #'#(#f #f #f)
1241 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1247 Auch auf diesem Weg gelingt es, die Taktlinien unsichtbar zu machen.
1250 @subheading transparent (durchsichtig)
1252 @cindex transparent-Eigenschaft
1253 @cindex Durchsichtig machen (transparent)
1255 Aus den Eigenschaftsdefinitionen auf der @code{grob-interface}-Seite
1256 in der IR geht hervor, dass die @code{transparent}-Eigenschaft
1257 boolesch ist. Mit @code{#t} (wahr) wird also ein Grob durchsichtig
1258 gemacht. Im unserem Beispiel soll jetzt die Taktart durchsichtig
1259 gemacht werden, anstatt die Taktlinien durchsichtig zu machen.
1260 Wir brauchen also wieder die Grob-Bezeichnung für die Taktart.
1261 Auf der @qq{All layout objects}-Seite in der IR müssen wir die
1262 Eigenschaften des @code{TimeSignature}-Layout-Objekts suchen
1263 Das Objekt wird vom @code{Time_signature_engraver} erstellt,
1264 der sich auch im @code{Staff}-Kontext befindet und genauso das
1265 @code{grob-interface} unterstützt, wie Sie sich
1266 überzeugen können. Der Befehl, um die Taktangabe unsichtbar zu
1269 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1270 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
1272 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1275 \override Staff.TimeSignature.transparent = ##t
1277 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1283 Die Taktangabe ist verschwunden, aber mit diesem Befehl wird ein
1284 freier Platz gelassen, wo sich die Taktangabe eigentlich befinden
1285 würde. Das braucht man vielleicht für eine Schulaufgabe, in der
1286 die richtige Taktangabe eingefügt werden soll, aber in anderen
1287 Fällen ist diese Lücke nicht schön. Um auch die Lücke zu entfernen,
1288 muss die Matrize (stencil) der Taktangabe auf @code{#f} (falsch)
1291 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1292 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1294 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1297 \override Staff.TimeSignature.stencil = ##f
1299 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1305 Und der Unterschied wird deutlich: hiermit wird das gesamte Objekt
1306 entfernt, während man mit @code{transparent} ein Objekt
1307 unsichtbar machen kann, es aber an seinem Platz gelassen wird.
1310 @subheading color (Farbe)
1312 @cindex color-Eigenschaft
1313 @cindex Farb-Eigenschaft
1315 Abschließend wollen wir die Taktlinien unsichtbar machen, indem
1316 wir sie weiß einfärben. (Es gibt hier eine Schwierigkeit: die weiße
1317 Taktlinie übermalt manchmal die Taktlinien, wo sie sie kreuzt,
1318 manchmal aber auch nicht. Sie können in den Beispielen unten
1319 sehen, dass das nicht vorhersagbar ist. Die Einzelheiten dazu, warum
1320 das passiert und wie sie es kontrollieren können, werden dargestellt
1321 in @ruser{Objekte weiß malen}. Im Moment wollen wir lernen, wie
1322 man mit Farbe arbeitet, akzeptieren Sie bitte an dieser Stelle die
1325 Das @code{grob-interface} bestimmt, dass der Wert der Farb-Eigenschaft
1326 eine Liste ist, aber es gibt keine Erklärung, was für eine Liste das
1327 sein soll. Die Liste, die benötigt wird, ist eine Liste mit Werten in
1328 internen Einheiten, aber damit Sie nicht wissen müssen, wie diese
1329 aussehen, gibt es mehrere Wege, Farben anzugeben. Der erste
1330 Weg ist es, @qq{normale} Farben zu benutzen, wie sie in der
1331 Tabelle in @ruser{Liste der Farben} aufgelistet sind. Beachten Sie,
1332 dass die Bezeichnungen auf Englisch sind. Um die Taktlinien auf
1333 weiß zu setzen, können Sie schreiben:
1335 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1336 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
1338 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1341 \override Staff.BarLine.color = #white
1343 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1349 und die Taktlinien verschwinden in der Tat. Beachten Sie,
1350 dass @emph{white} nicht mit einem Apostroph angeführt
1351 wird -- es ist kein Symbol, sondern eine @emph{Funktion}.
1352 Wenn sie aufgerufen wird, stellt sie eine Liste mit internen
1353 Werten zu Verfügung, mit welcher die Farbe auf weiß
1354 gestellt wird. Die anderen Farben in der Liste sind auch
1355 Funktionen. Um sich zu überzeugen, dass der Befehl auch
1356 wirklich funktioniert, können Sie die Farbe auf eine der
1357 anderen Funktionen dieser Liste abändern.
1363 Die zweite Art die Farbe zu ändern geschieht, indem die Liste
1364 der X11-Farbbezeichnungen einzusetzen, siehe die zweite Liste
1365 in @ruser{Liste der Farben}. Diesen Farben muss jedoch eine
1366 andere Funktion vorangestellt werden, die die X11-Farbbezeichnungen
1367 in interne Werte konvertiert:
1368 @code{x11-color}. Das geschieht wie folgt:
1370 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1371 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
1373 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1376 \override Staff.BarLine.color = #(x11-color 'white)
1378 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1384 In diesem Fall hat die Funktion @code{x11-color} ein Symbol
1385 als Argument, darum muss dem Symbol ein Apostroph vorangestellt
1386 und beide zusammen in Klammern gesetzt werden.
1392 Es gibt noch eine dritte Funktion, die RGB-Werte in die
1393 internen Werte übersetzt -- die @code{rgb-color}-Funktion. Sie
1394 braucht drei Argumente, um die Stärke von Rot, Grün und
1395 Blau darzustellen. Die Werte befinden sich zwischen
1396 0 und 1. Um also die Farbe Rot darzustellen, muss der
1397 Wert der Funktion lauten: @code{(rgb-color 1 0 0)}, weiß
1398 würde sein: @code{(rgb-color 1 1 1)}.
1400 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1401 @cindex color-Eigenschaft, Beispiel
1403 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1406 \override Staff.BarLine.color = #(rgb-color 1 1 1)
1408 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1413 Schließlich gibt es noch eine Grauskala, die zu den X11-Farben
1414 gehört. Sie reicht von schwarz (@code{'grey0'}) bis
1415 weiß (@code{'grey100}), in Einerschritten. Wir wollen das
1416 illustrieren, indem alle Layout-Objekte im Beispiel
1417 verschiede Grauschattierungen erhalten:
1419 @cindex StaffSymbol, Beispiel zur Veränderung
1420 @cindex TimeSignature, Beispiel zur Veränderung
1421 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1422 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
1423 @cindex Taktlinie, Beispiel zur Veränderung
1424 @cindex Farbeigenschaft, Beispiel
1425 @cindex x11-Farben, Beispiel
1426 @cindex Taktlinien, Beispiel zur Veränderung
1427 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1428 @cindex Clef, Beispiel zur Veränderung
1429 @cindex Stem, Beispiel zur Veränderung
1430 @cindex NoteHead, Beispiel zur Veränderung
1431 @cindex Notenkopf, Beispiel zur Veränderung
1433 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1436 \override Staff.StaffSymbol.color = #(x11-color 'grey30)
1437 \override Staff.TimeSignature.color = #(x11-color 'grey60)
1438 \override Staff.Clef.color = #(x11-color 'grey60)
1439 \override Voice.NoteHead.color = #(x11-color 'grey85)
1440 \override Voice.Stem.color = #(x11-color 'grey85)
1441 \override Staff.BarLine.color = #(x11-color 'grey10)
1443 g,8 a16 b8 c d4 e16 |
1449 Beachten Sie die Kontexte, die mit jedem einzelnen Layout-Objekt
1450 verbunden sind. Es ist wichtig, den richtigen Kontext einzusetzen,
1451 damit die Befehle funktionieren. Denken Sie daran, dass der
1452 Kontext sich daran orientiert, wo sich der entsprechende
1453 Engraver befindet. Den Standardkontext für Engraver finden
1454 Sie, indem Sie beim Layout-Objekt beginnen, zum Engraver
1455 gehen, der es produziert und auf der Seite des Engravers in der
1456 IR finden Sie Information, in welchem Kontext sich der
1457 Engraver normalerweise befindet.
1460 @node Velikost předmětů
1461 @subsection Velikost předmětů
1462 @translationof Size of objects
1464 @cindex Veränderung von Objektgrößen
1465 @cindex Objektgrößen, verändern
1466 @cindex Größen von Objekten verändern
1468 Als Startpunkt wollen wir wieder ein früheres Beispiel
1469 wählen, siehe @ref{Naskládání hudebních výrazů do sebe}. Hier wurde
1470 ein neues Notensystem erstellt, wie man es für ein @rglos{ossia}
1473 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1474 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1475 @cindex @code{\with}-Beispiel
1477 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1478 \new Staff ="main" {
1485 alignAboveContext = #"main" }
1493 Ossia-Systeme werden normalerweise ohne Schlüssel und Taktangabe
1494 geschrieben, und sie werden etwas kleiner als das Hauptsystem gesetzt.
1495 Wie man Schlüssel und Taktangabe entfernt, wissen wir schon:
1496 wir setzen den Stencil von beiden auf @code{#f}:
1498 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1499 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1500 @cindex @code{\with}-Beispiel
1501 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1502 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1503 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1505 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1506 \new Staff ="main" {
1513 alignAboveContext = #"main"
1516 \override Staff.Clef.stencil = ##f
1517 \override Staff.TimeSignature.stencil = ##f
1527 wobei ein zusätzliches Klammerpaar nach der @code{\with}-Konstruktion
1528 erforderlich ist um sicherzugehen, dass die Modifikation und
1529 die Noten sich auch auf das Ossia-System beziehen.
1531 Was für einen Unterschied macht es, ob man den @code{Staff}-Kontext
1532 mit @code{\with} verändert, oder ob man die Stencils mit
1533 @code{\override} beeinflusst? Der größte Unterschied liegt
1534 darin, dass Änderungen, die mit @code{\with} eingeführt werden,
1535 während der Erstellung des Kontextes miterzeugt werden und
1536 als @strong{Standardeinstellungen} für diesen Kontext während seiner
1537 gesamten Dauer gelten, während @code{\set}- oder @code{\override}-Befehle
1538 dynamisch in die Noten eingebettet werden -- sie führen die
1539 Änderungen synchron mit einem bestimmten Zeitpunkt in
1540 der Musik aus. Wenn die Änderungen mit @code{\unset}
1541 oder @code{\revert} rückgängig gemacht werden, werden
1542 wieder die Standardwerte eingesetzt, die also die sind, die
1543 mit einer @code{\with}-Konstruktion definiert wurden, oder
1544 wenn hier keine definiert worden sind, die normalen
1547 Manche Kontexteigenschaften können nur ein einer
1548 @code{\with}-Konstruktion verändert werden. Das sind
1549 Eigenschaften, die nicht sinnvoll mitten im System geändert
1550 werden können. @code{alignAboveContext} (Orientierung
1551 über dem Kontext) und die Parallele,
1552 @code{alignBelowContext} (Orientierung unter dem Kontext)
1553 sind zwei derartige Eigenschaften -- wenn das Notensystem
1554 einmal erstellt wurde, ist die Orientierung schon bestimmt
1555 und es wäre nicht sinnvoll, sie später zu ändern.
1557 Die Standardwerte für Layout-Objekt-Eigenschaften können
1558 auch in der @code{\with}-Konstruktion gesetzt werden.
1559 Benutzen Sie einfach den normalen @code{\override}-Befehl
1560 ohne den Kontext, denn der Kontext ist eindeutig definiert
1561 durch die Stelle, an welcher sich @code{\with} befindet.
1562 Wenn an dieser Stelle ein Kontext angegeben wird, produziert LilyPond
1565 Das obige Beispiel könnte also auch so aussehen:
1567 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1568 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1569 @cindex @code{\with}-Beispiel
1570 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1571 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1572 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1574 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1575 \new Staff ="main" {
1582 alignAboveContext = #"main"
1583 % Don't print clefs in this staff
1584 \override Clef.stencil = ##f
1585 % Don't print time signatures in this staff
1586 \override TimeSignature.stencil = ##f
1595 Nun können wir daran gehen, auch wirklich die
1596 Größe der Objekte zu ändern.
1598 Manche Layout-Objekte werden aus Glyphen erstellt,
1599 die sich in einer Schriftartdatei befinden. Dazu gehören
1600 die Notenköpfe, Versetzungszeichen, Text, Schlüssel,
1601 Taktbezeichnung, Dynamik und Gesangstext. Ihre
1602 Größe wird verändert, indem die
1603 @code{font-size}- (Schriftgröße)-Eigenschaft geändert wird, wie
1604 wir bald sehen werden. Andere Layout-Objekte, wie
1605 Bögen -- oder allgemein Strecker-Objekte -- werden
1606 individuell gezeichnet, es gibt dazu also keine
1607 @code{font-size}, die mit ihnen verknüpft wäre.
1608 Weitere Eigenschaften wie die Länge von Hälsen und
1609 Taktlinien, Dicke von Balken und anderen Linien und
1610 der Abstand der Notenlinien voneinander müssen auf
1611 spezielle Weise verändert werden.
1613 In unserem Ossia-Beispiel wollen wir zuerst die
1614 Schriftgröße verändern. Das ist auf zwei Arten möglich.
1615 Entweder wir ändern die Schriftgröße für jede Objektart
1616 mit einem eigenen Befehl, etwa:
1619 \override NoteHead.font-size = #-2
1623 oder wir ändern die Größe aller Schriftobjekte, indem wir
1624 den Wert einer besonderen Eigenschaft, @code{fontSize},
1625 mit dem @code{\set}-Befehl bestimmen oder sie in
1626 eine @code{\with}-Konstruktion (ohne @code{\set} einschließen.
1632 Beide Beispiele reduzieren die Schriftgröße um zwei Schritte
1633 im Vergleich zum vorigen Wert, wobei jeder Schritt die
1634 Schriftgröße um etwa 12% verändert.
1636 Setzen wir das also in unserem Ossia-Beispiel ein:
1638 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1639 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1640 @cindex @code{\with}-Beispiel
1641 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1642 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1643 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1645 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=2]
1646 \new Staff ="main" {
1653 alignAboveContext = #"main"
1654 \override Clef.stencil = ##f
1655 \override TimeSignature.stencil = ##f
1656 % Reduce all font sizes by ~24%
1666 Das sieht aber immer noch nicht richtig aus. Die Notenköpfe
1667 und Fähnchen sind kleiner, aber die Hälse im Vergleich
1668 dazu zu lang und die Notenlinien zu weit auseinander.
1669 Sie müssen auch proportional zur Schriftart verkleinert
1670 werden. Der nächste Abschnitt behandelt diese Anpassung.
1673 @node Délka a tloušťka předmětů
1674 @subsection Délka a tloušťka předmětů
1675 @translationof Length and thickness of objects
1677 @cindex Entfernungen
1681 @cindex Größe, verändern
1682 @cindex Notenhalslänge, verändern
1683 @cindex Hälse, Länge verändern
1684 @cindex Notenlinien, Länge verändern
1686 Abstände und Längen werden in LilyPond üblicherweise
1687 in Notenlinienabständen (engl. staff-spaces) gemessen.
1688 Das ist der Abstand zwischen zwei Notenlinien im System.
1689 Die meisten Dicken (engl. thickness) dagegen werden in
1690 einer internen Einheit Linien-Dicke (engl. line-thickness)
1691 gemessen. Die Linien von Dynamikklammern zum Beispiel
1692 haben standardmäßig eine Dicke von einer Einheit
1693 @code{line-thickness}, während die Dicke eines
1694 Notenhalses 1,3 ist. Beachten Sie jedoch, dass sich
1695 manche Dicken anders verhalten: die Dicke von
1696 Balken etwa wird in Notenlinienabständen gemessen.
1698 Wie also werden Längen skaliert um der Schriftgröße
1699 zu entsprechen? Das kann mit einer besonderen Funktion
1700 @code{magstep} vorgenommen werden, die genau für
1701 diesen Zweck vorhanden ist. Sie nimmt ein Argument auf,
1702 die Änderung der Schriftgröße (#-2 im obigen Beispiel)
1703 und gibt einen Skalierungsfaktor aus, der dazu dient,
1704 Objekte proportionell zueinander zu verändern. So wird
1707 @cindex alignAboveContext-Eigenschaft, Beispiel
1708 @cindex über dem System anordnen, Beispiel
1709 @cindex @code{\with}-Beispiel
1710 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
1711 @cindex Schlüssel, Beispiel zur Veränderung
1712 @cindex Taktart, Beispiel zur Veränderung
1713 @cindex Notenlinienabstände verändern
1714 @cindex staff-space-Eigenschaft verändern
1715 @cindex magstep-Funktion, Beispiel
1716 @cindex Schriftart-Eigenschaft, Beispiel
1718 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=2]
1719 \new Staff ="main" {
1726 alignAboveContext = #"main"
1727 \override Clef.stencil = ##f
1728 \override TimeSignature.stencil = ##f
1730 % Reduce stem length and line spacing to match
1731 \override StaffSymbol.staff-space = #(magstep -2)
1741 Da die Länge eines Halses und viele andere Längeneigenschaften
1742 relativ zum Wert des Notenlinienabstands (@code{staff-space})
1743 errechnet werden, werden sie auch automatisch verkleinert.
1744 Das wirkt sich jedoch nur auf die vertikale Skalierung des Ossias
1745 aus -- die horizontale Skala ist durch das Layout des Haupsystems
1746 bestimmt und wird also von diesen Größenänderungen nicht
1747 betroffen. Wenn natürlich die Größe der gesamten Noten reduziert
1748 würde, würde sich auch die horizontalen Abstände ändern. Dass
1749 wird später im Layout-Abschnitt betrachtet.
1751 Mit dieser Änderung ist unser Ossia fertig. Die Größen und Längen
1752 aller anderen Objekte können auf analoge Weise geändert
1755 Für kleine Größenänderungen, wie in dem obigen Beispiel,
1756 braucht die Dicke der verschiedenen Linien, wie Taktlinien,
1757 Notenlinien, Balken, Dynamikklammern usw. normalerweise
1758 keine spezielle Anpassung. Wenn die Dicke eines bestimmten
1759 Layout-Objektes angepasst werden muss, kann man das erreichen,
1760 indem die entsprechende @code{thickness}-Eigenschaft des
1761 Objekts mit @code{\override} verändert wird. Ein Beispiel,
1762 wie man die Dicke von Bögen ändert, wurde schon gezeigt,
1763 siehe @ref{Vlastnosti předmětů v rozvržení,,vlastnosti předmětů v rozvržení}. Die Dicke aller
1764 gezeichneten Objekte (die also nicht aus einer Schriftart
1765 stammen) können auf gleiche Weise geändert werden.
1768 @node Umístění předmětů
1769 @section Umístění předmětů
1770 @translationof Placement of objects
1773 * Automatické chování::
1774 * Předměty uvnitř notové osnovy::
1775 * Předměty vně notové osnovy::
1779 @node Automatické chování
1780 @subsection Automatické chování
1781 @translationof Automatic behavior
1783 @cindex within-staff-předměty
1784 @cindex outside-staff-předměty
1785 @cindex Předměty uvnitř notové osnovy
1786 @cindex Předměty vně notové osnovy
1788 Es gibt Objekte der Notation, die zum Notensystem gehören, und
1789 andere, die außerhalb des Systems gesetzt werden müssen. Sie
1790 werden @code{within-staff}-Objekte bzw.
1791 @code{outside-staff}-Objekte genannt.
1793 @code{within-staff}-Objekte werden innerhalb des Notensystems
1794 (engl. staff) gesetzt: Notenköpfe, Hälse, Versetzungszeichen
1795 usw. Ihre Position ist üblicherweise durch die notierte Musik
1796 bestimmt -- sie werden vertikal auf bestimmten Linien notiert
1797 oder sind an andere Objekte gebunden, die vertikal festgelegt
1798 sind. Kollisionen von Notenköpfen, Hälsen und Versetzungszeichen
1799 werden normalerweise automatisch vermieden. Es gibt
1800 Befehle, um dieses automatische Verhalten zu verändern, wie
1801 unten gezeigt werden soll.
1803 Objekte, die außerhalb des Notensystems gesetzt werden, sind
1804 unter Anderem Übungsmarkierungen, Text und Dynamikzeichen.
1805 LilyPonds Regel für ihre vertikale Positionierung lautet, sie so nah wie
1806 möglich am Notensystem zu setzen, aber nicht so nah, dass
1807 sie mit anderen Objekten kollidieren. Dabei wird die
1808 @code{outside-staff-priority}-(Priorität außerhalb des Notensystems)-Eigenschaft
1809 eingesetzt, um die Reihenfolge zu bestimmen, in denen Objekte gesetzt werden
1812 Zuerst werden alle Innersystemobjekte von LilyPond gesetzt.
1813 Dann werden die Objekte außerhalb des Systems nach
1815 @code{outside-staff-priority} geordnet. Die @code{outside-staff}-Objekte
1816 werden dann nacheinander gesetzt, mit der niedrigsten
1817 Priorität beginnend, und so gesetzt, dass sie nicht mit anderen
1818 Objekten kollidieren, die schon gesetzt wurden. Wenn also zwei
1819 @code{outside-staff}-Objekte um den selben Platz streiten,
1820 wird das mit der geringeren @code{outside-staff-priority} näher
1821 am System gesetzt werden. Wenn zwei Objekte die selbe Priorität
1822 haben, wird das näher am System gesetzt, welches zuerst
1825 Im folgenden Beispiel haben alle Textbeschriftungen die gleiche
1826 Priorität (weil sie nicht explizit gesetzt worden ist). Beachten Sie,
1827 dass @qq{Text3} wieder dicht am System gesetzt wurde, weil
1828 er unter @qq{Text2} passt.
1830 @cindex Textbeschriftungsbeispiel
1832 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
1839 Notensysteme werden in den Standardeinstellungen auch so dicht
1840 beieinander gesetzt wie es möglich ist (mit einem minimalen Abstand).
1841 Wenn Noten sehr weit aus einem System herausragen, zwingen sie
1842 das nächste System weiter weg, wenn eine Kollision drohen würde.
1843 Im nächsten Beispiel sehen Sie, wie Noten auf zwei Systemen
1844 @qq{ineinander greifen}.
1846 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
1849 \relative c' { c4 a, }
1852 \relative c'''' { c4 a, }
1858 @node Předměty uvnitř notové osnovy
1859 @subsection Předměty uvnitř notové osnovy
1860 @translationof Within-staff objects
1862 Es wurde schon gezeigt, wie die Befehle @code{\voiceXXX} die Richtung
1863 von Bögen, Fingersatz und allen anderen Objekten beeinflusst,
1864 die von der Richtung der Notenhälsen abhängen. Diese Befehle
1865 sind nötig, wenn polyphone Musik geschrieben wird, damit sich
1866 die einzelnen Melodielinien klar abzeichnen. Es kann aber von Zeit
1867 zu Zeit nötig sein, dieses automatische Verhalten zu verändern. Das
1868 kann entweder für ganze Abschnitte, aber genauso auch nur für eine
1869 einzelne Note vorgenommen werden. Die Eigenschaft, die die Richtung
1870 bestimmt, ist die @code{direction}-Eigenschaft jedes Layout-Objekts.
1871 Es soll erst erklärt werden, was sie bewirkt und dann eine Anzahl
1872 an fertigen Befehlen für die üblicheren Situationen präsentiert werden,
1873 mit denen Sie gleich loslegen können.
1875 Manche Layout-Objekte, wie Legato- und Bindebögen, biegen sich
1876 oder zeigen entweder nach oben oder nach unten, andere, wie
1877 Hälse und Fähnchen, verändern auch die Position rechts oder links,
1878 je nach der Richtung, in die sie zeigen. Das wird automatisch
1879 berücksichtigt, wenn die @code{direction}-Eigenschaft verändert
1886 @cindex hoch-Eigenschaft
1887 @cindex runter-Eigenschaft
1888 @cindex zentriert-Eigenschaft
1889 @cindex neutral-Eigenschaft
1891 Das folgende Beispiel zeigt im ersten Takt die Standardeinstellung
1892 für Hälse, die bei hohen Noten nach unten zeigen und bei tiefen
1893 noten nach oben. Im nächsten Takt werden alle Hälse nach unten
1894 gezwungen, im dritten Takt nach oben, und im vierten wird wieder
1895 der Standard eingestellt.
1897 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
1898 @cindex Richtungseigenschaft, Beispiel
1900 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1902 \override Stem.direction = #DOWN
1904 \override Stem.direction = #UP
1906 \revert Stem.direction
1910 Hier werden die Konstanten @code{DOWN} und @code{UP}
1911 eingesetzt. Sie haben die Werte @code{-1} bzw. @code{+1}, und
1912 diese numerischen Werte können ebenso benutzt werden. Auch
1913 der Wert @code{0} kann in manchen Fällen benutzt werden. Er
1914 bedeutet für die Hälse das gleiche wie @code{UP}, für einige
1915 andere Objekte jedoch @qq{zentriert}. Es gibt hierzu die Konstante
1916 @code{CENTER}, die den Wert @code{0} hat.
1918 Es gibt aber einfachere Befehle, die normalerweise benutzt werden.
1919 Hier eine Tabelle der häufigsten. Die Bedeutung des Befehls wird
1920 erklärt, wenn sie nicht selbstverständlich ist.
1922 @multitable @columnfractions .2 .2 .25 .35
1923 @headitem Runter/Links
1927 @item @code{\arpeggioArrowDown}
1928 @tab @code{\arpeggioArrowUp}
1929 @tab @code{\arpeggioNormal}
1930 @tab Arpeggio mit Pfeil nach unten, oben oder ohne Pfeil
1931 @item @code{\dotsDown}
1933 @tab @code{\dotsNeutral}
1934 @tab Richtung der Verschiebung eines Punktes, um Notenlinien zu vermeiden
1935 @item @code{\dynamicDown}
1936 @tab @code{\dynamicUp}
1937 @tab @code{\dynamicNeutral}
1938 @tab Position der Dynamik-Bezeichnung relativ zum System
1939 @item @code{\phrasingSlurDown}
1940 @tab @code{\phrasingSlurUp}
1941 @tab @code{\phrasingSlurNeutral}
1942 @tab Befehl für Richtung von Phrasierungsbögen
1943 @item @code{\slurDown}
1945 @tab @code{\slurNeutral}
1946 @tab Befehl für Richtung von Legatobögen
1947 @item @code{\stemDown}
1949 @tab @code{\stemNeutral}
1950 @tab Befehl für Richtung von Hälsen
1951 @item @code{\textSpannerDown}
1952 @tab @code{\textSpannerUp}
1953 @tab @code{\textSpannerNeutral}
1954 @tab Position von Textbeschriftungen, die als Strecker eingegeben werden
1955 @item @code{\tieDown}
1957 @tab @code{\tieNeutral}
1958 @tab Befehl für Richtung von Bindebögen
1959 @item @code{\tupletDown}
1960 @tab @code{\tupletUp}
1961 @tab @code{\tupletNeutral}
1962 @tab Befehl für Richtung von Klammern/Zahlen der N-tolen
1965 Diese vordefinierten Befehl können allerdings @strong{nicht}
1966 zusammen mit @code{\once} benutzt werden. Wenn Sie die
1967 Wirkung eines Befehl auf eine einzige Noten begrenzen wollen,
1968 müssen Sie den entsprechenden
1969 @code{\once \override}-Befehl benutzen oder den definierten
1970 Befehl, gefolgt von dem entsprechenden neutralisierenden
1971 @code{xxxNeutral}-Befehl nach der Note.
1974 @subheading Fingersatz
1976 @cindex Fingersatz, Positionierung
1977 @cindex Fingersatz, Akkorde
1979 Die Positionierung von Fingersatz kann auch durch den Wert
1980 seiner @code{direction}-Eigenschaft beeinflusst werden, aber
1981 eine Veränderung von @code{direction} hat keinen Einfluss auf
1982 Akkorde. es gibt auch hier
1983 besondere Befehle, mit denen der Fingersatz von einzelnen
1984 Noten in Akkorden kontrolliert werden kann, wobei mögliche
1985 Positionen über, unter der Note und rechts bzw. links von
1988 Zunächst die Wirkungsweise von @code{direction} auf
1989 den Fingersatz: im ersten Takt der Standard, dann
1990 die Wirkung von @code{DOWN} (runter) und @code{UP}
1993 @cindex Fingersatz, Beispiel zur Veränderung
1994 @cindex direction-Eigenschaft, Beispiel
1996 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
1998 \override Fingering.direction = #DOWN
2000 \override Fingering.direction = #UP
2004 Eine Beeinflussung der @code{direction}-Eigenschaft ist jedoch
2005 nicht die einfachste Art, Fingersatzbezeichnungen manuell über oder
2006 unter das System zu setzen. Normalerweise bietet es sich an,
2007 @code{_} oder @code{^} anstelle von @code{-} vor der Fingersatz-Zahl
2008 zu benutzen. Hier das vorherigen Beispiel mit dieser Methode:
2010 @cindex Fingersatz-Beispiel
2012 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2018 Die @code{direction}-Eigenschaft wirkt sich nicht auf
2019 Akkorde aus, während die Präfixe @code{_} und @code{^} funktionieren.
2020 Standardmäßig wird der Fingersatz automatisch entweder
2021 über oder unter dem Akkord gesetzt:
2023 @cindex Fingersatz-Beispiel
2025 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2032 aber das kann manuell geändert werden, um einzelne Fingersatzanweisungen
2033 nach oben oder unten zu zwingen:
2035 @cindex Fingersatz-Beispiel
2037 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2043 Noch bessere Kontrolle über die Positionierung von Fingersatz für
2044 einzelne Noten in einem Akkord ist mit dem
2045 @code{\set fingeringOrientations}-Befehl möglich. Die Syntax
2049 @code{\set fingeringOrientations = #'([up] [left/right] [down])}
2053 @code{\set}wird benutzt, weil @code{fingeringOrientations} eine
2054 Eigenschaft des @code{Voice}-Kontextes ist, erstellt und eingesetzt
2055 vom @code{New_fingering_engraver}.
2057 Die Eigenschaft kann als Wert eine Liste mit einem bis drei Einträgen
2058 haben. Damit wird bestimmt, ob Fingersatz oberhalb gesetzt
2059 werden kann (wenn @code{up} in der Liste auftaucht), darunter
2060 (wenn@code{down} auftaucht), links (wenn @code{left} auftaucht)
2061 oder rechts (wenn @code{right} auftaucht). Wenn andererseits
2062 ein Wert nicht auftaucht, wir auch kein Fingersatz in dieser Richtung
2063 gesetzt. LilyPond nimmt diese Beschränkung als Bedingung und
2064 errechnet die besten Positionen für die Noten des nächsten Akkordes.
2065 Die seitliche Positionierung kann nur auf einer Seite des Akkordes
2066 geschehen, nicht auf beiden gleichzeitig, es kann also nur entweder
2067 @code{left} oder @code{right} auftreten, nicht beide gleichzeitig.
2069 @warning{Damit eine einzelne Note mit diesem Befehl beeinflusst werden
2070 kann, muss sie als ein @qq{Ein-Noten-Akkord} geschrieben
2071 werden, indem einfache spitze Klammern um die Note positioniert
2074 Hier ein paar Beispiele:
2076 @cindex Fingersatz-Beispiel
2077 @cindex @code{\set}, Benutzungsbeispiel
2078 @cindex fingerOrientations-Eigenschaft, Beispiel
2080 @lilypond[quote,verbatim,relative=1]
2081 \set fingeringOrientations = #'(left)
2084 \set fingeringOrientations = #'(left)
2087 \set fingeringOrientations = #'(up left down)
2090 \set fingeringOrientations = #'(up left)
2093 \set fingeringOrientations = #'(right)
2099 Wenn die Fingersatzbezeichnung zu gedrungen aussieht,
2100 kann auch die Schriftgröße (@code{font-size}) verringert
2101 werden. Der Standardwert kann aus dem
2102 @code{Fingering}-Objekt in der IR entnommen werden,
2103 er ist @code{-5}, versuchen wir es also mit @code{-7}.
2105 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2106 \override Fingering.font-size = #-7
2107 \set fingeringOrientations = #'(left)
2110 \set fingeringOrientations = #'(left)
2113 \set fingeringOrientations = #'(up left down)
2116 \set fingeringOrientations = #'(up left)
2119 \set fingeringOrientations = #'(right)
2126 @node Předměty vně notové osnovy
2127 @subsection Předměty vně notové osnovy
2128 @translationof Outside-staff objects
2130 Předměty vně notové osnovy werden automatisch gesetzt,
2131 um Kollisionen zu vermeiden. Objekten mit einem geringeren
2132 Prioritätswert der Eigenschaft @code{outside-staff-priority}
2133 werden näher an das System gesetzt, und andere Objekte außerhalb
2134 des Systems werden dann soweit vom System entfernt gesetzt, dass
2135 Zusammenstöße vermieden werden. Die
2136 @code{outside-staff-priority}-Eigenschaft ist im
2137 @code{grob-interface} definiert und ist also eine Eigenschaft
2138 von allen Layout-Objekten. Standardmäßig ist sie für alle Objekte
2139 auf falsch (@code{#f}) gesetzt; dieser Wert wird in einen numerischen
2140 Wert dem Objekt entsprechend geändert, wenn das Objekt für die
2141 Notenausgabe erstellt wird. Die Tabelle unten zeigt die
2142 Standardwerte für die meistbenutzten @code{outside-staff}-Objekte,
2143 die den Voreinstellungen nach im @code{Staff}- oder
2144 @code{Voice}-Kontext gesetzt werden.
2149 Achtung bei einigen ungewöhnlichen Objektbezeichnungen: Strecker-Objekte
2150 werden automatisch erstellt, um die vertikale Position von Grobs
2151 zu kontrollieren, die an unterschiedlichen musikalischen Momenten
2152 beginnen und enden (könnten). Wenn also @code{outside-staff-priority}
2153 des darunterliegenden Grobs geändert wird, hat das keine Auswirkung.
2154 Zum Beispiel bringt das Ändern von @code{outside-staff-priority}
2155 des @code{Hairpin}-(Dynamikklammer)-Objekts keine Änderung in der
2156 vertikalen Position von Crescendo-Klammern -- anstatt dessen muss
2157 @code{outside-staff-priority} des hiermit assoziierten
2158 @code{DynamicLineSpanne}-Objekts geändert werden. Dieser
2159 @code{\override}-Befehl muss zu Beginn des Streckers gesetzt werden,
2160 welcher womöglich mehrere verbundene Dynamikklammern und Dynamikbezeichnung
2163 @multitable @columnfractions .3 .3 .3
2164 @headitem Layout-Objekt
2166 @tab Kontrolliert Position von:
2167 @item @code{MultiMeasureRestText}
2169 @tab Text über Ganztaktpausen
2170 @item @code{TextScript}
2172 @tab Textbeschriftung
2173 @item @code{OttavaBracket}
2175 @tab Ottava (Oktavierungsklammern)
2176 @item @code{TextSpanner}
2179 @item @code{DynamicLineSpanner}
2181 @tab Alle Dynamik-Bezeichnungen
2182 @item @code{VoltaBracketSpanner}
2185 @item @code{TrillSpanner}
2187 @tab Triller-Strecker
2190 Hier ein Beispiel, das die Standardpositionierung von einigen
2193 @cindex Text-Strecker
2194 @cindex Text-Spanner
2195 @funindex \startTextSpan
2196 @funindex \stopTextSpan
2197 @funindex startTextSpan
2198 @funindex stopTextSpan
2199 @cindex Ottava-Klammer
2200 @cindex Oktavierungsklammer
2202 @cindex TextSpanner, Beispiel zur Veränderung
2203 @cindex bound-details-Eigenschaft, Beispiel
2205 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2206 % Set details for later Text Spanner
2207 \override TextSpanner.bound-details.left.text
2208 = \markup { \small \bold Slower }
2209 % Place dynamics above staff
2211 % Start Ottava Bracket
2214 % Add Dynamic Text and hairpin
2220 % Add Dynamic Text and terminate hairpin
2221 c4\ff c \stopTextSpan
2222 % Stop Ottava Bracket
2227 Dieses Beispiel zeigt auch, wie man Text-Strecker erstellt, d.h.
2228 Text mit Bindestrichen, der sich über eine bestimmte Länge
2229 erstreckt. Der Strecker beginnt mit dem
2230 @code{\startTextSpan}-Befehl und endet mit dem
2231 @code{\stopTextSpan}-Befehl, und das Format des Textes
2232 wird mit dem @code{\override TextSpanner}-Befehl bestimmt.
2233 Mehr Einzelheiten siehe @ruser{Text mit Verbindungslinien}.
2235 Im Beispiel wird auch gezeigt, wie Oktavierungsklammern
2236 (Ottava) erstellt werden.
2238 @cindex Taktzahlposition verändern
2239 @cindex Verändern der Taktzahlposition
2240 @cindex Position der Taktzahl, verändern
2241 @cindex Metronom-Bezeichnungsposition verändern
2242 @cindex Verändern der Metronom-Bezeichnungsposition
2243 @cindex Übungszeichenposition verändern
2244 @cindex Verändern der Übungszeichenposition
2246 Beachten Sie, dass Taktnummern, Metronombezeichnungen
2247 und Übungszeichen nicht gezeigt werden. Sie werden
2248 standardmäßig im @code{Score}-(Partitur)-Kontext
2249 erstellt und ihre @code{outside-staff-priority} wird
2250 in Bezug auf die Layout-Objekte, die im @code{Staff}-Kontext
2251 erstellt werden, ignoriert. Wenn Sie Taktnummern,
2252 Metronombezeichnungen oder Übungszeichen entsprechend
2253 ihrer Außersystem-Priorität setzen wollen, müssen Sie
2254 die entsprechenden Engraver (@code{Bar_number_engraver},
2255 @code{Metronome_mark_engraver} oder @code{Mark_engraver})
2256 vom @code{Score}-Kontext entfernen und dem
2257 @code{Staff}-Kontext hinzufügen. Wenn die Engraver so
2258 geändert werden, erhalten sie folgenden Werte für
2259 @code{outside-staff-priority}:
2261 @multitable @columnfractions .3 .3
2262 @headitem Layout-Objekt @tab Priorität
2263 @item @code{RehearsalMark} @tab @code{1500}
2264 @item @code{MetronomeMark} @tab @code{1000}
2265 @item @code{BarNumber} @tab @code{ 100}
2268 Wenn die Standardwerte der @code{outside-staff-priority} nicht
2269 die Positionierung hervorrufen, die Sie wünschen, kann die
2270 Priorität eines jeden Objektes geändert werden. Als Beispiel
2271 wollen wir zeigen, wie sich die Oktavierungsklammer unter
2272 den Textstrecker des vorigen Beispiels setzen lässt. Wir müssen
2273 nur die Priorität des
2274 @code{OttavaBracket}-Objektes in der IR oder der Tabelle oben
2275 herausfinden und einen kleineren Wert angeben als der Wert, den
2276 das @code{TextSpanner}-(Strecker)-Objekt bekommt, wobei noch daran
2277 zu denken ist, dass @code{OttavaBracket} im @code{Staff}-Kontext
2280 @cindex TextSpanner, Beispiel zur Veränderung
2281 @cindex bound-details-Eigenschaft, Beispiel
2283 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2284 % Set details for later Text Spanner
2285 \override TextSpanner.bound-details.left.text
2286 = \markup { \small \bold Slower }
2287 % Place dynamics above staff
2289 % Place following Ottava Bracket below Text Spanners
2290 \once \override Staff.OttavaBracket.outside-staff-priority = #340
2291 % Start Ottava Bracket
2296 % Add Dynamic Line Spanner
2302 c4\ff c \stopTextSpan
2303 % Stop Ottava Bracket
2308 @cindex Legatobögen und outside-staff-priority
2309 @cindex Legatobögen und Artikulationszeichen
2310 @cindex Artikulationszeichen und Legatobögen
2312 Legatobögen werden als Innersystem-Objekte klassifiziert, aber
2313 sie erscheinen oft auch über dem System, wenn die Noten, an die
2314 sie verbunden sind, sehr hoch im System notiert sind. Dadurch
2315 können Außersystem-Objekte, wie Artikulationszeichen, zu hoch
2316 gerückt werden. Die @code{avoid-slur}-Eigenschaft hat nur
2317 eine Auswirkung, wenn auch die @code{outside-staff-priority}
2318 auf @code{#f} gesetzt ist. Alternativ kann die
2319 @code{outside-staff-priority} des Legatobogens auf einen
2320 numerischen Wert gesetzt werden, sodass er mit anderen
2321 Außersystem-Objekten anhand dieses Wertes gesetzt wird.
2322 Hier ein Beispiel, das die beiden Möglichkeiten veranschaulicht:
2324 @lilypond[quote,verbatim,relative=2]
2325 c4( c^\markup { \tiny \sharp } d4.) c8
2327 \once \override TextScript.avoid-slur = #'inside
2328 \once \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
2329 c4^\markup { \tiny \sharp } d4.) c8
2330 \once \override Slur.outside-staff-priority = #500
2331 c4( c^\markup { \tiny \sharp } d4.) c8
2334 Eine Änderung der @code{outside-staff-priority} kann auch dazu
2335 benutzt werden, die vertikale Plazierung von individuellen Objekten
2336 zu kontrollieren, auch wenn das Ergebnis nicht immer optimal
2337 ist. Im nächsten Beispiel soll @qq{Text3} oberhalb von @qq{Text4}
2338 gesetzt werden, das Beispiel wurde behandelt in
2339 @ref{Automatické chování,,automatickém chování}. Der Wert der Priorität muss also für
2340 die Eigenschaft @code{TextScript} entweder in der IR oder in der
2341 Tabelle oben festgestellt werden und dann die Priorität für
2342 @qq{Text3} höher eingestellt werden:
2344 @cindex TextScript, Beispiel zur Veränderung
2345 @cindex outside-staff-priority-Eigenschaft, Beispiel
2347 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2350 \once \override TextScript.outside-staff-priority = #500
2355 Damit wird zwar @qq{Text3} ganz richtig über @qq{Text4}
2356 platziert, aber auch über @qq{Text2}, und @qq{Text4}
2357 wird jetzt weiter unten gesetzt. Eigentlich sollten ja alle
2358 diese Anmerkungen gleichweit vom System entfernt sein.
2359 Dazu muss offensichtlich horizontal etwas Platz gemacht
2360 werden. Das kann erreicht werden mit dem
2361 @code{textLengthOn}-(Textlänge an)-Befehl.
2363 @subheading \textLengthOn (Textlänge berücksichtigen)
2365 @cindex Noten, durch Text gespreizt
2366 @funindex \textLengthOn
2367 @funindex textLengthOn
2368 @funindex \textLengthOff
2369 @funindex textLengthOff
2371 Standardmäßig wird Text, der mit dem Beschriftungsbefehl
2372 @code{\markup} bzw. Äquivalenten erstellt wird, kein
2373 zusätzlicher Platz in Bezug auf die Positionierung der Noten
2374 zugestanden. Der @code{\textLengthOn}-Befehl ändert
2375 dieses Verhalten, so dass die Noten gespreizt werden, wenn
2376 die Breite des Textes es erfordert:
2378 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2379 \textLengthOn % Cause notes to space out to accommodate text
2386 Dieses Verhalten wird mit dem @code{\textLengthOff}-Befehl
2387 rückgängig gemacht. Erinnern Sie sich, dass @code{\once} nur mit
2388 @code{\override}, @code{\set}, @code{\revert} oder @code{unset}
2389 funktioniert, der Befehl kann also nicht zusammen mit
2390 @code{\textLengthOn} benutzt werden.
2392 @cindex Textbeschriftung, Vermeidung von Zusammenstößen
2393 @cindex Zusammenstöße vermeiden mit Textbeschriftung
2395 Textbeschriftung vermeidet auch Noten, die über das System hinausstehen.
2396 Wenn das nicht gewünscht ist, kann die automatische Verschiebung
2397 nach oben hin auch vollständig ausgeschaltet werden, indem die
2398 Priorität auf @code{#f} gesetzt wird. Hier ein Beispiel, wie
2399 eine Textbeschriftung mit diesen Noten reagiert:
2401 @cindex Textbeschriftung, Beispiel zur Veränderung
2402 @cindex outside-staff-priority-Eigenschaft, Beispiel
2404 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2405 % This markup is short enough to fit without collision
2409 % This is too long to fit, so it is displaced upwards
2413 % Turn off collision avoidance
2414 \once \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
2415 c,,2^"Long Text " c'' |
2418 % Turn off collision avoidance
2419 \once \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
2420 \textLengthOn % and turn on textLengthOn
2421 c,,2^"Long Text " % Spaces at end are honored
2428 @cindex Verändern der Positionierung von Dynamikzeichen
2429 @cindex Dynamikzeichen: Positionierung verändern
2431 Dynamikbezeichnung wird üblicherweise unter dem System
2432 gesetzt, kann aber auch nach oben mit dem Befehl
2433 @code{dynamicUp} gezwungen werden. Die Bezeichnung
2434 wird vertikal relativ zu der Note positioniert, an die sie angefügt
2435 wurde. Sie wird vertikal variabel gesetzt in Bezug zu
2436 Innersystemobjekten wie Bögen oder Taktnummern. Damit
2437 können oft recht gute Resultate erreicht werden, wie im
2440 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=1]
2445 bes4.~\f\< \( bes4 bes8 des4\ff\> c16 bes\!
2446 ees,2.~\)\mf ees4 r8
2449 Wenn aber Noten und Dynamikzeichen sehr dicht beieinander
2450 stehen, positioniert die automatische Kollisionsvermeidung
2451 später kommende Dynamikzeichen weiter weg, was allerdings
2452 nicht immer die beste Möglichkeit ist, wie in dem folgenden,
2453 etwas gewollten Beispiel zu sehen ist:
2455 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2457 a4\f b\mf c\mp b\p |
2461 Wenn eine ähnliche Situation in @qq{echter} Musik auftaucht,
2462 kann es nötig sein, die Noten etwas zu spreizen, damit die
2463 Dynamikzeichen alle auf der selben vertikalen Position
2464 gesetzt werden können. Dieses Verhalten war im Falle von
2465 Textbeschriftungen möglich mit dem @code{\textLengthOn}-Befehl,
2466 aber es gibt keinen entsprechenden Befehl für Dynamik. Wir
2467 müssen also unsere eigenen Befehle mit @code{\override}
2471 @subheading Verändern der Größe von grobs
2473 @cindex Grob, Größenveränderung
2474 @cindex Größenveränderung von grobs
2476 Zuallererst müssen wir lernen, wie die Größe von Grobs verändert
2477 wird. Alle Grobs besitzen einen Referenzpunkt, der
2478 benutzt wird, um ihre Position in Relation zu ihnen übergeordneten
2479 Objekten zu bestimmen. Dieser Punkt innerhalb des Grobs wird dann
2480 auf einer horizontalen Position (@code{X-offset}) und einer
2481 vertikalen Position (@code{Y-offset}) ausgerichtet, immer bezüglich
2482 des übergeordneten Objektes. Eine horizontale Strecke wird
2483 durch ein Zahlenpaar angegeben (@code{X-extent}), welche
2484 die linke und rechte Grenze relativ zum übergeordneten Objekt
2485 bezeichnen. Die vertikale Strecke wir genauso durch ein
2486 Zahlenpaar (@code{Y-extent}) definiert. Diese Eigenschaften
2487 gehören zu allen Grobs, die das
2488 @code{grob-interface} unterstützen.
2490 @cindex @code{extra-spacing-width}
2492 Standardmäßig haben Außersystemobjekte eine Länge von Null,
2493 so dass sie sich in horizontaler Richtung überlappen können. Das
2494 geschieht, indem dem linken Rand Unendlich zugewiesen wird
2495 und dem rechten Rand minus Unendlich (der Code der
2496 @code{extra-spacing-width}-(zusätzliche Positionierungslänge)-Eigenschaft
2497 lautet: @code{'(+inf.0 . -inf.0)}).
2498 Damit sich diese Objekte also horizontal nicht überschneiden, muss
2499 der Wert von @code{extra-spacing-width} auf
2500 @code{'(0 . 0)} gesetzt werden, sodass die wirkliche Länge eines
2501 Objektes zur Geltung kommt. Mit diesem Befehl wird das für
2502 Dynamik-Zeichen erledigt:
2505 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(0 . 0)
2509 Schauen wir uns an, wie es mit dem vorigen Beispiel funktioniert:
2511 @cindex DynamicText, Beispiel zur Veränderung
2512 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft, Beispiel
2514 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2516 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(0 . 0)
2521 Damit werden die Dynamik-Zeichen also wirklich nebeneinander
2522 gesetzt, aber es gibt noch zwei Probleme. Die Zeichen sollten
2523 etwas weiter außeinander stehen und es wäre gut, wenn sie alle
2524 den gleichen Abstand zum System hätte. Das erste Problem ist
2525 einfach behoben. Anstatt der @code{extra-spacing-width}-Eigenschaft
2526 Null zuzuweisen, können wir auch einen etwas größeren Wert
2527 wählen. Die Einheit wird gemessen in dem Abstand zwischen zwei
2528 Notenlinien, es scheint also gut, den rechten und linken
2529 Rand eine halbe Einheit zu vergrößern:
2531 @cindex DynamicText, Beispiel zur Veränderung
2532 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft, Beispiel
2534 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2536 % Extend width by 1 staff space
2537 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(-0.5 . 0.5)
2542 Das sieht schon besser aus, aber es wäre noch besser, wenn die
2543 Dynamik-Zeichen alle an einer Linie ausgerichtet wären, anstatt
2544 höher und tiefer zu sitzen. Das kann mit der
2545 @code{staff-padding}-Eigenschaft erreicht werden,
2546 die wir uns im folgenden Abschnitt genauer anschauen werden.
2550 @node Střety předmětů
2551 @section Střety předmětů
2552 @translationof Collisions of objects
2555 * Přesouvání předmětů::
2556 * Oprava překrývajících se not::
2557 * Příklady ze života::
2560 @node Přesouvání předmětů
2561 @subsection Přesouvání předmětů
2562 @translationof Moving objects
2564 @cindex Verschieben von überschneidenden Objekten
2565 @cindex Verschieben von Zusammenstößen
2566 @cindex Zusammenstöße vermeiden
2567 @cindex Objekte, verschieben von Zusammestößen
2568 @cindex Vermeiden von Zusammenstößen
2570 Es wird vielleicht eine Überraschung sein, aber LilyPond ist nicht
2571 perfekt. Einige Notationselemente können sich überschneiden. Das
2572 ist nicht schön, aber zum Glück sehr selten. Normalerweise müssen
2573 die Objekte zur Klarheit oder aus ästhetischen Gründen verschoben
2574 werden -- sie könnten besser aussehen, wenn sie etwas zusätzlichen
2577 Es gibt im Grunde drei Herangehensweisen, überlappende Notation
2578 zu verbessern. Man sollte sie in der folgenden Reihenfolge
2583 Die @strong{Richtung} eines der überlappenden Objekte kann
2584 geändert werden, indem die vordefinierten Befehle für
2585 Innersystemobjekte verwendet werden, wie beschrieben in
2586 @ref{Předměty uvnitř notové osnovy,,předmětech uvnitř notové osnovy)}. Hälse, Bögen, Balken, Dynamik-Zeichen
2587 und Triolen können auf diese Weise einfach umgeordnet
2588 werden. Beschränkt ist diese Methode insofern, als es nur
2589 zwei Möglichkeiten zur Veränderung gibt: oben oder unten.
2592 Die @strong{Objekteigenschaft}, die LilyPond benutzt um die
2593 Layout-Objekte zu platzieren, können mit dem
2594 @code{\override}-Befehl positioniert werden. Die Vorteile
2595 von Änderungen dieser Art sind a) dass einige Objekte
2596 automatisch verschoben werden, wenn es nötig ist Platz zu
2597 schaffen und b) ein einziges @code{\override} sich auf
2598 alle Fälle eines Objekttyps bezieht. Zu diesen Eigenschaften
2604 @code{direction} (Richtung)
2606 Das wurde schon detailliert behandelt, siehe
2607 @ref{Předměty uvnitř notové osnovy,,předměty uvnitř notové osnovy}.
2610 @code{padding}, @code{right-padding}, @code{staff-padding} (Verschiebung)
2612 @cindex Padding-Eigenschaft
2613 @cindex right-padding-Eigenschaft
2614 @cindex staff-padding-Eigenschaft
2615 @cindex Verschieben (padding)
2616 @cindex Füllung (padding)
2617 @cindex padding (Füllung)
2619 Wenn ein Objekt platziert wird, bestimmt der Wert seiner
2620 @code{padding}-(Füllungs)-Eigenschaft die Größe des
2621 Abstandes, der zwischen dem Objekt selber und dem
2622 Objekt, relativ zu welchem es positioniert wird, gelassen
2623 werden muss. Dabei zählt der @code{padding}-Wert
2624 des Objektes, das platziert werden soll, der @code{padding}-Wert
2625 des Objektes, das schon gesetzt wurde, wird hingegen
2626 ignoriert. Abstände mit @code{padding} können zu
2627 allen Objekten hinzugefügt werden, die das
2628 @code{side-position-interface} unterstützen.
2630 Anstelle von @code{padding} wird die Position von
2631 Versetzungszeichengruppen durch die Eigenschaften
2632 @code{right-padding} bestimmt. Diese Eigenschaft wird im
2633 @code{AccidentalPlacement}-(Versetzungszeichen-Positionierungs)-Objekt
2634 gefunden, das sich innerhalb des @strong{Staff}-Kontexts
2635 befindet. Während des Notensatzes werden die Notenköpfe
2636 zuerst gesetzt und dann die Versetzungszeichen, wenn denn
2637 welche gesetzt werden, durch die @code{right-padding}-Eigenschaft
2638 auf die linke Seite der Notenköpfe positioniert, um die Entfernung
2639 von den Notenköpfen und zwischen den einzelnen Versetzungszeichen zu
2640 bestimmen. Also nur die @code{right-padding}-(Verschiebung nach rechts)-Eigenschaft
2641 des @code{AccidentalPlacement}-Objekts hat Einfluss auf die
2642 Positionierung der Versetzungszeichen.
2644 Die @code{staff-padding}-(Verschiebung zum System)-Eigenschaft
2645 ist sehr ähnlich wie die @code{padding}-Eigenschaft:
2646 @code{padding} bestimmt den Minimalabstand zwischen
2647 einem Objekt, das das @code{side-position-interface}
2648 unterstützt, und dem nächsten anderen Objekt (normalerweise
2649 die Note oder Notenlinie); @code{staff-padding} dagegen
2650 wirkt nur auf Objekte die immer außerhalb des Notensystems
2651 sind -- damit wird der minimale Abstand bestimmt, der
2652 zwischen dem Objekt und dem Notensystem gelassen werden
2653 soll. @code{staff-padding} hat also @strong{keinen Einfluss}
2654 auf Objekte, die relativ zu einer Note positioniert werden, sondern
2655 nur auf solche, die zum System relativ stehen. Wenn es mit einem
2656 anderen Objekt eingesetzt wird, erhält man keine Fehlermeldung, aber
2657 der Befehl hat auch keine Auswirkungen.
2659 Um herauszufinden, welche @code{padding}-Eigenschaft für
2660 das bestimmte Objekt nötig, ist, das Sie verschieben wollen,
2661 müssen Sie in der IR nach den Objekt-Eigenschaften schauen.
2662 Dabei sollten Sie bedenken, dass sich die @code{padding}-Eigenschaften
2663 nicht unbedingt in dem Objekt selber befinden, schauen Sie
2664 also auch in Objekten nach, die offensichtlich Ähnlichkeiten
2667 Alle @code{padding}-Werte werden in Notenlinienabständen
2668 gemessen. Für die meisten Objekte ist der Wert ungefähr auf
2669 1.0 oder weniger gesetzt (das variiert von Objekt zu Objekt).
2670 Der Wert kann geändert werden, wenn ein größerer (oder
2671 kleinerer) Abstand gewünscht wird.
2674 @code{self-alignment-X} (Selbstpositionierung)
2676 @cindex self-alignment-X-Eigenschaft
2677 @cindex Samoumístění předmětů
2678 @cindex Ausrichtung von Objekten
2680 Diese Eigenschaft kann benutzt werden, um ein Objekt
2681 nach links, rechts oder zentriert an dem Referenzpunkt des Objekts
2682 auszurichten, an das es verknüpft ist. Es kann bei allen
2683 Objekten benutzt werden, die das @code{self-alignment-interface}
2684 unterstützen. Das sind üblicherweise Objekte, die Text
2685 enthalten. Die möglichen Werte der Eigenschaft sind @code{LEFT},
2686 @code{RIGHT} oder @code{CENTER}. Alternativ kann ein
2687 numerischer Wert zwischen @code{-1} und @code{+1}
2688 bestimmt werden: @code{-1} heißt linksbündig, @code{+1}
2689 rechtsbündig und Zahlen dazwischen bewegen den Text
2690 schrittweise von links nach rechts. Zahlen größer als
2691 @code{1} können angegeben werden, um den Text
2692 noch weiter nach links zu bewegen, oder weniger als @code{-1},
2693 um ihn weiter nach rechts zu schieben. Eine Änderung
2694 um @code{1} des Wertes entspricht einer Bewegung um
2695 die halbe Textbreite.
2698 @code{extra-spacing-width} (zusätzliche Breite)
2700 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft
2702 Diese Eigenschaft steht für alle Objekte zur Verfügung, die
2703 das @code{item-interface} unterstützen. Es braucht zwei
2704 Zahlen als Argument, die erste wird zur rechten Ausdehnung,
2705 die zweite zur linken Ausdehnung hinzugerechnet. Negative
2706 Zahlen verschieben die Ausdehnung nach rechts, positive nach
2707 links, um also ein Objekt zu verbreitern, muss die erste
2708 Zahl negativ und die zweite positiv sein. Allerdings beachten
2709 nicht alle Objekte beide Zahlen. Das
2710 @code{accidental}-(Versetzungszeichen)-Objekt etwa beachtet
2711 nur erste Zahl für die linke Ausdehnung.
2714 @code{staff-position} (Notensystempositionierung)
2716 @cindex staff-position-Eigenschaft
2718 @code{staff-position} ist eine Eigenschaft des
2719 @code{staff-symbol-referencer-interface}, die von Objekten unterstützt
2720 wird, die relativ zum Notensystem (engl. staff) positioniert werden.
2721 Hiermit wird die vertikale Position eines Objekts relativ zur
2722 Mittellinie des Systems in halben Notenlinienabständen angegeben.
2723 Das ist sehr nützlich, um Zusammenstöße zwischen Layout-Objekten
2724 wie Ganztaktpausen, Bögen und Noten in verschiedenen Stimmen
2728 @code{force-hshift} (vertikale Verschiebung erzwingen)
2730 @cindex force-hshift-Eigenschaft
2732 Eng beieinander stehende Noten in einem Akkord oder Noten, die zum
2733 gleichen Zeitpunkt in unterschiedlichen Stimmen stehen, werden
2734 in zwei oder manchmal auch mehr Kolumnen gesetzt, um Kollisionen
2735 zu umgehen. Diese Kolumnen werden Notenkolumnen genannt;
2736 ein @code{NoteColumn}-Objekt wird erstellt um die Noten in den
2739 Die @code{force-hshift}-(erzwinge horizontale Verschiebung)-Eigenschaft
2740 ist eine Eigenschaft von @code{NoteColumn} (bzw. vom
2741 @code{note-column-interface}). Eine Veränderung dieser Eigenschaft
2742 macht es möglich, eine Notenkolumne zu verschieben, dabei gilt als
2743 Einheit die Breite einer Kolumne, also die Breite des Notenkopfes der
2744 ersten Stimme. Diese Eigenschaft kann in Situationen benutzt werden,
2745 in denen die normalen @code{\shiftOn}-Befehle (siehe auch
2746 @ref{Přesně vyjádřené začátky hlasů}) das Problem nicht beseitigen.
2747 Diese Eigenschaft ist besser in solchen Fällen zu verwenden als die
2748 @code{extra-offset}-Eigenschaft, weil man die richtige Entfernung nicht
2749 in Notenlinienabständen ausrechnen muss. Wenn eine Note in eine
2750 Notenkolumne oder aus ihr heraus geschoben wird, werden auch andere
2751 Funktionen beeinflusst, wie etwa die Verschmelzung von Notenköpfen.
2756 Zu guter Letzt, wenn alles andere nicht funktioniert, können Objekte auch
2757 manuell positioniert werden, entweder vertikal in Bezug auf die
2758 Mittellinie des Systems, oder indem sie einen beliebigen Abstand weit
2759 auf eine neue Position verschoben werden. Der Nachteil ist, dass die
2760 richtigen Werte für eine gute Position manuell ausprobiert werden müssen,
2761 meistens durch Herantasten an den richtigen Wert, und das für jedes
2762 einzelne Objekt extra. Und weil diese Verschiebungen erst vorgenommen
2763 werden, wenn LilyPond alle anderen Objekte gesetzt hat, ist man als
2764 Notensetzer selber dafür verantwortlich, ob es Zusammenstöße gibt.
2765 Am schwerwiegendsten ist aber die Tatsache, dass die
2766 Verschiebungskoordinaten wahrscheinlich neu errechnet oder
2767 ausprobiert werden müssen, wenn sich an den Noten und deren
2768 Layout später irgend etwas ändert. Die Eigenschaften, die für diese
2769 Arte der manuellen Verschiebung verwendet werden können, sind:
2772 @item extra-offset (zusätzlicher Abstand)
2774 @cindex extra-offset-Eigenschaft
2776 Diese Eigenschaft gehört zu jedem Layout-Objekt, das das
2777 @code{grob-interface} unterstützt. Sie braucht ein Zahlenpaar,
2778 das die exakte Verschiebung in horizontaler und vertikaler Richtung
2779 bezeichnet. Negative Zahlen verschieben das Objekt nach links oder
2780 unten. Die Einheit sind Notenlinienabstände. Die zusätzliche
2781 Positionierung wird vorgenommen, nachdem alle anderen Objekte
2782 platziert sind, weshalb ein Objekt irgendwohin verschoben werden
2783 kann, ohne den restlichen Satz zu beeinflussen.
2785 @item positions (Position)
2787 @cindex positions-Eigenschaft
2789 Diese Eigenschaft ist am sinnvollsten, um die Steigung und die
2790 Höhe von Balken, Bögen und Triolenklammern anzupassen.
2791 Sie braucht ein Zahlenpaar, das die Position des rechten und linken
2792 Endes relativ zur Mittellinie des Notensystems bestimmt. Die
2793 Einheit sind Notenlinienabstände. Bögen allerdings können nicht
2794 beliebig weit weg positioniert werden. LilyPond erstellt zunächst eine
2795 Liste an möglichen Positionen für den Bogen und findet normalerweise
2796 die Version, die @qq{am besten aussieht}. Wenn die
2797 @code{positions}-Eigenschaft verändert worden ist, wird der
2798 Bogen aus der Liste gewählt, der der gewünschten Position am
2804 Ein bestimmtes Objekt hat vielleicht nicht alle dieser Eigenschaften.
2805 Darum ist es nötig, in der IR nachzuschlagen, welche Eigenschaften
2806 ein bestimmtes Objekt unterstützt.
2808 Hier ist eine Liste an Objekten, die am wahrscheinlichsten an einer
2809 Kollision beteiligt sind, daneben findet sich die Bezeichnung des
2810 Objektes, mit der Sie es in der IR finden, um zu bestimmen,
2811 welche Eigenschaften benutzt werden können, um es zu verschieben.
2813 @multitable @columnfractions .5 .5
2814 @headitem Objekttyp @tab Objektbezeichnung
2815 @item Articulationszeichen @tab @code{Script}
2816 @item Balken @tab @code{Beam}
2817 @item Dynamikzeichen (vertikal) @tab @code{DynamicLineSpanner}
2818 @item Dynamikzeichen (horizontal) @tab @code{DynamicText}
2819 @item Fingersatz @tab @code{Fingering}
2820 @item Übungs-/Textmarken @tab @code{RehearsalMark}
2821 @item Legatobögen @tab @code{Slur}
2822 @item Text z. B. @code{^"text"} @tab @code{TextScript}
2823 @item Bindebögen @tab @code{Tie}
2824 @item N-tolen @tab @code{TupletBracket}
2828 @node Oprava překrývajících se not
2829 @subsection Oprava překrývajících se not
2830 @translationof Fixing overlapping notation
2832 Hier soll nun gezeigt werden, wie die Eigenschaften, die im
2833 vorigen Abschnitt vorgestellt wurden, bei der Problemlösung
2834 mit sich überschneidenden Notationselementen eingesetzt
2837 @subheading padding (Fülleigenschafte)
2839 @cindex padding (Verschiebungs-Eigenschaft)
2840 @cindex Überschneidende Notation korrigieren
2841 @cindex Korrigieren von überschneidender Notation
2843 Die @code{padding}-(Verschiebungs-)Eigenschaft kann benutzt
2844 werden, um den Abstand zwischen Symbolen zu vergößern (oder
2845 zu verkleinern), die über oder unter den Noten gesetzt werden.
2847 @cindex Script, Beispiel zur Veränderung
2848 @cindex Verschiebungs-Eigenschaft, Beispiel
2849 @cindex padding (Verschiebuns-Eigenschaft), Beispiel
2851 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
2853 \override Script.padding = #3
2857 @cindex MetronomMark, Beispiel zur Veränderung
2858 @cindex Verschiebungs-Eigenschaft, Beispiel
2859 @cindex padding (Verschiebuns-Eigenschaft), Beispiel
2861 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
2862 % This will not work, see below
2863 \override MetronomeMark.padding = #3
2867 \override Score.MetronomeMark.padding = #3
2872 Im zweiten Beispiel können Sie sehen, wie wichtig es ist den richtigen
2873 Kontext anzugeben. Weil das @code{MetronomeMark}-Objekt
2874 sich im @code{Score}-Kontext befindet, werden Eigenschaftsänderungen
2875 im @code{Voice}-Kontext einfach ignoriert. Für mehr Einzelheiten siehe
2876 @ruser{Eigenschaften verändern}.
2878 Wenn die @code{padding}-Eigenschaft eines Objektes erhöht wird, das
2879 sich in einem Stapel von Objekten befindet, die nach ihrer
2880 Außersystempriorität (@code{outside-staff-priority}) positioniert werden,
2881 werden das Objekt und alle, die sich außerhalb davon befinden,
2882 entsprechend verschoben.
2884 @subheading right-padding (Verschieben nach links)
2886 @cindex Verschiebung nach rechts
2887 @cindex right-padding-Eigenschaft (Verschiebung nach rechts)
2889 Die @code{right-padding}-Eigenschaft wirkt sich auf den Abstand
2890 zwischen einem Versetzungszeichen und der Note, auf das sie sich
2891 bezieht, aus. Sie wird nicht sehr oft benötigt, aber die
2892 Standardanordnung kann für einige spezielle Versetzungszeichen-Glyphen
2893 oder Kombinationsglyphen,
2894 wie sie für Mikrotonale Musik benutzt werden, falsch sein. Derartige
2895 Glyphen müssen notiert werden, indem man den Stencil des
2896 Versetzungszeichens mit einer Textbeschriftung (Markup) ersetzt,
2897 wie im folgenden Beispiel:
2899 @cindex Versetzungszeichen, Beispiel zur Veränderung
2900 @cindex Accidental, Beispiel zur Veränderung
2901 @cindex Text-Eigenschaft, Beispiel
2902 @cindex stencil-Eigenschaft, Beispiel
2903 @cindex AccidentalPlacement, Beispiel zur Veränderung
2904 @cindex right-padding-Eigenschaft, Beispiel
2905 @cindex Verschiebung nach rechts (rigth-padding), Beispiel
2907 @lilypond[quote,ragged-right,verbatim]
2908 sesquisharp = \markup { \sesquisharp }
2911 % This prints a sesquisharp but the spacing is too small
2912 \once \override Accidental.stencil = #ly:text-interface::print
2913 \once \override Accidental.text = #sesquisharp
2915 % This improves the spacing
2916 \once \override Score.AccidentalPlacement.right-padding = #0.6
2917 \once \override Accidental.stencil = #ly:text-interface::print
2918 \once \override Accidental.text = #sesquisharp
2924 Dazu ist aber ein @code{\override}-Befehl für den Stencil des
2925 Versetzungszeichens nötig, der bisher nicht behandelt wurde.
2926 Der Typ des Stencils muss eine Prozedur sein, die hier geändert
2927 wurde, um den Inhalt der @code{text}-Eigenschaft des
2928 @code{Accidental} (Versetzungszeichen)-Objekts zu setzen. Die
2929 @code{text}-Eigenschaft wiederum wird als @code{sesquisharp}-Glyph
2930 definiert. Dieser Glyph wird dann weiter vom Notenkopf entfernt
2931 durch die Veränderung von @code{right-padding} mit einem
2932 @code{\override}-Befehl.
2934 @subheading staff-padding (Systemfüllungseigenschaft)
2936 @cindex staff-padding-Eigenschaft
2937 @cindex Objekte an der Grundlinie ausrichten
2938 @cindex Ausrichten von Objekten an der Grundlinie
2940 @code{staff-padding} (Verschiebung zum Notensystem) kann
2941 verwendet werden um Objekte wie Dynamikzeichen an einer
2942 Grundlinie auf einer bestimmten Höhe über dem System
2943 auszurichten, sodass sie nicht von der Position der Note abhängen,
2944 an die sie angehängt sind. Diese Verschiebung ist keine Eigenschaft
2945 von @code{DynamicText}, sondern von @code{DynamicLineSpanner}.
2946 Das liegt daran, dass die Grundlinie sich gleicherweise auf
2947 @strong{alle} Dynamikzeichen beziehen soll, also auch auf die,
2948 die als Strecker erstellt wurden. Hier also die Lösung, die Dynamikzeichen
2949 aus dem Beispiel des vorigen Abschnitts auszurichten:
2951 @cindex DynamikText, Beispiel zur Veränderung
2952 @cindex extra-spacing-width-Eigenschaft, Beispiel
2953 @cindex DynamicLineSpanner, Beispiel zur Veränderung
2954 @cindex staff-padding-Eigenschaft, Beispiel
2956 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=2]
2958 % Extend width by 1 unit
2959 \override DynamicText.extra-spacing-width = #'(-0.5 . 0.5)
2960 % Align dynamics to a base line 2 units above staff
2961 \override DynamicLineSpanner.staff-padding = #2
2966 @subheading self-alignment-X (Selbstausrichtung-X-Eigenschaft)
2968 @cindex self-alignment-X-Eigenschaft
2970 Das nächste Beispiel zeigt, wie man den Zusammenstoß
2971 einer Fingersatzbezeichnung mit einem Notenhals
2972 verhindern kann, indem die rechte Ecke an dem
2973 Referenzpunkt der abhängigen Note angeordnet wird:
2975 @cindex StringNumber, Beispiel zur Veränderung
2977 @lilypond[quote,fragment,ragged-right,verbatim,relative=3]
2980 \once \override StringNumber.self-alignment-X = #RIGHT
2985 @subheading staff-position (Position innerhalb des Systems)
2987 @cindex staff-position-Eigenschaft
2988 @cindex Notensystem-Position-Eigenschaft
2989 @cindex Střety předmětů v osnově
2990 @cindex Zusammenstöße von Objekten im System
2992 Vieltaktpausen in einer Stimmen können mit Noten in anderen
2993 Stimmen kollidieren. Da diese Pausen zentriert zwischen den
2994 Taktlinien gesetzt werden, würde es für LilyPond eine recht große
2995 Anstrengung bedeuten herauszufinden, welche Noten mit ihnen
2996 zusammenstoßen könnten, denn alle Kollisionsvermeidung
2997 für Noten und Pausen funktioniert nur für Noten bzw. Pausen, die
2998 zur selben Zeit auftreten. Hier ein typisches Beispiel für eine
2999 Kollision dieser Art:
3001 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right, relative=1]
3002 << { c4 c c c } \\ { R1 } >>
3005 Die beste Lösung ist es, die Ganztaktpause nach unten zu
3006 schieben, denn die Pause ist in der zweiten Stimme. Per
3007 Standardeinstellung für die zweite Stimme (@code{\voiceTwo},
3008 also die zweite Stimme in der
3009 @code{<<@{...@} \\ @{...@}>>}-Konstruktion) wird die
3010 Position auf dem System (@code{staff-position}) auf -4
3011 für @code{MultiMeasureRest}, in unserem Beispiel muss
3012 es also bspw. auf die Position @code{-8} gesetzt werden,
3013 d.h. vier halbe Notenlinienabstände weiter nach unten:
3015 @cindex MultiMeasureRest, Beispiel zur Veränderung
3016 @cindex Ganztaktpausen, Beispiel zur Veränderung
3017 @cindex staff-position-Eigenschaft, Beispiel
3019 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right, relative=1]
3023 \override MultiMeasureRest.staff-position = #-8
3028 Das ist besser, als etwa @code{extra-offset} zu benutzen, denn
3029 in unserem Fall wird die Hilfslinie der Pause automatisch gesetzt.
3032 @subheading extra-offset (Genaues Positionieren)
3034 @cindex extra-offset-Eigenschaft
3035 @cindex Zusätzlicher Abstand, Positionierung
3036 @cindex Umístění předmětů
3037 @cindex Objekte, Positionierung
3039 Die @code{extra-offset}-Eigenschaft bietet vollständige Kontrolle
3040 über die umístění předmětů in horizontaler und vertikaler
3043 Im Beispiel unten ist das zweite Fingersatzzeichen (@code{Fingering}) etwas nach
3044 links und 1,8 Notenlinienabstände nach unten verschoben:
3046 @cindex Fingersatz, Beispiel zur Veränderung
3047 @cindex extra-offset-Eigenschaft, Beispiel
3049 @lilypond[quote,fragment,relative=1,verbatim]
3052 \once \override Fingering.extra-offset = #'(-0.3 . -1.8)
3057 @subheading Ausrichtungseigenschaft
3059 @cindex positions-Eigenschaft
3060 @cindex Kontrolle über Triolen, Bögen und Balken manuell
3061 @cindex manuelle Kontrolle über Triolen, Bögen, Balken
3062 @cindex Balken, manuelle Kontrolle
3063 @cindex Bögen, manuelle Kontrolle
3064 @cindex Legatobögen, manuelle Kontrolle
3065 @cindex Phrasierungsbögen, manuelle Kontrolle
3066 @cindex Triollen-Klammer, manuelle Kontrolle
3068 Die @code{positions}-Eigenschaft erlaubt die Kontrolle von Position und
3069 Steigung von Balken, Legato- und Phrasierungsbögen sowie Triolenklammern.
3070 Hier ein Beispiel, in der ein unschöner Phrasierungsbogen auftritt, weil
3071 er den Bogen des Vorschlags vermeidet:
3073 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=1]
3074 r4 \acciaccatura e8\( d8 c~ c d c d\)
3078 Man könnte einfach den Phrasierungsbogen oberhalb der Noten setzen, und
3079 das wäre auch die beste Lösung:
3081 @cindex Phrasierungsbogen, Beispiel zur Veränderung
3082 @cindex positions-Eigenschaft, Beispiel
3083 @cindex Positionierung, Beispiel
3085 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=1]
3088 \acciaccatura e8\( d8 c~ c d c d\)
3092 aber wenn es einen Grund geben sollte, warum das nicht geht, könnte
3093 man das linke Ende des Phrasierungsbogens etwas nach unten verschieben,
3094 indem man die @code{positions}-Eigenschaft einsetzt. Damit
3095 verschwindet auch die etwas unschöne Form:
3097 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right,relative=1]
3099 \once \override PhrasingSlur.positions = #'(-4 . -3)
3100 \acciaccatura e8\( d8 c~ c d c d\)
3103 Hier noch ein weiteres Beispiel aus der Einleitung von Chopins
3104 Prelude Op. 28 Nr. 2, das untere System. Wie zu sehen ist,
3105 stößt der Balken mit den oberen Noten zusammen:
3107 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3110 << { b,8 ais, b, g, } \\ { e, g e, g } >>
3111 << { b,8 ais, b, g, } \\ { e, g e, g } >>
3116 Das kann manuell gelöst werden, indem beide Enden des Balkens
3117 von ihrer Position 2 Notenlinienabstände über der Mittellinie
3118 hochgeschoben werden, etwa auf 3:
3120 @cindex Balken, Beispiel zur Veränderung
3121 @cindex positions-Eigenschaft, Beispiel
3122 @cindex Positionierung, Beispiel
3124 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3128 \override Beam.positions = #'(3 . 3)
3133 << { b,8 ais, b, g, } \\ { e, g e, g } >>
3138 Hier ist zu beobachten, dass die Veränderung sich auch auf die
3139 weiteren Achtelbalken der ersten Stimme auswirkt, während sie keine
3140 Auswirkung auf die Balken der zweiten Stimme hat.
3142 @subheading force-hshift (vertikale Verschiebunseigenschaft)
3144 @cindex force-hshift-Eigenschaft
3145 @cindex Vertikale Verschiebung erzwingen
3147 An diesem Punkt können wir den letzten Feinschliff an unserem
3148 Chopin-Beispiel vornehmen, das wir behandelt haben in
3149 @ref{Slyším hlasy}. Wir hatten es in folgende Form
3152 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3153 \new Staff \relative c'' {
3170 Die unteren zwei Noten des ersten Akkords (also die in der
3171 dritten Stimme) sollten nicht aus der Notenkolumne der
3172 oberen zwei Noten weggeschoben werden. Um das zu
3173 korrigieren, setzen wir @code{force-hshift}, das eine
3175 @code{NoteColumn} ist, für diese Noten auf Null.
3176 Die untere Note des zweiten Akkordes wird am besten
3177 direkt rechts von den oberen Noten gesetzt. Das erreichen
3178 wir, indem wir @code{force-hshift} für diese Note auf
3179 0.5 setzen, also eine halbe Notenkopfbreite nach rechts von
3180 der Kolumne der oberen Noten aus.
3182 Hier das Endergebnis:
3184 @cindex Notenkolumne, Beispiel zur Veränderung
3185 @cindex force-hshift-Eigenschaft, Beispiel
3186 @cindex vertikale Verschiebung, Beispiel
3188 @lilypond[quote,verbatim,fragment,ragged-right]
3189 \new Staff \relative c'' {
3198 \once \override NoteColumn.force-hshift = #0
3200 \once \override NoteColumn.force-hshift = #0.5
3209 @node Příklady ze života
3210 @subsection Příklady ze života
3211 @translationof Real music example
3213 Das Kapitel zu Optimierungen soll mit einem komplizierten Beispiel
3214 beendet werden, in dem verschiedene Optimierungen vorgenommen
3215 werden müssen, bis das Ergebnis gut aussieht. Das Beispiel wurde
3216 ganz bewusst gewählt um die Benutzung der Notationsreferenz
3217 zu zeigen, wenn ungewöhnliche Notationsprobleme gelöst werden
3218 müssen. Es ist nicht repräsentativ für normale Notationsprojekte,
3219 lassen Sie sich also nicht durch dieses Beispiel entmutigen! Zum
3220 Glück sind Probleme wie die hier gezeigten nicht sehr häufig.
3222 Das Beispiel stammt aus Chopins Premiére Ballade, Op. 23, Takte
3223 6--9, der Übergang vom Lento der Einleitung zum Moderato.
3224 Hier zunächst der Satz, wie er aussehen soll, allerdings ohne
3225 Dynamik, Fingersatz und Pedalbezeichnung, um das Beispiel nicht
3226 zu kompliziert zu machen.
3228 @c This example should not be indexed
3229 @lilypond[quote,ragged-right,line-width=6\in]
3230 rhMusic = \relative c'' {
3233 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3237 \mergeDifferentlyHeadedOn
3238 \mergeDifferentlyDottedOn
3239 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3245 % Reposition the c2 to the right of the merged note
3246 \once \override NoteColumn.force-hshift = #1.0
3247 % Move the c2 out of the main note column so the merge will work
3254 % Stem on the d2 must be down to permit merging
3256 % Stem on the d2 should be invisible
3257 \once \override Stem.transparent = ##t
3265 \mergeDifferentlyHeadedOff
3266 \mergeDifferentlyDottedOff
3271 lhMusic = \relative c' {
3273 <d g, d>1)\arpeggio |
3280 \new Staff = "RH" <<
3284 \new Staff = "LH" <<
3293 Die erste Überlegung ist, dass das System für die rechte Hand
3294 im dritten Takt vier Stimmen braucht. Das sind die fünf
3295 Achtelnoten mit Balken, das übergebundene C, die Halbe D, die
3296 mit der Achtel D verschmolzen ist, und die punktierte Viertel
3297 Fis, die auch mit einer Achtelnote verschmolzen ist. Alles
3298 andere ist eine einzige Stimme, es ist also am einfachsten, die
3299 zusätzlichen drei Stimmen nur zeitweise zu erstellen, wenn sie
3300 auftreten. Wenn Sie vergessen haben, wie man das anstellt,
3301 schauen Sie sich nochmal den Abschnitt @ref{Slyším hlasy}
3302 und @ref{Přesně vyjádřené začátky hlasů} an. Hier wollen wir explizit
3303 begonnene Stimmen für die polyphone Stelle benutzen, weil LilyPond
3304 Kollisionen besser vermeidet, wenn alle Stimmen auf diese Weise
3305 explizit begonnen werden.
3308 Wir wollen anfange, indem wir die Noten in zwei Variablen
3309 notieren und dann die Systemstruktur in einer
3310 @code{\score}-Umgebung erstellen. Das ist, was LilyPond
3313 @c line-width ensures no break
3314 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3315 rhMusic = \relative c'' {
3316 \new Voice { r2 c4. g8 |
3320 % Start polyphonic section of four voices
3322 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3336 g2. % continuation of main voice
3340 lhMusic = \relative c' {
3349 \new Staff = "RH" <<
3353 \new Staff = "LH" <<
3362 Alle Noten sind richtig, aber die Positionierung sehr
3363 verbesserungsbedürftig. Der Bindebogen kollidiert mit
3364 der veränderten Taktart zusammen, einige Noten werden nicht
3365 verschmolzen und einige Notationselemente fehlen ganz.
3366 Behandeln wir zunächst die einfacheren Dinge. Der
3367 Balken kann durch eine manuelle Begrenzung einfach
3368 korrigiert werden, und auch der Legatobogen der linken
3369 Hand und der Phrasierungsbogen der rechten Hand
3370 sind schnell gesetzt, denn sie wurden schon in der
3371 Übung erklärt. Damit haben wir folgendes Notenbild:
3373 @c line-width ensures no break
3374 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3375 rhMusic = \relative c'' {
3381 % Start polyphonic section of four voices
3383 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3397 g2.\) % continuation of main voice
3401 lhMusic = \relative c' {
3410 \new Staff = "RH" <<
3414 \new Staff = "LH" <<
3423 Der erste Takt stimmt jetzt schon. Der zweite Takt enthält ein
3424 Arpeggio und wird mit einer doppelten Taktlinie beschlossen.
3425 Wie können wir diese notieren, denn sie sind im Handbuch zum
3426 Lernen nicht vorgekommen? Hier brauchen wir jetzt die
3427 Notationsreferenz. Ein Blick in den Index zeigt uns die
3428 Einträge für @qq{Arpeggio} und @qq{Taktlinien}: ein
3429 Arpeggio also erstellt man mit dem Befehl @code{\arpeggio}
3430 hinter einem Akkord und eine doppelte Taktlinie wird mit dem
3431 Befehl @code{\bar "||"} erstellt. Das ist einfach. Als nächstes
3432 muss der Zusammenstoß des Bindebogens mit der Taktartbezeichnung
3433 gelöst werden. Das geht am besten, indem wir den Bogen nach
3434 oben verschieben. Wie man Objekte verschiebt wurde schon
3435 behandelt in @ref{Přesouvání předmětů,,přesouvání předmětů}, wo stand, dass Objekte
3436 die relativ zum System positioniert werden, vertikal verschoben werden
3437 können, indem ihre @code{staff-position}-Eigenschaft
3438 geändert wird, die in halben Notenlinienabständen relativ
3439 zur Mittellinie angegeben wird. Dieser @code{\override}-Befehl
3440 also, direkt vor die erste übergebundene Note gestellt, verschiebt
3441 den Bindebogen (@code{tie}) 3,5 halbe Notenlinienabstände
3442 über die Mittellinie:
3444 @code{\once \override Tie.staff-position = #3.5}
3446 Damit ist auch der zweite Takt vollständig:
3448 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3449 rhMusic = \relative c'' {
3452 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3457 % Start polyphonic section of four voices
3459 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3473 g2.\) % continuation of main voice
3477 lhMusic = \relative c' {
3479 <d g, d>1)\arpeggio |
3486 \new Staff = "RH" <<
3490 \new Staff = "LH" <<
3499 In Takt drei beginnt der Moderato-Abschnitt. In der
3500 Übung wurde behandelt, wie man fetten Text mit dem
3501 @code{\markup}-Befehl eingibt, es ist also einfach, das
3502 @qq{Moderato} in fetter Schrift hinzuzufügen. Wie aber werden Noten
3503 verschmolzen? Hier nehmen wir wieder die Notationsreferenz
3504 zu Hilfe. Die Suche nach @qq{Verschmelzen} (engl. merge)
3505 im Index führt uns zu den Befehlen, um Noten mit
3506 unterschiedlichen Köpfen und unterschiedlichen Punkten
3507 zu verschmelzen, in @ruser{Auflösung von Zusammenstößen}. In unserem
3508 Beispiel müssen sowohl unterschiedliche Köpfe also auch
3509 unterschiedliche Punktierung verschmolzen werden, wir
3510 brauchen also die Befehle
3513 \mergeDifferentlyHeadedOn
3514 \mergeDifferentlyDottedOn
3518 aus der Notationsreferenz, die wir an den Beginn unseres
3519 Abschnittes stellen und
3522 \mergeDifferentlyHeadedOff
3523 \mergeDifferentlyDottedOff
3527 um das Verhalten wieder auszuschalten. Das sieht so aus:
3529 @cindex Bindebogen, Beispiel zur Veränderung
3530 @cindex staff-position-Eigenschaft, Beispiel
3532 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3533 rhMusic = \relative c'' {
3536 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3540 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3541 \mergeDifferentlyHeadedOn
3542 \mergeDifferentlyDottedOn
3543 % Start polyphonic section of four voices
3545 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3559 \mergeDifferentlyHeadedOff
3560 \mergeDifferentlyDottedOff
3561 g2.\) % continuation of main voice
3565 lhMusic = \relative c' {
3567 <d g, d>1)\arpeggio |
3574 \new Staff = "RH" <<
3578 \new Staff = "LH" <<
3587 Mit diesen Veränderungen wurden die beiden Fis-Noten
3588 verschmolzen, aber nicht die zwei Ds. Warum nicht? Die
3589 Antwort befindet sich im gleicher Abschnitt der Notationsreferenz:
3590 Noten, die verschmolzen werden, müssen Hälse in entgegengesetzte
3591 Richtungen aufweisen und zwei Noten können nicht verschmolzen
3592 werden, wenn eine dritte Noten in der gleichen Kolumne
3593 stört. In unserem Fall weisen beide Hälse nach oben und es
3594 befindet sich zur gleichen Zeit auch noch eine dritte Note, das C.
3595 Wie die Richtung von Hälsen geändert wird, wissen wir schon:
3596 mit @code{\stemDown}, und in der Notationsreferenz findet
3597 sich auch Information, wie das C verschoben werden kann: mit
3598 dem @code{\shift}-Befehl. Aber welcher von ihnen? Das C
3599 befindet sich in der zweiten Stimme, die @qq{shift off} hat,
3600 die zwei Ds sind in den Stimmen eins und drei, die @qq{shift
3601 off} bzw. @qq{shift on} haben. Das C muss also noch eine
3602 Stufe weiter verschoben werden mit @code{\shiftOnn}, damit
3603 es die Verschmelzung der Ds nicht stört. Das sieht jetzt so
3606 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3607 rhMusic = \relative c'' {
3610 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3614 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3615 \mergeDifferentlyHeadedOn
3616 \mergeDifferentlyDottedOn
3617 % Start polyphonic section of four voices
3619 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3622 % Move the c2 out of the main note column so the merge will work
3627 % Stem on the d2 must be down to permit merging
3635 \mergeDifferentlyHeadedOff
3636 \mergeDifferentlyDottedOff
3637 g2.\) % continuation of main voice
3641 lhMusic = \relative c' {
3643 <d g, d>1)\arpeggio |
3650 \new Staff = "RH" <<
3654 \new Staff = "LH" <<
3663 Fast schon geschafft. Nur noch ein Problem ist übrig: Der Hals nach
3664 unten des verschmolzenen sollte nicht da sein, und das C sähe
3665 besser auf der rechten Seite des Ds aus. Beides können wir mit den
3666 gelernten postupy při ladění erreichen. Den Hals machen
3667 wir durchsichtig und das C verschieben wir mit der
3668 @code{force-hshift}-Eigenschaft. Hier ist das Endergebnis:
3670 @cindex Notenkolumne, Beispiel zur Veränderung
3671 @cindex force-hshift-Eigenschaft, Beispiel
3672 @cindex Hals, Beispiel zur Veränderung
3673 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
3674 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
3676 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right,line-width=6\in]
3677 rhMusic = \relative c'' {
3680 \once \override Tie.staff-position = #3.5
3684 bes2.^\markup { \bold "Moderato" } r8
3685 \mergeDifferentlyHeadedOn
3686 \mergeDifferentlyDottedOn
3687 % Start polyphonic section of four voices
3689 { c,8 d fis bes a } % continuation of main voice
3693 % Reposition the c2 to the right of the merged note
3694 \once \override NoteColumn.force-hshift = #1.0
3695 % Move the c2 out of the main note column so the merge will work
3702 % Stem on the d2 must be down to permit merging
3704 % Stem on the d2 should be invisible
3705 \once \override Stem.transparent = ##t
3713 \mergeDifferentlyHeadedOff
3714 \mergeDifferentlyDottedOff
3715 g2.\) % continuation of main voice
3719 lhMusic = \relative c' {
3721 <d g, d>1)\arpeggio |
3728 \new Staff = "RH" <<
3732 \new Staff = "LH" <<
3743 @section Další ladění
3744 @translationof Further tweaking
3747 * Jiné využití ladění::
3748 * Použití proměnných pro ladění::
3749 * Celkové formátování::
3751 * Vyhnutí se ladění s pomalejším překladem::
3752 * Pokročilá ladění se Scheme::
3755 @node Jiné využití ladění
3756 @subsection Jiné využití ladění
3757 @translationof Other uses for tweaks
3759 @cindex Transparente Objekte
3760 @cindex Entfernen von Objekten
3761 @cindex Verstecken von Objekten
3762 @cindex Unsichtbare Objekte
3763 @cindex transparent-Eigenschaft, Benutzung
3764 @cindex Objekte unsichtbar machen
3765 @cindex Objekte entfernen
3766 @cindex Objekte verstecken
3767 @cindex Noten zwischen Stimmen überbinden
3768 @cindex Überbinden von Noten zwischen Stimmen
3770 @subheading Noten zwischen unterschiedlichen Stimmen überbinden
3772 Das nächste Beispiel zeigt, wie man Noten von verschiedenen
3773 Stimmen miteinander verknüpfen kann, indem man Bindebögen
3774 für Überbindungen benutzt. Normalerweise können nur zwei
3775 Noten der gleichen Stimme übergebunden werden. Wenn
3776 man zwei Stimmen benutzt, wobei die überbundenen Noten
3777 sich in der selben befinden,
3779 @lilypond[quote,fragment,relative=2]
3780 << { b8~ 8\noBeam } \\ { b[ g8] } >>
3784 und dann den ersten Hals nach oben unsichtbar macht,
3785 sieht es so aus, als ob die Überbindung zwischen
3786 den Stimmen stattfindet:
3788 @cindex Hals, Beispiel zur Veränderung
3789 @cindex Notenhals, Beispiel zur Veränderung
3790 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
3792 @lilypond[quote,fragment,relative=2,verbatim]
3795 \once \override Stem.transparent = ##t
3803 Um sicherzugehen, dass der unsichtbare Hals den Bindebogen
3804 nicht zu sehr verkleinert, kann er verlängert werden, indem
3805 seine Länge (@code{length}) auf den Wert @code{8}
3808 @lilypond[quote,fragment,relative=2,verbatim]
3811 \once \override Stem.transparent = ##t
3812 \once \override Stem.length = #8
3821 @subheading Eine Fermate in MIDI simulieren
3823 @cindex stencil-Eigenschaft, Benutzung
3824 @cindex Fermate, Benutzung in MIDI
3825 @cindex MIDI: Fermate erstellen
3827 Pro předměty vně notové osnovy ist es normalerweise
3828 besser, die @code{stencil}-Eigenschaft anstelle der
3829 @code{transparent}-Eigenschaft zu verändern, wenn man
3830 sie vom fertigen Notensatz entfernen will. Indem die
3831 @code{stencil}-Eigenschaft auf falsch (@code{#f}) gesetzt
3832 wird, wird das entsprechende Objekt vollständig entfernt.
3833 Das bedeutet, dass es die Positionierung der anderen Objekte
3836 Auf diese Art kann etwa das Tempo geändert werden, damit
3837 in der MIDI-Ausgabe eine Fermate zu hören ist, ohne dass
3838 im Notensatz etwas von diesen Tempoänderungen zu sehen
3839 ist. Die Metronombezeichnung soll auch nicht die Position
3840 von Text an der gleichen Stelle oder die Abstände zwischen
3841 zwei Systemen beeinflussen. Darum ist es am besten,
3842 @code{stencil} auf @code{#f} zu setzen. Im Beispiel wird
3843 der Unterschied zwischen einem unsichtbaren Objekt und
3844 einem entfernten Objekt gezeigt:
3846 @cindex Metronom-Bezeichnung, Beispiel zur Veränderung
3847 @cindex transparent-Eigenschaft, Beispiel
3849 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
3852 % Visible tempo marking
3855 \once \override Score.MetronomeMark.transparent = ##t
3856 % Invisible tempo marking to lengthen fermata in MIDI
3859 % New tempo for next section
3868 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
3871 % Visible tempo marking
3874 \once \override Score.MetronomeMark.stencil = ##f
3875 % Invisible tempo marking to lengthen fermata in MIDI
3878 % New tempo for next section
3888 Mit beiden Methoden wird die Tempobezeichnung entfernt, mit
3889 der die Fermate verlängert wird, und beide beeinflussen die
3890 MIDI-Ausgabe wie gewünscht. Die unsichtbare Metronombezeichnung
3891 schiebt aber die folgende Bezeichnung in die Höhe, während
3892 das im zweiten Beispiel, in dem der @code{stencil} entfernt
3893 wurde, nicht passiert.
3900 @node Použití proměnných pro ladění
3901 @subsection Použití proměnných pro ladění
3902 @translationof Using variables for tweaks
3904 @cindex Variablen, Benutzung zur Optimierung
3905 @cindex Optimierung mit Variablen
3907 @code{\override}-Befehle sind oft lang und mühsam zu
3908 tippen, und sie müssen immer absolut richtig sein. Wenn
3909 derselbe Befehl mehrere Male benutzt werden muss, lohnt
3910 es sich oft schon, eine Variable zu definieren, in der er
3913 Als Beispiel sollen einige Worte im
3914 Gesangstext fett und kursiv hervorgehoben werden.
3915 Die Befehle @code{\italic} und @code{\bold} funktionieren
3916 im Gesangstext-Kontext nur, wenn sie gleichzeitig mit den Wörtern,
3917 auf die sie angewendet werden sollen, zusätzlich
3918 in eine @code{\markup}-Umgebung eingeschlossen
3919 werden. Durch diese Einbettung können einzelne Wörter nicht
3920 einfach zu einer Variable umgeformt werden. Als
3921 Alternative versuchen wir, einen Befehl mit
3922 @code{\override} und @code{\revert} zu konstruieren.
3925 @code{\override Lyrics.LyricText.font-shape = #'italic}
3926 @code{\override Lyrics.LyricText.font-series = #'bold}
3928 @code{\revert Lyrics.LyricText.font-shape}
3929 @code{\revert Lyrics.LyricText.font-series}
3932 Das wäre natürlich noch viel mühsamer, wenn viele Wörter eine
3933 Hervorhebung benötigen. Anstelle dieser Befehlsketten @emph{können}
3934 wir jedoch zwei Variablen definieren. Mit ihnen und dem entsprechenden
3935 Wort in geschweiften Klammern erreichen wir den gewünschten Effekt.
3936 Ein weiterer Vorteil ist, dass in diesem Fall die Leerzeichen um die
3937 Punkte herum nicht benötigt werden, weil sie nicht innerhalb des
3938 @code{lyricmode}-Kontextes interpretiert werden. Hier ein Beispiel;
3939 die Bezeichnungen können natürlich auch kürzer sein,
3940 um noch weniger schreiben zu müssen:
3942 @cindex LyricText, Beispiel zur Veränderung
3943 @cindex Gesangstext, Beispiel zur Veränderung
3944 @cindex font-shape-Eigenschaft, Beispiel
3945 @cindex font-series-Eigenschaft, Beispiel
3947 @lilypond[quote,verbatim]
3949 \override Lyrics.LyricText.font-shape = #'italic
3950 \override Lyrics.LyricText.font-series = #'bold
3953 \revert Lyrics.LyricText.font-shape
3954 \revert Lyrics.LyricText.font-series
3957 global = { \key c \major \time 4/4 \partial 4 }
3959 SopranoMusic = \relative c' { c4 | e4. e8 g4 g | a4 a g }
3960 AltoMusic = \relative c' { c4 | c4. c8 e4 e | f4 f e }
3961 TenorMusic = \relative c { e4 | g4. g8 c4. b8 | a8 b c d e4 }
3962 BassMusic = \relative c { c4 | c4. c8 c4 c | f8 g a b c4 }
3964 VerseOne = \lyrics {
3965 E -- | ter -- nal \emphasize Fa -- ther, | \normal strong to save,
3968 VerseTwo = \lyricmode {
3969 O | \emphasize Christ, \normal whose voice the | wa -- ters heard,
3972 VerseThree = \lyricmode {
3973 O | \emphasize Ho -- ly Spi -- rit, | \normal who didst brood
3976 VerseFour = \lyricmode {
3977 O | \emphasize Tri -- ni -- ty \normal of | love and pow'r
3984 \new Voice = "Soprano" { \voiceOne \global \SopranoMusic }
3985 \new Voice = "Alto" { \voiceTwo \AltoMusic }
3986 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseOne }
3987 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseTwo }
3988 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseThree }
3989 \new Lyrics \lyricsto "Soprano" { \VerseFour }
3993 \new Voice = "Tenor" { \voiceOne \TenorMusic }
3994 \new Voice = "Bass" { \voiceTwo \BassMusic }
4001 @node Celkové formátování
4002 @subsection Celkové formátování
4003 @translationof Style sheets
4005 Die Ausgabe von LilyPond kann sehr stark verändert werden, siehe
4006 zu Einzelheiten @ref{Ladění výstupu,,ladění výstupu}. Aber was ist,
4007 wenn man mehrere Eingabedateien hat, die die gleichen Anpassungen
4008 erfahren sollen? Oder wenn Sie einfach nur die Anpassungen von
4009 der eigentlichen Musik trennen wollen? Das lässt sich recht einfach
4012 Schauen wir uns ein Beispiel an. Sorgen Sie sich nicht, wenn Sie
4013 den Abschnitt mit den vielen @code{#()} nicht verstehen. Das wird
4014 erklärt in @ref{Pokročilá ladění se Scheme,,pokročilých laděních se Scheme}.
4016 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
4018 #(make-dynamic-script
4019 #{ \markup { \hspace #0
4020 \translate #'(5 . 0)
4021 \line { \dynamic "mp"
4022 \text \italic "dolce" } }
4026 #(define-music-function
4027 (parser location string)
4029 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4033 a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4037 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4041 Es gibt einige Probleme mit sich überschneidender Ausgabe, die wird
4042 zurechtgerückt mit den Techniken von @ref{Přesouvání předmětů,,přesouvání předmětů}.
4043 Aber jetzt zu den Definitionen von @code{mpdolce} und @code{inst}.
4044 Sie erstellen die gewünschte Ausgabe, aber wir wollen sie vielleicht
4045 auch in einem anderen Stück verwenden. Wir könnten sie immer wieder
4046 kopieren und oben in jedes Stück einfügen, aber das ist sehr aufwändig.
4047 Dadurch werden die Definitionen auch in der Eingabedatei belassen,
4048 und ich finde diese @code{#()} irgendwie hässlich. Verstecken
4052 %%% in Datei "definitions.ily" speichern
4054 #(make-dynamic-script
4055 #@{ \markup @{ \hspace #0
4056 \translate #'(5 . 0)
4057 \line @{ \dynamic "mp"
4058 \text \italic "dolce" @} @}
4062 #(define-music-function
4063 (parser location string)
4065 #@{ <>^\markup \bold \box #string #@})
4068 Diese Datei wir mit dem @code{\include}-Befehl ziemlich weit oben
4069 in der Datei eingefügt. (Die Erweiterung @file{.ily} wird benutzt,
4070 um diese Datei als eine eingefügte, inkludierte zu kennzeichnen, die
4071 man nicht alleinstehend kompilieren kann.) Jetzt ändern wir die
4072 Noten (in der Datei @file{music.ly}).
4074 @c We have to do this awkward example/lilypond-non-verbatim
4075 @c because we can't do the \include stuff in the manual.
4078 \include "definitions.ily"
4082 a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4086 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4090 @lilypond[quote,ragged-right]
4092 #(make-dynamic-script
4093 #{ \markup { \hspace #0
4094 \translate #'(5 . 0)
4095 \line { \dynamic "mp"
4096 \text \italic "dolce" } }
4100 #(define-music-function
4101 (parser location string)
4103 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4107 a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4111 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4115 Das sieht schon besser aus, aber einige Änderungen könnten wir noch vornehmen.
4116 Das Glissando ist kaum sichtbar, machen wir es also etwas dicker und
4117 näher an den Notenkopf. Die Metronombezeichnung soll über dem
4118 Schlüssel stehen, anstatt über der ersten Note. Und schließlich
4119 mag mein Kompositionsprofessor keine @qq{C}-Taktangaben, das ändern
4120 wir also in @qq{4/4}.
4122 Ändern Sie jetzt jedoch nicht @file{music.ly}. Ändern Sie die
4123 @file{definitions.ily} mit dem Folgenden:
4128 #(make-dynamic-script
4129 #@{ \markup @{ \hspace #0
4130 \translate #'(5 . 0)
4131 \line @{ \dynamic "mp"
4132 \text \italic "dolce" @} @}
4136 #(define-music-function
4137 (parser location string)
4139 #@{ <>^\markup \bold \box #string #@})
4144 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4145 \override MetronomeMark.padding = #'3
4149 \override TimeSignature.style = #'numbered
4153 \override Glissando.thickness = #3
4154 \override Glissando.gap = #0.1
4159 @lilypond[quote,ragged-right]
4161 #(make-dynamic-script
4162 #{ \markup { \hspace #0
4163 \translate #'(5 . 0)
4164 \line { \dynamic "mp"
4165 \text \italic "dolce" } }
4169 #(define-music-function
4170 (parser location string)
4172 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4177 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4178 \override MetronomeMark.padding = #'3
4182 \override TimeSignature.style = #'numbered
4186 \override Glissando.thickness = #3
4187 \override Glissando.gap = #0.1
4193 a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4197 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4201 Das sieht besser aus! Aber nehmen wir an, Ich will dieses Stück publizieren.
4202 Mein Professor mag die @qq{C}-Taktangabe nicht, mir gefällt sie aber sehr
4203 gut. Kopieren wir also die Datei @file{definitions.ily} nach
4204 @file{web-publish.ily} und verändern diese. Weil die Noten als PDF
4205 auf dem Monitor dargestellt werden sollen, wird auch die Notengröße
4211 #(make-dynamic-script
4212 #@{ \markup @{ \hspace #0
4213 \translate #'(5 . 0)
4214 \line @{ \dynamic "mp"
4215 \text \italic "dolce" @} @}
4219 #(define-music-function
4220 (parser location string)
4222 #@{ <>^\markup \bold \box #string #@})
4224 #(set-global-staff-size 23)
4229 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4230 \override MetronomeMark.padding = #'3
4237 \override Glissando.thickness = #3
4238 \override Glissando.gap = #0.1
4243 @lilypond[quote,ragged-right]
4245 #(make-dynamic-script
4246 #{ \markup { \hspace #0
4247 \translate #'(5 . 0)
4248 \line { \dynamic "mp"
4249 \text \italic "dolce" } }
4253 #(define-music-function
4254 (parser location string)
4256 #{ <>^\markup \bold \box #string #})
4258 #(set-global-staff-size 23)
4262 \override MetronomeMark.extra-offset = #'(-9 . 0)
4263 \override MetronomeMark.padding = #'3
4266 \override Glissando.thickness = #3
4267 \override Glissando.gap = #0.1
4273 a4.\mpdolce d8 cis4--\glissando a |
4277 g8(\! fis)-. e( d)-. cis2 |
4281 In der Eingabedatei muss jetzt nur noch die Zeile
4282 @code{\include "definitions.ily"} mit
4283 @code{\include "web-publish.ily"} ersetzt werden. Das könnte
4284 man natürlich noch besser machen. Es könnte eine Datei
4285 @file{definitions.ily} mit allen Definitionen (also
4286 @code{mpdolce} und @code{inst}) geben, eine Datei
4287 @file{web-publish.ily}, die nur die @code{\layout}-Veränderung
4288 enthält und eine Datei @file{university.ily}, die nur die
4289 Prozedur enthält, die Ausgabe meinem Professor angenehm zu machen.
4290 Der Anfang von @file{music.ly} würde dann folgendermaßen aussehen:
4293 \include "definitions.ily"
4295 %%% nur eine der zwei Zeilen auskommentieren!
4296 \include "web-publish.ily"
4297 %\include "university.ily"
4300 Diese Herangehensweise kann auch schon nützlich sein, wenn man
4301 nur ein paar Stimmen schreiben will. Ich habe eine ganze Anzahl
4302 an @qq{Stylesheets} für meine Projekte. Ich fange jede Datei mit
4303 der Zeile @code{\include "../global.ily"} an, die etwa folgendes
4308 \version @w{"@version{}"}
4310 #(ly:set-option 'point-and-click #f)
4312 \include "../init/init-defs.ly"
4313 \include "../init/init-layout.ly"
4314 \include "../init/init-headers.ly"
4315 \include "../init/init-paper.ly"
4320 @node Více informací
4321 @subsection Více informací
4322 @translationof Other sources of information
4324 Die Programmreferenz enthält sehr viel Information über LilyPond, aber
4325 noch více informací findet sich in den internen
4326 LilyPond-Dateien. Um sie erforschen zu können, müssen Sie erst
4327 das richtige Verzeichnis auf Ihrem System finden. Die Position
4328 hängt a) davon ab, ob Ihre LilyPond-Installation mit der vorkompilierten
4329 Version von der LilyPond-Internetseite vorgenommen wurde oder Sie
4330 die Version durch Ihren Paketmanager installiert haben (also
4331 z. B. in einer Linux-Distribution oder unter fink oder cygwin
4332 installiert), und b) auf welchem Betriebssystem Sie das Programm
4335 @strong{Von lilypond.org heruntergeladen}
4340 Wechseln Sie in das Verzeichnis
4341 @file{@var{INSTALL_VERZ}/lilypond/usr/@/share/lilypond/current/}
4345 Wechseln Sie in das Verzeichnis
4346 @file{@var{INSTALL_VERZ}/LilyPond.app/Contents/@/Resources/share/lilypond/current/}
4347 indem Sie entweder mit dem Befehl @code{cd} vom Terminal aus
4348 in das Verzeichnis wechseln, oder mit Control-Klick auf das
4349 LilyPond-Programmsymbol gehen und @qq{Show Package Contents}
4354 Wechseln Sie mit dem Windows Explorer ins Verzeichnis
4355 @file{@var{INSTALL_VERZ}/LilyPond/usr/@/share/lilypond/current/}
4359 @strong{Mit einem Paket-Manager installiert oder selber aus
4360 den Quellen kompiliert}
4362 Wechseln Sie in das Verzeichnis
4363 @file{@var{PREFIX}/share/lilypond/@var{X.Y.Z}/}, wobei
4364 @var{PREFIX} bei Ihrem Paket-Manager oder dem
4365 @code{configure}-Skript gesetzt wird, und @var{X.Y.Z}
4366 die LilyPond-Versionsnummer.
4370 In diesem Ordner sind die zwei interessanten Unterordner:
4373 @item @file{ly/} - beinhaltet Dateien im LilyPond-Format
4374 @item @file{scm/} - beinhaltet Dateien im Scheme-Format
4377 Schauen wir uns zuerst einige Dateien in @file{ly/} an.
4378 Öffnen Sie @file{ly/property-init.ly} in einem Texteditor.
4379 Der, den Sie normalerweise für @file{.ly}-Dateien benutzen,
4380 genügt. Diese Datei enthält die Definitionen aller vordefinierten
4381 Befehle für LilyPond, wie etwa @code{\stemUp} und
4382 @code{\slurDotted}. Sie können sehen, dass es sich um
4383 nichts mehr handelt als Definitionen von Variablen, die eine
4384 oder mehrere @code{\override}-Befehle enthalten. Der
4385 Befehl @code{/tieDotted} etwa wird folgendermaßen definiert:
4389 \override Tie.dash-period = #0.75
4390 \override Tie.dash-fraction = #0.1
4394 Wenn Sie diese Voreinstellungen der vordefinierten Befehl nicht
4395 mögen, können Sie sie ganz einfach umdefinieren, genauso wie
4396 jede andere Variable auch, indem Sie sie an den Anfang Ihrer
4397 Quelldatei schreiben.
4399 Hier sind die wichtigsten Dateien, die sich im Ordner
4400 @file{ly/} befinden:
4402 @multitable @columnfractions .4 .6
4405 @item @file{ly/engraver-init.ly}
4406 @tab Definitionen von Engraver-Kontexten
4407 @item @file{ly/paper-defaults-init.ly}
4408 @tab Spezifikationen von Voreinstellungen für Papiermaße
4409 @item @file{ly/performer-init.ly}
4410 @tab Definitionen von Performer-Kontexten
4411 @item @file{ly/property-init.ly}
4412 @tab Definitionen aller vordefinierten Befehle
4413 @item @file{ly/spanner-init.ly}
4414 @tab Definitionen aller vordefinierten Strecker-Befehle
4417 Andere Einstellungen (wie die Definitionen von Beschriftungsbefehlen)
4418 sind in @file{.scm}-(Scheme)-Dateien gespeichert. Die
4419 Scheme-Programmiersprache wird benutzt, um eine
4420 programmierbare Schnittstelle zu den internen Operationen von
4421 LilyPond zu haben. Eine weitere Erklärung dieser Dateien ist
4422 im Moment außerhalb des Rahmens dieses Handbuchs, denn
4423 sie erfordern einige Kenntnis der Scheme-Sprache. Die Warnung
4424 ist hier angebracht, dass des ein gutes technisches Verständnis
4425 oder sehr viel Zeit braucht, um Scheme und diese
4426 Dateien zu verstehen (siehe auch @rextend{Scheme-Übung}).
4428 Wenn Sie sich mit Scheme auskennen, sind hier mögliche
4429 interessante Dateien:
4431 @multitable @columnfractions .4 .6
4434 @item @file{scm/auto-beam.scm}
4435 @tab Sub-Balken-Voreinstellungen
4436 @item @file{scm/define-grobs.scm}
4437 @tab Voreinstellungen für Grob-Eigenschaften
4438 @item @file{scm/define-markup-commands.scm}
4439 @tab Definition aller Markup-Beschriftungsbefehle
4440 @item @file{scm/midi.scm}
4441 @tab Voreinstellung für die MIDI-Ausgabe
4442 @item @file{scm/output-lib.scm}
4443 @tab Einstellungen mit Einfluss auf die Darstellung von Bunddiagrammen, Farben, Versetzungszeichen, Taktlinien usw.
4444 @item @file{scm/parser-clef.scm}
4445 @tab Definitionen der unterstützten Schlüssel
4446 @item @file{scm/script.scm}
4447 @tab Voreinstellungen für Artikulationszeichen
4451 @node Vyhnutí se ladění s pomalejším překladem
4452 @subsection Vyhnutí se ladění s pomalejším překladem
4453 @translationof Avoiding tweaks with slower processing
4457 LilyPond kann einige zusätzliche Tests durchführen, während
4458 die Noten gesetzt werden. Dadurch braucht das Programm länger,
4459 um den Notensatz zu produzieren, aber üblicherweise werden
4460 weniger nachträgliche Anpassungen nötig sein. Wenn eine
4461 Textsilbe oder eine Beschriftung aus dem Rand der Partitur
4462 ragt, wird durch diese Tests die Zeile gerade so weit komprimiert,
4463 dass sie sich innerhalb der Ränder befindet.
4465 Damit diese Tests immer funktionieren, müssen sie aktiviert werden,
4466 indem die @bs{}@code{override}-Befehle in einer @code{context}-Umgebung
4467 innerhalb der @code{layout}-Umgebung notiert werden und nicht innerhalb
4472 @{ @dots{}Noten@dots{} @}
4476 % Um sicher zu gehen, dass Texte und Liedtext
4477 % innerhalb der Papierränder bleiben
4478 \override PaperColumn.keep-inside-line = ##t
4479 \override NonMusicalPaperColumn.keep-inside-line = ##t
4485 @code{keep-inside-line} braucht jedoch sehr viel Berechnungen,
4486 sodass es sich anbietet, diese Funktion zunächst nicht zu aktivieren
4487 und erst einzufügen, wenn man die endgültige Version erstellt.
4488 Auf diese Weise muss man nicht mit der Hand @code{\break}-Befehle
4489 hinzufügen, um zu vermeiden, dass Text über den rechten Rand der
4493 @node Pokročilá ladění se Scheme
4494 @subsection Pokročilá ladění se Scheme
4495 @translationof Advanced tweaks with Scheme
4497 Auch wenn viele Sachen mit @code{\override} und @code{\tweak}
4498 möglich sind, gibt es eine sehr viel mächtigere Möglichkeit, die
4499 Arbeitsweise von LilyPond mit Hilfe der programmierbaren Schnittstelle
4500 zu beeinflussen. Code, der in der Scheme-Programmiersprache
4501 geschrieben ist, kann direkt in die interne Satzmaschine von LilyPond
4502 eingefügt werden. Natürlich brauchen Sie dazu wenigstens ein
4503 grundlegendes Verständnis von Scheme. Eine Einleitung finden
4504 Sie in der @rextend{Scheme-Übung}.
4506 Zur Illustration der vielen Möglichkeiten soll gezeigt werden, dass eine
4507 Eigenschaft nicht nur auf eine Konstante, sondern auch auf eine
4508 Scheme-Prozedur gesetzt werden kann, die dann jedes Mal
4509 aufgerufen wird, wenn die Eigenschaft von LilyPond benutzt
4510 wird. Die Eigenschaft kann damit dynamisch auf einen Wert
4511 gesetzt werden, der durch die Prozedur jedes Mal neu bestimmt
4512 wird. In diesem Beispiel wird die Farbe der Notenköpfe entsprechend
4513 zu ihrer Position innerhalb der Tonleiter gesetzt.
4515 @cindex x11-Farben, Beispiel zur Benutzung
4516 @cindex Notenkopf, Beispiel zur Veränderung
4517 @cindex Farb-Eigenschaft, in Scheme-Prozedur gesetzt
4519 @lilypond[quote,verbatim,ragged-right]
4520 #(define (color-notehead grob)
4521 "Color the notehead according to its position on the staff."
4522 (let ((mod-position (modulo (ly:grob-property grob 'staff-position)
4525 ;; Return rainbow colors
4526 ((1) (x11-color 'red )) ; for C
4527 ((2) (x11-color 'orange )) ; for D
4528 ((3) (x11-color 'yellow )) ; for E
4529 ((4) (x11-color 'green )) ; for F
4530 ((5) (x11-color 'blue )) ; for G
4531 ((6) (x11-color 'purple )) ; for A
4532 ((0) (x11-color 'violet )) ; for B
4536 % Arrange to obtain color from color-notehead procedure
4537 \override NoteHead.color = #color-notehead
4538 a2 b | c2 d | e2 f | g2 a |
4542 Weiter Beispiele, die die Benutzung dieser programmierbaren
4543 Schnittstelle zeigen, finden sich in @rextend{Optimierungen mit Scheme}.